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Schube

Keller

Nr. 181.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Jokafes.

g. In das eingeleitete Enteignungsverfahren zur Frei- bezw. Durchlegung der Kaiser Wilhelmstraße zwischen der Neuen Friedrichstraße und der nördlich der Stadteisenbahn an­zulegenden Parallelstraße ist auch eine 233 qm. große Fläche des hinter dem Mehlmagazin belegenen, auf den Namen des Königlich- Preußischen Eisenbahnfiskus eingetragenen Grund­ftücs mit einbegriffen. Bur kommissarischen Verhandlung mit den Betheiligten ist in dieser Sache ein Termin auf den 8. b. Mis. anberaumt.

Warnung für Hausfrauen. Die Sparsamkeit der Haus­frau ist eine sehr anerkennenswerthe Tugend. Die Hausfrau barf aber auch in dem Sparsamkeitsprinzip nicht zu weit gehen. Ein Bächter, J. Lagus in Sieben, Kreis Prag , preist in hie­figen Beitungen seine Butter als feinste Butter zur Tafel" an, die aus süßer Sahne geschlagen sein soll. Acht Pfund davon werden unter Nachnahme von W. 7,80 verschickt, das Pfund also für ca. 95 Pf. Frau D. ließ sich die herrschaftliche Butter" kommen und sollte nun bald ihre trübe Erfahrung machen. Nach dem ersten Genuß von einer damit bereiteten Speise erfrankte ihr Gatte, ohne zu ahnen, daß die Ursache des ftarlen Unwohlseins von der Butter herrühre, da dieselbe schön ansjah und gut schmeckte. Nachdem dieselbe faum 24 Stunden geftanden, nahm Frau D. wahr, daß die Butter fich vollständig in einen weißen Brei verwandelt hatte. Die hierauf von einem Chemiler vorgenommene Untersuchung ergab, der Berl. 3g." zufolge eine ganz außergewöhnliche Fälschung." Jene acht Bfund enthielten noch nicht 500 Gramm reine Fettbutter, die übrige Masse bestand scheinbar auch Milch, Mollen, Kalt 1. w. Dieser Betrug ist selbstverständlich ein so frecher, daß wir durchaus leinen Anstand nehmen, den Namen dieses Bächters" oder induſtriösen Butterfabrikanten der Deffentlich­Butter" sei gewarnt; selbst in Preußen betreiben einige ,, Guts­

befizer oder Bächter" diesen Industriezweig.

Zur Beförderung der Rettung Scheintodter oder an lebensgefährlichen Zuständen plöglich betroffener Menschen sogenannte Rettungsfästen vorhanden, welche die hauptsäch­lichsten bei Unfällen der genannten Art in Anwendung zu bringenden, stets in gutem Zustande erhaltenen Arzneimittel, Instrumente und sonstige Geräthschaften enthalten und jeder Beit nach jedem beliebigen Orte zum Gebrauch abgeholt werden iegt in den Polizeibureaus 1) Werderscher Markt Nr. 9( alte Münze), 2) Albrechtstr. 6., 3) Oranienburgerstr . 50, 4) Schilling ftraße 12-14, 5) Schönebergerstr. 20121, 6) Louisenufer 30 und in der Pumpenanstalt bei dem Bochhammerschen Bade, An der Stralauer Brüde Nr. 2.

Gegen einen Vertrauensmann der deutsch - frei­finnigen Partei, welcher bei der Wahl zum Reichstage einem Wähler einen Stimmzettel mit dem Namen des freisinnigen Kandidaten ,, Ludwig Löwe " in die Hand drückte und ihm vor spiegelte, daß er einen Stimmzettel für den konservativen Kan didaten Profeffor Wagner in die Wahlurne werfe, ist, nachdem der Thatbestand durch Zeugen festgestellt worden, die Anzeige bei der Königlichen Staatsanwaltschaft erstattet. Der Wähler soll sich, wie die Ger- 3tg." meldet, wirklich durch die falsche Vorspiegelung des freisinnigen Vertrauensmannes haben be­zu geben in rer festen Meinung, daß der ihm eingehändigte wegen lassen, dem freifinnigen Kandidaten Löwe die Stimme Stimmzettel auf den konservativen Kandidaten Wagner ge

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Im geben. Außer den Wiederholungen dieser Vorstellung enthält bas Repertoire der laufenden Woche: Die große Gloce", Wilhelm Tell " und" Romeo" und Julia." Die nächste

Deutschen Theater" werden heute Die Neuver Der Kranke" zum zweiten Mal

Den 10. November statt.

Sonntag, den 2. November 1884.

genöthigt, nach Zahlung einer Mart aber freigelassen. Der 1. Staatsanwalt beim hiesigen königl. Landgericht II. ersucht Jeden, dem über die Person des Thäters Etwas bekannt ist, davon ihm direkt oder der nächsten Polizeibehörde Mittheilung zu machen. Der Thäter ist 40 bis 50 Jahre alt, von mittler Statur, hat einen blonden Backenbart, feinen Schnurbart, trug einen schlechten grauen Anzug, Müße und Stifeln ohne Abfäße.

1. Jahrgang.

-die alte Geschichte in ein Haus geschickt, in welchem aber der Bezeichnete nicht zu finden war. Als der Knabe dann an die bezeichnete Stelle zurückkehrte, war der Auftraggeber verschwunden. Der geschädigte Vater hat den Gaunerstreich bereits der Kriminalpolizei angezeigt. Die Stoffe, welche einen Werth von 60 M. repräsentiren, und nur bestimmte Theile von Kleidungsstücken darstellen, sind von grau und brauner und melirter( Pfeffer und Salz) Farbe. Der Schwindler befindet fich in den 20er Jahren und trug eine sog. Jägerjoppe.

Doppelt verheirathet. Vor einigen Tagen wurde in Berlin ein Mann begraben, der seit 25 Jahren mit zwei ihm angetrauten Frauen in der besten Harmonie gelebt und aus beiden Ehen eine Anzahl Kinder hinterlassen hatte. Wir lesen darüber in der Ger. 3tg.": Die erste Frau, welche er im Jahre 1838 geheirathet, trennte fich von ihm im Jahre 1852 und ging nach Amerika . Der eheverlaffene Gatte strengte darauf gegen die Durchbrennerin die Ehescheidungsklage wegen böslicher Verlassung an und heirathete dann im Jahre 1855 die Schwester seiner Frau, nachdem die erste Che rechtskräftig gelöst worden war. Im Jahre 1859 fehrte die erste threm Gatten geschiedene Ehefrau nach Berlin zurück und fand Aufnahme bei ihrem früheren Ehemanne und dessen Ehefrau, ihrer Schwester. Ein Vierteljahrhundert hat nun in der That der Mann mit den beiden Frauen in demselben Hausstande gelebt, bis vor Kurzem durch den Tod das sonderbare Ver­hältniß gelöst wurde. Die beiden Schwestern, die Frauen des Verstorbenen Verstorbenen, werden auch für die Folge zusammenbleiben und gemeinschaftlich die Erziehung der aus der letzten Ehe hervorgegangenen noch minorennen Rinder leiten.

N. Ueber die letzten Stunden des nunmehr hin­gerichteten Mörders Ernst Franz Gronad wird uns das Nachfolgende berichtet: Einige Tage vor seiner Ueberführung von dem Untersuchungsgefängniß nach der Kgl. Strafanstalt in Moabit waren seine Mutter und seine an einen Bierverleger in Moabit waren seine Mutter und seine an einen Bierverleger F. verheirathete Schwester zum Besuch erschienen. Gronad schien beim Anblick derselben fichtlich gerührt und nur gewalt­sam die Thränen zurückhalten zu können. Auf die Frage der Schwester: Franz willst Du denn gerne sterben", antwortete Gronad: Wir müssen ja alle sterben". Im Laufe des weiteren Gesprächs" fragte ihn die Schwester, ob es ihn denn nicht gereue, die unselige That begangen zu haben, und soll Gronac Darauf geantwortet haben: hätten mich meine Frau und Schwägerin nicht so behandelt, so wäre es nicht geschehen. Vor der Verabschiedung erkundigte fich G. angelegentlichst nach dem Befinden seines fleinen Neffen und bat, denselben gelegent­lichst mit nach dem Gefängniß zu bringen. Es soll dies unseres Wiffens nach auch am anderen Tage geschehen sein. Die Schwägerin des Hingerichteten, die unverehelichte Anna Block, welche von ihm am Tage der Blutthat mehrere Messerstiche erhielt, ist bereits seit längerer Zeit aus dem Krankenhause entlaffen und geht nach wie vor ihrem Erwerbszweig nach. Die unangenehme Angelegenheit, welche einem Ham­burger Kaufmanne, wie wir berichteten, fürzlich hier in Berlin passierte, wo man ihn auf die Anschuldigung eines Billet­händlers hin, er habe anstatt eines 3wanzigmarkstückes eine Kupfermünze ausgegeben, zur Wache fiftirte, und die weiter. bin dazu führte, daß der Kaufmann wegen Betruges vor das Schöffengericht geladen wurde, ist dieser Tage durch richter­lichen Spruch entschieden worden. Die schöffengerichtliche Ber­handlung hat zu einer Freisprechung des Angeschuldigten ge­führt. Es wurde dabei die Thatsache festgestellt, daß der als Belastungszeuge auftretende Billethändler ein wegen wieder­holter Bauernfängerei mit Gefängniß und wegen schweren Diebstahls mit Buchthaus vorbestrafter Mensch ist, von deſſen Bereidigung der Gerichtshof daher Abstand nahm. Der An­trag des Vertheidigers des Angeklagten, diesem die Reisekosten und die Kosten für die nothwendige Vertheidigung aus der

Staatstaffe zu erstatten, wurde abgelehnt, da die unschuld des

Angetlagten sich erst durch die öffentliche Verhandlung un­zweifelhaft habe feststellen lassen.

g. Ueber einen Betrug, welcher zeigt, daß die Frechheit der Gauner immer mehr zunimmt, erfahren wir folgendes: Der 11 Jahre alte Sohn des in der Steinstraße wohnenden Klei­

bermachers Darkuhn hatte von seinem Bater, am Donnerſtag Abend den Auftrag erhalten, von der in der Fruchtstraße woh­nenden Schwester des D. eine Parthie zugeschnittener Kleider­stoffe für Kinderanzüge abzuholen. der Nähe des Alexan­perplages trat ein Mann an den Knaben heran, welcher pas

bekannte Schwindelmanöver auszuführen suchte, indem er gegen

Buſage eines Trinkgeldes von 20 Bf. den Knaben ersuchte, ihm

aus einem näher beschriebenen Hause eine Uhr herauszuholen, während welcher Beit er( der Fremde) das Packet halten wollte, um mit demselben dann natürlich zu verschwinden. Der Knabe ging aber nicht sofort auf den Vorschlag ein und erwiderte, er Dürfe das Packet feinem Fremden übergeben. Um nun den Knaben über feine betrügerischen Absichten zu beruhigen, wußte er den Knaben zu bereden, das Packet einstweilen bei der Sei­

tungsverfäuferin in der am Aleranderplay, an der Brenzlauer­

Aufführung des Don Carlos findet am Schillertage Montag, hier aufzubewahren," trat er an die Zeitungsverkäuferin mit

Bis jetzt ist es den Polizeibehörden tros ange

8. ftrengtester Nachforschungen nicht gelungen, den Thäter festzus nehmen, welcher am 14. April d. Js. Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr die 15 Jahre alte Wilhelmine Schuhmann aus Binnow auf dem Wege nach Velten angefallen und durch Bes brohung mit dem Tode zur Duldung unzüchtiger Handlungen

Berliner Sonntagsplauderei.

R. C. Wer die Wahl hat, hat die Qual," aber nach der Wahl und womöglich nach der Nachwahl auch noch Qual zu

im Stande ift.

ftraße befindlichen Trinkhalle niederzulegen. Mit den Worten: Sie haben wohl die Güte, dieses Packet nur einen Augenblick bem Knaben heran und entfernte fich mit ihm so schnell, daß diese gar kein Wort erwidern konnte. Eine Minute später kam der Fremde wieder und forderte fich das Packet, was er auch anstandslos erhielt, da die Zeitungsverkäuferin den Zusammen­hang nicht kannte. Aber bald darauf kam auch der Knabe und bat um das abgegebene Packet, das aber bereits von dem Gauner abgeholt worden war. Der Fremde hatte den Knaben

der fie in den Kampf gezogen waren, mit derselben Würde freuten sie fich ihres Erfolges, fte haben gezeigt, daß sie in jeder Beziehung Maß zu halten verstehen. Und so wird und soll es bleiben, als leuchtendes Vorbild soll die Berliner Ar­

haben, das ist mehr als ein gewöhnlicher Mensch zu ertragen beiterpartei stets den anderen Parteien voranschreiten.

Ja der Dienstag! Der Himmel mit seiner bleiernen Herbst­farbe schien fich bis zu den Dächern der Häuser herabsenken zu wollen, die Straßen zeigten den bei Regenwetter unvermeid lichen glänzenden Schmuß, und eine gewisse Klasse unserer Heben Mitbürger[ machte mit wenigen Ausnahmen so trübe Gesichter, daß die berühmten Lohgerber furchtbar ausgelassen gegen fie erschienen. War diesen Leuten schon bei Tage nicht ganz fauber zu Muth, so brachte ihnen der Abend einen moras lischen Kazenjammer, daß man wirklich, wenn man ein noch nicht ganz verhärtetes Gemüth besaß, fich wirklich einem Ge fühl des Mitleids nicht gänzlich verschließen konnte.

Wo waren fie hin, die schönen Träume von unumschränkter thnen aus den Händen gewunden, und vor den Trümmern Macht, die Herrschaft über die stolze Reichshauptstadt war einstiger Größe und Herrlichkeit da standen sie wehklagend und schluchzend das Gericht hatte sie ereilt, die Abrechnung war erfolgt, unter dem Ansturm der anderen Parteien war eine Bresche gelegt in den Fortschrittsring lange unumschränkt zu herrschen gewohnt war, mußte man den

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hier, wo man so Der Freifinn" ist ein Spielball

tolzen Thronseffel verlaffen in den Händen der anderen Parteien.

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Wie wogte das Leben an jenem Tage in den Straßen Berlins ! Nicht der Regen, nicht der Herbststurm war im Stande die Arbeitermaffen zu verjagen, die dicht gedrängt, zu Tausenden vereint vor den Lokalen standen, wo ihnen das Er­gebniß des Tages verkündet werden sollte.

Und als das Resultat bekannt wurde, wer wollte es ihnen verdenken, daß vieltausendfacher Jubel losbrach, daß nicht enden wollende Hurrahs ertönten? Liegt das nicht tief im menschlichen Herzen begründet? Das war eine Woge der Be geisterung, und daß sie echt und edel war, das bewies die tabeliose, musterhafte Haltung der Arbeiter.

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Die edlen Deutsch- Freifinnigen befinden sich jetzt allerdings Wie wird es werden in einer wenig beneidenswerthen Lage. mit den Stichwahlen, wie wird sich die Arbeiterpartei verhalten, wird sie zu Gnnften der Fortschrittler, zu Gunsten der Konser vativen stimmen, wird sie sich überhaupt der Wahl enthalten? Derjenige, der diese brennenden Fragen zu beantworten im Stande wäre, würde heute als rettender Engel betrachtet wer­ben, man würde ihm zujauchzen, ihn als Retter der leidenden Menschheit preisen! Wie fich die deutsch - freifinnigen Organe jegt mit einem Male auf das Prophezeien verstehen, sie wissen schon Alles genau, fie scheinen immer noch nicht flug geworden zu sein, aber auf das Geschreibsel fallen die Arbeiter nicht mehr herein, fie werden unbedingt thun, was ihnen beliebt, und es wird den Herren Freifinnigen nichts anderes übrig bleiben, als rubig abzuwarten, was passiren wird. Die Berliner Ar­beiter haben doch das erste Mal mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit gezeigt, was fie von dem Fortschritt halten, ein rechter, echter Fortschrittsmann läßt sich aber so leicht nicht ab. weisen, er ,, drängelt sich immer wieder ran" nun, heute hat die Arbeiterpartei wenigstens die Genugthuung, die Herren etwas zappeln" laffen zu können. Besonders schmeichelhaft mag dem Freifinn das ja auch nicht sein ihm heilsam.

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vielleicht ist es

Wäre es denn nicht möglich, daß man den englischen Gedankenleser für fortschrittliche Zwecke engagiren fönnte? Der Herr ist ja der reine King- Fu , er kennt Alles, er weiß Alles, er erräth Alles. Kann er nicht die Gedanken der Arbeiterpartei errathen? Möglich wäre es ja, und der Stein, welcher hierdurch der Fortschrittspartei vom Herzen fiele, würde ben Montblanc als einen Maulwurföhügel erscheinen lassen.

Sie waren so schlecht organisirt, die armen Leute, die Be theiligung an der Wahl war eine so lässige, Niemand hat in ben verloren gegangenen Wahlkreisen ein freifinniges Flug

Man hielt es nicht für nöthig, Lieder anzustimmen, sich in Settionen in formiren, in Schritt und Tritt durch die Straßen blatt zu sehen bekommen, und so mußte es so tommen, wie es zu ziehen und Dvationen darzubringen und doch war ein gekommen ist. Noch heute will man nicht einsehen, daß der unzweifelhafter, ein unbestreitbarer Erfolg errungen, ein Erfolg,

von dem heute die ganze zivilifirte Welt spricht.

fich nach ihrem Siege übermüthig oder herausfordernd be Konnte man von den Arbeitern etwa behaupten, daß fle nahmen? Gewiß nicht! Mit dem Ernst und der Würde, mit

Fortschritt verkracht und in Mißtredit gerathen ist, daß sich die Maffe des Volles von ihm abgewendet hat. Nur immer zu, bie Arbeiterpartei verliert nichts dabei. Das ist und bleibt die Hauptsache, im Uebrigen mögen die Herren thun und lassen was ihnen gut dünkt.

von

Die Untersuchung gegen die beiden Mörder Maschunat und Benne, welche bisher bei dem Amtsgericht in Dranien burg geführt worden, ist in den nächsten Tagen, da beide ein mit den ermittelten Umständen übereinstimmendes Geständniß abgelegt haben, geschloffen. Beide Mörder werden demnächst nach dem Untersuchungs- Gefängniß beim Landgericht II Berlin übergeführt werden.

Anscheinend Berliner Diebe von Profession", die fich auf Reisen befinden, haben, wie hier mitgetheist worden, in Lübben bei dem Maurermeister Schmidt eine Gastrolle ge­geben, die von großer Fachkenntniß und ebenso großer Frech heit zeugt. Das in dem Wohnzimmer stehende Geldspinde ist nach allen Regeln der Kunst angebohrt und dann geöffnet, nachdem die Diebe eine Fensterscheibe eingedrückt hatten und durch das Fenster eingestiegen waren. Aus dem Spinde haben fte sodann etwa 1000 M. in Gold und Silber, 3 Banknoten à 100 M., 4 à 50 M., 3 Kaffenscheine à 20 M., zwei goldene Damenuhren, von denen die eine auf der Rückseite mit Rosen garnirt ist, ein Armband, mehrere Broches, Medaillons und ein Paar Dhrringe in einem rothen Lederetui gestohlen. Von den Dieben fehlt bis jest jede Spur.

Eine Diebesbande, deren Mitglieder sich sämmtlich in einem Alter von 10 bis 12 Jahren befinden, ist am Mittwoch Abend dem in Schöneberg stationirten Gendarm Goldmann in die Hände gefallen und vorläufig von demselben unschädlich gemacht worden. Auf seinem Patrouillengange traf der Gendarm Abends mehrere Burschen in dem angegebenen Alter lärmend und Zigaretten im Munde an der Ecke des Botanischen Gartens beim Wilmersdorfer Weg. Er sah fich die Bengel näher an und es fiel ihm auf, daß mehrere ganz gleiche und neue Hüte trugen, auch sonst neue Kleidungsstücke anhatten. Dies veranlaßte ihn, fie nach dem Erwerb dieser Sachen zu fragen. Da fie sich bei ihren Antworten in Wider sprüche verwidelten, schritt er zur Verhaftung von vier der Burschen, und bei ihrer Vernehmung im Amtsbureau zu Schöneberg gestanden einige von ihnen, daß der 10 Jahre alte Knabe Krüger, der Sohn einer Zeitungsträgerin, bei einem Kaufmann in der Göbenstraße einen Kaffendiebstahl verübt und ihnen von dem gestohlenen Gelde die neuen Kleidungsstücke angeschafft habe. Der unter den Verhafteten befindliche Krüger wurde nunmehr vifitirt und bei ihm auch eine größere Anzahl Goldftüde im Betrage von über 200 M. gefunden. Die weiteren Ermittelungen ergaben die Richtigkeit Der abgelegten Geständnisse. Der Diebstahl war mit großer Schlauheit von dem Knaben Krüger ausgedacht. Derselbe hatte bei den Einkäufen, die er öfter bei dem Bestohlenen gemacht, bemerkt, daß dieser im Geschäft vereinnahmte Goldstücke in einen besonderen Beutel gesteckt und in einen verschloffenen

Alle übrigen Ereignisse, die sonst das Leben der Reichs hauptstadt bewegen, sind durch die Wahlen in den Hintergrund gedrängt worden.

Der Mann der blutigen Arbeit, den sogar einzelne unserer verehrten Mitbürger in den Reichstag versetzt zu sehen wünschten, hat in der vergangenen Woche seines unheimlichen Amtes gewaltet, er hat einen mehrfachen Mörder aus den Reihen der Lebenden entfernt, und das Blut auf dem Schaffot im Bellengefängniß rauchte noch, als das Gericht sich schon wieder veranlaßt sah, einen Spruch zu fällen, durch welchen der irdischen Gerechtigkeit Genüge geleistet werden sollte. Zwei Todesurtheile in dem furzen Beitraum einer Woche, das eine vollstreckt, das andere ausgesprochen, beiden liegt dieselbe Veranlassung zu Grunde, das eine Verbrechen die barbarischste, nicht wieder gut zu machende Strafe in war gewissermaßen der Vater des anderen, und trotzdem wir unserer Gesetzgebung beibehalten haben, ließ fich der eine Mörder durchaus nicht von der schrecklichen That abhalten, besteht zwischen besonders hervorstechenden Kapitalverbrechen obwohl er wußte, welches Schicksal des anderen wartete. Gewiß bestimmter, graufiger Zusammenhang, und es ist noch niemals beobachtet worden, daß selbst die graufamften Leibes- und Lebensstrafen irgend welche Vermin­berung von blutigen Verbrechen hervorgerufen hätten. Was hilft also die sogenannte Abschreckungstheorie? Sie übt im Gegentheil einen ganz eigenartigen Reiz auf gewiffe Charaktere aus, man hat nur nöthig, die Verbrechen der letzten Jahre zu betrachten und man wird finden, daß trotz der häufigen Hin­richtungen eine Abnahme derselben nicht zu verzeichnen ist.

ein

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Wie ergreifend auch die lakonischen Bekanntmachungen über eine stattgehabte Hinrichtung wirken mögen, so verdrängen fie doch nicht das Gefühl des Abscheus, welches sich bei jedem Menschen erhebt, wenn man bemerkt, daß sich immer noch Leute finden, die es nicht für unter ihrer Würde halten, aus einem so schreckensvollen Hergange Geld zu machen. Die Erzeugnisse der Schundlitteratur, mit ihren rohen Holz­schnitten, wo man mit widerwärtigem Behagen die Vorgänge einer Hinrichtung darstellt, fle find ganz dazu angethan, dem Scharfrichter neue Opfer zuzuführen. Es ist ein trauriges Beichen unserer Beit, daß derartige Produkte immer noch Яb­nahme finden, es muß den Menschenfreund mit Bangen et­füllen, wenn er daran denkt, daß trop der Fortschritte der Rultur ein großer Theil der Menschheit immer noch Intereffe an blutigen Vorgängen hat.