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Mr. 183.

Mittwoch, 5. November 1884.

1. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das ,, Berlines Beltsblatt

ein täglich Morgens auger nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin din's Saus viertelfährlich 3 Mart, monatlich 1 Mart, wöchentlich 25 Pf. Einzelne Nummer 5 Bi. Bolabonnement pro Duartal 3 Mart.( Eingetragen im VII. Nach trage der Boflzeitungspreisliste unter Str. 719a.)

Jasertiensgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Betitzeile oder beren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 f. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 thr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, fomie von allen Annonces Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion und Expedition Berlin SW., Zimmerstraße 44.

Was die Wahlen bringen.

Die von der Regierung so sehr gewünschte Mittel­partei" ist ausgeblieben, da die Nationalliberalen weit bavon entfernt find, den so prahlerisch angekündigten Auf­schwung auch wirklich erreicht zu haben. Sie haben sich mit einem geringen Antheil an der Siegesbeute begnügen müssen und das Meiste von dem, was die Freisinnigen" abgeben mußten, ist den entschiebenen Parteien von rechts und links, ben Ronservativen und den Sozialdemokraten zugefallen.

Der Reichskanzler wird also fortfahren müssen, mit bem Reichstage auf zwei Instrumenten" zu spielen; er wird" abwechselnd mit der konservativ- liberalen und mit der konservativ- ultramontanen Mehrheit zu operiren haben. Dazu kommt, daß die Linke als Ganzes schwächer geworden ist; sie wird nicht allzuviel über hundert Stim­men zählen.

Wer sich dabei ins Fäustchen lachen kann, ist Herr Windthorst, denn seine Partei erscheint in alter Stärke auf bem parlamentarischen Kamgfplate. Sie hat nicht nur ihre alten Site behauptet, sondern auch einige neue hinzu­gewonnen; das Schwergewicht der parlamentarischen Ent­fcheibungen liegt also nach wie vor in der Hand des schlauen

Staatsmannes von Meppen .

Darnach sieht die Situation im Allgemeinen nicht be­fonders erfreulich aus; die Sache ist aber thatsächlich nicht so schlimm, als sie scheinen könnte.

and

finnigen" sind für ihre Haltung bei der Verlängerung des Sozialistengesetzes hart genug gestraft worden!

Dem gegenüber steht nun die gewaltig verstärkte Masse der Ultramontanen, Ronservativen und Nationalliberalen. Ein seltsames Gemisch von politischen und sozialen Eles menten! Da sieht man Reaktionäre aller Schattirungen, Hofräthe, die beffer vor 500 Jahren gelebt hätten, Junker mit versteinerten feudalistischen Anschauungen, Mönchsnaturen, die das moderne Leben weniger fennen als das Klosterleben des Mittelalters, Großgrundbesißer und Majoratsherren, Banquiers und Börsengrößen furz alle jene Elemente, Banquiers und Börsengrößen die noch mit den Anschauungen und Vorurtheilen vergan­gener Zeiten behaftet sind und die sich mit dem Wahn fragen, die abgestorbenen Formen der Vergangenheit wieder beleben und in unser modernes Wesen hinein versehen zu tönnen.

-

Diese Leute fühlen auch, daß der rohe Materia Konkurrenz, der Krieg Aller gegen Alle, darstellt, die Nation lismus im wirthschaftlichen Leben, wie ihn die freie ruiniren muß. Allein indem sie dieses System bekämpfen, ist es ihnen weniger um eine Besserung der Lage des Boltes selbst, als um die Rettung ihrer eigenen

veralteten Vorrechte zu thun, die sie durch den

materialistischen Liberalismus, durch das Manchesterthum bedroht sehen. Sie machen also lleine unbedeutende Kon­zeſſionen an das Volk, die sie noch dadurch abschwächen, daß sie bei jeder Gelegenheit die politische Bevormundung ausdehnen. Wir sind in Deutschland in unserer langen Geschichte schon viel bevormundet worden; sicherlich stand die Bevormundung aber niemals in einem so traurigen Ver­hältniß zur Bildung des Jahrhunderts wie gegenwärtig. und deshalb erscheint hinter jedem auch noch so geringen Bugeständniß, das die konservative Sozialgesetzgebung macht, der Helm und der Säbel des Gendarmen.

Die Weisheit der Herren Ackermann und Genossen, wie sehr fie auch von einigen Zunftmeistern gepriesen werden mag, ist nicht nach dem Geschmack des Voltes.

So wird aus diesem Kampfe widerstreitender Ideen, fobald das Volt selbst daran Theil nimmt, doch nur immer größere Klarheit über die Nothwendigkeit und die Be­schaffenheit einer allgemeinen und gründlichen Sozialreform hervorgehen. Der alte Reaktionär Windthorst wird so wenig wie fein Geistesverwandter Ackerwann hindern können, daß das Verständniß für wirkliche soziale Reformen wächst und damit das Bedürfniß nach solchen. Die Herren Neat­tionäre werden wider Willen den neuen Zeitgedanken för­bern. Sowie erst das Volk in seiner Mehrheit das Be

dürfniß einer wahren Sozialreform begriffen hat und sich über deren Beschaffenheit tlar ist, dann ist diese Sozial reform auch da.

Politische Uebersicht.

Der schon längst geplante Nord- Ostseekanal scheint seiner Verwirklichung nunmehr nahe zu sein. Es verlautet, daß im Minifterium für öffentliche Arbeiten bereits ein Roften anschlag ausgearbeitet worden ist. Unter den verschiedenen Projetten scheint das Dahlström'sche den Vorzug zu haben. Die veranschlagte Summe beträgt nach den ,, Berl. Pol. Nachr." 156 Millionen Mart und zwar vertheilen fich dieselben folgen

dermaßen: Grunderwerb und Nugungs- Entschädigungen 9 900 000 M., Eid und Baggerarbeiten 70 900 000 M., Be­festigung der Ufer und Böschungen und Bezeichnung des Fahr waffers in den Seen 7 200 000., Hafen und Quai- Anlagen, Schleusen und Siele 2c., 36 250 000 M., Brücken und Fähren 6 700 000 M., Militaria 1 000 000 M., Gebäude 1 300 000 m.,

Betriebseinrichtungen und maschinelle Anlagen 2 250 000 M., insgemein 20 500 000 M., in Summe 156 000 000 M., Das

Die Wahlen haben eine große Schwächung des Man­esterthums gebracht; die Partei, deren wirthschaft­liches Ideal die schr antenlose Konkurrenz ist, bei der sich schließlich immer die brutale Herrschaft des Stärkeren über den Schwächeren herausstellt, hat ein ents auch noch die ihr verwandte Bolkspartei hineingezogen. Der So ist auf der einen Seite das Manchesterthum ge­Gedanke, daß der Staat berufen sei, das Loos der Entworfen; auf der anderen Seite wird der Gedanke, daß der erbten" zu erleichtern, ist zu stark gewesen, als daß das öde Staat zu Gunsten des Schwachen schüßend und helfend ein­In Stadt und Land seufzt Alles nach Erleichterung und traurige Manchesterthum ihm hätte Stand halten können. greifen müsse, zwar anerkannt, aber diese Anerkennung tritt in politisch reaktionärer Form zu Tage. Das Manchester Besserung. Und da sollte man sich an jene Partei halten, thum wird, wie immer, dies benußen, um so viel wie mögs der geschäftliche Auskunft zu ertheilen. bie der ganzen großen wirthschaftlichen Frage nur mit den lich jebe Sozialreform überhaupt zu verhindern, gleichviel, seichten Phrafen von Selbsthilfe" und freier Konkurrenz" ob sie einen reaktionären oder

antworten fann.

Dazu haben die Manchestermänner sich auch in den rein politischen Fragen zu sehr kompromittit, als daß sie uh Stredit verlangen fönnten. Sie haben die Verlänge rung des Sozialistengefeßes verschuldet, und mehrere ihrer

Radbrud verboten.]

8

strich hat.

=

einen freifinnigen An­

Aber diese beiden kämpfenden Richtungen sind nicht allein. Als dritter Faftor steht das Bolt, die Masse der Arbeiter selbst in diefem Kampfe und nimmt Theil

an den sozialpolitischen Diskussionen. Aus dem Volte selbst

find um 48 400000 M. mehr, als der Dahlström'sche Voran­schlag in Ausficht genommen.

Ein Austunftsbureau für Zollfragen soll nun auch von Seiten des Handelsministeriums geplant sein, nachdem das bereits bestehende Auskunftsbureau in Eisenbahn- Angelegenhei ten fich als ganz besonders zweckmäßig erwiesen hat. Swed deffelben würde sein, allen deutschen Exportfirmen jederzeit über Bollbestimmung und Bollpofitionen der verschiedenen Län

"

Aus Stuttgart bringt die Volfsztg." folgenden Bericht: Unsere Stadt war heute Beuge eines sozialdemokratischen Bes gräbnisses im großen Styl. Vor einigen Tagen war bekannt­lich auf dem hieftgen Bahnhof der in Untertürkheim wohnende Dr. Albert Dult, deffen Name mit der schwäbischen Arbeiter bewegung innig verwoben ift. am Werschlag verschieden.

Leiche ward heute

Don

sprochen, daß man nur eine Wiederholung des Verfahrens räthen verkündigen, wie die sozialen Reformen beschaffen bom pafirte, waren von Tausenden von Menschen angefüllt, welche

Feuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dur.

( Forseßung.)

nun

Und

wie maschinenmäßig ging Alles seinen Gang. Nun, ich will nicht hoffen, daß durch mich die Maschine ins Stocken gerieth," unterbrach Fräulein Lucie Rodenburg den Herrn mit einem freundlichen Lächeln.

Hinter dem Schloß, an welches sich zunächst ein Blumengarten erhalten; es geht jetzt alles viel geräuschloser

anschloß, hinter welchem ein ziemlich großer Part sich ausdehnte, leichter fab es ebenfalls anders aus wie sonst.

Im Gegentheil, Fräulein Lucie," antwortete er; bie Maschine hat gewissermaßen neues Del durch Sie und wie als früher; aber nicht maschinenhaft, früher, sondern ein Geist belebt die Maschine, und dieser Geist

Auch hier waren die Kieswege gesäubert und geebnet, heißt: Liebe!" und der Gärtner hatte fich alle ersichtliche Mühe gegeben, dem

Sie sind zu gütig, Herr Brand," antwortete Lucie. Sie überschäßen mein Verdienst. Was thue ich anderes hier, als Un einem der größten und schönsten Blumenbeete stand meinen Dheim zu pflegen; und was erfülle ich Anderes damit,

ein junges Mädchen und ließ sich von dem Gärtner die vers schiedensten Blumen reichen, um sie zu einem mächtigen und Schönen Strauße zu vereinigen; und der Gärtner, welcher zu weilen den Kopf schüttelte und verdrießlich aussah, wenn das Mädchen gerade seine schönsten Lilien und Levlogen verlangte, lie fich nur dadurch beruhigen, daß die Lippen der schönen, jungen Dame ihm zuflüsterten:

als eine Pflicht der Dankbarkeit?"

,, D, Sie find zu bescheiden, Fräulein Lucie! Die Dant barkeit ist auf Seiten unseres Herrn, auf unser Aller Seite. Sie find es, welche den trüben Geist, der bis dahin wie eine finfiere Wolfe über diesen Dächern schwebte, vertreiben; Sie find es, welche den blinden Gehorsam unserer Leute in ein Ges fühl der Liebe zur Gutsherrschaft umgewandelt haben. Die laffen Sie es nur gut ſein, Vater Waldow, es ist ja für Hütte jedes Armen weiß von dem wohlthuenden Genius zu sprechen, der mit Ihnen hier eingetreten ist. Wie manchen schweren Seufzer auf hoffnungslosem Krankenlager haben Sie gebannt, wie manche Thräne des Armen getrocknet; und wie Loose, die wir sonst unzweifelhaft dem Mißmuth und der Un­luft verfallen wären."

den Herrn! Und für den Herrn darf keine Blume zu schade fein! Ich bitte noch zur Ausschmückung des Randes um ein

balbes Tugend von jenen schönen weißen Lilien."

erheitern."

fich plöglich eine sonore Stimme hinter der jungen Dame hören, durch dieses Angebinde das Gemüth unseres Herrn zu

öge es Ihnen gelingen, Fräulein Lucie," ließ haben Sie es verstanden, uns Alle zu versöhnen mit unserem

Sie wandte fich um und rief ein freudiges: Guten Morgen, Herr Brand!"

" Da hat der Herr Verwalter Recht," bestätigte der alte ,, Schon beinahe fünfzig Jahre pflege graubärtige Gärtner. und baue ich diesen Garten. Wahrhaftig, wenn ich nicht selbst die holden Kinder des Frühlings liebte, wie meine eigenen, ich hätte schon längst die Luft verloren, an einem Werke zu ar beiten, über welches sich Niemand freut. Es ist mir eine un­

hof gebracht, um nach Gotha übergeführt zu werden, wo

fte verbrannt werden soll. Alle Straßen, welche der Zug

-

Waldom, spotten gar. Was kann ich Ihnen denn für den Genuß, den Sie uns in Ihrem Wirkungstreise bereiten, me niger thun, als Ihnen danken?" Doch entschuldigen Sie mich, der Onkel wird jest schon auf seinen Morgenkaffee warten, und es schickt sich doch, daß ich die Erste bin, die ihm zum heutigen Tage ihre Gratulation bringt."

Sie nickte dem Gärtner freundlich zu, richtete den Blick auf den Gutsverwalter, winkte leicht mit der Hand- wieder ein leises Ecröthen und fte war nach dem Schloß hin ent­schwunden.

-

Herr Rodenburg saß in seinem Schlafrock mit dem Sammet täppchen auf dem Kopf in dem großen Familienzimmer, deffen Fenster auf den Rasenplay hinausgingen und schaute grämlich auf den Rasen und dann weiter hinaus über das Gitterthor, bis unten an den Abhang, an dem die Häuserreihe lag, welche das zu seinem Gute gehörige Dorf ausmachte.

Das Alles gehörte ihm, so weit sein Auge reichte; Wald und Feld waren sein und er stand allein. Für wen hatte er gespart? Für wen hatte er gear­

beitet?

Für lachende Erben!

-

-

Ein trauriger Gedanke. Ein Gedanke, welcher selbst ein weniger umdüstertes Gemüth hätte niederschlagen fönnen. Wer würde nach ihm dieses Schloß bewohnen? Wer Wer würde würde nach ihm diese Felder bewirthschaften? nach ihm gebieten über Alles, was er sein Eigen nannte? Jrg end ein ihm fern stehender Mensch! Warum mußte ich auch das Leyte verlieren!? Warum mußte ich meinen Sohn verlieren!?" rief er laut aus. Er stügte den Kopf in die hand, indem er den Arm auf den Fenstersims lehnte und den Blick nachdenkend ins Leere richtete.

Aber als erichiede sie selbst, daß fie ihre Freude allzu un verbohlen geäußert, überzog Burpur ihr Antlig bis unter die Echläfe, und fie schlug die schönen braunen Augen nieder, als der Gutsverwalter ihre fleine, weiße Hand ergriff und an seine beschreibliche Freude, wenn ich jetzt unseren Herrn am Arm digungen, welche er über seinen Verbleib angestellt hatte,

von etwa fünfundzwanzig Jahren; häftig und von proportio­

Der Gutsverwalter Brand war ein stattlicher junger Mann merle, daß Sie an meinen Blumen und Arrangements Genuß

lich, und ein Ernst lag in denselben, der dem jugendlichen

nitem, straffen Wuchs. Seine Züge waren edel und männ

buntien Bollbart.

des gnädigen Fräuleins durch den Garten gehen sehe und be finden. Und wenn dann das gnädige Fräulein mich lobt in Gegenwart des Herrn, dann bekomme ich immer neue Luft, Sa, ja! es ist und möchte es noch viel schöner machen.

Anilig wohl stand und fich recht gut vertrug mit dem üppigen, wahr, Sie find der gute Engel hier."

Mein Fräulein," ſagte er, seit Sie in diesem Hause And, it's ols ob der gute Genius zuüdgelehrt sei, der so

ange diese Räume gemieden hat.

Wie todt war alles hier,

-

Da sehen Sie, mein äulein," hob der Verwalter wieder

an, daß ich Recht habe. Unser Waldom sagt nur, was jeder

Einwohner des Dorfes auch sagen würde."

,, Sie beschämen mich fast, herr Brand, und Sie, Herr

Hatte er wirklich seinen Sohn verloren? - Denn die vielfachen Erkun Fast mußte er es fürchten!

waren fruchtlos, und auf seinen legten Brief hatte er noch kein Resultat erhalten, was eben so viel bedeuten mußte, als eine traurige Antwort.

auf?

Das war fein froher Geburtstag!

Warum drängten sich ihm diese Gedanken gerade heute Durch das Thor fab er einen Bug Landleute herein kommen, Frauen und Männer, den Vorarbeiter und die Groß­magd an der Spipe. Sie hatten Sträuße an den Hüten und Sträuße in den Händen.