fich das Schauspiel, das der Kondukt bot, ansehen wollten. Dem Sarge folgten etwa 3000-4000 Berfonen, die meisten trugen rothe Blumen im Knopfloch. Auf dem Bahnhof wur­den verschiedene Reden gehalten. Uebrigens verlief die Feier würdig und ruhig.- Die Behörde hatte anläßlich der Beers digungsfeier das Militär in den Kasernen konfignirt; ein Bas taillon hatte Bereitschaftsordre.

auf

einer Insel der Maffuah= Bai im arabischen Meerbusen gelegen, befist einen ficheren und tiefen Hafen und weift einen lebhaften Handel auf, der fich in den Händen von Griechen, Franzosen, Engländern, Italienern, Schweizern, Schweden   u. f. w. befindet. Alle diese Handeltreibenden, sogar mit Einschluß eines Theiles der Engländer selbst, beschuldigen nun die englische   Regierung, daß fie durch ihr Verhalten den gesammten Handel in furzer Zeit zu Grunde richten würde. Die Begehrlichkeiten der Engländer in Egypten in Verbindung mit ihrer Unfähigkeit, der aufständischen Bewegungen daselbst Herr zu werden, müssen in der That als eine ernsthafte Gefahr für die Intereffen aller übrigen Nationen ins Auge gefaßt werden. Das ist ein herbes aber durchaus gerechtfertigtes Urtheil über die Bestrebungen und Handlungen des Herrn Gladstone und Genossen.

Frankreich  . Es wird jest amtlich bestätigt, daß Vorvers handlungen bezüglich einer gütlichen Vermittelung zwischen Frankreich   und China   gepflogen werden. Das Journal des Debats  " will wiffen, daß bie Vermittlung englischerseits ange boten, von der hieftgen Regierung angenomen worden sei, daß aber China   noch Schwierigkeiten erhebe. In den nicht ministe riellen Kreisen wird jedoch die Ansicht vielfach geäußert, daß England mit dem Anerbieten der Vermittlung nur in Folge eines ibm fundgegebenen Wunsches hervorgetreten set. Die Republique française  " nimmt von der Meldung feinerlei Notiz. Die radikalen und monarchischen Blätter erinnern daran, daß Herr Ferry   unter dem Kaiserreich zuerst dem Mi nifterium Ollivier, dann dem Ministerium Balitao einen schweren Vorwurf daraus machte, weil sie die militärischen und diplomatischen Nachrichten geheimhielten, daß er jest aber dem Lande die Wahrheit ebenso verberge, wie feine Vorgänger. Offenbar hofft der Premier bis zum Augenblic, wo die Kam mern über die Tontin Angelegenheit zu berathen haben, mit einer Friedensbotschaft hervortreten und durch den vortheil­baften Abschluß der Expedition fich ein Vertrauensvotum fichern zu können. Jeder Menschen- und Kulturfreund wird gewiß Den Wunsch hegen, daß diesem grausamen Kriege ein Ende ge macht werde. Es gereicht weder den Franzosen noch den Chinesen zur Ehre und beide Völker könnten die Millionen, welche der Kriegs- Moloch verschlingt, zur Aufbesserung der Lage des Volkes viel besser verwenden.

-

-

Kampf, worauf bie Insurgenten, einsehend, daß weiterer Widers stand nuplos fei, und da ihnen die Munition nahezu ausge gangen, die weiße Fahne aussteckten, was dem Kampfe ein Ende machte. Während des Gefechts trug Don Absalom Iglesias, ein Sohn des Präsidenten, eine schwere Beinwunde davon, die, wie man fürchtet, eine Amputation nöthig machen dürfte. Die Niederlage des Generals Caceres   hat der Regie rung Iglefias' wesentlichen Vorschub geleistet. Das Verschwinden der bestegten Armee war das Signal für einen allgemeinen Versuch zur Wiederbesetzung der Städte und Departements, die fich für Caceres   erklärt hatten. Im Süden wurde Pisco eingenommen und die Küstenbäfen werden einer nach dem an deren von den Agenten des Präsidenten Iglesias befeßt. Die nördlichen Häfen folgen in derselben Weise, und in Kurzem wird von der Autorität oder den Anhängern von Caceres   feine andere Spur vorhanden sein als die, welche er in den Gebirgs städten des Südens besigen mag. Lima   erfreut sich vollkom mener Ruhe. Man darf indeß nicht Alles, was dieser Bes richt enthält, für baare Münze nehmen. Denn noch ist Caceres  nicht beseitigt und es keineswegs ausgeschloffen, daß er urplöß lich mit verstärkter Macht auftaucht, und schließlich doch die Oberhand gewinnt.

Wahlbewegung.

Süd- Afrika  . In Kapstadt   ist die Anregung zur Gründung einer Reichsliga gegeben, deren Zweckt sein soll, ohne Rücksicht auf Raffe und Differenzen in der einheimischen Politik die Verbindung zwischen der Kap- Kolonie und dem Mutterlande aufrecht zu erhalten und zu stärken. Als Abschluß dieser Bemühungen ist die Gründung einer Reichs- Förderations Liga ins Auge gefaßt. Von den 16 Mitgliedern des pro­Liga ins Auge gefaßt. visorischen Komitee's gehören 8 zu den hervorragendsten hol ländischen Familien. Also eine holländische Reichsliga? Australien  . Die telegraphische Mittheilung aus Sydney  , daß die Legislatur von Neu- Südwales den Beitritt zu der Konföderation aller australischen Kolonien abgelehnt hat, bedarf einer Ergänzung. Die Legislatur hat nämlich zugleich beschlossen, trop der Ablehnung jenes Projektes den Antheil der Kolonie an den Kosten zur Herstellung und Erhaltung eines Protektorats über Neu- Guinea   zu zahlen. Ueberdies ist zu be merken, daß jener ablehnende Beschluß nur mit einer Mehrheit von einer Stimme gefaßt worden ist, während der gefeßgebende Rath der Kolonie fich mit einer Mehrheit von 3 Stimmen für die Annahme der Beschlüsse der Konvention von Sydney   aus­gesprochen hat. Aus den verschiedenen Widersprüchen geht Schatmachet. Depp Sepp C. C. C. 3

Paris  . Der Weltausstellungs- Arsschuß hat in seiner ersten Sigung die Frage, ob 1889 in Paris   eine Weltausstellung stattfinden solle, geprüft und bejahend beantwortet. Am Montag wird der Ausschuß den Stadtbaumeister Alphand über den Platz vernehmen, auf welchem die Ausstellung zu errichten ist. Das Marsfeld ist längst allgemein von der Bewerbung ausgeschloffen: schon 1878 war es zu klein und mußte ein Theil der Ausstellung auf dem rechten Ufer der Seine im Tro cadero und auf dem Abhang des Hügels untergebracht werden. Jezt, wo der Trocadero anderweitige Verwendung gefunden hat, der er nicht entzogen werden kann, würde das Marsfeld vollends zu klein sein, da die Ausstellung von 1889 voraus­fichtlich weit größer sein wird, als die von 1878 gewesen ist. Wann wird Deutschland   eine Weltausstellung haben?

11

-

-

-

dennoch eins ziemlich deutlich hervor, nämlich, daß die auftra­lischen Kolonien allmählig die englische Oberhoheit abzuschütteln im Begriff find.

-Als ein trauriges Beispiel, wie der Wahlkampf die Gemüther zu fanatifiren im Stande ist, theilen wir eine dem Reichstags- Abgeordneten Herrn Paul Singer 31. Oftober zugegangene Buschrift- welche uns im Original vorliegt mit Dieselbe lautet:

-

Nr. 1

In ih Mathemat

Deut

gebührt, f

Sererseits

( Logit de

am

denden J

Der Juger rige Regi Naturmiff wird als Vorzug v fchränktem

wicht des Schule h

Todesurtheil für den Juden Singer! Du stirbst verfluchter Jßig, wenn die Sozialdemokraten bei der Stich wahl nicht für Stöder stimmen. Das Messer ist schon geschliffen! Hoch Deutschland  ! Das Eretativ- Komitee des E. Jpig raus. Jude Hepp".

Indien  . Die Unruhen in Heyderabad, von wel chen ein in unserem gefftigen Blatte unter Neueste Nach richten" befindliches Telegramm meldet, haben schon vor einigen Tagen begonnen, und zwar sollen sie ihren ersten Ursprung in den Gegenfäßen zwischen Muhamedanern und Hindus gehabt haben. Bei dem erwähnten muhamedanischen Feste werden nämlich verschiedene Kühe geschlachtet, ein Vorgang, gegen wel chen die religiösen Vorstellungen der Hindus fich empören; es seien daher, so erklären verschiedene englische   Blätter, Erzesse von beiden Seiten am Moharremfeste nichts Neues. Diesmal scheinen fite, wenigstens dem Telegramm zufolge, übrigens ernsthafterer Natur geworden zu sein. Wenn die Menschen doch erst auf dem Standpunkt wären, daß fie fich wegen reli­giöser Ansichten nicht mehr gegenseitig zerfleischten!!- Aber leider paffirt so etwas nicht nur in Indien  , sondern auch in den modernen, sog. Kulturländern.

England. Im englischen Oberhause erklärte gestern der Staatssekretair des Auswärtigen, Lord Granville, die von den " Times" gebrachte Nachricht, der Chedive habe der Königin und dem Prinzen von Wales telegraphisch   den Fall von Chartum   angezeigt, für absolut unbegründet mit dem Hin­zufügen, daß auch der Generalkonsul Baring den laufenden Gerüchten darüber keinen Glauben schenke. Die egyptische Frage wird immer egyptischer!- Nach einem Telegramm der Central News" ift der bekannte französische   Zeitungstor respondent Ollivier Bain nach vielen Fährlichkeiten und trog der Chikanen der englischen   und egyptischen Regierung endlich Vielleicht bringt ficher im Lager des Mahdi angelangt. Vielleicht bringt der Herr Pain etwas mehr Licht in die egyptische Finsterniß! Egypten. Die von den ,, Times" mitgetheilten Telegramme des Khedive an die Königin von England, nach denen Khartum  gefallen und General Gordon   vom Mahdi gefangen genommen fein soll, haben noch keine anderweitige Bestätigung gefunden. Als sicher muß aber bereits angesehen werden, daß der Mahdi  feine Aktion von neuem begonnen hat und General Gordon  fich in Rhartum in einer sehr bedrängten Lage befindet. Die Streitkräfte des Mahdi   find nach einer telegraphischen Mel­dung des Neuter'schen Bureaus" um Khartum   zusammen­gezogen, auch ist der General Gordon   auf's neue zur Ergebung aufgefordert worden. Die Verbindungen nach Khartum   find unterbrochen, so daß General Gordon   lediglich auf seine eigenen Streitkräfte angewiesen ist. Der Fall Rhartums würde den endgiltigen Verlust des Sudans   an die Aufständischen bedeuten. Die englischen Intereffen in Egypten tonzentrirten fich in letter Beit auf die Küstenstädte am Rothen Meere, welche im Hinblick auf den Suezkanal eine besondere Wichtig feit haben. In der Rèp. Française" werden von einem Tompetenten Beurtheiler der egyptischen Verhältnisse eingehende Betrachtungen darüber angestellt, welche Uebergriffe fich die englische   Regierung in jenen Gegenden alltäglich zu Schulden tommen läßt. Der Gewährsmann des der französischen   Regie­rung naheftehenden Blattes lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gefahren hin, welche den Handelsintereffen der zivilifirten Nationen von Seiten Englands drohen. Bugleich wird dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß Europa  , welches entschloffen zu sein scheine, England daran zu verhindern, fich des Kongo­Gebietes zu bemächtigen, denselben Widerstand auch den Bestrebungen Englands an der Ostküste Afrikas   entgegen­feßen werde. Unter anderem wird dann auf das Ver­halten der Engländer in Maffuah hingewiesen. Maffuah,

"

-

Jokates.

Die

N. Eine große Kochkunstausstellung wird vom Ver band der Kochvereine Deutschlands   am 8., 9., 10. und 11. Januar hier in Berlin  , und zwar in den Räumen der Phil harmonie, Bernburgerstraße 22a, veranstaltet werden. Anmeldung der auszustellenden Gegenstände muß spätestens bis zum 1. Dezember d. J. im Ausstellungsbureau resp. an den Schatzmeister des Ausstellungs- Komités, Herrn G. Brun faut, Behrenstraße 15, erfolgt sein. Das Ausstellungs- Komité, an deffen Spize die Herren Adolf Huster, L. Kurth,. Müller, G. Brunfaut und L. Laraß stehen, beabsichtigt, die Ausstellung in großartigster Weise ins Leben zu rufen. Erwähnt fei noch daß das Komité an Ort und Stelle besondere Räume für die Fertigstellung von Rüchenarbeiten einzurichten beabsichtigt.

während wachsende

feits eine ratur, vor Beziehung

auch aus Eine ant

jonft fäm dem Sch eben ein Die

des mode

fie verno

heitlichen

Deutsch),

folge un

Lateinifd

Die

wifferei

Sie

wifienfch

zug, daß Ertenntn Unterrich Davon,

Noch ein Wahlfuriosum, das eines gewissen Humors nicht entbehrt, wird uns etwas post festum aus dem Süd­westen mitgetheilt. In dem Urwählerbezirk 121- Stadtbe sirf 72 fand sich in der Wahlurne beim Hevidiren ein Bettel vor, auf welchem einer der Wähler niemand anders als den urtomischen Bendir", jenes Prototyp Berliner   Volkshumors, das allabendlich die Besucher des Americain- Theaters durch seine trockenen Kalauer zu förmlichen Lachsalven hinreißt, ver zeichnet hat. Der urlomische Bendir fühlt sich, wie er un mittheilt, ob dieser einstimmigen" Wahl sehr geehrt, bedauert aber zur Warnung für andere Wähler ein derartiges Mandat nicht annehmen zu können, da er durch sein lebenslängliches Engagement an dem genannten Theater, dauernd verhindert ist, sich um den Wahlkampf zu bekümmern.

Die

Noch eine Wahlfälschung. Durch die liberale Breffe geht jest eine Notiz, daß im IV. Wahlkreis eine Person, nicht wahlberechtigt war, einen Wahlzettel für den Reichstags abgeordneten Singer abgegeben habe. Dasselbe passirte jedoch auch bei dem Kandidaten der Deutschfreifinnigen, Herrn Träger. Ein Mann, Namens Karl Ed. Brückner, Wrangelstr. 98 wohnhaft, wurde im 168. Wahlbezirt in dem Wahllokal bet 46. Gemeinde- Schule am Laufiger- Play, ebenfalls bei einer Unregelmäßigkeit ertappt. Er gab, zu Protokoll vernommen zu, daß er auf den Namen Franz Kaminsky einen Wahlzettel für Albert Träger   abgegeben habe. Er fügte außerdem bie Erklärung hinzu, daß er vor drei Jahren ebenfalls auf einen anderen Namen gewählt habe.

Südamerika  . Die neueste südamerikanische Post bringt volle Details über die jüngst in Lima  ( Peru  ) stattgefundene Schlacht zwischen den Regierungstruppen und den Insurgenten unter der Führung des Generals Caceres  . Es scheint, daß Caceres, ermuntert durch seine Erfolge in den Provinzen und in dem Glauben, daß die Einwohner der Hauptstadt ihm herz­lich entgegen tommen würden, beschloß, seine ganze Streit macht auf Lima   zu werfen. Er hatte etwa 1500 Mann unter seinem Befehle, während die Regierung durch fünf Bataillone Infanterie, zwei Schwadronen Kavallerie und eine kleine Ab­theilung Artillerie, im ganzen 2500 Mann, unterstüßt wurde, aber von dieser Anzahl langten 800 Mann erst vier Stunden nach dem Beginn des Kampfes an. Caceres  ' Truppen be­gannen ihren Angriff auf die Stadt um 4 Uhr Morgens. Durch Ueberrumpelung der Regierungstruppen rüdten fie in die Stadt ein, bemächtigten sich des Guadeloupe  - Gefängnisses nach einem verzweifelten Kampf mit den Soldaten und be freiten sämmtliche Gefangene. Dann marschirten sie durch die Stadt nach der Plaza di Armas, die ste besetzten und wo fie hinter den Bogengängen ein mörderisches Feuer auf den Regierungspalast eröffneten. Dieses Gebäude war energisch vertheidigt von einem der Infanterie- Regimenter, einer Kolonne der Nationalgarde und einer auf dem Dache stationirten Mitrailleuse, die fürchterliche Verherungen in den Reihen der Insurgenten anrichtete. Der Kampf war nun allgemein ge­worden. Von den drei Kirchthürmen herab wurden die ver­schiedenen Gruppen der Regierungs- Truppen beschossen, welche von Straßenecke zu Straßenede eilten und das Feuer erwiederten. Carceres war indeß, da ihm keine Unterstügung oder Ermunterung zutheil wurde, außerstande, vorzurücken. Schließlich erschienen frische Regierungstruppen auf dem Kampfplaze und dann maren die Geschicke des Tages entschieden. Carceres 30g feine Mannschaften langsam zurüd und wendete der Stadt den Rücken, aber die Mannschaften auf den Kirchthürmen fuhren fort, sich gegen den wüthenden Angriff der neuen Antömm­linge zu vertheidigen. Bis 1 Uhr Nachmittags wüthete dieser

Rodenburg's Geficht wurde bei diesem Anblick noch düsterer. Der arme, reiche Mann!

Da öffnete sich die Thür und herein trat, wie ein schöner Frühlingsmorgen, der den winterlichen Nebel durchbricht, seine Nichte, die Tochter seines Bruders: Lucie Rodenburg. Guten Morgen, Onkel!"

Das flang so herzlich und lieblich, wie Sphärenmuftt. Und als die weiche Hand sich um seinen Nacken legte, und Die warmen Lippen seine Stirn berührten, da theilten sich auf einen Moment die Wolken auf derselben.

Ein schmerzliches Lächeln flog über seine Büge.

Viel tausend herzliche Glückwünsche," sagte fie. Ich bitte den lieben Gott, daß er Dir ein langes, recht langes Leben schenke, damit ich noch lange Gelegenheit habe, Dir bankbar zu sein für das, was Du der verlassenen Waise ge than bast."

,, Wünsche mir nicht langes Leben, Rind," antwortete Mein Leben ist freudenleer; es ist er schwermüthig. ein Leben voll Reue, Lucie; und Neue ist ein Wurm, der am Herzen unerbittlich nagt, bis es zerstört ist, und welcher nicht eher aufhört, darin zu wühlen, als bis es aufhört zu schlagen."

und das

fehlt es

Lehrplan

Schulen

Einjähri

Gramen

Der betr

antomm aftbetiid

b. Vor dem Kultusminister Herrn v. Goßler, seinen Räthen und fast sämmtlichen Turngrößen von Berlin   pro duzirte fich am Montag Abend im großen Saale der Königl Turnlehrer- Bildungs- Anstalt ein Turn- Spezialist, der Kraft turner Herr Wobig, welcher als Apostel der nicht genug würdigten Hantel auftritt und an seinem lebendigen Beispiel

ben

zeigt, zu welchen erstaunlichen Kraftleistungen man es durch fonsequente Uebung mit Hanteln bringen kann. Herr Wobig stellt allerdings alle Leistungen sogenannter Athleten in ben Schatten. Wie auf den hellenischen Gymnafton trat er bis zu Hüftrn nackt auf, so daß man das Spiel seiner herkulischen Muskeln bewundern konnte. Zwei volle Stundeu lang pros

um's Herz war, fte wünschte dem gnädigen Herrn viel Freude ich bin für Gesellschaften nicht mehr und liebe das Geräusch

" D, Dntel, wie fannst Du nur undankbar gegen das Geschickt sein. Du machst Dir schwerere Vorwürfe, als Du verdienst."

in seinem Alter; und diesen Inhalt hatten mehr oder minder alle Wünsche, welche die Landleute ihm ausdrückten, und den­selben Inhalt hatten auch die Worte, welche der Gutsverwalter Brand hinzufügte.

,, Das fagft Du, meine Tochter, deren Vater ich unbarm­herzig dem Verderben preisgab?"

Herr Rodenburg," ſagte er ,,, entziehen Sie fich nicht dem Genius, welcher über Feldau waltet, alsdann wird viel leicht noch der Tag kommen, da Sie wieder mit Lust und

nicht."

Lucie eilte an's Fenster und blickte hinaus.

Wenn ich nicht irre, Onkel, so ist es der Pastor Amberg  

mit seiner Familie."

" 1

Wie? Amberg  ?" fuhr er beinahe wüthend empor

Er

Alter en

namentl

Si Boden. und geb

Vaterla

Horizon

wagt es, über meine Schwelle zu kommen? Er, welcher Schuld ist an Allem? Wäre er nicht mein böser Dämon ge Freude das Gedeihen Ihres Gutes sehen, daß Sie wieder wesen, dann hätte ich wenigstens Verwardte um mich, Deinen Vater und Deine Brüder, und ich stände nicht vereinsamt auf Er zog die Glode, um seinem Diener den Befehl zu geben,

Die Erinnerung an ihren Vater bewegte das Herz des jungen Mädchens fichtlich; doch that fte fich 3 vang an, den Bruder ihres Vaters, den Mann, dem fie Alles verdankte, nicht zu verlegen.

Theil nehmen an unseren Arbeiten mit dem freudigen Herzen und mit dem frohen Muthe, welche den Abend Ihres Lebens zu einem milden Sommerabend machen werden."

Die Schuld, die Dir Dein Herz vorwirft, lieber Onkel, hast Du diese nicht gefühnt? Sühnst Du dieselbe nicht täg­lich dadurch, daß Du mich, die arme Waise, wie Dein Kind in Deinem Hause hast?"

-

Das grämliche Antlig des Alten hellte sich nicht auf, ja es schien, je mehr der Glückwünsche ihm dargebracht wurden, desto trübseliger zu werden.

., Es ist genug," sagte er. Ich danke Ihnen Allen. An eine Erfüllung ist im Entferntesten nicht zu denken. Für mich giebt es teine Freude am Leben und keine Freude an der Ar beit. Nur der arbeitet gern und findet an der Arbeit seine Befriedigung, welcher entweder für sich selbst oder für Jeman­den arbeitet, welchen er liebt, und... beides ist mir nicht be­schieden. Das Leßte, was mich an's Leben fesselte, meinen Sohn, mußte ich verlieren; einsam und verwais't finde ich den Frieden meines Herzens nicht früher als im Grabe."

,, Das ist wahrlich das Mindeste, was ich thun fonnte. Warum gelingt es mir nicht, Deinen jüngsten Bruder aufzu finden, um auch ihn wie mein Kind in mein Haus zu nehmen? er hat leider Dein ältester Bruder verschmäht meine Gnade Recht! Und nun noch gar die schwerste aller Strafen, die Gewißheit, daß mein Sohn nicht mehr lebt!" Jezt erschienen die Landleute, eingeführt durch den Guts­verwalter Brand.

-

Der Vorarbeiter hielt eine von dem Dorfschulmeister zier­lich ausgearbeitete Anrede; die Großmagd sprach, wie es ihr

-

,, D, Dntel, theurer Dnfel," rief Lucie, indem sie ihren Arm um seine Schultern legte ,,, wie magst Du so hoffnungs­los und traurig sein! Noch fehlt Dir ja die Gewißheit dessen, was Du befürchtest. Was Du bisher hörtest über Deinen Sohn find nichts als Gerüchte; und wenn meine heißesten Wünsche und meine Gebete in Erfüllung gehen, dann wirst Du Deinen Sohn noch in Deine Arme schließen, bevor Du von der Welt scheidest, einen Tag, von dem ich wünsche, daß er noch lange, recht lange ausbleibt."

-

Erden."

,, Es ist gut gemeint, mein Kind! Ich danke Dir und wiederhole auch Euch Allen meinen Dant. Herr Brand, die Leute mögen heute einen Festtag halten, ich überlasse Ihnen die Sorge für fie."

-

die lästigen Gäste abzuweisen. Zu spät!

Drittes Kapitel.

mie Co

Der Diener, welchen Rodenburg mit der Abweifung der Gäfte beauftragt hatte, wollte eben die Thür öffnen, da erschien in derselben bereits das runde Geficht des Pastors, welcher fid zu einem recht jovialen und freundschaftlich herzlichen Lächeln

zwang.

wie B

höhere

gegenge

Vo

Schon als er in der Thür stand, breitete er die Arme aus, neigte das Haupt auf eine Seite und blickte den Gutsherm so versöhnlich, so mild und voll so namenloser Innigkeit ant daß dieser das harte Wort zurückdrängte, das er bereits auf

den Lippen hatte.

wefen f

,, Mein lieber, theurer, alter Freund," sagte jegt der Paftor, indem er mit ausgebreiteten Armen und dem noch immer zur Seite geneigten Haupte fich nahte, Sie fehen uns Alle hier mich und die Meinigen. Wir sind gekommen selbst auf die Gefahr hin, von Ihnen nicht empfangen zu werden wie alte

Freunde."

und

,, Das zu fürchten hatten fie alle Ursache, Herr Amberg  , ich wünschte, Sie hätten uns heute nicht in die Nothwendig teit gesezt, Ihnen zu wiederholen, daß ich Sie ungern in

meinem Hause sebe."

D! der gütige Gott verzeihe Ihnen diese Lieblofigkeit! Sehen Sie hier meine Gattin! Sie, die Verwandte Der Nach einem nochmaligen Hoch" auf den Gutsherrn legte jenigen, welche Sie ja bis heute noch lieben, Ihrer unverge

man die Sträuße auf den Tisch, und Rodenburg war wieder mit Lucie allein.

lichen Frieda!"

-

Fr

an: De

ball be

ficherli

Shnen

Bürge

und v

an Si

Dame

feine S

Las u

Allme

murm

Thale  

leiben

balbes

der 2

thm

Alfo

Mast

bings

Derich

Rahm

S

einige

nach

28 irt

Dem

felber

Man

Sie

Vert

jah:

Re

Bäd

Tha

befte

Serr

Wir

,, Es war zur rechten Zeit, Herr Pastor, daß Sie mich an Die Lettere schickte fich eben an, den Frühstücstisch für diese erinnerten. Um ihretwillen, um Frieda's willen fei ihren Dntel herzurichten, als man einen Wagen die Rampe Ihnen verziehen, daß Sie meinen Befehlen zuwider mein Haud

hinauffabren hörte.

Was ist das?" fragte Rodenburg unmuthig. Ich will nicht hoffen, daß der heutige Tag Gäfte in mein Haus führt;

betraten."

100

( Fortsegung folgt.)