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sammen gedrängt ist. Von Seiten der Behörden werden fort| gesezt alle Vorfichtsmaßregeln gegen die Verbreitung der Seuche getroffen. Ein eigenthümliches Gefühl beschleicht uns, wenn wir von den Vorsichtsmaßregeln lefen, die gegen die Seuche getroffen werden. Die beste Vorsichtsmaßregel ist die, daß Ser Seuche der Boden entzogen wird. Wie wir aber auch hier wieder sehen, ist der Boden für dieselbe in den Quartieren zu fuchen, wo die ärmere Bevölkerung wohnt, der es an den nöthigen Existenzmitteln mangelt. Die schlechte Ernährung, die unzureichenden und ungefunden Wohnungen, sie sind die Förderer und Erzeuger derartiger Seuchen und wenn man die Seuchen ernstlich beseitigen will, so ist es nothwendig in diesem Bunkte Aenderung zu schaffen. Die Erfolge welche die jetzige französische   Regierung in überseeischen Ländern erringt und errungen hat, find fleinlich gegenüber der nackten Thatsache, daß die Bürger im eigenen Lande unter Verhältnissen leben die den Seuchen Thür und Thor öffnen.

Schweiz  . Aus Bern   wird der Köln  . 3tg." geschrieben: Mit Rücksicht auf den Erlaß des Statthalters von Elsaß Lothringen   vom 28. August, betreffend die Behandlung aus gewanderter Elsaß Lothringer, hat der Bundesrath beschlossen: Allen Angehörigen der Reichslande, welche noch in oder vor Dem militärpflichtigen Alter stehen und nach Erfüllung der gefeßlichen Wohnfißverpflichtungen in der Schweiz  , mit einer Entlassungsuifunde aus ihrem ursprünglichen Heimatbstaate versehen, um Ertheilung der Bewilligung zum Erwerb des Schweizerbürgertechts einfommen, ist, sofern sie in Reichslanden geboren wurden, diese Bewilligung nur unter der ausdrück­lichen Bedingung zu ertheilen, daß fie fich verpflichten, die etwaigen Folgen der Rückkehr zum bleibenden Aufenthalt in Elsaß Lothringen   an sich selbst tragen wollen, und mit der Er­flärung, daß der Bundesrath fich der Pflicht entschlage, ste gegen dieselben zu schüßen. Gegenüber sogenannten Optanten und Optantenföhnen soll in ähnlicher Weise verfahren werden.

Großbritannien  . Etwa 1000 Mann Infanterie haben Befehl erhalten, sich zur Einschiffung nach Süd­afrita bereit zu halten, um an der unter den Befehl des Obersten Warren gestellten Expedition gegen die Freibeuter(?) in Betschuanaland theilzunehmen. Das Hauptkontingent zu Dieser etwa 3500 Mann starken Expedition werden die in Natal stationirten britischen   Truppen stellen.

Verhaftung viele derselben veranlaffen dürfte, aus Frland zu­verschwinden. Allen ist ein junger Mann von 26 Jahren und war bis zu seiner Verhaftung Prästdent der weit verzweigten Jung Jiland Bartei".

In dem Prozesse gegen James Ellis French, den früheren Polizeichef von Dublin  , wegen Ver übung widernatürlicher Verbrechen, konnte sich auch die gestern zusammengetretene zweite Jury über kein Ber dift einigen und mußte nach dreiviertelstündiger Berathung entlassen werden. Der Kronanwalt versprach unverzüglich mit­zutheilen, welches Verfahren er nunmehr einzuschlagen gedente.

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Nord- Amerita. Ueber das Resultat der stattgefundenen Vorwahlen zur Präsidentenwahl herrscht noch keine Klarheit. Jede Partei schreibt sich den Sieg zu; die Aufregung ist nach den neuesten Nachrichten im Wachsen. Aus New York   wird englischen Blättern gemeldet: Das Ergebnis der Präsidenten­wahl ist noch unentschieden. Beide Parteien beanspruchen den Sieg, aber feine ist ihres Erfolges sicher. Die Aufregung ist hier gewaltig. Die Straßen find mit Menschen vollgepfropft, welche fich um die Zeitungsbulletins drängen. Einige arg wöhnen, daß die Wahlausweise im Intereffe von Börsenspelu lationen zurückgehalten wurden. Dies hat viel bittere Stim­mung verursacht, aber es läßt sich nicht beweisen. Die Aufregung ist eben so groß, daß Gerüchte aller Art Glauben finden.'

Michael Davitt  , der bekannte irische Agitator, besprach in einer Versammlung in Bermondsey  , London   u. A auch die Landfrage. Er nahm für Irland   das Verdienst in An­spruch, dem Landmonopol zuerst den Febdehandschuh hinges worfen und verlangt zu haben, daß die Ländereien eines Landes dem Volte als sein nationales Erbe zurüderstattet würden. In Jrland sei die Doktrin beseitigt worden, daß das Land den Landlords ges höre und daß fie damit nach Belieben schalten und walten tönnten. In Schottland  , davon ist Davitt überzeugt, würden fich in Kurzem Dinge ereignen, die er zwar bedauern dürfte, Die aber durchaus gerechtfertigt wären, falls die Regierung nicht bei Zeiten im Interesse der Crofters ebenso radital vers fahre, wie dies in Jiland geschehen sei. Auch in England sei das Volk aus seiner Lethargie über die Frage der Nationalifirung des Landes erwacht. Davitt erklärte fich über zeugt, daß, wenn die Ländereien und die Berg werte als nationales Eigenthum behandelt würden, die Arbeiterklasse dieses Landes bessere Heimstätten, höhere Löhne und mehr freie Beit haben müßten und die Armuth verschwinden würde. Er befürwortete nicht die Anwendung von Gewalt zur Herbei­führung eines solchen Zustandes, sondern moralische, tonftitutionelle und friedliche Mittel; wenn die Reform indeß nicht bald ins Werk gefezt werde, so sei es unmöglich voraus­suseben, zu welchen Mitteln das Volk greifen dürfte, sobald es zur flaren Erkenntniß seines Rechts komme.

New York  , 7. Novbr. Nach den legten, heute früh bier eingegangenen Berichten bat Cleveland   im Staate New­Dort eine Mehrzahl von 1000 Stimmen erhalten und wäre Danach seine Wahl zum Präftoenten als entschieden anzusehen. Mit den vorstehenden Angaben stimmen auch die von sämmt lichen demokratischen Journalen gebrachten Berichte überein. Die New York Tribune  " bleibt indeß dabei, daß Blaine eine Mehrzahl von 1000 Stimmen erhalten habe.

In Dublin   begann gestern die Schwurgerichtsverhand lung gegen den im April d. J. in London   unter Anklage des Hochverraths verhafteteten Handlungsreisenden N. Fip­gerald. Die Anklage beschuldigt Fizgerald, Handlungen zum Umfturz dec Macht der Rönigin in Jrland und zu Herstellung einer irischen Republif begangen zu haben. Als Haupts belaftungszeuge fungirt der Angeber John Moran, welcher be­fundete, daß Fißgeralo einem Fenierbunde angehörte, welcher in Tut bercurry geheime Sigungen abzuhalten pflegte, in denen auch Waffenübungen vorgenommen und Sammlungen für den Ankauf von Waffen stattfanden. Die Verhandlung dürfte mehrere Tage in Anspruch nehmen. Eine Haussuchung bei dem vor einigen Tagen unter der Antiage des Hochverraths verhafteten Zeitungsexpedienten Allen in Dublin  , bat angeb lich zur Entoedung merkwürdiger Dukumente geführt, aus denen die Existenz eines Geheimbundes ei hellt, welcher die Bezeichnung Die irischen Rächer" führt. Dieser neue Verein wurde zu dem Behufe gegründet, die Phönir Bart Mörder zu rächen und der irischen revolutionären Sache durch ähnliche Thaten wie die, welche die Laufbahn der Unüber windlichen" fennzeichneten, Vorschub zu leisten. Die Personen, welche die ,, irifchen Rächer" bilden, find meist junge Männer aus dem Handele stande, und es wird geglaubt, daß Allen's

Bu den Wahlen.

Das fortschrittliche Wahlbureau im 6. Beriiner Reichs tagswahlkreise, Brunnenstr. 120, ist, wie die Voff. Btg." mits theilt, mit gestern geschloffen. Gute Nacht, Fortschritt!

Lokales.

Projektirtes Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 9. bis 16. November 1884. Im Opernhause: Sonn tag, den 9. Der Wildschüß; Montag, den 10.: Die Jung frau von Orleans  ; Dienstag, den 11.: Die Walküre( perr Niemann); Mittwoch, den 12.: Der Barbier von Sevilla; Donnerstag, den 13.: Die Zauberflöte; Freitag, den 14: Aladin; Sonnabend, den 15.: Tristan und Isolde;( Herr Niemann); Sonntag, den 16.: Oberon.- Im Schauspiek hause: Sonntag, den 9.: Narziß  ; Montag, den 10.: Alessandro Stradella  ; Dienstag, den 11. Der Damenkrieg, Sie hat ihr Herz entdeckt; Mittwoch, den 12.: Die Kails schüler; Donnerstag, den 13.: Was ihr wollt; Freitag, den 14., auf Begehren: Die zärtlichen Verwandten; Sonn abend, den 15.: Wallenstein's Lager, Die Piccolomini; Sonntag, den 16.: Wallenstein's   Tod.

Hannover  , 6. November. Die hiesige Stichwahl zwischen Welfen und Sozialdemokraten scheint den legteren günstige Aussichten zu gewähren. Der Vorstand des nationalliberalen Vereins gibt keine Parole aus und viele hiefige Mitglieder dieser Partei werden es für angezeigter halten, dem sozialdemokratischen Kandidaten, Bigarrenarbeiter Meister, ihre Stimme zu geben, als dem das Bentrum ver stärkenden Welten Geh. Rath Brüel. Die Konservativen haben Wahlentholtung gelobt. Gestern Abend hielten die Sozial­demokraten eine von ungefähr 1000 Personen besuchte Ver sammlung ab, ohne daß es diesmal zur Auflösung fam. Ihr Kandidat bekannte fich für frete Selbstbestimmung in Religions sachen und für entscheidende Mitwirkung des Arbeiterstandes in allen die Arbeiterverhältnisse betreffenden Fragen, für all­mählige Aufhebung der Frauen- und Kinderarbeit in den Fa­brifen durch eine derartige Aufbesserung des Lohnes, daß ein Arbeiter allein ausreichend für seine Familie sorgen könne und der Frau mehr Zeit für die Erziehung der Kinder übrig bleibe. Dadurch allein werde einer Vermehrung der Vagabonden ent­gegengearbeitet, nicht durch Vermehrung der Gensdarmerie wie Windihoist wolle. Für eine Pflicht des Abgeordneten erklärte der Redner, auf eine Verminderung der Steuerlast durch Vers ringerung des Militär budgets hinzuwirken. Die Zölle auf Nahrungsmittel verwarf er als eine Einrichtung, welche dem Arbeiterftande und dem fleinen Grundbefizer Nachtheile bringen, während der Großgrundbefizer Vortheile ziehe.

des Eroberers hinaus verfolgen, theils in ihrer pittoresten, mittelalterlichen und oft phantastischen Bauart fich auf Feld gipfeln oder inmitten unzugänglicher Schluchten erheben, und wo altersgraue Ruinen, welche noch aus der Zeit der Picten und Scoten herrühren mögen, düster und unheimlich aus dem Hochwalde ragen da liegt an einem Bergabhange das Stäotden Blackfield, ein Drt, der von jedem Verkehr abge schloffen ift.

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Keine Bahn geht in die Nähe von Blackfield, oder überhaupt in diese Gegend des schottischen Hochlandes, welche noch ganz den Charakter der ursprünglichen Homantit trägt. Das ist die Gegend, ganz geschaffen für den eingefleischten schottischen Fuchsjäger und für die Abenteurer jener Jagd, welche nur allein unter den Söhnen des Hochlandes betrieben wird.

Es war gegen Weihnachten des Jahres 1867, als vor einem der unscheinbaren Häuser von Blackfield ein Reiter hielt von in der That ziemlich sonderbarem Aussehen. Ec wor ganz in Ragenfell geffeidet, trug eine Müge von Fuchspels mit Klappen an den Seiten, welche ihm über die Ohren herabbingen. Er führte noch ein zweites Pferd mit sich. Dem Hausknecht des Gasthofes die Pferde übergebend, fragte er denselben: Der Doktor schon aus den Federn?"

" Glaub's faum," antwortete der Angeredete, der sich selber noch die Augen rieb ,,, es ist ja noch so früh."

Königsberg   i. Pr., 5. November. Das konservative Dr gan Rönigsbergs, die ,, Oftpr. 8tg.", bringt am Dienstag zwei Artikel, in welchen der fonservativen Partei angerathen wird, bei der Stichwahl ihre Stimmen nicht dem freifinnigen Ab­geordneten Dr. Möller zu geben, sondern auf den sozial­Demokratischen Kandidaten, Schloffermeister Godau, zu vereinigen(??).

Magdeburg  , 6. November. In der heute Abend unter dem Vorsitz des Stadtraths D. Duvigneau abgehaltenen Ge­neralversammlung des nationalliberalen Wahl­vereins" wurde betreffs der Stichwahl im hiesigen Wahl­freise zwischen Heine( Soz) und Büchtemann( dfr.) den Mitgliedern dringend empfohlen, unter den obwaltenden Um­ständen für die Wahl des Legteren einzutreten.

Zur Warnung. Die leidige und oft gerügte Gewohnhelt von Frauen und Mädchen, Nadeln in den Mund zu nehmen, hätte vor Kurzem wieder fast ein Opfer gekostet. Ein junges Mädchen, das in einer hiesigen Familie als Röchin dient, ver schluckte aus Unvorsichtigkeit am Sonntag vor acht Tagen eine Nadel. Wenn sie auch Anfangs dies Ereigniß nicht weiter beachtete, so stellten sich doch nach zwei Tagen Schmerzen ein, Die fich allmählich steigerten und zu entseglichen Dualen wurden Glücklicherweise gelang es, der Boff. 3." zufolge, im Lazarus frankenhause Herrn Dr. Langenbuch, die Nadel, welche fich in den Därmen festgesetzt hatte und im Begriff stand, dieselben zu burchbohren, durch das Mittel des Bauchschnitts zu entdecken und zu entfernen. Die Kranke soll auf dem Wege zur völligen Herstellung sein.

Offenbach  . Nach den bis jegt vorliegenden Nachrichten hat Liebfnecht( S03.) mit 2000 Stimmen- Mehrheit über Schloßmacher( nl) geftegt.

Der Doktor Rodenburg war in der That erst aufgeftanden und hatte eben erst begonnen fich auf einer Maschine den Morgentaffee zu bereiten. Das Bimmer, welches er bewohnte, war ein außerordentlich bescheidenes, und das Meublement bes stand eigentlich aus nichts mehr als zwei Tischen und zwei Stühlen. Der eine Trich lag voller Bücher und Papiere, Der andere diente augenblidlich zum Frühstücstisch, denn in der Mitte desselben paradirte eine Roffeemaschine aus Weik blech und eine Taffe, welche ehemals aller Wahrscheinlich leit nach einen goldenen Rand gehabt hatte. Er war nicht wenig erstaunt, als man schon so früh bei ihm pochte, denn Friz Rodenburg gehörte nicht eben zu den gesuchten Aerzten, meil er eine fits ein Deutscher war, der sich erst seit einigen Jahren in England authielt, und der also in der kleinen Stadt immer noch wie ein Fremder betrachtet wurde.

Solingen  . Stichwahl. Schumacher( Soz.) 8834, Fuchs( Bentr.) 5315 Stimmen, mithin ist Schumacher ( Soz.) gewählt.

Fig! Junge! Define!" rief eine raube Stimme draußen. Nun schwand das Erstaunen aus dem Geficht des jungen Arztes und machte freudiger Ueberraschung Blog. tannte diese Stimme.  - Es war die seines Bathen und

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Breslau  , 7. November. Im Wahlkreise Breslau  , östlicher Theil, ist hasen clever( Sos) mit 8499 St. gewählt, Dirichlet  ( oft.) erhielt 5833 Stimmen.

Im Wahlkreise Breslau  , westlicher Theil, ist Kräder( So.) mit 8934 Stimmen gewählt, Friedländer ( dfreif.) erhielt 7376 Stimmen.

Pferdebahn- Statistit. Auf den Linten der Großen Bers liner und der Großen Internationalen Pferde- Eisenbahn Aktiengesellschaft find im Monat Oftober 1884 6 274 202 Ber fonen befördert und dafür 765 834,60 M. oder durchschnittlich pro Tag 24 704,34 M. von beiden Gesellschaften eingenommen Die Einnahme im Oftober 1883 belief sich auf 677 362,45 oder durchschnittlich pro Tag 21 850,40 D.

g. Ein großer Anflauf entstand gestern Abend gegen 8 Uhr in der Klosterstraße dadurch, daß ein innger Raufmann ohne Kopfbedeckung einem Manne, anscheinend einem Haus diener, den Vorwurf machte, mehrere Unterschlagungen an Geld und Waaren begangen zu haben, und Legteren, aber vergeblich, aufforderte, nach dem Geschäft zurückzukehren, welches der Mann plöglich ohne seinen Ueberrod und Müge verlassen hatte. Da ein Schußmann nicht in der Nähe war, so begab fich ein Herr aus dem herbeigekommenen Bublifum zu dem an der Ecke der Königs- und Neue Friedrichstraße ftationirten Schußmannspoften, welcher denn auch erschien und die beiden Parteien zur Feststellung des Sachverhalts unter großem Ge folge nach dem nächsten Polizeibureau brachte.

eines alten Freundes seines Vaters, die Stimme des alten Habicht.

Du bist es?" rief er. Alle Teufel, woher kommst Du schon so früh und bei dieser barbarischen Kälte?"

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g. Einen Selbstmordversuch machte in der vergangenen Nacht der Kellner Andreas Mertens in einem in der Lange straße 16 belegenen Schanklokal, indem er sich zwei Meffer ftiche in die Bruft beibrachte, ehe es ein Dritter verhindern fonnte. Der Schwerverlegte wurde sofort per Droschte nach der Sanitätswache in der Blumenstraße 59 befördert, von wo aus nach Anlegung eines Nothverbandes seine Ueberführung nach dem städtischen Krankenhause erfolgte. Welche Gründe den M. zu dem beabsichtigten Selbstmord getrieben haben, fonnte nicht fofort ermittelt werden.

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Polizei Bericht. Am 5. d. M. Nachmittags verun glückte der Schirrmeister Rudloff in der Borsig'ichen Eisen gießerei in Moabit   dadurch, daß ihm beim Nieten eines Dampf feffels ein etwa 2 Centimeter langes Stück Eisen in das linke Auge flog und darin fizen blieb. Der Verunglückte wurde mittels Droschte nach der Augenklinik in der Karlsstraße ge Am 6. d. M. Vormittags wurde dem Maurer Gramm, als er beim Durchstemmen eines in Cement   gemauerten Bogens einen Stel herausstoßen wollte, durch das Zusammen brechens des Bogens die Hand in der Fuge eingeklemmt und ihm von zwei Fingern das Fleisch und von einem Finger bas erste Glied abgequetscht. Gramm wurde nach der Königlichen Klinik gebracht. Klinit gebracht. Am 7. d. M. Vormittags verunglückte der Arbeiter Bauer, während er am Blan- Ufer einen mit Steinen beladenen Wagen vorwärts schieben half, dadurch, daß er auss glitt, vom Hinterrad überfahren wurde und einen Bruch des linken Fußes erlitt. Bauer wurde nach der Charitee gebracht. Am Nachmittage deffelben Tages entstand in einer Dach wohnung des Hauses Rottbuser Ufer 6 während der Abwesen heit des Wohnungs Inhabers Feuer, durch welches die ge fammte Einrichtung der Wohnung zerstört wurde. Das Feuer wurde von der Feuerwehr gelöscht.

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Gerichts- Zeitung.

und Jiraeliten und den Bediensteten des Cafee Bentral in de Jener nächtliche Krawall zwischen Antisemiten einerseits Jerusalemerftr. andererseits welcher in der Nacht zum 11. Mai in dem genannten Lokale stattfand und schließlich zu einer blutigen Schlägerei überging, unterlag gestern der Beurtheilung der 91. Abth. des Schöffengerichts. Von den dabei Betheiligten waren elf Bersonen mit einem polizeilichen Strafmandate be dacht worden, vier derselben hatten sich dabei beruhigt, übrigen aber Widerspruch erhoben und richterliche Entscheidung beantragt. Ueber die Entstehungsart dieser turbulenten Szene und geben die Antisemiten folgendes an: Sie feien in be

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Der Eintretende war der Mann mit dem Kazenfellübers gehen die Angaben der betheiligten Parteien weit auseinander

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wurf und der Fuchspelzmüße. Der alte Habicht war früher ein deutscher Nimrod gewesen. Er hatte indeß vor vielen Jahren seinen damaligen Herrn auf einer Besuchsreise nach Schottland   begleitet, und hier hatte ihn das Jägerleben der

schon befand er sich hier, und so lange war es her, daß er von

der Bruder des Guteherrn, war damals Kaufmann in Ham burg und lebte in den günstigsten Vermögensverhältnissen; Friß war damals noch ein Bube, den der PBathe auf den Knieen reiten ließ, und der sich ein Vergnügen daraus machte, an seinem ftruppigen Schnurbart zu zausen.- Has bicht hatte schon damals den allerliebsten rothwangigen Knaben in sein Herz geschloffen. Viele Jahre vers gingen, ohne daß er auch nur eine Nachricht aus Hams burg   erhielt. Durch einen Bufall nur hatte er von dem Tode feines Jugendfreundes gehört und zugleich erfahren, daß derfelbe vollständig verarmt sei und seine drei Kinder hilflos zurücklaffe. Fiß  , der älteste von den Dreien, studirte damals

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besagten Nacht aus einem Verein gelommen und hätten das Lofal betreten, um noch eine Taffe Kaffe zu genießen. Einer der ihrigen habe nun ein Exemplar der. Wahrheit" aus de maßen angezogen, daß er fich nicht entschließen fonnte, nach Tasche hervorgezogen und fich mit der Lektüre dieses Blattes Deutschland   zurückzukehren. Seit fünfzehn oder zwanzig Jahren beschäftigt, worauf einer der jüdischen Gäste, ein Kaufmann Gramann, demselben hierüber Vorbaltungen gemacht habe, Rodenburg, dem Freund seiner Jugend, Abschied nahm. Dieser, welche dieser energisch zurückzuweisen fich für berechtigt ge halten habe. Plößlich und wie auf ein gegebenes Signal seien die Jfraeliten unter dem Schlachtrufe ,, Verfluchte Chriften bunde" auf fie losgeftürzt und hätten die Thäilichleiten be gonnen, allerdings hätten fich die Angegriffenen zur Webre gefeßt, als aber die Bediensteten des Cafee den jüdischen Stamm gäften zu Hilfe geeilt wären, da hätten Sie unterliegen müffen Sie find von der Uebermacht zur Thür hinausgedrängt worden Am schlimmsten ist der Schuhmachermeister Schröder bei bes Affaire weggekommen, derselbe wurde so übel zugerichtet, ba er blutüberströmt zur Sanitätswache geschafft werden und hat er mehrere Wochen an den erhaltenen Wunden la boritt. Eine hervorragende Rolle soll der stämmige Bortic des Cafee bei der Schlägerei gespielt haben, denn wie die schlauch auf fte losgeschlagen. Eine andere Version über ben Borfall giebt die Gegenpartei, welche behauptet, daß die Ant semiten die Feindseligkeiten eröffnet und mit dem Rufe Juben raus" die Thatlichkeiten begonnen haben. Der Portier Stepban Duded wollte fich überhaupt nicht bei der Schlägerei betheiligt sondern in seiner Loge geschlafen haben und durch be Standal aufgewedt worden sein. Als er darauf zur Wieber den Kampfplay betreten babe seien die Streitenden bereits auf der Straße gewefen. Die zum geftrigen Termine erschienenen Angeklagten der antifem tischen Partei stellten die Sache so dar, als seien diejenigen welche fich bei dem Strafmandat beruhigt baben, die eigen gründen und fannst dann für Deine Geschwister sorgen. lichen Ruheftörer gewesen, die übrigen aber seien nur mit u

gangen, und die jüngste, eine Tochter, fristete durch ihrer Hände Antisemiten befunden, hat er mit einem fingerdiden Gummi

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Arbeit nothdürftig ihr Dasein. Da hatte er denn an seinen Liebling geschrieben: Fris, mein Junge! Du bist der Aeltefte von Euch Waisen und mußt für die Andern sorgen. Zu dem Bvde mußt Du etwas Tüchtiges werden. Komm hierher! Wir haben eine Universität in Edinburgh  , und so viel fann ich erübrigen, um Dich Dein Studium be enden zu lassen. Dann sollst Du hier bei uns Doktor werden. In Blackfield hat man feinen anderen Doftor, als den Bader, welder durch Schröpfen und Aderlassen allalle Riantheiten furirt, vom Schnupfen bis zur Lungen­entzündung. Du wirst Dir hier einen Hausstand

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Das wenige Geld, das ich diesem Briefe beilege,

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gieb Deiner Schwester Lucie. Sie soll sich damit helfen, den widersprechenden Aussagen der Zeugen eine Klärung

Wache gefolgt, um den Sachverhalt aufzuklären. Da fich bei

so weit fte tann."

Fortiesung folgt.)

Sachverhalts aber nicht erzielen ließ, so erkannte der Gericht

hof auf Freisprechung sämmtlicher Angeklagten.

Ich

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