Tptele

Sonn

Jung

( perr evilla;

14.; ( Herr piek

= 10.:

nfrieg,

Kails

reitag,

Sonn

omini;

ohnhelt

ehmen, Hunges at, vers en eine weiter

en cin, wurden. zarus

fich in

Iben zu tdeden

ölligen

n Ber nbahn 2 Ber onitilid ommen

45 M

O gegen ufmann Haus

gen an 7, aber welches

Derlaffen

o begab

dem an Cionirten e beiden

Bem Ge

cangenen

Langes Meffer rhindern

te nach Don wo

führung Gründe

n haben,

3 verun en Eisen

3 Dampf Das linte te wurde

traße ge Maurer mauerten fammen mmt und nger daß Sniglichen

lückte der = Steinen er aud

Bruch des gebracht. ner Dach Abwesen

6 Die ge

Das Feuer

einerfett ral in ber 11. Mai

au einer

urtheilung Betheiligten

andate be ubigt, bie ticheidung ten Sene useinander

en in bet

batten bas

n.

Einer

aus ber

es Blattes Raufmann macht habe

rechtigt ge nes Signal

te Chriften ichleiten be Jur Webre en Stamm

gen müffen ngt worden

Sder bei ba

crichtet, daß

den mußte

ไม่

Bunden l ige Bortie nn wie ble en Gumm

Nr. 187.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Rückblicke auf die Reichstagswahlen.

I.

Das Kapitel der Wahltalamitäten, wie es sich fast bei jeder Wahl zeigte, ist auch diesmal wieder aufgetaucht und war in vergrößertem Umfang. Wir rubriziren in dieses Ka­

gefeßlichen, sowie von dem politischen Anstand und der guten Sitte vorgezeichneten Bestimmungen nicht decken und daher zu hrer dringenden Beseitigung jedem Unbefangenen reif er­fcheinen.

In erster Linie indeß wollen wir mit einer Angelegenheit beginnen, die nicht grade unter den Gesichtswinkel obiger Grundsäge fällt, die auch nicht neu, aber nichts desto weniger Don immenser Wichtigkeit ist. Es ist dies die unverhält­nißmäßige Größe einzelner Wahlkreise, unter welcher Anomalie vorzugsweise unsere Reichshauptstadt Berlin

leiden hat. Forderte schon bei der Verkündigung der Wahl­reise und ihrer eingeschriebenen Wählerzahlen dos offen liegende Mißverhältniß zu einer Kritik geradezu heraus, so thut dies nach erfolgtem Wahlakt noch bedeutend mehr das Abstimmungs­verhältniß der einzelnen Wahlkreise. Wenn man von einem gleichen Wahlrecht spricht, so ist es selbstverständlich, daß nicht in einem Wahlkreise 26 611, in dem andern 58 869 oder 72 050 oder gar 74 877 Wähler einen Abgeordneten delegiren sollten, wie dies thatsächlich in Berlin geschieht.

von jedwedem Parteistandpunkte, muß der objektiv Urtheilende als eine Absurdität bezeichnen, daß im ersten Berliner Wabitreise 8427 Stimmen die Mazorität repräsentiren konnten, nicht zu thun vermochte. Bahlen find Strahlen," und wir während dies im sechsten die fast dreifache Biffer( 24 305) noch meinen angesichts solch' vernichtender Ergebnisse dürfte die beffernde Hand nicht lange mehr fehlen, um so mehr, da auch außerhalb Berlins noch einige Wahlkreise mehr oder weniger an diesem Dilemma leiden, so Bochum , Dortmund u. a,

Richten wir nun aber von diesen einzelnen Wahlkreisen daß das heut zu Recht bestehende Verhältniß der zu wählen­unsern Blick auf das gesammte deutsche Reich, so finden wir, den Abgeordneten zur Bevölkerungszahl ein Anachronismus ist. Die Gesammtbevölkerung Deutschlands , welche am 1. Dezbr. 1880 45 234 061 Seelen betrug, beansprucht auf den ersten Blid schon 452 Abgeordnete( auf je 100 000 Seelen 1 Abge­oroneter,§ 5 des Wahlges.) und diese Bahl erhöht sich, da boh Bundesstaaten gewählt wird, in denen auf überschüssige

den

-

5 Mandate. Es müßten anstatt der noch heute gelten wählt werden in in Paranthese beigefügten- Abgeordnetenzahlen ge­

Breußen( mit Lauenburg ) 274( 236)

Bayern

53( 48)

Sachsen

30( 23)

Württemberg

20( 17)

Baden

16( 14)

Heffen

9( 9)

Mecklenb.- Schwerin

6

( 6)

Sachsen- Weimar

3( 3)

Medlenb.- Strelit

1( 1)

Dldenburg

3

( 3)

Braunschweig

Sachsen- Altenburg

Sachsen- Koburg- Gotha

Sachsen Meiningen

Anhalt Schwarzburg- Rudolstadt

Walded

2

2

2

1

Sondershausen 1

( 1)

1

( 1)

1( 1)

1

( 1)

Reuß, ältere Linie

jüng. Schaumburg- Lippe

Lippe Bremen Hamburg

Lübec

Elsaß- Lothringen

1( 1)

1( 1)

1( 1)

5

( 3)

2( 1)

16( 15)

und ergiebt sich sonach ein Manto von 60 Wahlkreisen, wenn

Busammen also: 457( 397) Abgeordnete.

Sonntag, den 9. November 1884.

werden soll. Da nun die in Folge der steigenden Bevölkerung festzuseßende höhere Bahl Abgeordneter durch Gefeß bestimmt werden muß, so erwächst für den neuen Reichstag eine wichtige volksthümliche Aufgabe, zu welcher die Initiative zu ergreifen er nichts versäumen möge. Hatte auch ein früherer demge­mäßer Antrag keine praktische Folge, so werden doch die aus­schlaggebenden Kreise der Behandlung des hier herausgewachsenen brennenden Uebelstandes in nicht zu ferner Zeit näher treten müssen. Vielleicht findet sich auch im deutschen Reichstage ein Volksvertreter, welcher den Anstoß zu einer Modifizirung der vorhandenen Form giebt, wie vor einiger Beit in der Berliner Stadtverordneten- Versammlung der Stadtverordnete Singer.

a.

Lokales.

In Bezug auf den Betrieb der Berliner Kanalisation in sämmtlichen bis jest funktionirenden fünf Radialyſtemen stellt das neue Sobrecht'sche Wert über die Kanalisation folgende intereffante Daten zu­sammen. An Kaltwasser find gepumpt worden pro Jahr 28 763 915 Róm., also pro Tag 78 607 bm. Bei einer Be völkerung von 899 200 Einwohner kommen auf den Kopf und Tag 87,43 Liter Kanalwasser. Die Betriebskosten für die Straßen- Entwässerungs- und Hausanschlußleitungen, sowie für die Pumpstationen( hebungskosten) betragen pro Jahr 498 584 Mart, mithin pro Kopf der Bevölkerung und Jahr 54,6 Bfg. Die Hebungstoften ergeben pro Abm. gepumpten Kanalwassers den Preis von rot. 1 Pfennig. An Sand ist pro Tag und Kopf der Bevölkerung etwas weniger als 150 Liter aus den Straßenleitungen abgefahren worden. Das Verhältniß des abgefahrenen Sandes zu der durch die Pumpen nach den Rie seifeldern beförderten Kanalwassermenge ist gleich 1: 5000.

r. Ampf- Pulver. In hiesigen ärztlichen Kreifen wird gegenwärtig sehr eifrig der Vorschlag diskutirt, an Stelle der bisherigen Bocken- Impfung mittels Lympfe, die Impfung mititels eines aus der Lympfe gewonnenen Impf- Pulvers vor­zunehmen. Es werden dem trockenen Impfpulver bedeutende Vorzüge vor der feuchten Lympfe zugeschrieben. Während diese nämlich außer dem zur Erzeugung der Pockengeschwüre erfor derlichen Impfstoff stets noch zahlreiche andere Bestandtheile enthält, die zur Impfung nicht nur nicht nöthig, sondern im feuchten Zustande mitverimpft, sogar schädlich und gefährlich wirken können, sollen sich diese schädlichen Bestandtheile in dem Impfpulver nicht mehr vorfinden, das aus der eingetrockneten daß die schädlichen, und zur Bockenimpfung gar nicht erforder­lichen Organismen in der feuchten Lympfe bei peren Eintrock­nung untergeben, während die für die Pockenimpfung erforder­lichen Bestandtheile in voller Wirksamkeit erhalten bleiben.- Im Großherzogthum Hessen, wo diese Jmpfmethode mit Erfolg angewendet ist, soll sie fich auf das Beste bewährt haben und von den Aerzten volle Anerkennung finden. Besonders wichtig bei dieser neuen Methode des Jmpfens bleibt der Umstand, daß es nicht möglich sein würde, sämmtliche Impfärzte mit gutem gefunden Impfstoff zu versehen, wodurch das Abimpfen der Kinder unnöthig, und damit die Gefahr der Uebertragung von Krankheiten beim Impfen ausgeschlossen sein würde.

Als Chauffeematerial hat die städische Bauverwaltung für die ihr unterstellten Chauffeen vorzugsweise Grünstein ver wendet. Um über die Dauerhaftigkeit des Grünsteins im Verhältniß zu der des schlesischen und böhmischen Basalts Auf­schluß zu erhalten, werden seit einiger Zeit an geeigneten Stellen besondere Beobachtungen angestellt. Zu diesem Zwecke hat die Charlottenburger Chauffee im vorigen Jahre zwischen dem Kleinen und Großen Stern auf je 200 Mt. Länge eine neue Decklage von böhmischem Basalt und Grünstein und zwischen dem Brandenburger Thor und der Siegesallee auf eine Länge von 150 refp. 130 M. von schlesischem Basalt und Grünstein erhalten. Schon beim Festwalzen der Decklage wurde festgestellt, daß der Basalt der Walze erheblich größeren Widerstand entgegenseßt, als Grünstein. Außerdem hat auch die bisherige Beobachtung ergeben, daß das Grünstein- Mate­rial eine nicht unerheblich schnellere Abnutzung erleidet, als Basalt.

g, Von großer Wichtigkeit für das prozeßführende Publikum ist die erfolgte Anmeldung der Anwaltszimmer im

dem angezogenen§ 5 des Reichswahlgefeßes Genüge geleistet fönigl. Amts- und Landgericht I., Jüdenstr. 59, zum Tele

Berliner Sonntagsplauderet.

R. C. Ja, Iuftig ist die Jägerei, allhier auf grüner Haid'

Rabi

do

Draußen im Grunewald da segen rothbefrackte Jäger

es ist ein

in sausendem Galopp über Stock und Stein, herrliches, ritterliches Vergnügen, einem armen, wehrlosen Thier mit einer Unzahl mordgieriger Hunde nachzujagen, es zu heben

Ein Profeffor wird an unserer Universität angestellt. Mög­lich, daß diese Anstellung nicht nach den Regeln des Herkom mens geschah, fernerhin ist es möglich, daß der neu ernannte Professor in wissenschaftlicher Beziehung den Anforderungen feiner Kollegen nicht genügte, mir wollen das nicht beurtheilen. Vielleicht kommt noch hinzu, daß auch des Vorleben des neuen Lehrers unserer akademischen Jugend nicht ein derartiges iſt, daß ein Jeder so ohne Weiteres mit ihm in privaten gefell­

bis es in namenloser Todesangst zusammenbricht. Ueber den schaftlichen Verkehr treten möchte. Die Profefforen der Uni

folchen Bergnügen etwas besonders Männliches liegen sollte, schneiden, wie der Kunstausdruck für die Behandlungsweise das begreift derjenige wahrscheinlich überhaupt nicht, der nur mit bem gewöhnlichen und befannten ,, beschränkten Unterthans Derftand" auf die Welt gekommen ist. Hat denn der Thier­

fcheint

Schutzverein hierfür fein Wort? In den Augen dieser Leute jeder Beziehung ein leuchtendes Vorbild sein soll, keinen

nur

Der

au maltraitiren, nur der arme Teufel, der sich sein Brot mühsam mit einem Hundefuhrwerf erwirbt, prügelt seinen der Thierschutzverein nicht, welchen unendlichen Torturen ein beitsgenoffen in babarischer, unmenschlicher Weise weig Jagdhund unterworfen wird, bevor er das gelernt hat, was Der beute und raubgierige Mensch von ihm verlangt? Das mit frecher Hand die lauteren Errungenschaften des edlen Sports gehört freilich zum Eport, und nur ein Frevler fann es wagen,

gewöhnliche Kutscher seine Pferde

Freilich ist eine traurige Zeit angebrochen für die armen Sportsmen. Wo find find fie hin, die schönen Zeiten, als der Der jungen Saat dahingaloppiren durfte mit seiner Meute und

feinem

unferes felten

On über ben Die Ant Rufe Juben tier Stepbat ei betheilig durch ben Jur Wieber Teten baby wefen. Di Der antifem diejenige Die eigent

nur mit u

bd Da fich bei Klärung Der Gericht

ganzen Troß; nur noch in einzelnen, entlegenen Gegenden großen Vaterlandes blühen derartige Zustände, und nur erbauliche Kunde hiervon zu

bringt

eine

uns.

Vielleicht geht man mit dem Plane um, uns diese schönen

uns in allen Zonarten die Zustände des Mittelalters anzu gewähren demjenigen, der ihnen unpartetisch gegenüber steht, manchmal ein Bild ganz eigenthümlichen Reizes. Was heißt heut zu Tage Taft, woran erkennt man den wiffenschaftlich hochgebildeten Mann, deffen ganzes Thun und Treiben nur geleitet werden darf durch die verfeinerten An­

gern einprägen soll?

-

versität nehmen fich also vor, den neuen Kollegen einfach zu lautet, die dem Professor Schweninger zu Theil wurde. Was thut nun der Herr Profeffor Schweninger? Er weiß als Mann der Wissenschaft, als Lehrer der Jugend, der er nach anderen Rath als einen seiner Gegner zu fordern! Er fordert Blut, womöglich das Leben seines Nebenmenschen, weil es diesem gefällt, fich seinen persönlichen Umgang nach seinem Belieben zu wählen! Welch' blutiger Hohn auf die Würde der Wissenschaft, wo bleibt denn bei diesen Herren die Achtung vor den Gesezen des Staates, vor denen der Religion? Bestehen denn Geseze fittlicher oder religiöser Natur nur deß­halb, damit fie von Leuten, die ihrer Stellung nach erst recht dazu berufen sind, dieselben unter allen Umständen zu achten, nach Belieben ignorirt werden dürfen, wenn die persönliche Eigenliebe dieser Herren engagirt wird?

Kann es da Wunder nehmen, wenn die akademische Jugend, der man in gewissen Kreisen unter Umständen der Jugend wegen eben so Bieles zu Gute hält, fich so weit vergißt, daß fte die durch das Unglüd geweihte Stätte auswählt, um durch eine tumultuarische Manifestation gegen den gewaltthätigen Profeffor zu protestiren?

Wenn ein gewöhnlicher Mensch in Aufregung versetzt ist und er läßt sich zu einer Thätlichkeit gegen seinen Neben­menschen verleiten, so schreit die ganze Welt über die Ver­robung der niederen Volksflaffen, und wenn gewöhnliche Leute fich mit einem Stuhlbein bearbeiten, so ist ein solches Instru­ment ein gefährliches Mordwerkzeug, gezogene Pistolen oder frumme Säbel, wie fie in anderen Kreisen beliebt werden, find jedoch ganz unschuldiges Kinderspielzeug, sie dienen ja nur dazu, das verlegte sogenannte Ebrgefühl in chevaleresker Weise zu repariren! Wenn Zwei dasselbe thun, so ist es noch lange

Schauungen, die doch die Wissenschaft hauptsächlich ihren Jün nicht dasselbe!" An dieser juristischen Widerfinnigkeit tranft

Someninger.

unser ganzes Zeitalter, selbst die soviel mißbrauchte Phrase vom

Eine überaus zutreffende Antwort hierauf giebt die Affaire gleichen Recht für Alle", wird diese Anomalie vorläufig nicht

aus der Welt schaffen.

1. Jahrgang

iphonanschluß. Den Anwälten ist in dem genannten Gerichts­gebäude eine Anzahl von Zimmern zur Verfügung gestellt, in welchen ste mit ihren Clienten berathen oder auch während der freien Zeit sich aufhalten. Nach erfolgtem Telephonanschluß, der binnen Kurzem zu erwarten ist, wird es möglich sein, mit seinem Anwalt, der einen Termin wahrzunehmen hat, nicht nur sozusagen vor Thoresschluß eiligst aus weiter Entfernung zu verhandeln, sondern ihm auch noch im Laufe der bereits be­gonnenen Gerichtsverhandlung durch Vermittelung des Nuntius einige wichtige Dispositionen bekannt zu machen. Die Folge dieses Anschlusses wird sein, daß nunmehr auch sämmtliche Rechtsanwälte fich an die Telephoneinrichtung anschließen lassen werden, um eine Verbindung zwischen den Anwalts­zimmern und ihren Büreaus, bezw. umgekehrt zu unter­halten.

In den Werkstätten der Anhaltischen Eisenbahn bei Tempelhof war es seit längerer Beit wiederholt aufgefallen, daß dort zur Reparatur befindliche Lokomotiven übermäßiger Zeit bedurften, um fertig gestellt zu werden. Neu angebrachte j Maschinentheile von Kupfer und Messing wurden von den­selben regelmäßig wieder entfernt. Der Verdacht des Dieb­stahls lenkte sich zwar auf einen in Tempelhof wohnenden Schloffer Schulz; doch gelang es nicht, denselben bei einem į Diebstahl zu ertappen, obwohl er genau beobachtet wurde. Endlich griff man zu anderen Mitteln, den Dieb zu entdecken und gleichzeitig den Hehler zu ermitteln. Zwei zuverlässigen Arbeitern wurden messingene Maschinentheile übergeben, und; die Arbeiter beauftragt, bei hiesigen Produktenhändlern die­selben zu verkaufen und bei den Abnehmern nach den ge stohlenen Theilen zu spähen. Diese Arbeiter waren bereits bei zehn oder zwölf von solchen Händlern, aber vergebens gewesen, als fie endlich in das Geschäft des Produktenhändlers Pilz in der Nostizstraße tamen, der sich zum Ankauf sofort bereit er­flärte. Die Verkäufer erwähnten den Namen des Schulz und redeten Pilz vor, daß sie mit Schulz gemeinschaftlich gehandelt, von demselben aber betrogen wären. Pilz ging auf die Falle 7 ein und verrieth sich sowie den Dieb. Beide wurden sofort& verhaftet.

r. Der Handel mit alten Möbeln in Berlin wird in einem Umfange betrieben, von dem wohl nur wenige eine richtige Vorstellung haben. Zum nicht geringen Aerger der Möbeltischler in den fleineren Städten der Umgegend, beginnt dieser Handel mit alten Möbeln sich von Berlin aus auch auf die Nachbarstädte zu erstrecken, leider nicht zum Vortheil des zahlen muß, die mit dem Nuzungswerth solcher Möbeln feines­wegs immer im Einklange stehen. Bei der großen Anzahl von Händlern, die sich mit dem Ein- und Verkauf pon Möbeln beschäftigen, ist es kein Wunder, wenn das Geschäft für den Einzelnen nicht immer besonders einträglich ist, aber ein großer Schaden erwächst für das Publikum daraus, daß man im Falle eines Verkaufes von Möbeln bei den Händlern überein­stimmend einen wahren Spoitpreis angeboten erhält, während bei einem Kaufgesuche ebenso übereinstimmend hohe Preise ge­fordert worden. Der umständliche Transport, die Aufbewah­rung in theueren Miethsräumen und die mühevolle Konser virung solcher Möbel mögen die hohe Differenz zwischen dem Ein- und Verkaufspreis einigermaßen erklären, aber den Inter­effen des Publikum ist damit wenig gedient. Was in dieser Beziehung fehlt, ist ein Bentral Nachweis für Möbelverkäufe, ein Institut, bei dem Jeder, der ein gebrauchtes Möbelstück zu verkaufen wünscht, dasselbe anmeldel, und wo Jeder, der ges brauchte Möbel zu kaufen beabsichtigt, die nöthige Auskunft erhält. Das Honorar für die Anmeldungen in solchem Zentral­Bureau würde sich bei reger Frequenz desselben sehr mäßig stellen und in feinem Falle die Höhe der heutigen Differenz zwischen dem ziemlich feststehenden Einkaufs- und Verkaufs­preise alter Möbel erreichen, diese Differenz würde vielmehr theils dem Käufer, theils dem Verkäufer zu Gute kommen. Ein solches Institut ist um so nothwendiger, als sich hiesige große Speicherinhaber nur mit dem Verkaufe von solchen Möbeln befaffen, die bei ihnen lagern, was den Interesser Derjenigen nicht entspricht, die ihr Mobiliar direkt aus der Wohnung zu veräußern wünschen, dabei aber den nachtheiligen Umweg über den Zwischenhändler vermeiden wollen, deren Geschäftspraktiken ohnehin im Bublifum oft wenig beliebt sind.

r. Böse Menschen haben doch Lieder, wenigstens be­

Man soll jedoch seine gute Laune nicht so leicht verlieren, was fümmert es im Grunde genommen uns, wenn Univerft­tätsprofefforen fich gegenseitig mit den bösartigsten Insulten beehren. Mögen fie das immerhin thun, fte selbst sind ja ver antwortlich für die Achtung, die sie unter ihren Mitbürgern genießen.

Dhne Standälchen geht es ja in unserer sensationsbedürf tigen Beit garnicht mehr ab, und grade in der augenblicklichen Beitperiode ist für diese angenehme und belustigende Unter­haltung in durchaus austömmlicher Weise gesorgt. Sind es die Wahlen nicht, nun so sind es die Stichwahlen, die be treffenden Kandidaten derjenigen Parteien, die das Gebiet des politischen Anstandes und der guten Sitte durchaus unum­schränkt beherrschen, sorgen ja dafür, daß das große Publikum fich ganz vortrefflich amüfirt. Was ist nicht Alles geschwäßt worden in der legten Zeit! Ein gesprochenes Wort ist aber noch nicht so schlimm, es verfliegt bald, es hinterläßt keinen so tiefen Eindruck. Höchst fatal ist es jedoch, wenn in einer sturm­bewegten Zeit, wie die jeßige ist, eine Beitung einen schlimmen, tattischen Fehler begeht. Es ist unangenehm, wenn man aus der Schule plaudert, und Jedermann, ob jung ob alt, ob arm ob reich, fann es gedruckt lesen, man hat Beit, sich die Sache gehörig zu überlegen, man fann sich, wie man im ge­wöhnlichen Leben zu sagen pflegt, einen Vers darauf machen. Vorgestern war ein Theil der Berliner Arbeiterschaft in den Augen der Berliner Beitung" feiges und elendes Geftndel" und gestern bereits? Es ist leicht einen Handschuh umzu­drehen, er paßt dann auf die andere Band, aber so leicht wie die Berliner Zeitung " ihr Gesicht verändert, ist es doch nicht. In der gestrigen Nummer streichelt man dem Arbeiter mit der feinen freifinnigen Hand die rauhen Wangen, man nennt ihn liebes Kind, man wendet ein freifinniges Bathos an, das ekelerregend wirkt, und weßhalb das Aules? Nun, einfach deshalb, weil jedenfalls die freifinnige Bentral leitung der Berliner Zeitung " für die selbstständige Regung gehörig den Kopf gewaschen hat, weil jene Beitung, nachdem fte wohl gemerkt haben wird, daß es den Arbeitern nicht mehr im Traum einfätit, jest zum so und so vielten Male die Kastanien für die Deutsch Freifinnigen aus dem Feuer zu bolen, zu so unpaffender Beit den brutalen Ausfall nicht unter­Drüden konnte. Was die Abeiter thun werden, ist bekannt, mögen die reifsinnigen selbst zusehen, daß man ihnen am Abend des 13. November nicht zurufen fann: ,, Vaevictis wehe den Bestegten!"

-

11'