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lin nach Wilmersdorf beitragen will. Mit Rücksicht auf die große Frequenz, welche zwischen der Residenz und dem genann ten Orte besteht, ist der Wunsch nach einer Pferdebahn allerbings gerechtfertigt.
b. Der neue Thierschuh- Verein läßt jest auf allen Droschten Halteplägen Ansprachen vertheilen, in welchen er die Ruticher auffordert, ihre Thieren gut zu behandeln. Die zahlreichen Mitglieder des Vereins hätten sich verpflichtet, keinem Droschtenkutscher, welcher sein Pferd mißhandle, und namentlich, wenn er mit seinen Schlägen nach Nase und Hals ziele ein Trinkgeld zu geben, abgesehen von der selbstverständlichen Anzeige zur polizeilichen Bestrafung.
g. Ein Att brutaler Rohheit spielte fich am Sonntag Abend gegen 10 Uhr in der Petristraße ab. Der an der Friedrichsgracht vor Anker liegende Schiffer Gottlieb Städter aus Polenzig bei Crossen wollte seinen in der Petriftr. 8-9 wohnenden Bruder, einen Maurer besuchen. Da er wußte, daß dieser sich in dem im Hause befindlichen Bierlokal von Weißenberg aufzuhalten pflegt, so ging er direkt in das Lokal und fragte nach seinem Bruder, der sich auch im Hinterzimmer befand. Das ist ja ein Pole," sagte ein Gast, und auf die Antwort des Städter fam es zu einem lebhaften Wortstreit, der nur dadurch augenblicklich nicht in Thätlichkeiten ausartete, daß der Bruder des Schiffers plöglich auf der Bildfläche er schien und, diesem bedeutend, er hätte es mit einem gefürchteten Schläger zu thun, mit dem Bruder das Lokal verließ. Kaum aber waren Beide auf die Straße getreten, als auch schon der Schiffer Städter von dem Gast und einem zweiten Mann überfallen und mit stumpfen Instrumten, anscheinend schweren Schlüffein, derartig zugerichtet, daß Städter eine große Wunde auf dem Kopf erhielt und ihm außerdem das Nasenbein zerBlutüberströmt wurde Städter nach der
Schmettert wurde.
Sanitätswache in der Brüderstraße gebracht, wo ihm die er forderliche ärztliche Hilfe zu Theil wurde. In den Thätern wurden die Gebrüder B. ermittelt, welche sich wegen schwerer Körperverlegung vor dem Strafrichter zu verantworten haben werden.
a. Unter eigenthümlichen Umständen hat sich am 7. d. Mts. Abends der obdachlose Kellner B. in einem in der Langestraße belegenen Schanklokal das Leben zu nehmen versucht. In dem Lokal, in welchem meistentheils nur obdachder Gegenwart mehrerer Genossen zu der jungen Tochter des Wirths sich mehrere Male dahin geäußert, daß er sich, wenn fie
gerieth gestern Nachmittag mit seiner Frau in einen Wort ftreit, in Folge deffen die Frau, ohne fich lang zu beitnnen, ihrem Manne derart mit einer Kaffeetasse auf die Oberlippe schlug, daß der Mund in zwei Theile gespalten wurde. Der Mann mußte fich nach der nächsten Sanitätswache begeben, um dort die Wunde zunähen zu laffen.
g. Durch einen Omnibus überfahren, bezw. schwer verlegt, wurde gestern Abend gegen einhalb 8 Uhr der in der Mittenwalderstraße wohnende Barbiergehülfe Otto Bedermann. B. war gestern Abend um die angegebene Beit im Begriff, in der Jerusalemerstraße, vor der Jerusalemerkirche, einen Pferdeeisenbahnwagen zu besteigen, als er von den Pferden eines daherkommenden Omnibus umgestoßen und derartig überfahren wurde, daß ihm außer verschiedenen leichteren Ver legungen die sämmtlichen Fingerspigen der rechten Hand durch die Omnibusräder abgequetscht wurden. B. wurde durch einen Schutzmann zur Anlegung eines Verbandes 2c. nach der Sanitätswache in der Markgrafenstraße gebracht.
N. Ein Raubanfall soll gestern Nachmittag am Rottbuser- Damm von drei Strolchen auf den in der Bigarren fabrik von L. angestellten Hausdiener, Ernst Durst versucht worden sein. D. hatte in Hirdorf ca. 400 Mt. einkassirt und befand sich auf dem Heimwege, als plöglich die Strolche, die von der Einkasstrung vorher irgend welche Kunde erhalten haben mußten, an D. herantraten und das Geld von ihm perlangten. Da D. den Räubern energischen Widerstand entgegensette und auf seine Hilferufe Paffanten herbeieilten, so zogen es die drei Wegelagerer vor, ihr Heil in der Flucht zu suchen. Trot sofortiger Verfolgung gelang es leider nicht, einen der Raubgesellen festzunehmen.
a. In anerkennenswerther Entschloffenheit hat eine Frau, die in der Krautstr. Nr. 54a wohnende Wittwe A. die Festnahme eines Bodendiebes herbeigeführt. Dieselbe hörte gestern Abend von ihrer in der 4. Etage belegenen Wohnung gestern Abend von ihrer in der 4. Etage belegenen Wohnung aus auf dem Boden ein verdächtiges Geräusch, anscheinend Fußtritte, und sie begab sich allein nach dem Trockenboden auf welchem sie Wäsche zum Trocknen aufgehängt hatte. Hier traf sie einen Mann, der ihre gesammte naffe Wäsche zusammengepackt hatte und das Weite suchen wollte. Kurz entschlossen, trat Frau A. aus dem Trockenboden, schlug, ehe der Dieb die Beit hatte, heranzutreten, hinter sich die Bodenthür zu, so daß der Dieb eingeschlossen war. Frau A. eilte nach der Straße und ein von ihr herbeigeholter Schußmann nahm den noch im Bodenraum befindlichen Dieb fest und brachte ihn zur Wache. Der Dieb, ein obdachloser Schneider, N. fimulirte daselbst Trun
aber nicht aus Liebesgram, sondern aus Lebensüberdruß thun. tenheit und gab an, nicht zu wissen, wie er in das Haus und Auf dieſe Aeußerung, welche von den anwesenden Personen nur für Scherz gehalten wurde, erwiderte ein anderer obdachloser Arbeiter, daß, wenn B. dies thäte, er sich ebenfalls mit dem
anbot, die sie gemeinschaftlich vorher rauchen wollten. Nachdem Beide mehrere Büge geraucht hatten, holte B. plöglich sein Messer aus der Tasche und stach sich dasselbe zweimal in die Brust. Er wurde zwar schwer verletzt, aber noch lebend zur Sanitätswache in der Blumenstraße und von da zum Städtischen Krankenhause im Friedrichshain gebracht.
a. Ein bedeutender Diebstahl an Goldwaaren, im Werthe von 3000 Mark, wurde am 7. d. Mts., Abends, dem Goldwaarenhändler G. in der Pionirstraße Nr. 5 dadurch zu gefügt, daß der an dem gedachten Hause durch zwei Vorlege= schlöffer befestigte Schaufasten gewaltsam gelöst und entwendet wurde. Der Dieb hatte die Schlöffer aufgebogen und den Rasten aus seinem Lager gehoben. Der seines Inhalts be raubte Raften wurde am anderen Morgen auf dem fiskalischen Terrain in der Bärwaldstraße aufgefunden, ohne daß es bis jezt gelungen ist, den Thäter zu ermitteln und die gestohlenen Goldfachen aufzufinden.
a.
jährige Rnabe Rarl Wensch verunglückte am 8. 6. Mts., Abends, Bewahrt das Feuer und das Licht. Der ftebenim Hause Gitschinerstraße 63 dadurch, daß er, während er sich auf dem am Treppenflur belegenen Kloset befand, mit einem brennenden Licht seinen Kleidern in unvorsichtiger Weise zu nabe fam, welche hierbei in Brand geriethen. Der Knabe lief nun im Todeskampf mit den brennenden Kleidern die Treppen hinauf und traf auf einer Treppe einen seine Wohnung verlaffenden Schußmann, der die brennenden Kleider mit der Hand löschte. Der Knabe hat so bedeutende Brandwunden am Oberkörper erhalten, daß er nach Bethanien gebracht werden mußte, wo an seinem Aufkommen gezweifelt wird.
auf den Boden gekommen sei. N. ist heut zur Untersuchungshaft gebracht worden.
b. Die neueste Zeitung Berlins heißt der Droschken tutscher", Drgan des Vereins der Berliner Droschkentutſcher.
Es debutirt u. A. mit einer Serie von Schilderungen, auf wie mannigfache Weise Droschkentutscher um das Fahrgeld geprellt werden. Die Redaktion giebt ihren Lesern den Rath, in zweifelhaften Fällen Vorausbezahlung zu verlangen.
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Polizei Bericht. Am 7. d. Mts., Abends, brachte sich der Kellner Behrend in einem Schanklokal Langestraße in selbstmörderischer Abficht mit einem Meffer zwei Stiche in die Brust bei. Derselbe wurde mittels Droschke nach der in der Blumenstraße 59 belegenen Sanitätswache und von dort nach bem städtischen Krankenhause am Friedrichshain gebracht.- Am 8. d. Mrs. glitt der Kutscher Griese, welcher beim Kaufmann Körner, Elisabethstr. 28, in Arbeit steht, beim Herabgehen der Kellertreppe auf der legten Stufe aus, schlug rücklings auf die Treppenstufen und zog sich dadurch anscheinend einen Bruch der Wirbelsäule zu, so daß er nach dem städtischen Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden mußte. demselben Tage Nachmittags fletterte der 8jährige Knabe Willy Gallasch, Lichtenbergstr. 9 bei den Eltern wohnhaft, auf das Geländer der Stralauerbrücke und fiel dabei kopfüber ins Waffer. Er wurde ohne Schaden genommen zu haben, von
unbekannt gebliebenen Schiffern herausgezogen.
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Gerichts- Zeitung.
Das Volksstimme nicht immer Gottesstimme", lehrte ein Prozeß, der sich gestern vor der 1. Straffammer des Land gerichts I. abspielte. Der fahrlässigen Tödtung beschuldigt, befand sich der Droschkenkutscher Eduard Ernst Wiltmann auf der Anklagebant. Am Nachmittage des 30. August 2c. war das Garde Grenadier Regiment der Königin Elisabeth vom Manöver zurückgekehrt und hatte auf dem Promenadenweg der Gneisenaustraße Aufstellung genommen, woselbst die Vertheilung Eine große Menge Bublikum, darunter besonders viele Kinder, wohnten diesem militairischen Acte bei. Plöglich wurde zum Abmarschiren der einzelnen
Von einem bedeutenden Uhrendiebstahle, von drei flüchtigen Italienern in Eschwege verübt, find die sämmt lichen Polizeibehörden soeben benachrichtigt worden. Gestohlen wurden drei Remontoir- Uhren( Savonett), 2 goldene Schlüssel der Quartiere stattfand. uhren, 11 goldene Remontoir- Uhren( offen), 15 filberne Remontoir Uhren, 1 neufilberne Remontoir- Uhr und 1 neufilberne
Schlüffelubr. Von den des Diebstahls verdächtigen Stalienern Corporalschaften kommandirt und das Bnblikum ftob aus
find zwei groß, der andere klein, mit schwarzem Barte. Sie einander. nannten fich Guiseppe Geschele, Pietro Cerca und Giacomo
Scoromonti.
Bärtliche Ehegatten scheinen die in der Oranienstraße wohnenden Blankenburg 'schen Eheleute zu sein. Der Mann
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In diesem Augenblicke pasfirte der Angeklagte mit seiner Droschke 2. Klaffe im Schritt die Gneisenaustraße, ein Trupp von cr. 10 Rindern lief unmittelbar vor seinem Pferde vorbei, um die gegenüberliegende Seite der Straße zu gewinnen und in demselben Moment war auch das
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Der tecke Pseudo- Brigant Gasparone" lockt durch feine lofen Streiche, die Carl Millöder so hübsch in melodiöse Mufit übersetzte, allabendlich ein zahlreiches Publikum in das der leichtgeschürzten Opereite geweihte Neue Friedrich- Wilhelm- sympathische Carlotta, auch in gesanglicher Beziehung, und Städtische Theater. Gasparone , auf dessen Namen hin frischweg überfallen, gefchmuggelt und schließlich auch ein Ein
aufzutragen. Szenen, wie die im 2. Afte mit dem Klavier, verstoßen gegen den guten Geschmack und passen höchstens für die niedere Boffe, aber nicht für den im Ganzen vornehm ge= haltenen Gasparone". Auch Fräulein E. Schmidt ging uns etwas zu sehr in's Extreme. Fräulein Wrada ist eine sehr Herr Steiner hat als Conse Erminio volle Gelegenheit, seine prächtigen Stimmittel zu entfalten. Sora ist vom KomIhr prächtiger Walzer: Nun tanzt die schöne Estrella Mit ihm Tarantella" klingt mir noch im Ohr und wird wohl bald die Runde
bruch nebst obligaten Diebstahl fingirt wird, ist ein Phantom, ponisten febr liebevoll behandelt worden. der blühenden Einbildungskraft der Syracufaner entsproffen. Um diesen Phantasteräuber, der fortwährend gesucht aber
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Wagstück geschehen, ein 2 jähriger Knabe wurde vom Pferde zu Boden gestoßen, gerieth unter das rechte Vorderrad und fam auf der Stelle zu Tode, als ihm das Rad über den Kopf fuhr. Das Publikum, welches Augenzeuge dieser schrecklichen Szene gewesen, maß dem Kutscher des Fuhrwerks jegliche Schuld bei, man riß ihn vom Bocke und lynchte ihn in einer Weise, daß er kaum mit dem Leben davon gekommen wäre, wenn die zur Stelle geeilten Schußleute ihn nicht in Schutz genommen hätten, als es auch die höchste Beit war. Der so Gemaßregelte wurde aber gestern vom Gerichtshofe freigesprochen, da die Beweisaufnahme ergab, daß das Unglück keineswegs seiner Fahrlässigkeit zuzuschreiben war.
-y. Einen für die Denunziantin unerwarteten Ausgang nahm eine Anklage wegen Nichtaufnahme einer Berichtigung, welche gestern vor der 94. Abthlg. des Schöffengerichts gegen den Redakteur der Gerichtszeitung, H. Jüterbogk stattfand. In der Nummer vom 14. August cr. war über einen gegen den Lederwaarenfabrikanten Fürstenheim u. Co. verübten ganz geringfügigen Diebstahl berichtet worden, den die Inhaber der Firma gegen ihren langjährigen Mitarbeiter zur Anzeige gebracht hatten. Die Form dieser Mittheilung gab der Ersteren Veranlassung, eine umfangreiche Berichtigung an die Redaktion der Gerichtszeitung einzusenden, und da dieselbe nicht abgedruckt war, wurde obiger Strafantrag gestellt. Im gestrigen Termine überreichte der Vertheidiger R.-A. Wronker das Originalschreiben der Firma Fürstenheim u. Co., welches der Inhaber derselben als von ihm herrührend auch anerkannte. Das qu. Schreiben war aber gar nicht an den Redakteur, sondern an den Verleger der Zeitung, Herrn Förstner gerichtet und enthielt so viele nicht zur Sache gehörige Bemerkungen, daß schon hierdurch allein die Nichtaufnahme der Berichtigung fich rechtfertigen ließ. Die Verhandlung endete denn auch mit der Freisprechung des Angeklagten und wurden der Denunziantin auch noch sämmtliche Kosten auferlegt.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
t. Zur Auseinanderseßung mit Herrn Ludwig Löwe als Großindustriellen nachgenannter Branchen über Handwerter- und Arbeiterfragen fand am Sonntag Vormittag im Eiskeller- Etablissement eine große öffentliche Versammlung der Maschinenbau - und Metallarbeiter Berlins statt. Herr Ludwig Löwe hatte sein Erscheinen in der Versammlung im Hinweis auf früher eingegangene Verpflichtungen entschuldigt und wurde beschlossen, Herrn Löwe zu einer anderen Versammlung einzuladen. Herr Stadtv. Görcki sah sich deshalb genöthigt, ohne diesen seinen Vortrag über obengenanntes Thema zu halten. Derselbe beweist zunächst, daß zwischen Handwerker- und Ar beiterfragen durchaus kein Unterschied bestehe. Die Handwerker feien Arbeiter, die Kleinmeister die Gesellen des Großkapitals, daher seien beide Fragen lediglich Arbeiterfragen. Beide zu trennen sei nur ein Kniff der Zeit, die Gesellschaft zu zerklüften und in Kasten zu theilen. Die Meister sollten daher, bedenkend, daß ste alle Tage ins Proletariat zurückgestoßen werden fönnen, mit den Arbeitern Hand in hand gehen und gemeinsam auf dem gefeßgeberischen Wege Etwas zu erreichen suchen, nicht aber, wie fte es thun, für sich allein auf Kosten der Arbeiter( Arbeitsbücher zc.). Die Volksvertreter haben das Intereffe der Allgemeinbeit im Auge zu halten, nicht das einer einzelnen Kaste. Wir haben uns die Aufgabe gestellt, die Wohlfahrt der ganzen Nation zu stabilisiren, zu befestigen und die Gesetzgebung zu veranlassen, für den wirthschaftlich Schwächeren einzutreten. Wir geben uns nicht der Illufton hin, mit einem Schlage die öffentliche Meinung für unsere Jdeen zu gewinnen, doch haben wir gesehen, daß alle Parteien anfangen einzusehen, daß ein Eingreifen des Staates in die wirthschaftlichen Verhältnisse geboten ist. 3war empfiehlt man uns immer noch die Selbsthilfe! Gewiffe Dinge find aber nur durch ein gemeinsames Zusammenwirken der ganzen Bürgerschaft zu erreichen, denn wenn der Einzelne etwas zu erreichen vermöchte, hätten fich feine Staatenformationen gebildet, daher ist die edelste Selbsthilfe die Staatshilfe und der Grund- und Eckstein der sozialen Reformen der Normalarbeitstag. Redner motioirte nun in ausführlichster Weise diese Forderung und folgerte schließlich, daß der Normalarbeitstag in sittlicher und ethischer Beziehung bedeutend förderlich und von großem Einfluß auf die Aufbesserung der Lohnverhältnisse sein würde. Wie weit entfernt auch noch die Ein führung des Normal Arbeitstages sein möge, so haben wir doch die fröhliche Zuversicht, daß derselbe einmal Gefeßes fraft erlangen werde und daß mir, auf unserer praktischen Er fahrung und wissenschaftlichen Erkenntniß fußend, unser Ziel
erreichen werden. Jeder edeldenkende Mensch muß auch mit unseren anderen Forderungen übereinstimmen, und verbreitete fich nunmehr Redner in gleich ausführlicher Weise über die Frauen und Kinderarbeit. Das Entfittlichende und Verwerf liche derselbe klar vor Augen führend. Durch die Frauenarbeit werde der Mann seines natürlichsten Rechtes, des Rechtes auf Arbeit, enteignet. Der Mann habe aber nicht blos das Recht, sondern auch die Pflicht, zu arbeiten, da ohne Arbeit feine Existenz. In den immer mehr um fich greifenden vertehrten Verhältnissen müsse unbedingt eine Aenderung eintreten. Und wer dies will, daß die Forderungen der Arbeiter Wahrheit werden, der müsse auch diejenigen unterfiüßen, welche die Forderungen an die Gesetzgebung stellen. Da aber der Einzelne acht und machtlos verschwinde in der Allgemeinheit, follten sich Alle vereinigen zu einem kraftvollen Ganzen in der Gewerkschaft der Berliner Metallarbeiter. Rauschender Beifall lohnte den Redner für seinen vortrefflichen Vortrag, welcher zum Schluß eine eingegangene Interpellation, bezüglich der Stellung der Versammlung gegenüber den Denunziationen
natürlich niemals gefunden wird, rankt sich in bunter Mannig über alle Leierkasten gemacht haben. Die Ausstattung ist, wortete, daß er, Redner, über die Stellung der Gewerk
was der
wie wir es bei Julius Frizsche nicht anders gewöhnt sind, eine sehr geschmackvolle, und geben wir auch seinem Regie: talente die gebührende Anerkennung. US mo TO
faltigkeit die Handlung. Im Vordergrunde steht der durchhiebene Spigbube von Podesta, Baboleno Nasoni, der seinen leichtsinnigen Strid" von Sohn Sindolfo à tout prix an Carlotta, verwittwete Gräfin von Santa Croce verheirathen will, um fich aus schweren finanziellen Nöthen zu winden. Leptere steht in Nafoni den edelmüthigsten Ehrenmann und giebt ihre Einwilligung zu der ihr im Grunde antipathischen wonnenen Prozeß zur Erbin einer 100 000 Lire geworden, crichets auf weiß in der Taſche mit fich berumträgt. Inzwiſchen follte, ift unter Zbränen der- Entiäuſchung jang- und flang fubiungen bes Stadto. Gördi voll und ganz einverstanden
Gauner von seit
,, Das Geheimniß des Herrn Marchese," Lustspiel in 3 Aften von Baoli Ferrari, welches am Sonnabend auf den ,, die Welt bedeutenden Brettern" des Residenz Theaters zum ersten Male das resp. die Lampen der
Schade um den schönen
schaft hierzu Nichts sagen könne, daß seiner Meinung nach als Bürger aber Jeder am 13. November die Antwort darauf zu geben habe. Alle Forderungen, die wir gestellt haben, schloß der Redner, können auf gefeßlichem Wege durch den Reichstag erreicht werden, darum wählen Sie darnach Ihre Vertreter in denselben!" Nach einer kurzen Diskussion, in welcher sich trop Aufforderung fein Gegner zum Worte meldete, gelangte mit allen gegen eine Stimme folgende Resolution zur Annahme: Die heute im Eisfeller tagende Versammlung der und Metallarbeiter
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dulfo wird durch den Schmuggler Benozzo als angeblichen Stoff, welchem der geistvolle Italiener nicht verstand, frisches, Forderungen der Arbeiter thatkräftig einzutreten gegen alle Gasparone entführt und Baboleno Maffini schließlich zum
betrogenen Betrüger gemacht. Carlotta und Conte Erminio, ligen Tollheiten hätte nicht Pariser Esprit aus solchem
der fich als einflußreicher Verwandter eines Ministers ent puppt, friegen" sich. Das Sujet ist von den Textfabrikanten Bell und R. Genée in geschickter Weise bearbeitet worden
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pulfirendes Leben einzuhauchen. Welche amüsanten und orol
Sujet, wie der Marchese Gilberto Golant eines ist, gemacht Un= mit seinen lockeren Liebesabenteuern, die er mit aller geschicklichkeit vor den Augen seiner ehrbaren Ehehälfte zu ver
bietet eine reichliche Fülle von ergößlichen Momenten. bergen trachtet. Statt deffen bietet uns Paolo Ferrari lang Wunderbar berührte uns nur in der Handlung, die im Jahre athmige und langweilige Briegespräche, welche zwar viele O spielen soll, das Vorkommen des Angra- Pequena- Cou- humoristische Momente haben, aber im Ganzen teine Lustspiel plets im Munde eines syrafusischen Podesta. Sollte man da mals fchon à la Mr. Cumberland die jest brennende Tages- begreiflicher Weise im dritten Alte aufs tragische Gebiet- frage vorausgesehen haben? Carl Millöcker zeigt sich auch im Gasparone " wieder als talentvoller und feinsichtiger Operetten
laune erzeugen fönnen. Außerdem verirrt sich der Dichter un
inmitten eines Lustspieles was außerordentlich peinlich für den Buschauer ist. Vielleicht hatte der berühmte Name des
componist. Seine Motive zeugen von anmuthiger Erfindungsgabe Autors auch die Erwartungen zu hoch gespannt und die Ent und find größtentheils aus vollem musikalischen Borne ges täuschung war daher desto größer. Jedenfalls hat nur das Schöpft. Seine Melodien find prickelnd und prägen fich dem Behör leicht ein, verfehlen also selten ihres Eindrucks auf den Buhörer. Die Vorstellung ist im Großen und Ganzen eine formvollendete und reißt das Publikum zu den lebhaftesten Beifallabezeugungen hin. Dagegen scheint uns Herr Binder als Bodesta an einzelnen Stellen doch zu grobkomische Farben
gute Ensemble des Residenztheaters mit seinen bewährten Kräften, die sich alle Mühe gaben, die Novität über Wasser zu halten, den Verfasser vor einer energischeren Ablehnung des Stückes bewahrt. Sanft ruhe seine Asche!
und ist gewillt, in alle Zukunft für die geschilderten rechtlichen
Schäden, welche dem Arbeiter unheilbringend find, energisch Front zu machen. Dies ist unser Aller Wunsch! Wir verpflichten uns außerdem, nach Möglichkeit für die Fachvereine resp. Gewerkschaften einzutreten, um endlich die Leiden der dar benden Menschheit ein für alle Mal zu beseitigen."
In der Möbelfabrit des Herrn Arthur Reinhardt , Monbijouplatz Nr. 10, ist in Folge Maßregelung einiger Kollegen und anderer vorgekommenen Maßnahmen von sämmt lichen Tischlern die Arbeit eingestellt worden. Die Lohnfommission, welcher dies heute gemeldet wurde, wird zur Aufflärung und Besprechung von weiteren Maßnahmen eine Ver fammlung zum Dienstag Abend einberufen. Die Zahl der Streifenden beträgt 19 Mann. Vor Zuzug wird dringend gewarnt.
Die Mitglieder der Zentral- Kranken- und Sterbes kaffe der Tischler und anderer gewerblicher Arbeiter im Halleschen Thor- Bezirk, versammeln sich Mittwoch Abend 8 einhalb Uhr, Belle Alliancestr. 5 bei Rothacker's und werden die Mitglieder der wichtigen Tagesordnung wegen um zahlreiches Erscheinen gebeten, das Mitgliedsbuch legitimirt.