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ergriff eine Fahne und forderte die Anwesenden auf, sich zu einem Gebete zu erheben. Die Seidel wurden zur Seite gestellt, die Bigarren einen Augenblick aus dem Munde gethan, und Herr Cremer sprach mit über der Fahne gefalteten Händen ein Dantgebet für den Wahlerfolg." Die Germania " knüpft

" 1

an diesen Vorgang eine Reihe bisfiger Bemerkungen, mit denen wir unsere Leser verschonen wollen.

Lokales.

An

was freilich auch keine Garantie gegen eine Einschleppung bie­tet. Der Verkehr zwischen Berlin und Paris ist übrigens gleich Null. Spanien und Italien haben die Duarantäne an der Grenze wieder hergestellt. Nach Deutschland und Belgien ist die französische Grenze noch offen.

N. Für Reservisten und Landwehrmänner ist bei Ge­legenheit der legten Herbst- Kontrol- Versammlungen eine sehr heachtenswerthe Bestimmung bekannt gemacht worden. Es sollen nämlich von jest ab nur noch bei den Herbstkontrolver­sammlungen die Mannschaften des Beurlaubtenstandes durch spe­zielle schriftliche Drdres, die in ihren Wohnungen abgegeben werden, zur Kontrole einberufen werden; im Frühjahr dagegen soll die Beorderung durch öffentliche Bekanntmachung an den Säulen und in den Beitungen geschehen. Obwohl diese neue Bestimmung mit allem Nachdruck hervorgehoben und zweimal verlesen ist, so dürfte ein nochmaliger Hinweis auf die strengen Strafen hier sehr am Blage sein.

g. Zu der für heute angesezt gewesenen ersten Vor­lefung des Prof. Dr. Schweninger wird uns geschrieben: Lange vor der festgelegten Zeit hatten fich Studenten, um der Vorlesung des Prof. Dr. Schweninger beizuwohnen, einge­funden, aber etwa nur 50 Personen wurden hinein gelassen, dann wurden die Thüren geschlossen. Draußen auf den Korri­doren und Treppen hatten sich Hunderte von Studenten ange­sammelt, welche dringend Einlaß begehrten. Da erschien der Beh. Regierungsrath Direktor Spinola, überzeugte sich davon, daß der Zuhörerraum besetzt war und forderte als Verwal tungsdirektor des Hauses die Anwesenden auf, die korridore und Treppen zu räumen, die Studenten auf ein anderes Mal pertröstend. Auf diese Weise sollte eine Demonstration unter­drückt werden. Man bemerkte auch den Oberpedell der Uni­verfität, der jedenfalls zur Bewachung bezw. Verhütung eines eventuellen Ausschreitens nach der Neuen Charitee beordert worden war.

cr. Ueber allen Wipfeln ift Ruh" vorläufig ist Friede geblasen, der Parteilampf hat für einige Tage sein Ende erreicht. Die Beit war bewegt, die wir durchlebt haben, wild und ungestüm hat der Kampf geiobt es ist leider nicht über­all in den Grenzen geblieben, die für das Diskutiren politischer Ansichten ganz entschieden gezogen find. Jedermann weiß, auf weffen Seite die Schuld liegt, und wir sind der An­ficht, daß auf einen groben Klog ein grober Keil gehört. Troß alledem gehört auch die Beit der Wahl zu den An­nehmlichkeiten des Lebens; man muß fie eben nur auszunußen verstehen. Wem bereitet es nicht Freude, die Phyñognomien der verschiedenen Wählerversammlungen zu studiren? Eine konfer­vative Versammlung unterscheidet sich durch ganz bestimmte Mert male von einer freifinnigen, eine freifinnige wieder ganz entschieden von einer Arbeiterversammlung, und Jemand, der viele Ver­fammlungen besucht, würde, ohne ein Cumberland zu sein, auch mit verbundenen Augen wissen, in welcher Versammlung er fich befindet. Unter allen Umständen kann jeder Un­partheiische behaupten, daß es in den Arbeiterversammlungen bei Weitem am Anständigsten zugeht, es find in Arbeiter­persammlungen nur turbulente Szenen vorgekommen, wenn dieselben durch fremde Elemente provozirt wurden. Spaßigen Szenen hat es auch hier nicht gefehlt. So brauchten die Ordner vei der legten großen Arbeiterversammlung auf Tivoli die gebotene Vorsicht, die Sendlinge anderer Barteien, die offenbar noch nicht Wähler waren die nur zu dem Zwecke abgeschickt waren, um Unruhe und Lärm zu machen, daß man diese Burschen zunächst ., internirte." Es war gar fein übler Anblick die feinen Herr­chen mit ihren bis in das Genid gescheitelten Haaren, ihren engen Beinkleidern und Vincenez in einer Ede des Saals ftehen zu sehen, auf ihren jugendlichen Gefichtern war eine ge­wife Bellemmung nicht zu verkennen und mit Mißtrauen be trachteten sie die stämmigen Gestalten der Arbeiter, welche ste bewachten. Als die Berhandlungen ihren Anfang nahmen, entließ man fie, man öffnete die Saalthüren: So, Jungens, nu jezt man zu Hause, bei Muttern, meinte ein Arbeiter gutmüthig Die Knaben trollten fich, vielleicht beffert sie das Gefühl der Beschämung. Und vielleicht werden auch andere Leute gebeffert, die es freilich auf anderem Wege versuchten, Haß und Swietracht in die Berliner Arbeiterpartei zu fäen. Vielleicht imponirt ihnen die Haltung derselben doch, ste ist einig untereinander. Und wenn man Einfluß auf dieselbe gewinnen will, so soll man durch Thaten zeigen, daß man es gut mit ihr meint, dadurch, daß man die Führer derselben beschimpft, wird man schwerlich zum Biele gelangen.

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b. Stichwahl. Als ob die Elemente mit der großen Wahlschlacht am 28 Nktober ausgetobt hätten, schien gestern bei dem Nachhutsgefecht die Sonne hell vom Himmel hernieder. Selbst das Wetter lud also zum Ausgange und zum Wählen ein. In Berlin mit seinem lebhaften Gewühl martirt fich frei­lich auch ein Wahltag nur schwer. Deutlich fonnte man seinen Einfluß jedoch an der Grenze zweier Wahlkreise erkennen, von denen der eine nochmals zur Wahlurne gerufen war, der andere Eine solche Grenzlinie zwischen Wahlkreis 4 und 5. bildete die Landsbergerstraße. Dieffeits, wo gewählt wurde, jah man ungewöhnlich viel Männer, halb festlich gekleidet un­terwegs. Ihr ruhiger Schritt unterschied fie von den in ge schäftiger Haft dahineilenden, an der Wahl nicht interesserten den Wahllokalen zu, wo ein ganzer Schwarm von Beitel- Ver­An stillen Pläßen, wie z. B. dem Georgen- Kirchhof, wo ein Mabllofal in der Gemeindeschule etablirt war, merkte man das Leben und Treiben des Wahl tages deutlich. Das wählen vertheilte sich dies Mal ziemlich gleichmäßig auf den ganzen Tag, weil die Arbeiter nur im 6. Wahlkreise direkt intereſfirt waren. Selbst in der schlimm ften Beit, zwischen 12 und 2 Uhr, fonnte man sein Wahlrecht obne Drängen ausüben. Die Wahlbetheiligung war eine höchft flotte, und namentlich im zweiten schienen dies Mal alle Mann auf Deck zu sein.

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g. Der seit einer Reihe von Jahren ausgebliebene Zufall, daß in der Hamburger Lotterie die Prämie von 300 000 M. auf den legten, im Glücksrade befindlichen Haupt­treffer, 200 000 Mt., gefallen ist, ist bei dem geftrigen Ziehungs­tage dieser Lotterie eingetreten. Auf Nr. 20 646 fiel der legte Haupttreffer mit 300 000 M., fodaß die glücklichen Jahaber des Looses 500 000 M. erhalten. Wie uns weiter mitgetheilt Wie uns weiter mitgetheilt wird, ist das große Loos der Sächsischen Lotterie, 500 000 M., auf Nr. 8022, nach Berlin gefallen. Zu den Gewinnern, dar­unter viele fog. Kleine Leute, gehört ein Bostillon, der allein ein Behntel gespielt hatte.

b. Eine eigenthümliche Erscheinung in Berlin ist die Zunahme der Heringskeller, in denen die Originaltonnen wie Batterien aneinander gereiht stehen. Es spricht dies grade nicht für zunehmenden Wohlstand. Berlin konsumirte 1883 52,062 Tonnen Heringe im Durchschnitt à 300 Pfund. Dabei kommen Tonnen Heringe im Durchschnitt à 300 Pfund. Dabei kommen die Reichen als Herings- Konsumenten nur im Frühjahr in Be­tracht, wenn die ersten Matjes- Heringe ankommen. Die aller­ersten sind die theuersten, dann fällt der Preis rasch. Im vorigen Jahre trafen die ersten Matjes am 16. April ein und wurden als Delikatesse mit 320 Mart die Tonne bezahlt. Bald fielen fie auf 104 Mart, während sie im Juni nur noch 45 bis 90 Mark galten. Der Heringshandel verlangt auch seine Kennt niß, denn unsere Heringsbörse notirt 12 Sorten, die erheblich im Preise, 20 bis 48 Dark variiren. Holländische Vollheringe fosten 48, Brißlege nur 20 Mart im Durchschnitt. Außerdem werden in Berlin gehandelt: Schottische vormals Füllbauer, Matjes-, Jhlen Heringe, Slöheringe, drei Sorten Berger und zwei Sorten französische, lettere nur wenig.

N. Ein Aft der Lynchjustiz ist am gestrigen Tage von einem Droschtenkutscher an einen jungen Menschen, angeblich einem Handlungskommis Wiegel aus Magdeburg in nach­drücklichster Weise ausgeübt worden.- Der junge Mensch, der hier in Krüger's Hotel in der Breitenstraße abgestiegen war, hatte fich am Nachmittag eine Droschke kommen lassen und war mit derselben mehrere Stunden herumgefahren, so daß schließlich das Fuhrlohn gegen 12 Mart betrug. Als nach Beendigung der Fahrt der Kutscher diesen Betrag verlangte, verweigerte der Fahrgast die Bezahlung mit den Worten ,,, daß der Rutscher verrückt sei" Diese Erklärung machte auf den biederen Roffelenter einen derartigen Eindruck, daß er sofort vom Bock sprang und seinen Fahrgast in regelrechtester Weise durchbläute. Nicht genug damit fuhr er nun mit dem durch­

geprügelten nach der nächsten Bolizeiwache, wo er durch Bahlung von 9 Mart wenigstens theilweise befriedigt worden.

Die Büchtigung muß eine sehr eremplarische gewesen sein, denn der fahrluftige Magdeburger mußte nach Rückkunft in fein Hotel sofort einen Heilgehülfen behufs Anlegung eines Nothverbandes requiriren. Hierbei stellte sich später heraus, Es blieb

Wahituriosa. Bei der Stichwahl in Elbing erschien in einem Wahllokale ein Hausdiener, gab seinen Stimmzettel ab und ging wieder fort. Nach einiger Zeit fommt der Mann zurück und erklärt zur Seiterkeit der Anwesenden, daß er statt bes Wahlzettels irrthümlich einen Bestellzettel auf einen eisernen zurückzulaffen.

willfahrt werden.

daß der junge Abenteurer abfolut mittellos war.

ihm nichts anderes übrig, als behufs Deckung der Hotelrechnung und Ansprüche des Heilgehülfen einen Anzug als Unterpfand

herauszunehmen und ihm zurück zu geben, fonnte natürlich nicht denburg a. Havel festgenommenen Einbrechers, deffen

Aus der Tilfiter Niederung berichtet die

a Die Persönlichkeit des Anfang v. Mts. in Bran­Complice, der Einbrecher Rathmann, vor einigen Tagen bier­selbst verhaftet worden ist, ist nunmehr in der Person des vielfach mit Buchthaus bestraften Einbrechers Krüger von hier festgestellt worden. Krüger und Kathmann, welche hier

Tilf. Btg." folgendes Wahlfuriosum: Bei der legten Reichs­tagswahl im 45. Wahlbezirt des Kreises Niederung( Loye) be fand fich eine Anzahl von stimmberechtigten Wählern auf der gewöhnlichen Herbstreise. Dieselben hatten ihre Frauen beauf- gemeinschaftlich eine Wohnung in der Ackerstraße Anfang tragt, in ihrem Namen Stimmzettel für den fonservativen Oftober cr. bewohnt haben, begaben sich von hier unter dem Wahlfandidaten, Oberpräsidenten v. Schliedmann zu Rönigs berg, abzugeben. Der Wahlvorstand wies natürlich die Frauen wollen, nach Brandenburg , woselbst fte bei einem Einbruchs­zurück. Diese, hierüber aufgebracht, ließen sofort eine Be schwerdefchrift anfertigen und fandten ihre Stimmzettel, im Banzen 18, dem Oberpräsidenten direkt ein. Diesemann

Rathmann durch die Flucht entrann. Da Krüger mit Rüd ficht auf seine zahlreichen Vorstrafen eine recht strenge Be

hafte" That der Frauen fand bei ihren Männern die vollste strafung zu erwarten hat, so simulirte er Taubstummheit und Anerkennung. In Sonneberg wurde folgender Alapphornvers verweigerte jede Auskunft über seine Person. Ebenso wollte

in der Wahlurne gefunden: Drei Kandidaten hoffen beklommen.

Meine Stimme heute zu bekommen.

Von mir friegt feiner feine,

Besonders nicht der eine.

Aus München wird folgender sozialistischer Wahlscherz mit

Inhalts angeschlagen:

Rathmann über die Persönlichkeit seines Complicen teine Aus­funft geben können. Die von Brandenburg hierher geschickte Photographie des angeblich Taubstummen führte hiesige Kri­minalbeamte auf die Vermuthung, daß derselbe der Einbrecher Krüger wäre, und diese Vermuthung wurde als richtig von den früheren Wirthsleuten des Krüger bestätigt, welche das das des Krüger refognoszirten.

getheilt: Am 10. November früh war an allen Kirchenthüren ihnen vorgelegte Photogramm mit voller Bestimmtheit als

und am erzbischöflichen Palais eine Bekanntmachung folgenden München - Freifing richtet an alle Gläubigen der Stadt München die brüderliche Bitte und Mahnung, bei der Stich wahl von der Wahl des hochwürdigen Herrn Dr. Westermayer

Das Ordinariat des Erzbisthums

g. Als verdächtig, durch List den 13 Jahr alten Otto Seeger seinen bei Freienwalde a. D. wohnenden Eltern im November v. J. entzogen zu haben, in der Abficht, ihn zum

harmonikaspieler Carl Morosini bekannt gegeben worden. ben, eine Handharmonika oder Drehorgel spielend, in der Ge­

abzusehen, da unser streitbarer Mitbruder zwar zweifelsohne den sämmtlichen Polizeibehörden der 28 Jahr alte Hand­würde, seine eifrige Wirksamkeit aber in dem weit erhabeneren Lepterer ist mit einer Fra iensperson und dem gedachten Kna­Amt der Obsorge für die ihm anvertrauten Seelen unentbehr­lich ist. Möge der heilige Geist unserer Heerde die so noth gend von Berlin , Köpenid, Freienwalde , Jüterbogt, Lucken­wendige Erleuchtung senden, daß Herr Dr. Westermayer fortan walde, Oderberg , Wriegen umhergezogen. Es werden nun bleibe! Deshalb ertheilen wir den gläubigen Wählern den ausschließlich dem Dienst seiner Kirche und Gemeinde erhalten

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Beugen dafür gesucht, daß Morosini hierbei den Knaben Seeger zum Betteln und Einkasfiren benutzt hat.

Herrn Georg v. Vollmar abzugeben. München , am Tage der Gärtnergehülfe Koch, ist gestern durch einen merkwürdigen des heiligen Martinius. Für den Generalvikar: Dr. Hilarius Bufall festgenommen worden. Koch hatte in den beiden ver

dahin

a. Ein seit faft zwei Monaten gesuchter Betrüger

floffenen Monaten nicht allein mehrere Blumenhändler, von denen er fich theils unter seinem richtigen Namen, theils unter

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entziehen. Gestern gegen Mittag begab sich ein Kriminalbeamter nach dem Wochenmarkt am Dönhofsplay, um sich bei den daselbst feilhabenden Blumenhändlern nach dem augenblicklichen Auf­enthalt des unter den Gärtnern und Blumenhändlern bekannten Koch zu erkundigen. Während der Beamte deshalb mit einem Blumenhändler sprach, wies dieser nach dem Deck eines gerade vorüberfahrenden Omnibus mit den Worten: Hier fährt er ja." Der Beamte holte den Gesuchten vom Omnibus- Dec herab und brachte ihn nach dem Kriminalfommissariat. Koch ist heut zur Untersuchungshaft nach Moabit abgeführt worden. Anhaltendes Hilferufen versezte am Dienstag Abend die Paffanten der Staligerstraße in große Aufregung. Es hieß, daß Diebe im Schlachthause des Herrn Schlächtermstr. B. feten. Der Revierwächter und einige beherzte Männer begaben fich nach dem auf dem Hofe gelegenen Schlachthause, welches verschlossen war. Während der Schlächtermeister den Schlüssel holte, zeigte fich der Dieb an einem hochgelegenen Fenster und mit einem Saz sprang er zum Entseßen aller Zuschauer über die Köpfe derselben hinweg und verschwand im Dunkel der Nacht. Ein anhaltendes Gelächter bildete den Schluß der auf­regenden Szene, denn der Dieb war eine schwarze Kaze mit weißem Kopf.

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Berichtigung. Von Herrn W. Schröer erhalten wir folgendes Schreiben: Die mich betreffende Notiz in Nr. 182 Dieses Blattes vom 4. d. M. ist unrichtig. Ich habe vielmehr am 28. Oktober cr. meine Fabrit Nachmittags 5 Uhr schließen laffen, um denjenigen meiner Gefellen, welche etwa noch nicht gewählt haben sollten, Gelegenheit zu geben, das Versäumte nachzuholen. Sieben meiner Gesellen find am Wahltage über­haupt in meiner Fabrit nicht erschienen und haben demnach mir ihren Willen, von ihrem Wahlrechte Gebrauch machen zu wollen, nur dadurch zu erkennen gegeben. W. Schröer, Piano­Fabrilant, Barnimftr. 22.

Polizeibericht. Am 10. d. M. Nachmittags fiel der Klemp­ner- Geselle Schulz in dem Neubau Weinbergsweg Nr. 7 von der Treppe und erlitt dabei einen Bruch des linken Handgelenks.

Am 12. d. M. Vormittags wurde im Schifffahrts- Kanal unweit der Potsdamerbrücke die Leiche einer etwa 40 Jahre alten Frauensperson aufgefunden und nach dem Obduktions­hause geschafft. An demselben Tage Mittags erschoß sich ein Mann im Klosetraum eines Kaffees Unter den Linden mit­telst Revolvers. Die Leiche wurde ebenfalls nach dem Obduk­tionshause geschafft. Am Nachmittage deffelben Tages wurde der 11 Jahre alte Sohn des Schneidermeisters Birkenfeld be­wußtlos im Hausflur des Hauses Behrenstr. Nr. 23 aufgefunden und nach der Charitee gebracht. Nach Angabe von Hausbewohnern soll derselbe die Treppe heruntergefallen sein. Um dieselbe Zeit wurde bei dem Reinigen des Schornsteins im Hause Jäger­straße No. 2 in einem Schornstein Ramin die halbverkohlte Leiche eines neugeborenen, anscheinend lebensfähig gewesenen Kindes aufgefunden und nach dem Dbduktionshause geschafft.

Zu derselben Zeit wurde der Kutscher Garz, vor dem Hause Spandauerstraße No. 8 neben seinem Pferde stehend, von einem vorüberfahrenden Omnibus überfahren. 2c. Garz erlitt hierbei so schwere Verlegungen, daß er mittelst Droschke nach dem Hedwigs- Krankenhause gebracht werden mußte.- An demselben Tage Abends sprang ein Mädchen in selbstmörderischer Ab­ficht an der Eisernen Brühe in die Spree, wurde jedoch durch binzugekommene Personen aus dem Waffer gezogen, nach der Wache des 2. Polizei- Reviers und von dort nach der Charitee gebracht. Lebensüberdruß in Folge Krankheit soll die Ver anlaffung hierzu gewesen sein.

Gerichts- Zeitung.

fr. Der Acerbürger Wilhelm Hönice zn Schöneberg lebt mit dem dortigen Amtsvorsteher und dessen Untergebenen seit längerer Zeit auf dem Kriegsfüße und gar mancher Strauß wird vor dem Gerichte zwischen den streitenden Parteien aus­gefochten. Aus einem solchen, in welchem am 8. Juni des vorigen Jahres das Amtsgericht des Landgerichts II zu ent­scheiden hatte und in welchem dem Hönicke eine Straßen­Bolizei- Rontravention zur Laft gelegt wurde, ging dieser, trog der belastenden Aussagen des Gendarmen Goldmann und des Gemeindedieners Reipert als Sieger hervor. In diesem Jahre stand gegen Hönicke wiederum ein Termin in einer anderen Sache vor der Strafiammer an und zwar wiederum mit den­selben Belastungszeugen. Um das Zeugniß der Letteren ab­zuſchwächen, führte der Angeklagte u. 2. an, daß deren Aus­fagen in dem erwähnten Termine fein Glauben beigemeffen worden sei und ließ er sich zu der Bemerkung hinreißen, daß dieselben damals einen Meineid geleistet hätten. Die Folge davon war, daß die Beamten wegen diefer beleidigenden Aeußerung den Strafantrag stellten, aber wiederum erzielte Hönide in dem diesbezüglich stattgehabten Termine ein frei­sprechendes Erkenntniß, weil das Schöffengericht annabm, daß Der Angelagte in Wahrnehmung berechtigter Interessen ges handelt. Hiergegen legte die Staatsanwaltschaft die Berufung ein und gelangte die Sache somit vor der Berufungs Straf fammer des Landgerichts I zur Verhandlung. Diese hob das erste Urtheil auf und erkannte auf eine Geldstrafe von 100 M. Der Gerichtshof war der Anficht, daß der Angeklagte das ihm zustehende Vertheidigungsrecht überschritt, als er den Ausdruc Meineid" mit Bezug auf die Beamten gebrauchte. Daraus zieht der Gerichtshof den Schluß, daß dem Angeklagten die Abficht, zu beleidigen, innegewohnt, da er sich sonst in miloeren Ausdrüden hätte bewegen fönnen.

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fr. Daß das pofitiv belastende Gutachten eines Schreib­sachverständigen nicht immer ausreicht, um zur Verurtheilung des Angeklagten zu führen, das bewies eine Verhandlung, welche gestern vor der 3. Straffammer des Landgerichts I. statt­fand. An einem Feiertage erhielt der Buchdruckereibefizer Schwabe einen Brief, in welchem ein Anonymus ihn auffor derte, unter einer angegebenen Chiffre die Summe von 100 M. nach dem ,, Kaiserhof" zu senden, widrigenfalls Dinge über sein Privatleben veröffentlicht werden würden, welche in hohem Grade geeignet seien, seinen Ruf zu gefährden. Der Adressat übergab den Brief der Kriminalpolizei und deren Recherchen lenkte ste zu dem Lehrling des Herrn Schwabe, dem 18 jähri­gen Richard Süpfe, welcher wegen mehrerer, im Geschäfte feines Brinzipals begangenen Unregelmäßigleiten, die Aufmerks samkeit der Polizei bereits auf fich gelenkt hatte. Der versuch­ten Expreffung angeklagt, hatte derselbe somit auf der Anklage bant Play zu nehmen. Wie früher, bestritt er auch im Ter­mine energisch, der Schreiber des Briefes zu sein, troßdem der Schreibfachverständige Gottschall mit Bestimmtheit erklärte, daß die Handschrift des Angeklagten mit der in dem fraglichen Briefe identisch sei. Da sich außer diesem Belastungsmomente aber weitere Beweismittel für die Schuld des Angeklagten nicht erbringen ließen, so hielt der Gerichtshof dasselbe nicht für ge­nügend, um zur Verurtheilung des Angeklagten gelangen zu fönnen und sprach ihn frei.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Ronkurrenzen mind alljährlich vom Vorstand des Kunstgewerbe- falschem Namen als Gehülfe hatte engagiren lassen, dadurch ge= Museums in Gemeinschaft mit dem des Architekten- Vereins bei schädigt, daß er die ihm zur Beförderung an Räufer übergebene Hilfstassen hat sich in ihrer lesten Sizung mit der Berathung

dem Minister der öffentlichen Arbeiten beantragt. Eine Meldung, daß eine Ausschreibung fernerhin nicht mehr erfolgen werde ist eine solche fernerhin nicht für nöthig erachtet haben. Der Vor zu verstehen, daß die Herren vom Kunstgewerbe- Museum nicht abgegeben. Definitiv aufgegeben ist die Sache demnach b. Der dirette Verkehr zwischen Berlin - Paris ist wie I aufgehoben. Es findet ein Wagenwechsel in Köln statt,

noch nicht.

Der

Kränze und Blumen anderweitig verkaufte und das erlöfte Geld zu seinem Nußen verwendete, sondern er hatte auch einen am Kurfürstendamm wohnenden Bigarrenhändler um 3 Risten Bigarren und einen Geflügelhändler in der Belle Alliancestraße um zwei Gänse betrogen, welche Gegenstände er von den Verkäufern erschwindelte, um fie angeblich feinen Eltern,( welche den Ver­fäufern bekannt find) zur Feier ihres 25 jährigen Ehejubiläums zu überbringen. Roch verstand bisher sehr gefchickt seiner Feft­nahme durch die nach ihm forschende Kriminalpolizei sich zu

Versammlungen.

der Statuten für den zu gründenden Sanitäts Verein beschäf tigt, und ist die Arbeit soweit gediehen, daß in der am Diens­tag, den 18. November in Gratweil's Bierhallen stattfindenden Versammlung, wozu sämmtliche Vorstände eingeschriebener Hilfskaffen, welche ihre Adresse bei dem Vorfißenden der Kom­miffton, Herrn Otto Schulz, Bergmannstr. 97, Hof, Ogbb. II, eingereicht haben, schriftlich eingeladen werden, die gründliche Durchberatung stattfinden wird. Alsdann sollen die Statu ten dem Königl. Polizei- Präsidium zur Genehmigung vorge