300).

495

580

671

893

369

$ 978

907 500)

516

924

946

767

682

5 167

384

4.83

858

943

1000)

929

356

2 580

626

655

963

( 300)

672

5.73

5842

253 2812

1000)

4 329

30 58

( 300)

57.

7 173

1 681

6 665 ( 500).

4 518

0764

0 633

24 24 78140 ) 897

5 628

1250

95 56

5 849 2 862

O280

( 0) 87

509

84938

1 999

00 148

86783

5774

22 34

51 59

75 120

( 300)

14 105

4 107

B 228.

21 135 92250

0) 152

5( 300)

25 361

1 140. 73 274

86 985

76 171 93 997

86 620

( 500)

20 788

Streiß

ift die

Die

it dort

er über

ang

taler

Alte

Infchluß

orftand

mm=

afen­

r

ergarten

Cotbeen

Nr. 191.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Die soziale Lage der arbeitenden Klassen

in Egypten zur Beit der Pharaonen.

II.

Freitag, den 14. November 1884.

arbeitenden Klassen| Ramses II . Die erfte und zweite Notiz find theilweiſe un­leserlich, die dritte hat folgenden Wortlaut:

-

In den großen und kleineren Städten muß wie jeden­falls auch in den ländlichen Bezirken- eine gewiffe Anzahl unabhängiger Arbeiter vorhanden gewesen sein, die gegen Lohn arbeiteten und, so gut es eben ging, von der Hand in den Mund lebten. Die größere Anzahl der städtischen Handwerker indeß gehörte wie die ländlichen Arbeiter dem Stande der Hörigen an. In Theben , wo die Stadt der Lebenden auf dem rechten Ufer durch den Nil von der Stadt der Todten auf dem linken Ufer getrennt war, setzte sich die Handwerker- Bevölkerung meist aus Leibeigenen der Kirche zusammen. Mindestens die Hälfte Der bewohnten Stadt bestand aus Tempeln, heiligen Kollegien, heiligen Einfriedigungen und kirchlichem Befigthum, während bie ganze große Todtenstadt auf der entgegengeseßten Seite des Thales Eigenthum der Priesterschaft war. Alle diese Tempel mit ihren Nebengebäuden wurden umschloffen von niedrigen Wohnstätten, deren Huinen noch heute sichtbar find, und an den ganzen weiten Bezirk des in den elsen gehauenen Riesenkirchhofs chloffen unzählige Werkstätten fich an. Und die aus unzähligen Röpfen bestehende Bevölkerung der Steinschneider und Stein­megen, der Sargfabrikanten, Maler, Vergolder, Bildhauer und Einbalsamierer, wie war für die Bedürfnisse dieser bienenschwarm­artigen Kolonie gesorgt? Welchen Lohn erhielt der kieine Hand­werfsmann zu seinem und der Seinigen Unterhalt und in welchem wirthschaftlichen Tauschmittel wurde dieser Lohn aus­bezablt?

Am 8. Tage des Phamenoth( 8. März). Heute an die Leute in Brot ausgezahlt:

An( unleserlich) Hörige Tempelwache(?)

Hausleute

Ueberzählige Kinder Polizeibeamter

5 Personen macht 10 Leibe.

.

8

16

"

11

"

9

18

"

"

19

12

24

"

" 1

"

2

"

"

2

4

"

H

H

2

"

"

"

H

Busammen 78 Leibe.

Die vierte Notiz spricht von zwei- und dreitägigen Ratio­nen, aus 4 und 6 Laiben pro Person bestehend. Die sechste und legte, die sehr flüchtig hingeworfen ist, giebt eine fum­marische Uebersicht über das gesammte Tempelpersonal in fol­gender Weise: Am 8. Tage des Phamenoth. In Brod an die Leute ausbezahlt, 40 Personen, jede 2( Laibe), macht zu­fammen 80."

Der Tagelohn eines Arbeiters wurde nach den ange zogenen Beispielen gleich zwei Laiben Brod angesetzt und das ist in der That die Stala, die wir als stehende finden: der Arbeiter zwei, der Soldat drei Laibe Brod pro Tag. Bet monatlicher Abrechnung erhielt der Arbeiter zwei und der Sol­dat drei Artaben Korn, bei welcher Rechnung das Maß einer Artabe 30 Laiben Brod gleich gestellt wurde. Der fünfzehnte Theil einer Artabe muß daher wohl dem Chönig der späteren griechischen Beit entsprochen haben, da Revillout dargethan hat, daß das die gewöhnliche Quantität Korn war, die man zum Lebensunterhalte einer Person für einen Tag rechnete. Bu weilen, wenn die Arbeit eine besonders schmere ist, wird dem

Auf diese Fragen läßt sich eine Antwort geben. Das gemünzte Geld war im Zeitalter der Pharaonen noch nicht erfunden, der Handelsverkehr beschränkte fich auf das Tauschgeschäft und Metall in der Form von Ringen, Spangen und Barren tam nur bei Tributzahlungen oder der täglichen Lebens war indes irgend ein Birkulationsmittel auszutheilenden Rationen zu sein: unentbehrlich und es diente hiezu im alten Egypten das

finanziellen Verhältnissen durch die Papyrushandschriften einiger­maßen aufgeklärten Zeit an hat Korn die Stelle des Geldes vertreten. Die großen Staatsspeicher waren die Landesbanken und eine Anweisung auf so oder so viel Scheffel Getreide war gleich bedeutend mit einem Staatskaffenschein. Die Steuern wurden in Korn entrichtet. Der Soldat, der Staatsbeamte Und der Kronpensionär erhielten alle in Storn ihre Bahlung. Auch der Arbeiter wurde in Korn ausgelohnt und nachdem lange schon unter den Ptolomäern das gemünzte Geld in all­gemeine Aufnahme gekommen war, diente bei dem gemeinen Manne noch Korn als Ausgleichsmittel für den Kauf und Ver lauf. Man wird vielleicht begierig sein, zu erfahren, was für ein Beugniß über einen so dunkeln Gegenstand aus so alter Beit erbracht werden kann. Da läßt sich denn sagen, daß das Beugniß ein vollgültiges und das Beweismaterial ein sehr um fangreiches und merkwürdig genaues ift. Blättern aus Büchern, die wir die Rechenschaftsberichte" der

Es besteht aus

gewöhnlichen Arbeitslohn noch ein gewiffes Quantum Del hin­zugefügt. So berichtet in einem Papyrus, der sich in Turin befindet, der Stadtschreiber" Hanefer an den Registrator" Hora in Betreff des Transportes von ungewöhnlich schweren Steinblöcken und ermahnt ihn, besonders vorsichtig wegen der

Sobald Du diese schriftliche Mittheilung erhalten wirst,

ſo beeile Dich, die Arbeit an dem Aufenthaltsorte des Ramses Mer- Ameu( dem Leben, Wohlergehen und Macht!) zu fördern. Laß keine Nachlässigkeit, feine Saumseligkeit eintreten. Achte darauf, daß die Leute in drei Abtheilungen eingetheilt werden, jede Abtheilung unter ihrem Hauptmann. Da 600 vorhanden find, so entfallen auf jede Abtheilung 200. Laß sie die drei großen Blöde, die vor dem Thore des Maut- Tempels liegen, fortschleppen, und es möge ja darauf gesehen werden, daß ste Tag für Tag regelmäßig ihre Korn- und Delrationen er halten Ebenso laß dem Treiber je eines Ochsenpaares ( Büricher Post.)

Del geben."

Lokales.

r. Unsere Straßenbeleuchtung erweist sich vielfach und auch in den frequentesten Gegenden der Stadt als durchaus unzureichend. Am Dienstag Abend gerieth ein Mörtelwagen unter den Linden an der Friedrichstraßen- Ecke in den dortigen der Dunkelheit nicht bemerkt und - Eine ganze Reihe mehr oder minder erhebliche Unfälle kann man an jedem Abend am

gebern an ihre Schreiber und von diesen an die Arbeitgeber, in denselben eingelenkt hatte. Die von der Arbeitsvertheilung und der Auslohnung handeln, Staatsbeamten, Speicher bediensteten und dergleichen.

folgt

zum Beispiel eine Reihe von Notizen, die fich in groben

Hier

Dönhofsplage längs der Krausenstraße beobachten. Die dort entlang führende stufenartige Trottoir- Erhöhung ist in der Dunkelheit und bei der gegenwärtigen mangelhaften Be leuchtung nicht zu erkennen, und verursacht fortwährend zahl den Gänsemarties wohl das größte Kontingent stellen. Aehnlich

Brotauszahlungen an Hörige und Sklaven einer Aufenthalts- reiche Niederlagen, zu denen die Besucher des dort stattfinden

Stätte des Ramfes", womit wahrscheinlich das Ramesseum in Theben gemeint ist. Diese Aufzeichnungen, die offenbar don aus dem Monate Phamenoth des 52. Regierungsjahres von

Bwei Monate Raßberg.

anstalt zu Chemniß von Martin gildebrandt.

nicht erkennen läßt, mit denen die Wege dort eingefriedigt find,

1. Jahrgang.

und mancher würdige alte Herr von der Universität hat hier durch einen plöglichen Ruck gegen das Schienenbein das Gleich­gewicht verloren und seinen Hut aus den eingefriedigten Rasen­pläßen herausholen müssen. Aehnliche Uebelstände bestehen an den meisten großen Pläßen, wo an einem oder an einzelnen Bunkten besonders wirksame Beleuchtungsapparate angebracht find, und das Auge des Vorübergehenden im Augenblick ge­blendet, sich nicht sofort wieder an die Dunkelheit hinter der nächsten Straßenede gewöhnen kann. Es ist das ein viel empfundener Uebelstand, der eine besondere Aufmerksamkeit der städtischen Behörden wohl verdient.

N. Die an den hiesigen Magistrat Seitens des Vereins der Westvorstadt gerichtete Petition, den Anschluß des 18. und eines Theiles des 17. Charlottenburger Stadtbezirkes an die Kanalisation betreffend, soll, wie wir zur Freude für dortige Interessenten mittheilen können, begründete Aussichten auf Er­füllung baben.

T. Vergessene Gelder. Die Direktion der preußischen Rentenversicherungs- Anstalt zu Berlin fordert durch öffentliche Bekanntmachung 27 Personen auf, welche seit länger als zehn Jahren die für sie bei der erwähnten Anstalt zur Auszahlung bereit liegenden Renten- Beträge nicht erhoben haben, dieselben nunmehr binnen einer Präkluftofrist in Empfang zu nehmen, widrigenfalls diese Beträge nach den Bestimmungen der An­ftalts- Statuten verfallen, und Ansprüche wegen dieser Beträge auch im Rechtswege gegen die Anstalt nicht mehr geltend ge macht werden können. Auch gegen die Erben und Rechts­nachfolger solcher Empfangsberechtigten richtet sich diese Auf­forderung. Wenn diefelbe nicht ein rein formelles Verfahren ist, nur bestimmt, gewissen Vorschriften der Statuten Genüge zu thun, so muß es Verwunderung erregen, daß so viele Leute in einer wirthschaftlich so bewegten Zeit sich ihrer Ansprüche an das Institut garnicht bewußt geworden zu sein scheinen. Denn, daß Jemand aus bloßer Nachlässigkeit eine ihm zu­stehende Rente nicht erheben sollte, das dürfte doch dem un­praktischsten und gleichgültigsten Geschäftsmanne unbegreiflich sein.

r. Singe- Kuren im Grunewald . An einem der letzten rauhen Tage unternahmen drei Herren aus Berlin eine Bartie durch den Grunewald . Rüftig durch die feuchtkaltende Luft dahinschreitend und sich über die Eigenartigkeit einer solchen herbstlichen Landpartie unterhaltend, hören fie plößlich das be­fannte Lied vom Haideröslein" im Terzett gesungen, her überklingen. Deutlich waren zwei weibliche und eine Männer­stimme zu unterscheiden. Anfänglich glaubte man, daß hier drei unglücklich Liebende in fühlen Herbstluft Linderung für ihre brennende Leidenschaft suchten. Ein Bahnbeamter, der mit der gleichgültigsten Miene von der Welt vorüberging und den Gesang gar nicht zu hören schien, wurde von den drei Herren gefragt, ob ihm die Sänger denn nicht näher bekannt feien. Ach entgegnete er mit einer halb verdrießlichen Kopf­bewegung, das find die drei Singer Kranken, die machen fast alle Tage die Haide mit ihrem Ge- finge unsicher." Er er­zählte dann weiter, daß die beiden Damen und der Herr ihre schwachen Lungen in der gesunden Waldluft stärken und dies nicht blos durch fleißiges Spazierengehen, sondern mehr noch durch fleißiges Singen zu erreichen suchen. Während dieser Erzählung schallte der bekannte Kuhreigen und seine Jodler im stärksten Conscendo durch die stille Forst. Na! was meinen Sie zu so' ner franken Lunge?" meinte lachend der Bahn­beamte im Weitergehen. Eine Frau mit solcher Lunge! dachten die dret und zwei von ihnen flüsterten einander zu: bleiben Junggesellen," Der dritte aber seufzte. Der war verheirathet.

Wir

sureichende Betroleum- Beleuchtung die niedrigen Eisengitter Bolnischen Apotheke an der Ede ver Mittelſtraße, ſehr leicht

Bilder aus dem Gefängnißleben in der königlichen Gefangen Schuld in vielen Fällen auch die Sorge um die Angehörigen

biliar

-

Dom

( Leipziger Gerichtszeitung.) ( Schluß.)

II. Meine Belle.

Kunsthandwerk noch unbeleckt und deshalb

die ewige Monotonie des Daseins, zu dem fte verurtheilt, drückt ibren Bewohner schwer und umso stärker, als das Gefühl der und um die eigene Bukunft auf dem Verurtheilten lastet, je mebr er Hang für Melancholie befigt. Und trogdem ist die Jfolirung für den Gefangenen ein Glüd. Da, wo diese allents halben möglich ist, kann man das Gefängniß eine Besserungs­Anstalt nennen, während da, wo die Gefangenen mit mehreren verlebren müssen, das gerade Gegentheil der Fall ist: Da wird das Gefängniß die hohe Schule des Verbrecheas sein, gute Vorsäge, wenn überhaupt vorhanden, werden im Reime erstickt werden, der entlassene Dieb oder Betrüger wird raffinirter ,, an die Arbeit" zurüdkehren. In der Jfolirzelle dagegen ist er allein, fieht niemand und wird von Niemand gesehen. Frei

N. Durch das polizeiwidrig schnelle Fahren eines Schlächterfuhrwerts wäre gestern Nachmittag an einem der belebtesten Punkte der Friedrichstraße und zwar vor der eine äußerst verhängnißvolle Katastrophe herbeigeführt worden.

Die Verseßung in die II. Disziplinarklaffe, in der sich nebenbei bemerft, eine sehr große Zahl der Gefangenen be findet, ist zunächst durch das Hinwegfallen aller dieser Begün­stigungen, sodann aber durch erhöhte Arbeitszeit empfindlich. Das ferner vorgesehene gänzliche Entziehen der Arbeit kommt dem Verluste der einzigen Wohlthat gleich, die das Gefängniß bietet wird sie auch zumeist rein mechanisch verrichtet, so ist fie doch in der Belleneinsamkeit das einzige Mittel, über die Beit, deren Flüchtigkeit hier nicht zum Bewußtsein kommen will, binwegzubringen.

Bier nackte, table, weißgetünchte Wände, die durch ein leines, start vergittertes Fenster, zu dem die Sonne zwar hereinscheinen, ich aber nicht hinaussehen kann, erhellt werden 7 mäßige Schritte lang, 4 Schritte breit, das ist mein Wohn, Speise, Arbeits- und Empfangszimmer. Das Mo wenig, Stilvoll", besteht in zwei an der Wand befestigten lich sucht auch hier der Einfame oft die Unterhaltung mit ſei denen etwa 24 haft bezw. Krankenzellen find, denen ich an

Darauf steht

nen Bellennachbarn anzulnüvfen. Durch Klopfen an den Wän­den sucht man fich zu verständigen, doch ist das insofern wenig zuverlässig, als einmal der Nachbar nicht darauf eingeht, zum andern aber in der Zellenthür ein Beobachtungsfensterchen fich

Leider ist es nicht möglich, allen die Wohlthat der Isolir­haft zu Theil werden zu laffen; die hiesige Gefangenanstalt verfügt zwar die Dunkelzellen im Souterrain nicht gerechnet über die stattliche Anzahl von ca. 120 folirzellen, von

Holzklappen, die mit Stäben versehen find und Tisch und Bant darstellen- dem gegenüber, in einen Eisenrahmen ein und einem Betttuch an der Wand hochgeschlagen und mit den Eisen der Umfassung an Eisen in der Wand durch Schrauben befindet, durch welches derartige Konversationsluftige sehr bald befestigt ist, während das Keillissen mit seiner breiten Fläche festgestellt und ausquartiert werden. Was nach dieser Hinsicht suchungsgefangenen

links

davon ein kleines braun gestrichenes

hin den Uebertreter erwartet, läßt ein Plakat ahnen, das in

hölzernes Regal, auf dem ein Trinkglas, Wafferkrug, eine jeder Belle hängt. Es lautet: Salzbüchse, effer und Löffel fich befinden, während das obere Fach durch ein zinkenes Waschbecken, Seife, Kamm, Bürfte und dann ein neues Testament, Gesangbuch und Ratechismus gefüllt wird

Rebrblech

unten eine Hakenleiste, an der

fchließlich ein hölzerner Spudnopf das ist die

-

Allgemeine Verhaltungsmaßregeln. Der Gefangene hat sich der Hausordnung und den in dem Gefängnisse bestehenden Vorschriften über die Tageseintheilung und das Verhalten gemäß zu bezeigen, den Anordnungen der

Personen, welche im Gefängnisse verkehren, achtungsvoll zu benehmen.

Verboten ist der Verkehr mit anderen Gefangenen oder mit Personen außerhalb des Gefängnisses, alle Ruheſtörung, die Beschädigung over Verunreinigung der Gefängnißräume und der darin befindlichen Gegenstände.

Ungehorsam, Nichtbeachtung der allgemeinen und beson deren Berhaltungsmaßregeln, sowie sonstiges ungebührliches Verhalten wird nach Befinden disziplinarisch durch

ein graues, grobleinenes Handtuch hängt an einem Nagel Gefängnißbeamten Gehorsam zu leisten und fich gegen andere im Rahmen der Thür ferner Schubbürste, Kehrbesen und gange Ausstattung. Aber wenn schon die innere Eins richtung des Hauses verrieth, daß dies Gefängniß nach den Ansprüchen der modernen Gesundheitspflege eingerichtet, fo giebt auch das in einer Ecke der Belle fich befindende Water­llojett nebst den Luftheizungs- und Ventilationsleitungen nicht elektrische Signalapparat den Beweis dafür, daß der Kerker Don ehemals mit seiner düstern Romantik zu den überwundenen mer jene Brutstätten der Epidemien, in denen die Armuth niftet in denen bis ein Dugend Menschen eingepfercht zu fammenwohnen, gesehen hat, dem wird es in solcher Belle begreiflich, das Verbrechen begangen werden, um folch' ein luftiges und gesundes Heim zu erringen. Freilich sieht sich diefe Verbrechergattung in der Regel in ihren Erwartungen getäuscht; denn für derartige Exemplare find allerhand Dis iplinarmittel vorhanden, um ihnen das Gefühl der Strafe bestraft.

Arbeiter

1287

ung

1284

Double

rftr. 40

efertigt

hheit

ftr. 44,

beizubringen.

Wer

menschliches Elend lennen gelernt hat,

Budem auch haben wir in Sachsen nur 3 An­

-

Entziehung von Begünstigungen,

Verseßung in die zweite Disziplinarklaffe, Entziehung der Arbeit,

Entziehung der Arbeitsbelohnung,

Entziehung des Bettlagers,

Schmälerung der Kost,

einsame Einsperrung,

Anschließen an die Kette oder förperliche Büchtigung

Bur Orientirung will ich bemerken, daß Begünstigungen in der Erlaubniß zum Tragen der eigenen Kleidung, der Selbst­

falten dieser modernen Einrichtung, Dresden , Leipzig und Sbemnit, und in diesen finden nur diejenigen Strafgesets beschäftigung, der eigenen Beköstigung bezw. Aufi efferung der buchsverleger Unterkunft, denen bis zu 5 bezw. 6 Monaten Gefängniß zuerfannt find den übrigen ficheit Zwidau und Baldheim ein ohne Zweifel weit freudloseres Asyl. Doch

Gefängnißfost durch den Bezug von Viktualien u. s. w. ge­währt werden können und dies nach Befinden der Direktion denen selten versagt wird, deren Vergehen nicht entehrender

bies nur nebenbei. Auch die moderne Belle hat ihre Schrecken, Natur oder im Rückfalle begangen ist.

späterer Stelle gedenken werde, und weitere 40 in dem ein Gebäude für fich darstellenden Flügel C, in dem die weib­lichen Gefangenen unter weiblichem Aufsichtspersonal in­ternirt find.

Die Hauptzahl dieser Bellen ist in der Regel mit Unter­oft bis 100 belegt, so daß die Iso­lirhaft den Strafgefangenen leider nur sehr theilweise zn gute tommen kann. Die Strafgefangenen, die des Tages über nicht auf Außenarbeit find, müssen zu 30-40 und mehr, ie nach dem Gefangenenbestand, in Arbeitssälen untergebracht werden, während fte Nachts in den über der zweiten Etage belegenen Schlafzellen der Schlafsäle Unterkunft finden.

-

Meine Belle hatte so weit mein Intereffe erschöpft und so begann ich denn die Wände zu studiren. Dente feiner hier etwa an Rarzerromantik; das Recht, diese Wände mit lyrischen und tragischen Ergüffen zu bedecken, hat eben nur der akade mische Bürger in seinem Karzer, hier ist stehe Verhaltungs­maßregeln maßregeln dafür gesorgt, daß die weißgetünchte Wand sauber bleibt und zudem wird durch genügend öfteres Tünchen der Wände dafür gesorgt, etwaige Verlegungen nach dieser Richtung hin zu verwischen. Indessen, wo Kohle und Blei stift verboten und faum zu haben sind, tritt die Messerschärfe oder die eines Fingernagels in ihre Rechte, und so kann man, troß der Uebertünchung, vielfach die Spuren eines Kalendariums entdecken. Es ist die erste Sorge der Gefangenen, über die Beit orientirt zu sein, und ich bin überzengt, daß jeder dieser Anstaltsbewohner Tag und Datum jeder Beit richtig anzu­geben vermag es ist eben dasjenige, das ihn am meisten intereffirt. Auch ich habe davon feine Ausnahme gemacht, wenn schon mir zu dem Zwecke Papier und Tinte dienen mußten, ich habe sogar von meiner Gefangenzeit die 580 Stunden abgeschrieben, die ich im Gefängniß schlafend zu ver bringen hatte. bringen hatte. Außer diesen Kalenderspuren" und ver schiedenen Initialverewigungen", die in der Belle zu finden find, fand ich auch noch eine Inschrift und ich habe über diesen meiner Vorgänger herzlich lachen müssen. Sein Fingernagel hatte die klassischen Worte:

Mensch ärgere Dich nicht! allen Nachfolgern als Trost hinterlassen.