Malet, in der ersten Sigung der Kongo - Konferenz nach der Ansprache des Fürsten Bismard folgenden Vorbehalt Englands: ,, Die britische Regierung ist ganz willig, die Prinzipien des Freihandels c. auf den Niger ausgedehnt zu sehen, aber sie erwartet, daß die Ueberwachung der Ausübung dieser Prinzipien nicht zur Angelegenheit einer internationalen Körperschaft gemacht werde, da dies Pflicht und Privilegium Englands ist als Hauptes, wenn nicht als einzigen Eigen­thümers(?) des unteren Niger ."

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Depesche über die Einnahme von Tamsui hat der Marine Depesche über die Einnahme von Tamsui hat der Marine minister zuerst dementirt. Es scheint, daß Admiral Courbet vor Ankunft der noch nicht abgegangenen Verstärkungen einen Angriff auf das start befestigte Tamfui nicht vornehmen kann. Ministerpräsident Ferry verspricht sich viel von der Wirkung der Tongling Debatte auf das Tiung- li- Damen, da dieselbe barthun wird, daß das Land kein Opfer scheuen will, um China zum Frieden zu zwingen. Alle Welt weiß bereits, daß es gerade die französische Regierung ist, welche die Hauptschuld daran trägt, daß es überhaupt zum Kriege gekommen ist. Rein vernünftiger Mensch tann es den Chinesen verargen, wenn fie fich ihrer Haut gegen die Eindringlinge wehren.- Die Chi­nesen wiffen ganz genau, daß es nur auf Annegionen abgesehen ist und um den Preis wollen fie natürlich nicht gutwillig vom Schauplas zurücktreten.

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lische Geistliche Walsh durch den Bischof abgesezt worden. Als dieser ihn nun auf Ersuchen der Gläubigen nicht wieder ein jeßen wollte, begab sich am Sonnabend eine unter dem Namen die ,, Book 3weihundert" bekannte Bereinigung nach der Kirche und vernagelte Thüren und Fenster, sowie jeden anderen nur möglichen Einlaß. Nach vollendeter Arbeit stellten fie eine starke Wache auf und begaben sich heim. Als nun am Sonntag Morgen der neue Geistliche erschien, wurde ihm bedeutet, er habe hier nichts zu suchen, dann fielen Alle auf die Knie, beteten und zogen schließlich nach dem nahegelegenen Hause ihres alten Geistlichen, der ihnen eine salbungsvolle Predigt hielt und sie mit seinem Segen entließ. Der neue Geistliche hat sich seitdem nicht wieder blicken laffen.

Gestern find in Paris 44 Choleratodesfälle vorgekommen, und zwar 11 in der Stadt und 33 in den Hospitälern, heute von Mitternacht bis Mittag 4 Todesfälle in den Hospitälern Der Seinepräfekt in Toulon und einer in der Stadt. theilt in einer Meldung mit, daß der Gesundheitszustand der Matrosen und Soldaten ein vortrefflicher sei. Die braft­lianische Gesandtschaft hat bekannt gemacht, daß die Häfen Brafiliens für aus Frankreich kommende Schiffe gesperrt seien.

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Schweden . Der bekannte Dichter Strindberg, wegen Verhöhnung des Sakramentes des Abendmahls mittels seines höchft realistischen Buches ,, Giftes" auf Regierungs- Veranlassung angeklagt, murde soeben von der Jury für Preßvergehen in Stockholm ( die Inftitution der Geschworenen eristirt sonst nicht in Schweden ) völlig freigesprochen und bei dem Aus­tritt aus dem Rathhause, wie vor dem Hotel mit einer groß artigen Dvation begrüßt. Der Ausfall des Prozesses macht große Sensation.

In der Deputirtenkammer verlas Leroyer den obigen Bericht der Tongling- Kommission, welcher sich für die Entsendungen von Verstärkungen ausspricht, und erklärte, die Regierung halte für das erste Halbjahr 1885 40 Millionen für erforderlich. Die Berathung wurde auf Antrag Ferrys auf nächsten Montag festgesezt. Der Pariser Munizipalrath nahm am Montag einen Antrag an, in welchem der Seinepräfett aufgefordert wird, provisorisch die Brodtaye wieder herzustellen.

Egypten. Die egyptische Regierung hat die Forderung des französischen diplomatischen Agenten, die Verschiffung der an einen Deutschen , Namens Bosch, verkauften und für China bestimmten 100 Krupp'schen Kanonen zu ver bieten, abgelehnt, da zwischen Frankreich und China leine Kriegserklärung erfolgt sei. Der Prozeß der Staatsschulden­taffe gegen die egygtische Regierung ist bis zum 25. November vertagt worden. Der Anwalt der Letzteren hatte eine Ver tagung von vier Wochen beantragt und erklärt, daß alsdann die finanzielle Lage Egyptens wahrscheinlich völlig geregelt sein werde.

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Mit Bezug auf die wahrscheinlichen Kosten der Nils expedition erfährt der egyptische Korrespondent der ,, Times", daß Lord Wolseley vor seiner Abreise von Kairo erwartete, dieselben würden sich auf 61 Millionen Pfd. Sterl. stellen, ja daß der Betrag möglicherweise diese Biffer übersteigen dürfte. Die amtliche Schäßung der Kosten ist jest 10-12 Millionen. -Natürlich wird das englische Parlament fich beeilen, diese Millionen Pfund zu bewilligen denn zu solchen Zweden ift in ,, Old England" das Geld immer da.

China . Wie aus Shanghai gemeldet wird, werden chinesischerseits Anstalten getroffen, um durch englische und amerikanische Schnellsegler die Blockade von Formosa von verschiedenen Punkten der Küste aus zu durchbrechen. Bwanzig bis dreißigtausend chinesische Soldaten haben Ende vergangenen Monats den Jantse- Riang südwärts in der Nähe des Gojang- Sees überschritten.

Marseille . Bekanstlich find während der Cholerazeit nahezu 10,000 italienische Arbeiter aus Frankreich in ihre Heimath zurückgekehrt. Die Franzosen waren herzlich froh, die lästige Konkurrenz, welche ihnen die genügsame und jeden Centime ,, ängstlich" sparenden Leute verursacht, los geworden zu sein. Als daher jest nach dem Erlöschen der Epidemie die italienischen Arbeiter wieder in Frankreich ihren Lebensunterhalt suchen wollten, verweigerte man ihnen an der Grenze die Erlaubniß zur Einwanberung und verlangte von den armen Leuten den Nachweis der nöthigen Subsistenzmittel oder das Dekret einer sichern Anstellung in Frankreich . Das hiesige italienische Generalfonſulat, welches zu Hungerten um derartige Certifikate angegangen wurde, sah sich genöthigt, in Rom und Baris die nöthigen Schritte zur Aufhebung der veratorischen Maßregel zu machen, und find deffen Bemühungen auch bereits von Erfolg begleitet, indem seit heute den italienischen Arbeitern Den wieder nach wie vor der freie Eintritt gestattet ist. Herren Großindustriellen ist es natürlich sehr erwünscht, daß diese genügsamen und sparen den Kräfte wieder ins Land kommen, ste arbeiten ja billiger wie die einheimischen. Anders liegt die Sache bei den Arbeitern. Diese müssen in der Heimath Steuern zahlen und Soldat werden, haben also schwere Pflichten jeglicher Art zu erfüllen. Wenn nun die italienischen Arbeiter nicht billiger arbeiten würden, so hätte gewiß fein franzöfifcher Arbeiter etwas gegen ihre Ein­wanderung, da aber das umgekehrte der Fall ist, so tann man es ihnen nicht verargen, wenn sie von dem Zuzug dieser unlieb­samen Konkurrenten nicht besonders erbaut find.

Aus Mecklenburg- Schwerin schreibt man: Die Abfin­dungssumme von 4 Millionen Mart, welche Mecklenburg­Schwerin von Preußen für den Wegfall seines Antheils an Der Eisenbahnabgabe der Berlin- Hamburger Bahn erhält, ist bereits in preußischen konsolidirten Schuldverschreibungen, die Da nur zum Pariturs angerechnet sind, ausbezahlt worden. die Landes- Rezepturkaffe ein passendes Lokal nicht besitzt, um einen so großen Schatz ficher aufzubewahren, so hat die groß­herzogliche Rentei sich erboten, denselben in ihren feuerfesten Gewölben, wo derselbe sich schon befindet, auch noch fernerhin zu hüten. Eine Entscheidung über diese Frage hat der Land­tag noch ausgefeßt. Auch über die Verwendung ist gleichfalls noch kein Beschluß erfolgt. Während Stimmen fich dafür er­hoben, daß die 4 Mill. zur Tilgung von Eisenbahnschulden aufgewandt werden möchten, geben andere einer Aufbewahrung des Kapitals und Benußung der Zinsen als Beitrag zu den laufenden Ausgaben den Vorzug. Die guten Medlenburger wiffen also gar nicht, was fte mit dem gewaltigen Schat an fangen sollen?! Vielleicht tönnen fie deshalb Nachts nicht einmal ruhig schlafen? Das ist schlimm! Aber sollte es denn wirklich so schwer sein, das viele Geld entsprechend zu verwerthen? Man halte doch einmal Umschau im gelobten Lande Mecklenburg und man wird finden, daß hunderte und tausende von Krüppeln und arbeitsunfähigen Menschen vor­banden find, die glücklich sein würden, wenn ihnen von diesem Schatz nur eine Kleinigkeit zu Theil würde!- Und würde das Gold in dieser Weise verwerthet, nicht am Besten ver­werthet sein? Wir sind davon überzeugt. Also nur frisch drauf los, ihr Herren in Mecklenburg ! Wenn für alle Ar­beitsunfähigen und Nothleidenden hinreichend gesorgt ist, dann find wir falls noch etwas von dem Schap" übrig sein ollte gerne bereit, einen weiteren Fingerzeig zu geben. Schweiz . Zwischen dem Schweizer Bundesrath und der Regierung des Kantons Tesfin war ein Konflikt ausgebrochen, der bis zu einer ziemlichen Schärfe gedieh. Der Konflikt hatte folgenden Ursprung: Kurz vor den Nationalwahlen erließ der Staatsrath fünf Dekrete, durch welche verfügt wurde, einige Wähler, ohne fie vorher zu vernehmen, aus der Wählerliste des Bezirks Lugano zu streichen und 117 andere Personen darin aufzunehmen. In Lugano ist die Majorität der Wähler liberal, der erzultramontane Staatsrath von Tesfin wollte eine liberale Wahl hintertreiben. Da vorauszusehen war, daß die Munisipalität von Lugano die Dekrete nicht vollziehen würde, so hatte der Staatsrath gleichzeitig für diesen Fall eine Buße von 500 Francs angedroht. Die Munizipalität von Lugano legte beim Bundesrath Beschwerde gegen dies Verfahren ein und gab davon dem Staatsrath Kenntniß. Ihr Widerstand beruht darauf, daß die Wählerliste am 22. Dktober dem Ge fege gemäß gefchloffen war, während die Dekrete der Teffiner Res gierung erst am 25. Ott. erlassen waren. Troß der Rekurse verfügte dieselbe die Erefution gegen die Munizipalräthe. Als der Bundesrath Davon telegraphisch verständigt war, verfügte er dagegen auf demselben Wege die Einstellung des Verfahrens bis zum Aus­trag der Angelegenheit durch die kompetente eidgenössische Be­hörde, da diese bereits als Richter angerufen sei. Der Tesfiner Staatsrath ließ diesen Befehl unberücksichtigt und die Exekution am 12. November vollziehen. Von ihren Agenten wurde Haus und Garten des Gemeinderaths Enderlin in Lugano mit Be schlag belegt. Dieser Vorgang scheint den Bundesrath zu der vorgeftern gemeldeten Ernennung des Nationalraths Starrers zum Kommiffär für Tesfin veranlaßt zu haben. Das Nächste, was dem Kommiffär oblag, war, die öffentliche Versteigerung des mit Sequefter belegten Grundstückes, welche dem tesfinischen Gefeße gemäß am 15. November erfolgen mußte, zu verhindern Aber auch dabei scheint er auf ernstlichen Widerstand gestoßen zu sein, so daß schließlich ein Bataillon aus Luzern in Marsch­Dieser Konflikt ist nun endlich bereitschaft geftellt wurde. beigelegt, nachdem die Regierung des Kantons Tessin die Er­flärung abgegeben hat, sich den vom Bundesrath getroffenen Maßregeln unterwerfen zu wollen. Am Sonnabend hat der Referent der Tongling- Kommission seinen Bericht derselben vorgelegt. Er plaidirt für Gewährung der geforderten 16 Millionen auf bas Budget 1884 und weitere Bewährung von 40 Milionen zur energischen Beendigung des Krieges. Der Bericht hebt hervor, daß die Situation der Franzosen in Tongling und ihre Stellung dort uneinnehmbar" sei. Die Stärke der Chinesen sei bedeutend übertrieben. Ihre Bewaffnung wäre gut, aber fie verständen sich derselben nicht zu bedienen. Nichts sei in den offiziellen Berichten über die Verluste der Chinesen übertrieben. Sie hätten zehnmal mehr Menschen verloren, als Franzosen überhaupt in's Feld gestellt seien. Die Havas

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Aus München wird der Frantf. Beitung" geschrieben: Endlich steht denn nun das ziffernmäßige Ergebniß der Stichwal in München II. feft, wenn freilich auch jetzt noch die einzelnen Berechnungen um ein paar Stimmen differiren: der sozialdemokratische Kandidat v. Vollmar hat feinen ultramontanen Gegner Dr. Westermayr um 128- nach der Aufstellung der Neuesten Nachr." um 114- Stimmen geschlagen: Vollmar 13 552, Westermayr 13 438 Stimmen nach Der leggenannten Quelle. Wie es möglich ist, einmal, daß das Endresultat erst so spät bekannt wurde, sodann, daß ganz genaue Ermittelungen auch heute noch nicht vorliegen, ist schwer erflärlich, man möchte fast an allerhand dunkle Borgänge in den entferntesten Landgemeinden glauben, über die Ver schiedenes erzählt wird. Daß die Agitation in den legten Stunden auf den Dörfern eine geradezu koloffale gewesen sein muß, geht aus den Zahlen, deren Details die Leser der ,, Frankf 8tg." selbstverständlich nicht intereffiren, deutlich genug bervor; andernfalls wäre die Majorität v. Vollmar's ficher teine so geringe gewesen, wie es jeßt der Fall. Und doch Alles um fonft, unfer herrlicher Westermayr" dem rothen Sozial demokraten" unterlegen- der Schmerz ist groß und es begreift ultramontanen Blätter heute noch feine fich, daß unsere Worte finden, demselben Ausdruck zu geben. Man steht aber auch jetzt, wie sehr Herr Pfarrer Westermayr Recht hatte, als er vor einigen Jahren von der Kanzel herab die christlich frommen Worte sprach: den Fortschritt soll der Teufel holen". Wäre der Teufel" diesem Wunsche des Pfarrherrn von St. Peter nachgekommen, dann könnte Herr Westermayr am 20. b. Mts. wieder nach Berlin fahren, wo es ihm alle Belt so gut gefallen hat. Daraus ist ganz flar ersichtlich, daß der Teufel an der ganzen Unglücksgeschichte vom 11. ds. einzig und allein die Schulo frägt." Wie die Nationalliberalen es bei den Wahlen ge trieben haben, davon berichtet man aus Bochum im Folgenden ein Bröbchen. Wir finden in der Gelsenkirchener Beitung" folgende Annonce: Bekanntmachung. Zwei Bergleuten Familienvätern) ist von der Verwaltung der Zeche Wil helmine Viktoria" in Heßler aus dem Grunde die Wohnung gekündigt worden, weil sie gelegentlich der legten Reichs

Großbritannien . Im englischen Unterhause lenkte gestern der Abgeordnete Macfarlane die Aufmerksamkeit auf die Lage der Bächter in den och landen und auf den Inseln Schottlands und beantragte eine Resolution, welche er tlärt, daß es die Pflicht der Regierung ist, den Empfehlungen der töniglichen Kommission hinsichtlich der Lage der dortigen Bauern und Pächter Folge zu geben oder andere ihr zweck­mäßig scheinende Hilfsmittel anzuwenden. Auch wird in der Resolution die Zustimmung zu der Meinung der Kommission ausgedrückt, daß die bloße Geltendmachung der Autorität die Beziehungen gegenseitigen Vertrauens zwischen Gutsherren und Bächtern nicht herstellen würde, ohne welche das Land nicht wahrhaft in Frieden leben könne. Sir W. Harcourt gab seiner Zustimmung mit dem Geiste der Resolution Ausdrud, fowie seiner tiefen persön ichen Sympathie mit denjenigen, zu deren Gunsten der Antrag gestellt worden. Die Empfehlungen der Kommission hätten indeß nicht allgemeinen Beifall gefunden, selbst nicht unter den Gönnern der Pächter. Er appellitte an die Grundherren, daß sie edelherzig in Erwägung ziehen möchten, was zur Heilung der Wunden gethan werden tönnte, die in ihrem eigenen Intereffe geheilt werden sollten. Der Minister sagte hierbei die Mitwirkung der Regierung zu, die von der Nothwendigkeit durchdrungen sei, fich unverzüglich mit der Frage zu beschäftigen und solche Geseze anzunehmen, die zur Beseitigung der jegt herrschenden, von Jedermann bes tlagten Unzufriedenheit führen dürften. Die Resolution wurde Der Apell an die Edel­ohne Abstimmung angenommen. berzigkeit der schottischen Landlords ist ein Schlag ins Waffer; nur die Gesetzgebung kann den armen Bächtern bessere Tage bringen.

Diesmal ist es nicht für Sie, Dntel. Ich war soeben bei ihr und erfuhr, daß die Arbeit für Herrn Brand bestimmt sei. Ein Notizbuch, wenn ich nicht irre."

Die Miene des alten Herrn umdüsterte fich. Sie arbeitete für Brand und ließ ihn warten; sein Unmuth hatte neue Nahrung gefunden. Er schwieg einige Augenblice.

Soll ich vorlesen?" fragte Emmy , auf die Beitungen beutend, welche auf dem Tische lagen.

Ich mag jest nicht, Emmy ," antwortete der Alte ver­drießlich. Ich hatte wohl gewünscht, Lucie wegen eines sehr Es ärgerlichen Vorkommniffes um Auskunft zu bitten. handelt sich um einige hundert Thaler, die an der Wirthschafts­taffe fehlen."

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In Templetown, Grafschaft Werford, war der katho­

Ihr Schweigen beunruhigte Rodenburg auf's Neue, und seine Stirn umwölfte fich wieder dichter.

,, Siehst Du wohl, Du schweigst, Emmy ," sagte er ,,, Du mußt selbst zugestehen, daß ich Ursache habe, ihr zu zürnen, um nicht gar zu sagen: ihr zu mißtrauen."

Emmy war flug genug, alle ihre Verdächtigungen in das Gewand von Entschuldigungen zu fleiden, und sich den An­schein zu geben, als nehme sie ihre Nebenbuhlerin in Schuß, während sie diese grade zu verleumden trachtete. Sie erreichte dadurch nicht nur, daß fie das Mißtrauen gegen Lucie erregte, sondern auch, daß Rodenburg eine höhere Meinung von ihrem eigenen guten Herzen erhielt. Sie sagte daher, indem ste Rodenburg die Wangen ftreichelte:

Ei, lieber Ontel; Sie tönnen deshalb beruhigt sein, die gute Lucie wird das Geld zu wohlthätigen Zwecken verwandt haben."

" Ich bin überzeugt," antwortete Emmy mit einer neuen, Schlauen Wendung, daß sich Lucie rechtfertigen und über ihre Weihnachtsausgaben wird Rechnung legen fönnen."

Ich habe es aber nicht für wohlthätige Zwecke bestimmt," antwortete Rodenburg immer noch ärgerlich; aber seine Stimme flang bereits ein wenig sanfter.

Wir wollen es hoffen," sagte Rodenburg ,,, und wenn sie es nicht kann, dann..

Er wurde in diesem Augenblick unterbrochen durch das Eintreten derjenigen Berson, von welcher eben gesprochen war. Lucie hatte feine Ahnung von dem Ungewitter, welches sich hinter ihrem Rücken drohend zusammengezogen hatte. In ihrem Antlig lag die harmlosigkeit, die reine Freude eines findlichen Herzens, des unbeschwerten Gewissens, und das Be wußtsein treuefter Pflichterfüllung.

Ich denke mir," fuhr Emmy fort, fte wird die fehlende Summe derjenigen hinzugefügt haben, welche Sie zu Weih nachtsgeschenken für Arme des Ortes bestimmt haben."

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Sch höre, Dntel," antwortete fte, ein wenig ängstlich Rodenburg nahm das Rechnungsbuch des Verwalters, schlug eine Seite darin auf, dann das Wirthschaftsbuch Char lotte's, schlug es ebenfalls auf und sagte:

Ich bitte tausend Mal um Entschuldigung, Onkel," sagte fie, daß ich mich ein wenig verspätet habe; Du bist doch nicht böse, daß ich so lange blieb?"

Wohl möglich!" sagte Rodenburg; fie bat ein gutes Herz. Aber warum sagte sie mir das nicht? Glaubt fie, ich wäre bartherzig genug, ihr einen höheren Betrag abzuschlagen, wenn sie die von mir bewilligte Summe nicht für ausreichend hielt? Es war nicht recht von Lucie, ste hätte Vertrauen zu mir haben müssen.

Wie viel hat Dir Herr Brand an Wirthschaftsgeld im vorigen Vierteljahr gegeben?" Ein tausend Thaler, Onkel! Ich denke, ich habe dieselben auch quittirt." ,, Ganz Recht," versette Rodenburg, hier find Dein Quittungen. Wie viel hast Du davon an Charlotte ges geben?"

Sie ergriff die hand des alten Herrn, welche er ihr nur mit einigem Widerstreben überließ, und führte fte an ihre Lippen. Schon das bloße Erscheinen Lucie's und der Ausdruck reinster Unschuld in ihren findlichen Zügen zerstreuten für einen Augenblick den Argwohn, obne indeffen den Alten völlig zu beruhigen. Zwar ohne Härte, aber doch auch nicht mit dem fonftigen freundlichen Wohlwollen sagte er:

Ich höre, Ontel, ste hat einen schönen Tannenbaum auf­pugen laffen und fitch große Unkosten gemacht."

Ich habe das Gegentheil gehört," versezte Rodenburg. Ehrlich sprach nur von fleinen Geschenken, und für diese ist nach meiner Ansicht die Summe von neunhundert Thalern zu hoch."

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,, Allerdings, das finde ich auch!" gab Emmy zu. In dem Sie stockte. Falle begreife ich in der That nicht."

,, Die ganze Summe, Dnkel!"

Rodenburg blickte sie durchdringend an.

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Lucie," fagte er, innerlich empört, füge nicht zu einem Unrecht, das Du begingft, noch eine unwahrheit.- Sprich, wie viel gabst Du?"

Ein tausend Thaler, Onkel! Ich bin ja auch im Befts der Quittungen Charlotte's." Sooo fragte er gedehnt. Sieh einmal her. Hier in Charlotte's Buch stehen sechshundert verzeichnet."

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Das muß ein Frrthum sein!" antwortete Lucie bestimmt und mit dem Ausdruck völliger Schuldlofigkeit. Ich gehe sogleich, die Quittungen zu holen; fie find in meinem Schreib tische aufbewahrt." Sie entfernte fich.

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,, Merkwürdig!" sagte der Alte topfschüttelnd zu Emmy , ,, fie zeigte teine Verlegenheit.... Es soll mich herzlich freuen, wenn die Sache fich als ein bloßer Irrthum aufklärt. Ich habe mich auch über ihre Zuversichtlichkeit gewundert, antwortete Emmy. Das Schuldbewußtsein pflegt sich doch im Geficht auszusprechen.'

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Ich habe Dich in der That früher erwartet." Ich bere e von Herzen meine Nachläffigkeit," verseste Lucie; doch ich werde Dir dafür auch desto eifriger vor­lesen. Bedente, lieber Onkel" fügte ste mit bedeutungs Rodenburg. ,, es ist ja heute Weihnachts­vollem Lächeln hinzu heiligerabend, und da hat man noch so viel Kleinigkeiten zu besorgen."

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Thränen ausgebrochen," antwortete Emmy . ,, So glaubst Du an ihre Schuld?"

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,, Das glaube ich nicht.

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,, Gott bewahre! Die Summe fann ja auch von Charlotte Es kann nur Lucie's Schuld sein; es ist wahr. Ich erwartete ein reumüthiges Benehmen, und wenn sie ein unumwundenes Geständnis ab gelegt bätte, ich hätte ihr Alles verziehen. Sie weiß ja, Dder waltet hier in der That ein Wir werden ja ſehen, ob sie die Quittungen bringt.

Sa, ja", unterbrach fie Rodenburg, ich höre, daß Du noch an einer Arbeit für Herrn Brand beschäftigt warst." Eine leichte Röthe flog über das findliche Antlig Lucie's. Auch das bildete einen Theil meiner Beschäftigung, Dntel," gab fie verschämt zu. Die Hauptsache aber bestand in Borbereitungen für den heutigen Abend. Hat Dir Herr

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Herr Ehrlich hat mir Alles gesagt; doch ich wünsche vor­her über einen anderen Punkt mit Dir zu sprechen, Lucie." Der Ton seiner Stimme tlang so ernst und strenge, daß fte faft über denselben erschrai.

daß ich sie lieb habe. bloßer Firthum ob."

Wahrscheinlich ist's nur ein Irrthum."

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( Fortseßung folgt.)