= ein amen Tirche

nur

- eine

nntag et, er

Knie, pause

redigt stliche

vegen seines

fung

en in

nicht

Aus groß macht

erung

iffung

für

I ver

= feine ulden­member Ver sdann eregelt

Nil= Cimes",

artete, stellen, dürfte. lionen. - Diese Sweden

verden

e und

mosa Sen.

Ende Nähe

rieben: der uch jetzt timmen

zar hat - nach timmen

en nach al, daß ß ganz t schwer

inge in ie Ver legten

fen sein Frankf bervor; Leine fo Les um Sozial begreift

ch feine eht aber

atte, als hriftlich bolen".

rn von

ayr am

alle Bett

Daß der nzig und

Slen ge Olgenden Beitung" ergleuten

eWils Bohnung

Reichs

ftlich.

rwalters, ach Char

geld im dieselben

b Dein

clotte ge

zu einem

-Sprich,

im Befts

Hier in bestimmt Schreib

J gebe

u Emmy  , ch freuen,

wundert,"

doch im ergänzte

fofort in

Charlotte

r Lucie's

umüthiges

nonig ab e weiß ja,

That ein

en bringt.

ang folgt.)

tagswahl Wahlzettel vertheilt haben sollen. Die Kündigung i in so weit in der denkbar schroffsten Form geschehen, als die Arbeiter schon am 15. d. M. die Wohnung zu räumen baben. Wir ersuchen alle buman denkenden Menschen, insbe fondere unfere Parteifreunde, dafür zu sorgen, daß die Ge fündigten zum genannten Termine Wohnungen bekommen. Offerten nehmen die Unterzeichneten entgegen. Das Wahl­Romitee der Bentrumspartei des Kreises Bochum  . Lotal- Abtheilung Gelsenkirchen  . A. A: H. Strunt. D. Nie­wohner. H. Bokorny. Also schon da, wo es sich um die

-

Wahl eines Zentrumsmannes handelt, greift man zu solchen gehäfftigen Maßregeln; wie würde es erst gewesen sein, wenn fich um die Wahl eines Arbeiter kandidaten gehandelt batte?

Bera, 17. November. Nach dem amtlichen Ergebniß find bei ber Stichwahl im Fürstenthum Reuß jüng. Linie 12 743 Stimmen abgegeben worden; davon erhielt Hugo Rödiger, Bildhauer in Gera  ( Soz) 6923, und Bürgermeister Heinrich Lautenschläger in Langenwolschendorf  ( dfr.) 5820 Stimmen. Griterer ist mithin gewählt.

Auerbach  , 17. November. Jm 22. sächsischen Wahlkreise nach dem amtlichen Ergebnis Kayser( So.) mit 9041 Stimmen gewählt worden; Niethammer( natlib.) erhielt 7641 Stimmen.

geschickt hatte, der angeblich in seiner Wohnung umfangreiche| Renovirungen vornehmen wollte. Der Schwindler hat ein durchaus würdiges Aussehen und ist 50 bis 60 Jahre alt.

N. Das Opfer der entsehlichen Blutthat in der In­nalidenstraße, die Leiche der am Freitag Abend ermordeten Marie Sahrstedt, wurde heute Nachmittag 2 einhalb Uhr auf dem Sophienkirchhof in der Ackerstraße in aller Stille zur ewigen Ruhe beftattet. Um 2 Uhr versammelten fich in der Leichenballe des Obduktionshauses außer den von Landsberg a. d. Warthe   herbeigeeilten tiefgebeugten Eltern und dem Bräutigam der Verblichenen die nächsten Anverwandten und viele Freundinnen der im Leben nahe gestandenen Verstorbe nen, welche den einfachen Sarg mit zahlreichen Kränzen schmückten. Die Ueberführung der Leiche erfolgte nach dem in der Ackerstraße 37 an der Prinzen Allee belegenen Kirchhof, woselbst nach turzem Gebet der versammelten Leidtragenden der Sarg in die Gruft gesenkt wurde. Tief erschüttert verließ das Leichengefolge die Stätte.

Braunschweig.( Endresultat.) Blos, Schriftsteller in Stuttgart  ( Soz. Dem.), mit 10 994 Stimmen gegen 9994 Stimmen für Kulemann, Amtsrichter in Braunschweig  ( natlb.), seines Prinzipals, welche fie für die gegen Ratenzahlungen

gewählt.

Nach den nunmehr vorliegenden Wahlresultaten stellt kh das Berhältniß der Parteien im Deutschen   Reichstage zu einander wie folgt:

Centrum Bolen

1884: Jm vorigen Reichstag mithin jezt: 110 109 +1

16

Ronfervative

76

Reichspartei 31

Rationalliberale 50

Freifinnige

Demokraten

Sosialisten Danen Eliaffer

+1+++ 11+ 1

2

18

53

25

45

67

107

7

10

24

13

+11

1

2

15

397

15 397

Lokales.

1

a. In dem L.'schen Waaren- Abzahlungsgeschäft in ber Dranienstraße war der Buchhalter Seidel bis zum Sep­tember cr. zwei Jahre lang beschäftigt gewesen. Das ihm von feinem Prinzipal erwiesene Vertrauen hat er in gröblichster Weise getäuscht, indem er fortgesezt Herren Anzüge aus den Geschäftsräumen entwendet und bei Pfandleihern für je 15 bis 20 Mart versezte. Seidel bediente fich bei dem Versezen der Anzüge der Legitimationspapiere von Geschäftskunden entnommenen Waaren deponirt hatten, und verpfändete so die gestohlenen Anzüge auf verschiedene Namen. Da demzufolge die Diebstähle verborgen blieben, so fonnte S. diefelben bis zu feinem Abgang aus dem L.'schen Geschäft fortsetzen. Seidel nahm im September cr. die Stellung eines Buchhalters in dem A.'ichen Abzahlungsgeschäft in der Dranienstraße an und segte da seine Diebstähle von Herren- Anzügen fort, welche er unter den Namen von Geschäftskunden seines neuen Prinzipals bei Pfandlethern verpfändete. Einem dieser Pfandleiher fiel es vor Kurzem auf, daß die in den legten Monaten durch Dienstmänner bei ihm versezten Anzüge, trozdem fte scheinbar von verschiedenen Personen verpfändet waren, gleichmäßig hergestellt waren und ersichtlich aus einem Geschäfte herrührten. Gestern brachte diefem Pfandleiher wieder ein Dienstmann einen solchen Anzug, während Seidel vor dem Hause auf der Straße wartete. Der Pfandleiher ließ durch einen herzugerufenen Schußmann den Seidel festnehmen. Seidel räumte ein in 13 Fällen die beschriebenen Diebstähle ausgeführt zu haben. Ein bei ihm vorgefundenes Spartaffenbuch über 400 M. welche übten Diebstählen repräsentirte, wurde auf den Wunsch des

hier, ist vor gang furzer Zeit eine Zuſchrift eines hier fich auf An die Deputation für das Straßenreinigungswesen, Summe den Erlös aus den bei dem ersten Prinzipal L. ver­haltenden Studiosus der Chemie, Zuhörer des Geh. Raths Diebes dem L. übergeben. Coffmann und Prof. Pinner, eines geborenen Ruffen, gelangt, worin derselbe bittet, ihm Beschäftigung zu geben bei der während der Nachtstunden hier stattfindenden öffentlichen Straßenreinigung. Betent erhofft Gewähr seiner Bitte, well, wie er fagt, er zu stolz, die Mildthätigkeit in Anspruch zu neh de,

2

Berfügung steht, wenn er seine Giudien überhaupt mit diese entdeckte sofort nach ihrem Aussteigen ihren Verlust. In Erfolg fortiegen will. Da der Bittsteller gleichzeitig glänzende Beugniffe der oben genannten Profefforen eingereicht hat, so ist, wie die National- Beitung mittheilt, die erwähnte Deputation quf seinen Wunsch eingegangen und der betreffende Studiosus betheiligt sich jest allnächtlich an der Straßenreinigung von Folge der eingetretenen Winterwitterung find

Berlin  .

Die Beamten der städtischen Straßenreinigung ftreng ange In wiesen worden, auf eine schleunige und sorgfältige Bestreuung der Straßen, Brücken 2c. zu achten, sobald Schneefall oder Glatteis Dies erforderlich macht. Man sah daher bereits gestern Abend, als starfer Reif fich auf den Brüden lagerte, Beamte Der Straßenreinigung eifrig mit dem Bestreuen der Brücken übergänge mit Sand beschäftigt; desgleichen wurden auch die Straßen bestreut, wo die Nothwendigkeit hierzu vorlag.

Für

a. Eine feine Familie. Die vielfach bestrafte Taschen Diebin, Frau Schlint, hatte gestern Nachmittag auf der Fahrt in einem Pferdeeisenbahn Wagen der Linie Kreuzberg  - Dön hofsplay einer neben ihr fißenden Frau das Portemonnaie mit 16,90 Mt. Inhalt aus der Kleidertasche gestohlen, ohne daß diese etwas bemerkte. An der Ede der Linden- und Komman­bantenstraße stiegen die Diebin und die Bestohlene aus und der Meinung, das Portemonnaie im Wagen liegen gelaffen zu haben, eilte fie dem Wagen nach, erreichte diesen, fand aber das Portemonnaie in demselben nicht. Der Verdacht des Diebstahls wurde von den Fahrgästen sofort auf die zugleich mit der Bestohlenen ausgestiegene Frau gelenkt, die ihren Weg nach der Schügenstraße genommen hatte. Ein junger Mann, welcher sich im Pferdebahn Wagen befand, verfolgte die Diebin, welche sich in das Haus Schüßenstraße Nr. 36 flüchtete und auf dem Boden hinter einem Pfeiler sich ver­stedte. Da wurde die Diebin ergriffen und das von ihr ge­ftoblene Portemonnaie wurde gleichfalls neben ihr auf dem Fußboden liegend gefunden. Bur Wache gebracht, gab die Diebin an, den Diebstahl aus Noth verübt zu haben, da fie vollständig mittellos sei und zwei Kinder ihrer Tochter zu ers jähren habe, die fich zur Verbüßung einer 6 monatlichen Ge­fängnißftrafe wegen Hehlerei in haft befindet, während ihr Schwiegersohn eine 1 jährige Buchthausstrafe wegen Hehlerei verbüßt.

lige, und Staare, Rothhänflinge, Goldammer, Rothhähnchen, logis von Fürst, Alte Jakobstraße 31, war gestern Abend in

befindet sich in der Beliner Hotel- Zeitung" vom 10. d. Mts. Vogelliebhaber, Hoteliers und.. Feinschmecker" Die Anzeige einer Großhandlung inländischer Singvögel in Steinheid   in Thüringen  . wonach dieselbe Erlenzeifige, Stieg Eichelbeher u. ftohän und von jest ab auch täglich frischgefangene todte Vögel, klubweise zu mäßigen Preisen, für Hoteliers und Feinschmecker versendet!! Mit Entrüstung wird Jedermann erfüllt, welcher hieraus sieht, wie unseren feuert werden. Gewiß wird auch im Herzogthum Meiningen  u ligeln. Solchem Unfug sollte doch mit allen Kräften ge­es nicht an geseglichen Bestimmungen fehlen, die das Ein­fangen der Singvögel verbieten. Dies Verbot sollte aber auch mit Strenge gehandhabt werden. Man bemüht sich überall, räumungsarbeiten zu beschränken. die Bögel, namentlich Singvögel, zu schüßen, möge dies auch

N. Muthmaßliche Brandstiftung. In dem Fremden der zehnten Stunde ein Feuer ausgefommen, das nach einem auf in

Zogis wohnenden Fremben im böswilliger Weiſe angelegt fein

Singvöge'n nachgestellt wird, um die Gaumen der Feinschmecker Veröffentlichung; der Thäter soll verhaftet sein. Bei den

Bor Antauf wird gewarnt. In der Tischlerei von Thomas, Brinzenstr. Nr. 33, find am Sonntag, den 16. d. M., folgende Gegenstände gestohlen worden: 2 gußeiserne Hobel, englisches Fabrifat, Bolisander- Griff und Knopf, 1 Bylinders Uhr, 1 Batent- Meterstock und 2 Ziehklingen. Die Hobel find

zu Forft i. d. L. war mit ihrer Tochter nach Berlin   gekommen, a. Gine resolute Dame. Die Frau eines Fabrikbestgers um mit dieser die königlichen Theater und sonstige sehenswerthe Etablissements zu besuchen. Gestern Abend begaben sich beide

soll. Die näheren Details entziehen sich vorläufig noch der Löscharbeiten, die beim Eintreffen der Feuerwehr fast beendet waren, hat der Inhaber des Logis, Herr Fürst, anscheinend nicht unerhebliche Brandwunden im Geficht davongetragen. Die eingetroffenen Löschmannschaften hatten sich nur auf Auf­Ein zweiter Alarm führte gegen halb 3 Uhr Nachts andere Abtheilungen nach der Adal­bertstraße 24. In dem Simmer eines dort wohnenden Haus­bieners war wohl durch Unvorsichtigkeit ein unbedeutendes Feuer ausgebrochen, das beim Eintreffen der Feuerwehr eben­falls abgelöscht war.

-

Gerichts- Zeitung.

-y. Die Arbeiter" Heinrich Lehmann   und Wilh. Heil mann, welche gestern vor der 91. Abtheil. des Schöffengerichts standen, haben sich eines recht plump ausgeführten Betruges schuldig gemacht. Beide sind vielfach vorbestrafte Buchthäusler.

Damen nach dem Opernhause, und als fte nach der Beendigung Der Leßtere ist mit dem Strafgeseße im Laufe der legten beiden

Der Borstellung aus dem Parquet nach dem Garderobenraum Rich begaben und im Begriff waren ihre Mäntel anzuziehen, wurde der Mutter aus der Kleidertasche ihr Portemonnaie mit 270 M. Inhalt entwendet. Die Bestohlene bemerkte alsbald Den Verlust und sah einige Schritte entfernt einen ältlichen Gerrn im Ueberzieher dem Ausgange sugeben. Da fie eine weitere Berfon in ihrer Nähe nicht fah, so eilte die Dame dem ältlichen Herrn nach und griff mit den Worten: Sie haben mir mein Bortemonnaie gestohlen" in die Ueberziehertasche des Gerrn, aus welcher fie ihr Portemonnaie herausholte. Ein Berbeigeeilier Kriminalbeamter nahm den Dieb, den vielfach Buchthaus bestraften Taschendieb Meinhardt( ein 60jähriger Mann, der ca. 25 Jahre Zuchthaus bereits verbüßt hat), fest, während die Dame das Bortemonnaie nebst noch unberührtem

Inhalt an fich nahm.

g. Unzweifelhaft identisch mit jenem Schwindler, welcher bebufs Erlangung von Trinkgeldern eine Anzahl von Tapezierer, Tischler 2c. veranlaßt hat, am legten Sonntag nach Dem Radettenbause in Lichterfelde   hinüberzufahren, woselbst ste

"

Jahre nicht in Konflikt gerathen und hat sich in dieser Zeit das Vertrauen des Schneidermeisters Baum erworben, der ihm gegen monatliche Abzahlung bereitwilligst Kredit gewährte. Bu seinem Unglücke traf er an einem Apriltage mit seinem früheren Siglollegen", dem Lehmann, zusammen. Dieser flagte ihm seine Noth, daß er nicht im Besige eines anständig aussehenden Anzuges sei, und Heilmann ließ sich schließlich dazu bewegen, ihm zu einem solchen zu verhelfen. Er nahm ihn mit zum Schneider Baum und schilderte ihn diesem gegen­über als einen außerordentlich sicheren und ordentlichen" Menschen, trozdem er wußte, daß diese Eigenschaften nur auf den Lehmann paßten, wenn derselbe hinter Schloß und Riegel saß. Baum lieferte dem so warm Empfohlenen einen Anzug auf Kredit, erhielt natürlich aber kein Geld. Als er später erfuhr, daß er dupirt worden war, machte er Anzeige und die Folge davon mar, daß beiden Biedermännern wegen dieses Soups eine Gefängnisstrafe von je 2 Monaten zudiktirt

wurde.

-y. Ein Unglücksfall, welcher am Nachmittage des 13. September d. J. vor dem Hause Wilhelmstraße 127 statt­

lobnende Aufträge erhalten sollten, dürfte jener Mann fein, fand, lag der Anklage wegen fahrlässiger Körperverlegung zu

welcher am Sonnabend in eine Destillation in der Kochstr. 25

Grunde, welche gestern vor der dritten Strafkammer des Land­

trat und hier dem Besizer mittheilte, die Frau ein& Restau  - gerihis I gegen den Dachdeckermeister David Bißmann zur

Verhandlung gelangte. Der Angeklagte, welcher zu jener Zeit mit Façadenarbeiten an dem bezeichneten Hause beschäftigt war, hatte zu diesem Zwecke am Dache deffelben ein Hänge gerüft und zum Schuße des Publikums auf dem Trottoir ein Bockgerüst angebracht. Der Arbeiter Mitarz hatte beim Auf­

rettete derselbe sich durch einen Sprung auf das Nebengerü der soeben von ihm verlassene Theil des Hängegerüftes stürzte aber in Folge des heftigen Ruckes wodurch der dasselbe haltende

rateurs in Lichterfelde   wolle ihr gutgehendes Geschäft für wenige Hundert Mart verkaufen, da ihr Mann fürzlich ge ftorben fet. Da der Destillateur einen Freund hat, welcher Nachweis sehr erfreut und der Freund fuhr denn auch am ein derartiges Geschäft zu laufen sucht, so war er für den nächsten Tage nach Lichterfelde  , um mit der angeblichen Wittwe ziehen des Hängegerüftes das Unglück auszurutschen, wohl und Restaurationsinhaberin über den Geschäftsankauf zu ver handeln. Zwar fand er das bezeichnete Restaurant vor, doch erblickte er zu feiner nicht geringen Verwunderung nicht nur Den vollständig gesunden Gatten der Restaurateurfrau, sondern Hiegel zerbrach, in die Tiefe und fiel auf das darunter befind­auch in dem Lokal mehrere andere Personen, welche ebenfalls angeführt worden waren, denn auch fie wollten die unver taufliche Reftauration übernehmen. Es stellte sich ferner heraus, Daß der Schwindler auch noch mehrere Handwerfer aus Berlin  einem in Lichterfelde   wohnenden höheren Militär auf den Hals

liche Bockgerüst. Auch dieses vermochte dem Anprall nicht zu widerstehen, es brach zusammen und begrub einen gerade dar­unter befindlichen Knaben unter seinen Trümmern. Wie durch ein Wunder kam derselbe aber mit einigen leichten Verlegungen davon. Da der herbeizitirte Sachverständige Baurath Bad­

ftüber feststellte, daß die einzelnen Böcke des Schuggerüfte in größerer Entfernung aufgestellt waren, als die Bau- Polizei­Verordnung vorschreibt, so legte die Anklagebehörde dem Biß­mann diesen Unglücksfall zur Last. Dieser behauptete im Ter­min, daß wegen der im Hause befindlichen Läden eine andere Aufstellung der Böcke unthunlich war und daß das Schußgerüst hätte zusammenbrechen müssen, selbst wenn die Böcke näher aneinander gestellt gewesen. Da der Baurath Badstüber diese Behauptungen durch sein Gutachten unterstüßte, so erkannte der Gerichtshof auf Freisprechung des Angeklagten.

y. Das so oft gerügte unsinnig schnelle Fahren der Schlächterwagen hat am 13. Dttbr. v. J. den Tod eines Menschen herbeigeführt. Der Urheber dieses Unglücksfalles, der Schlächtergeselle August Block, stand gestern, der fahrlässigen Tödtung angeklagt, vor der ersten Straflammer des Land­gerichts 1. Am Nachmittage des genannten Tages fuhr der Angeklagte in so rasend schnellem Tempo über den Alexander­plaß, daß ein alter Mann, der Stellmacher Spicker, dem daher­sausenden Fuhrwerf nicht rechtzeitig auszuweichen vermochte, er wurde umgeriffen, gerieth unter die Räder und erlitt so schwere Verlegungen, daß er nach einigen Tagen verstarb. Der leicht­finnige Führer des Wagens jagte unbekümmert um das ange­richtete Unheil davon und es gelaang ihm auch zu entzommen. Aber am nächsten Tage tam es ihm bereits zu Ohren, daß die Polizei thm auf den Fersen sei und aus Angst vor dem ihm Bevorstehenden beging er einen Selbstmordversuch. Er brachte fich mittels eines Meffers so tiefe Einschnitte in den Hals bei, daß man den Tod für unausbleiblich hielt. Aber dennoch ge­lang feine Wiederherstellung, wenn auch erst nach 9monatlichem Aufenthalt im Krankenhause. Am 10. Oktober d. J. floh der Angeklagte aus dem Krankenhause unter Mitnahme von Klei dungsstücken, die Eigenthum eines anderen Kranken waren. Bereits nach wenigen Tagen wurde er wieder ergriffen und nunmehr in Untersuchungshaft behalten. Der Gerichtshof dif tirte ihm eine harte Strafe drei Jahre Gefängniß zu.

-

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

cr. Rückblicke auf die Reichstagswahlen lautete das Thema, über welches der Reichstags- Abgeordnete Herr Paul Singer vorgestern Abend im Bezirks- Verein der arbeitenden Bevölkerung des SW. Berlins, der in Nieft's Salon tagte, sprach. Selbstverständlich war der Saal bis auf den lezten Plaz gefüllt, Viele konnten, troßdem man Tische und Stühle entfernt hatte, feinen Einlaß mehr finden. Das Programm der Arbeiterpartei, so ungefähr begann der Vortragende, hat deutlich gezeigt, was die Arbeiterpartei will, und daß dasselbe bei vielen Hunderttausenden unserer Mitbürger Anklang ge­funden hat, das beweisen die Erfolge. Es gilt jest aber, in dem neuen Reichstage zu zeigen, daß es uns Ernst ist mit dem Bestreben, wirklich heilsame wirthschaftliche Reformen einzu­führen. Es ist ja jezt, Dank dem Vorgehen der Arbeiterpartei, soweit gekommen, daß alle Parteien von der Nothwendigkeit wirthschaftlicher Reformen überzeugt find. Sogar die deutsch­freifinnige Partei, die bisher den Bestrebungen der Arbeiter­partei einen gewissen Hohn entgegenseßte, fängt jest wenigstens theilweise an, einzusehen, daß die Forderungen der Arbeiter­partei doch nicht so unvernünftig sind, wie man dieselben zu­erst verschrie. So scheint das ,, Berl. Tgbl." fich der Nothwendigkeit wirthschaftliche Reformen nicht mehr verschließen zu wollen, der ,, Reichsfreund" dagegen verhält sich diesen berechtigten For derungen gegenüber immer noch falt und kanzelt das Berl. Tgbl." ab. Es erblickt das einzige Ziel der Welt immer noch ausschließlich in der sogenannten politischen Freiheit, im schrankenlosen Individualismus. Wenn es nun auch in einem Theil der deutsch  - freifinnigen Partei in Bezug auf wirthschaft­liche Fragen anfängt zu dämmern, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß an ein Zusammengehen mit biefer Partei zu denken wäre. Wenn die Deutsch   Freifinnigen etwas für die Arbeiterpartei Ersprießliches in Vorschlag bringen, so wird das ohne Zweifel von uns angenommen werden. Ebenso werden wir uns den sozialreformatorischen Plänen der Regierung gegenüber verhalten. Es darf aber niemals vergessen werden, daß es die Arbeiterpartei war, die auf wirthschaftlichem Gebiet Die Initiative ergriff und niemals wird dieselbe ihrem Bro­gramm untreu werden. Redner charakteristrt nun die Zusammen­fegung des neuen Reichstages. Abgesehen von den Plägen, welche die Arbeiterpartei errungen hat, wird die Physiognomie des Reichstages im Allgemeinen keine besonders veränderte sein. Bei einer tonservativ- fleritalen Majorität fommt es ganz auf das Sentrum an. Diese Partei ist aber bei allen Fragen außer der des Kulturkampfes ganz unberechenbar. Der Führer des Zentrums, der Abg. Windthorst, hat es durch seine Schaufelpolitik glücklich soweit gebracht, daß man nie weiß, wie das Zentrum stimmt. Die Stellung der Konservativen ist bekannt, diese Partei hält es für nothwendig, die Regierung überall zu unterstüßen. Es ist das immerhin ein Standpunti, den man wenigstens verstehen kann. Soviel ist sicher, daß die Pläne der Regierung an dem Widerstande der Konservativen niemals scheitern werden. Möchten dieselben daher immer zum Heile des Volkes ausfallen. Die Deutsch- Freifinnigen, die in der vorigen Seffion über 100 Size verfügt hatten, konnten bei den Hauptwahlen nur 30 zurüderobern. Sie haben sich zwar bei den Stichwahlen etwas erholt, aber die Lehre war ihnen dienlich, fte werden jetzt eingesehen haben, daß ihre schwan­tende Politik von den Wählern nicht mehr verstanden wird. Die merkwürdigste Veränderung ist mit den Nationalliberalen vor fich gegangen. Durch die Heidelberger Konferenz sind sie eigentlich mit den Konservativen identisch geworden, und ihre 50 Pläge werden nur dazu dienen, die fonservative Majorität zu verstärken. Die fleinen Gruppen, wie Polen  , Reichsländer, Volkspartet 2c. find ungefähr dieselben geblieben. Das sind im Großen und Ganzen die Elemente des neuen Reichstages. Es wird sich bald zeigen, welche Stel­lung dieselben einnehmen werden. Die Vertreter der Arbeiter haben schwere Pflichten zu erfüllen, fie sollen dafür sorgen, daß das zum Ausdrud gebracht werde, was viele Hunderttausende fühlen. Sie sollen eintreten für die berechtigten Forderungen der Arbeiter, für die gefeßlich geregelte Arbeitszeit, wie sie in einzelnen fremden Staaten bereits eingeführt ist, und wie fte bei uns mit gutem Willen auch eingeführt werden kann, für die gänzliche Abschaffung der Frauen und Kinderarbeit. Redner beleuchtet namentlich den lezten Punkt sehr ein­gehend, er weist nach, daß der Staat selbst das allerein­schneidenste Interesse daran habe, törperlich und geistig gesunde Staatsbürger heranzubilden. Ebenso werden die Vertreter der Arbeiter der Vagabondage- Frage ihre Aufmerksamkeit widmen, es wird dabin gestrebt werden, daß diese Unglücklichen, die heute beschäftigungslos von Ort zu Ort ziehen, der bürgerlichen Gesellschaft wiedergegeben werden. Das find einige der Haupt­fragen, für welche die Vertreter der Arbeiter eintreten werden. Als ein erfreuliches Zeichen der Zeit ist es zu betrachten, so schloß Redner, daß heute die Blätter aller Parteien mit unver­holener Achtung von der Haltung der Berliner   Arbeiterpartei sprechen. Und so soll es bleiben, wir werden weder nach rechts noch nach links abweichen, es soll auch in Bulunft unmöglich fein, Haß und Swietracht unter die Berliner   Arbeiter zu säen. Nachdem nun die Wahlen vorüber find, hat aber der Verein außer den politischen auch wieder andere Pflichten zu erfüllen, er soll es fich jest wieder angelegen sein lassen, daß in den Versammlungen die wichtigsten Tagesfragen aus allen Ge bieten erörtert werden. An diesen mit stürmischem Beifall aufgenommenen Vortrag schloß fich eine Diskussion, an welcher fich außer dem Referenten die Herren Krohm, Dertel und Dr Heimann in lebhafter Weise betheiligten. Um 10 einhalb Uhr