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wache in Brüderstraße gebracht, woselbst es den angeftrengtesten Bemühungen des Arztes und eines Heilgehilfen gelang, den Bewußtlosen ins Leben zurückzurufen. Er gab an, 34 Jahre alt und der Arbeiter Krause zu sein und Breslauerstraße 9 zu wohnen. K. will den gestrigen Tag über gekneipt haben, wie er aber ins Waffer gekommen, wisse er nicht anzugeben. Der Umstand, daß er seine Uhr, sowie 22 M. baares Geld vermiste, läßt vermuthen, daß er beraubt und dann ins Wasser gestogen worden ist. Krause wurde, nachdem diese Angaben au Papier gebracht worden waren, mittels requirirten Lücke fchen Krantenwagens nach der Charité befördert.
g. Anscheinend von ein und denselben Einbrechern find am Sonntag Abend und in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der Kur- bezw. Niederwallstraße Einbrüche verübt worden. Im ersteren Falle wurde während der Abwefenheit der Inhaber, die im Hause Kurstraße 9, parterre, belegene.'iche Wohnung mit Geschäftslokal erbrochen und dabei eine Uhr, Ohrringe und eine Sparbüchse mit 10 bis 12 Mart Inhalt gestohlen. Die Diebe hatten es wahrscheinlich nur auf Geld und Werthsachen abgesehen, da die Wäsche burchwühlt und liegen gelassen war. Der zweite Einbruch wurde im Hause Niederwallstraße 37 ausgeführt, woselbst die Diebe vom Hofe aus in die Küche des Restaurants Bum alten Deffazer" eingedrungen waren. Als Beute fielen ihnen ein frisch gekochter Schinken, eine Schüffel mit Sauerfchen Bürsten, eine Rifte Bigarren, ein Beutel Bahlmarken und ein Bund Schlüffel in die Hände. In beiden Fällen fehlt bis jest von den Dieben jede Spur.
g. Die Paletotmarder haben auch in diesem Jahre bereits in umfangreichem Maßstabe ihre anziehende Thätigkeit begonnen. Merkwürdiger Weise haben sie die Universität in diesem Jahre noch nicht zu ihren Expeditionen benugt; wenigstens ist bis jetzt ein Diebstahl von dort nicht zur Aneige gelangt. Dagegen find innerhalb weniger Tage in dem Restaurant Bum Franziskaner" nicht weniger als vier Ueberzieher estamotirt worden. Während in den drei ersten Fällen jede Spur des Thäters fehlt, gelang es am Mittwoch Bormittag, den Dieb in flagranti zu erwischen. Derfelbe war, mit einem Sommerüberzieher bekleidet, in das Restaurant gefommen und zog, nachdem er sich restaurirt hatte, einen fremden Winterüberzieher an, um sich in einen für das Publikum hergerichteten Nebenraum zu begeben. Als er nun diesen ver laffen wollte, wurde er vom Kellner festgenommen. Er be heuerte feine Unschuld und gab an, foeben im Begriff ge ftanden zu haben, den irrthümlich angezogenen Winterüber zieher wieder gegen seinen eigenen Ueberzieher umzutauschen. Borläufig wurde der Mann zur nächsten Polizeiwache fiftirt. Möglich ist ja, daß er sich geirrt hatte. 00
N. Ueber ein seltenes Wiedersehen weiß ein Berichtwurde dem bei der Berliner Feuerwehr angestellten Rutscher erstatter das Nachfolgende zu berichten. Vor ca. 3 Jahren Carl Bahlmann auf unaufgeklärte Weise seine Taschenuhr ge stohlen. Alle Nachforschungen nach dem Verbleibe dieser Uhr
blieben refultatios.
Endlich jest, nachdem sich der Bestohlene
schon vollständig in den für ihn recht empfindlichen Verlust gefügt, erhielt er am geftrigen Tage eine Vorladung vor das hieftge Leichenkommissariat und wurde ihm dort zu seinem größten Erstaunen die gestohlene Uhr mit der Frage vorges legt, ob er dieselbe als sein Eigenthum anerkenne. Die Uhr war in dem Anzuge einer vor ca. 14 Tagen im Landwehrtanal angeschwemmten nicht zu rekognoszirenden männlichen Wafferleiche gefunden worden, und wurde man dadurch auf die richtige Spur gelenkt, weil der Name Bahlmann in dem
Uhrwert eingravirt war.
Liegen im Waffer verrostet und dadurch werthlos geworden.
Natürlich war die Uhr durch das
N. Ueber eine Blutvergiftung, herbeigeführt durch eine unglüdliche Hühneraugen- Operation, wird uns berichtet. Ein
versucht, sich selbst ein kühnerauge zu operiren, fich dabei aber aus Bersehen geschnitten. Herr W. beachtete trog des Schmerzes bie Wunde nicht und versuchte, seinen Geschäften weiter nachzugehen. Kurze Zeit darauf schwoll jedoch der Fuß derart an, und seigte eine jo brandige Entzündung, daß W. ärztliche Hilfe Anspruch nehmen mußte. W. wurde nach der Königlichen Alinit überführt und ihm dort, da die Blutvergiftung bereits au weit vorgeschritten war, der Fuß ampulirt. Troß der forgfältigsten Pflege ist W. vorgestern an den Folgen der Blutvergiftung gestorben. Die Beerdigung des Unglüdlichen soll
morgen stattfinden.
a.
von dem Zivilgericht zur Zahlung der vertraglich stipulirten| Unterwasserstraße Nr. 8 vom Geländer der Uferschälung in Vergütigung, trop der Nichtausführung des Auftrages, verurtheilt werden, und diese Kommissionäre wegen Betruges strafrechtlich nicht verfolgt werden können, weil das Betrugs Erforderniß: Vorspiegelung falscher Thatsachen" fehlt, und die Schädigung des Kommittenten, streng genommen, eine Folge seiner eigenen Unaufmerksamkeit bei dem Abschluß des Kommissionsvertrages ist, so läßt sich gegen das unlautere Treiben der Kommissionäre nur im Verwaltungss
wege in der Weise einschreiten, daß ihnen auf Grund des§ 35,3 Der Reichsgewerbe Ordnung( wonach das Geschäft der gewerbsmäßigen Bermittelungsagenten für Immobilienverträge zu untersagen ist, wenn Thatsachen vorliegen, welche die Unzu verlässigkeit des Gewerbebetreibenden in Bezug auf diesen Gewerbebetrieb darthun") der Gewerbebetrieb untersagt wird.
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In einem vorliegenden Falle hatte fich ein hiesiger Grundftüdskommisionär von einem auswärtigen Grundstücksbefizer schriftlich einen Vermittelungsauftrag behufs Verkaufs des Grundstücks geben lassen. Der darüber ausgestellte Revers, be stehend aus einem lithographirten Formular, in welchem die Spezialien schriftlich eingefügt waren, enthielt die Bestimmung, daß N. N. dem Kommissionär L. den Auftrag ertheilt, einen Käufer gegen eine Provision von 1 Prozent zu beschaffen, und daß dieser Auftrag bis zu einem bestimmten Beitpunkt, gültig" sein solle. Am Schluß enthielt der Revers die Bestimmung, daß für den Fall der anderweitigen Veräußerung des Grundstücks oder der Abstandnahme von der Veräußerung oder für den Fall, daß der Auftrag ungültig wird, dem Kommissionär für seine Mühewaltung eine bestimmte Vergütung, und zwar 60 Mart, gezahlt werde. Die hier hervorgehobene Klausel, die im Revers weder durch ihre Schrift noch durch ihre Stelle auffiel, wurde von dem Komittenten übersehen oder nicht richtig aufgefaßt. Als nun bis zum Ablauf der vertragsmäßigen Beitdauer des Vermittelungsauftrages ein Räufer nicht erschienen war, so verlangte der Kommiffionär trotzdem nach Ablauf des ihm gestellten Termins vom Kommittenten die ftipulirte Vergütung von 60 Mart, da diese mit dem Moment, in welchem der Vermittelungsauftrag( durch Ablauf der fixirten Beitdauer) ungültig wird, fällig würde. Thatsächlich hatte der Kommissionär in der Sache weiter nichts gethan, als daß er den Verlauf des Grundstücks in einer Beitung mit einem Kostenaufwand von 1-2 Mart hatte inferiren laffen. Nichts destoweniger mußte der düpirte Auftraggeber, entsprechend dem Wortlaut des von ihm unterschriebenen Reverses, den Betrag von 60 Mait dem Kommissionär bezahlen. Eine von dem Geschädigten an die Staatsanwaltschaft gerichtete Anzeige wegen Betruges hatte teinen Erfolg. Üm nun solchen Kommiffionären das Handwerk zu legen, ist es erwünscht, daß die in dieser Weise geschädigten Personen ihre Fälle bei der Polizeibehörde zur Anzeige bringen, selbst wenn fie fich von einer strafrechtlichen Verfolgung des Kommissionärs teinen Erfolg versprechen.
N. Ein frecher Diebstahl ist im Laufe des geftrigen Tages von einer jener Straßendiebinnen, die fich professionsmäßig auf die Beraubung von Kindern gelegt zu haben
scheinen, auf dem Alexanderplatz verübt worden. Während eine Marktbesucherin ihr sechsjähriges Töchterchen mit einem Handkorbe bort in einem Hausflur zurüdgelaffen hatte, trat plöglich eine unbekannte Frauensperson an das Kind heran und nahm dem Kinde unter dem Vorwande, ihm in dem Korb Spielfachen holen zu wollen, den Handkorb ab und ergriff damit die Flucht. Obwohl der Diebstahl kurze Beit darauf von der zurückkehrenden Mutter entdeckt wurde, und sich mehrere Personen an die Verfolgung der Diebin machten, so gelang es doch nicht mehr, dieselbe einzuholen.
Belle- Alliance- Theater. Franziska Ellmenreich tritt Morgen zum legten Male als Maria Stuart" auf. Um Beit für die Vorbereitungen der bereits gemeldeten Novitäten zu gewinnen, will die Künstlerin, den Wünschen ihrer zahlreichen Verehrer nachkommend, im Laufe der Woche einige Male als Donna Diana in Mozart' s gleichnamigem Luftspiel auftreten. Am Montag findet eine Aufführung des Schauspiels Böse Bungen" von Heinrich Laube statt.
Polizeibericht. Am 20. d. Mts. Mittags fiel der Arbeiter Beufert an der Jungfernbrüde von einem Kahn in die Spree, wurde jedoch, ohne Schaden genommen zu haben, aus dem Wasser gezogen. An demselben Tage Nachmittags fiel Der Arbeitsbursche Walter auf der Inselbrücke vom Wagen, wurde dabei überfahren und an beiden Armen so schwer verlegt, daß er nach Anlegung eines Nothverbandes nach der Charitee gebracht werden mußte. An demselben Tage Abends wurde ein unbekannter etwa 40 Jahre alter Mann, welcher am
ſtarf betrunken war, auf die Bache des 17. Polizei- Reviers
Die Spree, wurde jedoch mit Hilfe einer dargereichten Stange aus dem Waffer gezogen und demnächst nach der Charitee gebracht, weil er inzwischen faft ganz bewußtlos geworden und Der Sprache nicht mächtig war. Um dieselbe Beit fand im Keller des Hauses Alsenstraße Nr. 7 in Folge der Schadhaftig feit des Straßen- Gasrohres eine Gaserplofton statt, durch welche eine bedeutende Beschädigung des Mauerwerks vetur facht und dem im Keller wohnenden Portier durch Bertrümmes rung des Mobiliars ein erheblicher Schaden zugefügt wurde. Der Portier selbst erlitt eine leichte Verlegung am Arm.
Gerichts- Zeitung.
-y. Eine eigenartige Auflage wegen Sachbeschädigung gelangte gestern vor der fünften Berufungsstraffammer des Landgerichts I zur Verhandlung. Der Buchhändler Seng be faß einen jungen werthvollen Neufundländer, mit dem er am Morgen des 15. Juli eine Reinigungsprozedur vornahm, indem er ihm auf dem Hofe mit Insektenpulver einrieb. Nach dem das Thier wieder freigelassen worden, rannte es erft einige Male wie toll im Hofe umber und dann in die 2 Treppen hoch belegene Wohnung des Herrn Senß hinauf, wo es in die Rüche flüchtete. Hier stand der Laufbursche Emil Schreiber mit Stiefelpugen beschäftigt am Fenster, der Hund sprang zu ihm auf die Fensterbrüstung hinauf und nun soll Schreiber ihm, wie einige Beugen behaupten, einen so starken Stoß verfett haben, daß er zum Fenster hinaus in die Tiefe stürzte. Das Thier erlitt so schwere Verlegungen, daß es fofort ges tödtet werden mußte. Wegen Sachbeschädigung zur Berant wortung gezogen, erzielte Schreiber ein freisprechendes Urtheil, weil dieses seine Behauptung, daß der Hund aus freien Stücken zum Fenster hinausgesprungen, nicht für widerlegt hielt. Der Staatsanwalt legte aber die Berufung ein und die zweltins stanzliche Verhandlung endete mit der Verurtheilung des An geflagten zu 30 Mart event. 6 Tagen Gefängniß, da die Beugen mit pofitiver Bestimmtheit den verhängnisvollen Stoß gesehen haben wollten.
-y. Wegen Thierquälerei nnd Beamtenbeleidigung wurde gestern dem Käsehändler Albert Michaelis in der 91. Abtheilung des Schöffengerichts eine Geldstrafe non 25 Maik zudiktirt. Der Angeklagte hatte an einem September- Nach mittage seinen Biehhund auf offener Straße derart mit Fußtritten in die Seite maltraitritt, daß das gepeinigte Thier laut aufbeulte und einige Passanten ergerniß an dieser brutalen Mißhandlung nabmen. Einem Schugmanne, welcher den Angeklagten dieferhalb zur Rede stellte, ertheilte derselbe eine Antwort, die ihm die Anklage wegen Beleidigung zuzog. Im Interesse der Humanität wäre es dringend zu wünschen, wenn Augenzeugen solcher roher Szenen die ihnen daraus erwach senden geringen Umstände nicht scheuten und sofort Anzeige erstatteten, eine gerichtliche Bestrafung der Möbelthäter wird nicht ousbleiben.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Verfammlungen.
Der Louisenstädtische Bezirksverein Vorwärts" hielt am Mittwoch, den 19. November, eine Vereinsversammlung ab, in welcher der Reichstagsabgeordnete Herr Singer einen Bor trag über: Die Reform der Miethssteuer" hielt. Die Noth wendigkeit einer Reform der Miethssteuer, so führt Referent aus, ist sogar schon von der in der Stadtverwaltung domini renden Partei anerkannt. Ein vom Referenten gestellter Antrag auf völlige Steuerbefreiung bis zum Miethsbetrage von 300 M. wurde leider abgelehnt. Referent motivirte nun seinen Antrag dahin, daß Miethen bis zu 300 M. mit 2 pCt., von 301-600 M. mit 3 pCt., von 601-900 mit 4 pSt., von 901 bis 1500 M. mit 62 pet., über 1500 m. 8% pet. verfteuert werden. Der Ausfall müßte durch einen Zuschlag zur Gemeinde Einkommensteuer gedeckt werden und zwar so, daß Einkommen bis 900 M. vom Buschlag befreit bleiben, sonst ist die Reform zwecklos, da der kleine Mann dann das an Einkommensteuer mehr zahlt, was thn an Miethssteuer abgenommen würde. Wenn nun der Antrag auch nicht in der Form, mie er gestellt ift, angenommen wird, so wird doch in Etwas Wandlung ge schaffen werden. Die Vertreter der Arbeiterpartei find leider nicht zahlreich genug, um einen Einfluß auszuüben und des. halb ist es Pflicht der arbeitenden Bevölkerung, bei etwaigen Neuwahlen dahin zu wirken, daß möglichst viele Männer aus ihren Kreisen gewählt werden. Zum Schluß machte der Bor figende bekannt, daß die nächste Versammlung am Mittwoch, den 3. Dezember stattfindet, in welcher ein missenschaftlicher Vor
Sinficht gemeingefährliche Gewerbebetrieb einer Reihe von Echwindelgeschäft. Der unlautere und in gewisser Grundstücks- und oppotheken Kommissionären, welcher in neuerer hach der briefigen Bolizeibehörde Anlag geben, durch ein Ein- gebracht, woselbst er nach einigen Stunden plöglich am Schlag- trag gehalten werden wird. Ferner wies derfelbe auf das am schreiten im Berwaltungswege diesem Uebelstande hemmend
fluß verstarb. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft. Um dieselbe Zeit fiel der frühere
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ftids- Kommissionären, welche durch vertragliche Abmachungen Buchhalter Staudt in der Möckernstraße in Folge der
leicht erkennbarer Weise sich Vortheile sichern ohne den über nommenen Auftrag auszuführen oder auch nur hierzu in der Lage zu sein. Da in solchen Fällen nicht die Kommittenten
Also, Onkel Habicht, der Graf hat eine gute Nacht ge babt
Eine sehr gute!"
Run, dann ist auch zu hoffen.",
und Frit fonnte jetzt erst den ersteren bei Tage beffer über Sie gingen über den lay wischen Thurm und Schloß, sehen. Seine Wälle waren von bedeutender Höhe. Er verlängerte fich senkrecht die Tiefe hinab bis ins Thal und bildete gleichsam eine Treppe, deren Stufen durch Felsenabhänge gebildet waren, die fich einer über den andern erhoben. In die Tiefe hinabblidend, fühlte fich Frit vom Schwindel ergriffen, so daß er erfchoden von der Plattform zurüdtaumelte.
da das ist eine ansehnliche Höhe," bemerkte Habicht; den Gang, der in das Schloß führt. traten in Dieser Felsabhang ist dreihundert Fuß tief." Sie traten in
Auf ihrem Wege durch die weitläufigen Korridore kamen fte an einem Saale vorbei, dessen Thür offen stand. Fris blidte binein und gewahrte hoch oben auf einer Doppelleiter ben Zwerg, deffen auffallende Gefichtszüge ihm noch vom vorigen Abend her in Erinnerung waren, und von welchem Habicht gesagt hatte, daß er eine Art Gelehrter sei und die Chroniten des Schloffes und der Familie alle auswendig wisse. Der Saal selbst machte einen großartigen Eindrud; es war bie Bibliothet und das Archiv von Donuil. Der Raum war hoch und nicht sehr bell, mit großen Fenstern in Kreuzbogen form. An den Wänden befanden fich auf langen Brettern aneinandergereiht nicht nur alle Dokumente der Donuil's, fondern auch eine Menge werthvoller, historischer Bücher.
Was diefem Saale eine besondere Bedeutung verlich, daß mwaren die Familienbilder, welche eine ganze Seite der Bibliothet einnahmen. Alle Donuil's waren da, Männer und Frauen, Don Donald dem Wolf an bis auf den Grafen Fergus, den jezigen Herrn von der groben Malerei aus den Beiten des Mittelalters bis zu den fünfilerisch ausgeführten Gemälden Der Begtzeit. Die Blide des Arztes wurden besonders durch awei Bilder angezogen. Da war Donald, der erste des Ge schlechts, mit tablem Haupt, der ihn wie ein Wolf aus seinem laufenes Auge, sein langer, rother Bart und seine großen Dbren verlieben seinem Aussehen eine Wildheit, die Furcht
einflöken mußte."
mehr als fünfhurdert Jahren, gelebt hatte, mit dem jezigen BeFrig erstaunte über die Aehnlichkeit dieses Mannes, der vor fiber. Neben diesem befand sich, wie das Lamm gegen den Wolf, das Bild einer jungen Frau, deren Augen sanft und
dabei den linken Unterschenkel. Derselbe wurde mittelst Droschte nach der Charitee gebracht. Bu derfelben Zeit stürzte Der Arbeiter Krause in Folge der Trunkenbeit vor dem Hause
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mild, aber traurig blidten, die Stirn hoch, die Hände ein Ge betbuch haltend, und über der Brust gekreuzt; volles blondes Haar fiel in breiten Flechten über beide Schultern herab. Dieses Bild interessirte Fris besonders wegen seiner Aehnlichkeit mit Agathe. Keins der anderen Bilder fchien ihm jo reizend, wie diese alte Malerei auf Holz. Neben diesem Frauenbilde hing ein anderes, welches den völligen Gegensatz desselben bildete. Es war eine Frau, welche einen Eisenpanzer über der Brust frug, deren Auge so wild bliste, deren Büge so grausam und hart waren wie die Donald's.
Erinnerte jenes Bild an den lauernden Wolf, so stellte Dieses die gereizte Wölfin vor.
Diese Bilder find ein Schaß der Familie," erklärte Habicht. unser Graf bringt noch oft Stunden lang hier zu und bes trachtet die Büge seiner Ahnen."
Wen stellen diese Bilder vor?" fragte Frig. " Das hier ist Donald der Wolf," erklärte Habicht. " Das habe ich mir gedacht; indessen diese beiden
Frauen born ich Dir
·
Ja, das kann ich Dir nicht sagen, mein Junge, da müffen wir uns an Toby wenden. He! Gnom!" rief er dem mit einem Buche auf der Leiter figenden Zwerge zu ,,, der Herr Doktor fragt nach der Bebeutung dieser Bilder."
Der Angeredete warf nur einen halben Blick über die Schulter von der Leiter herab und sagte dann, ohne sich weiter stören zu laffen:
"
Das find Clothilde und Hedwiga!"
Willst Du nicht so freundlich sein und hinzuseßen, wer die beiden Damen waren? Mit dem bloßen Namen ist meinem Bathen nicht gedient." tad, Es sind die beiden Frauen Donalds des Wolfs," antwortete Toby verdrießlich, Clothilde, die mit den blonden Flechten, ward von ihm verstoßen, und Hedwiga folgte ihr. Sie half ihm wacker streiten, persönlich hat fie an seiner Seite gelämpft wie eine Amazone, daher die Rüftung. Nun laßt mich in Ruhe; ich habe eben eine Urkunde gefunden, welche über meine Herkunft Aufschluß giebt."
-
Ha, ha, ha!" lachte Habicht. Du wirst einen wunderlichen Stammbaum haben, Knirps! Lachend nahm er des Doktors Arm und führte ihn hinaus.
Frig fonnte die Vorftellungen, welche er in der Bibliothek gewonnen, nicht so leicht wieder los werden. Auffallend war die Aehnlichkeit des Grafen Fergus mit dem ersten Befizer von Donuil, eben so auffallend die Aehnlichkeit Clothilden's mit der Gräfin Agathe, und endlich zerbrach er fich den Kopf
13. Dezember in Baumbachs Kafino, Prinzenstraße 94, ftattfindende Stiftungfest hin und forderte zu recht zahlreichem Besuch auf. Billets sind bei sämmtlichen Borstandsmitgliedern zu haben.
Im Arbeiter- Bezirksverein der Friedrichstadt( bei Gratwell) wurde am Donnerstag, da Herr Mitan, der einen Vortrag über die Aufgaben der Arbeiter- Bezirksvereine" auge
barüber, wie es möglich sei, daß ein Mann, der eine solche Frau gehabt, wie Clothilde, diesen Engel verstoßen tonnte um einer Wölfin willen.
Bon welcher dieser Frauen stammt der Graf ab?" fragte er Habicht.
Mein Junge, darum habe ich mich nicht gekümmert, aber warte, Du sollst es gleich wissen."
Sie waren bereits auf dem Corridor und hätten in die Bibliothek zurückgehen müssen, um Toby zu fragen. Habicht aber blieb nur stehen und ließ einen durchdringenden Pfiff hören. Nach einigen Minuten jab man Toby den Kopf durch Die Thür steden.
Sch fagte ja, daß ich nicht gestört sein wollte," brummte er. Du kannst den ganzen Tag im Bücherstaube umber wühlen. Der Herr Dottor wünscht Dir eine Frage vorzulegen in Bezug auf die Familien- Chronit."
Sa," fagte Fris ,,, es interesfirt mich, zu wissen, von welcher Frau Donalds die jetzigen Donuils abftammen?" Von Hedwiga."
"
Unmöglich! Es waltet offenbar eine Aehnlichkeit ob zwischen Stomtesse Agathe und jener Klothilde."
Möglich," versette der Bwerg achselzuckend; ,, tros deffen ist sie ein Nachlomme der Hedwiga. Soll ich Ihnen die Chronit holen? Clothilde blieb finderlos; Hedwiga hatte drei Kinder. Erlauben Sie, ich hole die Chronit."
Nicht jest," unterbrach ihn Habicht. Der Herr Doktor bleibt noch lange genug hier, Du fannst ihn später einweihen in die Familiengeschichte; für jest wird Deine Auskunft aus reichen."
Eigenthümlich!" murmelte Fris als sie weiter gingen, ,, diese Aehnlichkeit; und doch sind sie nicht einmal verwandt." In Gedanken verfunten folgte er Habicht, der seinen Marsch durch das Labyrinth von Gängen wieder angetreten hatte. Clothildens liebliches Antlig, so hold und mild einfach, und Agathens Büge! Smmer standen die beiden Bilder vor seinem Geiste, als wären sie ein und dasselbe Wesen.
Habicht schritt schweigend dem Doktor veraus. Endlich öffnete er eine Thür, fte waren im Vorzimmer des Grafen. Geh hinein, Friß," sagte er. Ich werde Dich nachher abholen, ich habe noch einige Geschäfte zu besorgen."
( Forthegung folgt.)