zurüd. Es nüßt nichts, wenn wir in allen Welttheilen nach neuen Absatzgebieten suchen und schließlich auch einige finden. Einmal kann doch nur ein Theil unserer industriellen Erzeugnisse exportirt werden und dann ist unsere Produktion ganz naturgemäß auf die Konsumtion im Lande selbst in erster Linie angewiesen. Man wird sich also gar nicht vor zufünftigen Ralamitäten und Krifen anders retten fönnen, als indem man die Arbeitszeit staatlich beschränkt und bezüglich der Frauen- und Kinderarbeit energisch vorgeht.
Das Alles liegt so far, daß man eigentlich gar nicht mehr nöthig haben sollte, es erst auseinanderzusetzen. Der Normalarbeitstag wird denen, die ihn bekämpfen, durch unfere wirthschaftlichen Zustände aufgezwungen werden.
"
Politische Uebersicht.
Zum Kapitel der Wahlfreiheit. Wie oft ist schon von uns darauf hingewiesen worden, daß von einer sogenannten freien Wahl unter den heutigen Verhältnissen faum die Hede sein lann; hunderte von Beispielen haben den Beweis hierfür geliefert und ins unzählige ließen sich dieselben vervielfachen. Heute liegt uns wiederum ein eklatanter Fall vor, der aufs Neue Die beutige Wabl frei beit caratteriftet. Sm Wahlfrelse ifhorn- Peine- Gelle" hatten die dortigen Arbetter thren bei ihnen in großer Achtung stehenden Kollegen, berite but then in hung fehenden Solleger, den Bimmermann Friedrich Warnte aus Gelle als Kandidaten zum Reichstag aufgestellt. Warnte arbeitete bereits 38 einhalb Jahre bei einem Arbeitgeber und zwar bei dem Zimmermeister G. in Celle , er stand bei seinem Arbeit geber in großer Achtung und daß er ein solider, tüchtiger Mann in seinem Fache ist, geht aus der langen Thätigkeit bei einem Meister zur Genüge hervor. Nun fam die Wahl, Warnke wird indirekt gewarnt, man legt ihm nahe, daß er, wenn er seine Kandidatur aufrecht erhält, eine Maßregelung zu gewärtigen bat. Warnte trat von seiner Standidatur nicht zurück und die Folge war seine Entlassung aus der Arbeit. Und da hat man heute noch den traurigen Muth von ,, freier" Bahl zu reden! Es liegt ein gewiffer Hohn in solchem Hin weis. Alle benkenden Menschen werden mit uns der Ueber zeugung sein, daß solange eine wirklich freie Wahl nicht vorhanden sein fann, als es noch einzelnen Arbeitgebern möglich ift, irgend einen Druck auf ihre Arbeiter auszuüben. Erst dann wird frei gewählt werden können, wenn feine Abhängig teitsverhältnisse mehr vorhanden sind und dann werden sich auch ganz andere Resultate zeigen. obu
-
-
-
|
11
boffen, aus eigenen Kräften ihre Berhält. I gegangen, aber noch nicht vertheilt. Die betreffe der projek Nun, Herr nisse bestens ordnen zu können? firten Linien gegen die vorige Vorlage darin enthaltenen Doktor, die deutschen Arbeiter find längst durch die Thatsachen Aenderungen haben wir bereits mitgetheilt Hervorzuheben ist belehrt, daß es denselben tros allem Hoffen und trop An- zunächst noch, daß die Angelegenheit nicht vom Reichspoftamt, setzung aller eigenen Kräfte noch nicht gelungen ist, ihre Le- sondern vom Reichsamt des Innern ressortiren soll, und daß bendlage auf längere Zeit hin zu verbessern. Der Bauperismus die Verträge mit den Unternehmern dem Bundesrath zur ist in England in einem so hohem Grade vorhanden, wie Genehmigung vorgelegt, dem Reichstag nachträglich faum in einem anderen Lande, und wenn es den Baumwoll- zur Kenntnißnahme mitgetheilt werden sollen. oder Eisenfabrikanten einfällt, ihre Fabriken auf längere Zeit zu schließen, so müffen die englischen Arbeiter, auch wenn fie noch so gut organisirt find, zu Grunde gehen. Wir wollen die übrigen Momente nicht weiter zitiren, aber das muß auch für sich wohl nüglich, aber nicht im Stande find, ihren Mitdem Stupidesten einleuchten, daß die Trades- Unions an und gliedern die Sicherstellung ihrer Existenz zu garantiren. Dieser Gebante hat sich auch bereits in englischen Arbeitertreisen Bahn gebrochen, die legten Kongreffe der Trades- Unions haben hiervon bereits Beugniß abgelegt. Den deutschen Arbeitern find solche Momente nicht entgangen, sie haben sich der Erfenntniß nicht verschloffen und find am allerwenigften geneigt, heute noch den märchenhaften Tiraden des Herrn Dr. Hirsch Glauben zu schenken.
Die Kongo - Konferenz hielt am Freitag wieder eine Sigung ab, in der Herr Stanley eine längere Rede hielt, welche sich im Wesentlichen gegen die Ansprüche Portugals richtete. Des Weiteren gab der Reichskanzler eine Des laration des proflamitten Amtsgeimnisses dahin laration des proflamirten Amtsgeimnisses dahin ab, daß er sich vornämlich gegen jede Publikation über die ein zelnen Phasen( périp èties) noch nicht abgeschlossener Berhandlungen erklären möchte. Sei über bestimmte Bunkte erst eine definitive Einigung erzielt, so werde er der Erfte sein, geeignete Mittheilungen in die Deffentlichkeit gelangen zu lassen.
Belgien . In Belgien hat der Konflikt, welcher sich zwi schen dem Ministerium und dem Brüffeler Bürgermeister Buls wegen der vom Ministerium eingerichteten Geheim polizei erhoben hatte, mit einer Niederlage des Ministeriums geendigt. Wie ein Privattelegramm meldet, hat das Ministerium in Folge der von dem Bürgermeister getroffenen energischen Maßnahmen das Institut der Geheimpolizei aufgeboben.
New- Yort. Cleveland hat einem Berichterstatter der Preffe gegenüber die Gerüchte, wonach die demokratische Re gierung eine Schmälerung der Rechte der Neger herbeiführen würde, für durchaus unbegründet erklärt und hinzugefügt, daß das Recht der Neger, alle Vortheile der Staatsbürger zu ge nießen, nicht beschränkt werden könne, ausgenommen durch eine Aenderung der Verfassung, die absolut unmöglich sei.
Parlamentarisches.
England. Unter den Auspizien der Brodreformliga soll am 22. November in Humphrey's Hall, Knights bridge, London , eine Brodausstellung eröffnet werden, welche Weizenmehl in den verschiedenen Zuständen, sowie ein ver beffentes Musterbrot, frei von holzigen Fasern und doch die nahrhaften Bestandtheile des Weizenfornes enthaltend, zeigen soll. Der Zweck der Liga ist, die Herstellung eines bessern Brodes zu befördern und aus dem Gewinn der Ausstellung Die Grundverschiedenheiten der englischen und der einen Fonds zu bilden, aus welchem Londoner Schulkinder deutschen Arbeiterpartei sind so orafelt Herr Dr. Mar in den ärmſten Distritten mit Frühstück und Mittagsmahl Hirsch in seinem Gewerkverein niemals so scharf hervorgeniemals so scharf hervorgezeiten zum Preise von 1 Benny versorgt werden sollen. treten, wie gerade jetzt. Die sozialistischen Tendenzen auf dem Sontinent erwarten eine dauernde Abhilfe der Nothstände in den Arbeiterklassen fast ausschließlich von der direkten Unterstützung und von den Maßregeln des Staates. Verstaatlichung aller Versicherungsanstalten, Garantie der Invalidenversorgung und Penfionirung der Arbeiter seitens der Staatstaffen unterscheiden sich im Prinzip sehr wenig von den Projekten des Kollektivismus, der Land und Kapital dem Privateigenthum entziehen möchte. Die englischen Arbeiter hingegen mollen von einer derartigen Einmischung und Fürsorge des Staates zu ihren Gunsten nichts wissen und erwarten Abhilfe aus eigenen vereinten Kräften. Ihr Streben fonzentritt sich auf Erlangung möglichst hoher Löhne, mittelst deren sie dann ohne alle Bevormundung ihre Verhältnisse selbst bestens" ordnen zu können, hoffen," bei gleichzeitigem Wegfall der noch verbliebenen Privilegien der oberen Klaffen. Die Arbeiter wollen nicht blos für franke und alte, sondern auch für gesunde Tage versichert und namentlich gegen Ar beitslosigkeit geschützt sein. Der englische Arbeiter hat die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit mit Sülfe seiner Gewertvereine durch Ersparnisse von Millionen bereits ,, praktisch" durchgeführt. Dem Deutschen Arbeiter winkt das " Recht auf Arbeit als Ausfluß der Staatsgewalt. Er verfraut jedoch nicht auf die bestehende, sondern auf eine zukünftige demokratische Staatsgemalt. Hier liegt die Achillesferse unserer inneren deutschen Politit, welche auch die kühne und doch maßvolle äußere Politik zu lähmen droht, sobald die Reichsregierung nicht selbst alle Ordnungsparteien um sich zu vereinen weiß, um einer weiteren Unterwühlung der Selbstver antwortlichkeit und der Eigenthumsordnung vorzubeugen.-
Wir haben gar keine Ursache, auf alle schwülftige Wendungen dieses Artikels einzugehen; für uns handelt es fich nur um die eigenartigen Ausbrüche der Hirsch'schen Phantafte. Wir können es dem guten Mann ja nicht verargen, wenn er nicht gerade gut auf die deutschen Arbeiter zu sprechen ist; denn er hat sich seit Jahren bemüht, ihnen seine Theorien einzupaulen, und der Erfolg ist der schnödeste Undank. In ganz Deutschland sind bei den Reichstagswahlen im Ganzen 600 Stimmen auf ihn gefallen, auch nicht ein Wahlkreis hatte für den Arbeiterfreund ein Mandat übrig. Armer Dr. Hirsch! Ja, warum nehmen sich die deutschen Arbeiter nicht die englischen zum Vorbild, die nach dem Herrn Hirsch
-
bann versant er bald in einen tiefen, Schlummer. Sein heißer, feuchender Athem schien nach und nach regelmäßiger und rubiger zu werden.
Agathe erhob sich, und ihre Gouvernante ging mit ihr hinaus.
Habicht und der Doktor sahen, wie die beiden Damen fich langfam entfernten. Eine rubige, erhabene Größe lag in den Bewegungen der jungen Gräfin; man sab in ihr das Bild der Erfüllung schwerster Pflicht, heiligsten Berufes.
Welch' wichtige Gründe mußte fie haben, um dem Vater so energisch eine Bitte abzuschlagen, deren Erfüllung fie so leicht hätte zusagen können?! ( Forsetzung folgt.)
R. C. Alle Wetter, ich habe Hunger!" seufzt jetzt der Spaß auf dem Dache, er macht ein Geficht, so trübe, wie ein Neichstagsabgeordneter, der seine beschnittene Eisenbahnfahrtarte betrachtet.
Es geht den armen Teufeln wirklich schlecht augenblicklich, und es ist ihnen daher nicht verdenken, wenn sie schiefe Ge fichter ziehen.
Dort oben auf dem beschneiten Rand des Daches fitzt eine ganze Reihe solcher armer, hungernder nnd frierender Gesellen, fle spähen in den Hof hinab und warten sehnsüchtig, ob nicht ein mitleidiges Dienstmädchen einige Rüchenabfalle wegwerfen wird. Es läßt sich nichts bliden, es ist viel zu falt und zu augig auf dem hof, wer es nicht nöthig hat, hinabzugehen, der bleibt drinnen im warmen Zimmer.
Sept redt der Eine, der auf der Erde fist und der Anführer der ganzen Gesellschaft zu sein scheint, den Hals, ein unmuthiges Birpen entschlüpft seiner sonst so lauten Stehle, er fteht eine Familie beim Mittagessen figen, vergebens wartet er, ob es einem der Tafelnden vielleicht einfallen tönnte, die hun gernden Spaßen mit einem Stüdchen Brot zu erfreuen.
Kein Mensch denkt daran, die hungrigen zu speisen, un willig puftet der Spaßenvater sein Gefleder auf, ein gurgelnder, ingrimmiger Laut ertönt, die anderen Spaßen nehmen ihn auf, ob gewöhnliche Sperlinge wohl auch auf die Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit der Menschen fluchen können? Bu verdenken wäre es ihnen nicht, wenn sie es thäten, denn die Spaßen wiffen ganz genau, daß in jeder Haushaltung täglich ein paar Brodfrumen übrig bleiben.
Man fagt den Eperlingen ja viel Schlechtes nach. Es hier in Berlin Beiten gegeben, wo sich die Tagespresse mit
-
Aus zuverlässiger Quelle hören wir, daß die sozialdemokratische Fraktion des Reichstages eine Kommission von 7 Mitgliedern aus ihrer Mitte niedergesezt hat, um einen Entwurf für ein Arbeiter- Schuß- Gesez auszuarbeiten, welches demnächst dem Reichstag zur Beschlußfassung vorgelegt wer ben soll.
Wie wir hören, haben die Abgeordneten Blos und Hafenclever auf Beschluß ihrer Fraktion die Reichstagsmandate für Braunschweig und Breslau angenommen, so daß für Greiz und Berlin VI. Nachwahlen nothwendig sind.
Der Seniorentonvent des Reichstages, an dessen Ber handlungen als Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion der Abg. Hafenclever theilnahm, hat gestern lediglich die Vorschläge für die Belegung der Vorsitzenden und der Stellver treter der Vorfißenden der Abtheilungen festgestellt. Es find designit: 1. Abtheilung, Borfigender v. Schoriemer, Stellvertreter Dr. Bubl; 2. Abtheilung, Vorfigender v. Bernuth, Stellvertreter Dr. Moufang: 3. Abtheilung, Borsigender Ackermann, Stellvertreter Marquardsen; 4. Abtheilung, Vor sisender Windthorst, Stellvertreter Loewe ; 5. Abtheilung, Vorfzender v. Bunsen , Stellvertreter Dr. Frege; 6. Abtheilung, Borsigender Ausfeld, Stellvertreter v. Wrisberg; 7. Abtheilung, Borsigender Staelin, Stellvertreter v. Heeremann.
Bon den in flerifalen Blättern angekündigten Initiativ anträgen des Sentrums ist der wiederholte Antrag Windthorst wegen Aufhebung des Expatriirunasgefeyes und ein Antrag ( Resolution) wegen Abstellung der Sonntags- und der Frauen und Kinder- Arbeit in Fabriken bereits eingebracht. Angekündigt find noch Anträge wegen Normirung des Arbeitstages und wegen Wiederherstellung der Berufung in Straffachen.
Die sozial- demokratische Frattion des Reichstags hat den Antrag eingebracht, den Termin, an welchem das Reichs frankenkassengeses in Kraft tritt, vom 1. Dezember 1884 auf den 1. April 1885 zu verlegen. Im Falle dieser Antrag abge lehnt wird, ist der Eventualantrag gestellt worden, daß die Beitrittspflicht der Versicherungspflichtigen bis zum 1. April 1885 hinausgeschoben werde. Ferner hat die Fraktion eine Resolution beantragt, den Reichstanzler zu ersuchen, den Bundes rath zu veranlassen, noch in der laufenden Session Normatio bestimmungen bezüglich des Krankenkassengesezes dem Reichs, tage vorzulegen.
Die den Reichstagsmitgliedern eingehändigten neuen Eisen bahnfahrkarten beschränken die freie Fahrt nicht nur auf die Strecke zwischen Berlin und dem Wohnorte des Inhabers, sondern schreiben für dieselbe auch die Einhaltung einer ganz bestimmten Route vor. In den auf der Innenseite des Kartens büchleins abgedruckten Bestimmungen heißt es in Nr. 6: Die Starte berechtigt aur Fahrt auf allen fahrplanmäßigen Bügen, so weit dieselben von der Verwaltung der Bahn und nicht von anderen Unternehmern veranstaltet worden, auf folgenden Streden*** Berlin ." Die Germania " bemerkt dazu: Das stimmt. Dem Vorgehen des Bundesrathes kann man das Beugniß nicht absprechen, daß es ein gründliches gewesen ist. Jedenfalls wird es Aufsehen erregende Debatten im Reichs tage zur Folge haben.
Der Termin für die Reichstags- Nachwahl in Danzig ist auf Donnerstag, den 4. Dezember, festgesetzt worden. 830
-
ot
Si
geg
Det
DE
D
ant
3. De
er
mi
get
Ko
ge
S
3
85
te
be
De
G
De
be
li
be
al
श
Am
fo
2. Sigung vom 22. November, Nach m. 2 Uhr Präsident: Alterspräsident Graf v. Moltke. Tisch der Bundeskommiffäre: bei Beginn der Sigung die Be vollmächtigten v. Marschall , Rindfleisch u. m. a. Der Präs üblichen geschäftlichen Mittheilungen und bringt die Namen fident eröffnete die Sigung um 2 Uhr 20 Minuten mit den der neueingetretenen Mitglieder sowie die Konstituirung der Abtheilungen zur Kenntnis des Hauses. Der Reichskanzler hat dampfschiffe vorgelegt. den Gesezentwurf betreffend die Subventionirung der Poft
Das Haus tritt in die Tagesordnung ein: Wahl bes Präsidiums und der Schriftführer. Bunächst erfolgt die Wahl des Präsidenten. Bei derselben wurden 333 Stimmzettel abgegeben, von denen 71 unbeschrieben, also ungiltig find. Von den 262 giltigen Stimmzettel trägt einer den Namen des Abg. Freiherrn v. Maltza bn- ul und 261 ben des Abg. v. Wedell- Biesdorff. Der Legtere ist somit gewählt.( Die Wahl ist nach§ 11 der Geschäftsordnung für Die Dauer von 4 Wochen erfolgt.)
Abg. v. Wedell- Biesdorff nimmt die Wahl mit tief gefühltem Dank für die hohe Ebre an, die ihm durch diese Wahl erwiesen. Es verstehe sich von selbst, daß er Alles thun werde, was in feinen Kräften steht, um die Geschäfte des Hauses zu fördern und Gerechtigkeit nach allen Seiten hin zu üben; aber er fei von der Ueberzeugung durchdrungen, wie wenig seine Kräfte ausreichen würden, diese Aufgabe zu er füllen, wenn ihm nicht die Unterſtügung und Nachficht des Hauses zu Theil würde, um die er biermit bitte Nur in dieser Voraussetzung übernehmene er das Präfidium für die Dauer der nächsten vier Wochen.( Lebhafter allseitiger Beifall.) Der Präzdent bestieg hierauf den Präsidentenfis und fuhr fort: Es ist meine erste Pflicht, dem verdienten welt berühmten Manne, der bisher unsere Verhandlungen geleitet, unsern Dank auszusprechen und bitte ich Sie sich zu diesem Bwed von Ihren Bläßen zu erheben.( Geschieht.)
ersten und zweiten Bizepräsidenten durch Attlamation vorzu Abg. v. Benda ftellt hierauf den Antrag, die Wahl des nehmen und schlägt für die erste Stelle den Frhrn. zu Fran tenstein( Bentrum) und Hoffmann- Rudolstadt für die zweite Stelle vor. Das Haus tritt diesem Antrage einftimmig
dankend an
Abg. Dr. Windthorst schlägt vor die Abgg. Eyfoldt' Gif. Kleist Schmenzin, Hermes, Dr. Porsch, Grf. Adel mann, Prinz Carolath, Dr. Meyer- Sena und Wid mann durch Afflamation zu Schriftführern zu wählen, und das Haus beschließt demgemäß. Die genannten Abgeordneten
nehmen sämmtlich die Wahl an.
Der Präsident ernennt zu Quästoren die Abag. Kochhann ( Ahrweiler ) und France und beide Abgeordneten nehmen
Die Wahl an, womit das Bureau tonftituirt ist.
Hierauf nahm der Abg. Hasenclever zur Geschäfte
„ pro und contra Sperling" beschäftigte, einzelne Beitungen Leipziger- Blages. Das Pflaster ist glatt, und wer einmal ins
ließen sich Beugniffe aus allen Gegenden des deutschen Vater landes einsenden, ob der Spaß lieber Raupen oder Weintrauben und Kirschen frißt. Wir haben immer geglaubt, daß der Sperling beffer ist als sein Ruf, soviel ist sicher, heute würde er alles Mögliche zu sich nehmen, wenn er nur etwas hätte.
Droschken merken.
Rutschen gerathen ist, der rutscht sehr leicht auch mal durch. würde man das am Ersten an der Veränderung unserer Wenn man auch sonst nicht wüßte, daß Winter ist, so Jezt stehen die alten Rumpelfaften träumerisch in den Remisen, der Roffelenker hat dafür den stolzen Schlitten hervorgezogen, und mit luftigem Schellen Sein stummer Appell an die Herzen der Menschen spricht gellingel geht es jept durch die Straßen, man sollte meinen, daß man in eine ruffische Einöde versest wäre. Tigerdeden wenn auch nicht von ganz waschechten Tigern, so doch von recht haltbarem Plüsch- zieten die Gefährte, und der
beredter als alles Andere, und der Spaß hat wirklich kein so schlechtes Herz, wie man gewöhnlich glaubt, er beklagt sich nicht über den fremden Zuzug, der ihm das bischen Nahrung, welches
er vielleicht noch unter der Schneedede hervortragt, noch vor Droschlenkutscher, der seinen 1 Rilo schweren Hut jest mit
dem Schnabel wegzuhaschen droht. Da fommen die Haubenlerchen, Buchfinten und Grünlinge aus ihren Sommerwohnungen, weil's da draußen auch nichts mehr zu beißen und zu brechen giebt, und man muß wirklich sagen, der Spaß ist trog seiner weltstädtischen Großmäuligkeit doch ein echter Gentleman, denn es soll erst noch nachgewiesen werden, ob er
mit seinen auswärtigen Kollegen angefangen hätte. Nein, er
einer ungebeuren Belzmüße vertauscht hat, thront stolz wie ein schickter fahren fann, wie die Führer mancher Beitung
Expeditions- Wagen.
das Eis gebrochen, das nun schon so lange auf dem Patlas Troß des Frostes, der augenblicklich herrscht, ist endlich
an einem Droschkenhalteplatz jemals ernstliche Streitigkeiten ment Deutschlands lastete. Alle die fremden Gäste weilen in unseren Mauern; ach, wer doch wissen könnte, wie viel un theilt vielmehr Alles redlich, was er findet, mögen die Hafer gesprochene Jungfernreden jetzt noch im verschloffenen Busen
förner nun aus dem Futtereimer des Droschkengaules oder wo anders her stammen.
Daher scheue man die kleine Mühe nicht, man gebe auch
mit herumgetragen werden!
Wie mögen fie den Befiger brüden; mit welch' getheilten Gefühlen, mit welchem Bangen und welchem Stolz mögen die Glücklichen wohl dem Augen dem Spaße, was des Spaßes ist, und Jeder, der da weiß, blid entgegensehen, wo ihre verhaltene Weisheit nicht mehr daß Hunger weh thut, wird es auch an dem nöthigen Mitleid gedämmt werden kann, und der entfesselte Strom ihrer Rebe
aber auch den Menschen ist sie nicht gerade segensreich. Dem geftrengen Hauswirth ist sie unangenehm, weil er Sand und Asche streuen muß, und wenn auch nicht jeder von ihnen nach dem Refrain des bekannten Koupletverses:
Den Vögeln geht es schlecht bei der hohen Schneebecke, auch das Lampenfieber" kriegen Tann? Wir wissen es nicht, und froß der Erwägung aller in dieses Gebiet einschlagen den Gründe wagen wir doch nicht, ein endgiltiges Urtheil
Das bischen Asche tönnen wir sparen, Wer purzeln soll, der purzelt doch!" handelt, so giebt es doch eine so große Anzahl dieser menschenfreundlichen Herren, daß man getrost sagen tann, die Residenz
abzugeben.
Wer weiß, was fogenannter Treppenwiz" ist? Es foll vorgekommen sein und auch wohl noch vorkommen, daß e einem Redner paffiren lann, daß ihm nach Beendigung seiner Rede einfällt, er habe die Hauptsache ganz und gar vergeffen steht jetzt unter dem Beichen der Arm- und Beinbrüche. Troß hatte, war ihm augenblicklich gänzlich entschwunden! Graus, und Alles das Schöne und Gute, was er sonst noch in Petto
des glatten und gefährlichen Pflasters liebt aber doch so
im Reich", und der grollend und schmollend auf die Trauben
Mancher das vielgeschmähte Berlin , Mancher wäre gerade jegt sich doch auch ein Wenig von dem Glanz des Ruhmes thres so herzlich gern hier wieder eingezogen, der nun draußen fist vielgeliebten Ehegatten bestrahlen laffen will, und der geftrenge schimpft, weil sie so sauer find. Dich seh' ich wieder, mein wenigstens, daß es manchem der Herren nicht so geht, wie wei Tirol", fingt mit mürrischem Baß der durchgefallene, nicht land gewiffen Spießbürgern, die sich die Köpfe fragten und be
wiedergewählte deutsch - freifinnige Kandidat, und vor seinem
Geist erhebt sich ein gewisses Gebäude in der Nähe des
mal viel flüger, als wenn man hinaufgeht."
theuerten: Wenn man vom Rathhause tommt, ist man mand
SARES FO