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ins Haus gesandt wind- Eltern und Erziehern einen Rathgeber für die Fefteinfäufe geboten. Der diesjährige übertrifft im Arrangement und in der Ausstattung seiner vorherigen Ausgaben und Niemand sollte versäumen denselben zu verlangen.
a. Im Thiergarten, in der Nähe des Großen Weges und der Brücken- Allee, wurde vorgestern Vormittag die Leiche eincs unbekannten Mannes im Alter von ca. 36 Jahren, schlant mit röthlichem Haupthaar und Vollbart, aufgefunden, der die Uniform eines Königlichen Eisenbahn- Beamten trug. Da Spuren äußerer Verlegung, sowie Merkmale, aus welchen auf Eelbstmord geschloffen werden könnte, an der Leiche nicht wahrzunehmen waren, so fann nur angenommen werden, daß Der Tod durch Erfrieren erfolgt ist. Bei der Leiche, welche zu dem Obduktionshause gefchafft wurde, fand man ein Notizbuch, in welchem auf einem Blatte der Name Willy Schönrock geschrieben war.
N. Einen empfindlichen Verluft erlitt gestern der Führer eines Schneewagens. Vor dem Hause Wallstraße 84 und zwar vor der Eingangspforte des Lademann'schen Eisenwaarengeschäfts, stürzte ein Pferd in Folge der Glätte so unglücklich zu Boden, daß es dem Abdecker übergeben werden mußte. Der Kadawer wurde an Ort und Stelle für 24 Mark verkauft.
N. Von seinem eigenen Fuhrwert wurde gestern Abend um die fiebente Stunde der Kutscher eines dem Fuhrherrn Kigerow gehörigen Gefährts überfahren. Als derselbe die Köpnickerbrücke pasfiren wollte, löfte sich die Kappe bei der Drtseite vom Wagen und trennte hierdurch die Pferde von dem Gefährt. Der Kutscher wurde von dem Bock des die Brücke herabrollenden Fuhrwerks geschleudert, wobei er so un glücklich unter die Räder gerieth, daß ihm beide Füße überfahren wurden. Der Verunglückte muste sofort nach Bethanien überführt werden. Der Zustand desselben soll ein höchst be= denklicher sein.
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Angeklagte, welche bei dem Prozeß in Frage kommen. Den Haupttheil der Anklage betrifft das bei Gelegenheit der Einweihung des Niederwald Denkmals gegen den Kaiser und die in seiner Begleitung befindlichen deutschen Fürsten geplante und auch vollständig vorbereitete Dynamit Attentat, deffen Miglingen nur einem außerordentlichen Bufall zuzuschreiben ist, in dem durch atmosphärische Einflüsse die Zündschnur ver löschte. Auf dieses entseßliche Verbrechen steht die Strafe des Todes. Außerdem sind die Angeklagten noch zweier Verbrechen beschuldigt. Es sind von ihnen die nicht explodirten, mit Dynamit gefüllten Höhren wieder ausgegraben und nach Rüdes heim hinab befördert worden, wo sie aldann in dem Lokal, in dem ein großes, patriotisches Festessen stattfand, eine Explosion in Szene festen, bei der indeffen zum Glüd Menschenleben verschont blieben und nur bedeutende Beschädigungen des Ge bäudes bewirkt wurden. Das dritte Verbrechen sollte bazu dienen, in Elberfeld in einem dortigen Restaurant, in welchem fich patriotische Kreise zur Feier des Sedanfestes versammelt hatten, Störung und Unglück hervorzurufen, indem man ebenfalls größere Dynamitmengen erplodiren ließ. Bei Gelegen heit der Hauptverhandlung werden jedenfalls außerordentliche Sicherheitsmaßregeln getroffen werden.
behilflich, Angell.: Jotte doch, Herr Jerichtshof, det will immer' n Jroßfoozen' tausbeißen, un derweile is et doch man sehre mau bei die Leite. Vors.: Aber beantworten Sie doch meine Frage. Angell.: Det stimmt, Herr Jerichtshof, wat die Dörflingen is, die sagte eenije paar Dage vor den Knaatsch, Kindleern, jagte se, meine Dochter is nu scheene' raus un will fich uf'n Sonntag in de Bionskirche verändern, wo se denn in ' ne feine Familje kommen duht. Natierlich jeht det nich ohne; ' n fleener Feez muß sind, un weil Se mir in meine Krankheet so hibsch beijestanden haben, kommen Se ooch schon uf'n Stündeten zu' ne Taffe Schockelade. Wie se nu aber all uf de Stieje is, kommt se noch' mal retour un meent, det id man all vor't Mittag kommen un ihr bei't Reeneklauen' n bißken helfen möchte. Vors.: Sie entsprachen diesem Wunsche.- Angell.: 3d wollte ihr den Jefallen dubn un war ooch punkte Jd Klocke zehne da; aber, haben Se Worte, Herr Jerichtshof? Da war ooch jänzlich noch janicht in de Reihe; ick steche mir denn aber janz jeschwinde meinen Rock hoch un, wat haft de, wat stehst de, rinn int Verjniejen Det fluschte mächtig, un wie' t fonen Uhrener eenen bis eentje paar Minuten drieber hinkam, da war' t mit den Zauber vor bei. Allens bliz un blant. Vors.: Nun tamen die Hochzeitsgäfte. Angefl.: Keene Ahnung, Herr Jerichtshof; id mußte mir erscht etwas vernichtern. Na, det Mittag war man och so so. Bu Kohlrabi, der doch um die Jahreszeit immer stöderig is, jab' t' n paar Hottehübbouleiten. Det war mir nu schon nich schnurz; id wollte mir aber nich unnüße ufrejen und ekelte mir den Fraß rin. Det war überdem' n flätrijet Verjniejen. Von een halbet Fündeten Schockeladenpulver wurde for etliche fiebenunzwanzig Mann Plansch jefocht, wozu denn zwee fleene Nappkuchen for zwee Jute def Stid un vor' n Vierfünder Kuchenmilchbrote uf den Disch kamen. Zudem hatte die Bande mächti'en rad, so det ick Rooch schnappen mußte. Vors.: Erzählen Sie weiter. Angeki.: Wat nu aber die Dörflingen is, die dachte an janischt. Wo doch uf den Abend jefcherbelt wer'n sollte,' n Viertellen Bier ooch all dastehen daht, muß doch zu' t Abend ooch' n bijken wat zu schnabbelieren find. Wie id ihr nu derentwejen vermahnte, denn friegte se' t ooch mit de Angst un sagt: Derweile id Stullen schneide, bolen Se janz feschwinde von de Fischerbrücke vor sechs Jute Drei Mandel rechte scheene Bücklinge. Aber sputen Se fich schon, indem wir Klode achten mit det Abend fertig finb müffen. Um die Zeit kommen die MufitUm die Beit kommen die Mufit macher, un id were mir schwer hieten, die Brieder voch noch den Schlunk vollzuprumpfen." Wie id nu aber' n Froschen zu'n Omdebus haben will, meent se denn, det et in de Jammers farren zu fehre stuckern dähte, id sollte man schon nebenbei herloofen. Wie finden Sie fone Spizen? Vors.: Fahren Sie fort. Angell.: Wie id retourfomme, da sind nu aber ooch de Mufitmacher all da, wodrieber de Dörflingern na tierlich de Flebbe hängen läßt, un denn noch schimpt, det uf mir ja keen Verlaß sind dähte. Nu sage ick aber, Frau Dörf lingen, sage id, da müßte ja mein herz' n Affe find, wenn id mir vor meine Jutheet so dumm fommen lassen dähte. Wenn Sie nich zwee von die Brieder futtern fönnen, dann machen Sie' t doch so, wie' t bei' n Mittelstand Wode is, un nehmen Se fich eenen mit' n rechten hibschen Klaufaften, der zieht vor swee Maik de schwere Menge von sein Ding run, wat sich überdem noch feiner anhören duht, als wenn eener uf de Bijeline rumarbeet't, un der andere uf ſonen miserabelichten Bollichinken rumklimpert. Stimmt det nich?- Vorf.: Gut, Sie erzürnten sich mit Frau Dörfling und verlangten vergeblich eine Mark für die geleisteten Dienste, worauf Sie sich nach einem furzen Aufenthalt in der Küche entfernten. Angell.: Jd babe mir natierlich meinen Duch umjebunden. Vorf.: Die Anklage behauptet, Sie hätten sowohl die Bücklinge als auch das Bier durch 3afaz von Betroleum ungenießbar gemacht. Angell.: Ick habe janich mal jewußt, wo der Betroljum stehen daht. Det soll Eener beschweren, det er mir bei jesehen hat. Die Beweisaufnahme fiel durchweg zu Ungunsten der Angeschuldigten aus, so daß der Gerichtshof im Hinblick auf mehrere, einen gewaltthätigen Charakter verrathende Vorstrafen sowie die Dokumentirte niedere Gesinnung wegen Sachbeschädigung auf eine Gefängnißftrafe von vier Wochen erkannte. Die Verur theilte erklärte, fich an einen jelernten Advokaten verwenden zu wollen, der würde den Lenz uf' t Kammerjericht schon in' t Loth bringen." ( Ger.- 3tg.)
g. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete fich gestern Nachmittag gegen 5 Uhr auf dem Grundstück Prenzlaustraße 3, woselbst erst fürzlich ein Neubau aufgeführt worden ist, an deffen innerem Ausbau gegenwärtig noch gearbeitet wird. Um die gedachte Beit fiel aus der zweiten Etage des neuen Gebäudes ein Brett nach der Straße hinab und traf mit solcher Wucht das rechte Schulterblatt eines hier stehenden Arbeiters aus Weißensee, daß der Aermste vor Schmerz laut aufschrie und bewußtlos zur Erde sant. Ein im selben Hause bereits wohnender Heilgehülfe brachte den Verlegten ins Bewußtsein zurüd und fonstatirte eine Berschmetterung des Schlüffelbeins der rechten Schulter. Mit Rüdficht auf die schwere Verlegung erfolgte die Ueberführung des Arbeiters per Droschke nach dem ftädtischen Krankenhause am Friedrichshain .
B. Feuer. In der 3. Stunde der Nacht auf Mittwoch entstand in der Druckerei des Herrn herrmann in der Beuth ftraße 8 im 4. Stod auf bis jezt noch unaufgeflärte Weise Feuer und brannte derselbe iheilweise aus. Die Feuerwehr Die Feuerwehr batte ziemlich eine Stunde zur Beseitigung der Gefahr zu Thun
Gerichts- Zeitung.
Eine reizende Hochzeitsfeier. Die sämmtlichen Theilnehmer einer Hochzeitsfeier, welche am 7. September d. J. stattfand, hatten sich auf dem Kriminalgericht eingefunden, um Beugniß gegen die 43 Jahr alte, separirte Emma Ottilie Kindler abzulegen. Die Angeschuldigte läßt nicht die mindeste Befangenheit erfennen, scheint vielmehr zu äußerster Vertheidigung entichlossen, wie der berausfordernde Blick vermuthen läßt. Vorsitzender nach Feststellung der Personalien: Sie sind bei den Vorbereitungen zur Hochzeitsfeier behilflich gewesen? Angell.: Eenmal un nich wieder, sage id Ihnen. Son Bolt hat mehrschtendeels' n riefijen Nagel in' n Ballon, un derweile läßt et fich de Sonne in' n hals scheinen, wenn et' mal wat Warmet int Leib find soll. Idk sage jut vor, det die Nation noch mal vierter Jiete uf de Bahne fahren duht.
Vors.: Beantworten Sie nur meine Fragen furz und beftimmt; alles übrige ist unerheblich. Sie find schon längere Zeit mit Frau Dörfling bekannt? Angell. Det floob' ick schon; id habe ihr in jänzliche Hilflofigteet eenige paar Wochen wie' n Bruder ufjewartet, indem se nich mehr pips sagen tonnte. Vors.: Es ist richtig, Sie baben Frau Dörfling während einer Krankheit gepflegt, welche Dienste indessen auch angemeffen bezahlt wurden. Angell.: So is' t recht, Herr Jerichtshof. Nu möchte' t sone Person ja noch unjenehm find, det se vor meine ville Rackserei' n paar Kreten abjeladen hat. Bei sowat schlägt det aber janich zu Buch; det duht der Mensch woll aus Verjniejen, aber vor Geld nu schon janz jewiß nich. Vors.: Auf geäußerten Wunsch waren Sie nun Frau Dörfling auch bei den Vorbereitungen zur Hochzeitsfeier
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Stellung als Erzieherin in Malta an. Dies war ihr Lebens weg gewesen, einfach, aber nur zu häufig vorkommend. Sie fagte, fie sei nicht ganz mittellos. Thr Vater habe in Indien tausend Pfund gespart, so daß sie etwa fünfzig Pfund jährlich besaß.
Während die Jnnigkeit zwischen der Pflegerin und der Bepflegten zunahm, wuchs gleichzeitig die Theilnahme, die Jack Crofton für bas Mädchen empfand, das er gerettet hatte. Es war nicht schön, aber besaß in seinem Wesen eine sanfte, gewinnende Gewalt, der sich der junge Mann nicht entziehen fonnte. Schon die romantische Art, wie er helens Bekannt schaft gemacht, mußte fie ihm näher bringen. Ihre Liebens würdigkeit that das übrige. Auch Helen konnte fich des Eindrucks nicht erwehren, den das ehrliche hübsche Geficht Jacks und die offenbare Gutmüthigkeit und Männlichkeit, die er zeigte, auf jedes weibliche Wesen machen mußte.
Mehr als einmal hatte Helen davon gesprochen, daß fie gehen wollte, aber schon waren drei Wochen vergangen, und noch immer war fie ein Gast in Dublin Villa.
Der Tag näherte sich da die Alice" wieder in See gehen sollte und Jack war mehr als vorher bei den Vorbereitungen zur Abfahrt beschäftigt. Inmitten seiner Arbeiten beunruhigte ihn der Gedante, ob er Helen naa drei Monaten Denn so lange dauerte es, bis er die Heimath wiedersah- noch finden würde. Er überlegte hin und her, ob er noch vor seiner Abfahrt mit ihr reden und fie fragen sollte, ob fie die Frau eines zweiten Difiziers werden wollte, oder ob er beffer baran thäte, mit diesem Antrag bis zu feiner Rückkunft zu warten.
Wieder drängte Helen Frau Denby mit der Bitte, fie fortzulaffen. Jest aber legte fich Jack ins Mittel und erfuchte fte zu bleiben. Es war acht Tage vor seiner Abreise. Die Juninacht war so warm, daß die drei Freunde bis nach zehn im Garten saßen. Als Frau Denby sich auf eine kurze Als Frau Denby fich auf eine furze Beit entfernte, wollte Helen ihr folgen, aber Jack hielt fle zurüd
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Vermischtes.
Die Kondolenz- Visite. Herr Guthera in Wien batte eine unangenehme Morgen- Ueberraschung. Seine schönste Tarokpartie, die er an jedem Montag im Hause seines Freun des sagen wir Johann Meyer absolvirte, war durch den grausamen Tod zerrissen worden. Da stand es schwarz um rändert in der Beitung: Die Gefertigten geben hiermit in tieffter Trauer Nachricht von dem Ableben ihres Gatten, Vaters, Großvaters, Dheims 2c.- ist Einer einmal todt, dann kriegt er eine ganze Heihe von Verwandtschaftsgraden als Titel Johann Meyer..... Quai Nr. so und so vicl. Um Gottes willen, Frau, da schau her, der Meyer ist gestorben."- ,, Nein, da muß ich gleich hin!"- Laß mich erst hingehen, fomme Du in einer Stund' nach." Und Herr Gutherz geht und denkt im Gehen an allerlei trautige Sachen, damit er nur ja der untröstlichen Familie das passende theilnehmende Antlig zeigen fann. Er hat eine Trauerrede komponirt, so schön, daß fte wie himmlischer Thau in die schmerzhaft bewegten Gemüther sich senten muß, tröstend lind, so daß Herr Guthers bei aller seiner wirklichen Ergriffenheit einen lelsen Eitelkeitsfigel nicht verwinden fann, welches Ansehen ihm die wohl ausgedachte Kondolenzrede bei den Trauernden geben wird. So gelangt er an die Thüre, die offen steht, davor das Stubenmädchen, das eben mit dem Diener des Nachbars heitere Bwiesprach gehalten hat und jetzt Angesichts des Hausfreundes etwas gewaltsam das zum Lachen verzogene Antiis in würdigere Falten legt. Bittere Gedanken steigen in Herrn Gutherz auf, während die Zofe die Entreethüre öffnet. Ges zahlte Feinte, diese Dienstboten." Mit dem Trinkgeld ist es fortan aus! Er wird direkt in das Wohnzimmer geführt es ist noch so früh und die Frau vom Hause fit ba und thut sich an einem Glafe Bordeaur und einem Beefsteat gütlich. Das ist hübsch von Ihnen, daß Sie einmal so außer der Zeit fommen und so ernst,
Hochverrathsprozeß. Es fleht nunmehr fest, daß der große Hochverrathsprozeß gegen die Anarchisten Reinsdorf und Genofen am 15. Dezember vor dem Reichsgericht seinen Anfang nehmen wird. Die Verhandlungen sollen in dem Maße beschleunigt werden, daß man bestimmt hofft, es werde das Urtheil noch vor Weihnachten gesprochen werden, wiewohl das Anklagematerial ein ganz ungeheures iſt. Gegen fünfzig Beugen gelangen zur Vernehmung; es find im Ganzen acht
„ Einen Augenblid. Sie sprachen eben davon, daß Sie uns verlassen wollen. Ich habe, ehe ich meine lange Fahrt antrete, noch einen Abstecher nach dem Norden zu machen, um nach einem andern Schiff zu sehen. In drei Tagen fomme ich von dort zurück. Ich möchte Sie bitten, nicht eher von hier wegzugehen, als bis ich aus dem Norden wieder tebre."
Weshalb nicht?" wollte sie fragen. Als fie aber die Augen aufschlug, genügte ihr der Blick, dem fie begegnete und die Frage blieb ungethan.
Sie werden alfo bleiben, bis ich zurüdkomme, Helen?" Bum erstenmal rannte er fie bei Namen. Bitte, Herr, daß Abendbrot ist aufgetragen."
Gleich Anna."
,, Helen, bleiben Sie?"
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Wenn Sie es wünschen."
Die Worte wurden geflüstert, es war aber alles, was Jad brauchte, und er sagte feiner Tante beim Abendbrot, daß Mig North noch da sein würde, wenn er vom Norden zu tüdfäme.
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was ift Ihnen denn?" In Guthera fämpfen Entrüftung, Unwille, Verlegenheit miteinander. Unwille, Verlegenheit miteinander. Dieses herzlose Weib! ,, Kommt Ihre Frau auch? Dann effen Sie heute bei uns, mein Mann muß auch gleich kommen!" Sept ist Guthers ganz rathlos. Der todte Mann kommt? Was geht denn da vor? Ec murmelt einige höchst unverständliche Worte von freuen, und nicht erwartet, hoffentlich ein Jirthum.... Frau Meyer fteht ihn einigermaßen erstaunt an, will aber nicht son diren. was der Mann eigentlich hat man liest jest so viel von Firfinnsfällen in der Zeitung- und wirft ein entfernteres Gesprächsthema auf. Denfen Sie, ist gestern der Meyer im zweiten Stockt gestorben. Sie haben ihn nicht gelannt?" Johann Meyer?" fragt Gutherz, dem plöglich eine ganze Fackel aufleuchtet. Fadel aufleuchtet. Ja, Johann!" Und Alles war wieder gut. Wie aber nur zwei Leute mit demselben Namen in dem selben Hause wohnen fönnen!
Die drei Tage der Abwesenheit Jad Croftons benugte Helen, um einen Besuch bei Herrn Bernard, ihres Vaters altem Freunde und Sachwalter, abzustatten. Als sie von dort nach Dublin Villa zurüdlehrte, war auch Jack schon da. Alle brei faßen wieder im Garten beieinander. Nur trug Frau Denby diesmal Sorge, die jungen Leute öfter allein zu lassen, denn sie schienen einander viel zu erzählen zu haben. Endlich gingen auch fie ins Haus, Helens Hand ruhte in der ſeinigen. Jad war froh erregt. Er neigte sich um thre Wange zu tüffen und trat seiner Tante mit den Worten entgegen: Dies ist meine Helen, unsere Helen. Liebste Tante Beffie, fie wird bei uns bleiben und du brauchst nicht länger allein zu sein." Am folgenden Tage fand Jack bei seiner Rückkehr einen Fremden im Haufe. Es war Herr Bernard, der Helens Be such erwiderte. Er wäre, sagte er, in Geschäften in der Stadt anwesend, und wollte seiner kleinen Freundin, wie er fie nannte, und denen guten Tag sagen, die sie so herzlich aufge
nommen.
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Auch ein Wucherer. In Pariser Künstlerkreisen erzählt man fich folgende seltsame Geschichte. Ein dortiger Gemäldes maller hatte mit einem armen Maler einen Vertrag abges schlossen, wonach dieser für ihn malen sollte und pro Stunde honorirt wurde. Es handelte fich hauptsächlich um militärische Bilder. War ein Bild fertig, so nahm der Händler daffelbe ( Alfred Emile). Gaubault erlangte einen gewiffen Ruf, wäh an sich und änderte den Namen des Künstlers in Gaubault rend der eigentliche Urheber für zwei Francs die Stunde arbei rühmtheit geworden. Der Courtier wurde ein reicher Mann. tete und selbst nicht dahinter fommen tonnte, daß er eine Be Doch der Krug 2c. Eines Tages geht der Maler in den Salon. Er entoedt eines seiner Bilder und war also ohne fein Wissen Aussteller. Erstaunt sieht er, daß das Bild einen anderen ats seinen Namen trägt. Dieses Erstaunen wächst noch mehr, als er im Ratalog angegeben findet, daß die Adreffe des Künstlers bei dem bekannten Bilderhändler Bernheim, Nue Laffitte, zu erfragen sei. Er stürzt Dortbin und bringt in das Kabinet befelben mit den Worten: Ich bin Baubault." Mein Kompliment, mein Herr. Sie haben sehr vielen Erfolg. Seit 5 Jahren habe ich den Wunsch, Ihre werthe Bekannt fchaft zu machen."-Aber ich heiße ja gar nicht Gaubault. Ich heiße- Beauquesne." Es kommt zu Auseinandersegungen. Der Maller wind blosgestellt. Baubault verschwindet und Beauquesne zeichnet seit drei Jahren mit seinem wahren Namen.
Besonders auch Ihnen, Herr Crofton. D, Miß Helen, erröthen Sie nicht. Ich lenne Sie von Ihrer Kindheit an und Ihr Vater übergab fie meinem Schuß, wiffen Sie wohl?" Der alte freundliche Herr gefiel Jad Crofton. Eie Sprachen von des letteren Aussichten. Jack hatte sein Gehalt, etwa neunzig Pfund jährlich, außer hundert des Jahres, die ihm von seiner Mutter zugefallen waren. Sein Vater, ein Geistlicher, war jung geftorben. Er batte nur das fleine Haus hinterlassen, das ihm einst und jest Sad gehörte. Dazu famen dann Helens fünfzig Pfund, so daß fie schon das nächste Mal wenn er zurüdlam fich beirathen könnten. Jack war überzeugt, fie hätten an dem was fie befäßen, genug. Seine Tante meinte, er solle warten, bis er Kapitän lei. Das fonnte aber noch lange dauern.
„ Es wäre hübsch, wenn Helen mehr besäße, wie?" sagte Herr Bernard finnend.
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Höchstes Ziel. Rabbi( feiner Gemeinde predigend): Den Sabbat heiligen, fromm jein und beten, die Speisegefete bes folgen, das past euch alles nicht, aber auf dem jüdischen Fried hofe begraben werden hofe begraben werden das schmedet euch!" Kennzeichen, Lehrer: Woran erkennt man gutes Bier? Schüler: Man fann nie genug davon bekommen.
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Gemeinnügiges.
Der Glühwein als Medizin. Glühwein nennt man, Man verabreicht ihn gegen Diarrhoe, in der Rekonvaleszens mit Bimmet, Gewürzneilen und Buder aufgefochten Rothwein zeitig die Berbauung antegend. Ein besonders autes Resultat gegen Diarrhoe erreicht man, wenn men dem Glühwein noch ein Stüdchen Rhabarber- etwa 2 Erbsen großzusest. Beschränkung der Wirkung des Höllensteins. Es ist Manchem gewiß noch unbekannt, caß man in der Lage ist, bie oft so sehr beißende Wirkung des abigen, deßwegen so äußerft gemiedenen Heilmittels, zu paralyfren resp. aufzuheben, obs fchon es nicht gut ist, dies zu ibun; denn wo höllenstein au wirken hat, ist er ein unübertroffenes Hemedium. Will man streiche man die betreffende Stelle mit Kochsalzlösung. aber die Einwirkung des Höllensteins nichtig machen, so ves
Briefkasten der Redaktion.
Zwei Wettende. Es ist richtig, daß Virchow zuerst und zwar am 16. Oftober 1876 und wir in einer Magdeburger Ich denke nicht", entgegnete Jack entschieden ,,, fte hat Versammlung das Wort Kulturkampf" auf den Küchenstreit
gerade genug, um von mir unabhängig zu sein, behauptete sie.
Und dann, Herr Bernard, werde ich nicht für fle arbeiten, so finder dieses Wortes nennt. Buerst scheint es vielmehr, daß co
daß ich später die See aufgeben kann und sie nicht mehr zu verlaffen brauche?"
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1444. NC.
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anwendete, aber es ist nicht richtig, wenn man ihn den Er Laffalle in einem 1858 geschriebenen( 1861 in Hamburg gedrud ten) Auffat über Leffing gebraucht fat, gegen Ende des Ar tifels heißt es nämlich: Eines edin, nur irgend wahrhaft bescheidenen Gemüths wird sich ein edle Gleichgültigkeit be Nein, dafür sage ich gut. Ich nähme fie und hätte fie mächtigen gegen Alles, was uns lbft widerfahren fann in
" Nun, Sie find wenigstens fein selbstsüchtiger Licb.
haber!"
Er stand auf und berührte Helens auch nur die Kleider, die fie trug, als ich fie rettete."
( Schluß folgt.)
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einem Stulturlampf, in welchen die größten und beften
langsam und qualvoll verblutet find
Verantwortlicher Hedefteur St. Cronheim in Berlin . Drud und Verlag von War Babing in BerlinSW. Beuthstraße 2.
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