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Arbeiter
November,
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Salb Uhr marstr. 75, gerftr. 37. gen, und Intereffen
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Beilage zum Berliner Volksblatt.
203.
Keinen Kompromiß
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en ist ere Herr Gladstone- der Heros des internationalen Libeder Heros des internationalen Libemus oder internationale Heros des Liberalismus- feinen promiß wollte er mit dem Hause der Lords in der Wahlmfrage machen. Und Herr Gladstone hat Wort gehalten um ersten Male in seinem Leben! Er hat keinen Komiß gemacht, er hat fich auf Gnade und Ungnade dem nd ergeben, alle Bedingungen desselben ohne weiteren Kampf 63 ist also genau das eingetroffen, was wir vorausgesagt en, und die naiven Fortschrittler und Auch- Demokraten, de von dem großen Mundhelden Gladstone einen gewal , demokratischen Ansturm auf das Oberhaus erwartet atten, werden nun eingestehen müssen, daß sie sich in den Sajonen wie in den Dingen geirrt haben.
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ahlstellen. Q. III.
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Freitag, den 28. November 1884.
1. Jahrgang.
wochs und Freitags die Herren: Dr. Fischer, Dr. Gisevius,| Stark; 2. deren Tochter Dlga; 3. Wittwe Krüger; 4. Handels Dr. Ameke( speziell Ohrenkrankheiten), Dr. Burkhard; Diens tags, Donnerstags, Sonnabends: Hofarzt Dr. Windelband, Dr. Sulzer, Dr. Kleinschmidt, Dr. Borchmann( speziell Augenfrankheiten).
N. Die Kottbuser Brücke, einer der wichtigsten Vermittlungswege zwischen dem Süden Berlins und dem Nachbarorte Rizdorf, ist, nachdem fte längere Zeit wegen Umbau ge sperrt war, am heutigen Tage wieder dem öffentlichen Verkehr sperrt war, am heutigen Tage wieder dem öffentlichen Verkehr übergeben worden.
a. Die hicfige Aktiengesellschaft der ,, städtischen Elettrizitätswerte", deren Betriebsgebäude in der Markgrafenftraße am Gendarmenmarkt sich befindet, hat bei dem Mas gistrat die Genehmigung zu der Anlage von zwei Stohrbrunnen auf dem Gendarmenmarkt beantragt, weil das in dem Bes triebsgrundstücke selbst zugeleitete Wasser für den Betrieb nicht genugi. Die beiden tunnen sollen selbstredend auf Kosten genügt. Die beiden Brunnen sollen selbstredend auf Kosten Der Aktien Gesellschaft hergestellt werden.
Wie lag die Sache? Herr Gladstone wollte eine Reform Durchlegen, nicht im Interesse der Demokratie, sondern in des Liberalismus und der Whigs, und das Oberhaus erwenn einmal eine Reformbill sein soll, dann foll fie zum Vortheil einer einzigen Klique oder Partei sein; wir langen, daß die Wahlkreise in einer Weise eingetheilt wer en, daß allgemeine Grundsäge zur Geltung fommen und ine Bartei fich auf Kosten der anderen eine fünftliche Majo- die Mauerfelle fortgelegt und den Besen als provisorischer
tit fichert.
Es ist wahr, das Oberhaus dachte dabei nicht an Demo
aber eben so
Emmtlicher alie und nicht an eine demokratische Partei Benig dachte Herr Gladstone daran, und vom Standpunkt der ichenden Klaffen, der für das Oberhaus und das Unter
Revisoren aus der einzig maßgebende ist, handelte das Oberhaus durch
Sgenoffen Uhr, im nzchen ab Den Weih
forrett.
g. Die Maffeneinstellung der Arbeiten auf den öffent lichen Bauten 2c. in Folge der eingetretenen Schneejälle der letten Tage hat leider hunderte von Arbeitern um ihren Verbienst gebracht, und wenn auch ein Theil der Bauhandwerker, um ihren und den Lebensunterhalt ihrer Familie zu bestreiten,
Angestellter der städtischen Straßenreinigungsverwaltung in die Hand genommen hat, so ist doch immer noch ein großer Theil von Bauhandwerkern, der mit Sorgen in die Zukunft blickt. Bei diesen gewiß traurigen Verhältnissen muß es auffallen, daß die Leiter der großen öffentlichen Bauten schneller bei der Hand find, die Arbeiten einzustellen, als jene bei Privatbauten. Eine furze Wanderung durch die Straßen Berlins wird
Man wird sich erinnern, welches Haudy die Anhänger Jedermann überzeugen, daß an den meisten im Bau begrif Herrn Gladstone aufschlugen, als das Oberhaus diese tegorische Erklärung abgab. Das Oberhaus war nur ein En werden behaus mit Allem was d'rum und d'ran hängt, weggefegt ruhen. Liegt demnach vom technischen Standpunkte aus die En werden ronismus". Fügten sich die Lords nicht, so sollte das
Perben.
eben gerufen Maßenversammlungen organistit viel Eine sogenannte Vollsbewegung wurde künstlich in's
-
fenen Wohnhäusern ununterbrochen und fleißig gearbeitet wird, während auf den öffentlichen Bauten die Arbeiten bereits seit dem in voriger Woche erfolgten ersten Schneefall gänzlich Möglichkeit der Fortsetzung der Bauarbeiten bei einiger Unbill der Witterung vor, so müßte man wenigstens, will man schon das Arbeiten bei starkem Schnee und grinimiger Kälte vernehmen, wenn die Rälte, wie seit zwei Tagen, nachläßt, um so den erwerbslos gewordenen Arbeitern Lohn und Brot zu geben. Zu Ersparnissen ist wohl wäbrend des Sommers teiner von ihnen gekommen, da sich die Arbeiten auf den öffentlichen Bauten stets längere Zeit verzögert hatten.
Beschrei und wenig Wolle, oder gar feine. Herr Gladstone meiden, die unterbrochenen Arbeiten sofort dann wieder auf
- wird le ellamitte, drobte snachricht Uhr wurde Nähe des
-
das Oberhaus blieb unerschütterlich
tannte feine Pappenheimer.
-
Wir sind bereit, die Reformbill zu bewilligen, jedoch ur unter der Bedingung, daß wir erst wissen, wie die Wahlm Wild is Eintheilung geregelt werden soll; wir haben keine - er ficut, eine Kage im Sad zu laufen und uns über den ind schon fel barbieren zu laffen" dte, einerhauses.
und vier
mächtiger
-
so lautete das Ultimatum des
Derr Gladstone drohte und wetterte. Eine außerordents eBarlaments- Seffton ward berufen. Jedermann, der Herrn Eifel bis adftone und seine Pappenheimer nicht fannte, mußte weltBorfalle in utternden Beschlüffen entgegensehen.
ingzeitung
8.
Und was geschah?
=
g. Im Franziskaner" unter dem Stadtbahnbogen in der Georgenstraße fängt es in diesem Winter an, für die Bes fucher gefährlich zu werden, denn allem Anschein nach haben die Baletotmarder dieses zu jeder Tageszeit start frequentirte Restaurant zu ihrem geeignetsten Operationsfeld ausersehen. Zu den vier Paletotdiebstählen, welche daselbst in kürzester Beit gemeldet worden sind, ist gestern ein neuer getreten. Als gestern Abend ein Herr seinen Winterüberzieher anlegen wollte, war er verschwunden; derselbe war trop der verschärften Achtletotmarders geworden. Ein am legten Mittwoch bei der That ertappter Dieb wollte fich, wie bereits gemeldet, nur geirrt haben, doch ist jest unzweifelhaft, daß er mit jenem Indivis Duum identisch ist, welches sich auch eines oder des andern
Herr Gladstone thut ganz genau, was das Oberhaus als nde Wis ditio sine qua non gefordert hat: er legt die Grundzüge samkeit des Personals im Franziskaner" die Beute eines Ba Erfran Bablireis Eintheilungs- Bill vor, und zwar so, daß die Eories vollkommen zufrieden gestellt find, undicht giebt um will Dberhaus seine Zustimmung zur Reformbill.
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als file bei
Herr Gladstone hat sich wieder einmal blamirt.
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Für ihn, der so reich ist an Blamagen, will das freilich Diebstahls eines Ueberziehers im Franziskaner" schuldig ge ibis bedeuten. Er ist daran gewöhnt.
Lokales.
N. Der Verein der Berliner homöopathischen Aerzte Te für die alltäglich seine Boliklinik mit Ausnahme der Sonn- und Piertage Charlottenstr. 77, 2 Treppen, von 2 bis 3 Uhr ab.
laffe und zen Beilen Fall eine agenoffens
macht hat. An dem fraglichen Tage wurde er scharf beob achtet und daß man sich nicht getäuscht hatte, bewies, daß er nach Konsumirung mehrerer Gläser Bier seinen abgetragenen grauen Sommerüberzieher hängen ließ und sich dafür einen Suntlen Winterüberzieher anzog. Ein Irrthum" war also hier gänzlich ausgeschlossen. Daß man es mit mehreren Baletotmardern zu thun hat, beweist der gestrige Diebstahl, In Universität kein Baletotdiebstahl zur Anzeige gekommen ist, dort, wo fie in den Vorjahren an der Tagesordnung waren. Die Untersuchung wider die Friedrichsberger Gaunerbande nimmt ganz ungeahnte Dimensionen an. Bis jetzt find 9 Personen in Haft, und zwar: 1. Wittwe Markowsta, geb.
Wegen des Andranges der Patienten werden nach 1/2 3 Uhr deffen Thäter bis jetzt nicht ermittelt werden konnte. werben für unbemittelte Rrante unentgeltlich abgehalten, im eue Meldungen nicht mehr angenommen. Die Ronfultationen gewiffer Beziehung auffallend ist es, daß auch bis heute in der brigen muß Jeder zur Unterstüßung der Anstalt einen Beiund beiß von mindestens fünfzig Pfennig zahlen. Aerzten stebt Der Zutritt zu den poliflinischen Berathungen stets frei. An tags, Von ärztlichen Konsultationen betheiligen fich Montags, Mitt
ochentagen Straße 83.
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Die Gerettete.
( Aus The Family Herald.)
( Schluß.)
Schiff sein, mit fünfhundert Tonnengehalt. Wo ist denn Die Tinte?"
Ich verlasse Dich, damit Du ruhig schreiben fannst. Denn wenn Du willst, gehen wir zusammen aus und geben den Brief auf die Bost.
;, Gut und dann können wir über die Yacht und über Fräulein Carem sprechen." An dem schönen Herbstabend wan derten fte, nachdem der Brief beendet worden, die Allee mit den prächtigen Bäumen hinunter.
beftimmt war, fam Jack Crofton sehr aufgregt heim, warf seine Am Borabend des Tages, der für die Abfahrt der Alice Müge auf den Tisch und sprach zu Helen, die allein zu Hause mar: Es ist Alles aus, Helen, und zwar durch meine Schuld, weil ich die Geduld verlor. Unser erster Lieutenant Coofe fones, der immer sehr hochfahrend gegen mich gewesen, hat mirs heut zu bunt gemacht. Ich hatte mit Jackson verabredet, ihr, Selen?" folle die Nachtwache für mich übernehmen und er wollte es ehr gern thun. Jones aber heißt mich dableiben und als ich
Wer ist dieses Fräulein Carew? Weißt Du etwas von Ja wohl, ste ist sehr reich. mäßig jung, ziemlich unCarew ansehnlich und hat ein großes Gut in Devonshire
-
wild und ruft: Herr, Sie haben zu gehorchen, ohne ein Wort Roßshire- Invermoreschloß mit einem großen Wildpark
entgegnete, Daß ich mit Jadson getauscht, wird er fuchs bofein Haus in Princes Gate und ein zweites But in
u erwidern." Ich blieb ihm die Antwort nicht schuldig, er lagte, er würde mich höheren Drts anzeigen, ich äußerte, er möge es ihun. Kurzum, ich bin überzeugt, ich werde morgen milaffen werden, denn ich bin schon einige Mal verwarnt worden, mich nicht so unabhängig zu benehmen, und dann miffen wir warten, wer weiß wie lange, bis ich einen anderen
ficher,
Dag
Helen blieb sehr ruhig und fragte: Bist Du defen ganz , daß die Gesellschaft Lich morgen entlassen wird?" Ganz gewiß. Der Dheim von Jones befigt viele Aktien,
genügt
ringsum."
" 1
Was noch?"
" Sft denn das nicht genug? Was wünschest Du denn noch mehr zu wiffen?"
Genug! Dente Dir, daß ein Mädchen dies alles befigt! D, Helen, wenn nur der fünfzigste Theil davon unser wäre!" Du thätest am besten, Dich in Mig Carem zu verlieben, wenn Du abfährst, Jack. Erwidert fie dann Deine Liebe, so gehört Dir all' ihr Heichthum."
"
"
Run, willst Du meinen bescheidenen Rath hören? Set biges Mädchen solch dummes Beug schwagen? Erstlich würde
Did her, schreibe einen Brief, in welchem Du Deine Ent fung giebit, bringe ihn noch heute zur Poft. Dann nimmst Du Deine Entlassung und brauchst fte nicht von der Gesell
Du liebes, alber.ces Ding! Wie kann nur mein verständoch keine vornehme Dame sich in den Befehlshaber ihrer Yacht verlieben, und dann, da ich um die Beit schon eine Frau haben werde ja wohl, Helen, diese Anstellung einet unsern
Haft anzunehmen. Höre mir zu! Die Dinge find nicht so Weg auf einmal fo braucht sich Miß Carem teine Mühe
hlimm, als Du fürchtest. Ich erhielt heute einen Brief von Orn Bernard. Ja, tomm' her, set' Dich zu mir, damit wir Die Angelegenheit ruhig besprechen fönnen. Einer seiner lienten befigt eine große Damp / yacht, er soll ihn einen Sapitän dafür besorgen, er wünscht zu wissen, ob Du den Be fehl über das Schiff übernehmen willst. Das Gehalt beträgt meihundert Pfund das Jahr. Es ist eine schöne Vacht. Was
balst Du davon?"
zu geben, sich in mich zu verlieben." Du liebst mich also wirklich, Jack?" Niemand war in der Nähe. Die Abenddämmerung nahm zu. Sie hatten die Landstraße verlassen und sich unter den Bäumen auf einem Stamm niedergesezt.
So wahr mir Gott helfe," sprach Jad feierlich und ergriff Helens Hand, was ich auf Erden am heißesten wünsche, ift, bich mein Weib zu nennen. Ich kann nicht so gut fprechen als ich fühle, aber das Eine kann ich sagen: Es ist keine in
Bch will sogleich an die Gesellschaft schreiben. Aber, Du weißt der Welt, die ich so liebe, wie ich dich liebe." Doch gewiß, daß sich die Sache so verhält und daß er sich nicht
Derhört bat?"
Leise entzog sie ihm ihre Hand und schob sie ihm dann wieder hin:
b gab sie dir schon einmal mit meinem Herzen, lieber Jad. Ich gebe fie dir jest ein zweites Mal und zugleich das mit Invermore, Carem, Princes Gate und den Nordstern". Ich selbst bin Herrn Bernards Klientin."
Du Deinen Dienst bei der Gesellschaft fündigen willst." Banz gewiß. Er bietet Dir den Befehl sofort an, wenn Wer ist denn der Besiger des Schiffes?" Eine Dame, ein Fräulein Carew, eine reiche Erbin, und D, ich fenne fie dem Namen nach. Es soll ein schönes du uns denn nicht
Aber, Helen, du Miß Carem? und reich? Sagtest - १
-
-
mann Wilhelmi; 5. Handelsmann Szczuplinski; 6. die aus dem Nixdorfer Gaunerprozeß bekannte Frau Sawade; 7. der berüchtigte Taschendieb Rosenzweig; 8. eine Frau Edel; 9. ein Handelsmann Hirsch. Die beiden Leztgenannten sind erst am legten Sonnabend verhaftet worden. Weitere Ver haftungen stehen noch bevor, zwei derselben dürften in diesem Augenblicke bereits vollzogen worden sein. In den legten Tagen haben wieder in derselben Sache zahlreiche Haus fuchungen stattgefunden, als deren Resultat eine ganze Menge Riften und Koffer, mit Wäsche und Garderobe gefüllt, an den Untersuchungsrichter am Landgericht II abgeliefert worden ist. Diese Sachen sind indes nicht gestohlen, in diesem Genre arbeitete die Bande nicht, wohl aber von gestohlenem Gelde beschafft; denn wie Frau Sawade bei ihrer Verhaftung ein Kleid von schwerer, blauer Seide und einen kostbaren Fes derhut trug, so kleidete sich die ganze Gesellschaft sehr nobel. Ihre Mittel erlaubten das; denn das Geschäft ging gut. In Belgard haben mehrere Mitglieder der Gesellschaft das nette Sümmchen von 4500 M. gemacht". Beim Wollmarkte in Stettin ( 16. Juni) wollten 7 Mitglieder in Aftion treten, jebes derfelben rechnete im voraus auf eine Beute von mehreren hundert Thalern. Es waren aber von Berlin aus drei Kri minalbeamte nach Stettin beordert worden, um die Gesellschaft zu überwachen und Material zu sammeln. Die diel Rimtuis beamten festen fich in Stettin in eine Konditorei, um eine Taffe Kaffee zu trinken; fte bemerken aber nicht, daß in demfelben Lokal die ganze Gesellschaft fist. Da dreht sich Rosen zweig, der, nebenbei bemerkt, im Elsaß auf 12 Monate eingesperrt war, aber nach Verbüßung von 2 Monaten glück lich ausbrach, der den Beamten den Rücken zulehrte, plöglich um, fieht die Beamten, giebt seinen Komplizen einen Wint, und spurlos verschwinden sie alle. Die Beamten mußten un verrichtetersache heimkehren, die Diebe aber auch. Für die Schlauheit der Betheiligten spricht gewiß auch der Umstand, daß Frau Krüger in dem Augenblicke ihrer Berhaftung ihrem Sohne einem unreifen Buischen ein Knäuel Strumpf wolle gab mit der Weisung, sich die Strümpfe zu stopfen. In Der dem Knäuel befanden sich vier Hundertmarkscheine. Bursche saß am nächsten Sonntag in einem Tanzlokal in Friedrichsberg und schwelgte mit seinen Freunden in Wein. Der Amtsdiener Schröter schöpfte Verdacht und hielt den Burschen fest. Man fand bei ihm 63 M. meist in Gold und Das betreffende Knäuel, bezüglich deffen der Bursche gestand, daß er dasselbe von seiner Mutter erhalten. Im Knäuel wur den noch drei Hundertmarkscheine vorgefunden. Rosenzweig, der Hauptheld der Bande, befand sich kurz vor seiner Ver haftung in Thorn. Dort war er nicht gut zu ergreifen; denn mißglückte der Versuch, so hätte er leicht die rustiche Grenze erreicht. Man sandte daher mehrere mit den Namen von Komplizen versehene Telegramme an ihn, er solle dringender Angelegenheiten halber nach Berlin lommen. Schließlich lam er; aber zuvor hatte er noch eine Katte an Frau Markowska in Schneidemühl zur Post geben laffen mit der Aufforderung, ihm seine Wäsche nach Schneidemühl zu schicken, in der Aa ficht, die Polizei irre zu lenten für den Fall, daß hier die Sache nicht recht richtig sei, und die Karte der Polizei in die Hände fiele. In Thorn hatte er in einem Hotel logirt, das zwar sehr nobel, troßdem aber der Treffpunkt aller feineren deutschen und rufftschen Gauner ist. Als er nach Berlin tam, wurde er auf dem Wege vom Bahnhofe nach einem hiesigen Hotel verhaftet. Die Untersuchung wird noch manche Ueberraschung liefern, über die aber heute noch nicht gesprochen werden darf.
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a. Wegen einer vorfäßlichen Körperverlegung, verübt am Sonntag Abend um 8 Uhr in der schr verkehrsreichen Landsbergerstraße, ist gestern der Handelsmann W., einer der gefährlichsten Louis" in Berlin , verhaftet worden. W. hatte mit dem Arbeiter B. wegen eines Mädchens in der PalliB. entfernte fich und ging die fadenstraße einen Streit. Landsbergerstraße entlang, in welcher er hörte, wie mehrere Personen ihm nachgelaufen famen und plöglich von hinten einen Schlag mit einem stumpfen Instrument auf seinen Kopf erhielt. V. trug eine statt blutende Wunde davon, welche ihm
"
Sei mir nicht böse, mein Teuerster! Was ich dir auch von mir gefagt, ist die Wahrheit gewesen und nichts als die Wahrheit, aber die ganze Wahrheit habe ich dir bisher nicht erzählt. Es ist vollständig an dem, daß ich North heiße und daß mein Vater ein penfionirter Major gewesen, daß ich Unter richt gab, und auch daß ich in Malta bei den Kindern einer Freundin Erzieherin war, wovon später mehr. Es ist auch richtig, daß ich keine Anverwandten und wenig wahre Freunde habe und daß, wiewohl ich drei nein, mit dem Hause in Brighton vier Häuser befize, ich dennoch kein heim in ihnen allen mein nenne."
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Jack fonnte fte nur anblicken, und sie fuhr fort:
Ich will dir jetzt von meiner Geschichte alles das berichten, was dir neu ist. Wenn du mich angehört, dann bes urtheile mich, wenn du willst, und verzeihe mir. Ja, Jack, wirst du mir verzeihen?"
Dir verzeihen, mein Lieb? Was kannst du damit sagen wollen? Das ist es nicht, nur Du siehst wohl ein, ich war darauf nicht vorbereitet und bin ganz verblüfft."
,, Nun, höre nur zu, daß wird dich wieder zur Besinnung bringen. Als ich neunzehn Jahre zählte, ging mein geliebter Bruder nach Westindien und Papa und ich, wir wohnten zu sammen. Du weißt, daß ich Brivatstunden gab. Die Leute zogen den armen penfionirten Major mit seiner kleinen häßlichen Tochter auf- ja, ich sage häßlich; ich weiß das am besten. Wir zogen uns mehr und mehr von jedermann zurück und wir behielten unser geringes Einkommen, das ja beinahe Armuth zu nennen war, für uns.
Jack war in Trinidad fast zwei Jahre, als ein Vetter von Papa mit seinen beiden Söhnen in den Alpen beim Ersteigen eines Beraes, den noch niemand von ihnen ertlommen, den Tod fand. Papa wurde Sir Charles North Carem und die Drte, die ich dir genannt, fielen ihm zu. Das erste, was er that, war seinem Sohn zu schreiben, er solle zurückkommen. Zwischen dem Tage, da er den Brief erhielt, und Dem, an welchem er segeln sollte, raffte ihn das gelbe Fieber hinweg.
Das brach Papa das Herz, awar nicht sofort aber langfam, und sicher. Wir lebten ein Jahr lang rubig in unserer neuen Pracht. Dann brachte mich Bapa nach London . Ich ward bei Hof vorgestellt und nur meinetwegen besuchte er Gesellschaften, obwohl ich ihn bat, nach Carem zurückzugehen. Er sagte, es sei nothwendig. Ich brachte deshalb eine Saison in Londen zu und fand plößlich, daß aus der kleinen, häglichen Ms North die liebliche, fesselnde und reizende Weiß Carem geworden war, daß ich eine begehrenswerthe Partie war und Das Aussuchen unter meinen Freiern hatte. Ach, Jack, es war alles so bohl und bloßer Spott. Ich wußte, ich hatte mich nicht verändert, außer daß ich infolge meines Rummers ernste