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No. 206.

Dienstag, 2. Dezember 1884.

I. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das ,, Berliner Volksblatt"

erfcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Einzelne Nummern 5 Pf. Postabonnement pro Quartal 4 Mart.( Eingetragen im VHI. Nachtrage ber Postzeitungspreisliste unter Nr. 719a.)

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Naum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion und Expedition Berfin SW., Bimmerstraße 44.

Der Staat und die Arbeiter.

Unlängst wurde in den Blättern angedeutet, daß auf ber taiserlichen Werft in Wilhelmshaven an der Nordsee eine Anzahl von Arbeitern entlassen worden feien, weil sie bei der Reichstagswahl für den Kandidaten der Sozialisten gestimmt hatten. Wir haben uns in Folge dessen die Werftordnung angefehen und gefunden, daß der einzige, auf politische Gesinnung bezügliche Paragraph nur bestimmt, daß solche Arbeiter entlassen werden sollen, die einem sozialistischen oder fommunistischen Verein ange­hören. Bon ben Wahlen ist in der Werftordnung nicht eine Silbe enthalten. Und doch sind, wie wir aus guter Quelle erfahren, eine ganze Anzahl von Arbeitern entlassen worden, die sämmtlich verheirathet sind. Dazu kommt, daß diese Arbeiter sämmtlich in fleinen Häusern wohnen, die von der Werftverwaltung gebaut und an die Werftarbeiter vermiethet sind. Die wegen der Wahl entlassenen Arbeiter haben nun mit ihren Familien die von der Werftvermal­tung gemietheten Wohnungen binnen drei Tagen verlassen miffen.

Diefer Vorfall giebt zu denken, nicht etwa, weil er gerade in Verbindung mit einer bestimmten Partei steht, sondern weil er einen ganz eigenthümlichen Reflex wirft auf die Behörden desselben deutschen Reichs, wo die Sozial­reform und die bekannte neue Sozialpolitik auf der Tages­ordnung stehen. Die Praxis, Arbeiter wegen ihrer Ab­stimmung aus der Arbeit zu entlassen, ist im Allgemeinen in Abnahme gefommen; man hat im Allgemeinen bei den Industrieellen das Wahlrecht doch noch ernsthaft aufgefaßt und es auch vielfach anerkannt, daß bei allge meinem Wahlrecht die Freiheit der Abstimmung ganz besonders sorgfältig gewahrt werden müsse. Es giebt bei allebem noch industrielle Unternehmer genug, welche sich nicht scheuen, die Arbeiter, die nicht nach den politischen Anschauungen und wirthschaftlichen Interessen des Arbeit­gebe: ihre Stimmen abgeben, arbeitslos zu machen und burch die Noth zu zwingen, ihre politische Ueberzeugung zu verleugnen.

Die Volfsstimmung und Volksmeinung ist

immer gegen solche Maßregelungen gewesen und wird immer

Abstimmungen vorangehen, wie es nunmehr in Wilhelmshaven geschehen ist. Die Regierung hat doch die Aufgabe, die bestehenden Gesetze auszuführen; was soll man aber dazu sagen, wenn ein Reichsbeamter in so bedeutender Stellung, wie ein Werftdirektor, der forrekten Ausführung des Wahl­gefeges in den Weg tritt und von ihm für den Staat engagirte Arbeiter brodlos macht, weil sie ein ihnen zu­stehendes gesetzliches und politisches Recht ausüben? Nun, wir müssen offen sagen, daß wir eine solche Maßregelung für viel bedenklicher und nachtheiliger halten, als wenn sie von einem privaten Unternehmer ausgeführt worden wäre. Sie könnte nur zu sehr dazu beitragen, daß einzelne Unter­nehmer sich veranlaßt fühlen, dem Werftdirektor in Wilhelms­ haven nachzueifern.

Interessant dürfte es fein, gerade diesen Fall den sozial­politischen Bestrebungen der Reichsregierung gegenüber zu stellen. Wenn jene Bestrebungen irgend einen Eindrud ge= macht haben und wir haben schon oft den Eindruck dieser Bestrebungen charakterisirt so werden durch solche Afte, wie jüngst in Wilhelmshaven , auf die Sozialpolitik der Re­gierung fo eigenthümliche Streiflichter geworfen, daß man das Mißtrauen der Arbeiter augenscheinlich wachsen sehen tann. Dazu kommt noch, daß der betreffende Beamte sich Aeußerungen gegen die Arbeiter geftattet haben soll, die, wenn sie wirklich gemacht worden sind, von jedem Menschenfreund mit Entrüstung zurückgewiesen werden müßten.

Im Uebrigen ist es sehr wichtig, zu wissen, ob die Ne­gierung mit solchen Maßregelungen einzelner ihrer Beamten einverstanden ist oder nicht. Wir verweisen nochmals darauf, daß sich die bezüglichen Bestimmungen der Werftordnung nur gegen Vereine richten; damit ist uns freilich noch feine Garantie gegeben, daß die Regierung das Verfahren des Werftdirektors in Wilhelmshaven mißbilligen wird. Es wäre im allgemeinen Interesse äußerst wünschenswerth, wenn die der Regierung nahestehenden Organe über die Stellung der Regierung zu diesen Maßregelungen Aufklärung geben wollten.

Im Uebrigen fönnte diese Aufklärung ausfallen, wie fie wollte eine Beschönigung solcher Maßregeln ist eine

dagegen sein. Deshalb sind wir auch der Ueberzeugung, Unmöglichkeit, wie sie auch versucht werden mag.

daß die Entlassung von Arbeitern wegen politischer Gesin­nung oder Abstimmung eine immer seltenere Praris ges worden wäre, wenn sich die Dinge so weiter entwidelt hätten, wie gegenwärtig. Denn auch die größten Unter­

gültig.

Politische Uebersicht.

Aus Teltow liegt eine Nachricht über den Zusammens

nehmer sind gegen die öffentliche Meinung nicht gleich- sturz der dortigen Vereinsbank vor. In den 70cr

Ganz anders aber sieht sich die Sache au, wenn ein­elne Reichsbehörden den Unternehmern ein Bei­spiel geben und selbst mit Entlassungen wegen politischer

Radbrud verboten.]

27

Heuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dur. ( Forseyung.)

Jahren wurde eine Genossenschaftsbank gegründet. Die be­theiligten Genossenschafter hatten eine Einlage von 25 Thaler zu machen und erwarben dadurch das Recht, bei Bedarf kleine Darlehen gegen 10 pet.(!!) Binsen zu entnehmen. Es find auf diese Weise in der Stadt Teltow und deren unmittel­

barem Umkreise 210 Genossenschafter angeworben worden, die zum größten Theile kleine Beamte, Handverker und Guts­befizer find. Forderte Jemand ein Darlehen von einigen Thalern, so wurde er zum Genossenschafter gestempelt, indem man von der geborgten Summe 3 Maif à conto des Genoffen­schafters als Einlage zurückbehielt und die Darlehensucher ein Schriftstück zur Unterschrift vollziehen ließ. Die Bank steht jezt vor einem Defizit von 400 000 Mart. Diese Summe, jegt eingeflagt, muß feitens der 210 Genossenschafter bezahlt werden, so daß auf jeden Betheiligten mindestens 1600 Matt entfallen. Schon haben die Pfändungen begonnen und ein faum zu schilderndes Elend in viele Familien getragen. Das ist wieder einmal ein Zeichen von dem ,, Segen" der auf fog. Selbsthilfe bafirenden Genossenschaften nach dem Prinzig des Herrn Schulze- Delitsch.

Noch einmal die Freifahrtstarten der Reichstags­Abgeordneten. Fürst Bismard hat es als einen außer ordentlichen Mißbrauch der Freifabrikarten bezeichnet, daß ein Mitglied der Linken darauf während der Session nicht weniger als 17 000 Kilometer zurückgelegt habe. Das ist aber noch nicht die höchste Leistung. Diese betrug vielmehr 18 000 Kilometer in acht Monaten und zwar ging es dabei mit ganz natürlichen Dingen zu. Mülhausen im Elsag ist beispielsweise von Berlin runo 1000 Kilometer entfernt. Wenn der Ab­geordnete Dollfus also während der Session von acht Monaten nur neun Mal nach Hause fährt, um ab und zu einen Blick in sein Geschäft zu thun, was doch wahrlich nicht zu viel ist, so ergiebt sich unter Hinzurechnung der Rückreisen schon die Summe von 18 000 Kilometer, ohne daß dabei von Mißbrauch" die Rede sein tönnte. An solchen Verhältnissen wird auch durch die neuen Karten mit ge­bundener Marschroute" nichts geändert werden.

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Wie das deutsche Reich seine höchsten Beamten bes foldet lehrt ein Blick in den Reichsetat, der nicht ohne Inter­effe ist. Danach bezieht der Reichefanzler Fürst Bismard, einschließlich 18000 Mt. Repräsentationsfoften nebst freier Woh nung, 54 000., der Staatssekretär des auswärtigen Amtes, Graf asfeld , einschließlich 14 000 M. Repräsentations­foften nebft freier Wohnung, 50 000 M., Staatssekretär von Bötticher ist mit 36 000 M. und freier Dienstwohnung ausgestattet, der Staatssekretär des Reichsjustizamtes Dr. von Schelling bezieht 24 000 M. außer freier Dienstwohnung, der Staatssekretär des Reichsschazamtes, v. Burchard, 20 000 M. nebst freier Wohnung, Staatssefcetär Dr. Stephan 24 000. nebst freier Wohnung. Der Kriegsminister Bron fart v. Schellendorff erhält eine Besoldung von 36 000 Mart, außerdem freie Dienstwohnung mit Mobiliarausstattung und Feuerungsmaterial, fowie acht Fourage- Rationen. Ebenso stellt sich die Besoldung für den Chef der Admiralität, von Saprivi, welcher gleichfalls neben seinem Gehalt von 36000 M. freie Dienstwohnung hat. Der Chef des General­stabes der Armee. Generalfeldmarschall v. Moltke , figurirt im Etat mit 12 000 Mart Gehalt und 18 000 Mark Dienstzu lage, ferner freier Dienstwohnung mit Mobiliarausstattung und Servis, sowie sechs Fourage Rationen. Auch die vierzehn fommandirenden Generale sind mit je 12 000 Mark Gehalt

dern die Geschichte der Katharina von Medicis, welche die Alte in ihrer Einbildung nachlebte.

auch die Bewohnerschaft auf den ersten Anblick den Ein­druck einer außerordentlich eleganten Gesellschaft. Wer zum ersten Male in seinem Leben ein Irrenhaus besucht, wird fehr ergriffen von dem ersten Anblick einer Anzahl Geistes­franfer. Auch O'Brian fühlte eine gewisse Vetlommenheit, ein geheimes Grauen, als er hier eintrat. Korridor und hinauf in den ersten Stock und mündete hier in ein ge Eine breite Marmortreppe führte aus dem Erdgeschoß Säle waren bevölkert von elegant gekleideten Damen, welche hier im Gange promenirten, oder auf den Sophas räumiges Veſtibul, das von Säulen getragen war. Reich- plaubernd mit einander saßen, oder in den Sälen, deren liche Vergoldung schmückte die Kapitäler derselben, Karya- breite Flügelthüren weit offen standen, so daß man vom tiben trugen die Decken; in den Nischen standen zahlreiche Gange aus bequem hinein sehen konnte, sich verschiedenen Gruppen. Statuen, Meisterwerte der modernen Bildhauerkunft, oder Berstreuungen hingaben. vortreffliche Nachahmungen der Antife. Mächtige Flügel­

Man sah die Damen mit Handarbeiten beschäftigt,

thüren, vor welchen schwere Sammetportieren hingen, oder zeichnend, oder musizirend, oder konversirend, oder in führten zur Rechten und zur Linken in einen breiten irgend eine Lektüre vertieft. Wer hätte da auf den ersten

Gang.

Anblid glauben können, daß er sich in einem Irrenhause befinde? Und doch ward man in nur allzu erschüttern

Diefer Gang, welcher fast die halbe Tiefe des Ge- befinde? bäudes einnahm, zog sich in unabsehbarer Länge die Front der Weise überall daran erinnert!

Zwei Damen, welche Arm in Arm im Gange prome­

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Und dann die Dritte, welche mitleidsvoll und ge­fühlvoll die beiden Andern betrachtete! Die Frau mit den üppigen, braunen Flechten, dem bleichen Antlitz und den sanften Augen, welche selbst im Wahnsinn das Sie bemitleidete die beiden Unglücklichen, Herz rühren. denn sie wußte, daß beide wahnsinnig seien: ihren eigenen Wahnsinn aber kannte sie nicht.

Vorüber mußte Felix an diesen und allen übrigen

In jedes einzelne Antlig blickte er, und bei jedem Anblic einer Frau in mittleren Jahren zuckte er zusammen, wenn er eine Aehnlichkeit zwischen ihr und der Gesuchten zu finden glaubte.

Schon waren sie den Gang zu Ende und kehrten jezt durch den letzten Saal zurück. Neben den Sälen befanden sich hin und wieder kleine Nebenzimmer, in welche sich ein­zelne Gruppen oder einzelne Kranke zurückgezogen hatten, um hier vertraulich zu plaudern, oder sich den eigenen

fenster, vor denen Topfgewächse und Blumengewinde finn- nirten, begegneten nahe an der Thür den Eintretenden. düsteren Gedanken hinzugeben. Allen jüngeren Personen

Das war fein Blick der Neugierde, fein Blick der Ueber todte Blick der Einen und ein düsterer, unheimlicher Blick der Andern, der. Blid ohne Seele und der einer ver­

reich angebracht waren, um die Eisenvergitterung zu ver­steden; Gardinen aus grüner Seide schmüdten außerdem raschung, welcher den Fremden traf; es war der gläserne, diese Fenster. An der anderen Seite des Ganges befanden sich größere oder fleinere Säle, für verschiedene Zwecke be stimmt. Hier ein Saal, in dem mehrere Instrumente finsterten Seele. standen, der Musiksaal, dort ein anderer, in welchem Bei­tungen und Journale auslagen, das Lesezimmer, dann der mit prächtigen fationssaal, der Speisesaal, der Empfangsfaal und so

fort.

Meubles ausgestattete Konver­

-

Wie gern hätte D'Brian seinen Begleiter gefragt: ,, Wer sind diese Damen? Wie äußert sich ihr Wahnsinn?" Doch er erinnerte sich seines Versprechens und ging weiter. Welch' ein lieblicher Anblick das! Auf einer Dtto­mane halb hingestreckt ein schönes Mädchen, deffen langes

belegt, und der Gang außerdem geschmückt durch allerlei

Alle Säle, sowie der Gang selbst waren mit Teppichen Haar malerisch über die Schulter fällt, deren Kleid von

heller Seide nur halb einen üppigen Busen verhüllt, deren

hatte Felix nur eine flüchtige Aufmerksamkeit gewidmet, da ja die, welche er suchte, nicht mehr so jung sein konnte. Als er aber mit seinem Begleiter durch den Musiksaal schritt, da blieb er unwillkürlich stehen.

In einem der kleinen Nebenzimmer faß ein junges Mäda en, und mit unwiderstehlicher Gewalt hielt es ihn fest. Er wußte nicht, weshalb ihn der Anblick des Mädchens so fesselte, so tief ergriff! Sie saß allein in einem Fauteuil, den Kopf in die Hand gestützt.

Es war ein liebliches Antlig, faft ein Kinder- Antlig. Blonde Locken umrankten das Engelsgesicht, dessen Wangen wohl bleich waren, aber doch die unbeschreiblich liebliche

Bilder, allegorische oder historische Szenen darstellend. An Auge mit so viel finnlicher Gluth auf den Endymion ge- Nundung der Jugend hatten, deren schöner plastischer

den Wänden waren hier und da Sophas aufgestellt, oder fleine Tische mit Stühlen, denn der Gang diente im Winter

Rechten des Vestibuls eintreten lassen; diese führte in die Mr. Gefferson hatte seinen Gaft durch die Thür zur Abtheilung für weibliche Jrre. Die Anstalt selbst war nur für Personen der besseren Stände, und daher machte denn

richtet ist, der den Mittelpunkt des Freskogemäldes an ber Dede bildete.

Ihr zur Seite die alte Dame mit schneeweißem Haar und von so würdigem majestätischem Aussehen, welche der schönen Schwärmerin so angelegentlich die Geschichte ihres Lebens erzählt, ohne daß jene auch nur darauf zu achten schien. Es war ja nicht die Geschichte ihres Lebens, son­

Wuchs selbst in dem hoch heraufachenden, einfachen Kleide deutlich sichtbar war, und in desjen Auge wahrlich kein Wahnsinn lag!

Dieses Auge schwamm in Thränen und ein Blick, so flehend, so schmerzvoll, traf Felix, daß ihm derselbe bis in's tieffte Herz drang. Sie hob den Kopf nicht, fonderr behielt denselben auf die Hand gestützt, und Felig ton