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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Aus Brasilien ,

Dienstag, den 2 Dezember 1884.

öffentlichen Aufgebot bringen, während andere die Beslims mungen des zitirten Gesezes, daß Niemand mehr als Sklave geboren werde, dahin auslegen, daß ein solches Verfahren bagegen verstoße und daher nicht angewendet werden dürfe; und beide Prozeduren gehen ungeordnet neben einander her, auch dann noch, nachdem ein Erlaß des vorigen Ministeriums Lafayette sich an die Seite derjenigen geftelt hatte, die das Veräußern nnd Vermiethen der Ingenuos( Freigeborenen) für ungerechtfertigt halten. Hier kann nur ein Gesetz Wan del schaffen, wie es von Taunay in der vorigen Seffion be­antragt war. Aber nüzliche Gefeße zu machen, besonders wenn sie von einem politischen Gegner vorgeschlagen waren, Das hielten unsere liberalen" Volksvertreter nicht für ihre Aufgabe. Auch der jezige Ministerpräsident Dantas hat in seinem Emanzipationsprojekt, über das ich Ihnen in meinem vorigen Briefe berichtete, diese Lücke der Gesetzgebung in verständiger Weise auszufüllen vergessen. Das Verfahren im Zivilprozeß ist mit schwerfälligen und kostspieligen Fesseln belastet, eine Folge des Systems, das den Richter und seinen Schreiber hauptsächlich mit ihren Einnahmen auf die Sporteln anweisend, den Rechtsuchenden als mel­kende Ruh betrachtet. Im Kriminalprozeß ist der Formel­fram zum Vortheil des Angeklagten, und begünstigt ihn gar die moralische Larheit der Geschworenen, die schwer ein mannhaftes Schuldig über die Lippen bringen, so kommt er oft glücklich durch, troh klarer Schuldbeweise, sehr zum Schaden der öffentlichen Sicherheit und Moral. Die Bahl der skandalösen Freisprechungen selbst geständiger Mörder, der standalösen Freisprechungen selbst geständiger Mörder, Todtschläger und Kassendiebe, ist leider eine recht große, und das den Staatsanwaltschaften zustehende Recht zur und das den Staatsanwaltschaften zustehende Recht zur Appellation gegen freisprechende Erkenntnisse scheint wenig zur Sühnung der Gerechtigkeit beizutragen. Nur wo der Angeklagte ein Farbiger oder Fremder ist, darf von einer rein brasilianischen Jury ein Schuldig mit Sicherheit er­

fpeziell aus Joinville , Provinz St. Katharina, geht ber Frankf. 8tg." folgender interessanter Bericht zu: Welche Autorität in diesem Lande die Gerichte haben, wurde uns fürzlich an einem eigenthümlichen Falle flar gemacht, der für den Fremden manches Auffallende hat und belehrend in Betreff der öffentlichen Rechtsverhältnisse ist. Die Provinzial- Versammlung hatte ein Gesetz beschlossen, durch welches eine Abgabe auf die Einfuhr in die Provinz St. Katharina gelegt wurde. Die Abgabe sollte 2 pCt. Don Waaren, die aus einer andern Provinz, und 1 pбt. bon Erzeugnissen, die aus dem Auslande eingeführt wer­ben, betragen. Das Gesetz wurde von dem damaligen Bräsidenten de Gama Roza, einem Doktor der Medizin chen- feines Beichens, bestätigt und trat am 1. Juli d. J., dem Die Beginn des Fiskaljahres, in Kraft. Es ist aber durchaus unfonititationell, denn die Additional- Atte von 1834 zur Hotel Verfassung, welche die noch heute giltigen, ziemlich weit ge= ogenen Grenzen der provinziellen Autonomie feftfett, be= timmt in Art. 12 ausdrücklich, daß die Erhebung von Eingangszöllen den Provinzen nicht zusteht. Auf dieſem Rechtsboden fußend, remonstrirte der gemeinsam vorgehende Babe Handelsstand von Desterro, der Provinzial- Hauptstadt, von Itajahy, dem Hafen für die Kolonie Blumenau , und von Joinville nach allen Richtungen gegen das neue Gefeß. Die Zentralregierung, das Reichsministerium war nicht im Stande, einen Beschluß der Provinzial- Ver­fammlung, welchen der von ihm eingefeßte unwissende Präsident bestätigt hatte, umzustoßen. Das Reichsparlament hätte durch ein Gesetz einerseits das Provinzialgesetz auf beben tönnen; aber ein dahin gerichteter Antrag unseres Deputirten Taunay blieb bei den eigenthümlichen Um­ständen, unter denen das letzte Drittel der Session verlief, unerledigt. Da tam Hilfe von der richterlichen Gewalt. Zuerst wurde der Juiz dos faitos in Desterro angerufen, cine Gerichtsperson, deren Kompetenz sich mit dem Be­griffe Handelsrichter nur unvollkommen deckt, denn sie ist ugleich Steuer- und Stempel- Fiskal. Dieser Richter er=

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wartet werden.

Wir stehen jest mitten in der Wahlbewegung für die am 1. Dezember stattfindenden General Deputirten- Wahlen. Die Bewegung spiegelt sich bei uns bis jest äußerlich nur flärte das neue Steuergesetz für unvollstreckbar. Daranf in den Polemiken einiger ad hoc gegründeten Blätter ab, aber heimlich wird agitirt und intriguirt, minirt und contre­ging die Sache an die Relacao, das zuständige Tribunal minirt; statt in geräuschvollen Volksversammlungen werden weiter Instanz, in Porte Alegre, welche ebenfalls dahin die Wähler unter vier Augen bearbeitet. Die Beamten entschied, daß das fragliche Gesetz rechtswidrig und unver der liberalen Regierung stürzen sich in diese Rabalen mit Damit ist nun der ohnehin schwer belastete der ganzen Virtuosität von Leuten, die wissen, daß sie ihr Handel unserer Provinz von der neuen Auflage befreit. Das Urtheil der Relacao hebt das Provinzialgesetz auf. Brot verlieren, wenn eine andere, die konservative Partei ans Ruder kommt. Das Land ist reif für einen solchen Mittlerweile ist aber das Gefeß über 2, Monat in Kraft Umschwung. Die gegenwärtige Regierung spielt dabei ein gewefen und die auf Grund desselben während dieser Frist doppeltes Spiel. Der Scheinliberalismus, der in den letzten erhobenen Zölle werden nun nicht ohne Weiteres zurück- Jahren die Geschäfte geführt, hat keinen gefährlicheren gezahlt. Um die Rückgewähr zu erlangen, müßte jeder Gegner, als einen ehrlichen Reformer von der Gegenpartei, der einem beim Worte zu nehmen versteht, wie es Alfredo obwohl für Manche der Gegenstand fich auf ein paar hun d'Escragnolle Taunay thut. Dieser, ein Konservativer aus bert Milreis beläuft, so scheut jeder doch die, namentlich

von 1871,

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Roften, die uneinbringlich sein würden. Die Kaufleute stimmten reformatorischen in der Zeit liege- den Richtung, find so froh, sich die fernere Zahlung der Abgabe vom Leibe gehalten zu haben, daß hier einen ganzen Tag lang Alles in Jubel schwamm.

welche Emanzipation, Einwanderung und Kolonisation mit einem System zusammenhängender Maßregeln umfaßt, und er erfreut sich als solcher wie als leitende Bersönlichkeit der Sociedade Central de Immigiacao großen Ansehens im Lande. Während nun Dantas, der jetzige Kabinetschef, sich

1. Jahrgang.

in der Reihe der sechs liberalen Kabinetschefs ist, die eins ander feit 1878 ablösten.

Die Vorarbeiten für die D. Pedro I. Bahn müssen bis zum 19. Dezember d. I., also bis ein Jahr nach dem Beginn abgeschlossen sein. Man wird dann wohl endlich Genaues über die Trace dieser Eisenbahn erfahren, welche die Provinzen San Catharina und Rio Grande do Sul verbinden soll. Bis jett verlautet nur Unzusammen­hängendes darüber und die Bewohner der Provinzial­Hauptstadt Desterro hoffen noch immer, über unsern Hafen, die Bai von S. Francisco, triumphiren zu können. viel man aber aus den englischen Ingenieuren, welche die Vorarbeiten ausführen, herausbringen kann, steht die Wahl von S. Francisco als Ausgangspunkt des beson­ders für die deutschen Niederlassungen dieser Provinz wichtigen Schienenweges fest. Joinville , scheint es, wird sich mit einem etwas abgelegenen Bahnhofe begnügen müssen.

Politische Uebersicht.

So

Häfen und Antwerpen betrug in der Zeit von Anfang Januar

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-

Die überseeische Auswanderung Deutscher über deutsche bis Ende Oktober 1884 135,090 Personen, d. i. 18,304 Per­fonen weniger als im gleichen Zeitraume des Vorjahres, währenddessen 153,394 solche Auswanderer gezählt wurden, während deren Anzahl sich in den ersten zehn Monaten des Jahres 1882 auf 179,443 und des Jahres 1881 auf 194,801 belief. belief. Die Nordd. Allg. Se tung" bemerkt dazu: Die demokratischen Krokodilsthränen über oie stetige Zunahme der deutschen Auswanderung werden durch diese Ziffern lehrreich illustrirt. Die Auswanderung hat fich feit drei Jahren um nahezu ein Drittel vermindert, und die Demokraten find wahrheitsliebende Leute!" Wir wissen nicht, roer Krokodils­thränen über die stetige Zunahme der Auswanderung gemeint hat. Aber das wissen wir, daß das Nachlaffen der Auswan­derung was wir an und für fich als eine erfreuliche Thatsache begrüßen- nicht darauf zurückzuführen ist, daß in Deutschland in den letzten Jahren in wirthschaftlicher Beziehung eine besondere Besserung stattgefunden hat, sondern daß noch ganz andere Faktoren dazu mit beigetragen haben. Bunächst blickt der Auswanderungsluftige auf die wirthschaftliche und politische Lage des Landes, in das er seine Schritte lenken will; ist die Lage dieses Landes zur Zeit nicht günstig, so wartet er, wenn irgend möglich. einen günstigeren Moment zur Auswanderung Dann kommt aber auch in Betracht, daß in Deutsch land unter der ärmeren Bevölkerung die Mittellosigkeit immer größere Fortschritte macht; ficher ist, daß Tausende gern aus­wandern würden, wenn sie nur die Mittel dazu aufbringen fönnten. Wenn es nach uns ginge, so wanderte überhaupt Niemand aus; allein solange noch die unsicheren Existenzner hältnisse obwalten, wird auch der Auswanderer- Strom.icht aufzuhalten sein. Die wirthschaftlichen und volitiskn Ver­hältnisse zu verbessern, das muß das Biel aller Edelenkenden fein; es müffen Bustände durch die Gesetzgebung schaffen werden, die anheimelnd wirken und Veranlassung werden, daß Niemand mehr seinem Vaterlande den Rücken fehrt.

ab.

-

Wer lacht da? Die hochoffiz öfe Nordd. Allg. 8tg." leistet in ihrer gestrigen Nummer Folgendes: Das Ber liner Tageblatt". welches fich in seiner deutsch- freifin­nigen" Haut seit den Wahlen nicht mehr ganz geschäftssicher fühlt, hat in seiner gestrigen Morgennummer alle Vorkehrungen getroffen, um in's sozialdemokratische Lager abschwenken zu fönnen. Es sucht Herrn Bebel glauben zu machen, daß er den Herrn Kriegsminister abgeführt habe und indem es dem sozia­liftischen Führer in einer Weise um den Bart geht, die deutlich

Hat in dem geschilderten Falle die Unabhängigkeit ber Gerichte sich vortheilhaft bewährt, so soll dies doch kein Loblieb auf die Vortrefflichkeit der brasilianischen Rechts- äußerlich Taunay und dessen Bestrebungen zu nähern sucht, seine Meinung erkennen läßt, es sei mit den Sozialdemokraten

um von den Lehterem zugewandten Sympathien einen Ab­glanz auf sich herüberstrahlen zu lassen, wühlen seine Be­amten, um Taunays Wiederwahl in unserem Wahldistrikte zu hintertreiben. Einen Augenblick scheint Taunay, der in Rio weilt, fich selber haben blenden lassen, hoffentlich nur einen Augenblick. Eine Reise, die der vor einem Mo­nat installirte neue Präsident unserer Provinz, Jose Huftosa unternommen und bis an die Grenze der Provinz Parana

pflege im Allgemeinen sein. Unabhängig von der Regie­rung find die Richter in der Auslegung der Gesetze, und felbst die Entscheidungen des höchsten Gerichts in Rio bilben feine Präjudizien für sie; aber es giebt andere In tereffen, deren Beeinflussung sie zugänglich sind. Die Un­abhängigkeit führt sogar zu einem bedauerlichen Zwiespalt in der Rechtsprechung. So giebt es Richter, welche die Veräußerung und Vermiethung der Dienste frei geborener. da Cunha Paranagua, foeben zum Besuche unserer Kolonie ( b. h. nach Erlaß des Emanzipationsgesetzes von 1871 ge borener) Sllavenkinder, die dem Herrn ihrer Mutter noch ausgedehnt hat, wird auch hauptsächlich im Interesse der regenden Luft zur Abschwenkung ins sozialdemokratische Lager beißen und selber als Konturs- oder Waisenrichter, zum aum 21. Lebensjahre verpflichtet sind, zu dienen, gut

bis

Die Entführung.

Ein heißer, schwüler Julitag

Wahlen ausgeführt. Der Herr Präsident verdankt seine Würde dem Umstande, daß er der Sohn des drittlegten Büschen des Gartens. Eine dunkle Gestalt huscht zwischen den Rosenbüschen hindurch nach einem der Parterrefenster, das sich jetzt öffnet, so daß das Weiß eines Sommerkleides

,, Bist Du es, Gustav?"

Ueber den Blumenbeeten des Gartens und dem Schie sichtbar wird. ferbache der Villa, die isolirt auf einer Anhöhe liegt, brütet die Mittagssonne. Die Jalousien des Salons sind ges ftens die Vorstellung einer angenehmen Kühle. gloffen und das Dunkel, das hier herrscht, erweckt wenig

Auf dem Sopha ausgestreckt, erschöpft, liegt die Mama, bas große, fluge Auge fest auf die Tochter gerichtet, die vor ihr in einem Lehnstuhle sitzt.

"

Du glaubst also, daß er Dich liebt?"

Ganz gewiß, Mama!"

Er hat es Dir gesagt?"

Ja, Mama."

den. Aber ich fürchte seine Familie"

m! Eine bessere Partie fönnten wir uns nicht wün­

-

" Ja, das fürchte ich auch

,, Sie ist von altem Adel-"

mung nicht geben werden?"

Du glaubst also auch, daß seine Eltern ihre Zustim

Rellen

Hm! Man müßte sie vor eine vollendete Thatsache

Du meinst, Mama?"

Jum Beispiel

" Ich bin's, süße Klotilde! Ich bin gekommen, um nur ein einziges liebes Wort von Dir zu hören. Sage mir, daß Du mich noch liebst!"

H

Ewig, Gustav, ewig!"

,, D, mein theures Mädchen!" Und er brüdt einen feurigen Kuß auf die zarte Hand, die sie herabreicht.

"

,, Ach, ich bin sehr traurig, lieber Gustav!"

,, Und warum, Klotilde, warum?"

" Unserer jungen Liebe drohen Gefahren."

Gefahren? Und welche?"

"

" Ich habe Mama Alles gesagt."

Nun? Und sie billigt unsere Neigung?"

-

Ja und doch auch wieder nicht sie macht Einwen= dungen Du wäreft noch zu jung- faum ein Jahr älter als ich-"

-

Run, in früheren Zeiten wenigstens gab es noch junge ten dem Willen der Eltern abzutrogen. Eine Entführung genug besaßen, den Besitz der Geliebten dem Willen der Ränner, die Muth genug besaßen, den Besitz der Gelieb

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Beilag

Eine lange Pause.

auf dem Ramin.

Aber will sie denn einen Greis zum Schwiegersohn?" ,, Nein, aber Und dann Ach, Gustav, die Welt ist doch ganz anders, als wir sie in unsern jungen Röpfchen uns vorstellen oder als man es in Romanen liest. Ja, in früheren Zeiten, da gab es noch junge Männer, die Muth Eltern abzutrogen. Eine Entführung zum Beispiel-" Sie stockt. Und nun wird das Gespräch so leise, daß selbst die alte, würdige Dame keine Silbe verieht, die im

Es ist still in dem Salon und man hört nichts als bas Schnarchen des dicken Mopfes, der auf dem Sopha- Nebenzimmer an der halbgeöffneten Thüre lauscht. teppich feine Siesta hält, und das Tic- Tack der Bronzeuhr

*

*

Der Abend ist herangekommen; die Schatten der Dämmerung lagern sich über den flüsternden Bäumen und

Mitternacht...

*

Noch immer ist etwas von der Schwüle des Tages übrig ge­blieben. Am fernen Horizont zucken zuweilen wetter­leuchtende Blige auf. Leuchttäfer ziehen ihre glänzenden

ein großes Geschäft zu machen, bestätigt es lediglich die Er­wartung, die wir gehegt haben, seitdem wir von gewiffen Verab redungen welche in einem gewissen Lokal in der Jerusalemerstraße am Tage nach dem 28. Oktober( dem Wahltage) stattfanden, Kunde erhielten. Db das Berliner Tageblatt" nicht zu spät aufgestanden ist, wenn es erst jetzt zu derjenigen Einsicht fommt, von welcher extremere liberale Blätter, wie die ,, Ber­liner Beitung" schon längst die größten Profite eingestrichen haben, wollen mir unerörtert laffen. Interessant ist uns die Wah: nehmung von der sich auch beim Berliner Tageblatt" um deswillen, weil sie uns auf eine in den Berliner jüdischen Kreisen stark vorhandene Neigung schließen läßt, nunmehr der

Linien durch das Dunkel. Die Rosen verströmen ihren nächtlichen Duft und im verblühten Fliederbusch schluchzt noch eine Nad tigall ihre melancholische Weise.

Tiefe Stille. Man hört nichts als das geheimnißvolle Flüstern im Laube der Bäume, das Quaken der Frösche im nahen Teiche, das ferne Gebell eines Hundes und das Rollen eines Wagens, der näher und näher kommt.

Der Wagen hält in der Nähe der Villa und ein junger Mann springt heraus, der die Gartenthüre öffnet und den Weg nach einem Parterrefenster einschlägt.

Das Fenster öffnet sich und in weißes Papier ein­gehüllt- fällt etwas Hartes, Schweres auf den Kiesweg herab.

Der junge Mann hat den Schlüssel zur Hausthüre in der Hand, die er langsam öffnet, um im Innern des Hauses zu verschwinden.

Gleich darauf treten zwei Gestalten in den Garten heraus.

Klotilde, nun auf ewig mein!" flüstert er, während er feinen Arm um ihre Taille schlingt.

Ein Geräusch, daß er hört, läßt ihm das Blut in den Abern stocken.

Oben hat sich die Thüre zum Balkon geöffnet. Der Mond tritt gerade jest zwischen den Wolken hervor und beleuchtet die Gestalt der Mama, die ein kleines Täschchen in der Hand hält.

"

Wir sind verloren!" ruft der erbleichende junge Mann aus. Alles ist entdeckt!"

Und in demselben Augenblicke hört er die Stimme der alten Dame, die mit etwas unterdrücktem Tone in die Stille der Nacht hinausruft:

Klotilde! Klotilde! Du hast ja Dein Morgenhäubchen vergessen!" ( Zür. Poft".)