en

bin

b.

irung

ollen

arbei

I, fo ichlid

Cetung

inung anten

Laffer

Wen

a de

ich_i

an

ächli

ba

n un

Te b

ielten

t un

Seite

Durd

11 10

Daup

werde

unad

merbi

Bev anlide

en, F

u G

rbeite

berein

fan

Steu

ande

terge

gute

onde

gege

Den f

imm

ellt fi

bt- Ve

Arbei

er F

ct, D

ob

Ang

cathu

gr

Sch

fünf

Wog

ublif

Botan

leicht

Drift

ffe

to bu

trate

thof

blich

fein

Berl

Den V

Schent

Schent

heil

3. 외야

nbung

eten

fend

lichbla

nt fer

märt

venbo

teren

bo

tenbe

ange ach defabr

us cin

an

Slug

rfennt

daf

ilt fe

verle

uni

wanb

ar He

Der 3

auf

ter

wat

fentha

ächte

ntafien

Lage

Liebling

Don

Teugen

es do

ntlich

was b

bem

gebra

Durch

es He

ufgebo

e Bla

nur d

mit

Gon

aritell

der p

zwei bis drei Jahre auf ihre Einstellung warten. Bedingungen für die Annahme find vor Allem Gesundheit, ferner Kenntniß eines Handwerkes, wie z. B. Zimmerer, Maurer 2c, und end­lich Ablegung eines turnerischen Examens, welches nicht nur die Kraft, sondern namentlich auch die Geschicklichkeit des Ein­zustellenden darthun soll. Als Beispiel aus diesem Eramen wollen wir unter Andern anführen: Halten eines 5 fund schweren Gewichtes in jedem steif ausgestreckten Arm während 21 Minuten; ferner Werfen eines Baules in ein etwa 1 Etage hohes Rohrgeflecht( Korb), deffen Deffnung oben nicht viel hohes Rohrgeflecht( Korb), deffen Deffnung oben nicht viel größer als der Ball selbst ist.

fleisch, auswärtige Würste und Schinken, welche die Kolonialwaarenhanolungen und Kellerwirthschaften hierselbst vertreiben, das Fleisch von 6000 bis 7000 Pferden, welche in den Berliner Roßschlächtereien geschlachtet werden, gegen eine Million Gänse, welche mehr eingeführt als ausgeführt wurden, 1 ein Viertel Million anderes Geflügel, 1 ein Viertel Million Stück Wild. Es fehlt so ziemlich an jedem Anhalt, das Gesammtgewicht dieser, für die Berliner Fleischversorgung höchst wichtigen Artikel auch nur annähernd zu schäßen und man muß sich auf den Nachweis des auf den Wochenmärkten Berlins zum Verkauf von Auswärts eingeführten und des auf dem städtischen Schlachthofe geschlachteten Fleisches be schränken, und da ergiebt sich, daß der Schlachthof und die Umgegend von Berlin zufammen nicht weniger als 667 909 Zentner Rindfleisch, 629 252 Bentner Schweinefleisch, 153 220 Bentner Kalbfleisch und 126 852 Rentner Hammelfleisch, zu sammen also 1,577 233 Bentner à 50 Kilogr. liefern, d. i. pro Ropf( bei rot. 1250 000 Seelen inkl. der Fremden) 63,1 Kgr. pro Kopf und Jahr, welche fich ohne Zweifel durch die oben aufgereihten anderweitig eingegangenen und der statistischen Rontrole entzogenen Fleischsendungen auf mindestens 75 Kgr. pro Kopf und Jahr erhöhen. Im ganzen Berichtsjahre 1883/84 wurden aufgetti ben 150450 Rinder, 422 728 Schweine, 107348 Rälber, 686 774 Hammel. Der Werth sämmtlicher im Berichtsjahre am Berliner Markt umgesetter Rinder, Schweine, Rälber und Hammel betrug 101 744 388 Mark, der Wochenauftrieb( 53 Vortage) belief sich auf 1919 704 Mt.

In der Studentenschaft wird ein Vorkommniß lebhaft besprochen, das aus den Vorgängen gelegentlich der ersten Vorlefungen des Dr. Schwenninger resultirt. Es wurde seiner Beit im Ausschusse der Studentenschaft, welcher nach den Statuten lediglich eine Kommiffion zur Anordnung akademischer Festlichkeiten ist und sonst keinerlei Befugniß hat, der Be­schluß gefaßt, der Ausschuß, dem Studirende aller Fakultäten, relatio am wenigsten der medizinischen, angehören, solle offiziell den Vorlesungen des Dr. Schweninger beiwohnen, in der Voraussicht, daß seine bloße Anwesenheit im Auditorium ge­nügen werde, Störungen während der Vorlesung zu verhüten. Der Vertreter der medizinischen Fakultät bestritt dem Aus­schuffe die Berechtigung, die Ueberwachung eines Kollegs zu übernehmen und brachte den bezüglichen Beschluß zur Kennt niß der akademischen Behörden. Der Rektor Profeffor Dern burg verfügte darauf hin, daß eine Intervention für Dr. Schwenninger, wie sie der Ausschuß beabsichtigte, nicht statthaft sei. Es sei noch bemerkt, daß die Majorität des Ausschusses aus Mitgliedern oder Parteigängern des Vereins deutscher Studenten fich zusammensetzt.

g. Ein vielsagender Vorgang spielte sich am Sonn­abend Abend gegen halb acht Uhr vor einem Hause der Leipzigerstraße, nahe dem Epittelmarkt, ab. Der Führer eines mit Stein fohlen hoch beladenen Wagens einer hiesigen Brenn­materialicnfirma rief dadu ch einen Auflauf hervor, daß er einem fein gekleideten Herrn alle denkbaren Schmeicheleien über deffen Bahlungsfähigkeit sagte und schließlich mit den Worten auf den Wagen jieg und die Pferde antrieb: Erft bezahlen Sie mir man die alte Rechnung, sonst giebt's diese Kohlen nicht." Ein Schußmann, der auf den Auflauf auf meifjam gemacht worden war, sah, wie die übrigen Passanten dem mit seiner Rohlenlabung davonfahrenden schlauen Kutscher Tichelnd zu, der offenbar der Weisung seines noch vorsichtigeren Brinzipals gefolgt war.

-

Die Klage des Belozipeds. Der Polizeipräsident von Madai hat nachfolgendes Gebicht zugefandt erhalten: Es fährt bei uns, was Räder hat, Es fährt bei Tag und Nacht; Es rollt manch' Fuhrwerk hin und her, Eins laut, das and're sacht. Die Pferdebahn läuft ihren Weg, Milch, Mörtel fährt und Bier, Auf Gummi fährt der Millionär, der Arzt von Thür zu Thür. Die Droschte schlängelt langfam fich Dutch's Straßenlabyrinth, Landauer, Kremser, Omnibus, Es fahren Schwein und Rind. Das Nollfuhrweit rollt donnernd hin, Hola, Roblen, Seu und Mist, Die Müllabfuhr fährt Tag und Nacht, Was fein Vergnügen ist. Es fährt das todte Menschen­find Bur legten Rubestatt, Es rest der Schlächter durch Berlin , Der immer Eile hat. Das Brautpaar fährt, das Kind im Bett, Kanonen durch die Straß' Und über manchen Tonnenreif Sturzt Mancher auf die Naf. Hier rollt der Jungfernwagen hin, Die Dampfwalz' ächst dort schwer, Boft, Suftenheil und Schleifertarr'n Ste fahren hin und her. Ein einzig' Rad nur ist ve.flucht, Web' ihm, wenn es sich dreht, Schwer müßt es büßen dies Bergeh'n, Das ist's Te'oziped. So schmal, so zierlich und graziös, So zait und leicht beschwingt, Erstarrt's bis in sein Innerstes, Wenn nur ein Schußmann wirft.

-

a. Die Diebstähle von meffingnen Haus- und Thür­flinken und Thürdrückern haben sich in den letzten Wochen in Privathäusern sehr vermehrt. Während der legten Tage aber sind auch diese Diebstähle auf die Thürklinken der hiesigen Bahnhofsgebäude ausgedehnt worden. So wurden am 27. v. Mits. Abends zwischen 6 und 7 1hr auf dem Stettiner Bahnhofe die Klinken der Thüren zur Stationskaffe, zum Telegraphen Bureau und zu zwei anderen Räumen im Werthe von ca. 30 Mart gestohlen. Ebenso wurden am folgenden Tage vier messingene Thürdrücker der am westlichen Ende und an der Abfahrtseite des Lehrter Stadt- Bahnhofes belegenen Bedürfnißanstalten entwendet, ohne daß es gelungen ist, die Diebe zu ermitteln.

a. Unglückliche Folgen einer Spielerei. Der in der Steindruckerei von Perl u. Sohn, Georgenkirchstraße 29 be­schäftigte Arbeitsbursche W. Ziemendorf hatte sich gestern während der Mittagspause in dem im Keller des Seitenge bäudes belegenen Arbeitsraume auf den lose an der Trieb­welle hängenden Treibriemen gefeßt unb fich auf demselben geschaukeli. Als um 1 Uhr Nachmittag die Dampfmaschine geschaufelt. Als um 1 Uhr Nachmittag die Dampfmaschine wieder in Betrieb gesezt wurde, stellte er zwar dieses gefähr liche Vergnügen schleunig ein, aber der Treibriemen verwickelte fich in Folge der schwankenden Bewegung in der Verkuppelung. Um nun seine Spielerei zu verheimlichen, wollte der Bursche den Treibriemen wieder in Ordnung bringen, trogdem ihm von einem Mitarbeiter dringend abgerathen und er auf den in der Fabrit angebrachten Aushang des Verbots aufmerksam gemacht wurde. Er gerieth hierbei mit dem rechten Arm un­vorsichtiger Weise in den Treibriemen, so daß ihm der Unter­arm am Ellenbogen beinahe abgerissen und der Oberarm ge­brochen wurde. Der Verlegte wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht.

N. Die Beerdigung der drei Opfer der Katastrophe in Erkuer findet, wie uns soeben mitgetheilt wird, bestimmt in Ertner findet, wie uns soeben mitgetheilt wird, bestimmt Donnerstag Mittag 1 Uhr vom Krankenhaus Bethanien nach dem St. Georgenkirchhof in Weißensee statt.

g. Schon wieder ein Beinbruch. In der Markgrafen ftraße, an der am Gendarmenmarkt belegenen Seite, stürzte straße, an der am Gendarmenmatti belegenen Seite, stürzte gestern Mittag gegen 1 Uhr ein Herr auf dem daselbst etwas abschüssigen und sehr glatten Trottoir so unglücklich zur Erde, daß er sich das linke Bein brach und per Droschke zu einem Arzt fahren mußte. An derselben Stelle waren bereits mehrere Paffanten zu Falle gekommen. Da diese Trottoirseite nicht von Hausbefizern in Ordnung zu halten ist, so liegt hier jedenfalls eine Fahrlässigkeit der Straßenreiniger vor.

a. Das tommt davon. Der Arbeiter Grabow bestieg gestern Abend einen vor den Prerauerschen Mörtelwerken im Landwehrkanal vor Anker liegenden Kahn, um daselbst ent­weder unbefugt zu nächtigen oder zu stehlen. Zwei in der Nähe befindliche Personen hatten dies gesehen, und diese be­gaben sich nach dem Kahn, um den Eindringling zur Rede zu stellen. Als Grabow die beiden Personen herankommen sah, ergriff er über die leichtgefro ene Eisdecke des Kanals die Flucht nach dem jenseitigen Ufer. Er brach aber auf dem Kanal ein und gerieth in die Gefahr zu ertrinken. Die hinzugekommenen Personen befreiten ihn aus seiner gefahrvollen Lage und brachten ihn halberstarrt nach dem Bethanien- Krankenhause.

Belle Alliance- Theater. Franziska Elmenreich verab schiedet sich morgen von dem Berliner Publikum und zwar in einer ihrer besten Leistungen, als Adrienne Lecouvreur ". Am Freitag geht das Schauspiel Franziska Seidwig" von Karl Fiedler zum ersten Male in Szene.

Polizei- Bericht. Am 1. d. M. Mittags gerieth der in der Steinbruderei von Perl u. Sohn, Georgentirchstraße 29, beschäftigte 15 Jahre alte Arbeitsbursche Siemendorf durch eigene unvorsichtigkeit mit der rechten Hand in das Getriebe einer Maschine und wurde ihm dabei der Arm am Ellenbogen­gelent fast abgerissen und der Oberarm gebrochen. Der Ver­unglückte wunde mittelst Dr schle nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht. Am 1. d. M. Nachmittags glitt der Arbeiter Stößiger vor dem Hause Prinzenstraße 71 aus, fiel zur Erde und brach die rechte Kniescheibe. Derselbe wurde mittelst Droschte nach Bethanien gebracht. D, liebe Erzellenz Madai, Prüf', An demselben ob's denn gar nicht geht, Wo Alles fährt, gieb' Bahne frei, Nachmittag gerieth in einer Wohnung des Haufes Friedrichs­Auch dem Velosiped. straße 103 der Fußboden unter einem eisernen Ofen in Brand. Das Feuer wurde durch die Feuerwehr in furzer Zeit gelöscht. Bu derselben Reit fiel ein bis iegt unbekannt gebliebener Mann in der Markgrafenstraße zur Erde und erlitt einen Beinbruch. Derselbe wurde durch Vorübergehende in eine Droschte gehoben und nach der Königlichen Klinik gebracht.

Maßlose Frechheit. Am Sonntag Vormittag trat ein reduzirt gekleideter Mensch in den Blumenladen des Herrn Hohenstern in der Steinmetzstraße und verlangte ein Bouquet für zebn Pfennig. Als er das Verlangte erhalten, suchte er in allen Taschen und erklärte dann, er habe sein Bortemonnaie zu Hause liegen laffen, doch wolle er seine Uhr Herrn H. für Drei Mart verkaufen; dieselbe sei unter Brüdern zehn Maik werth. Als er mit seinem Anerbieten zurückgewiesen wurde, warf er sich rückwärts in die Scheibe des Schaufensters und Aertrimmerte diefelbe vollständig, dann sprang er durch die Ceffnung und lief davon. Der Geschädigte und noch einige andere Männer verfolgten den Patron und holten ihn endlich aus einem Bierfeller, von wo sie ihn zur Wache führten. Hier behauptete er, im Blumenladen ausgeglitten und rück­märts in die Scheibe gefallen zu sein. Es kam aber auch die Meldung, daß der Stolch in verschiedenen anderen Kaufläden eine Uhr zum Rauf angeboten habe. Er wurde natürlich zur Saft gebracht, weil die Vermuthung nahe lag, daß die Übr nicht auf rechtliche Weise in seinen Befis gelangt sei, er die Spiegelscheibe auch böswilliger Weise zerschlagen habe.

Julius Ruppel, der einstige Verleger der antisemitischen Oftend- Beitung ist in seiner im dritten Stockwerk des Hauses Sophienst age 12 belegenen Wohnung am Montag früb ge­storben. Herr Ruppel litt an sd waren asthmatischen Anfällen, und der behandelnde Arst mußte ihm vor faum drei Wochen ein bezügliches Attest ausstellen, um für seinen Patienten einen Strafaufschub heim Amtsgericht I zu ermirten, von welchem Ruppel wegen B.leidiguna zu einer Geldstrafe von 100 Mart peruitheilt worden war. Da er zur Erlegung derselben außer Stande war und den Betrag auch bei seinen Barteifreunden nicht aufzutreiben vermochte, so hätte er die hierfür substituirte Haft antreten müssen, wenn ihn nicht sein leidender Bustand einstweilen davon befreit haben würde. Ruppel, der früber in Der Stalauerstraße eine im flotten Betrieb befindliche Buch­buckerei besaß. ist, zerlassen von felnen Parteigenoffen, in großer Dürftigkeit gestorben; er hat ein Alter von 45 Jahren

erreicht.

N. Ein frecher Ladendiebstahl ist gestern Nachmittag gegen 4 Uhr in dem Buttergeschäft von Wienstrud, Mühlen­straße 59, cusgeführt worden. Zwei reduzirt gekleidete Indi­viduen waren um die angegebene Bet, während sich nur ein Kommis im Laden b. fand, eingetr t n und hatten für 10 Pfg. Butter verlangt. In dem Augenblick, als der Kommis fich umdrehte, ergriffen die beiden Strola e einen auf dem Laden­tisch liegenden, mehrere Pfund schweren Schweiz rläse und eil­ten mit demi ĺben davon. T: ok sofortiger Verfolgung gelang es nicht, die Diebe festzunehmen.

N. Feuerwehr- Probe. Der Andrag zu unserer Feuer wehr ist auch in diesem Jahre ein enormer, denn obwohl jest au Weibrachten nur etwa 20 Wann neu eingestellt werden follen, so find doch ca. 1000 Randidaten vorhanden, die alle schen ihre Brüfungen abgelegt haben. Die meisten müssen Die meisten müffen

-

-

|

Köpenick bewog der Gefangene unter dem Vorgeben, sehr unwohl geworden sei, feinen Transporteur, mit ih das Siechen'sche Restaurant einzutreten, um sich dort zu stärke Breitkopf fuhr fort über Unwohlsein zu tlagen und begab sich auf das Kloset des Restaurants, der Angeklagte wartete seiner Pflicht gemäß vor der Thür auf das Wiedererscheinen desselben. Als aber der Gefangene unter dem Vorbringen neuer Schmer zensklagen zum zweiten Mal das Kloset aufsuchte, war der Angeklagte weniger vorsichtig. Diese Gelegenheit benutte nun Breitkopf, um zu entfliehen. Leider ist es bis heute noch nicht gelungen, den Sträfling wieder einzufangen. Die gemachte Beche hat der Angeklagte bezahlt. Der Staatsanwalt bean­tragte mit Rücksicht auf die sehr gröbliche Fahrläffigkeit, durch die es einem gemeingefährlichen Betrüger gelungen ist, sich der gegen ihn verhängten Strafe zu entziehen, eine Gefängnißftrafe von 4 Monaten. Der Gerichtshof erachtete aber eine Strafe von sechs Wochen Gefängniß für ausreichend und erkannte Darauf.

In den Monaten September und Oftober cr. wurden auf faft sämmtlichen hiesigen Bahnhöfen aus den Koupees 1. und 2. Klasse der auf den Gleisen aufgestellten überzähligen Personenwagen die Plüschbezüge durchschnitten und geraubt. Im Ganzen find 9 derartige Fälle zur Anzeige gebracht, bei denen je 8 bis 10 Koupces in Mitleidenschaft gezogen waren. Der Attentäter wurde in der Person des erst 20 Jahre alten und bereits 4 Mal wegen Diebstahls vorbestraften Arbeiters Karl August Heimer ermittelt und angeklagt. Heute hatte er fich dieserhalb vor der vierten Straffammer hiesigen Land­gerichts 1. zu verantworten. Der Angeklagte, der bereits im Jahree 1881 ähnliche Diebstähle an den Riemen der Koupres fenster verübt hat und deshalb mit einem Jahre Gefängniß bestraft worden ist, giebt an, daß ihn die Noth zu den neuen Diebstählen getrieben habe. Die Koupeethüren habe er mittels eines im Befit befindlichen Schlüffels den geöffnet und aus Den Bolftern ausgeschnit fenen Plüsch noch zerkleinert. habe er bei dem Schuhmachermeister Abramczek und dem Stepper Franziski zur Anfertigung von Pantoffeln veräußert und dafür im Ganzen über 50 Mark erhalten. Den Käufern habe er sich als einen Arbeiter bei einem Tapezierer ausgegeben, der die Stücke von den umzupolsternden Möbeln übrig behalten habe. Gegen die Käufer, von denen der eine die Sache fogar, nachdem die Diebstähle auf den Bahnhöfen durch die Presse bekannt geworden waren, zur Anzeige brachte und dadurch die Ermittelung des Thäters ermöglichte, ist nicht der mindeste Der Staats­Verdacht einer Beihilfe oder Hehlerei gefallen. anwalt Schäffer erachtet für diese ruchlosen Diebstähle an den dem öffentlichen Verkehr dienenden Gegenständen verbunden mit Sachbeschädigung eine eremplarische Strafe für angezeigt und beantragte vier Jahre Buchthaus. Der Gerichtshof adop­tirte diese Strafschärfungsgründe und verurtheilte den Ange­flagten unter Ausschluß mildernder Umstände zu drei Jahren Buchthaus und drei Jahren Ehrverlust.

Die betreffenden Stücke

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Die dritte Generalversammlung der Maurer tagte am Sonntag, den 30. November, in Sanssouci , Rotibuser­straße 4, mit der Frage, ob man fich für Ortskaffen oder freie Hilfskaffen entscheiden solle. Herr Regierungsbaumeister Reßler als Referent beleuchtete noch einmal mit furzen aber fachlichen Worten das Kranfenfaffengesez und bewies deutlich, daß das Gesez wohl für die niedrigste Klaffe der Arbeiter etwas ge­schaffen habe, jedoch für die Handwerker von keiner Bedeu tung sei, am allerwenigften aber für die Bauhandwerker. Die Drtstafen, welche auf Grund dieses Gefcßes errichtet sind, fönnen sogar gerade dadurch den Maurern gefährlich werden, weil durch Abmeldung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber, auch zu gleicher Zeit die Abmeldung der Kaffe erfolgt. Da nun gerade bei den Maurern hier in Berlin diefes in großen Prozentsägen geschieht, abgesehen noch von Naturverhältniffen( z. B. Winter), so würde es sehr oft vor­fommen, daß viele Maurer überhaupt in feiner Kasse wären. Das Beste für Meister und Gefellen seien die freien Hilfs­faffen. E( Redner) rathe daher jeden Maurer, sich in die freie Hilfs­taffe der Maurer Deutschlands ( Grundstein zurEinigkeit) aufnehmen zulaffen. In der Diskussion appellitte Herr Peter noch einmal an das Selbstständigkeitsgefühl seiner Kollegen in diesem Stadt­viertel. Will man auf dem Wege der Kultur fortschreiten, so muß vor allen Dingen das Selbstbestimmungsrecht gewahrt bleiben, welches gerade in den freien Hilfskaffen am besten zum Ausdruck kommt. Die materiellen Vortheile sämmtlicher Kaffen sind auf Grund des Gesezes ohne wesentliche Unter­schiede, in der Leistung den Kranten gegenüber fast gleich. Redner bittet dringend alle Diejenigen, welche heute noch der alten Kaffe angehören, weil sie vielleicht durch Witterungs­verhältniffe gezwungen das Beitrittsgeld sparen wollen, bei dar ersten besten Gelegenheit zur freien Hilfskaffe überzutreten. Durch allgemeine Beistimmung wurde dies versprochen. In demselben Einne sprachen noch die Herren Heinrich und Behrend. Zum zweiten Punkt, Verschiedenes, erhob sich eine lebhafte Debatte Letreffs des Bauhandwerker". Töpfer Thüme und Dachdecker Mas machten der Preskommission Vorwürfe, nicht genug Gerechtigkeitsgefühl gegen Herrn Conrad geübt zu haben, weil man diesem Herrn nicht den Verlag und die Er pedition des Blattes überlassen hatte. Herr Thieme stellte so gar hierzu einen recht wenig durchdachten Antrag, welchen hauptsächlich die Kommissionsmitglieder Peter und Behrend mit aller Energie zurückwiesen. Beide Redner, wie auch die Uebrigen zur Kommisfion gehörigen Herren stimmten darin überein, daß Herr Conrad fich selbst einen guten Theil des Mißgeschickes, welches ihn betroffen habe, zuzuschreiben habe. Herr Behrend habe es seiner Beit bedauert, als man von einer Seite Herrn Conrad Vorwürfe machte, heute müßte er leider von dieser Stelle aus bestätigen, daß diese Vorwürfe nicht ganz ungerechtfertigt waren. Es nahm noch einmal Herr Heinrich das Wort, konnte fich aber wegen der großen Un ruhe nicht verständlich machen und es wurde deshalb die Versammlung geschloffen.

Einige Beit später verunglückte der Eigenthümer Dremiß, indem er beim Schlittschuhlaufen auf der Schwedischen Eis­bahn in der Pionierstraße fiel und das rechte Knöchelgelenk brach. An demselben Tage Abends entstand in einer Woh nung des Hauses Grüner Weg 106 Feuer, indem der Fuß­nung des Hauses Grüner Weg 106 Feuer, indem der Fuß boden unter einem Stubenofen in Brand gerieth. Das Feuer wurde von der Feuerwehr mittelft einer kleinen Handsprige gelöscht.

Gerichts- Zeitung.

Eigenartige Betrügereien führten den wegen Eigen thumsfrevels bereits vorbestraften Kaufmann Heinrich Friz Warner vor die Schranken der dritten Straffammer biefigen Landgerichts I. Anfangs Oftober cr. ging die Mittheilung durch die Beitungen, daß die Revision des Regierungsbaumeisters Hurge vom Reichsgericht verworfen sei. Stun fonbinirte der Angeklagte, der von der im Gefängniß zu Moabit erfolgten Strafverbüßung in der eisten Sache teine Kenntniß hatte, daß nunmehr die Ueberführung des Verurtheilten nach Plößensee bevorstehe. Er machte darauf der Frau Runge einen Besuch, gab sich derselben gegenüber als Ge ängnißbeamter in Plößensee aus und erbot sich, damit herr Runge bei seine Ueberführung fofort Selbstbeschäftigter werde, die dafür erforderlichen 30 m. einzuzahlen und die qu. Erlaubniß rechtzeitig auszuwirken. Frau Runge, welche erst am Tag zuvor mit ihrem Manne ge­sprochen und 100 M. eingezahlt hatte, ließ es bei einer guten Aufnahme des Angellagten bewenden.- Glücklicher war der Glücklicher war der felbe bei der Frau des Gerichtsvollziehers Rindfleisch, die er am 29. Oktober cr. besuchte uno der er sich ebenfalls als Ge­fängnißbeamter vorstellte. Von dieser erhielt er 20 M., 1 Kiste Bigarren und diverse Lebensmittel. Außer diesen beiden Koups fallen dem Angeklagten drei gleichartige andere zur Last, Deren Detaillirung aber kein besonderes Interesse beansprucht. Der Gerichtshof belegte den Angeklagten für diese mit äußerstem Raffinement ausgeführten Schwindeleien mit einer Gesammt ftrafe von drei Jahren Gefängniß und dreijährigem Ehr­

Im Fachverein der Tapezierer hielt am Montag in Gratweils Bierhallen der Reichstagsabgeordnete Herr Heine einen Vortrag über das Leben und Wuken des preußischen Ministers Freiherrn von Stein. Nachdem der Redner ein Bild der Ziele vor und nach der französischen Revolution in unserem preußischen Vaterlande entworfen hatte, wendete er fich den beiden Hauptwerken Steins, der Aufhebung der Leib­eigenschaft in Preußen und der preußischen Städteordnung, zu. Wenn er auch die Stein'sche Städteordnung vom Jahre 1808 nicht als fein Jdeal betrachten könne, so sei doch unsere heu­tige preußische Städteordnung nur ein wenig befriedigender, in allen Bunkten verschlechterter Abklatsch derselben. Als er ftrebenswerthes Ziel aber auf diesem Gebiete betrachtete Red­ner den Waldeck'ichen Gefeßentwurf einer Gemeinde, Kreis und Provinzial- Ordnung, welche von Walded und der demokrati schen Linten 1848 der preußischen National- Versammlung vorge legt set. Hiernach würden nicht nur alle Ortsvorstände- Magistrat Stadtoerordneten Gemeindevorsteher 2c. von den Orts­bewohnern, sondern auch alle Landräthe, Provinzial- Re­gierungsräthe c. von den Einwohnern der Proving direkt im Bege des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechtes er­wählt, alle Unterschiede zwischen Stadt- und Dorfgemeinden abgeschafft, die selbstständigen Gutsbehörden beseitigt, alle Gelez- Berordnungen, alle Etats u. s. w. der Boltsabstimmung der Orts refp. der Kreis- und Brovinzbewohner unterworfen auch den Ortseinwohnern das Recht ertheilt, durch ihre meinde Versammlungen Anträge an die Ortsbehö

Der Gefangenenaufseher Fischer aus Plößenfee batte fich heute auf eine Anklage wegen fabiläfftgen Entweichen laffens eines Gefangenen vor der zweiten Straflammer des Landgerichts I zu verantworten. Der Angeklagte hatte von seiner Behörde den Auftrag erhalten, den zu einer dreijährigen Gefängnißitrafe verurtheilten Kaufmann Breitkopf am 6. Juni d. J. aus dem Gefängniß zu Plößenfee nach Köpenick zu einem bei dem dortigen Amtsgericht angestandenen Termin zu trans­portiren und zurückzubringen. portiren und zurückzubringen. Nach erfolgter Rückkehr von