Milde des Strafantrags und bestreitet, daß das Verbot in Leipzig   sich auf die in Frankfurt   verbreiteten Wahlaufrufe be ziehen könne. Die Vertheidigung beantragt für alle Ange Die flagten mit Einschluß von Vetter die Freisprechung Kammer eifennt gegen Alle die gleiche Bestrafung, 5 M. Nar Vetter wird wegen des falschen Namens noch zu weiteren 5 M. verurtheilt.

einer terfelben feine Wurzeln hatte. Gegen den Verkäufer, den Gärtner K., wurde damals das Strafverfahren wegen Bes truges eingeleitet und K. auch zur Strafe von 15 Mark ver­urtheilt. Gegen dieses Urtheil war aber Berufung eingelegt, und so lam die Angelegenheit gestern vor der sechsten Straf tammer des hiesigen Landgerichts I   noch einmal zur Verhand­lung. Trogdem Beugen beigebracht wurden, daß der Blumen topf sich beim Anheben leicht aus der im Topf befindlichen Erde herausziehen ließ, weil der Pflanzenstamm keine Wurzeln hatte, erfolgte doch die Freisprechung des Gärtners, und zwar mit Rüdficht darauf, daß er den Blumentopf nicht selbst ge­zogen, denselben vielmehr mit anderen von einem auswärts wohnenden Engroshändler gekauft und so nicht gewußt habe und wiffen konnte, wie es mit dem Blumentopf beschaffen sei. Die entstandenen Gerichtskosten wurden der Staatskaffe auferlegt.

den so an dieser Stelle 793 200 Mart beantragt. Es handelt fich dabei um mehrere Bauten, welche erft angefangen werden sollen und deren Ausgaben auch noch mehrere folgende Etats stark belasten werden. Außerdem stel en noch auf dem Baus Etat für höhere Schulen 745 000 Mart, für Gemeindeschulen 2 926 000 Mart, für verschiedene Schulzwecke 92 000 Mart. Es ergiebt dies mit den zuerst aufgeführten Anfäßen für Hochbauten im Extraordinarium 4770 414 Mart, dabei find noch nicht berücksichtigt die Markthallenbauten, welche auf einem besonderen Etat stehen, und die erste Rate für den Bau des Polizei Präsidiums, die noch eingefügt werden wird.

Unter den Bewerbern um die elektrische Beleuchtung Berlins   befand fich auch der bekannte Regierungs- Affeffor a. D. G. A. Plewe. Derselbe hatte offerirt, von der großen elektri­schen Station im Ausstellungsparf aus den Pariser Plaz und die Straße Unter den Linden   bis zur Friedrichstraße mit 34 Brush- Bogenlampen, jede von 2000 Normalferzen Leuchtkraft, für den Preis von 0,50 M. pro Lampe   und Stunde bei durch schnittlich sechsstündiger Brennzeit pro Abend zu beleuchten. Ferner hatte fich Herr Plewe bereit erklärt, für denjenigen Preis, den die Stadt Berlin   gegenwärtig für die elektrische Beleuchtung des Potsdamer und Leipziger Plazes und der Leipziger bis zur Friedrichstraße zahlt, die elektrische Beleuch tung in derselben Stärke von zusammen 36 Brush- Bogenlam pen zu übernehmen. Der betreffende Ausschuß der Stadtver ordneten- Versammlung hat diese Offerte nach längerer Be­rathung ad acta gelegt. Einerseits erscheint das von Herrn Blewe vertretene amerikanische System der oberirdischen Lei­tung für hiesige Verhältnisse wenig geeignet, ferner ist der Unterschied im Preise im Vergleich mit der Edison- Gesellschaft nicht bedeutend und schließlich hat sich Herr Plewe auch nicht bereit erklären fönnen, eine Abgabe von der Brutto- Einnahme an die Stadt zu zahlen oder mit der Stadt einen ähnlichen Vertrag, wie den Edinson'schen abzuschließen. Herr Plewe bes absichtigt, behufs Anstellung weiterer Versuche, ob der Betrieb der elektrischen Beleuchtung ein lohnendes Gewerbe sei, eine Gesellschaft mit 500 000 Mart ins Leben zu rufen und hat sich vorbehalten, eventuell später mit entsprechenden Offerten an bie Stadt heranzutreten. Auf den Antrag des Herrn Plewe bat der Magiftrat beschlossen, demselben den Königsplay zur Anstellung dieser Versuche zu überlaffen. Was die Aktien­gesellschaft städtischer Elektrizitätswerte" betrifft, so wird nach Den dem Magiftrat gewordenen Mittheilungen die praktische Thätigkeit derselben voraussichtlich Ende Mai nächsten Jahres beginnen.

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t. Die vorlegte diesjährige Versammlung von Werk ftatt- Delegirten der Tischler fand unter zahlreicher Betheis ligurg am Dienstag Abend im Louisenstädtischen Konzerthaus, Alte Jakobstr. 37, mit folgender Tagesordnung statt: Die Erhebungen der Vertrauensmänner in Betreff der Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Berliner   Tischler." Referent, Herr Rödel, konnte aus den bis jetzt vorliegenden Liften und Frage bogen konstatiren, daß die meisten großen und befferen Werk stätten sich der Bewegung angeschloffen hätten und die pro grammmäßige Arbeitszeit inne hielten, daß dagegen die kleinen Werkstätten sich weniger, als wünschenswerth sei, an der Be wegung betheiligen und in der Ueberschreitung der stipuliten Arbeitszeit das Möglichste leisten. Die Kommiffion wird nun mehr ein schärferes Augenmerk auf dieselben richten und in auderer Weise, als bisher, gegen dieselben vorgehen. J Allgemeinen könne die Kommission mit der Institution ber Vertrauensmänner sehr wohl zufrieden sein und verspreche ste sich die besten Resultate davon. Auch von der Meisterschaft wer den die Vertrauensmänner anerkannt und größtentheils ihnen sehr rücksichtsvoll begegnet; es sollten daber die Kollegen das ihrige thun, um denselben das schwierige Amt thunlichst zu er leichtern. Wenn jegt in der stillen Winterszeit die innere De ganisation ordentlich ausgebaut würde, tönne im nächsten Früh jahre mit gutem Muthe und der besten Aussicht auf Erfolg an die Durchführung der Minimaltarife gegangen werden. Anschluß hieran fand eine Besprechung interner Werkstattange legenheiten statt.- Laut Beschluß einer, nach der Arbeitsein stellung bei Gaft u. Brud im Rothader'schen Lokale, Belles alliance- Straße, stattgehabten öffentlichen Versammlung von Bautischlern war die Kommission als damaliges Bureau der Versammlung beim Minister für öffentliche Arbeiten um Ge währung einer Audienz eingekommen und ist nunmehr auf dieses Gesuch dem Hauptfaffirer, Herrn Rödel, nachstehender Bescheid zugegangen: Auf die Vorstellung vom 17. d. M. gereicht Ew. Wohlgeboren zum Bescheide, daß ich nicht in der Lage bin, die nachgesuchte Audienz zu bewilligen. Ich gebe indessen anheim, falls Sie Vorschläge zu Verbesserungen im staatlichen Submissionswesen zu machen wünschen, dieselben schriftlich vorzutragen. Der Minister für öffentliche Arbeiten. Im Auf trage: Schneider. Die Kommission wird demzufolge eine Dentschrift, wozu die Arbeitseinstellung bei Gast und Brud genügendes Mate rial geliefert hat, welche dem Minister für öffentliche Arbeiten unterbreitet werden soll, ausarbeiten und der nächsten, regel mäßig stattfindenden Delegirten- Versammlung vorlegen. Man hofft, daß die zu machenden Vorschläge bereits bei den für das nächste Frühjahr geplanten staatlichen Bauten praktische Ver werthung finden mögen.

Studenten- Elend. Ein Bild tiefften Elends entrollte fich gestern vor dem Strafgerichte des Bezirksgerichtes Alser­grund in Wien  ; die Geschichte des armen Studenten, der dort feinen Jammer erzählte, mag nicht vereinzelt sein; vielleicht daß Andere noch mehr Widerstandskraft besigen- Elend hat der gesterr vor dem Strafrichter wegen Uebertretung des Be truges angeflagt gewesene Student genug erlitten. Unter den Häftlingen, welche gestern dem Richter des Bezirksgerichts Dr. Gemperle vergeführt wurden, befand sich auch der Student Josef Mimra. Er wurde in der vorlegten Nacht halb erfroren von der Sicherheitswache aufgegriffen und auf dem Kom­miffariate hatte er selbst die Angabe gemacht, daß er seiner Quartiergeberin, der Tischlerwittwe Anna Krauß, 18 fl. 40 fr. schulde, die er nicht bezahlen könne. Weil er fich heimlich aus seinem Unterstandsorte entfernt hatte, mußte er wegen Be­truges angeklagt werden. Der junge Mensch schilderte dem Gerichte in folgender Weise sein Elend: Ich bin von Prag  , woselbst ich an der juridischen Fakultät inffribirt war, nach Wien   gekommen, um hier meine Studien fortzuseßen, und ich trug mich mit der Hoffnung, daß es mir gelingen werde, Lektionen oder einen Hofmeister posten zu bekommen. Meine Bemühungen erwiesen sich jedoch als erfolglos: ich verkaufte anfangs Wäsche, Kleider, Bücher und zulegt blieb mir, nach dem ich auch mein Gilet verkauft hatte, noch der Ueberzieher übrig, den ich am Leibe trage. Jest hatte ich nichts mehr zu verkaufen, und nun lernte ich fennen, was Hunger set; aber ich hatte noch ein Quartier, b. b. Kredit bei meiner Bimmer frau, und wenn ich mich Abends hungrig niederlegte, noch immer die Hoffaung, daß mir der nächste Tag eine Lektion bringen werde. Freilich, wenn ich meine Kleidung, meine zerriffenen Stiefel ansah, da schwand diese Hoffnung ein wenig, denn ich befürchtete, daß der persönliche Eindrud, den ich machen werde, wenn ich in die Lage kommen sollte, mich irgendwo vorzustellen, tein günstiger sein werde. Und so war's auch; ich lief mir die Füße wund, stellte mich hier und dort vor, aber überall fand ich ein mitleidiges Achselzucken und verschlossene Thüren. Meiner Quartiersgeberin, die auf Bah­lung drang, hatte ich alle möglichen Zusicherungen gemacht­freilich nicht in betrügerischer Weise, sondern weil ich ja di ch hoffte, daß bei mir eine Wendung zum Besseren eintreten werde. Eines Tages stand ich des Morgens auf, ich hatte vierundzwanzig Stunden schon nichts gegeffen, zum Verkaufen hatte ich nichts mehr, und nun ward's wüst in meinem Kopfe; ich beschloß, meinem elenden Dasein ein Ende zu machen. Bu vor wollte ich noch einen Versuch machen, einen einige Sta­tionen von Wien   wohnenden Verwandten aufzusuchen, und wanderte bis nach Gänserndorf  , hungernd und frierend.- Richter: Dort haben Sie den Versuch gemacht, sich von einem Buge überfahren zu laffen?- Angell.: Dieser Gedanke kam mir plöglich, ich legte mich auf ein Geleise und empfahl meine Seele Gott  . Leider wurde ich bemerkt, und um nicht arretirt zu werden, lief ich, so schnell mich meine Beine trugen, vom Bahnkörper weg. Bei mitleidigen Bauern erbettelte ich mir ein paar Kreuzer und kehrte wieder nach Wien   zurück, warum ich das that, weiß ich selbst nicht. Zu meiner Quartiersgeberin fonnte und wollte ich nicht mehr zurückkehren, und so wanderte ich denn in der Nacht die Straßen der Rifidenz ab. Ermüdet, fant ich vor einem Hausthore nieder, die legte Mahlzeit, die ich zwei Tage vorher genoffen, waren 8 gebratene Erdäpfel. Seither hatte ich nicht einen Biffen im Munde. Der Schlaf übermannte mich, plöglich fühlte ich mich aufgerüttelt und sah einen Sicherheits­machmann vor mir. Mas jest geschah, das wissen ja Herr Richter. Die Quartiergeberin des Studenten, Frau Anna Kraus, erklärte, daß sie sich nicht für beschädigt fühle. Man tann i," sagte fie, nicht wissen, aus dem Herrn von Mimra Bei solchen fann noch einmal ein großer Herr werden." Aufpizien," entgegnete der Angeklagte wehmü hig lächelnd ,,, ist Studirt hat der wohl wenig Aussicht hiezu vorhanden.'

Die Glätte der Trottoirs ist jest geradezu halebrecherisch. Wohl mag die Aufsichtsbehörde ihre Freude an den spiegel blant abgepußten Quadern haben, für die Paffanten ist es ein bitteres Leiden, auf denselben einhertänzeln zu müssen. Zu der natürlichen Glätte kommt noch, daß die liebe Schuljugend der Versuchung nicht widerstehen kann, auf den blanten Stein­fliesen einherzuschlittern und so die Glätte noch mehr zu er höben. So bestehen z. B. die Trottoirs am Mariannenplas und hinter dem Bethanien- Krankenhause, am Bethanien- Ufer, jegt lediglich aus einer einzigen langen Schlitterbahn, so daß man sich beim Begehen derselben taum aufrecht zu halten ver mag. Dazu kommt noch, daß die nebenher laufenden Bart wege ebenfalls mit Eis überzogen sind, so daß man sich auch auf diese nicht retten tann. Die Behörde würde fich wirklich ein Verdienst erwerben, wollte sie auf das Bestreuen der Trottoirs mit Sand oder Asche ein ebenso scharfes Augen­mert richten, wie auf das Reinigen derselben vom Schnee. Vielleicht würde dann auch die jest im Polizei- Bericht stehend gewordene Rubrik der Unfälle durch Hinstürzen wieder ver hwinden.

Noble Herrschaften. Aus Sachsen   erhält die ,, V.- 8tg." unterm 1. Dezember folgendes Schreiben: Am heutigen Tage ist besonders in den Städten eine größere Anzahl von Dienst mädchen, natürlich nach vorheriger Kündigung, entlassen wors ben. Und wo die Kündigung nicht stattgefunden hatte, wurde irgend ein Grund hervorgefucht, welcher die Entlassung for mell rechtfertigte. Weshalb aber, wird der Leser fragen, fan­den diese Entlassungen gerade am 1. Dezember statt? Weil man den Dienstmädchen die ausbedungenen Weihnachtsges schente nicht geben will. Die feineswegs arbeiterfreundlichen Dresdener Nachrichten" wiffen in dieser Beziehung sogar zu berichten, daß im vorigen Jabre ein bekannter, sehr frommer Dresdener   Herr seine beiden Dienstmädchen aus dem anges führten Grunde entlassen habe. Wenn die Mädchen nahezu ein Jahr treu und redlich gedient haben, so ist es fast ein Betrug, dieselben aus irgend einem nichtigen Grunde zu ent laffen, um einige Mart zu sparen und den Mädchen noch obendrein die Weihnachtsfreude zu verderben. Manche Haus frauen sollen fich gar dieses Betrugs" als eines Attes fluger Sparsamkeit rühmen. Diese Unfitte dürfte nicht nur in Sachsen   vorkommen. Uebrigens fpringt es in die Augen, daß derartiges Verfahren wohl geeignet ist, die Dienstmädchen zu verderben und sie zur Untreue zu verleiten. Ob's bei uns wer fann's wiffen?! nicht manchmal ebenso ist

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Eine Bertrauensmänner- Versammlung der Arbeiter Bartei im VI. Berliner   Reichstagswahlkreise fand vorgestern Abend unter dem Vorsiz des Stadtverordneten Ewald statt. Im Anfange der Versammlung erklärte der Vorsigende, daß er auf jede Kandidatur im VI. Wahlkreise verzichte und der Versammlung die Kandidatur des Tischler Pfannkuch in Kaffel warm empfehle. Bei der Abstimmung wurde die Kandi datur desselben mit allen gegen eine Stimme angenommen und somit derselbe vom Vorsitzenden offiziell als der Kandidat der Arbeiterpartei im VI. Berliner Reichstagswahlkreise proklamit.

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Der Berein der Einseher hält Sonntag, den 7. De zember, Vormittags 10 Uhr, im Vereinslokale, Holzmarktstr. 8, feine regelmäßige Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Beridit der Kommission über das Resultat des Einfeger Vereins SW. 2. Festsetzung einer Generalversammlung am 14. d. M. betreff des Vorstandes. Gleichzeitig werden diejenigen Mitglieder, welche ihren statutenmäßigen Verpflichtungen nicht nach gelommen find, auf§ 4 des Vereinsstatuts aufmerksam gemacht. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Gäste willkommen.

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Aus Philadelphia   wird ein neuer Fall von Kannibalis mus gemeldet. Drei Mitglieder der Mannschaft eines bei

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Herr von Mimra," theilte Frau Kraus dem Richter mit, sehr Lewes  , in Delaware  , stationirten Lootien bootes   verfehlten ihr ei, und eb

Boot und trieben in einem Nachen in das Meer hinaus. Nach einigen Tagen der größten Entbehrungen aßen zwei der Män ner Theile der Leiche ihres Gefährten, der seinen Leiden erlegen

war. Die zwei Männer wurden später von einem vorbeifah in zu stre

renden Schiffe aufgenommen.

noch amal was." Da die gute Frau ihre Erklärung, daß fie fich nicht für beschädigt fühle, aufrecht hielt, sprach der Richter den Angeklagten frei. Leider, fügte der Richter dem frei sprechenden Erkenntnisse hinzu, muß ich Sie der Polizei über­stellen, da Sie subsistenzlos find, und deshalb dürften Sie auch mittels Schub in Shre Heimath befördert werden. Haben Sie denn Niemanden, der sich Ihrer annehmen würde? Angell.: Hier leider Niemanden. Richter: Ich gestehe, daß ich Theilnahme für Sie empfinde; aber leider vermag ich selbst nichts für Sie zu thun. Nun, heute bleiben Sie noch bei uns im Arreste und werden hier ausgespeist werden. Geben Sie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf. Mit diesen Worten entläßt der humane Richter den Angeklagten. Der Justizwachmann esfortit ihn zurück in die Belle. Dort ist's warm und er ist für den Tag gegen den Hunger ge­schüßt. Was weiter aus dem armen Studenten wird tann es wiffen?

a. Ein Kollidieb wurde gestern von einem Rollfutscher bei der That ergriffen und zur Haft gebracht. Der Kutscher hatte auf seiner Fahrt wahrgenommen, daß ihm drei Personen in Verdacht erregender Weise folgten. Als er vor dem Hause Boftstraße 5 anhielt und ein Pocket in einem im Hof be­legenen Geschäft abgeben wollte, sah er einen der drei Männer, die seinem Wagen beständig gefolgt waren, ein etwa 12 Kilo schweres Kolo, Lamatuch im Werthe von 100 Mt. enthaltend, Dom Wagen an sich nehmen und sich damit entfernen. Der Kutscher eilte dem Dieb schnell nach und es gelang ihm, den felben, einen wegen Kollidiebstahls bereits bestraften Weber R., festzunehmen.

a. Jugendliche Schwindlerin. Zu einem in der Linden­straße nahe dem Kammergericht wohnenden Schuhmacher tam am 24. v. Mt3. ein junges, anständig gekleidetes Mädchen, welches sich Meta Bielesch nannte, und sich nach ihrem Bruder, einem am Rammergericht arbeitenden Referendar, erkundigte, da derselbe in dem vom Schuhmacher bewohnten Hause wohnen sollte. Als der Schuhmacher nach der von ihm beim Vizewirth eingezogenen Erfundigung dem Mädchen mit heilte, daß ihr Brucer daselbst nicht wohne, fing die 3., ein etwa 17 Jahre altes, recht hübsches Mädchen, an zu weinen, weil sie nun nicht wüßte, wo fie ihren Bruder suchen sollte und in Berlin   gänz lich verlaffen vastände. Die angebliche Bielesch erzählte nun, daß sie aus Stettin  , wo ihre Eltern als Rentiers wohnten, gefommen wäre, um fich der schlechten Behandlung ihrer Stief muiter zu entziehen und Aufnahme bei ihrem älteren Bruder au suchen. Der Schuhmacher und seine Frau empfanden Mitleid mit dem Mädchen und boten ihm Aufnahme in ihrer Wohnung für so lange an, bis fte ihren Bruder gefunden hätte. Die 3. ging nun jeden Tag, angeblich um ihren Bruder zu suchen, auf längere Zeit aus, bis sie vor einigen Lagen ihrem Gastgeber erzählte, ihren Bruder in der Feilners straße ermittelt zu haben. Am Abend desselben Tages ent­fernte fich das Mädchen heimlich. Der menschenfreundliche Schuhmacher erfuhr am folgenden Tage durch Nachforschungen in der Feilnerstraße, daß er eine dem liederlichen Lebenswandel ergebene Schwindlerin mehrere Tage lang mit Kost und Logis unterhalten habe. Die bisher noch nicht ermittelte jugendliche Schwindlerin hat dunkelblondes Haar, trug einen dunkelbraunen Sommerpaletot und dunkelblauen Red mit Taille, ein schwarzes Barett sowie eine graue Muffe und ein weißes Kachenez.

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Der Friedensstifter zur See. Aus Wien   wird der Schles. 3tg." geschrieben: In Fiume ist vor einigen Tagen eine größere nordamerikanische Fregatte eingetroffen, um von der dortigen Torpedofabrik Geschoffe mitzunehmen. Der Kom mandant dieser Fregatte erzählte, daß in New- York   nach der Plänen des Profeffors J. H. Lock ein Torpedoboot ganz neue Art gebaut wurde. Dasselbe, ganz aus Eisen gearbeitet und nur neun Meter lang, foftet nicht mehr als 16 000 Dollar Die Fortbewegung des Schiffes geschieht durch Elektrizität. Die Bemannung besteht nur aus zwei Leuten: aus dem lel tenden Kapitän und dem Elektromechaniker. Der Kapitän be findet sich, bekleidet mit einem Schwimmkleid, in einem an Hintertheile des Schiffes befindlichen tonnenförmigen Raum in dem auch das Steuer und jene Apparate sind, mittels wel cher er das Schiff durch Aufnahme von Waffer in die dazu bestimmten Reservoirs senten und dem in einem luftdichter Haum eingeschlossenen Maschinisten Befehle ertheilen tann Luft wird in fomprimirtem Zustande mitgeführt. Die Tor pedos werden, vom Schiffe ganz unabhängig, mitgezogen Ausgestattet mit einem auf Elettro Magnetismus beruhender Apparate, fönnen fte ganz unbemerkt unter den Kiel der den Verderben geweihten Panzerungethüme gelegt und, während fich das unterseeische Boot zurückbewegt, zur Erplofton ge bracht werden. Profeffor Lock versichert, daß sein Schiff, ohne an der Oberfläche des Meeres erscheinen zu müssen, fünfzeh Seemeilen zurücklegen und ohne das mindeste Aufsehen unte dem Kiele eines mit einer Geschwindigkeit von zehn Knoter per Stunde fahrenden Schiffes operiren fann. Profeffor Led nennt fein Sch Peacemaker"( Friedensstifter), da er durd daffelbe alle Kriege zu Waffer unmöglich machen zu können glaubt." Profeffor Lock scheint fich, wenn das obig wahr ist, auf die Torpedos besser zu verstehen, als auf die Menschen.

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Gemeinnütziges.

Frantfurt, 1. Dezember.( Landgericht.) Der bereits an gekündigte Prozeß gegen die 16 Sozialdemokraten wegen Ver­fehlung gegen§ 11 des Ausnahmegesetzes wurde heute vers handelt. Von den Angeklagten fehlt nur einer im Termin und die Anklage gegen denselben wird vertagt. Die vorhan benen Angeklagten find die Schuhmacher Wilhelm Wend von Kaffel, Ludwig Ehrmann von Waibstadt  , Alerander Waldemar Andersen von hier, Wilhelm Joseph Schloffer von Nieder­ meilingen  , Franz Xaver Ring aus Kempten   und Philipp Wenzel von Dreieichenbain, ferner die Schreiner Josef Kat von Frankfurt  , Peter Willmuth von Niederrohden, Franz Fächer von Seligenstadt und Johann Hedderich von Bierenberg, der Schlosser Adolf August Better aus Großglogau  , der Spengler Karl Wilhelm Jäger von hier, endlich Konrad Hochstein von hier, Leopold Karen aus Germersheim   und Ernst Friedrich Schwind aus Mergheim. Gegenstand der Anklage ist die Ver breitung eines auf Grund des Ausnahmegefeßes von der Kreishauptmannschaft in Leipzig   verbotenen Wablaufrufs, der in Stutgart gedruckt, von dem Parteiausschuß erlaffen und wie in Leipzig   so babier bei der Reichstagswahl- Agitation vertheilt worden ist. Sämmtliche Angeklagte bestreiten, daß ihnen das Verbot bekannt gewesen. Die Vertheilung des ihnen das Verbot bekannt gewesen. Flugblatts gaben sie Alle zu bis auf Vetter, Schwind und Karey. Vetter sell in Bonames   felportit haben, will aber gar nicht dort gewesen sein. Er wird aber von dem dortigen Gendarm und Nachewächter refognoszirt. Er gab fich, als er vom Gendarm angebalten wurde, den falschen Namen Müller und machte einen Flud toersuch. Der Staatsanwalt Herr Dr. Frehsee läßt die Antiage fallen, nur gegen Vetter nicht, da er annimmt, daß die Uebrigen von dem Inhalt des Flug­blattes nichts gewußt haben. Der Strafantrag lautete gegen Vetter auf 50 und außerdem 15 M. wegen falschen Namens, Freigesprochen. Die Frau des Baumeisters K. batte, gegen Schwind auf 30, gegen die Anderen auf 15 M.; der wie erinnerlich, vor einiger Zeit auf dem Magdeburger Plage Straflammer bleibt es überlaffen. ob sie Katey freisprechen tehrere Blumentöpfe gekauft, von denen, wie fich später ergab, wolle. Der Vertheidiger Herr Dr. Eppstein anerkennt die Verantwortlicher Redakteur R. Gronheim in Berlin  . Drud und Bering von az Babing in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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Scheintod kleiner Kinder. Bei kleinen scheintodten Kindern, die man leicht heben fann, verfahre man, während mon inzwischen zum Arzte schick, auf folgende Weise: Ma erfast fie von hinten u oben an den Schultern, sodaß die Daumen vorn und die Handflächen am Rücken legen, schwingt ban den Körper bis zur wagrechten Lage vorwärts in die böb und läßt ihn wieder zurückfinfen, wodurch eine abwechselnde Erweiterung und Verengerung des Brustkastens erzielt wir Jucken der Haut. Wer nach dem Rafi en Jucken der Haut bekommt, giege in das Waschwasser etwas Benzoetinktur und wasche damit nach, worauf das Juden und Brennen fofort aufhört.

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