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auch den Segen Gottes einernten und das Lob und die Be wunderung von ganz Europa  , besonders aber meines sehr mächtigen Gebieters, des Kaisers von Defterreich, erregen. Ich halte es auch für unnüs, Eure Hoheit zu versichern, daß wir alle Auslagen für die Freilassung und Heimsendung dieser Un­glücklichen voll und pünktlich bezahlen werden. Glauben Eure Hoheit jedoch, daß Sie diese Gefangenen noch nicht freigeben fönnen, dann bitte ich, unserem Abgesandten ein mit Siegel verfehenes Geleitschreiben mitgeben zu wollen, damit wir dann einen neuen Boten absenden können, der uns fortwährend Nachrichten über die Gefangenen zusenden wird. Euer Hoheit fönnen versichert sein, daß unser Abgesandter fich weder mit der Politik noch mit dem Kriege beschäftigen wird: er will blos unseren Brüdern und Schwestern, die schon seit Langem feine Nachricht von ihren Familien erhalten haben, Toft in ihrem Leiden bringen. Voll Vertrauen, daß Sie meines er babenen Gebieters Wünsche gut aufnehmen werden, danke ich Ihnen gleich im Vorhinein für Ihre Güte und benüge zugleich diese Gelegenheit, um zu zeichnen Eurer Hoheit ergebenster Ghiller, Leiter des österreichisch- ungarischen General- Ronsulats in Kairo  .

Das Original ist in arabischer Sprache abgefaßt. Hoffent lich erreicht P. Vincentini seinen 3wed, indem Se. Hoheit" der Mahdi   die Unglücklichen endlich aus ihrer harten Gefangen ifen Kuschaft befreit. schaft befreit. Immerhin ist ein solcher Vorgang recht leh: reich, man sieht, was aus einem ,, Rebellen" alles werden kann, sobald er die Macht hat, seinen Gegnern zu trogen.

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- Zur Zeit Arabi Pascha's so schreibt man der Kreuz Btg."- gab es in Unter- Egypten 300 Krupp'iche Kanonen veistiedenen Kalibers, deren Einzelpreis fich für die Egyptische Regierung zwischen 450 und 550 egyptischen Pfun­den stellt. Nach der Schlacht von Teb El Kebir wurden 100 Dieser Geschütze als Siegesbeute nach England geschafft. Bronze­und Eisengeschüße, sowie Remington- Gewehre und Pulver wurden in großen Quantitäten um den zwanzigften Theil ihres Wer­thes verhandelt. Von den bleibenden 200 Krupp Kanonen ver fauften die englischen Dirigenten Egyptens vor Kurzem noch weitere 102 Stück mit Zubehör( Lafetten und Probkasten nach preußischem Modell) und je 100 Projektilen zu 80 Pfund an ein deutsches Handelshaus, welches sie durch Vermittelung sei­nes Vertreters in Hongkong   kontraktlich an die chinesische   Regie: rung zu liefern hatte. Aus diesem Geschäfte(?) entsprang abermals für das bankerotte Egypten ein Verlust von rund 1 Million Mark. Die franzöfifche Regierung protestirte energisch gegen den neuen Freundschaftsausdruck feines alten englischen Berbündeten ihm gegenüber, was das Ausfuhrverbot der Ka­nonen nach Hongkong   und somit den Bruch des Kontraktes zur Folge hatte, welcher bestimmt, daß die Kanonen drei Monate nach Uebergabe außer Landes sein müffen. Das deutsche Han­delshaus mußte noch vor Unterzeichnung des Kontraktes der Regierung den vollen Kaufpreis erlegen. Reparatur, neuer Anrich und Verpackung der Geschüße und ihres Zubehörs fofteten weitere 5000 Bfund. Da bei der gegenwärtigen Geld­femme die Regierung die ihr eingezahlte Rauffumme sofort wieder verausgable, verweigert sie nun, unter der Angabe, zum Ausfuhrverbote gezwungen worden zu sein, die herausgabe der eingezahlten Gelder sowohl als jeden Schadenersatz. Die hier anwesenden Vertreter des Handelshauses werden sich also ge­awungen sehen, gegen die Regierung einen Prozeß anzuftrengen, was legtere freilich sehr leicht nehmen dürfte, da sie alle gegen ste gefällten Zahlungsurtheile der Tribunale nicht Liquidirt.

Die Argentinische Republik ist seit dem 14. Oftober auch in eine Aera des Kulturkampfes" eingetreten. Unter dem genannten atum bat nämlich der Präsident der Res publif dem apostolischen Delegaten( Gesandten des Papstes) Matera  , Erzbischof von Frenopolis, die Päffe geschickt und ihm die Beis von 24 Standen gesetzt, um das Gebiet der argen­tinischen Republik zu verlassen. Der Ausgangspunkt des jepigen Streites ist ein verhältnißmäßig geringfügiger, doch ist nur der legte Tropfen gewesen, der das zum Rande gefüllte Maß der unduldsamen Uebergriffe der hohen katholischen Geift­lichkeit zum lleberlaufen gebracht bat. Aus den im Wortlaut porliegenden amtlichen Schrifistücken stellt die Köln  . 3tg." den Sachverhalt wie folgt dar: Die Leiterin einer Normal­schule zu Cordoba   hatte an den Minister des öffentlichen Unter­richts eine Eingabe gerichtet, in der fte eine Petition erwähnte, die sie an den apostolischen Delegaten gerichtet, und die Ant mort, die dieser ertheilt. Auf Grund dieser Eingabe hatte die Regierung am 30. September dem Delegaten geschrieben, daß fie zwar nicht an die Richtigkeit dieser allen Diplomatischen Pflichten und Gebräuchen widersprechenden Antwort glauben fönne, daß es aber nothwendig sei, daß der Delegat dies fest­ftelle und eine genügende Erklärung über Absicht und Trag­weite derselben gebe, falls er troydem die Antwort ertheilt hate. Der Erzbischof Matera   erwiderte dieses Schreiben in doppelter Weise. Zunächst forderte er am 12. Oftober in fürzester Frist die bündigsten und bestimmtesten Erklärungen wegen eines diesen Vorfall betreffenden, ihn persönlich belei digenden Auffages der offiziellen Tribuna Nacional", dann schrieb er unter dem 13. Oktober einen Privatbrief an den

das in schlechtes Licht sehen.... Hinweg mit den Papieren!"

Diesmal näherte fie dieselben wirklich dem Lichte, und die Flamme erfaßte eine Ecke derselben. Das Werk der Berstörung begann.

Halt!" rief Emmy   plöglich, indem sie mit der Hand die Flamme, welche das Papier ergriffen hatte, löschte. " Ich thue es dennoch nicht. Sind mir diese Quittungen Sind mir diese Quittungen nicht eine vortreffliche Waffe gegen Charlotte? Man muß Niemandem trauen!.... Wer bürgt mir dafür, daß nicht irgendwie einmal ein Swiespalt zwischen uns und Charlotte entsteht. Vielleicht gar, daß fie von der Gegen­partei bestochen würde?.... Dber wenn das Alles nicht ift, tönnte sie nicht später ihre Dienste zu allerlei Er­preffungen benutzen?- Diefe Quittungen sollen mir ein Zwangsmittel gegen meine Verbündete sein. In dem Be­weise ihrer Mitschulb habe ich die beste Garantie ihrer Treue und Ergebenheit."

Die zum Theil verbrannten Papiere wurden wieder sorgfältig gefaltet und in den Winkel des Schubfaches ge­borgen. Es war hohe Zeit, denn kaum waren fie in Sicherheit, da trat Charlotte ein.

schichte!"

" Fräulein Emmy," sagte sie, das ist eine fatale Ge­

,, Ei, was denn?"

" 1

Wilhelmi ist bei dem Alten!"

Der? Was will er?"

Mir ahnte gleich nichts Gutes, denn wir wissen ja,

daß er von Lucie eingenommen ist. Ich habe ein wenig

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Präsidenten der Republik, worin er vorausschickte, daß er be­Präsidenten der Republik  , worin er vorausschickte, daß er be­reit sei, ihm persönlich aus reiner Höflichkeit und Freundschaft, nicht aber dem Minister, die gewünschten Erklärungen zu geben, daß er aber hoffe, daß in Folge deffen der Minister seine Note vom 30. September zurückziehen werde, denn sonst würde er fich genöthigt sehen, fie offiziell zurückzuschicken. Es folgen nun die Erklärungen. Die Regierung ihrerseits schickte hierauf unterm 13. dem Delegaten sein Beschwerdeschreiben vom 12. zurück, da es wegen seiner ungebräuchlichen Ausdrücke unver­träglich mit der Achtung sei, welche der Delegat der Regierung schuldig sei, und mit dem Charakter, welchen er trage. Gleich­zeitig wurde bestimmte Antwort innerhalb 24 Stunden auf Die Note vom 30. September verlangt. Als diese nicht erfolgte, wurden, wie oben mitgetheilt, dem päpsttichen Delegaten die Pässe zugestellt.

Parlamentarisches.

Danzig  , 4. Dezember. Bei der heutigen Nachwahl für den Reichstag wurden abgegeben 13 687 Stimmen, davon für Schrader( df.) 6376, für Oberpräftdent v. Ernsthausen  ( fons.) 2985, für Landmesser( 3.) 2859, für Jochem ( 5.) 1451. Somit Stich wahl zwischen Schrader und v. Ernsthausen  .

-

Das Zentrum hat seinen Mitgliedern rege Bethet ligung an der schutzöllnerischen Vereinigung des Reichstages empfohlen, dagegen sich gegen die Bumuthung seiner süddeuts schen Mitglieder, einen Antrag auf Einführung obligatorischer Innungen einzubringen, nachdrücklich verwahrt, so daß also wenigstens dieser Rückschrittsgedanken beim Zentrum teine Unterstügung finden wird.

Der Abgeordnete Viereck wird einen Antrag über die Ausführung des Wahlgesezes einbringen. Würde heute, dem Wahlgeseze entsprechend, auf je 100 000 Seelen ein Reichstagsabgeordneter fommen, so würden zum Reichstage ungefähr 55 Abgeordnete mehr zu wählen sein, die wohl ausschließlich der Linken angehören dürften, denn die Bevölkerung der großen Städte hat sich seit 1867 bejm. 1871 zumeist um das Doppelte vermehrt.

Der vom Abg. Frohme ausgearbeitete Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe bat der sozialdemokra tischen Fraktion noch nicht vorgelegen.

Die sozialdemokratische Fraktion hat nun­mehr den Barteivorstand erwählt. Denselben bilden die Herren Auer, Bebel, Grillenberger, Hafen clever, Liebknecht.

In der Budgetkommission wurde heute die Berathung des Militäretats fortgeseßt. Die für die Errichtung je einer Landwehrinspektion beim ersten und zweiten Armee­forps, sowie eines Kavallerie- Diviftonsstabes in Königsberg  geforderten Summen wurden nach den Darlegungen des Kriegs­ministers einstimmig genehmigt. Eine längere Diskussion knüpfte fich an die Forderung für die Errichtung eines Land­wehrbrigadestabes und zweier Regimentetommandos in Berlin  . Abg. Frhr. v. Huene( Bentrum) beantragte die Ablehnung. Auf Vorschlag des Abg. Löwe wird die Forderung genehmigt, mit der Maßgabe, daß die Stellen mit inaktiven Dffizieren bes fest werden. Die Mehrforderung für den Generalquartier­meister wurde bewilligt, dagegen das Gehalt für 2 General­stabeoffiziere( Majore) für die Festungen Königsberg   und Thorn, je 5700 M., abgelehnt. Bei Kapitel 24 wurde von dem Abg. Löwe die spätere Einstellung der Rekruten gewünscht, dem der Herr Kriegsminister aus militärischen Rücksichten widersprach. Auswärtigen Blättern wird von hier gemeldet, der Kriegsminister Bronsart von Schellendorf   habe in der vor gestrigen Sigung der Budgetkommission zur Motivicung der im Frühjahr angeordneten Truppenbislotation zum Schuß der Ostgrenze Karten vorgelegt, aus denen starke An­häufungen russischer Truppen im Grenzgebiet erficht­lich sind.

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Vom Abgeordneten Leto cha und Genossen ist folgen­der Antrag eingegangen: Der Reichstag   woze beschliegen: im Spezial- Etat V( Verwaltung des Reichsheeres), Kap. 17 Tit. 2 Potion 2 zu bewilligen, wie folgt: 40 Divisions- und Garnison  - Pfarrer, und zwar: 6 mit je 3600 bis 4800 Matt, durchschnittlich 4200 Mart, Wohnungsgeldzuschuß III 2 des Tarifs Servis B 8 des Tarifs, 34 Divisions- und Garni fon- Bfarrer mit je 2100 bis 3600 Mart. durchschnittlich 2850 Mart. Wohnungsgeldzuschuß III 2 des Tarifs- Servis B 9 des Tarifs; und danach in Titel 2 zu bewilligen die Summe von 153 350 Mart und 8100 Mark 161 450 Mart.

Lokales.

t. Winter Leid. Weihnachten, das Fest der Freude, ist vor der Thür und der Wohlhabende und Reiche wandert be­reits durch die Straßen und läßt den prüfenden Blick Muste­rung halten unter den tausenden von zur Schau gestellten Dingen. Wohl wendet sich der Blick zuerst den nüßlichen Dingen zu, den Gegenständen, welche des Winters Kälte uns am meisten wünschenswerther erscheinen lassen, den wärmenden

ist, daß wir hier schnell handeln müssen, um den ersten

Eindruck wieder zu verwischen."

,, Daß sehe ich ein! Aber wie sollen wir handeln? Wenn er sich einmal von ihrer Unschuld wieder überzeugt hat, so wird es schwer sein, ihm von Neuem Mißtrauen einzuflößen."

Rathlos faßen Beide da. Emmy   war so aufgeregt und fühlte sich so unglücklich darüber, daß ihr fo fein und schön angelegter Plan gescheitert sei, daß sie wirklich in Thränen ausbrach. Charlotte suchte sie zwar zu trösten und ihr Muth einzusprechen; allein sie hatte auch keine anderen Troftgründe, als un­bestimmte Hoffnungen, daß sich vielleicht noch einmal Alles wieder zu ihrem Vortheil wenden würde.

es an der Thür.

Da pochte

,, Wer kann das sein?" fragte Emmy  , indem sie schnell die Thränen trocknete und zur Thür ging, um zu öffnen. Ein Mann stand draußen, dessen Aussehen von der Art war, daß Emmy   mit einem lauten Schrei einige Schritte zurücktaumelte. Auch Charlotte hatte sich erhoben. Alz  fie den drarßen stehenden Mann erblickte, rief fie fofort: Ei Barthel, was führt Sie denn hierher?

Der Mann, welcher draußen stand, war einer der Dorfbewohner; aber sein Anzug war schmußig und un­ordentlich. Er trug eine Jade von grauem Flaus; sein ftruppiges Haar hing wirr um Stirn und Schläfe; sein grau melirter Bart gab ihm ein wildes, wüstes Aussehen; fein Blid war unftät und hatte etwas von einem bösen Gewiffen. Verlegen drehte er den schmußigen und zer­

gehorcht. Denken sie sich, Fräulein Emmy, er hat knitterten Filzhut in seiner Hand, machte einige ungeschickte

nachweist, daß

Lucie die fünfhundert Thaler, die ihr der Alte einhändigte, wirklich zu Weihnachtsgeschenken verwandt hat." Emmy evbleichte ein wenig. Und was sagte ber

Alte?" fragte fie erschrocken.

"

" Der Alte ist zerknirscht und wird es noch mehr sein, wenn ihm Wilhelmi in's Gewissen redet."

gebens!"

Ja, was ist da zu machen? Dann war ja Alles ver­

" Ich habe auch schon hin und her gegrübelt. Richtig

Romplimente und sagte:

" Ich, ich komme allerunterthänigst, um einige Worte. mit Fräulein Amberg zu sprechen."

Mit mir?" fragte diese, sich immer in möglichst ficherer Entfernung haltend.

" Ja, mit Ihnen Fräulein Amberg, denn ich höre, daß Sie jetzt das im Hause find, was früher Fräulein Roden­burg war."

wendend.

Wer ist der Mann?" fragte Emmy  , sich an Charlotte

Umhüllung- n und da das schöne Geschlecht in erster Reihe in Betracht kommt, find es namentlich die Damenmäntel, welche in prunkenden Auslegen die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Bewundernd betrachtet die elegante Dame, der vornehme Herr die schönen Sachen, im Geiste die Wonne durchlebend, einen solchen Mantel zu befizen, einen solchen schenken zu können. Und unmittelbar daneben steht vielleicht ein bleiches Mädchen, mit Freude und Genugthuung die Lobsprüche und die Aner­tennung hörend, die jenem oder diesem Mantel gezollt werden. Ist es doch ihr Wert, das Wert ihrer Hände und mühevollen Arbeit. So manche fühle Sommernacht hat fie in heißer Arbeit verbracht, denn im Sommer wird der Winterbedarf gefertigt, Tausende von Frauen und Mädchen liegen diesem Erwerb ob, in alle Welt hinaus gehen die Produkte ihrer Thätigkeit und zieren und erf euen Jung und Alt, Reich und Arm. Durch angestrengteste Arbeit wird es diesen Arbeiterinnen möglich, fich ein bescheidenes Dasein zu fristen, ihre Familie durchzu­bringen. Doch wenn der Winter fommt, wenn Schnee und Eis die Erde bedeckt, dann ist es mit der lohnenden" Arbeit vorbei, der Frühjahrsbedarf, der im Winter angefertigt wird, ist ein bedeutend geringerer, als der Winterbedarf, die raftlose Nähmaschine steht träumerisch an ihrem Plage und ruht und feiert gleich ihrer Herrin. Die Winterzeit ist eine trostlose Beit, das Weihnachtsfest ein freudloses Fest für diese Nähe rinnen und erst, wenn dieses lettere vorüber ist, fängt die Ar­beit allmälig wieder an. Es haben unter dieser Kalamität zwar alle Saisonarbeiter zu leiden, doch wäre es sehr erfreulich, wenn unsere Damen sich mitunter erinnerten, mit wieviel Tropfen ſauren Schweißes, mit wieviel Seufzern und Thränen der Armuth der Mantel, der den Reichthum umhüllt, ver webt ist.

g. Der plögliche Umschwung der Witterung hat die erfreuliche Folge gehabt, daß wieder die Arbeiten an[ einem großen Theil bereits eingestellter Bauten aufgenommen worden find. Jubelten beim Eintritt des Frostes die Eisbahnpächter und flagten die Bauhandwerker, so ist jetzt das gerade Gegen­theil der Fall. Des Einen Freud' ist eben des Anderen Leid.

Der Andrang zu der Krankenversicherungs- Kaffe im Börsengebäude war am Mittwoch so groß, daß Hunderte von Personen die Straße bedeckten, bis schließlich ein Polizei­lieutenant mit der Aufforderung erschien, die Anmeldenden möchten ruhig nach Hause gehen, man habe sich überzeugt, daß die Frist bs 4. Dezember zu kurz sei, um die Arbeit zu be­wältigen, und werde dieselbe verlängert werden. Im Ans schluß hieran wird uns noch von einem Berichterstatter mitge­theilt, daß die Gewerbeabtheilung des hiesigen Magistrats in Folge des am 1. d. M. erfolgten Inkrafttretens des Reichsge seges über die Krankenversicherung eine so immense Arbeitslast zu bewältigen, daß faft fämmtliche sonstige laufende Geschäfte während der legten Tage nicht erledigt werden konnten. Bei Den Interessenten, sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Ar­beitnehmern herrscht eine große Unklarheit über die Ausführung der Krankenversicherung  , und zahlreiche Industrielle, darunter hervorragende Gewerbetreibende, haben, trotz der vorher er­gangenen zahlreichen erläuternden Bekanntmachungen des Ma­gistrats, weder von diesen, noch von dem Inhalt und der Ten­benz des Gesetzes selbst die geringste Kenntniß, so daß wohl noch Wochen, vielleicht Monate vergehen werden, ehe das neue Krankenversicherungsgesez überall zur praktischen Ausführung gelangen wird.

Die städtische Baudeputation bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß die berechtigten Kosten für die von der Stadt­gemeinde ausgeführte erste Einrichtung, Pflasterung und Ents träfferung der Hermsdorferstraße auf der Strecke vom Grund­stüd Nr. 6, 7 bis zur Hussitenstraße( einschließlich der Kosten für Freilegung des Grund und Bodens) festgestellt worden find, und zwar für die erste Einrichtung und Pflasterung, einschließlich des Grunderwerbs und des auf 16 Mt. bezm. 10 Mt. pro Quadratmeter festgesezten Werthes für das unentgelt lich abgetretene Straßenland, auf zusammen 21 746,84 Mart, für die Entwäfferung auf 50 Mt. pro laufendes Meter. Der auf die angrenzenden Grundstücke entfallende Kostenbeitrag, welcher gegen Ertheilung der Bauerlaubniß zur Errichtung von Gebäuden an dieser Straßenstrecke zu leisten ist, beläuft fich für die Einrichtung und Pflasterung, einschließlich bes Grunderwerbs und des Werthes für das unentgeltlich abge= tretene Straßenland, auf 274 Mt. 13,288 Pf., für die Entwäffe­rung auf 50 Mt., zusammen auf 323 Mt. 13,188 Pf. für das laufende Meter der Grundstücksfronten.

Nach Mittheilung des Statistischen Amtes der Stadt Berlin   find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche: von 23. November bis inkl. 29. November cr. zur Anmeldung gekommen: 225 Eheschließungen, 869 Lebendgeborene, 43 Todt geborene, 668 Sterbefälle.

Ueber den Wucher einzelner Hypothekenbanken, unter welchem zahlreiche hypothefenbanken zu leiden haben, enthält die Baugew.- 8tg." folgenden Schmerzensschrei: Die Hypo­thefenbanken beuten die Gelonoth der Grundbestyer während der letzten Jahre vielfach dadurch für sich aus, daß fie für die Belaffung ihres Kapitals von den Erstehein im 3wangsvers steigerungsverfahren neue Opfer in Form von Abschlußprovi­

"

Es ist Barthel, früher Stellmacher hier auf dem Gute," erklärte Charlotte. Herr Rodenburg hat ihm aber auf Brand's   Veranlassung die Arbeit gekündigt, weil er ein Trunkenbold und überhaupt ein unordentlicher und unzuverlässiger Arbeiter war."

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Ich war das, Mamsell," verbesserte Barthel; ,, wenn Sie mir erlauben, erzähle ich Fräulein Amberg Alles." Wollen Sie den Mann anhören?" fragte Charlotte. ,, Nein, nein! Was gehen nich die Trunkenbolde des Dorfes an. Weisen Sie den Mann hinaus."

Charlotte flüsterte ihr einige Worte ins Dhr. Sie haben Recht," erwiderte darauf Emmy  . Es ist vielleicht nicht überflüssig, sich an ihm einen Freund mehr zu gewinnen." Dann wandte sie sich an den noch immer draußen Stehenden. Treten Sie ein!"

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Sie trat zu ihrer befferen Deckung hinter einen Stuhl. Der Mann tam unter vielen unbeholfenen Kragfüßen hers ein und begann:

,, Sehen Sie, Fräulein Amberg, ich hätte Ihnen eine große Bitte vorzutragen."

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Sprechen Sie! Sie sehen, daß ich bereit bin, Sie anzuhören; aber halten Sie sich nicht lange auf, denn der Branntweingeruch erfüllt schon das Zimmer."

" Ich bitte allerunterthänigst um Vergebung. Ich habe nur einen Morgenschnaps getrunken, weil ich fühlte, daß ich nicht die Courage hätte, Ihnen unter die Augen zu treten; denn man weiß da unten im Dorfe, daß Sie nicht so leutselig nnd nachfichtig gegen Unsereinen find, als Fräulein Rodenburg, welche sich nicht scheute, in meine ärmliche Wohnung zu kommen und uns eine Weihnachts­freude zu machen."

Ah, Sie sind also Einer von denen, welche Fräulein Rodenburg beschenkt hat?"

Ja, gnädiges Fräulein! Und ich danke ihr bis an mein Ende, daß sie es that."

Sie können ihr Lob sparen. Wir kennen Fräulein Rodenburg! Was wollen Sie von mir?"

( Fortsetzung folgt.)

Tang