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Aus dem Reiche des Herrn

unberührt."

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Thielen.

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Angriff auf die Gegner der heutigen Gesellschaftsordnung| Kriegsrechts dem bürgerlichen Strafgesetz unter- daß die Lehrer, belehrt durch die bisherigen Erfahrungen, von auszubeuten. Mit dieser Abfertigung der Maybaum'schen worfen ist. Bei einer früheren Gelegenheit wiesen wir schon der unwürdigen Methode des Bittens und Bettelns abgehen Denunziation durch Zeugnisse der Wissenschaft können wir darauf hin, daß englische Truppen, die bei einer Volks- möchten. Die geftrige Nummer der Preußischen Lehrer- Zeitung" uns wohl begnügen. Mit der Frage, wie denn den Uebel- ansammlung auf Befehl des kommandirenden Offiziers getäuschung durch die folgende, recht auffallend gesetzte Notiz: bringt schon eine ebenso unerwartete wie unangenehme Ent­ständen, die in dem Morde in der Mohrenstraße zu tage schossen hatten, wegen Mordes vor die Geschworenen gestellt Der geschäftsführende Ausschuß des Landesvereins preußischer täuschung durch die folgende, recht auffallend gesetzte Notiz: getreten sind, zu begegnen ist, müssen wir uns aber noch wurden. Die Ausrede, daß sie auf Kommando gehandelt Volksschullehrer( Magdeburg ) hat beschloffen, in Sachen des Be­besonders beschäftigen. hätten, half ihnen nichts; nur der Umstand, daß die Ge- soldungsgesetzes und der Wittwen- und Waisenversorgung durch schworenen statt auf Mord blos auf Todtschlag erkannten, eine an den kultus und an den Finanzminister rettete die Angeklagten vor dem Galgen, nicht aber vor abzusendende Deputation vorstellig zu werden. Dieser längerer Gefängnißstrafe. Es ist übrigens in England auch Schritt des preußischen Vorstandes ist der Zustimmung der ge wiederholt vorgekommen, daß Soldaten, die auf Befehl fammten preußischen Lehrerschaft gewiß." Daß diefe letzte Voraus Die Silfs Maschinenwärter und Heizer der Menschen tödteten, als Mörder gehängt wurden. In England fetzung nicht ganz zutrifft, mag ein leiser Troft sein. Ferntrieb Anlage im Haupt Bahnhofe zu ist das ganze Heerwesen nicht blos den bürgerlichen Gesetzen,- Politische Unduldsamteit kommt in einem Vor Frankfurt a. W. bekamen, wie wir der dortigen Volts sondern auch den bürgerlichen Sitten unterworfen. Das gehen der Norddeutschen Verlagsanstalt und Druckerei gegen den stimme" entnehmen, bis 25. Mai d. J. für ihre zwölfstündige Duell kennt man dort nicht. Außer im Dienst darf weder Korrektor des Reichsanzeiger", Herrn May Roß, zum Ausdruck. Dienstzeit auch 12 Stunden Bezahlung, wobei der Arbeitstag zu der Soldat noch der Offizier Waffen tragen. Der Soldat Herr Roß war sechs Jahre in der Norddeutschen Buchdruckerei 10 Stunden und das übrige als Ueberstunden gerechnet wurde. außer Dienst hat zwar seine Uniform, aber statt des Seiten- thätig. Herr Roß hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Die Eisenbahn- Direktion hat nun beanstandet, daß die Ueber­stunden stets in Rechnung gestellt worden sind. Die Maschinen- gewehrs ein dünnes spanisches Rohr( auch dicke Stöcke sind demokratischen Arbeitervereins die Versammlungen, in denen Bro­Inspektion wies daher unterm 30. Mai den Werkstätten- untersagt). Die Offiziere außer Dienst tragen weder fessor Quidde referiren sollte, einberufen. Dies war die Ver­Vorsteher Rendel an, daß die Ueberstunden vom 25. Mai an Waffen, noch Uniform. Ein Fall wie der in Karlsruhe ist anlassung, daß Herrn Roß, dem die Geschäftsleitung das Zeugniß nicht mehr in Rechnung gestellt werden dürften. Jeder deshalb in England ganz unmöglich. eines ausgezeichneten Fachmannes ansgestellt hat, gegen deren Willen, Arbeiter erhält" so heißt es in der Anordnung Freilich, um den Militarismus in seinem Getriebe zu aber auf Druck von oben heute gefündigt wurde. Dieses Bor einen vollen Tag bezahlt, ohne daß Ueberstunden daß Ueberstunden zur hemmen, dazu bedarf es bürgerlicher Freiheit, wie sie in gehen ist recht bezeichnend für den fleinlichen Geift, der an Berechnung kommen, dafür können denselben auch nach dem Dienstturnus eintretenden Ruhetage unter Beachtung Deutschland erst mit dem Siege des Sozialismus müßte in der ganzen Welt vergebens herumsuchen, um ein dafür können denselben auch die England besteht. Und bürgerliche Freiheit kann in manchen Stellen herrscht. Ein prinzipieller Gesichtspunkt tann für bien die Geschäftsleitung nicht maßgebend sein, denn sie der Vorbemerkungen auf Muster 1a der Rechnungs Ordnung kommen, der den Militarismus wie den Kapitalismus mit Bersonal zu finden, dessen politische Gesinnung jederzeit mit der angerechnet werden. Die im Kontrollheft geführten Arbeiter bleiben als Werkstätten- Arbeiter von vorstehender Bestimmung Stumpf und Stiel beseitigt. Leitung der Norddeutschen Verlagsanstalt übereinstimmt. Als charakteristisch für die fittliche Verwilderung durch Der Volts- Zeitung" entnehmen wir hierzu noch folgende Am 6. Jnni wurde diese Anordnung der Maschineninspektion den Ehrenpunkt" sei noch erwähnt, daß heute in der Kreuz interessante Meldung: den Arbeitern durch Aushang bekannt gegeben, unter Beifügung Beitung" ein gewiffer Biehlberg- natürlich Herr von"- Anfangs dieses Jahres war schon einmal an R. das Ver­folgender, vom Werkstätten Vorsteher Rendel ge- den Muth hat, den ermordeten Siepmann für den allein langen gestellt, seine öffentliche Thätigkeit einzustellen; damals gebenen Erklärung: 1. Die Verfügung betrifft nur die im Betriebe schuldigen Theil" beschäftigten Leute. 2. Diefelbe ist dahin auszulegen, daß der Kanaille, die einen Offizier einmal auftreift, mit dem bamals das Anfinnen zurück und auch die Geschäftsleitung( Graf zu erklären und jede bürgerliche wurde hauptsächlich auf seine Eigenschaft als Borstandsmitglied und jede bürgerliche der deutschen Buchbruckerorganisation hingewiesen. St. wies Betriebsarbeiter vom 25. Mai 1896 ab einen 12 ftündigen Arbeits- Tode zu bedrohen. Jeder Deutsche, der einen Offizier Westarp) trat von dem Verlangen zurück, wohl weil sie fürchtete, tag hat, daß er feinen Stundenlohn, fondern einen Tagelohn, für die tägliche Beschäftigung von 12 Stunden nach Maßgabe des zufällig auftreift und nicht demüthig um Verzeihung bittet, daß bei einer gewerkschaftlichen Maßregelung die anderen Ar­§ 2 Abs. 2 der Arbeitsordnung für das Personal der Ferntrieb ist unverschämit" und wird niedergestochen. Von Rechts beiter der Druckerei mitgehen würden. Aulage bezieht. 3. Während diefer 12'stündigen Arbeitszeit wegen. So der von" Biehlberg. Mit der Duellfrage hat sich am Sonnabend die werden nur die zur Einnahme des Essens nothwendigen Pausen, Was bleibt nach ihm weiter übrig, als der Revolver? 8. Brandenburgische Provinzial- Synode be­welche in jedem einzelnen Falle für jeden einzelnen Mann von dem die Aufsicht führenden Beamten oder dessen Vertreter, nach Maßgabe nichts weniger als aus gesteigertem Ehrgefühl hervorgeht, über die noch immer fortdauernde, der göttlichen und Ein Menchelmord aus Feigheit. Daß das Duell schäftigt. Der Synode lagen Anträge verschiedener Kreissynoden vor, die schmerzliches Bedauern aussprechen des§ 4 Abs. 3 der Arbeitsordnung für die Ferntrieb Anlage zeigt deutlich der Fall von Brüsewiß. Zu der Unthat menschlichen Ordnung widersprechende, dem bestimmt werden müssen, gestattet. 4. Die Ruhetage werden von genanntem Tage ab als equivalent für die eventuell geleisteten wurde derselbe hingeriffen, nicht etwa, weil er sich schwer gesunden Rechtsgefühl des Boltes und dem Ueberstunden als volle Tage vergütet. 5. Ju Krankheits- oder beleidigt fühlte, sondern weil er fürchtete, möglicherweise christ lichen Gewissen schweres Mergerniß be Urlaubsfällen, sowie bei Verspätungen kommt die versäumte Zeit beleidigt zu sein und nicht genügend Genugthuung verlangt reitende Unfitte des Duell 3. Die Provinzialfynode in vollen 1/12 zum Abzug, z. B. bei einer Berfäumniß von zu haben, und daß in diesem Fall er gezwungen werden soll dahin wirken, daß dem Duellunwesen Einhalt gethan, refp. 3 Stunden kommen nicht wie feither 3/10, sondern 3/12 des Tage- könnte, aus dem Offizierkorps zu scheiden. Diese Furcht den Geistlichen Anweisung gegeben werde, wie sie sich beim Be­lohnes zum Abzug. Bei einem Lohnfah von 3 M. pro Tag war so mächtig, daß er um jeden Preis dieser gefürchteten gräbniß im Duell Gefallener zu verhalten haben. beträgt der Abzug demnach nicht wie seither für 3 Stunden Gefahr entgehen wollte. Diese Gefahr erschien ihm so Andrae 2andsberg a. W. weift darauf hin, daß die in Berichterstatter Landgerichts - Direktor Dr. 90 Pfennige, sondern 3,-: 1225 X 375 Pfennige. Bei auftretenden Zweifeln werden die einzelnen hiermit an- groß, daß, um sie zu vermeiden, er es vorzog, lieber die neuester Zeit stattgefundenen Duelle große Aufregung gewiesen, sich bei dem Unterzeichneten oder deffen Vertreter die chrlofefte That zu verüben, nämlich einen wehrlosen in der Bevölkerung hervorgerufen hätten, weil in weiten, nothwendige Aufklärung einzuholen." Menschen niederzustechen. Aber-- und das ist das namentlich höheren Kreisen das Gefühl da Die betreffenden Arbeiter, die nicht etwa junge Leute sind, Charakteristische die strafrechtlichen Folgen Folgen des für vollständig geschwunden sei, daß das Duell sondern seit vielen Jahren im Staatsdienste Todtschlags erschienen dem Herrn v. Brüsewiß lange Sünde sei. Ein großer Krebsschaben sei es, stehen und alle starte Familie haben, werden durch nicht so fürchterlich als Duellanten wissen, daß fie die Das Unterlassen desselben. daß die den Befehl, 12 Stunden lang für den gleichen Grade so wie eine Verlegung der Ehre lange nicht so brauchen, sondern ihnen sehr balb der größte Theil ihnen zudiftirte Strafe doch nicht abzubüßen Lohn wie beim Behnstundentage zu arbeiten, schlimm ist, als die Verlegung eines Paragraphen des aus derselben erlassen werde. Dem Antrage mehrerer Kreis­monatlich um 10-12 M. geschädigt. Sie wandten sich an den Dienſtvorsteher, damit derfelbe Abhilfe schaffe, wurden jedoch der Landsknechtszeit überkommenen Ehrenkoder. Das lächer- fynoden, den im Duell Gefallenen das firchliche Begräbniß unter furzerhand abgewiesen mit dem Bemerken, daß sich ein Mitglied liche und verächtliche Scheinbild der Ehre steht eben höher Mitwirkung der Geistlichen zu versagen, fönne er sich nicht an­der tönigl. Eisenbahn Direktion, der Eisenbahn - als die Ehre selbst.- schließen, da dies sehr bedentlich erscheine.

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Direktor Fischer, dahin geäußert habe, wem diese Neuerung Beitrag zur Sonderehre" des Offiziers. Es war am einzelnen Fälle liegen unendlich verschieden, nicht gefalle, dem stünde es ja frei, sich eine andere 24. Oktober und gestern genau 90 Jahre her, als der Kommandant o daß man sie nie verallgemeinern fönne. Der Stelle zu suchen! Eine weitere Beschwerde, mit welcher der damals als uneinnehmbar geltenden Festung Spandau Kirche Ständen andere geeignete Zuchtmittel zur Verfügung. Der fich die Leute mündlich an den höheren Dienſtvorgesetzten, von Beneckendorf den Franzosen die Festung auslieferte, ohne Referent beantragte, zu erklären, daß die Kirche die Aufgabe habe, Bau- Inspektor Sobersti, wandten, wurde gleichfalls kurzer daß auch nur ein einziger Schuß gefallen war! mit allen Mitteln der Predigt, des Altargebets, der Seel­hand abgewiesen, wobei dieser Herr erklärt haben soll, die außer von Beneckendorf gab es genug andere Edelste der forge und gegebenenfalls auch der Kirchenzucht das Gewissen Leute verdienten noch viel zu viel!( Lohusay Nation", welche die anvertrauten Pläze" ohne Ver- ihrer Glieder zu schärfen und immer weitere Kreise mit dem 2,50-3,60 m. bei 12stündiger Arbeitszeit.) Darauf wandten theidigungsversuch dem Feinde auslieferte. An dieses Bewußtsein zu durchdringen, daß das Duell gegen Gottes Gebote sich die geschädigten Arbeiter mit Erlaubniß ihres Dienst 90jährige" Jubiläum" zu erinnern ist jetzt an der Zeit, wo verstößt und daher verwerflich ist. vorstehers Herrn Rendel gemeinschaftlich an die königl. die Sonderehre" eine so große Rolle spielt. Superintendent Vorberg schloß sich dem Referenten Eisenbahn Direktion mit einem Gesuch, worin sie in be= Um was es sich bei der Umsatzsteuer" handelt, daß in England, Schweden und Norwegen Duelle in der Armee in der Verurtheilung des Duells an und wies darauf hin, scheidener Weise die Wiedereinführung der früheren Bezahlungs. mit der jetzt erste Versuche bei den sächsischen Konsum nicht vorkommen. Bei dem Begräbniß eines im Duell Gefallenen weise verlangten. Sie sagen darüber: Bis zum 25. Mai d. J. hatten wir in anbetracht, daß wir als Maschinenmeister ununterbrochen vereinen gemacht werden, kann man aus einem Eingesandt müsse auf das Verdammenswerthe des Duellunwesens hingewiesen 12 volle Stunden des Tages durch unseren Dienst in Anspruch in der Kölnischen Volkszeitung" ersehen. Dasselbe rührt werden. Dr. Kahl erklärte sich auch als Gegner des genommen sind, eine auf einen Tag und 2 Ueberstunden berechnete von einem Anhänger des Gedankens, der in der Umsatz- Studentenduells. Der Unfug des Duella tönne Bezahlung, welches auch, als dem thatfächlichen Verhältniß ents steuer zum Ausdruck kommt, her, nur hält sich dieser durch irregeleitete Ehrbegriffe nicht ent­sprechend, da infolge unferes Spezialdienstes Steuerkünstler nicht an den Umsay, sondern an die Zahl fchuldigt werden.- Freih. v. Manteuffel wünschte Frühstücks., Mittags- und Vesperpause fort der Personen, welche in einem Geschäft beschäftigt gegen das Duell. - Oberpräsident Dr. v. Achenbach möglichst einmüthige Stellungnahme der Synode fallen muß, als richtig anzusehen ist." sprach sich dagegen aus, einem im Duell Gefallenen das kirch­liche Begräbniß zu versagen. Das Bolt sehe in solcher Ber fagung ein Zuchtmittel schwerster Art, es sehe darin eine Infamie gegen einen Verstorbenen. Etwas Unevangelischeres als eine folche allgemeine Verfagung könne er sich gar nicht denken. An einstimmig angenommen. Bei der Abstimmung wird der Antrag des Referenten

Nach neunwöchigem Warten der Leute wurde einer der sind. Er schreibt diesbezüglich: Unterzeichner dieses Gesuches zum Dienſtvorsteher berufen und Mein Vorschlag lautete: man müßte an Orten bis ihm, ohne daß ihm Einsicht in das betreffende Schriftstück ge stattet wurde, die Mittheilung gemacht, das Gesuch sei a b= fchlägig beschieden und sollte er dieses seinen Kollegen mit­theilen. Außerdem sollten die betreffenden froh sein, daß sie nicht bestraft würden, weil sie sich unterstanden, das Gesuch gemeinsam zu machen.

1000 Einwohner 5.000 20.000

= 2 Personen

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50 000

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100 000

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200 000

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hoben werden.

300 000 400 000

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Nehmen wir die Stadt Köln an. In Köln würden demnach neun Personen steuerfrei sein. 1995 11. Die 10. Person würde mit 500 m. besteuert of ot diman

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12.

1000 2000

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3000

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4000

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15. 16.

5000

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6000

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Die Reichstagswahl in Brandenburg­West havelland reizt auch die Nationalliberalen an, alle raths v. Löbell. Um ihre Empfehlung wirksamer zu machen, Hebel anzusehen für die Wahl des konservativ- agrarischen Land­ftreichen sie ihre eigene Partei in einem Flugblatt mit folgenden Worten heraus: Die nationalliberale Partei stellt das Waters land über die Partei, das allgemeine Wohl über alle Sonder bestrebungen." Jedes Wort ist hier eine Lüge, und geradezu der Wahrheit entgegengesett. Man tönnte die nationalliberale Bartei geradezu die Partei der Lüge und der Heuchelei nennen und träfe das richtige.

In Halle stürzte sich ein junger Retrut des Magde missburgischen Füsilier- Regiments Nr. 36 in der Kaserne am Roß­play aus einem Fenster des zweiten Stockes auf den Hof, fiel hier rückwärts auf ein eisernes Stadet und zog sich

hat, steht unserer Ansicht nach in vollkommenem Widerspruch zu den schäfte Verwendung finden. Für jeden Angestellten jedoch, der Das Verfahren, was hier die Eisenbahn- Direktion eingeschlagen stenerfrei lassen, einschließlich" der Familienmitglieder, die im Ge­kaiserlichen Februar- Erlassen vom Jahre 1890. Darin gab der Kaiser seinen Willen fund, daß die Staatsbetriebe mehr im Geschäfte angestellt wird, müßte progressive Steuer er­muftergiltige Vorbilder einer wirksamen Arbeiterfürsorge werden sollten. Daß ein Betrieb, wo die Arbeiter zwei Stunden länger ohne das sich gehörende Entgelt arbeiten sollen, und wo sie bei gemeinschaftlicher Vorbringung von Beschwerden der Gefahr unterliegen, bestraft zu werden, fein solches mustergiltiges Vor­bild wirksamer Arbeiterfürsorge ist, bedarf feines weiteren Be­weises. Die höhere Bureaukratie, die über zu lange Arbeitszeit und über zu geringe Bezahlung schwerlich zu flagen hat, wird diese unfere Meinung natürlich talt lassen. Entstammt dieſe Bed Man sieht der Mann versteht sein Geschäft und an dabei so schwere Verlegungen zu, daß er bald danach schaftliche und politische Vorrechte im Grund der Dinge auf der Bescheidenheit leiden seine Vorschläge nicht. Charakteristisch star b. intensivsten Ausnutzung der Arbeiterschaft beruhen. Die An- für unsere Zustände aber ist, daß das führende Organ der Elmshorn , 22. Oktober. ( Schlesw.-Holstein. Bolts- 3tg.) sichten, die diese Büreaukraten hinsichtlich der Arbeiter dort mit zur Zeit maßgebenden Partei im Reiche solchen maßlosen Bor ca. einem Monat wurden hier mehrere Personen die der Muttermilch eingefogen haben, bringen sie in ihre fistalische Vorschlägen Raum gewährt, ohne auch nur ein Wort der selben waren noch nicht vorbestraft- wegen einer Schlägerei, Thätigkeit mit herüber, so daß heute der Staat ganz den Charakter Kritik dazu zu äußern. Wohl aber meint das Blatt an in der sich selbige geradezu bestialisch betragen hatten, zu 7 und anzunehmen droht, der den Typus des goldhungrigen Privat- einer anderen Stelle: 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. Dieselben büßen zur Zeit, unternehmers so unerfreulich auszeichnet. Nun, dieselbe Bureaukratie" Die Frage der Umsatzsteuer dürfte in der nächsten Zeit trotzdem das Gefängniß überfüllt ist, worüber wir demnächst braucht sich aber dann nicht zu wundern, wenn die Organisations - eine große Rolle spielen, da der Kampf der mittleren und kleinen berichten werden, ihre Strafe hier ab. Sie geben morgens bestrebungen auch unter dem Personal der Eisenbahnen Boden Betriebe im Handel und Gewerbe mit dem Großbetrieb immer bei ihrem Arbeitgeber zur Arbeit und arbeiten dort bis abends faffen. Wenn sie in dem ihr zugänglichen Theile der Presse die heftiger wird." nur mit der Unterbrechung, daß sie mittags im Gefängniß Organisationsbestrebungen der Eisenbahnarbeiter als Ausfluß Von und zu der Arbeit Sozialdemokratischer Wühlerei" bezeichnen läßt, so zeigt sie nur die Tagesordnung gestellt, gegenüber der die Partei sich in Straftleidern und in Ketten gefesselt transportirt, Gott be­Man sieht, für das Zentrum ist hier eine Frage auf effen und nachts bort schlafen. werden diese Gefangenen nicht etwa durch Polizeibeamte wie turzsichtig sie die Menschen und Dinge beurtheilt. Sie felbst, nicht die Sozialdemokratie, ist die Ursache, daß die durchaus nicht ablehnend verhält. Kommen wir einmal aber wahre, sie gehen allein und können sich mit jeder Privatperson Eisenbahnarbeiter sich zufammenthun, um Verschlechterungen auf dieses Gebiet, dann ist nicht abzusehen, warum unterhalten. Da felbige nach Elmshorn gehören, läßt sich auch ihrer Lage abzuwehren und Verbesserungen derselben zu erreichen. nur im Handelsgewerbe und nicht auch in der Fabrikation sonst manches durch Gewährung dieser Freiheiten bewerkstelligen. Der Sozialdemokratie fällt in der Hauptfache nur die Aufgabe eine Personal- und vor allem eine Maschinensteuer ein- 28ie ganz anders werden politische Gefangene behandelt! Als zu, den Eisenbahnarbeitern zu zeigen, wie sie ihre Zwecke am geführt werden soll. beften und ohne Opfer an Existenzen erreichen tönnen.

Politische Uebersicht. Berlin , 24. Oftober.

Anläßlich des Offizierßehren- Mordes in Karlsruhe erinnert die Bossische Zeitung" daran, daß in England das Militär, und zwar Gemeine wie Offiziere, trotz des

Herr von Stumm, der Vorkämpfer gegen die Konsum­vereine, wird dann freilich ein böses Gesicht machen. Aber was dem einen recht, ist dem anderen billig, und schließlich muß doch der- Mittelstand erhalten bleiben.-

Deutsches Reich .

8ur Lehrer Besoldungsfrage. In unserem gestrigen Leitartikel sprachen wir zum Schluß die Hoffnung aus,

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vor einigen Jahren ein hiesiger Genosse eine Versammlung an­meldete und die Behörde eine Bescheinigung über diese An­meldung ausstellte, welche nicht tlar ersehen ließ, ob die Versamm­lung erlaubt oder verboten, der Genoffe aber, im guten Glauben, daß ersteres der Fall sei, die Versammlung abhielt, erhielt er wegen unerlaubter Abhaltung dieser Versammlung sechs und der Wirth vier Wochen Gefängniß. Diese Strafe fonnte hier nicht verbüßt werden, beide Berbrecher" mußten nach Glückstadt wandern. Glaubt die Strafvollzugs- Behörde wirklich durch der­artige ungleiche Behandlung ihr Ansehen zu heben? Wir wollen