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Beilage zum Berliner Volksblatt.
211.
Bustände in den irischen Gefängnissen.
Welche Zustände in den irischen Gefängnissen herischen, liber giebt folgende amtliche Taistellung einer von Regieswegen ernannten„ Royalkommission" Aufschluß. Viele Gefängnise entsprechen einem antiquirten Typus, find em veralteten System von Disziplin angepaßt und ent chen demgemäß nicht den Anforderungen des heutigen Lage 3.44
Sonntag, den 7. Dezember 1884.
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zu ammenschrumpfen, machen dennoch den Manchestermännern arge Kopfschmerzen, weil bei der Besprechung derselben im Reichstage fich wieder einmal zeigen wird, welche Partei ernstliche Sozial- Reformen anstrebt. So bringt z. B. heute Die liberale Voff. 3tg." folgenden Artikel. Gegenüber der in dem sozialpolitischen Antrage des Zentrums an den Reichstag erhobenen Forderung einer gefeßlichen Regelung der Maximalarbeitszeit erwachsener männlicher Arbeiter, also der Einführung des Normalarbeitstages", dürfte folgende Auslaffung von Interesse sein, welche der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete Geh. Regierungsrath Jacobi, der sich um die Lohnstatistik sehr verdient gemacht hat, im Jahre 1876 von fich gab:
Nachdem über die fanitären Einrichtungen, über die ungeden Lotalitäten der Vorrathskammern geflagt, welche faum Erfordernissen einer Kolonie dritten Ranges entsprechen Birden, spricht der amtliche Rapport davon, daß die Beamten ehr häufig Leute sind, die von ihrer Verantwortlichkeit keinen Begriff baben. Es fann kein Zweifel darüber obwalten, daß Bahl der Bestrafungen bei weitem diejenige, welche in engden G- fängnissen erfolgt, übersteigt, und daß der ganze Beantenstab refonstruirt werden muß." Es werde kaum ein Unkaied zwischen verurtheilten Verbrechern und Untersuchungs falle gemeinhin nur der Kneipe zu: nd fallen oftmals auch ganz aus. angenen gemacht. Die Erholungsstunden seien urgenügend
Die
Es ist Praris, daß bei Regenwetter um die bestimmte Ausgangszeit teine andere Stunde dazu angelegt wird, so daß Gefangenen oft mehrere Tage lang der frischen Luft entbehen müffen. Ke'ner darf mit dem anderen, auch nicht in Gegenwart des Wärters, ein Wort wechseln. Man läßt ouch oft in Unkenntniß davon, daß fie Bücker aus der Ge Kingnißb bliothek erhalten können. Es kommt vor, daß fie Banz im Widerspruche mit den Gesezen des Landes, monate
im Gefängniß behalten werden, ehe die Verhandlung attfindet.
28ir bemerkten bei unsern Besuchen, daß mehrere Ge
fangene in Folge immer wiederholter Vertagung des Termines Caft behalten werden." bis neun Monate und mitunter noch länger in dieser
Was die verurtheilten Gefangenen betrifft, so hält die Rommiffion es für nothwendig", zu berichten, daß die Ges fangenen mangelhaft genährt", barbarisch gestraft werden, und daß der Prozentsaz der ins Hospital geschickten Kranken
oft
böchst auffälliger" sei, daß die Erholung in frischer Luft agente förperliche Erholung". ganz wegfällt, denn man erad tet Steinklopfen als geDie Kommiffion räumt ein, daß die Kerker von Schmus starren und daß im Win ter nicht hinreichende Sorge dafür getragen wird, daß in bei der dort herrschenden Temperatur gerade in jenen Stunden Den Cefen auch bei Nachtzeit ein Feuer erhalten werde, was Amichlimmsten empfunden werde, wo Wärme am nothwendig
Man nimmt häufig wahr, daß einfichtige und wohlhabende Männer vor dem Gedanken erschrecken, daß auch bei uns, gleichwie in England, die zehnstündige Arbeitszeit als eine allges meine Forderung der gewerblichen Arbeiter auf die Fahne geschrieben werden könnte; denn was der Arbeit entzogen werde, Mindereinnahme und Mehrausgabe werde fich gegenüberstehen, und die Rohheit erst recht zunehmen. Dieser Einwand ist gewiß zur Beit nicht ohne Berechtigung und würde z. B. bei einem Sprunge von 13 auf 10 Stunden Arheit sicherlicher für die große Menge zu treffen. Wie die Natur keine schroffen Uebergänge fennt, so wollen auch die Kulturfortschritte nicht plöglich, noch außer dem Busammenhange mit der ganzen übrigen Lebenshaltung vollzogen sein. Bildung und Sitte müssen neben der herabgehenden Arbeitszeit fich heben und der Muße ihren würdigen Inhalt geben. Es muß ferner erwartet wer den, daß die Gütererzeugung der Nation, was fte an Arbeitszeit verliert, an Arbeitskraft wiedergewinne, eine Hoffnung, welche fich freilich bei den deutschen Arbeitern erst nach gründlicher Ernüchterung von ihrem Freiheitsrausche erfüllen dürfte. Unter diesen Voraussetzungen aber welcher Mensch lichdenkende wollte nicht mit uns den Wunsch theilen, daß auch wir in Deutschland nicht durch das Gefeß, sondern durch die Sitte, allgemein zum Normalarbeitstage von zehn Stun den gelangten?"
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Sowett die ,, Vosfische Zeitung ,,. Wir messen, wie gesagt, dem Antrage des Bentrums feinen großen Werth bei, denn eine Partei, die für Vertheuerung der nothwendigsten Lebens mittel eintritt, und stets behauptet, daß nur die Religion alle Schäden heilen fönne, fann es mit einem derartigen Antrage nicht ernst meinen. Wenn fich trogdem die Liberalen vor einem derartigen Antrage entsegen, so zeigt dieses, daß fie auch nicht das leiseste Rütteln am Manchesterprinzip ertragen fönnen. Wenn die Arbeiter so lange warten sollen, bis die
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1. Jahrgang.
Vor dreißig Jahren bedangen fich die Dienstmädchen in Holland aus, daß sie wöchentlich nicht öfter als 3 Mil Lachs zu essen bekämen, heute ist der Lachs dort eben so theuer, wie anderswo, und ein Handelsartikel von größter Wichtigkeit ge
worden.
Von der Kongo - Konferenz. In dipomatischen Kreisen hält man es nunmehr für wahrscheinlich, daß noch vor Schluß der afrikanischen Konferenz die internationale Kongo - Gesellschaft von allen Großmächten als selbstständiger Staat aner fannt sein wird. Bezüglich Englands wird bestätigt, daß dasfelbe zur Anerkennung der Gesellschaft entschlossen ist. Dem nächst dürfte Holland auf diesem Wege folgen. Die Verhand lungen Frankreichs mit der Gesellschaft haben durch die Eröff nung der Konferenz eine Unterbrechung erlitten; man nimmt aber an, daß Frankreich dieselben in nächster Beit wieder auf nehmen und in Kurzem zum Abschluß bringen wird. Erweist fich jene Vorausseßung als richtig, so ist es nicht ausgeschlossen, daß das Programm der Konferenz noch eine Erweiterung er fährt.
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Das Resultat der Wahl in Danzig ist ganz besonders bemerkenswerth. Es erhielten, wie wir schon gestern berichteten Schrader( ofr.) 6376, v. Ernsthausen ( t nf.) 2985, Landmesser ( Bentr.) 2859, Jochem( Soz.) 1451 Stimmen. Es feblen also dem Herrn Schrader 462 Stimmen an der abfoluten Majorität und es ist mithin eine engere Wahl zwischen den Herren Schrader und v. Ernsthausen erforderlich. Die Berheiligung bei der Wahl war diesmal um 784 Stimmen geringer als bei der Wahl am 28. Oftober. Sie betrug damals 63 pCt., diesmal nur etwas über 55 pCt. Herr Schrader hat 873 Stimmen weniger erhalten als am 28. Oktober Herr Ridert, Herr v. Ernsthausen 497 weniger, Herr Landmesser 287 weniger und nur der sozialdemokra tische Kandidat Herr Jochem erhielt 874 Stimmen mehr als am 28. Ottober der sozialdemok.atische Kandidat Bebel.
Eine für Zivilanwärter wichtige Entscheidung ist | unterm 1. d. M. von dem Minister der öffentlichen Arbeiten ergangen. Aus einem Einzelfall, in welchem für einen nicht anftellungsberechtigten Telegraphisten die Berleibung der An stellungsfähigkeit für den Eisenbahn- Stationsdienst zu dem Bwede nachgefucht worden ist, um den Betreffenden vor den übrigen Anwärtern in die nächste frei werdende Etatsstelle des Stationsdienstes einiüden zu laffen, hat der Minister Ver anlaffung genommen, darauf hinzuweisen, daß aus der Vers leihung der Anstellungsfähigkeit für einen bestimmten Dienstaweig die Berechtigung zum alsbaldigen Einrücken in eine den
Ren it." Sie ,, räumen endlich ein, daß eine entseglich große Sitte den Marimalarbeitstag herbeiführt, dann können sie herzuleiten ist. Die mit der Anstellungsfähigkeit für einen bes
Anzahl von Gefangenen dem Wahnsinne verfällt."
Ganz buntle Bellen find noch Gebrauch. Die Strafe des
aftens fchließt jede weitere Nahrung als ein fund Brot und
bis zum jüngsten Tage warten.
Die Lachstonferenz ist seit einigen Tagen in Berlin zu sammengetreten, an der außer Holland und Preußen Baden,
Baffer aus. Viele Gefangene, die ihren Verstand behalten, Bayern , Hessen und die Sch veiz betheiligt sind. Die preußische
Berben
die größere Anzahl wird wahnsinnig. Eine der
Regierung wird durch den Unterstaatssekretär im Landwirth
stimmten Dienstzweig ausgestatteten Anwärter dürfen- ebenso wie die in Ermangelung von anstellungsberechtigten An märtern angenommenen Nichtanstellungsberechtigten- in die den Militäranwärtern vorbehaltenen Etatsstellen nur unter der Voraussetzung einrücken, daß geeignete Stellenanwärter aus
profen Anzahl von Gefangenen, die nach ärztlichem Zertifikat rath Göring, vortragenden Rath in der zweiten Abtheilung anftesten Thatsachen," fährt der Rapport fort, liegt in der schaftsministerium Marcard und den Winkl. Geh. Legations - dem Militär nicht vorhanden sind.
Dem Gefängnisse von Mountjoy ( Berg der Freude!) und Soile irfinnig werden." Das wird so erklärt:
Wir nehmen wahr, daß ein großer Theil jener Gefan
Benen, über welche die Beamten langwierige Bestrafungen vers
des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, vertreten. Aus den verschiedenen interefftrten Staaten find elf fachmännische Delegirte zugezogen worden. Die Verhandlungen werden an jene zur Beit der Fischereiausstellung mit der Troß der nunmehr herbeigeführten Bereitwilligkeit hollands, sich auf Verhandlungen und vielleicht Ronzefftonen einzulaffen, darf man doch die Ers
Singten, zu der Bahl derer gehört, die infolgedeffen wahnsinnig Schweiz geführten anknüpfen. werden. Wir find überzeugt, daß viele dieser Fälle, wenn werden sollen, wie fich denn eines zu Maryborough befindet, wartungen nicht allzu hoch spannen. Holland ist allerdings
night alle, in einem Hafilokal für Invalide hätten behandelt
elfo daß die Disziplinarstrafe hätte vermieden werden und ärzt
lier Beistand anstatt dessen playgreifen können."
Politische Uebersicht.
Die fozialpolitischen Anträge des Zentrums, welche
inzwischen überzeugt worden, daß es verschiedene andere Fragen giebt, bei denen die Haltung Deutschlands für dasfelbe von Wichtigkeit ist wir erinnern an die Frage des Branntweinverkaufs an Schiffer auf der Nordsee und daß es fich darum empfehle, die frühere, schroff ablehnende Haltung in der Lachsfrage zu ändern. Aber es spielten sehr lebhafte
in Birklichkeit zu einer Refulution ohne weitere Bedeutung Intereffen der großen Fischerei- Firmen und Gesellschaften mit.
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Aber alle Hoffnung wollen wir darum noch nicht aufgeben! Ein leifer Schimmer der frohen Aussicht strahlt uns immer noch, und wenn der Segen auch nicht gleich uns alle überflutben wird, so wird doch ein Theil unserer MitIm fechsten Berliner Reichstagswahlkreis hat man nämlich die Person gefunden, die allen unseren Jammer stillen, die Balsam in die brennenden Wunden unserer sozialen Schäden Glücklicher Berliner Sechster Reichstagswahlkreis! Wie väterlich sorgt der ja, wie soll man denn nun eigentlich sagen der Deutsch Freifinn, der Fortschritt oder die neue Demokratie für bich! Der sechste Wahlkreis kann nicht untergehen, und man soll nie sagen, was eine
man jetzt gewiß ausrufen, wenn man den plöglichen Umswung der Witterung in betracht zieht. Vor acht Tagen menschen desselben theilhaftig werden. Rod glänzten die Gesichter sämmtlicher Eisbahnpächter wie bie reinen Vollmonde, fie rieben sich die Hände nicht nur Bor Rälte , nein auch vor Vergnügen, und heute lassen sie bie Unterlippen hängen, daß die bekannten betrübten Loh- träufeln wird. Berber wie die übermüthigsten Posaunenengel dagegen aus.
fegen,
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geworben.
ihr Vergnügen, d. h. ihr Eis ist ihnen zu Wasser
uch für andere Leute ist die milde Witterung nicht
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Auf einen groben Rlog" gehört bekanntlich ein grober Keil, das ist doch eine ganz landläufige Redensart und weiter nichts. Mancher Klok scheint aber keine Keile vers tragen zu können, er dankt schon vorher, ehe es einmal so weit ist. Das ist entschieden klug und vorsichtig auch, und Vorsicht ist bekanntlich die Mutter des Porzellan
Berade von Vortheil, die Pelzhändler beispielsweise sind auch nicht gerade sehr erbaut davon, während der dicke Sache ist. Rentier, ber feiner Frau zu Weihnachten einen theuren Belgmantel versprochen hatte, vor Freude schmunzelt, denn bei die" Rälte braucht doch Niemand einen Pelz. Die mfangreiche Rentiere wartet vergebens, ihr wäre die Kälte atschieben angenehmer gewesen, sie tröstet sich einfach, sie lann ja warten. Aber Warten ist unter Umständen eine Migliche Sache, man sehe nur einmal in einen Hutladen, ba teht gewöhnlich groß und deutlich zu lesen:" Auf das
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arbeiters.
,, Wo die Löwenhaut nicht ausreicht, muß man den Jahren ein schlauer spartanischer Feldherr, und diese ver= schimmelte Weisheit framt jetzt die Partei, die Augenblicklich nicht mal einen vernünftigen Namen ihr eigen nennt, aus, um der Welt Sand in die Augen zu streuen.
Kufbügeln der Hüte kann gewartet werden" freilich Fuchspelz annähen," sagte schon vor fast zweitausend weiß Niemand so recht, wer eigentlich warten soll, die HutMacher oder das Publikum. Das Geschäft geht schlecht, dies Jahr", so flagt man gemein, und man ist nun schon verschiedene Jahre der
Ihr Rezept ist ja furchtbar einfach. Man nehme einige Brocken Hirsch- Dunker'scher Verkrachungstheorien, verschiedene nichtssagende, abgedrofchene Manchesterphrasen,
eine nicht zu unbedeutende Portion Unverfrorenheit beißt
ertig an folche Klagen gewöhnt, daß sie eigentlich garnichts wie der Handwerker zu der diesmaligen Weihnachtssaison, nehme einen Mann, der dem Namen nach Arbeiter ist und Auffallendes mehr haben. Der Raufmann flagt ebenso mie noch nie, und vergeblich zerbricht man sich den Kopf schütteln dieses Gemisch recht tüchtig um, laffe es aber aber die Ursachen dieser Erscheinung.
Woran mag es denn liegen? Wir haben doch so erleuchtet es von brillanten Einfällen, die gelehrtesten Theorien Berben aufgestellt, und dennoch ist die Sache schrecklich einad, es ist zu allen Zeiten so gewesen und wird auch wohl
die große Armuth
Right fo leicht anders werden,-- tommt eben her von der allgemeine ,, Bohverteh", wie schon For Langen Jahren ein berühmter Mann sagte. Würde ben Weltverbesserern, die jetzt überall wie Pilze aus Der Erde hervorschießen, gelingen, dieses lettere Uebel aus Der Belt zu fchaffen, mit dem anderen wollten wir schon
alb fertig werden.
nicht zu lange stehen, und siehe da, ein sogenannter fortschrittlicher Arbeiterkandidat" ist fir und fertig.
Man hat gesagt, daß die Manipulation von Seiten der Fortschrittspartei mit dem Arbeiterkandidaten ein reiner Faschingsstreich sei. Daran thut man entschieden Unrecht, denn die wirklichen Arbeiter im sechsten Wahlkreise rüsten sich in der That zu einer Faschingsparthie, obgleich die Zeit dafür noch garnicht da ist. Da soll man noch sagen, die Arbeiter verständen keinen Spaß, fie wären nicht freundlich und zuvorkommend genug! Kann man sich etwas Höf licheres denken? Giebt es eine größere Artigkeit auf der Welt, als die, daß die Arbeiter, wenn der Fortschritt Fast nacht feiern will, sofort einen Pfannkuch" bestellen?
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Düsseldorf . Am 2. d. Mts. fand hierselbst im Nitterfaale der Tonhalle der Rheinische Provinzialtag des Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränte statt. Nach einer Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Becker referirte Herr Lammers aus Bremen über die Thätigfeit des Vereins, der nicht die Enthaltsamkeit von geistigen Getränken, sondern die Mäßigkeit in deren Genuß erstrebe. Bunächst gehe man gegen den Alkobolismus vor, aber auch der übermäßige Biergenuß jei zu bekämpfen. Vor wenigen Tagen habe der Verein bei dem Bundesrath und Reichstag die Reform der Schankgeseze in der Weise beantragt, daß die Bahl der Schnaps vertreibenden Wirthschaften und Läden verringert, resp. zu der Einwohnerzahl der Gemeinden in ein feftes Verhältniß gebracht werde. Redner bezeichnet ferner eine strenge Kontrole und höhere Branntwein b. steuerung für rathsam; indeß müsse auch mit moralischen Mitteln die Ar
Die Arbeiterschaft des sechsten Wahlkreises wird den Forts schrittlern außerdem jedenfalls noch aus tiefstem Herzen ,, eine gesegnete Mahlzeit" wünschen.
Mit dem Eintritt des Winters hat sich auch die alljährlich wiederkehrende Erscheinung bemerkbar gemacht, daß fich die gewaltsamen Einbrüche in Wohnungen in auffallender Weise wiederholen. Die Dunkelheit begünstigt bie Diebe bei ihrer Arbeit", es ist also durchaus nothwendig und anerkennenswerth, daß die Behörde alle disponiblen Kräfte zur Sicherstellung des Eigenthums der Staatsbürger heranzieht. Man schläft so sicher in dem Bewußtsein, daß das Auge des Gesetzes wacht, und das beruhigende Bewußtsein, daß unser Einem so leicht nichts gestohlen werden fann was man außerdem noch unter Umständen für das größte Kunststück halten könnte wird sich außer uns gewöhnlichen Sterblichen auch noch gewiffen Reichstagsabgeordneten mittheilen, wenn sie darau Senken, daß diejenigen Leute, die ihnen sonst auf Schritt und Tritt gefolgt sind, sich jetzt wieder in ihrem eigent= lichen Beruf nüßlich machen. In eine Arbeiterwohnung ist bisher noch nicht eingebrochen, jeder auch nur einiger maßen anständige Spigbube weiß, daß da nichts zu holen ist.
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Etwas anderes muß aber Jedem auffallen, der die Berichte über begangene Diebstähle liest. Ein jeder Verbrecher, der es für gut hält, über seine bisherige Thätigkeit keine Auskunft g ben zu wollen, bezeichnet sich als ,, Arbeiter", und wenn er fein ganzes Leben lang vielleicht fein anderes Werkzeug gehandhabt hat, als höchstens ein Brecheisen. Ohne weiteres wird dann dieser Name von übelwollenden oder solchen Leuten, die zum Nachdenken zu träge sind, weiter folportirt, und Individuen, die mit der arbeitenden Bevölkerung nicht das Geringste gemein haben, werden dem Arbeiterstande einfach aufgedrängt. Natürlich gehören in Folge dessen die meisten Verbrecher dem Arbe terstande an, Das große Publikum hat sich auch schon so daran gewöhnt, daß es in der Bezeichnung eines Verbrechers als ,, Arbeiter" überhaupt nichts Schlimmes mehr erblickt. Der überwie gende Theil der ganzen Bevölkerung besteht aber aus Arbeitern, und deshalb solle man doch billiger Weise auf diesen größten Stand wenigstens einige Rücksicht nehmen. Es ist ja so furchtbar leicht für Jemanden, der irgend etwas zu verschweigen hat, sich hinter den Namen des Arbeiters zu verstecken, daß aber dieser Ehrenname auch für jeden Verkommenen gebraucht werden darf, das ist entschieden auch ein Zeichen der Zeit.