Vermischtes.

Aus Bayern , 4. Dezember. Aus Würzburg wird dem Münchener Fremdenblatt", dem wir auch die Verantwortung dafür überlassen müssen, Folgendes gemeldet: In der lezten Sculausschußßigung der biefigen Studienanstalt tamen zwei merkwürdige Gesuche um Ermäßigung des Schulgeldes zur Berbefcheidung. Nämlich Herr Regierungspräfident Graf Lug­burg fam hierum für seine drei an der Anstalt studirenden Söhne, der Geheimrath und Medizinalprofeffor der hiesigen Univer fität, Dr. v. Gerhardt, welcher eine Jahresrente von 35,000 m. befigt, für seine beiden Söhne ein. Der Lehrer­rath bewilligte mit schwacher Mehrheit die Schulgeldermäßi­gungen!"

In Gottfrieding bei Dingolfing machte fich ein Schüße anheischig, einem Freunde den Hut mit einer Bimmerftußen­Tugel vom Kopfe herunterzuschießen und der Freund" war flug genug, auf diesen interessanten Epaß einzugehen. Uuser Wilhelm Tell von Gottfrieding hatte indeß das kleine Mal­heur, ftatt des hutes den Kopf feires Freundes zu treffen, die Kugel drang durch und die lebende Scheibe sant hoffnungslos verwundet nieder. Vom Schädel eines Individuums, das sich zu solchen Späßen hergiebt, hätte man eigentlich eine größere Widerstandskraft erwarten dürfen.

München , 4. Dezember. Gestern Abend fand in den Bentialfälen eine Versammlung statt, die in ihrem legten Theile so erregt wurde, daß man fich wieder in die Zeit der Wahlen versett glaubte. Troßdem behandelte der Vortrag einen schein­bar ganz friedfertigen Geger stand, den Vegetarianismus. Ein Herr Dr. Aderholdt aus Paris und ein hiesiger Maler, Die­fenbach, machen nämlich in letterer Zeit hier für den Vegeta­rianismus ganz energisch Propaganda. Der legtere hält jeden Sonntag einen Vortrag über das ,, menschliche Elend" und seine Beseitigung durch naturgemäße Lebensweise. Sowohl dieser Herr, wie Herr Dr. Aderholdt bewegen fich dabei meist in Ge­meinplägen, häufen Behaupturg auf Behauptung, ohne fte im Geringsten zu beweisen. Herr Diefenbach ging neulich sogar so weit, daß er allen Chemilern entgegen bebauptete, das Obst be stehe nicht zum größten Theil aus Waffer! Ein Herr M. Weiß, cand. med., welcher diese Vorträge besuchte, versuchte nun tes Cefteren, eine Diskussion her beizuführen, doch wurde ihm eine solche unter allerlei Vorwänden stets verweigert. Er mußte fich nun nicht anders zu helfen, als daß er selbst eine

Theater.

Königliches Opernhaus:

Mittwoch: Die Königin von Saba.

Königliches Schauspielhaus: Mittwoch: Rosenkranz und Güldenstern.

Deutsche Theater:

Mittwoch: Der Richter von Balamea.

Bellealliance- Theater: Mittwoch: Extra- Vorstellung. Hans und Grete. Renes Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater: Mittwoch: Gasparone .

Central- Theater:

Alte Jakobftraße 30. Direktor: Ad. Ernft. Mittwoch: Bum 46. M.: Der Walzer- König.

Refidenz- Theater:

Versammlung eir berief, zu der die Herren Dr. Aderholdt| flüchtige Theil desselben ist sehr exploftofähig und fängt leicht

und Diefenbach eingeladen wurden. Nur lesterer war erschienen und zwar in feirem naturgemäßen Gewande. Ein longes weißes Kleid hüllte den schmächtigen Körper ein; mittelst staifer Burte war an demselben ein riesiger Proviantfack befestigt; die Füße staken in erschreckend großen, unförmlichen Schuhen, während zum Saute des Kopfes nur ein Schirm diente. Herr M. Weiß unterwarf run an der band der Ergebnisse wissenschaftlicher For schung die Lehren der Vegetarianer, vorzugsweise der Herren Dr. Aderholdt und Diefenbech, einer strengen Kritik; zeigte, daß fte zum großen Theile auf Irrthümern und Trugschlüssen be­ruhten, und daß ihre fühnsten Behauptungen der Beweise er­mangelten. Nach diesem mit sehr großem Beifall aufgenom menen Vortrage entspann fich nun eine längere, sehr lebhaft geführte Diskussion, an der sich vor Allem die Vegetarianer Liefenbach, Reim und Chormann betheiligten. Entgegen der Meinung eines dieser Herren ist der Vegetarianismus ent­schieden nicht unversehrt aus dem Saale hinausgezogen, was, abgesehen von dem trefflichen und durchaus sachlich ge= haltenen Vortrage des Herrn Weiß auch daran lag, daß die drei Cpponenten so gut wie gar nichts Sachliches entgegneten und unter sich uneinig außerdem noch waren. Die Versammlung, die, wie schon bemerkt, sehr start besucht war auch Damen waren zugegen schloß erst um 11% Uhr. Die biefigen Vegetarianer werden jedenfalls große Anstrengungen machen, diese Scharte auszuweßen; ob's ihnen gelingen wird?

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Gemeinnütiges.

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Genuß von Obst. Obst ist kein Nahrungsmittel, sondern nur ein Genußmittel, wohlgeeignet zum Nachtisch, aber nicht empfehlenswerth als Hauptspeise, denn fast fämmtliche Dbft atten bestehen faft dreiviertel aus Waffer. Ein zu starker Genuß von frischem Obst in Verbindung mit starkem Waffer genuffe dabei hat aber häufig heftige Durchfälle zur Folge. Ebenso vermeide man, die Obikerne mit zu verschlucken, weil diese sich im Blinddarm festsegen fönnen; auch unterlafe man es, die Schalen und Obstgehäuse zu effen, weil diese Vers bauungsstörungen hervorrufen können. Ebenso vermeide man den Genuß unreifen, überreifen und faulen Obstes.

Benzin und sein Gebrauch als Fledenmittel. Benzin ist in unvorsichtigen Händen ein sehr gefährlicher St ff. Der

V. Wahlkreis.

Mittwoch, Abends 81 Uhr, in Domnad's Restaurant Johannisstraße 20,

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große allgemeine Wählerversammlung.

Alle diejenigen Personen, welche ge= willt sind, im 5. Wahlkreise am 12. De­zember thätig zu sein, werden ersucht, fich August- Straße 36 bei Holz, am

Mittwoch: Bum 21. Male: Der Klub. Pariser Lebensbild 12. cr. morgens 8 Uhr einzufinden. 1530

in 3 Atten von E. Gondinet.

Walhalla Operetten- Theater:

Mitwoch: Gillette.

Bonisenstädtisches Theater:

wittwoch: Letzte Woche des Gesammt Gastspiels der Liki­putaner. Lumpacivagabundus. Anfang des Konzerts

6 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr.

Jeder Erwachsene hat das Recht ein Kind frei ein­zuführen. Kinder allein halben Kaffenpreis.

Sonnabend, den 13. d. M.: Große Abschieds- Kinders Vorstellung zu halben Kaffenpreisen. Einmalige Auf führung von: Aschenbrödel.

Ditend- Theater:

Mittwoch und folgende Tage: Im Lande der Freiheit. Großes Sensations Ausstellungs- Schauspiel in 9 Bildern von b. v. Gordon. Mufit von Th. Franke. olistinBittoria- Theater:

Mittwoch: Excelfior.

Wallner- Theater:

Mittwoch: Bum 5. Male: Der Salontyroler.

Alhambra- Theater.

Wallnertheaterstraße 15. Heute und folgende Tage:

Der Blutrichter von London ,

oder: Die Kraft des Glaubens.

Original Schauspiel in 5 Abtheilungen von F. W. Ziegler.

Bother: Grokes Konzert, ausg- thrt von der aus 20 Runtern

bestehenden Theater- Kapelle, unter Leitung des Kapell netfters Herrn Ludwig Clauftus. Anfang des Konzerts 7 Uhr, der Borstellung 7 Uhr.

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Feuer in der Nähe eines Lichts, Lampe u. f. w. Man manis pulire daher nie des Abends mit Benzin und lasse niemals Die Flasche, worin derselbe bewahrt ist, längere Zeit auf, da mit der flüchtige Theil nicht so intenfio entweichen und nach­theilig, wie oben angegeben, witten fann. Um einen Fled zu entfernen, braucht man denselben nicht völlig mit Benzin zu tränken, es genügt, wenn man aus reinem Stoffe oder Papier eine Unterlage bildet, und den Fleck dann vermittelst eines Stückchen Wollentuchs mit Benzin stark betupft und dann reibt, bis das Benzin von der Unterlage aufgefogen ist.

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