Die russischen Nihilisten, von denen man längere Zeit hindurch nichts gebört hat, beginnen wieder von fich reden zu machen. Ließen schon die in neuester Beit gemeldeten Verhaf tungen darauf schließen, daß sie sich wieder zu regen beginnen, so scheinen sie jetzt selber aus der lange beobachteten Bu rückhaltung wieder beraustreten zu wollen. Wie ein Privat­telegramm meldet, ist in London aus Petersburg ein tele­graphische Meldung eingetroffen, daß das nihilistische Erekutiv­fomitee eine Broklamation erlaffen habe, welche den Minister des Innern, Grafen Tolstoi , zum Tode verurtheilt.

Großbritannien . Der volle Tert des neuen englischen Wahlgesetes liegt heute in den Times" vor. Es führt den Titel: Gesetz zur Erweiterung des Rechts in Bezug auf die Vertretung der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs ". Keins der früheren Wahlreformgeseze hat den Wählern eine so große Zahl neuer Wähler hinzugefügt, wie das jegige. 1832 waren es nicht ganz 500 000 Bürger des Vereinigten König reichs, welchen das Wahlrecht verliehen wurde; 1866 war die Babl der nach dem Gesetz von 1832 zur Wahl Berechtigten auf 1136 000 gestiegen. Durch Gesezt vom Jahre 1867 mucos diese Babl auf 2448 000; die nach den Bestimmungen dieses Gesezes zur Wahl Berechtigten werden in Folge der natürlichen Zu­nahme an Bevölkerung und Wohlstand gegenwärtig auf 3 Millionen geschäßt. Das Gesez vom 6 Dezember d. J. fügt den Wahllisten volle 2 Millionen neue Wähler- Haushalter Haushalter und Mether in Stadt ynd Land hinzu, und zwar über 1 300 000 in England und Wales, über 200 000 in Schottland und über 400 000 in Jrland. Das neue Gesetz tritt mit dem 1. Januar 1885 in Kraft; in Wirklichkeit jedoch können die neuen Wahlberechtigten nicht vor dem Beginn des Jahres 1886 von ihrem Recht Ge rauch machen, da die Registrirung dersel­ben erst im nächsten Herbst erfolgen kann.

Egypten. Die bisherigen Nachrichten über die enalische Sudanexpedition berichteten über die Sammlung der Streit­fräfte bei Debbeb, von wo aus der eigentliche Vorftoß gegen Chaitum erfolgen soll. Wie ein Londoner Privattelegramm meldet, wird der Vorstoß am 15. d. M. beginnen; an diesem Tage trifft Lord Wolseley in Debbeh ein.

An der weftafrikanischen Küste sind eine ganze Reihe portugiesischer und anderer Kriegsschiffe aufgefahren, wahr scheinlich zur schleunigen B fibergreifung auf Grund der zu erwartenden Konferenzbeschlüsse. Besonders auch wegen dieser Gefahr ungerechter und vorgreifer der Offupation wird eine Verständigung der Mächte nach Schluß der Konferenz über die Souveränetätsfragen am unteren Kongo mehrfach befür­wortet. Die Konferenz dürfte Ende nächster Woche geschlossen werden.

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Aus Kapstadt ( Süd- Afrika ) kommt die Nachricht, daß ben bisherigen Anordnungen gemäß die Expedition nach dem Betschuanalande aus drei Regimentern irregulärer Truppen und englischer Freiwilligen, sowie 1000 Mann Rolonialtruppen bestehen wird. Befehlshaber sind die Oberst- Lieutenants Paul Methuen, Karington ünd Gough. Im Fall die Kooperation von regulären Truppen für nöthig befunden werden sollte, würden die Truppen unter dem Oberbefehl des Kommandeurs in Süd- Afrika , General- Lieutenants Eir Leycester Smyth ge stellt werden.

Aus Argentinien liegen jest nähere Nachrichten über die Gründe, welche die Regierung veranlaßten, den väbstlichen Ge­fchäftsträger auszuweisen, vor: Ein katholischer Kongreß hatte in Buenos Ayres getagt und den Syllabus als die Fatne be zeichnet, unter der die Katholiken der Argentina marfchiren sollten. Von diesem Kongresse beeinflußt, hatte der Vertreter der römischen Kurie an die argentinische Regierung das An finnen gestellt, das Interventionsrecht der Bischöfe in der Schule anzuerkennen und die Verbreitung der protestantischen Lehre zu verhindern. Die Regierung wies dieses Anfinnen be­stimmt zurück, wie der päbstliche Nuntius nach der Ablehnung der Zugeständnisse, welche die Klerifalen im Abgeordnetenhause in das Schulgefeß aufgenommen wissen wollten, genau wissen mußte. In Folge dessen ließ sich Mattera( der Geschäftsträger) zu einer heftigen, in drohendem Tone gehaltenen Antwort hin­reißen unter Anführung von Leitartikeln der bonätenfischen Tribuna Nacional", denen er fälschlich einen offiziellen Cha­rafter beilegte. Die Regierung hat die öffentliche Meinung für fich. Sofort als es ruchbar wurde, daß die Klerikalen dem ausgewiesenen Nuntius eine Dvation bereiten wollten, wurde eine große Gegendemonstration veranstaltet."

Parlamentarisches.

Der Petitionskommission des Reichstages find bis jetzt im Ganzen 190 Betitionen zugegangen. Die Kommission des Richstags zur Vorberathung der Vorlage über die Sub­vention von Postdampfern trat gestern Abend zu ihrer ersten Sigung zusammen. Außer den Miegliedern der Kommission hatten fich zahlreiche andere Abgeordnete eingefunden, um den Verbandlungen als Zuhörer beizuwohnen. Als Vertreter der verbündeten Regierungen waren die Staatssekretaire von Böt­ticher und Dr. Stephan mit einem großen Stabe von Rom missarien erschienen. Es wurde sofort die Spezialdiskussion

Gasthofes saßen und die Menge anschauten, die sich unter ihnen bewegte, die vielfarbigen Lichter, welche aus offenen Sälen über die geputzten Menschen fielen, die Fächer und Blumen, die dunklen Schleier und die bunten Gewänder,

eröffnet. Abg. Dr. Bamberger behauptet, es sei fein Beweis dafür geliefert wnrden. daß die deutschen Waaren aus Mangel anchiffsgelegenheit keinen Absatz in Oftaften gefunden haben. Nachdem Geheimer Rath Röfing einige statistische Daten zur Drientirung mitgetheilt, bemängelt besonders Abgeordneter Stiller die außerordentliche Mangelhaftigkeit der Motive. Im Interesse der Hebung des nationalen Handels befürworten Staatsiekretär von Bötticher sowie die Abeg. Dr. Hammacher und Meier- Bremen die Vorlage. Sehr entschieden trat Abg. Brömel gegen den Entwurf auf und vertrat die Anficht, daß die Fürsprecher mehr pathetisch fich ergehen, als sachliche Gründe beizubringen im Stande find. Für die Vorlage sprach auch Abg. Woermann. Je mehr Schiffe in Betrieb tämen, um so mehr trete das Bedürfniß nach Einstellung neuer hervor. Nachdem noch Graf Adelmann gegen den Entwurf gesprochen, wurde die Sigung gegen 11 Uhr vertagt. Man ist der Ansicht, daß die Kommission die Zustimmung des Reich tages beantragen werde, möglicherweise unter Abänderungen, über welche man fich mit der Regierung verständigen werde. Die beiden Frak­tionen der Rechten und die Nationalliberalen stimmen ge­schlossen für die Vorlage; in den anderen Fraktionen hat man bereits erklärt, daß man den einzelnen Mitgliedern bezüglich ihrer Abstimmung völlig freie Hand laffen wolle, denn überall find Anhänger des Gesetzes. Die Kommiffion hofft, ihre Ar­beiten so abzuwickeln, daß der Bericht den Mitgliedern des Reichstages während der Weihnachtsferien in die Heimath nachgesandt werden kann. Die zweite Plenarberathung dürfte dann gleich nach Wiederaufnahme der Verhandlungen im Januar t. J. beginnen.

Die Germania" erklärt heute hinsichtlich der Er­höhung der Getreidezölle und der Börsensteuer:

Die freie Vereinigung wird in aller Rube gründlich be­rathen, und vor Weihnachten ganz gewiß nicht mehr zu einem Abschluß in irgend einer der wichtigeren Fragen fommen. Was uns aber hier die Hauptsache ist, und was wir unsere Lefer ein für allemal festzuhalten bitten gegenüber der mittel­parteilichen Tendenz, die immer wiederkehren wird, das ist: den deutschen Verhältnissen angemessene Getreidezölle und eine wirksame Börsensteuer wünschen auch wir, aber beide Maß­regeln brauchen in feiner Weise zu irgend welcher Steuerer höhung zu führen, wenn in den betreffenden Gesezen selbst bestimmt wird, daß für die Mehreinnahmen aus den Getreides zöllen und der Börsensteuer andere Steueraufhebungen stattfin­den müssen, so daß eine Steuerreform" und feine Steuerer­höhung herauskommt. Wir unfererseits werden entschieden für eine sparsame Festsetzung der Reichsausgaben eintreten, das dafür dann nöthige Geld wird bewilligt, aber Nichts mehr! Die Herren Nationalliberalen werden ihre Steuerwilligkeit durch uns nicht decken können."

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Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

um 1 Uhr 20 Minuten.

11. Sigung vom 10. Dezember. Präsident v. Wedell- Piesdorff eröffnet die Sigung Am Bundesrathstisch v. Bötticher, v. Schelling und zahl­reiche Kommissare.

Das Haus tritt sofort in die Tagesordnung ein, in die Berathung des Berichts der Geschäftsordnungsfommission über den Antrag der Wahlprüfungskommission auf Aenderung der Geschäftsordnung. Die Geschäftsordnungskommission beantragt dem§ 5 der Geschäftsordnung binzuzufügen:" Für die Dauer der ersten Session der gegenwärtigen Legislatur periode gelten folgende Bestimmungen: Die Kommission besteht aus 14 Mitgliedern und 7 Ergänzungsmitgliedern und wird für die Dauer der Session gewählt. Der Vorsitzende der Kommission tann aus der Bahl der Ergänzungsmitglieder Referenten er­nennen, welche aber nur bei den von ihnen bearbeiteten Wahlen an der Berathung und Abstimmung theilnehmen.- Antiäge der Kommission, welche auf Ungiltigkeitserklärung einer Wahl gehen, fönnen nur bei Anwesenheit von mindens elf stimmbe­rechtigten Mitgliedern beichlossen werden.

Der Referent Abg. Freiherr Schend v. Stauffen­bera befürwortete diesen Antrag.

Abg. Ackermann( fonservativ) wendet sich gegen den Theil des Antrages, durch welchen die Ergänzungsmitglieder gewissermaßen wie Hilfsrichter behandelt wurden. Dr gegen­wärtige Zustand könne nur ein vorübergehender sein, denn die Art und Weise wie jest Wahlproteste zusammen ge= schmiedet werden, laufe auf Unfug hinaus.

Abg. Frhr. v. Heeremann( Bentrum) empfiehlt die Annahme der Kommissionsanträge, die wohl erwogen find. Der Schwerpunkt der Wablprüfungen liege nicht in der Person, sondern in der Meinung der Mitglieder der Kommission.

Abg. Hasenclever( Sozialdemokrat) erklärt sich für den Antrag und erhebt Beschwerde über die ungerechte Handhabung des Vereins gefeßes seitens der Behörden bei den Wahlver­fammlungen, namentlich in Berlin , welche die deutlichen und flaren Beschlüsse des Reichstags nicht respettiren. Daraus ent­stehen eben die zahlreichen Wahlproteste, die dann seither lange

war, getrennt worden. Eine von bunten Windlichtern grell beleuchtete Menge stürzte vorüber, man brachte der Primadonna Evvivas aus, die Begeisterten drängten sich

Zeit ihrer Erledigung barrten. Man habe erlebt, daß Wahlen, die in der ersten Session beanstandet wurden, in der legten Seffion noch nicht erledigt waren, weil die erforderlichen Auf tlärungen von den Behörden noch nicht beschafft waren. Aus diesem Dilemma tomme der Reid stag nicht beraus, wenn er diese Dinge nicht selbst in die Hand nehme. Der Antrag be feitige zwar nicht alle Uebelstände, dennoch set er akzeptabel und eine Verbesserung des jeßt bestehenden Zustandes.

Abg. Dr. Marquardsen( nationalliberal) spricht gleich falls für Annahme des Kommissionsantrages. Während wir es in früheren Legislaturperioden nie über 52 Wahlprotefte ge bracht haben, liegen diesmal 78 vor. Das erfordere eine Ver ftärkung der Kommiffion; er hoffe aber, daß wir hier nur ein Provisorium zu schaffen haben, und die Verstärkung später nicht mehr nöthig sein werde.

Aba. Ridert( freifinnig) erklärt Namens seiner Fraktion, daß fie für den Kommissionsantrag stimmen werde.

Abg. Liebknecht( Sozialdemokrat) erklärt sich im Sinne feines Kollegen Hafenclever. Die Mißstände der Wahlprüfungen liegen außerhalb des Reichstages. Redner ist der Ansicht, daß der Reichstag das Recht habe, unter Um gehung der Behörden die ihm nothwendig erscheinenden Er hebungen selbst anzuordnen, au leiten und zu kontroliren. Abg. Dr. Windthorst erklärt sich Namens des Hens trums gleichfalls für den Antrag der Kommission.

Abg. v. Grammatti( fonservativ) ist mit der Bestim mung nicht einverstanden, daß der Vorftgende berechtigt sein soll, die Referenten auch aus der Bahl der Erfagmitglieder zu entnehmen. Der politische Parteistandpunkt des Referenten werde fein Urtheil immer beeinflussen und deshalb halte er diese Bestimmung für gefährlich.

Staatssekretär des Innern v. Bötticher bestreitet die vorherige Behauptung des Abg. Hasenclever, daß in der legten Seffion die Träger'iche Wahl im 4. Berliner Wahlkreise durch die Schuld der Regiernng nicht habe geprüft werden können. Eine solche Wahlprüfung habe überhaupt garnicht stattgefunden ( hört! hört!) und habe die Regierung in dieser Beziehung ein reines Gewiffen. Sie habe alle auf Wahlprüfungen bezüglichen Angelegenheiten seither nah Möglichkeit beschleunigt. Und wenn hier und da Verzögerungen vorkommen, so liege das daran, daß in solchen Fällen sehr viel Zeugen zu vernehmen sind, und zwar Zeugen, die, wie es thatsächlich vor gekommen, namhaft gemachifind, aber garnicht eristiren.

Die Debatte wird hierauf geschlossen und der Antrag der Kommission, entgegen den Stimmen der beiden konservativen Faktionen, angenommen.

Es folgt die Berathung der von den Abag. Mundel und Reichensperger eingebrachten beiden Anträge auf Wieder einführung der Berufung in Strafiachen.

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Abg. Reichensperger begründet seinen Antrag mit dem Hinweis auf die Dringlichkeit deffelben. Hervorragende Auto ritäten auf dem Gebiete der Rechtspflege, nenerdings aud Mittelstaedt, haben sich bereits in diesem Sinne mit aller Ent schiedenheit ausgesprochen. Es liege ja schon in der Natur der gewähren, der ja für die geringfügigsten Verwaltungsfachen Sache, für ein so wichtiges Verfahren einen Instanzenzug ichon gewährt werde. Redner sucht an juristisch- technischen Beispielen. die er zilirt, nachzuweisen, daß die Wiedereinfüb rung der Berufung durchaus keine Unzuträglichkeiten für die Beweisaufnahme oder für andere Theile des Strafverfahrens herbeiführen werde. Die Nothwendigkeit der Berufung gebe schon daraus hervor, daß zahlreiche Ürtheile der Schöffenge richte in der Berufungsinstanz geändert worden feien. Auch für die Frage der Strafabmessung sei die Berufung von höchster Wichtigkeit, wie er dies in seiner Eigenschaft als Richter beim preußischen Obertribunal erfahren habe.

Staatssekretär des Reichsjuftijamts Dr. v. Schelling: Für die Abschaffung der Berufung wurden seiner Zeit gemid fge Gründe geltend gemacht, und die Berichte aus denjenigen Einzelstaaten, in denen feine Berufung stattfindet, lauteten sehr günstig. Der Ernst der Lage wird aber unbestritten von dem Angeklagten immer erst dann anerkannt, wenn die Ver urtheilung in erster Instanz bereits erfolgt ist; und deshalb i deshalb der Reichskanzler an den Bundesrath eine Vorloge die Forderung der Berufung nicht unbegründet Es wir gelangen lassen, in welcher der Veruch gemacht werden soll einzuführen, und zugleich einige andere Aenderungen por in dem Rahmen des jetzt bestehenden Rechtes Die Berufung nehmen, wie z. B. eine Beschränkung der großen Zahl be Geschworenen und so weiter. Eine volitische Tendenz so Diese Vorlage nicht haben. Wenn das Haus diese Anträg annimmt, so wird der Reichskanzler darin nur eine Förderun feiner Absichten erblicken, über welche er gegenwärtig noch m den verbündeten Regierungen unterhandelt.

Abg. Freiherr v. Buol( Bentrum) erklärt sich gegen

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Antrag; in den Rahmen unseres jezigen Strafprozeßverfahren paffe die Berufung nicht hinein. Man möge versuchen, unrichtig Urtheile zu vermeiden, indem man die Ursachen dieser u richtigen Urtheile prüft und sie zu beseitigen sucht. Die rufung allein gewähre einen Schus hiergegen nicht. D Wiedereinführung der Berufung wäre für diejenigen Beamten wo sie erst beseitigt ist, ein Rückschritt.

Abg. v. Hartmann( fonservativ) giebt zu, daß neue Strafprozeßordnung nicht denjenigen Erwartungen

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sprochen hat, die man auf sie gesezt hat. Die Konservative werden deshalb die Berufungsfrage nicht zu einer Parteifrag machen. Die Strafprozeßordnung sei reformbedürftig, wenn gegen den Wagen hin, während Andere einer Mutt gleich in den Ausführungen des Vorredners auch viel Richtige entstand Bewegung auf der Treppe, die in das erste bande folgten, die sich gegen den Gasthof in Bewegung läge. In der Berufung liege allerdings für die Reugenv

Stockwerk führte. Eine schlanke weibliche Gestalt fam langsam über die breiten Marmortreppen heraufgeschritten. Die schwarze Seide rauschte auf dem Gestein. Die Gestalt trug den Fächer, als ob sie einen Bauberstab in der Hand führte. Festlich gekleidete Männer mit Wachskerzen schritten ihr voran, viele andere bildeten ein Spalier. Alles ent­blößte die Häupter, als ob eine Herrscherin durch die Reihen schritte.

Die Primadonna Assoluta der Oper!" hieß es.

fezte.

Die Tischnachbarin mit dem Reispulver wurde von einem der begleitenden Herren geführt. In dieser Verein­samung wurde Elmonda von dem Maler der Arm ange­

zu denken.

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nehmung eine große Gefahr. Leute von mittelmäßiger

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fügiger Sachen könnte den Strafkammern abgenommen

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telligenz und strenger Wahrheitsl ebe werden durch die nad handlung leicht so stark beeir flußt, daß bei ihrer späteren Ver boten. Nach langem Zögern nahm sie ihn an, um sich nehmung in der Berufungsinstanz sich wesentliche Abweichungen Gewühle war an ein Stehenbleiben und Auffinden nicht Abänderungen des erstinstanzlichen Verfahrens, wie auch eine Erweiterung des Revisionsverfahrens. Eine Menge gering den Scöffengerichten übertragen meiden, so fönne das Laien Redner wünscht, daß die heute hier geführten Berhandlung I nicht spurlos bei den Gerichten vorübergehen möb die Hauptsache liege ja bei ihnen und auch die Staatsanmäl fönnten viel dazu beitragen, die Zufriedenheit mit dem Geld zu fördern. Redner beantragt die Anträge an eine befonde Kommission von 17 Mitgliedern zu verweisen. Abg. Dr. Marquardsen( nationalliberal) stimmt

Elmonda verglich die Aufmerksamkeit, die man dieser großer Stern von Gasflammen, deren Glanz durch Spiegel element auch in den Fällen mittlererGattung hinzugezogen werde

Frau zollte, mit den eintönigen Stunden, welche sie selbst verlebte. Die Blicke, mit welchen sie diesem Auftritte zu­fah, mußten den Neid durchleuchten lassen, denn ihr Mann hielt es für geraten, alsbald etwas von Komödianten flitter" zu verlautbaren.

Die Primadonna war als Gast in der Stadt er schienen. An der Tafel wurde nur von ihr gesprochen. Einige Tischgenossen, unter ihnen ein junger Marinemaler,

Der Mann wartete unter dem großen Thore. Ein verstärkt war, leuchtete von der Wölbung herab den An­tommenden entgegen. Sie sah belebter aus als jemals.

Am nämlichen Abend wurde noch eine Gondelfahrt veranstaltet. Am Himmel hing die Mondsichel und warf einen dünnen Lichtstreifen auf die leichten Wellen. Die nämliche Gesellschaft, die zusammen im Theater gewesen

großen Barke, die hell beleuchtet war. In ihr saßen

war, fand sich auf einer Gondel. Man näherte sich einer Wefentl chen mit den beiden Vorrednern überein. Nach be In ihr faßen heut hier gehörten Darlegungen scheine die Beit auf Aba mit denen man gelegentlich gleichgültige Gespräche pflog, Sänger und Sängerinnen. Die Barke war von anderen berung der Strafprozeßordnung schon gekommen zu fein. Bri Schiffen dicht umdrängt, hier barg der Schatten ein Gesicht, zipiell sei er gegen die Berufung in Straffachen. Für Di Sache lönne aber ein politischer Fraktionsstandpunkt maßgebend sein. Auch dieser Redner erklärt fich für Tomm

Juden das Ehepaar ein, mit ihnen gemeinschaftlich am nächsten Abende die Oper zu besuchen. Man konnte nicht Nein sagen.

Die ganze Gesellschaft nahm eine Loge. Der Marine­maler mich nicht von Elmonda's Seite. Jm Geräusche der Unterhaltung fand er Zeit, ihr mit gedämpfter Stimme zu sagen, daß er bei dem Bilde, das er eben malte, der Landung der Aphrodite auf Cypern, sich ihre Züge zum Modell erwählt habe.

dort wurde ein anderes vom Widerstrahl der rothen und blauen Lampions getroffen. Addio Napoli! Mit den Klän­gen dieses Liedes, mit dem weichen Meerwinde, wehte die Wolluft Italiens in die Herzen hinein...

Es wurde lange in den Tag hinein geschlafen. Als

fatische Berathung.

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Abg. Payer( Volkspartei): Nur wenn die Strafpro rufungsinstanz fallen lassen. Aber die Mängel unserer ordnung auf guten Grundlagen beruhe, könne man die man die Fenster öffnete, brang eine abgekochte Luft ohne prozeßordnung seien anerkannt und darum eine Berufung u Drangen, Feigen und Granaten, die im Garten gediehen, den, daß in Baden nur zwei Fälle von unschuldig Berurtheilte Elmonda erröthete. Derlei zu sagen, hatte sich ihr schienen in ein berauschendes Lustgas verwandelt worden zu nachgewiesen seien, so meine er die Zahl der wirtlid b

gegenüber noch Niemand erkühnt.

Als die Gesellschaft das Theater verließ, gerieth fie in einen Menschenwirbel, der sich in entgegengesetzten Rich tungen über den Rorso wälzte. Ehe sich Elmonda dessen verfah, war sie durch das Gedränge von ihrem Manne,

für einen Augenblick einige Schritte zurückgeblieben

einen Hauch von Morgenthau herein. Die Fruchtsäfte der

sein, das in der Schwüle emporstieg.

Der Speisesaal war, wie gewöhnlich, finster. Man hielt Wärme und Licht durch doppelten Verschluß ab. Die

schuldig Verurtheilten sei viel größer. Die Berufung

müffe

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bald als möglich ins Leben treten, denn die Bevölker könne nicht verstehen, daß gegen das Urtheil der Schöffen rufung zulässig sein solle, gegen das der Straffammern

nich

Augen mußten sich einige Minuten anstrengen, bis sie sich Redner tält es für rothwendig, wenn die Berufung eingefülb

der Dunkelheit anpaßten.

( Schluß folgt.)

I nicht zu beseitigen, so doch wenigstens zu beschränken.