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Oppofitionsgeist widerspreche. Nach kurzen Erwiderungen er Staatssekretäre Dr. Stephan und v. Bötticher, wobei der estere es ablehnt, wie Abg. Radé verlangt, die gestellten agen schriftlich zu beantworten, wird die Fortsetzung der Debatte auf Montag Abend vertagt.

Kommunales.

Magistratssitzung am Freitag.

Vom Oberbürgermeister v. Fordenbeck wurde dem Kol­gium mitgetheilt, daß nach einer dem Magistrat vom Herrn Minister des Innern gemachten Mittheilung der Bürgermeister Don Belgrad nebst zwei Stadträthen auf einer Reise durch Deutschland  , Frankreich  , Belgien   und England begriffen sind, um fich über die Verbesserungen auf dem Gebiete der Kanali lation, der Erleuchtung 2c., wie solche in der Neuzeit in den erschiedenen Städten eingeführt find, zu belehren. Der Mi­nifter ersucht zugleich den Magistrat, dafür Sorge zu treffen, daß den Herren, falls dieselben auch Berlin   besuchen, die erforderliche sachverständige Auskunft gewährt werden möge. -Das Bolizei- Präsidium hat den Magistrat um Bustimmung

verschiedenen beabsichtigten Abänderungen der Polizeiver­rdnung, betreffend die Regulirung des Pferdebahn- Betriebes cuf den Straßen Berlins  , ersucht. Die wesentlichste Abän­derung würde hiernach der§ 38 der genannten Verordnung erfahren. Derselbe, welcher bestimmt, daß die den Pferdebahn­agen entgegenkommenden Fuhrwerke denselben ausweichen follen, foll dahin erweitert werden, daß auch die in gleicher Richtung mit den Pferdebahnwagen fahrenden Wagen bei etwaigem halten der ersteren soweit Raum geben, daß das in die Pferdebahnwagen einsteigende, resp. aus den felben aussteigende Publikum nicht behindert wird. Schweres fuhrwert, welches in derselben Richtung wie die Pferdebahn fabrt, soll die Bahn, sobald und soweit ber Fahrdamm neben derfelben frei ist, überhaupt nicht berühren dürfen. Der Magi strat hat beschlossen, den geplanten Abänderungen zuzustimmen. Der Vertragser twurf wegen Anschlusses einzelner Theile der Nachbargemeinden Charlottenburg und Schöneberg   an die Ka­nalisation von Berlin   ist vom Magiftrat einer Subfommission zur Vorberathung überwiesen worden. Von einem Unternehmer waren dem Magistrat schon seit längerer Zeit Projekte zur Er­tichtung unterirdischer Bedürfnißanstalten vorgelegt worden. Der Magistrat hat in seiner gestrigen Situng die Errichtung Derartiger unterirdischer Anstalten grundsäglich abgelehnt. Die Verhandlungen mit der deutschen   Baugesellschaft wegen Abtretung des zur Durchlegung der Taubenstraße nach dem Hausvoigteiplage erforderlichen Straßenlandes haben zu feinem Erfolge geführt, da die Forderungen der Gesellschaft dem Mas gistrat urannehmbar erscheinen. Derselbe hat daher beschlossen, Don der Stadtverordneten- Versammlung die Zustimmung des Enteignungsverfahrens gegen die Gesellschaft einzuholen. Belanntlich hat das fönigliche Polizeipräsidium die Genehmi dorf durch die Münzstraße von der Verbreiterung derselben an gung der Anlage der Pferdebahn Alexanderplatz  - Heiniden­den schmalen Stellen abhängig gemacht. Die städtische Bau­Deputation hat in Folge deffen ein Projekt zur Berbrei terung der Münzstraße und des betreffenden Theiles der Alexanderstraße ausgearbeitet, wonach die Verbreiterung diefer Straßentheile auf 19 Meter vorgesehen ist. Der Magis ftrat hat diesem Projekte seine Juftimmung ertheilt und wird nunmehr wegen der Festlegung der neuen Baufluchtlinie dem Gelege vom 2. Juli 1875 gemäß das Erforderliche veranlagt werden. Nach diesem Beschlusse steht nunmehr dieser wichtigen Anlage, welche eine direkte Verbindung des Ostens mit dem Norden der Stadt herstellt, keine Hindernisse entgegen. Bur Erledigung einiger wichtiger Angelegenheiten und zur Weiter berathung verschiedener Etats findet am Dienstag den 16. d. M. eine außerordentliche Magistratssitzung statt.

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Auf den Antrag des Kuratoriums der Jrrenanstalt Dalldorf werden jest, wie mitgetheilt wird, zwei Aufseher aus Dem Arbeitshause zu Rummelsburg   dort abgegeben, die ledig­lich dazu bestimmt find, die Beaufsichtigung und Kontrole über den Pavillon V., in welchem die sogenannten ,, wilden Männer" internirt find, zu übernehmen.

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Wegen Anlage einer Brücke über die Spree unter dem

Schiffbauerdamm schweben, wie ein Berichterstatter erfahren baben will, Unterhandlungen zwischen dem Magistrat und der

Direktion der Stadtbahn.

In der Ackerstraße, unweit des Gartenplages, ist nach

foeben erfolgter amtlicher Revision die neue von der föniglichen Apotheke" eröffnet worden. Regierung fonzessionirte Apotheke unter dem Namen Johannis­

okales.

Der Stadtverordnete Ewald wurde gestern Mittag gegen 1 Uhr auf das Polizei- Präsidium beschieden, woselbst ihm eröffnet wurde, daß er Berlin   bis um 5 Uhr zu verlassen habe. Auf sein dringendes Ersuchen beim Polizeipräsidenten

selbst wurde ihm gestattet, bis zum Abgang des legten Zuges hierbleiben zu dürfen. Auf sein Befragen nach dem Grunde der Maßregelung wurde ihm der Bescheid zu Theil, daß man fich zu dieser Maßnahme veranlaßt sähe, weil in der letzten Wählerversammlung, die er geleitet hatte, Polizeibeamte thätlich angegriffen wurden.

Das Kammergericht macht in seinen Geschäftsräumen bekannt, daß Schriftstücke, welche an das Königliche Kammer­gericht oder die Senate desselben gerichtet sind und noch am Nachmittage nach Schluß der Dienststunden eingehen, behu fs eventueller Fristinnehaltung im Kammergericht im Zimmer des Hauptportals parterre links vom Eingange des Geschäftsge­bäudes an den damit beauftragten Beamten abzugeben sind. Derselbe wird derartig etngelieferte Schriftstücke bis 8 Uhr Abends in Empfang nehmen. Die dienstlichen Verkehrs­

Publikum find wochentäglich Vormittags von 11 bis 1 Uhr. stunden für die Gerichtsschreiber des Kammergerichts mit dem

N. Für das Feuerlöschwesen namentlich in Theatern ist, wie man uns schreibt, neuerdings eine ganz vortreffliche Er­findung gemacht worden, und zwar in Gestalt von sogenannten Löschbomben. Diese Bomben sind aus Gußeisen hergestellt, mit komprimirter Kohlensäure gefüllt und sollen überall, sowohl im Bühnen-, Garderoben- als auch im Zuschauerraum an be stimmt bezeichneten Blägen niedergelegt werden. Bei Feuers­gefahr will man nun durch Deffnen der Bombe ein rapides Ausströmen der darin enthaltenen Kohlensäure den zum Bren­nen absolut nöthigen Sauerstoff der Luft absorbiren. Die ausströmende Kohlsensäure veranlaßt den im Raume befind lichen Menschen Athmungsbeschwerden, ohne jedoch nachtheilig auf die Lungen einzuwirken. Diesbezügliche Versuche sollen Diesbezügliche Versuche sollen ein ganz überraschendes Resultat ergeben haben.

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Albrechtshof. Das von den Berlinern viel besuchte nächsten Jahres verschwinden. Das ganze Terrain foll, nach Sommerlofal in Stegliz Albrechtshof" wird im Laufe des ber, Voff. 3tg.", an einen hiesigen Bauspekulanten verfauft sein, der auf demselben zwanzig Häuser zu erbauen beab­sichtigt.

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g. Die Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht des Landgerichts II. gegen die des Tootschlags schuldigen Bauer­gutsbesizer Söhne Ebel aus dem Dorfe aus dem Dorfe anwalt W.onker, gestern amtlich zugegangenen Mittheilung Schönow ist nach einer dem Vertheidiger derselben, Rechts­auf Dienstag, den 8. Januar t. J. angesetzt worden, nicht also, wie eine frühere Mittheilung wissen wollte, auf den 19. Ja nuar f. J.

Einen wahren Höllenspektakel führen seit Kurzem all­abendlich vor dem Eingang zum Bahnhof Alexanderplat an der Königstraße jene zahlreichen Kinder aus, welche mit Knarren, Waldteufeln, Hampelmännern und Schäfchen" han­Deln. Oft stehen hier 30 bis 50 Kinder vor dem Eingange zur Station und machen durch ihre Anpreisungen einen Lärm, der schon von Weitem hörbar ist. Einem sonst gegen die Kinder sehr nachsichtigen Wachtmeister ging gestern Abend aber das Toben und Schreien namentlich zweier Burschen im Alter von ca. 10 Jahren doch zu weit, weshalb er dieselben nach der Bahnhofswache fiftirte. Dieser Vorgang wirkte unter den lär menden Jungens wie ein Donnerschlag. Alles stob ausein­ander, um nicht dem gleichen Schicksal zu verfallen und so war es unter dem Viadukt plößlich still. Aber diese Ruhe währte nur ganz furze Beit. Bald war die Angst vergessen und das Toben und Lärmen, wie man es nur auf dem Weihnachtsmarkt am Ausgange der Breitenstraße fennt, begann von Neuem.

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a. Ein Erpresser. Der subsistenzlose Arbeiter" und ehe­malige Ropist Bimmer hat sich seit vier Wochen obdachslos um­hergetrieben und hat in Ermangelung einer sonstigen Beschäfti­gung den Plan gefaßt, durch Drohbriefe an hiesige wohl habende Personen von diesen Geld zu erpressen. Mit der Sülfe des Adreßbuches fertigte sich 3. eine Liste der hiesigen Bankiers an, an welche er schreiben wollte. Er begann mit dem Geheimen Kommerzienrath W. in der Behrenstraße, welchen er brieflich um ein Darlehn von 100 Mark bat, an­geblich um mit dem Gelde die Kosten eines Patentes auf einen von ihm erfundenen Bleistifthalter, welches er nachgesucht habe, zu bezahlen. Die Antwort erbat er sich bis zum 12. d. Mts. postlagernd am hiesigen Hauptpoftamt. Der Adressat erstattete sofort Anzeige von diesem Schreiben, unter Beifügung dessel­ben, an die biefige Kriminalpolizei, und ein Beamter derselben nahm gestern den Bimmer, als er am Postschalter nach einem für ihn eingegangenen Brief Nachfrage hielt, feft. Die Liste der von ihm für seine Brandschaßungen ausersehenen Banquiers wurde bei ihm gefunden. 3. wurde heut zur Untersuchungs­haft gebracht.

g. Der Bäckermeister St. aus Hermsdorf   wurde vor Kurzem in Berlin   von einer ihm bekannten, in der Alexandrinenstraße wohnenden Handelsfrau befragt, ob er ihr einen 50- Markschein

wechseln könnte. Als St. diese Frage bejahte, übergab sie ihm

eine der neuen Banknoten, die St. unbesehen einsteckte, nach­dem er der Frau 50 Mt. Kleingeld ausgehändigt hatte. Bald

darauf zählte St. fein Geld nach und bemerkte nun, daß er statt des fraglichen 50- Martscheins nur einen 20- Martschein

erhielten. Vielleicht, daß die besondere Protektion meines Freundes D'Brian uns binnen Kurzem noch einmal die

Möglichkeit gestattet, herzureisen."

Mann; und doch seufzte sie von Zeit zu Zeit und zwar erhielten. jebesmal, wenn Herr Elsler eine Anspielung darauf machte, daß heute der letzte Tag ihres Beisammenseins mit Mar fei und wenn man von den Vorbereitungen der morgenden Abreise sprach. Als Amberg   mit seiner Frau eintrat,

So ist Dein Freund ein Mann, der hohen Persön­lichkeiten nahe steht?" fragte der Registrator.

,, Eigentlich ist er ein blutarmer Abenteurer, wie ich,"

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den Reichthum, der uns gestattet, die fostspielige Reise zu machen, hat ihm ein Zufall verschafft."

, Er ist also reich?"

fort wurden die Stühle zusammen gerückt, wobei Strahlenau gab Strahlenau zurück. Die hohe Protektion aber und das Arrangement traf, daß er ein wenig näher an Fräulein Bertha saß, und nun nahmen auch die neuen Gäste an dem Tisch Platz und nahmen Theil an dem fer­virten Raffee und dem mächtigen Napfkuchen. Mann wendend, wenn Du es erlaubst, begleite ich Dich Lieber Max," sagte Amberg  , sich an den jungen

morgen zum Bahnhofe."

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" Sehr reich, so reich fast, wie nur ein indischer Fürsten­

fohn" sein kann?"

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Ein indischer Fürstensohn....?"

Gewissermaßen ja! Wir verdanken die Vergünstigung der Reise und er feinen Reichthum einem indischen Nabob. Wissen Sie, was ein Nabob ist, Fräulein Bertha?"

,, Ein Nabob ist ein reicher Mann!"

Hier konnte man Bertha's leises Seufzen hören. " Und ich auch!" fügte Elsler hinzu. Um neun Uhr brauche ich erst im Bureau zu fein, alfo kann ich recht gut um fieben Uhr auf dem Bahnhof erscheinen." " Es wäre hübsch von Ihnen," meinte Frau Elsler, Ihren Aufenthalt noch ein wenig verlängern gleich zu bringen mit dem, was ein indischer Nabob iſt. fönnten. Ich gebe zu, daß es in Indien   viel anziehendere Die Nabobs waren ursprünglich unabhängige Fürsten und

enn Sie

" Das ist schon richtig, liebes Fräulein; aber was man unter einem reichen Mann hier versteht, ist nicht in Ver­

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besaß, der ihm seiner bestimmten Ansicht nach nur von der Handelsfrau übergeben worden sein konnte. Er theilte diese Bemerkung der Frau brieflich mit, und da lettere einen Frr thum bestreitet, so hat St. die Handelsfrau beim Kgl. Amts­gericht wegen Herausgabe der fehlenden 30 Mit. verklagt. St. hofft, daß die Handelsfrau den Eid, daß sie ihm( dem St.) einen 50- Martschein gegeben, nicht wird leisten wollen. Jm Weigerungsfalle wird St. das Weitere veranlassen, um die Handelsfrau wegen Betruges zu bestrafen. Dieser Fall zeigt wiederum, daß man niemals zu vertrauensselig sein darf, sondern stets ungenirt das empfangene Geld genau an­sehen soll.

Projettirtes Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 14. Dezember bis 21. Dezember 1884. Im Opern hause: Sontag, den 14.: Der Barbier von Sevilla, Robert und Bertrand( Fräulein Hoffschüller als Gast); Montag, den 15. Tell( Herr Mierzwinski als Gaft); Dienstag, den 16.: Hero; Mittwoch, den 17.: Tell( Herr Mierzwinski als Gaft); Donnerstag, den 18., zum 500sten Male: Der Freischütz( Herr Niemann); Freitag, den 19.: Oberon, König der Elfen; Sonn­abend, den 26.: Der Troubadour( Herr Mierzwinski als Gaft); Sonntag, den 21.: Flick und Flock. Im Schauspiel stoph Marlow  ; Montag, den 15.: Rosenkranz   und Gülden­hause: Sonntag, den 14., zum 1. Male wiederholt: Chri stern; Dienstag, den 16.: Christoph Marlow; Mittwoch, ben 17.: Biel   Lärmen um Nichts; Donnerstag, den 18: Chri stoph Marlow; Freitag, den 19.: Rosenkranz und Güldenstern; Sonnabend, den 20.: Christoph Marlow: Sonntag, den 21.: Die Geyer- Wally.

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Im Deutschen   Theater geht morgen Pitt und For" von Rudolf von Gottschall   neu in Szene. Außer den Wieders holungen dieses Stückes bringt das Repertoir dieser Woche noch Wiederholungen von Der Hüttenbefizer"," Romeo und Julia  "," Die große Glocke" und" Don Carlos". Nächsten Sonntag wird Die Welt, in der man fich langweilt" ge= geben.

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Gerichts- Zeitung.

Ein Betrug gegen den Gerichtsfiskus durch Ueber­hebung von Beugengebühren beschäftigte heute die 90. Abthei lung des hiesigen Schöffengerichts. Der seit dem 1. September d. J. in Untersuchungshaft befindliche frühere Gutsbefizer Krüger war zum 1. Februar d. J. aus seinem Wohnort Groß­Nowas bei Neumünster   in Holstein in der Strafsache gegen Schröder vor die dritte Straffammer hiesigen Landgerichts I als Beuge geladen gewesen. An Gebühren sind ihm an diesem Tage, an welchem die Sache bis zum 11. desselben Monats vertagt wurde, 80 M. 60 Pf. ausgezahlt worden. Im zweiten Termine stellte sich heraus, daß Krüger nach dem ersten nicht in seinen Wohnort zurückgereist, sondern in Berlin  geblieben war; außerdem wurde aber ermittelt, daß er bereits Ende Dezember 1883 nach Berlin   gekommen und in einem Hotel Wohnung genommen hatte. In dem Berschweigen dieser Thatsache resp. in der Aufstellung der Liquidation fand die Anklagebehörde die Unterdrückung einer wahren resp. die Vorspiegelung einer falschen Thatsache, wodurch der Ge­richtssekretär Beyer in einen Jrrthum versezt und der Fiskus geschädigt worden sei, und stellte deshalb den Krüger unter Die Anklage des Betruges. Der Angeklagte bekannte sich für nichtschuldig und hob hervor, daß er lediglich die Gelegenheit der Vorladung zu einem Termine nach Berlin   benugt habe, um gleichzeitig hier einige andere Geschäfte abzumachen. Der Staatsanwalt beantragte 6 Wochen Gefängniß, wohingegen Rechtsanwalt Theler ausführte, daß der Fiskus gar nicht ge­schädigt sei, indem es ihm gleichgiltig sein konnte, ob ber Beuge in Berlin   noch einige andere Geschäfte abmachte oder nicht. Eventuell habe seinem Mandanten das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit seines Anspruchs gefehlt. Der Gerichtshof erachtete aber einen Betrug für vorliegend und verurtheilte den Angeklagten zu sechs Wochen Gefängniß, welche er durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt erachtete.

g. Ein Bild tiefster Verworfenheit wurde vor einigen Tagen vor der 3. Straffammer des hiesigen Landgerichts I. ent­rollt, welches auf sämmtliche, im Gerichtssaale anwesende Bers fonen, mit alleiniger Ausnahme des Angeklagten, abschreckend wirkte. Die Anklage war gegen einen Menschen in den 20 er Jahren gerichtet, der einem Greise glich, in dessen Antlig die Spuren eines ausschweifenden, genußreichen Lebens zu lesen waren. Fahl das Geficht und fahl der Schädel, wußte er durch Verkleidung als Frauenzimmer ein abscheuliches Gewerbe aus zuführen, bei dem er jede Gelegenheit wahrnahm, seine leicht­finnigen Opfer zu beftehlen. In gewiffen Kreisen ist der An­geklagte unter dem Spitznamen Schlamafsenjette" bekannt, aus welchem auch nicht eingeweihte Personen einen ungefähren Anhaltspunkt über das Gewerbe des Angeklagten erhalten. Er wurde, mit Rücksicht auf seine Vorstrafen, wegen eines Dieb­ftahls an einem ihm Folgschaft geleisteten Herrn aus den befferen Gesellschaftskreisen und der mit diesem ausgeführten

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widernatürlichen Handlungen zu einer Zuchthausstrafe von vier Jahren verurtheilt.

eine Tochter, welche schöner ist, denn alle Perlen Indiens  und Persiens  , und wenn mich nicht meine Erfahrung täuscht, so ist das, was sie für meinen Freund O'Brian empfindet, mehr als bloße Dankbarkeit."

,, Sie sind auch mit diesem Fürsten   und der... Perle bekannt?" fragte schüchtern Bertha Amberg.

,, Ganz gewiß!" antwortete Mar. Ich darf sogar behaupten, daß ich mit beigetragen habe zu dem gegen­wärtigen häuslichen Glück dieses Fürsten   und seiner Tochter."

Du machst uns über die Maßen neugierig," erklärte der Registrator, und sprichst in Räthseln. Höre endlich auf mit den Andeutungen, und erzähle, wie es zuging, daß Du und Dein Freund in solche Verbindung mit dem fürstlichen Hause gekommen bist."

Das ist eins von unseren vielen Abenteuern in In­ dien  ," begann Max. Ihr müßt wissen, daß nur ein Theil der indischen Fürsten sich der englischen Herrschaft unter­worfen hat; die Uebrigen find theils unabhängig, theils ſind sie zwar gewaltsam unterworfen, sinnen aber unauf­hörlich darauf, fich wieder von der Herrschaft Englands zu Sahib verbunden und eine nicht zu verachtenbe von Truppen ausgerüstet, mit denen die Engländer Jahr aus, Jahr ein einen Kampf auf Leben und Tob führen."

Dinge giebt, als hier in unserem prosaischen Berlin  . Aber sind jetzt, da sie sich den Engländern haben unterwerfen befreien, haben sich deshalb mit dem Rebellen Nena Sie sagen ja selbst, daß Sie hier so vergnügt sind, wie müssen, Statthalter in den Provinzen.

Sie es in den ganzen fünf Jahren Ihrer Abwesenheit thum kann man sich hier zu Lande gar keine Vorstellung Anzahl

nicht waren."

,, Das ist auch richtig!" versezte Max. Land und Leute in Indien   und unser Gewerbe dort, lassen uns gar nicht zu einem stillen, häuslichen Glüd, wie ich es so sehr

erfehne, fommen."

trübtes Geficht.

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Von dem Reich­machen. Ein Nabob würde lächeln über die Equipage und die Leute darin. Ein Banquier in Berlin   ist stolz, wenn er drei oder vier Gespanne guter Pferde befißt, ein Nabob würde sich das Vergnügen machen, seiner Ge­liebten die sämmtlichen Equipagen, welche hier im Thiers garten umherfahren, zum Geburtstage zu schenken, wenn fie Luft hätte, diefelben zu besigen. Ein einziges Pferde­geschirr eines Nabob ist oft mehr werth, als der gesammte

Er fah dabei, vielleicht unwillkürlich in Bertha's bes schwebt ja da in einer unaufhörlichen Gefahr und kommt Hausrath eines Berliner   Millionärs." " Das glaube ich gern," gab Amberg   zu, denn Ihr aus Aufregung und Mühseligkeit gar nicht heraus. Da Du zum Freiwilligen- Regiment gehörst, so steht es ja bei fragte Frau Amberg  . Dir, jederzeit zurückzukehren."

Und eines so reichen Mannes Sohn ist Her O'Brian?" ,, Nicht eigentlich sein Sohn, auch nicht einmal sein Das eigentlich nicht, Georg," antwortete Max, denn Adoptivsohn; doch betrachtet ihn der Fürst als solchen, und Du mußt wissen, wir haben auch unseren Kontrakt, und es ist ich bin überzeugt, er würde auch gern mit ihm in ein wirk nur eine besondere Vergünstigung, die mein Freund O'Brian lich verwandtschaftliches Verhältniß treten, denn der Nabob erfahren hat, daß wir Urlaub zu der Reise nach England besitzt nicht nur Gold, Edelstein und Perlen, sondern auch

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Ich habe mit großem Interesse die Berichte ver­folgt," sagte Elsler. Die Indier führen ihre Rache­friege mit unglaublicher Erbitterung, und zu Zeiten ist mir bange geworden um die Herrschaft der Engländer in Indien  ."

,, Sie fämpfen nicht nur mit Erbitterung," antwortete Max, sondern geradezu mit Unmenschlichkeit. Diefelbe richtet sich nicht sowohl gegen diejenigen indischen Fürsten, welche sich aus freien Stücken den Engländern unterworfen haben und mit ihnen verbündet sind."

Das läßt sich denken," gab Amberg   zu. Sie werden gewissermaßen als Verräther betrachtet." ( Fortsetzung folgt.)