daß am 29. März d. J. seitens des Amtsgerichts II. hier die Veit heilung der Konturemaffe erfolgt ist. Die zum Konkurse angemeldeten und festgestellten Forderungen er eichten eine Höhe von von 254 687 Mt. 38 Pf., während aus der Maffe nur 32 600 Mt. 9 Pf. gedeckt werden konnten. Es blieben mithin ungedeckt 22 087 Mt. 29 Pf. Die Genossenschafter haben gefeßlich von den Schulden der Bank fortlaufend und bis zur vollen Befriedigung der Gläubiger wegen ihrer Kapital forderung die vertragsmäßigen Zinsen zu zahlen. Dieselben betrugen nach angestellter Berechnung vorläufig bis 1. April d. J. 86 526 Mt. 15 Pf. Es ergab sich biernach ein bis zum 1. April d. J. zu deckender Betrag von 308 613 Mt. 44 Pf. Der Ausfall ist von den Genossenschaftern, 210 Köpfen, aufzubringen. Hierzu kommen noch die ferner laufenden Binsen von den ausgefallenen Kapitalsbeträgen, die Kosten der Gläubiger für Geltend machung ihrer Forderungen und die Roften des Umlageverfahrens, welche die zahlungsfähigen Genoffenschafter aufzubringen haben.
Welche sonderbaren Leistungen zuweilen das Wettfieber zu Wege bringt, ist schon oft Gegenstand der Bes sprechung gewesen, und namentlich im Efen und Trinken wird in Folge von Wetten oft das Unglaublichste geschafft. Am Freitag hat ein hiesiger Bürger eine solche Weite gewonnen, wie sie sicher zu den größten Seltenheiten gehört. Der Wett effer war unter seinen Freunden dafür bekannt, gern Milchreis zu essen. Auf diese Neigung spekulirten nun seine Befannien und proponiten ihm eine Wette dahin, hundert Tage hintereinander jeden Mittag Milchreis und gebratene Taube zu effen. Die Wette wurde angenommen und gewonnen, und der glückliche Gewinner erbot sich zum Entsezen seiner Freunde, noch eine solche Portion zu vertilgen. Ge fegnete Mahlzeit!
-
-
-
-
-
-
-
-
Unter
hauptet, dann ist ihm das jedenfalls, um mich zu schädige von irgend einer Seite eingeredet worden.- Präs.: Ehe i weiter gebe, erzählen fie einmal mit kurzen Worten Ihr Lebenslauf. Reinsdorf : Nachdem ich in meiner Vatersta Begau die Schule besucht, erlernte ich das Echriftfeperhand mert und gleich nachdem ich ausgelernt hatte, begab ich mi ( 1867) auf die Wanderschaft. Ich arbeitete in den verschieden sten Städten, in Frankfurt a. M., Naumburg , Stettin , Berli Hannover, Mannheim , Freiburg im Breisgau und ging dan schließlich 1870 in die Schweiz , dort arbeitete ich als Schrif Nr. feger in Genf . Da in diesem Orte viele politische Flüchtling find, so herrscht daselbst ein sehr reges politisches Leben. I besuchte die dortigen Arbeiterversammlungen und wurde nächst Sozialdemokrat. Das Vorgehen der Sozialdemokrat aefiel mir doch nicht, ich wurde sehr bald Anarchist. Vo Genf ging ich nach Paris , von dort nach London , Brüffel un schließlich nach Leipzig , hier arbeitete ich ein Jahr in der Bu druckerei von Megger u. Wittig. Der Leipziger Buchdrude Prinzipalverein veranlaßte jedoch meine Prinzipale, mich entlassen. Nachdem dies geschehen war, begab ich mich wiederu auf die Wanderschaft und fam schließlich nach Budapest , w selbst ich Arbet erhielt. Von dem Lohn, der dort gezahlt win in den Be fonnte ich jedoch nicht leben. Es arbeiten in den Seßerei enthalt, w sehr viel Israeliten, die jedenfalls etwas zuzufegen haben, die im Stol baben die Löhne sehr gedrückt. Ich war deshalb genöthig Organ di Budapest wiederum zu verlassen. Ich wanderte nunmehr lange, oh Rede fola Arbeit zu erhalten. Endlich tem ich nach Berlin . Nach fur Laff Aufenthalte daselbst ging ich nach Süddeutschland und bel wiederum in Freiburg i. Br. Arbeit. Der Ort wird jed müssen, er von den Ultramontanen beherrscht, denen es nicht gefiel, ein Arbeiter in der Stadt war, der die anderen Arbeiter übfähigkeit; die wahren Bestrebungen des Ultramontanismus aufklärte. gelang den dortigen Führern der Ultramontanen, mich aus Reden vo Arbeit zu bringen. Ich ging nunmehr wiederum nach Bel ciceronian woselbst ich auch sehr bald in einer Zeitungsdruckerei Arbauswendig erhielt. Auf Grund einer Notiz in dem in Zürich erscheine Spiegele den Sozialdemokrat", welcher wörtlich schrieb:„ Der Anard dazu gebr Reinsdorf ist nach Berlin gegangen, um ein Attentat aus bor verfar führen", wurde ich sehr bald verhaftet und da ich inzwis auch in den Brauder'schen Hochverrathsprozeß verwickelt wun der so wurde ich fieben Donate in Berlin gefangen gehalten.
ger, den Anklagebeschluß verliest. Während dieser Zeit studirt| Reinsdorf die mitgebrachte Anklage. Der Präfitent läßt alsdann den Angeklagten Bachmann vor den Richtertisch treten. Auf Befragen des Präs. bemerkt Bachmann: Ich habe wohl die Explosion in dem Wilhelmsen'schen Lokale in Elberfeld gemacht, ich hatte jedoch nicht die Absicht, Menschen dadurch zu tödten. Bachmann: Sch -Präs.: Wie haben Sie das gemacht? habe zwei Dynamit- Patronen auf den Tisch gelegt und die selben mit einer brennenden Bigarre entzündet. Bräfident: Haben Sie das aus eigenem Antriebe gemacht?- B.: B.: Reinsdorf hat mich dazu aufgefordert. Präs.: Sie haben in der Voruntersuchung gesagt, Sie seien im Jahre 1877 nach Elberfeld gekommen und haben dort sozialistische Schriften gelesen. In Folge dessen haben Sie sich der sozialdemokratischen Partei angeschloffen? B.: Ja.-Präs.: Sie haben auch in Aachen und Luxemburg gearbeitet? B.: Ja.- Präfident: Wie find Sie mit Reinsdorf bekannt geworden? Bachm.: Durch Beno Bail. Präs.: Wann hat Ihnen Reinsdorf B.: Wir gesagt, daß Sie die Explosion verüben sollen? batten an einem Sonntage im August 1883 eine Versammlung bei dem Weber Weidemüller, der in einem Walde nahe bei Barmen wohnte. Dort erzählte mir zunächst Reinsdorf , er sei in einem Badeorte gewesen und habe dort eine DynamitExplosion herbeiführen wollen; die Ausführung sei ihm jedoch mißglüdt. Präs: Sagte er auch, woher er das Dynamit gehabt habe? B.: Er sagte, er habe es von einem Schweizer erhalten.- Präs.: Nun, was geschah weiter?- B.: Reins dorf fagte, man müßte auch in Elberfeld bei der Eedanfeier eine Dynamit- Explosion machen. Acht Tage später, ebenfalls am Sonntage, fand wiederum und zwar diesmal bei Holzhauer in Barmen, eine Versammlung statt, an der auch Küchler und Weidenmüller Theil nahmen. Dort wurde wiederum von Reinsdorf der Vorschlag gemacht, am Sedantage eine Erplosion in Elberfeld zu machen. Präs.: Wurde dort nicht auch über die zur Zeit strikenden Bergleute in Dortmund gesprochen? -B.: Jawohl. Reinsdorf fagte: es wäre doch erforderlich, mit diesen Strikenden Verbindungen anzufnüpfen. Weidenmüller sagte, daß er zu den Strikenden reisen wollte. Präs. Forderte Sie in dieser Versammlung Reinsdorf auf, die Explosion zu vollführen?- B.: Am 2. September 1883 traf ich Reinsdorf gerade, als er von der Weidenmüllerschen Wohnung aus dem Busch fam; Reinsdorf , der einen großen Hammer bei sich trug, sab etwas wild aus. Er sagte mir: er habe in Barmen Dynamit gekauft und denselben im Walde vergraben. Er forderte mich auf, mit ihm zu Weidenmüller zu geben. J folate ihm. Alsbald begaben wir uns zu der Stelle, wo das Dynamit vergraben war. Nach furzem Graben fanden wir einen Blechkrug und eine Blechbüchse, angefüllt mit Dynamit- Patronen aus Papier. Die Patronen waren eima 1 Bentimeter groß. Ich hatte bis dahin noch niemals Dynamit geschen. Reinsdorf zählte zunächst die Patronen, es waren dies etwa 70 Stück. Alsdann wickelte er mir eine auf, Es war dies eine graugelbe, fefte Masse. Wir gingen mit dem Dynamit zu Weidenmüller, der dem Reinsdorf eine Glasflasche und eine Blechbüchse übergab. In diese leeren Gefäße legte nunmehr auch Reinsdorf eine Anzahl Patronen. Reinsdorf gab mir auch eine mehrere Meter lange Zündschnur und eine Anzahl Kupferhütchen. Am folgenden Tage forderte er mich auf, die Explosion in dem Willemsen'schen Lokale zu Elberfeld zu begehen. Präf.: Versprach er Ihnen eine Belohnung?
Das Gerücht von einem auf einen Zug der Stadtund Ringbahn geplanten Dynamit- Attentate rief am vorigen Freitag große Befiürzung hervor. Die Veranlassung hierzu gab folgender Vorfall: Zwischen dem Stationsgebäude des Bahnhofs Schöneberg , etwa 500 Schritt von demselben entfernt, und der Groß- Görschenstraße, in dem tiefen Einschnitt wurde eine völlig neue 9- Centimeter- Granate in dem Graben unter der Böschung gefunden. Die Granate hatte einen ebenfalls nenen Bünderverschluß. Der räthselhafte Fund gab nun zu dem obigen Gerücht Veranlassung. Niemand getraute sich an das gefährliche Projektil heran, bis der Stationsvorsteher dasselbe vorsichtig aufhob und soweit von der Bahn wegtrug, Daß eine etwaige Explosion deffelben für die Eisenbahn unschädlich war. Nunmehr wurde, nach längerem Warten, da eine Explosion nicht erfolgte, der betreffende Bahnmeister, ein ehemaliger Feuerweifer der Artillerie, herbeigebolt, welcher ſofort erklärte, daß die Granate feine Sprengladung enthalte. Er löste den Zünder und fand, daß sie mit Eisenspänen und Send gefüllt war. Als die Granate ihrer ungefährlichen Füllung vollständig entleert war, wurde sie in das Amtsbureau zu Schöneberg abgeliefert, wo fie fich noch befindet. Ueber die Art und Weise, wie das Geschoß an den Fundort gekommen, ift nichts ermittelt.
-
N. In Betreff der Hauseinsturz- Katastrophe auf dem Grundstück Neue Promenade 8 wird uns noch mitgetheilt, daß Der in das katholische Krankenhaus eingelieferte Arbeiter Koffler nicht, wie bereits von einem Berichterstatter in etwas übereilter Weise gemeldet worden, gestorben ist, sondern nach Aussage des geheimen Sanitäterath Dr. Echmidt voraussichtlich am Leben bleiben wird. Die Verlegungen sollen nicht so ernster Natur sein, als sie anfänglich erschienen. Was den zweiten Arbeiter Riedel anbetrifft, so ist derselbe nach Anlegung eines Verbandes sofort wieder entlassen worden. Von irgend welchen weiteren Verletzten ist amtlich nichts bekannt. Bei dem getödteten Kutscher Johrisch ist als Todesursache Schädel und Genidbruch fonstatirt. Die Leitung der Abbruchsarbeiten war dem beim Baumeister Lohse angestellten Polier Schmeißer übertragen. Doch ist es sehr fraglich, wie schon in unserem gestrigen Bericht angedeutet worden, ob demselben irgend welche Echuld beizumessen! Wahrscheinlicher ist es, daß der viele Regen der legten Tage nicht unwesentlich zur Herbeiführung Der Katastrophe beigetragen.
a. Ein die Leipzigerstraße pasfirender Schuhmann bemerkte am 14. d. Mis., Abends, einen Taschendieb, als dieser einer vor einem Schaufenster des Hauses Nr. 82 ftebenden Dame ein Taschentuch aus der äußeren Paletottasche entwendete. Der Beamte ergriff den Dieb in flagranti und händigte der befloblenen Dame das Taschentuch wieder ein. Bei der Visitation des Festgenommenen auf der nächsten Polizein ache fand man bei ihm nech 18 leinene weiße Taschentücher und brei wollene Tücher, die er bei einer Verkaufsstelle auf dem Weihnachtsmarkt am Schloßplaz gestohlen haben wollte. Der Dieb, der Hausdiener R., ist gestern zur Untersuchungshaft gebracht worden.
-
-
Anachroni
im Weser iammt
hoher scha
feiner Off
Cb wohl
Lurus die
Bellevueft
Ich bemerke, daß die Anklage in dem Bräude:' schen Hunstreich verraihsprozeß gegen mich fallen gelassen wurde. Kaum wu ich in Berlin aus der Haft entlassen, da wurde ich von d aus den s ausgewiesen. Ich begab mich nun wieder nach Leipzig , selbst ich bei Megger und Wittig wiederum Arbeit bekam, n dem ich den Herren versprochen, mich von jeder Agitation ferte Raur zu halten. Allein ihon nach 14 Tagen wurde über Leipphäen schn ebenfalls der kleine Belagerungezustand verhängt und ich mu in Folge deffen sogleich auch aus Leipzig ausgewiesen. Mufgeftellt Prinzipale waren bemüht, meine Ausweisung rückgängig machen, dies gelang ihnen jedoch nicht.
B.: Nein, ich sagte ihm: wenn ich anläßlich der Ausfüh rung der Erpiofion fortmachen müßte, dann habe ich kein Geld. Reinsdorf bemeifte mir: er werde mir, menn erforderlich, Geld geben. Präs. Sollten Sie außerdem noch eine Explofton vollführen?- B.: Ja, Reinsdorf fagte, ich solle die kleine Büchse mit Dynamitpatronen in der Frankfurter Bierhalle, die größere Büchse in dem Willemsen'schen Lokale mittelst einer brennenden Zigarre explodiren laffen. Ich ging zunächst in die Frankfurter Bierhalle, diese war jedoch voll mit Menschen. Da ich mir sagte, daß hier Menschen verunglücken könnten, so ging ich wieder weg, ich wollte nicht, daß Menschen verunglücken. Ich fuhr hinauf mit der Pferdebahn zu dem Willemsen'schen Lokale. Ich habe längere Zeit in dem genannten Lo fale gesessen und alsdann die Explosion ausgeführt; der Saal war menschenlecr. Präs.: Was haben Sie dabei gedacht? - B.: Ich dachte, es würde einen großen Knall geben.- Präf.: Weiter nichts, dachten Sie nicht, es fönnten dadurch Menschen getödtet werden und eine Feuersbrunst entstehen? B.: Nein, das dachte ich nicht, beabsichtigte ich auch nicht. Präs. Sie wußten doch aber, daß in B.: Nein. dem Lokale Menschen versammelt waren?
N. Die Meldung Klein- Feuer führte gestern Abend furz nach 11 Uhr Abtheilungen unserer Feuerwehr nach dem Grundstück Beuthstraße 3. In dem dort belegenen Cigarren geschäft von Ahlwarth war um die angegebene Zeit auf bisher noch unaufgeklärte Veranlassung ein Feuer ausgekommen, das bei seiner Entdeckung bereits erhebliche Dimensionen angenom men hatte. Es brannten beim Eintreffen der Feuerwehr Cigarrenkisten, Ladentisch, Repofitorium und ein Theil der Thürjaloufie. Dem energischen Vorgeben der Feuerwehr gelang es, nachdem allerdings ein großer Theil des Ladens ausge brannt war, des Feuers Herr zu werden. Gegen 5 Uhr Nachmittags gab ein Gardinenbrand in der Wohnung des Hofzahnarzt Dr. Telschow Leipzigerstraße 90 zur Alarmirung der Feuerwehr Veranlassung. Doch war beim Eintreffen der Feu erwehr die Gefahr durch Hausbewohner beseitigt.
Gerichts- Zeitung.
-
-
-
-
gebö
thetzimmer
mit den mehrere
Bum G
Den Fez a damals Der Arb ihn bei ein dem Staa gleitete( p
Aus dem Verhör berichtet das„ W. T. B." außerdem: Vom Präsidenten befragt, ob Attentate auf gefrönte ha melches di fer und überhaupt Dynamitattentate au den Mitteln gehou Futböden womit die anarchistische Partei ihre Bestrebungen zur Duoegte fich führung bringen wolle, antwortet Reinsdorf , die Ana schreibe feine taktischen Mittel vor, fte überlaffe es jedem zelnen, zu handeln wie er wolle. Weiter befragt, was er Dynamitattentate dente, antwortete Reinsdorf : Herr Präfi ich überlaffe es Ihnen, die äußersten Konsequenzen zu i ich will deffentwegen, was ich vorgetragen, verurtheilt fein Auch in der Nachmittagsfizung wurde ausschließlich Gegenüber das Elberfelder Dynamitattentat verhandelt. schweren belastenden Aussagen der abgehörten Beugen, Bol Kommissar Gottschalk, Frau Dr. Hartmann, Kellner Brente des Vitangeklagten Küchler, sämmtlich aus Elberfeld , verb der Angeklagte Reinsdorf bei seinem Syftem des Leugn Reinsdorf versucht alle ihm nachtheiligen Aussagen als w heitswidrig zu verdächtigen und beschuldigt auch den Un fuchungsrichter, die Aussagen der Beugen in der Vorunte chung nach seinem Gefallen protokollarisch festgestellt au ba Bei seiner Vernehmung suchte er seine Darlegungen über Theorien der anarchistischen Partei mit groben Ausfällen g die Fürsten zu verbinden, der Präsident verhinderte jedoc gisch dieses Vorhaben.
Präs. Das Zimmer, in dem Sie saßen, war aller dings menschenleer, im Nebenzimmer waren jedoch etwa 30 Aerzte versammelt. B.: Das wußte ich nicht.- Präs.: Sie sahen dech, daß der Kellner oftmals Bier ins Nebenzimmer trug? B. Das habe ich nicht gewußt. Auf weiteres Befragen des Präsidenten bemerkt Bachmann: Er habe die Blechbüchse auf den Tisch gestellt, die mit derselben in Verbindung gebrachte Zündschnur mittelft einer brennenden Bigarre entzündet, und da er sein Bier schon bezahlt hatte, schleunigst das Lokal verlassen. Kaum sei er auf der Straße gewesen, da sei die Explosion erfolgt. An demselben Abend set er bei Holzmann mit Reinsdorf zusammengekommen und auf deren Wunsch habe er sich sogleich nach Neuf, von dort nach Düsseldorf und von da aus nach Aachen begeben. In legterem Dite habe er Arbeit bekommen. Reinsdorf habe ihm 5 Mark zur Reise gegeben.
Das Dynamit- Attentat bei der Enthüllungsfeier des Niederwald- Denkmals vor dem Reichs- Gericht. Der Andrang nach dem Gerichtssaal ist ein ganz immenser. Ein ganzes Heer von Polizeibeamten in Bivil und Uniform patrouillist schon seit mehreren Tagen, Tag und Nacht, die Gegend des Gerichtsgebäudes, das mit dem Untersuchunge gefängniß in unmittelbarer Verbindung steht, ab. Auch die Militärwachen des Untersuchungsgefängnisses find verstärkt worden, es find überall Doppelposten aufgestellt. Ehe man heute in den Schwurgerichtssaal gelangt, hat man eine große Anzahl von Schußmannsposten zu paffiren. Auch von der po litischen Abtheilung der Berliner Polizei bemerkte ich einige Beamte. Gegen 9 Uhr Vormittags werden die Augeklagten ungefesselt und jeder einzeln in den Saal geführt. Auf jeder Seite der Anklagebank find 2 uniformirte Schußleute poftirt. Die Angeklagten, die sämmtlich mit Ausnahme von Reinsdorf und Küchler den Eindruck gewöhnlicher Arbeiter machen, sehen alle auffallend blaß aus. Reinsdorf ist ein mittelgroßer bagerer Mensch mit etwas eingefallenen Wangen. Sein etwas ins öthliche schimmerndes Hauptbaar, ebenso auch sein Schnurrbart find sorgfältig geordnet. Sein frecher Blick wirft fast verlegend. Küchler macht einen etwas behäbigen Eindruck. Rupsch, ein vollständig bartlofer junger Mann, macht einen offenbar findlichen Eindruck; seine tiefe Basstimme paßt gar nicht zu
-
-
( Fortsetzung in der Beilage.)
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
was ich 31 tenegraph bezeichnete mehr nöth außerorden die auf ich doch der efolgte. erzielt, abe fte Cicero
Cizero's Re er erfolgrei Begner in feiner bar nur be Gegner an mals, imm führen, uni erit recht v inftubirt,
Offe
von der Lohnkommisston aufgestellte Programm einen be
beb
Wirkung,
provifirt e
Reulenfchla
geburt ant Spielerische Es lie
Atritit über
wenn
auch
ein
so
menten in
feiner Ded
liegend ni Ferdinand Eine muß legen Beug
hr. Eine von der Lohnkommission einberufene liche Versammlung der Schlosser und Berufsgenossen fand Montag im Königstadt- Kafino zu dem Zwecke statt, über tiven Beschluß zu faffen. Die Versammlung war tros sehr schlechten Wetters recht zahlreich befucht. Nachdem Göbel, der Vorsitzende der Lohnkommission, zum Leiter Verhandlungen gewählt worden war, erstattete der Leiter Lohnbewegung, der Tischler Herr G. Rödel, ein mit g Beifall aufgenommenes Referat. Er begründete in klarer, zeugender Weise die von der Lohntommiffiion der Schloffer Herbeiführung beffererLohnverhältnisse aufgestellten Forderun nämlich: 1) Marimalarbeitstag von 10 Stunden; schaffung der Sonntagearbeit; 3) Minimallohn von 18 wöchentlich; 4) bei Akkordarbeit ein Koftgeld von minde 18 Mart wöchentlich; 5) volle Auszahlung des Wochenla Am Schluffe gab ferent auf Grund seiner Erfahrungen sehr beachtensw stellten Forderungen. Auch wies er auf die Nothwendi bin, daß ein geeigneter, energischer Kollege als Leiter Besoldung angef
Es tritt nunmehr eine kurze Unterbrechung in der Ver handlung ein, da die Angeklagten sämmtlich das Verlangen zu erkennen gaben, behufs Verrichtung eines Bedürfnisses hinausgeführt zu werden. Auf Befehl des Präsidenten werden je zu zwei unter ftaiker Bedeckung aus dem Saale geführt. Als Die Verbandlung wieder aufgenommen war, bemerkt der Präft Dent: Angeklagter Bachmann, hat Shnen Reinsdorf gesagt, weshalb Sie in dem Willemsen'schen Lokale die Explosion voll führen sollten? B.: Reinsdorf sagt: Dort verkehren blos die Reichen, die Arbeiter werden hinausgeworfen.- Präsident: at Ihnen Reinsdorf gesagt, weshalb Sie die Explosion vollführen sollen?- B.: Keinsdorf sagte, durch den Knall werden die Honorationen erschrecken. Bräfident: Also blos erschre den? Nun angenommen, das wäre wahr, mußten Sie sich nicht sagen, daß Menschen getödtet merden und eine Feuers brunft entstehen könnte?- B.: Daran dachte ich nicht. Präsident: Bum Windesten mußten fie fich sagen, daß Sie den Kellner, der fast unaufhörlich durch das Zimmer fam, in dem Eie saßen, tödten können?- B.: Nein, daran dachte ich nicht. Präsident: Sie sagten selbst, Sie befaßen zur Beit noch 15 Mart, wozu gab Ihnen Reinsdorf die 5 Mark?- B.: Zur Abreise. Präfident: Auf mich macht diese ganze Geschichte den Eindruck, als hätten Sie die Explosion vollführt, weil Sie
-
-
am Sonnabend um 6 Uhr Abends.
Rathschläge für das Vorgehen bei Geltendmachung der au
ein
dauernde
in Erstaune
binreißen m
war er im
au zermalm
nimmt, die Mannes he prüfen, ob Beifteshero Luders viel Laffalle's in fcheint es fo feine Weis
wöchentl
an
durch Unterſtügungsfonds Beiträge gesammelt und unterhalten, und Vertrauensm in den Werkstätten gewählt werden. Die Dieluffton, fich die Terren Toebel, Klint, Miethe, Tillig, Krohn, Pezold, Zimmermann, Knauth u. A. betheiligten, bezeg auf die gegenwärtigen Zustände im Schloffergeweibe und
mehrere die Wahl des Leiters der Lohnbewegung
und billig anerkannt worden seien.
betreffe
Mic
Anträge. Aus der dann vollzogenen Wahl ging Herr! mit sehr großer Majorität als der zukünftige Leiter der bewegung hervor. Herr Kluge theilte noch mit, daß in soeben stattgefundenen Versammlung von Schloffermeister von der Lohnkommission aufgestellten Forderungen als g Eine außerordentliche Generalversammlung des vereins der Metallschraubens, Façondreher und Be von Reinsdorf dafür bezahlt worden?- B.: Nein. Auf genoffen Berlins findet am Donnerstag, den 18. Dege Au ihm gefagt, er folle nur tüchtig lügen; Reinsdorf ha'e ihm ordnung: 1. Vorstandswahl. 2. Rongreßangelegenheiten
-
-
weiteres Befragen bemerkt Bachmann: Ein Mitgefangener habe
( dem Gefangenen) gesagt, er lüge immer.
in Wohltaupts Salon, Manteuffelstrage 9, ftatt.
Wahl halber ist es Pflicht eines jeden Mitgliedes,
scheinen.
Achtung vo
lein, der i Laffall
batte ihn bo
bauptet Sper
Doch nicht
Rept feine
lieben eines
Der Weise
omög
fo fabrt Ser Das ist do boch nicht
ben Herrn
Der Louisenstädtische Bezirksverein„ Vorwärte heute Mittwoch, den 18. Dezember, Abends 8 Uhr, in rads Saal, Wasserthorstraße 68, eine Vereinsversammlung mann. Die Mitglieder werden ersucht, recht pünfilio zahlreich zu erscheinen. Gäste find stets willkommen.
feinem Aeußern. Die übrigen Angeklagten machen sämmtlich schuldig, den Bachmann zu der Explosion angeftiftet zu haben. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Herrn Dr.
Damit ist das Inquifitorium mit Bachmann beendet und es wird nunmehr zum Inquifitorium des Reinsdorf geschritten. Dieſer ist seiner heiseren Stimme wegen schwer verständlich. Auf Befragen des Präsidenten erklärt sich Reinsdorf für nichtIch bin wohl, so fuhr Reinsdorf fort, mit Bachmann einige einen sehr unbefangenen Eindruck. Als Reinsdorf auf der Anklagebank Plaz genommen hat, steht er sich sehr unbefangen Wale und auch mit Weider müller und Holzbauer zusammen im Eaale um; alsdann zieht er ein paar in Papier einges getroffen. Ich bin Anarchist, daraus habe ich niemals ein wickelte Brödchen aus der Tasche und ist in aller Gemüthsruhe. behl gemacht. Wenn man nun mit Sozialdemokraten zufammenkommt, da liegt es nahe, daß man über den UnterGegen 9 Uhr Vormittags erscheint der Präfident des Gerichtshofes, Drentmann, eröffnet die Sigung und läßt zu schied, der zwischen der Sozialdemokratie und den Anarchisten besteht, sich unterhält. Dies habe ich bei Weidenmüller und nächst die 48 Beugen und die Sachverständigen in den Saal nalun gefragt, worauf der Prototoüführer, Ranzleirath Schlets habe ich jedoch nicht aufgeredet; wenn Bachmann dies beBerantwortlicher Rebateur R. Crosheim in Berlin . Drud und Berlag von Mar Ending in
versammlungen am 17., 24. und 31. d. Mis. fallen aus. 1. Januar bezieht der Verein ein neues Vereinslokal. Der Vorstand des Arbeiterbezirksvereins bom und 20. Kommunal Wahlbezirk bat sich auf Grund
V
eintreten. Alsdann werden die Angeklagten nach ihren Perso- Holzbauer gethan, zu der von Bachmann verübten Explosion Versammlungsverbots vom 10. d. M. beschwerdeführen
Hierzu eine Bel
find also
muthung Rache
Stubiren ei
Lübers weit Stapel; fei inpuzit und
genau infor
immer die T begann, refp Der das Leb Beit, von de
Borträgen,
Teichen Pro
ciferner Flei