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Beruf unglückt ist, hat nicht festgestellt werden können. Um die felbe Beit wurde hinter dem Grundstück Holzmarktstraße 33/34 rung de die Leiche einer Frauensperson aus der Spree gezogen und für diese nach dem Obduktionshause gebracht.-An demselben Tage, Bembi Abends, wurde ein Dienstmädchen in der Reichenbergerstraße verme in seiner Schlaflammer auf dem Bett liegend todt aufgefunden. Daffelbe hat sich mittelst Budersäure vergiftet. Am 16. d. etonjul früb erschoß sich in der Philippstraße vor der Kirche ein etwa tten nu 60 Jahre alter, anscheineud den mittleren Ständen angehören der Mann mittelst Revolver. Die Leiche wurde nach dem on ange Obduktionshause geb: acht. 302 000 debatte

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Gerichts- Zeitung.

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Das Dynamit- Attentat bei der Enthüllungsfeier des Niederwald- Denkmals vor dem Reichs- Gericht. ( Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Im Laufe seiner Aussage bekundet Reinsdorf weiter: Ich begab mich von Leipzig auf furze Beit nach meiner Heimath stadt Pegau, und alsdann ging ich wiederum auf die Wan­derschaft. Ich wandte mich nach Frankreich und erhielt in Nancy Arbeit. Dort wurde ich jedoch von der Polizei derart bebelligt, daß ich meiner Arbeit verlustig ging. Ich ging wiederum nach Deutschland . Ich erhielt in Pforzheim bei Männer eine Stellung als technischer Leiter der Druckerei. Ich fonnte mich jedoch mit dem Prinzipal nicht vertragen, deshalb ging ich sehr bald von Pforzheim weg.

Ich begab mich nun nach Elberfeld , woselbst ich sehr bald Arbeit fand. Ich verdiente dort wöchentlich 18 M. Im Dt­e gültig tober 1883 wollte ich mich von Elberfeld nach Hamburg be 3fannfud geben, ich fiel jedoch auf dem Bahnhofe in Elberfeld so un­Gewählücklich, daß ich mir den Fuß verrenkte und 7 Wochen in dem St. Josephs Krankenhause zubringen mußte. Alsdann ging ich nach Hamburg . Auch dort ertranfte ich nach einiger Beit und war längere Zeit in einem Hamburger Krankenhause. Am 9. Januar d. J. wurde ich aus dem Krankenhause entlassen und

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Tage fräter, am 11. Januar, Abends, wurde ich von 8 Schußleuten verhaftet.- Präs.: Sie sollen nun mit hödel befreundet gewesen sein?

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R.: Ich besuchte hier in Leipzig im Jahre 1878 die fo­in denialdemokratischen Versammlungen; es war dies noch vor Ec­Caufes laß des Sozialistengefeßes, au welcher Beit man in Leipzig Thätigt noch ein einigermaßen freies Wort sprechen durfte. Ich machte thtet ein nun hier meine anarchistischischen Grundsäße geltend, und ob­fich ga wohl ich der einzige Anarchist in Leipzig war und hier der Mustela fozialdemokratische Generalstab stationirt war, so wurde ich aus laufende den Versammlungen dieser Partei hinausgewiesen. pödel Reite lernte mich in diesen Versammlungen kennen und ersuchte mich, un ihm meine anarchistischen Grundsäße persönlich mitzutheilen, ftrapa was ich auch sehr gern that. Präs War nicht Hödel auch bundnarchist? R.: Allerdings, er wurde es später, und es ging ihm bald nicht beffer als mir. Gödel betrieb einen Bücher­und Schriften- Kolportagehandel und nährte sich nur nothdürftig. Bräf.: Sie waren auch mit dem Schriftseger Emil Werner, der die n, beda Beitung: Der Kampf" herausgab, befreundet?- R.: Ja räfte bewohl, ich arbeitete mit diesem zusammen.-Präs.: Es ist das auch ein bekannter Anarchist? R.: Ja. Präs.: Sie tannten auch Most persönlich? R.: Ich sah Most zum ersten Sthig ſtam, besuchte mich Most, der von meinen Ausweisungen gehört ebenheit hatte. Most interesfirte sich seit dieser Zeit sehr für mich. In wird Berlin Tonnte ich mit Most nicht befreundet werden, da dieser zur Beit noch der sozialdemokratischen Partei angehörte; er hat er Gegerit später eingesehen, daß man mit den Ideen diefer Bartei gänglich nicht zum Biel fommen fann.- Präs.: Sie bekennen sich zur anarchistischen Partei: Geben Sie zu, daß Anarchie Religions­losigkeit, Gesetlosigkeit heißt, so daß jede Gesellschaftsordnung

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R.: Die Anarchisten erstreben 1) eine derartige Staats­ordnung, wodurch es jedem normal angelegten Menschen mög­lich ist, die höchste Kulturstufe zu erreichen, 2) die Menschen von Kummer und Sorgen zu befreien, 3) die Menschen nach Möglichkeit von der Arbeit zu entlasten und 4) der Dummheit und dem Aberglauben ein Ende zu machen. Die Anarchisten laffen ihren Mitgliedern so viel Spielraum. daß jedes einzelne Mitglied seine eigenen Ansichten haben kann. Um das von mir erwähnte Biel zu erreichen, ist es nothwendig, die heutige Privatproduktion in eine anarchistische zu verwandeln. Dazu tit erforderlich, daß aller Grund und Boden, alle Werkzeuge, alle zugewendet werden. Nur solchergestalt fann das heutige Elend aus der Welt geschafft und die Arbeitszeit derartig verkürzt weden, daß die Menschen höchstens täglich 2 Stunden werden arbeiten müssen. Diese Idee wird sich Bahn brechen, dies wird fein Reichs- Gerichtshof verhindern fönnen. Daß wir die

liberaler Zeitungsschreiber. Ebensowenig beabsichtigen wir zu

reichung der anarchistischen Jdeale giebt es nicht; auf welche Weise die Jdeale zu erreichen find, ist jedem Einzelnen selbst überlassen. Wenn der arme Weber Bachmann, an dem sich die heutige Gesellschaft so sehr versündigt hat, gegen die Reichen ein Dynamit- Attentat begeht, so fann ich es ihm nicht ver denken; angestiftet dazu habe ich ihn nicht.

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Präsident: Halten Sie nun auch Attentate, wie sie gegen Thren Landesherrn, den König von Sachsen und den deutschen Kaiser versucht worden, zur Erreichung der anarchistischen Ideale erforderlich? R.: Die Geschichte zählt von gekrönten Häup­tern eine ganze Reihe von Verfassungs- Eid- Brüchen 2c. auf, fte haben fast alle ein schwarzes Blatt in der Geschichte. Was nun speziell den jezigen deutschen Kaiser anlangt Brä fident: Ich waine Sie, gegen Se. Majestät den Kaiser eine Beleidigung auszusprechen. Ich würde in solchem Falle sofort gegen Sie einschreiten und dafür sorgen, daß die Deffentlich feit Ihre Beleidigungen nicht erfährt. R.: Beleidigt hätte ich den deutschen Kaiser nicht, ich werde aber, wenn es ge­wünscht wird, hier abbrechen. Präs.: Sie sollen meine Frage beantworten, eine Beleidigung gegen Se. Majestät den Kaiser werde ich jedoch nicht dulden. Es wird behauptet: Sie seien von London als Emissär der Internationale nach dem Kontinent gesandt worden?- R.: Das ist nicht wahr, ich laffe mich überhaupt nicht schicken. Präs.: Sie haben von London Gelder und Briefe bekommen? R. Jh erhielt

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wohl hin und wieder, da ich frank war, von London Unter­stügungen, aber niemals Zwecks irgend welcher Agitation. Der Präfident verliest hierauf eine Anzahl bei Reinsdorf ge­fundener Briefe, woraus fich ergiebt, daß er mit zahlreichen Anarchisten Frankreichs , Londons und der Schweiz Brief­wechsel unterhalten hat. Der Angeklagte giebt auch zu, viel fach unter falschem Namen aufgetreten zu sein, er habe dies gethan, um von der Polizei unbebelligt zu bleiben. Es tritt hierauf eine kurze Pause ein.- 3eugen- Verhör. Nach Wiedereröffnung der Sigung wird zunächst der Ortsbefund des Willemsenschen Restaurants in Elberfeld verlesen. Polizei fommiffar Gottschall( Elberfeld ): Es sei ihm von einer Seite, Die er nicht uäher namhaft machen könne, versichert worden, daß Reinsdorf als Emissär der Internationale" nach Elberfeld gekommen sei. Im Weiteren bestätigt dieser Beuge sowohl als auch Frau Dr. Hartmann, Tochter des inzwischen ver storbenen Restaurateur Willemsen und Kellner Fricke( Elberfeld ) im Wesentlichen die Angaben Bachmanns. Letterer, der zur Beit bei Willemsen als Kellner fonditionirte, sei bei dem Aus­bruch der Explofton aus dem Zimmer geschleudert worden, so daß er ohnmächtig niederfiel. Es seien ihm in die Oberschenkel einige Glassplitter gedrungen, in welcher Folge er längere Zeit bettlägerig und in ärztlicher Behandlung war. Auch der Angeklagte Küchler bestätigt ins Wesentlichen die Depofita des Bachmann. Im Juli 1883 war er Stranfenbesucher für den Elberfelder Buchdrucker- Verein und da zur Zeit Reinsdorf im Elberfelder Krankenhause lag, so lernte er denselben kennen. Er( Rüchler) gehöre zur sozialdemokratischen Partei; welcher politischen Parteirichtung Reinsdorf , der sich John Penzenbach nannte, angehörte, wußte er zur Zeit nicht. Erst später habe er erfahren, daß Reinsdorf Anarchist sei. Reinsdorf babe ge äußert: Bachmann habe die Explosion zu früh erfolgen lassen. Reinsdorf habe zu ihm am 4. September 1883 gesagt: Er werde am Abende etwas machen, ebenso auch Bachmann. Bei dieser Gelegenheit sei von der Frankfurter Bierhalle und von Willemsen die Rede gewesen.-Reinsdorf bestreitet wieder­holt, an dem Bachmann'schen Attentat irgendwie betheiligt ge­mesen zu sein. Der Präsident verliest hierauf eine Aussage des Küchler, wonach dieser beim Untersuchungsrichter bekundet: Reins­ dorf habe zu ihm gefagt: die Sozialdemokraten und Anarchisten verfolgen diefelben Zwecke, nur ihre Mittel seien verschieden. Mit der Sozialdemokratie sei es nichts, es müsse später ,, vorgegangen" der Sozialdemokratie sei es nichts, es müsse später ,, vorgegangen" werden. Als er( Küchler) dem N. Einwendungen gemacht habe, be­merkte dieser: Wenn er nur die anarchistischen Blätter lesen würde, dann würde er sich sehr bald zum Anarchismus bekennen. Er ( Rüchler) habe den Sozial- Demokrat" gelesen und ihn direkt von der Expedition in Bürich bezogen. Er habe etwa fünf bis sechs Nummern der Freiheit" aus London zugesandt erhalten, wer ihm die Blätter gefandt, ob dies Reinsdorf veranlaßt, wiffe er nicht. Reinsdorf : Küchler hat vorhin gesagt: ich sei ihm jest nicht mehr sympathisch, ich frage den Küchler, weshalb ich ihm nicht mehr sympathisch bin? Küchler schweigt. Reins dorf: Ich werde dem Gedächtniß Küchler's zu Hilfe kommen. Gleich nachdem ich verhaftet wurde, erschienen im Sozial­Demokrat" eine Anzahl Schimpfartikel gegen mich, dies dürfte wohl mit der Grund zur plöglichen Alenderung seiner Ge­finnung sein. Küchler giebt dies als möglich zu. Darnach wird die Sigung gegen 4 Uhr Nachmittags auf Dienstag Vormittag 9 Uhr vertagt.

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Leipzig , 16. Dezember, Mittags. ( Privat- Telegramm des aufnahme in der Bachmann'schen Attentatssache geschlossen. Die befundet, daß Reinsdorf den Vorschlag gemacht habe, das auf dem Markt in Elberfeld stehende Kriegerdenkmal in die Luft au sprengen und daß er im Kursaale in Wiesbaden ein Dynamit- Attentat habe begehen wollen. Reinsdorf bestreitet

Berliner Tageblatts.) Heute Vormittag wurde die Beweis­

theilen, wir wollen im Gegentheil dem heutigen Theilungs- Angabe Bachmann's wurde von allen Beugen bestätigt und system, daß dadurch geübt wird, daß der Arbeitgeber den Löwenantheil in die Tasche stockt, während der Arbeiter nur einen Hungerlohn erhält, ein Ende machen. Wir sagen allerdings: Eigenthum ist Diebstahl. Proudhomme hat dies schon bewiesen, und ich füge hinzu: Niemand kann allein Reichthümer hervor bringen; befigt er demnach mehr, als er zum Leben nöthig hat, so betrügt er seine Mitmenschen. Auch denken wir nicht baran, die Religion abzuschaffen. Wir wollen die Menschheit

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crziehen, daß sie überhaupt nichts mehr glaubt und dann ift die Religion von selbst abgeschafft. Im anarchistischen

Staate wird man selbstverständlich weder ein stehendes Heer

Gute.

Alles.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Der Fachverein der Nähmaschinenarbeiter und Be­rufsgenossen Berlins hielt am Sonnabend, den 13. b. M. im Heftaurant Feuerstein unter Vorfis des Herrn Wieland eine

aus einer Beilage des Berliner Tageblattes". Bu legterem bemerkt Redner: er hätte den Artikel nicht erwähnt, wenn in demselben nicht wiederum versucht würde, mehrere Arbeiter, welche ihre Ehre und Intereffen gewahrt, auf eine ungerecht­fertigte Weise zu verdächtigen. Die Forderungen der Arbeiter feien 3. 8. des Strifes gewesen: 1) Beibehaltung der alten Löhne, 2) anständige Behandlung seitens der Meister, 3) teine Maßregelungen. Daß die Direktion die Forderungen, die allseitig als human anerkannt wurden, nicht bewilligt hat, kennzeichne ihre sogenannte Humanität wohl am besten. Wie es sich nun mit Der Qualität der dort angefertigten Maschinen verhalte, davon wiffe er, Redner, Manches zu erzählen. Bunächst habe ihm ein Brief d. d. 8. April d. J. an Dr. Stolp im Original vorgelegen, worin die Direktion selbst angiebt, daß die große Mehrzahl der dort beschäftigten Arbeiter aus Handarbeitern bestehe, welches doch wahrlich für das Produkt keine Empfehlung sei. Außerdem fönne er nachweisen, daß seiner Beit durch die Unwissenheit solcher Arbeiter hunderte von Theilen verdorben feien und dadurch nicht nur mangelhafte, sondern sogar fehlerhafte Ma schinen an das Publikum gelangt seien. Auch erkläre das Geständniß der Direktion die vielen Unglücksfälle in der Fabrik. Redner verspricht, in der Aufdeckung dieser Schäden so lange fortzufahren, bis die Direktion in ihren gehässigen Bes merkungen gegen die Arbeiter nachläßt oder einen Sang geht, wo man erfahren kann, daß die Gefeße nicht nur für Arbeiter, sondern auch für Meister und Direktoren gemacht seien. Dieser mit großem Beifall aufgenommenen Rede des Herrn Günther pflichteten verschiedene Redner bei. Nachdem der Vorsitzende noch bekannt gemacht, daß Aquarium und Panoptikum- Billets zu haben seien, schloß er die Ver sammlung.

Der Fachverein der Metallarbeiter in Gas-, Waffer­und Dampf- Armaturen beschäftigte fich in seiner am Sonntag bei Gratweil abgehaltenen Mitgliederversammlung unter Vorft des Herrn Wurche mit der Stellungnahme zu der von Mann­ heim angeregten Zentralisation sämmtlicher Metallarbeiter Deutschlands , sowie mit der Beschlußfassung über die Bethei­ligung an dem nach Gera einberufenen Kongreß derselben durch Absendung eines Delegirten. Nach einem kurzen Referat des Vorfißenben eröffnete Herr Eggert die Diskussion und hob in einer längeren Rede die Unausführbarkeit der Zentralisation der Fachvereine mit sämmtlichen Metallarbeitern Deutschlands bervor und wies nach, daß die Vereinigung der verschiedenen Fachvereine in der Metallbranche mit der Mannheimer Union gleichbedeutend mit dem Untergange der bis jest ihre Selbsts ständigkeit bewahrenden Fachvereine sei. Wenn auch von ver fchiedenen Autoritäten der Arbeiterwelt die Bentralisation be fürwortet werde, so tönne fte im Prinzip wohl gebilligt wer den, in der Praxis sei dieselbe jedoch zu verwerfen. Wenn Den verschiedenen Fachvereinen der Selbsterhaltungstrieb inne wohne und sie ihre Selbstständigkeit bewahren wollen, so sei es die erste Bedingung, die Sentralisation mit sämmtlichen Metallarbeitern Deutschlands abzulehnen, indem diese Branche eine viel zu weit verzweigte set. Herr Eggert befürwortete indeß die Absendung eines Delegirten zum Kongreß, eines­theils um die Interessen des Veteins zu wahren und andern­theils eine Fühlung mit auswärtigen Fachvereinen der Gas, Waffers und Dampf- Armaturenbranche zu nehmen, welche viel­leicht später zu einer Bentralisation dieser Branche führen könne. Die Ausführungen des Herrn Eggert, sowie die meh rerer anderer Redner wurden mit großem Beifall auf­genommen, und einstimmig beschlossen, von der Bentralisation mit den sämmtlichen Metallarbeitern Deutschlands Abstand zu nehmen, jedoch die Absendung eines Delegirten angenommen. Bei der nun folgenden Wahl eines Delegirten wurde der erste Borsigende des Vereins, Herr Wuche, einstimmig gewählt, welcher am besten im Stande sei, den Verein und dessen Intereffen zu vertreten. Derselbe bedankte sich für das ihm bewiesene Vertrauen und versprach, mit aller Energie zum Wohle des Vereins wirken zu wollen. Die Versammlung beschloß darauf einstimmig, dem Delegirten für die Dauer des Kongresses pro Tag 9 Mart Diäten, sowie Erstattung der Reisekosten zu gewähren. Demnächst folgten innere Vereinss angelegenheiten. Die nächste Versammlung findet am 10. Ja nuar 1885 bei Gratweil statt.

Versammlungs- Verbot. Die Versammlung des Arb.­Bez.- Vereins für den Osten Berlins ", welche gestern Abend mit der Tagesordnung: 1. Statutenberathung, 2. Verschiede nes, 3. Fragelanen, in Keller's Lokal, Andreasstraße 21, statt­finden sollte, wurde auf Grund des Sozialistengesetzes kurz vor der Eröffnung derselben verboten.

Gewerkschaft der Maschinenbau - Metallarbeiter und verw. Berufsgenossen. Vor den Feiertagen findet keine Versammlung mehr statt.

Vermischtes.

Ein Polygamist freigesprochen. Aus Odessa berichtet bie Od. Btg." folgenden Polygamieprozeß: Der verabschie dete Offizrer und Kollegien- Affeffor Fadei Shebrowskt war hier in der Fabrik des Herrn Balen de Balue als technischer Leiter angestellt und ist ein Mann in der Blüthe seines Le­bens von sympathischem Aeußern und weltmännischen Ma­nieren. Er erschien auf der Antlagebant, elegant gelleidet, mit blendend weißer Wäsche und schwarzen Handschuhen und gewann sofort die Sympathie des zum größten Theile aus Damen bestehenden Auditoriums. Die Anklage beschuldigt Shebrowski, in den Jahren 1881 bis 1884 sich drei mal verheirathet zu haben. Er gestand seine Schuld ein und er­zählte mit pathetischen Worten, jedes mal von den betreffenden Damen bezaubert worden zu sein, daß er der Versuchung nicht widerstehen konnte. So habe er 1881 in Nischenew die Be

nöthig haben, mit ihren Brüdern in Frankreich Krieg zu führen, und es wird auch nicht nothwendig werden, die Ar- recht[ ewegte Versammlung ab. Nachdem der Kassenbericht fanntschaft eines Fräulein Olimpia Lizewska gemacht, deren beiter ins Gefängniß oder Zuchthaus zu sperren. Es giebt ja durch den Kassirer Herrn Warnst verlesen und durch die Re allerdings auch schon heutzutage Freiheiten, Preßfreiheit, Ver­Sammlungsfreiheit ze. Allein ganz abgesehen davon, daß diese Freiheiten in Folge des Sozialistengesetes illusorisch sind, so tommen diese Freiheiten doch nur den oberen Behntausend zu Das, was Sie uns gesagt, ist eigentlich nicht neu;

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es find das im Großen und Ganzen die Grundsäße der Sozial demokraten, nur daß Ihre Partei feine Bentralifirung will. Allein, selbst wenn Sie nur die Bildung einzelner Föderationen anstreben, so ist es doch immer erforderlich, daß Gesetze

eristiren?

R.: Die Menschen müssen so erzogen werden,

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visoren für richtig anerkannt worden, wird dem Kassirer Decharge ertheilt. Hierauf erstattete Herr Beyer Bericht über das am ersten Feiertage im Schüßenhause, Linienstraße, statt­findende Fest, Konzert verbunden mit Ball; der Preis pro Billet sei auf 30 Pf. festgesezt und seien dieselben vorher beim Komitee als auch beim Vorstand zu haben. Das Komitee hat fich bemüht das Fest zu einem gemüthlichen und angenehmen zu gestalten und ladet Freunde des Vereins hiermit ein. Nach diesem wurde als Herr F. Günther Dele girter zu dem am 25., 26. und 27. b. Mts. Gera stattfindenden Metallarbeiter- Kongreß gewählt. Auf eine Anfrage des Herrn Kasprich, ob Näheres betannt sei, daß Arbeiter seitens mehrerer Meister von Frister u. Roßmann Geld erhielten, um fich als Mitglieder in den Verein aufnehmen zu laffen und so auf diese Weise den Meistern das, was im Verein vorgehe, zu hinterbringen. Hierauf erwidert Herr Günther, daß der Ver­ein nicht nöthig habe, seine Thätigkeit zu verheimlichen, um jedoch keine Zweifel aufkommen zu laffen, gebe er folgende Ers flärung ab: Der Verein sei bestrebt, die Interessen und Rechte feiner Mitglieder zu wahren; er stehe daher mit Meistern, die diese Interessen und Rechte der Arbeiter versuchen mit Füßen zu treten, auf Striegsfuß. Der Verein werde sich stets in den Grenzen der Gefeße bewegen, aber auch nicht verfehlen, von seinen Rechten den ausgedehntesten Gebrauch zu machen, und fordert Redner auf, daß sämmtliche Mitglieder von etwaigen Uebergriffen jenerseits dem Verein sofort Mittheilung machen. Im Uebrigen werde gegen gewerbsmäßige Horcher der

Verlangen, fte zum Traualtar zu führen, er als Ravalier nicht widerstehen konnte. In Kischenem habe er nun an technischen Erfindungen gearbeitet, welche ihn mit hohen Persönlichkeiten, wie dem Kriegsminister, dem Gouverneur und dergleichen in Verbindung brachten. Als er geschäftlich nach Ddeffa kam, sei er mit der Familie Tichnikin bekannt geworden, deren Tochter Anna ihn derart gefesselt, daß er sich, trotzdem er in Richinem verheirathet war, zum zweitenmale trauen ließ. Hier lebte er nun acht Monate im besten Einvernehmen mit seiner zweiten Frau, verließ sie aber nachher unter dem Vorwande, daß ihn die Polizei als Sozialisten verfolge, mit dem Versprechen, daß er für ihr Kind, dessen ste bald genesen mußte, forgen würde. Shebrowski wendete sich hierauf nach dem Kaukasus , von wo er feiner zweiten Frau( Tschnitin) auch hier und da Geld sen dete, was jedoch für ihren Unterhalt nicht genügte, so daß ste nach ihrer Niederkunft eine Stelle als Amme bei der Herrschaft Starshewski annehmen mußte. Das junge Weibchen war troß­dem mit seinem Schicksal zufrieden, und obwohl Shebrowsti inzwischen auch den Reizen einer verwittweten Kapitänsfrau Marie Reiter nicht widerstehen konnte und auch diese zum Al­tare führte, lebte Anna Tichuilin in der festen Ueberzeugung, daß ihr Mann mit technischen Erfindungen beschäftigt sei und weigerte fich, der bei ihr erschienenen Polizei, welche unterdessen von der Rischenewer Frau angerufen war, den ihr bekannten Aufenthalt ihres Mannes anzugeben, erklärend, daß derselbe als politisch Verdächtiger in's Ausland entflohen sei. She browski wurde jedoch in Moskau verhaftet und vor etwa vier Monaten nach dem hiesigen Gefängniß gebracht. Von den drei Frauen erschien vor dem Gericht nur die hiesige, Anna Tichui­tin, welche erklärte, gar keine Prätentionen an ihren Mann zu haben, da er von ihr gutwillig geschieden sei, weil ihre Charaktere nicht zusammenpaßten. Dabei schilderte sie aber den Charakter ihres Mannes als den besten und ehrlichsten, den es nur geben kann. Aus der ganzen Verhandlung ging nicht hervor, baß Shebrowskt irgend welche besondere Bwecke mit der

daß fie fich selbst nach Vernunftgefeßen regieren. Und Shren Blätter nach wollen Sie diese Shre Ziele mittelft Gemalt erreichen?-R.: Das tommt darauf an.- Präf.: Bet Shrer Bernehmung in München im Jahre 1881 fagten Sie: Sie fedoch kein Geld, deshalb muß das Most'sche Blatt, Die Freiheit" als Barteiorgan gelten?-R.: Das stimmt.-Präfident: Die Freiheit" empfiehlt nun die Durchführung der sozialistischen gorde ungen mittelst Gewalt, eventuell mittelst Dynamit. Ge benken Sie ebenfalls, zu Ihren Ideen mittelst Gewalt und awar durch Verbrechen, wie sie hier zur Anklage stehen, zu ge= langen? R.: Ich fühle mich nicht veranlaßt, meinen Opera tionsplan Ihnen hier vorzuführen, im Uebrigen ziehen Sie nur aus meinen Ausführungen die Konsequenzen, die Sie wollen, ich stehe nicht hier, um freigesprochen zu werden.- Was der Gerichtshof machen wird, brauchen Sie nicht zu fa= gen, ich bin verpflichtet, Sie nach der wahren Abficht Ihrer§ 6 des Bereins- Statuts in Anwendung fommen. Nach­bandlungen zu fragen, wenn Sie eine Antwort jedoch verweis gern wollen, fo stebt Ihnen das zu. Ich frage Sie also, ift Begehung von Verbrechen, wie sie hier zur Antlage stehen, mit den anarchistischen Bestrebungen vereinbar, und halten Sie derartige Mittel für geeignet, die anarchistischen Freale zur Vers wirklichung zu bringen?- R.: Bestimmte Mittel zur Er

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dem sich verschiedene Redner ebenfalls sehr mißbilligend und in dem Sinne des Herrn Günther geäußert, wird bie Erklärung des Herrn Günther einstimmig angenommen. Herr Günther ermahnt, von dem errichteten Arbeitsnachweis Herr Günther ermahnt, von dem errichteten Arbeitsnachweis regen Gebrauch zu machen und verliest gleichzeitig einen Re­flameartikel der Nähmaschinen- Fabrik von Frister u. Roßmann