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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 220.

Arbeitslöhne in Bayern .

Unter dieser Ueberschrift brachte ein Augsburger Blatt vor Kurzem einen Artikel. Darauf erhielt daselbe, wie das ,, Recht auf Arbeit " berichtet, als eraänzenden Beitrag ein

Augsburger Arbeiter- Haushaltbudget.

Die Familie besteht aus Mann, Frau und 3 Kindern, welche in Nachfolgendem ihr fümmerliches Dasein fristen.

Frühstück.

Mann 1/2 Liter Milch und für 6 Pf. Brod Frau und Kinder 13 Liter Milch und für 15 Pf. Brod.

Mittagessen.

Mann, Frau und Kinder/ Pfd. Fleisch und Suppe

Besper.

Mann 2 Liter Bier und jedes Kind ein Stück Brod

Abendeffen.

Waffersuppe mit Brod à 8 Pf.= 5 mal

Also Lebensmittel 578 M. 76 Pf.

Macht die Woche in 7 Tagen In 52 Wochen.

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Busammenstellung:

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Wohnung oder Wintel pro Monat 8 M. Licht pro Woche 12 Pf.

Kleider im Jahr

Rrantenbeiträge pro Monat 1 M. Eine Zeitung( Kurier)

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Hola fann man feines laufen, das muß die Frau be schaffen, sowie auch etwas Rebenverdienst.

Einnahmen:

Der Mann verdient pro Tag bet angeftrengter 12 ftündiger Arbeitszeit 1 M. 90 Pf., macht in 300 Arbeitstagen( die Feier tage werben nicht bezahlt) 570 M.

Die Frau geht an das Waschen und Bugen und verdient pro Mon at durchschnittlich 5 M, also jährlich 60 M. Einnahmen: 630 M. Ausgaben: 727 Defizit: 97 W.

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Dieses Defizit muß noch an den einzelnen Theilen des Haushaltsbudget abgespart werden.

Jest ist noch fein Ausnahmefall vorgesehen, wie Krank­heit, Sterbefall 2c. Wer da nicht fittlich wie moralisch zu Grunde gehen will, dem ist gewiß kein beneidenswerthes Lcos beschieden.

Wie steht es nun mit den Profiten der Unternehmer? Es liegt ein Bericht über die Generalversammlung der Maschinen­fabrik Augsburg vor. Darin heißt es:

Die Generalversammlung war von 15 Aftionären mit einem Aktienkapital von 227 000 fl. und 28 Stimmen vertreten. Der von der Direktion zum Vortrag gebrachte Rechenschafts­bericht für das Jahr 1883/84 weist bis jetzt noch nicht da geoefene glänzende Resultate dieses Etablissements auf. Das felbe hat gegen das Vorjahr einen Mehrgerinn von 163 000

Mart

zu verzeichnen. Der diesjährige Gewinn beträgt 425 000 Mart, also einen Prozentsatz von 41% des Aktienkapitals ent­sprechend. Die von dem Aufsichtsrathe zur Vertheilung vor­geschlagene Dividende von ca. 14 Prozent( 250 Mart) wurde von der beschlußfähigen Generalversammlung einstimmig ange­nommen und der Rest der Reserve zugeschrieben."

Die Augsburger Gasbeleuchtungs- Gesellschaft hat die Di­vidende für 1883/84 auf 90 Mark pro Attie von 250 fl., gleichwie im Vorjahre, festgesetzt.

Man sieht, der Unternehmer- Gewinn florirt, und der Arbeiter?

Politische Webersicht.

Die afritanische Konferenz hat auch gestern wegen an­baltenden Unwohlseins des Grafen Hazfeldt keine Sigung gebalten und ist bis jetzt über den Tag der nächsten Sigung nichts bestimmt. In diplomatischen Kreisen glaubt man, daß jedenfalls vor Ablauf dieser Woche eine Sigung abgehalten werden wird, um die beiden Schifffahrtsakte zu genehmigen..

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Mein Redakteur.

Frei nach dem Englischen des P. Dennis. Autorifirte Uebersetzung von Victor Schwarz. " Hm gerade wie ich mir's gedacht- ich habe s dem Manuskript sofort angesehen, daß es das Riful tat ausgiebigster Etubien in Heine's" Buch der Lieder "

ift."

Entrüftet aufspringend, griff ich nach meinem Manuskript und schickte mich an, das Zimmer zu verlassen, als der Re­dakteur lächelnd fortfuhr: Bitte,

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geehrtes Fräulein- laffen Sie mich doch erst ich bin mit meinem Ürtheil über Ihre Ge­

e dazu dichte noch nicht zu Ende."

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nahm er mir das Packet aus der Hand, legte

es auf seinen Schreibtisch und sagte dann: Buerst also- darf ich um Ihren Namen bitten, mein Fräulein?"

" Ich heiße Winter," entgegnete ich kurz.

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Wirklich? Wie man sich doch irren kann," bemerkte der Redakteur, mich forschend anblickend; als ich den Ramen Winter" auf Ihrem Manuskript las, hätte ich barauf geschworen, derselbe sei ein Pseudonym- nun, mir lann's einerlei sein. Also, Fräulein Winter" Ich fühlte, daß mir bei den Worten des Redakteurs glühende Röthe ins Gesicht stieg der Mann hatte es entschieden darauf abgesehen, mich zu ärgern, wie wäre er fonft auf die, leider wahre Vermuthung gekommen, daß ich nicht Winter heiße? Ob mein Peiniger meine Verwirrung wahrnahm, weiß ich nicht; er bat mich, meinen Platz wieder einzunehmen und fuhr halb lächelnd fort: obligeda Sie es vorgezogen haben,

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mir Ihr Opus persönlich zur Begutachtung, resp. Aufnahme zu übergeben, anstatt es durch die Post zu senden, bleibt mir nichts Anderes übrig, als auch meinerseits von der Hegel abzugehen und das kleine Manuskript glimpflicher zu bebandeln, als es sonst bei uns üblich ist mit anderen Borten, ich werde Ihre Gedichte erst lesen, bevor ich die­

felben

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Bieber

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Donnerstag, den 18. Dezember 1884.

-

1. Jahrgang.

ftimmung, weil sie sich von der Verantwortlichkeit fceihalten wolle. Hierauf nahm die Kammer mehrere Kapitel des Budgets des Innern mit 284 Stimmen an, wobei sich die Rechte der Abstimmung enthielt. Wie aus Shanghai gemeldet wird, hätten sich auf Korea die japanischen Truppen in Folge der bort startgehabten Unruhen noch Chumulpo zurückgezogen. Es geht das Gerücht, daß chinesische Kreuzer nach Korea abge gangen seien.

Rußland. Unter den unlängst in Petersburg verhafteten Nihilisten befindet sich auch der Nihilistenführer Lovdin, der vor einiger Zeit seine Flucht aus Sibirien bewerkstelligte, und dessen Aufenthalt zu ermitteln die Behörden bisher außer Stande gewesen waren. Am lezten Freitag wurden 50 der jüngst in der St. Petersburger Zitadelle internirten Nihilisten unter starter Eskorte nach der Festung Schlüsselburg über­geführt.

Danach würde die Konferenz sib bis nach Neujahr vertagen,| um im Januar ihre Arbeiten wieder aufzunehmen. Die Durchsuchung der Kasernen nach Schriftstücken und Bapieren scheint einem Bericht der Voss. Zeitg." zu­folgefast überall in gleicher Weise zur Ausführung ge­tommen zu sein. Ob in jüngster Zeit ein spezieller Anlaß zu diesem Vorgehen sich dargeboten hat, ist ebensowenig bekannt, wie das etwaige Resultat der vorgeftrigen Ermittelungen. Es liegen Berichte vor aus Potsdam , Wittenberg , Breslau , Kaffel, Düsseldorf , Frankfurt a/ M., Stuttgart u. s. w., aber von nir­gend woher wird gemeldet, daß irgend etwas Verdächtiges ges funden sei. Ueberall wurden auch die Privatwohnungen der verheiratheten Unteroffiziere und der Einjährig- Freiwilligen von dazu kommandirten Offizieren durchsucht. In In Witten­ berg war den Soldaten gesagt worden, es handle fich um abhanden gekommene scharfe Patronen, in Düsseldorf hatte die Konfignirung aller Truppen in den Kasernen Anlaß zu dem wie ein Lauffeuer die Stadt durch­eilenden Gerüchte gegeben, der Kaiser habe die Regierung niedergelegt. Der Bericht der Breel. 8tg." über den Vor­gang in Breslau besagt: Die Revision erstreckte sich auf die Unteroffiziere ohne Portepée, die Feuerwerker, Hautboisten, Einjährig Freiwilligen und die gesammten Mannschaften. Die vollständig unerwartet gekommenen Haussuchungen, die sehr eingehender Natur waren und von den Kompagnie - 2c. Difizieren geleitet wurden, fanden in der Weise statt, daß bei den einzelnen Kompagnien, Batterien und Schwadronen in ihren bezw. Kasernenhöfen Vormittags ein Appell mit vorgezogenen Chargen und Einjährig- Freiwilligen abgehalten wurde. Je ein Rompagnie 2c. Dffisier nahm nun die Haussuchungen in den Wohnungen der Einjährig- Freiwilligen, der andere in benen der außerhalb der Kaserne wohnenden Chargirien vor, wobei dieselben zugegen waren. Sämmtliche Schrifistücke und Briefschaften wurden einer genauen Durchficht unterworfen. Hierauf wurden in gleicher Weise die Spinden der kasernirten Unteroffiziere und Mannschaften, die auf ihren Appellplägen auf die Rückkunft der Offiziere warten mußten, revidirt."

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Aus Nordschleswig schreibt Vestslesvigsk Tidende": Am Sonnabend war Fräulein Thomine Disen, Lehrerin bei bem Hofbefizer Tyssen Hansen in Randrup, auf die hiesige Hardesvoigtei sitirt und wurde ihr der Befehl ertheilt, das preußische Staatsgebiet binnen 10 Tagen zu verlaffen. Dieser Befehl war mit der Androhung verknüpft, daß, wenn die Aus­gewiesene nach der gedachten Freist in hiesigen Landen anges troffen werde, fte zum ersten Male per Gensdarm über die Grenze transportit, im Wiederholungsfalle aber mit Ge fängnißftrafe bel gt werden würde. Die Ausgewiesene ist die Tochter eines Bollbeamten und in Dänischwohlde geboren. Im Jahre 1864 verzog sie mit ihrem Vater nach Dänemark , wo lepterer nun in Stobborghus an der Grenze Bollbeamter ist. Seit 1881 ist Fräulein Olsen Lehrerin an einer Privat­schule, welche vor 13 oder 14 Jahren von drei Hofbefizern in Randrup errichtet wurde. Sie hat an dem Ausfluge nach Seeland Theil genommen und erhielt kurz nach ihrer Hücklehr den Befehl, den Unterricht an besagter Privatschule einzustellen. Später wurde diese Drdre auf Veranlassung des Predigers und des Schulinspektors wieder zurückgezogen. Von dem Gemeinde­vorsteher wurde fte neuerdings wegen ihrer Unterthanenverhält niffe vernommen, bei weicher Gelegenheit fie die Meinung äußerte, daß fie, meti 1861 in Schleswig geboren, preußische Staatsangehörige sei. Das Ende vom Liede war, wie eben erwähnt, die Ausweisung."

Mainz . Durch Verfügung des Gouverneurs ist den Sol­daten der hiesigen Garnison der Besuch einer Anzahl Wein­und Bierwirthschaften, und zwar im Ganzen achtzehn, in welchen vorzugsweise Sozialdemokraten verkehren, auf unbestimmte Zeit verboten worden.

Frankfurt a. M. Die Arbeiterpartei beabsichtigte am Sonntag, 21. Dezember, einen Kommers zu Ehren ihres Reichs­tagsabgeordneten, Herrn Lehrer Sabor , abzuhalten. Das Po­lizeipräsidium hat jedoch mit Berufung auf§ 9 des Sozialisten gefeßes die Abhaltung der Festlichkeit nicht gestattet.

Frankreich . In der gestern früh stattgehabten Sigung der Deputirtenfammer ertiärie Macau im Namen der Rechten,

daß er vorgestern die namentliche Abstimmung gefordert babe, um den Beweis herbeizuführen, daß die Kammer beschluß­unfähig sei und die Berathung des Budgets unter mislichen Verhältnissen stattfände; die Minorität enthalte sich der Ab­

bichte?"

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blick an meiner Verlegenheit und dann plötzlich ernst were dend, fragte er: Fräulein Winter weshalb schrieben Sie Ge­,, Weil weil ich es gern thue," antwortete ich

trogig.

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,, Aha das ist Frauenlogit," lachte er; ,, Sie schelten mich aller Wahrscheinlichkeit nach grausam, wenn ich Ihnen erkläre, daß die Kunst Herzen" auf ,, Schmerzen", Glüd" auf, Blick" und so weiter zu reimen, heutzutage sehr im Werth gefunken ist, aber selbst auf die Gefahr hin, von Ihnen verachtet zu werden, muß ich meine Behauptung aufrecht erhalten."

Ich hätte vor Scham in die Erde sinken mögen, trot­dem bemühte ich mich, sehr gleichgültig auszusehen und mit möglichst fester Stimme zu sagen:

Bitte, geben Sie mir mein Manuskript zurück und verzeihen Sie, daß ich Sie helästigt habe es soll nie wieder geschehen!"

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,, Unter b.esen Umständen werden Sie es mir nicht ver­denken, Fräulein Winter, wenn ich die Gegenwart nach denken, Fräulein Winter, wenn ich die Gegenwart nach Kräften ausnute," versette der Redakteur, seine Linke auf mein unglückliches Manuskript legend und mit der Rechten feinen braunen Vollbart streichend, gleichmüthig, und als ich ihn bestürzt und verständnißlos anblidte, fuhr er spottend fort: Sie fürchten sich wohl gar vor mir? Es ist doch nur verzeihlich, wenn ich, da Sie mir so bestimmt erklären,

mich nie wieder" besuchen zu wollen, die Gelegenheit er­greife, ein wenig mit Ihnen zu plaubern. Haben Sie greife, ein wenig mit Ihnen zu plaubern. Haben Sie schon mehr geschrieben, Fräulein Winter?" " Ja" nidte ich beschämt.

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Nur Pofie?"

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Nein auch Prosa", mußte ich zugeben. Um so beffer", rief er lebhaft. Schicken Sie mir etliche kleine Sachen zur Durchsicht- gute Prosa tann ich stets verwenden und es soll mich freuen, wenn Ihre Manuskripte brauchbar sind."

Ich verbeugte mich, innerlich fest entschlossen, meine bem Papierkorb überweise." fiieg mir heiße Gluth, die Gluth der Beschä- Manuscripte eher zu verbrennen, als diefelben dem spotten Mung ins Geficht; der Redakteur weidete sich einen Augen­den Blick seiner Augen auszusehen. Freilich waren es sehr

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Der Pos. Zeitung" wird aus Petersburg gemeldet: Ein am 7. D. M. auf den kaiserlichen Bug geplantes Attentat ist glücklich vereitelt worden. Einer der längs der Bahnlinie aufgestellten Boften ist ermordet und nicht weit von ihm das Werkzeug gefunden worden, womit der Versuch des Los­schraubens der Eisenbahnschienen gemacht worden war. Das Werizeug ist als einem seitdem verschwundenen Bahnwärter gehörig erkannt worden."

Nord- Amerika . Die Einwanderung von Fremden in die Vereinigten Staaten betrug im Jahre 1883 insgesammt 603 322 Personen; davon aus Deutschland 194,786.- 1884 betrug die Einwanderung insgesamt 518 592 Personen; da­von aus Deutschland 179 676.

Parlamentarisches.

Die Kommission zur Vorberathung der Dampfer­fubventionsvorlage hielt gestern wieder eine Sigung ab. Nach längerer Debatte, an welcher sich u. A. die Herren Radké, Dr. Stephan, von Böiticher und Bebel belheiligten, wurde beschloffen, die Weiterberathung bis nach den Weih nachtsferien zu vertagen.

In der gestiigen Sizung der Wahlprüfungs= tommission wurde nach langen Verhandlungen beschlossen, die Wahl des Abg. Gottburgien( Flensburg ) zu be an standen. In der Stadt Flensburg hatte die Polizeibehörde zweimal sozialdemokratische Bersammlungen verboten, ledig lich unter Bezug auf den§ 9 des Sozialistengesetzes. In der Beschwerdeinstanz war dies Verbot durch Bezug auf ein Flug­blatt gerechtfertigt, das für den sozialdemokratischen Kandivaten erlaffen war, der Kommission aber vorlag. Die Kommiffion erachtete einstimmig das Verbot für ungerechtfectigt, falls nicht noch besondere Thatsachen für diesen fonkreten Fall dargethan roürden, die die Annahme rechtfertigten, daß der Redner in jenen Versammlungen beabsichtigt hätte, dort staatsumstürzende Thatsachen vorzutragen. Es wurde mit 7 gegen 6 Stimmen beschlossen, Beweis darüber zu erheben, ob solche fonkreten Thatsachen hier vorgelegen hätten, andernfalls aber die Wahl zu fassiren, weil sonst durch das Verbot die Wahlfreiheit ge= schädigt, und dies Verbot durch den Ausfall der Wahl, nach der abgegebenen Stimmenzahl um dem Resultat früherer dortiger Wahlen, relevant sei, indem es sonst eventuell zur Stichwahl zwischen dem deutschen und dem däni­schen Kandidaten gekommen sein würde. Aus dem felben Grunde wurde die Wahl des Abgeordneten Ulrich ( Darmstadt ) angefochten. Dieselbe wurde mit allen gegen eine Stimme für giltig erklärt, weil bei der großen Stimmen­mehrheit des Gewählten und der stacken Wahlbetheiligung das Verbot der sozialdemokratischen Versammlungen für den Aus­fall der Wahl nicht als ausschlaggebend anzusehen sei. Da­gegen wurde, um event Remedur zu veranlassen, beschloffen, über die Gründe jenes Verbotes der Versammlungen Auskunft einzuziehen.

Der Abg. Dr. Borsch hat beantragt, an die Stelle des§ 370 der Strafprozeßordnung die nachstehende Bestun mung zu seßen: Jst bei dem Beginn der Hauptverhandlung weder der Angeklagte, noch in den Fällen, wo solches zulässig, ein Vertreter desselben erschienen und das Ausbleiben nicht ge­nügend entschuldigt, so ist über die Berufung zu verhandeln oder die Vorführung oder Verhaftung des Angeklagten anzu­ordnen. Die Rechnungs- Kommission des Reichstags

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fchöne blaue Augen, wie denn überhaupt das ganze Gesicht ein äußerst geiftvolles war, aber das konnte meinen Entschluß nicht ändern. Ich griff nach dem Manuskript, aber umsonst - der Redakteur erklärte mir mit kühler Gelassenheit, er werde sich nicht um den Genuß, Dichtungen in Heine'scher Manier durchsehen zu dürfen, bringen lassen und dann bat er in geschäftsmäßigem Tone um Mittheilung meiner Adresse, dieselbe auf dem Umschlag des Manuskripts no tirend. Ziemlich niedergeschlagen verließ ich das Bureau - ich hatte so große Hoffnungen auf meine Gedichte ges sett und nun mußte ich so trübe Erfahrungen machen!

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Während den nächsten Wochen beschäftigte ich mich in Gedanken sehr viel mit dem grausamen Redakteur. An­fänglich empfand ich nur Beschäung, wenn ich an ihn dachte, bald aber nahmen meine Gefühle eine andere Rich­tung. Es war Neid, der ihn meine poetischen Ergüsse so verächtlich behandeln ließ hatte ich nicht schon vor brei Jahren, als ich noch Schülerin der Selekta der höheren Töchterschule war, dafür gegolten, entschieden dichterischen Beruf zu haben? Wie unzählige Sonnette an unfern allverehrten Klassenlehrer waren meiner Feder entflossen und hatten bei allen Mitschülerinnen begeisterten Anklang ge= funden- nein, ich war nicht so thöricht, an meinem Tas lent zu zweifeln, weil jener Spötter es gewagt, meine Poesien mit dem Maß der Alltäglichkeit zu messen!

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Aber ich wollte ihn strafen ich wollte meinen Weg in der Welt machen, ohne mich an seinen Rath zu fehren und wenn ich dann berühmt war, sollte das von dem Unges heuer redigirte Blatt das einzige sein, welches keine Beile von mir erhielt nicht eine Sylbe und wenn sie mir mit Gold aufgewogen würde! Inzwischen freilich schien hierfür wenig Aussicht vors handen. Keine der unzähligen, in der Hauptstadt erschei nenden Zeitungen ließ sich bereit finden, meine Gedichte zu brucken ja, die meisten Blätter fandten diefelben nicht einmal zurück und doch war ich darauf angewiesen, das fleine Vermögen, dessen Zinsen nicht ausreichten, meine bescheidenen Bedürfnisse zu befriedig n, auf irgend eine Weise zu vergrößern. Freilich hätte ich irgend eine Stellung an­nehmen können, aber meine alte Tante, welche mich nach