beschloß in ibrer gestrigen Sigung, dem Reichstage zu em­pfehlen, die Entlastung des Reichs fanalets bezüglich der Reichs­Rechnungen für 1879/80 und 1880/81 ausiusprechen und den­felben gleichzeitig um Vorlegung eines Gefeßentwurfes betr. die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reiches zu ersuchen.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

17. Sigung, Mittwoch, 17. Dezember, Mittags 12 Uhr.

Präfident v. Wedell- Piesdorff eröffnet die Situng um 12 Uhr 20 Minuten mit den üblichen geschäftlichen Mit theilungen.

Am Tische des Bundesraths: die Staatsminister von Buttkamer und v. Bötticher, der Staatssekretär v. Schelling und zahlreiche Kommiffare.

Das Haus tritt sofort in die Tagesordnung, deren erster Gegenstand ist die Berathung des Antrages der Abgg. v. Jazd zewski und Genossen wegen Bulaffung der polnischen Sprache bei den Gerichtsverhandlungen 2c.. Zur Einleitung der Debatte erhält das Wort der Antragsteller.

Abg. v. Jazdzewski motivirt seinen Antrag in längerer Rede, indem er denselben als ein dringendes Bedürf­niß bezeichnet; die polnischen Wähler bätten ihren Abgeord­neten es dringend ans Herz gelegt, im Sinne dieses Antrages im Reichstage zu wirken. Allen nicht deutsch redenden Völker­schaften des Reiches müsse schon speziell gestattet sein, ihre Muttersprache bei jeder Gelegenheit des öffentlichen Verkehrs zu gebrauchen. Er habe seinen Antrag nur auf die polnische Sprache beschränkt, sei aber bereit, auch Anträge auf Bulaffung anderer Sprachen in gleichem Sinne zu unterstüßen. Die Gründe für den Antrag seien theils staatsrechtlich politischer, theils juristisch praktischer Natur. Die Ungerechtigkeit, die man heute gegen die Polen übe, um fte unter das preußische Joch zu zwängen, rufe nicht blos Widerwillen gegen den Er­oberer, sondern auch Untreue gegen den Staat bei den polnischen Unterthanen hervor. Einer so bedrückten Nation dürfe man es nicht verargen, wenn sie immer wieder komme mit den= selben Beschwerden, um ihr Recht zu fordern. Die Polen wür den deshalb immer wieder mit ihren Gründen und Beschwerden vor das Haus treten, bis man ihnen ihr Recht gewährt. Der heut bestehende Bustand verstoße gegen das Vertragsrecht und zugleich auch gegen das Naturrecht. Keine andere Macht, weder Rußland noch England verfolgen bei ihren Eroberungen gleiche Grundsäge wie Preußen, das seit der Annektion Bolens bes ständig den Grundfäßen zuwider gehandelt habe, die Friedrich Wilhelm III. anerkannt habe. Darüber sei die staatsrechtliche Doktrin noch niemals in Zweifel gewesen, daß einem unter­worfenen Volke das Recht verbleibe, sich seiner Strafe unbehin­bert bedienen zu können, die preußische Regierung aber unter­drücke die polnische Sprache und gehe systematisch mit der Ger­manifirung Polens vor. Die Unterdrückung der Sprache bringe der polnischen B völkerung moralisch und petuniär großen Nach­theil. Bei der Befeßung höherer Richterstellen in der Provinz Bosen werde kein Richter polnischer Nationalität zugelassen; in Folge der Germanifirungsbestrebungen berriche in der Schule ein Verdummungssystem. Im Interesse der Regierung liege es, einem derartigen Zustande des Unterrichts bald ein Ende zu machen. In Bezug auf die geschäftliche Behandlung glaubt Redner, daß eine fommiffarische Berathung nicht nothwendig set. Er appellire an das Nechtsgefühl des Hauses, denn auch die Polen hätten zur Herstellung des Reiches das Ihrige bei getragen.

Staatssekretär Dr. von Schelling: Man habe bei der Berathung des Gerichtsverfassungsgefeges alle hier in Betracht kommenden Gründe und Umstände wohl erwogen; die verbündeten Regierungen seien nicht geneigt, in eine Abän­derung des Gescßes zu willigen und werten bei einer solchen nicht mitwirken.

Abg. Freiherr von Unruhe Bomst ( Reichspartei) be­streitet die Behauptungen des Vorrebners, besonders daß über triebene Germanisirungsversuche angestellt werden und daß eine Burücksetzung polnischer Beamten stattfinde. Das Be­streben der national polnischen Partei sei darauf hin gerichtet, bas jest zwischen Preußen, Desterreich und Rußland ver theilte Gebiet des ehemaligen Königreichs Polen wieder zu einem polnischen Reiche zu vereinigen. Daffelbe Biel verfolge auch die olnische Prefe, während Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft diesem Bestreben feindlich gegenüber stehen. In den Schulen müffen jezt allerdings die Kinder Deutsch lernen, das sei aber doch nicht als Verdummungssystem zu bezeichnen, namentlich wenn man in Betracht zieht, daß es noch in den fünfziger Jahren in der Provinz ganze Gemeinden gab, in denen Niemand weder polnisch noch deutsch schreiben fonnte. Wenn wirtlich Uebelstände durch die Anwendung der deutschen Sprache bei den Gerichtsverhandlungen herbeigeführt würden, so seien diese doch nicht so groß, wie diejenigen Uebel­stände, die dadurch entstehen würden, wenn man die polnische Sprache wieder zulassen wollte. Mit dem Germaniftrungs­

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verfahren könne es nicht so schlimm sein, wie der Antragsteller es darstellt, denn er habe niemals germanisirt und die preußi­sche Regierung habe ihn in seiner Stellung als Landrath dess wegen nicht rettifizirt.

Abg. Junggreen( Däne) weiß aus den schleswigschen Verhältnissen, wie web es thut, wenn der Bevölkerung bei der Rechtspflege die Muttersprache verboten wird. Auch die dänisch redende Bevölkerung hat bei dem Kriege von 1870/71 ihre Schuldigkeit gethan, das möge man nicht ver­geffen, wenn man hier Beschlüsse faßt.( Beifall links).

Abg. Staudy( konservativ) erklärt sich im Namen seiner politischen Freunde gegen den Antrag und hält es für politisch böchst bedenklich, wenn man zu Gunsten eines bestimmten Landestheiles eine Ausnahme von der Regel des§ 186 des Gerichtsverfassungsgesetzes machen wolle. Warum soll der Antrag nur auf die im Jahre 1772 am Preußen gefallenen Landestheile beschränkt werden; in Oberschlesten liegen die Ver hältnisse ganz ähnlich. Will man sich aber auf Posen be­schränken, warum zieht man dann die nichtpreußischen Landes­theile mit in diesen Antrag hinein? Db Mißverhältnisse in der polnischen Rechtspflege statifinden, können wir ohne spezielle Untersuchung nicht beurtheilen; um diese vorzunehmen, beantrage ich Ueberweisung an eine Kommission.

Abg. Liebknecht( Sozialdemok cat). Die polnischen Abgeordneten haben es durch ihr Verhalten selbst verschuldet, daß die Sympathiren für sie im Hause geschwunden find; das fann uns aber nicht hindern, für ihre berechtigten Intereffen einzutreten. Den Polen ist Unrecht geschehen, fie find unter­drückt und ein solches Bolt kann auf unsere Unterstützung und Hilfe rechnen.

dem Tode meines Vaters zu sich genommen und mit treuer Mutterliebe und Sorge behütet hatte, gerieth außer sich, wenn ich davon sprach fie war fränklich, durch einen Lahmen Fuß an's Haus gefesselt und konnte sich nicht in den Gedanken finden, meine Gegenwart zu entbehren. Sie war die Schwester meines Vaters und lebte von einer klei­nen Pension, die sie als Wittwe eines städtischen Beamten erhielt. Mein Vater war ein angefehener Kaufmann ge­wesen, aber unglückliche Spekulationen hatten den Ruin seines alten Geschäfts herbeigeführt und nach seinem Tode stellte es fich heraus, daß für seine Erben, meinen um zehn Jahre älteren Bruder, welcher Seemann war, und mich selbst, nur sehr wenig übrig blieb. Meine Mutter war früh gestorben, mein Bruder mit seinem Schiff in fremben

Abg. v. Cuny( nationallib.) ist gegen den Antrag und steht auf wesentlich anderem Standpunkte, als der Vor­redner, der Antrag stehe nicht auf nationalem Boden, ihm liegen antinationale Bestrebungen zu Grunde. West­ preußen ist durch die deutsche Bevölkerung der Kultur erfchloffen. Es liegt kein Grund vor, dies Land den Polen zu überlassen. Was die Heiligkeit der Verträge betrifft, worauf man fich beruft, so sind die Polen niemals ein vertragschließender Theil gewesen. Sie haben Anspruch darauf, ihre natürliche Stellung in einem Lande zu verbessern, in wel chem schon zur Zeit des Vertragsabschlusses das deutsche Element bedeutend im Bunehmen begriffen war. Jeder gebildete Bole spricht jetzt schon deutsch, dagegen ist es selten, daß der Deutsche polnisch spricht. Von einer Gleichheit der Sprache ist also keine Rede. Wir haben ja das Beispiel an unseren Kollegen vor Augen. Redner wünscht Verweisung an eine Kommission von 14 Mitgliedern.

Abg. Dr. Windthorst wendet sich gegen den Abg. v. Cuny. Der Antrag enthalte nichts antinationales. Betone ich meinen nationalen Standpunkt so muß ich auch den andern Nationen dieses Recht zuerkennen.( Sehr richtig.) Auch Herr v. Vollmar erkennt dies an.( Heiterkeit.) Die Durchführung der Gleichstellung der deutschen und polnischen Sprache wird viel Schwierigkeiten bieten. Stellt man keine Polen als Richter ein, so werden auch keine die Rechte studiren. Sie werden aber nicht befördert, weil sie Katholiken find.( Sehr richtig im Zentrum. Widerspruch rechts.) Die neuere Sprachgesez­gebung geht auf Germanifirung der nicht deutschen Landes­theile hinaus, was früher schon Abg. v. Gerlach erklärt hat. Den Polen ist die Beibehaltung ihrer Sprache im Bestpergrei fungspatent versprochen, daran sollten sie nicht rütteln. Derr v. Cuny hat nicht national, sondern nationalliberal gesprochen. ( Heiterkeit.) Man mache den Polen Zugeständnisse. Defterreich haben die früheren polnischen Landestheite die besten Rathgeber ihrer Kaiser gegeben. Wir müssen uns über die absprechende Erklärung der Regierung wundern. Polen scheint nicht in hoher Achtung beim Bundesrath zu stehen.( Bravo.)

Abg. Fürst St adziwill( Bentrum) hofft leidenschaftslose Erörterung in einer Kommission. Der Reichskanzler hat neu­lich mit einer Erhebung ter Polen ganz unnöthig zu schrecken gesucht und doch hat er erst die Gelegenheit vor einigen Wochen gehabt, die Stimmung Bolens tennen zu lernen. Wir verfolgen feine extremen Biele, gewähren Sie uns aber auch unsere bescheidenen Wünsche.

Die Debatte wird geschlossen.

In seinem Schlußwort wendet sich der Antragsteller gegen die Regierung, was den Staatssekretär v. Schelling ver­anlaßt, fich dahin zu äußern, daß er nicht verdiene, für die Darlegung der Regierungsanfichten abfällig beurtheilt zu wer den. Der Antrag geht an eine Kommission von vierzehn Mitgliedern.

also sei von einem Ergreifen in flagranti feine Rede. Det Reichstag mag hier beweisen, daß er im Stande ist, seine Mit glieder zu schüßen, thut er dies nicht, so verdient er die wenig rücksichtsvolle Behandlung, über die man sich immer beschwert. Geheimer Rath Weimann: Der Reichskanzler hat feinen Gefallen an irgend welcher Rechtsverlegung; eine solche liege auch nicht vor, vor Allem aber kein Beweis für den Dolus der betreffenden Beamten. Es ist nicht bewiesen, daß die Beamten die Absicht gehabt, die betreffenden Abgeordneten zu hindern, an den Sigungen des Reichstages Theil zu nehmen. Es ist auch nicht einmal anzunehmen, daß die beiden Abge ordneten den Willen gehabt haben, noch am 3. April Denn nur um diesen Tag handelt es sich der Reichstagsfizung beizuwohnen. Es wäre ja den Herren unbenommen gewesen, den Staatsanwalt, den Oberstaatsanwalt oder das zuständige Gericht in dieser Sache anzurufen. Andere Mittel stehen dem Reichskanzler nicht zur Verfügung.

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Abg. Dr. Windthorst: Es fragt sich, ob man diese wiederholt im Hause zur Sprache gebrachte Angelegenheit noch mals in der Kommission prüfen soll. Es handle fich aber hier um die Erörterung außerordentlich wichtiger juristischer Fragen und deshalb beantrage er die Ueberweisung an die Geschäfts ordnungs Kommission zur Vorberathung. Es sei eine Frage von hohem politischen Werth, um die es sich hier handele. Das die Abgeordneten Sozialdemokraten seien, könne auf die Be handlung der Angelegenheit keinen Einfluß ausüben; die Bri vilegien des Hauses müssen für alle Mitglieder gleichmäßig gewahrt werden.

Die Diskussion wird geschlossen. In einem Schlußwort führt Abg. v. Vollmar( Sozialdemokrat) aus, daß es gerade am 3. April für die Abgeordneten von Wichtigkeit war, bei Der damals stattfindenden Abstimmung über den Holzzoll zu gegen zu sein. Die Rechtsanschauungen, welche man gegen Den Antrag vorbringe, seien so fünstlich aufgebaut, daß man an ihre Stichhaltigkeit garnicht glauben könne. Man tönne durchaus nicht annehmen, daß den Beamten der Dolus gefehlt habe. Die Beamten waren vom Berliner Polizeipräsidium ge fendet und hatten gehofft, bei uns fompromittirende Papiere zu finden, auf Grund deren wir hätten bestraft werden können. Wenn so etwas geschieht, dann muß auch den betreffenden Be amten der Dolus innewohnen. Gerade bei der zweifellosen Tendenz der Regierung, die Befugniffe des Reichstages einzuschränken, ist hier ein strenges Wahren der Rechte des Reichstages ge boten. Wir sehen, wie eifersüchtig bei jedem Schein einer Be einträchtigung die Regierung auf ihre Rechte hält. Wir fühlen uns nicht persönlich, sondern als Mitglieder des Reichstages beleidigt durch die Verlegung seiner Immunität. Ob mir 12 Stunden mehr oder weniger im Gefängniß zubringen, ist ziem lich gleichgültig.

Der Antrag wird hierauf zur Vorberathung an die Ge schäftsordnungskommission gewiesen.

Es folgt die dritte Berathung des Antrages Ausfeld auf Gewährung von Diäten an die Abgeordneten.- Abg. Dr. Windthorst erklärt, daß er mit seinen politischen Freunden für den Antrag stimmen werde, ohne damit irgend eine Kon zeffion gegen das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht Abg. Richter hat es für selbstverständlich gehalten, daß der Antrag auf der Grundlage des bestehenden Wahlrechtes

II. Berathung des Antrages Liebknecht auf strafrecht­liche Verfolgung der Polizeibeamten, welche am 2. und 3. April v. J. die Verhaftung der Abgg. v. Bollmar und Frohme bewirkt hatten.

machen.

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Abg. v. Helldorf Bedra( fonservativ): 3vishen allgemeinen gleichen Wahlrecht und der Diätenlosigkeit befte eine historische Verbindung und deshalb sei der Antrag nicht annehmbar.

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Abg. Sabor( Soz.- Dem.) vertheidigt unter wiederholte Seiterkeit des Hauses den Antrag. Der Reichskanaler sei gege den Antrag, darum sei auch die fonservative Partei gegen denselben.

Der Antrag wird hierauf auch in dritter Lesung ange nommen und dann die Sigung auf Donnerstag 11 Uhr tagt. Tages Ordnung: Präsidenten Wahl. Krankenfaffen Antrag. Wahlprüfungen. Schluß 5 Uhr.

M

Lokales.

Die Reorganisation des hiesigen Armenarztwefen

welche bekanntlich zum 1. April 1885 geplant ist, scheint di jüngeren Aerzte in hohem Grade zu alarmiren; anders if wenigstens faum zu erklären, daß die neuen Stellen, die mus 900. eintragen und zum Theil in den entlegenften Stabl theilen liegen, so vielfach umworben werden, sowohl von Bev linern, wie aus der weitesten Umgebung unserer Stadt. Großen und Ganzen wird fein großer Bersonenwechsel vor f gehen. Denn von den 56 bestehenden Armenarststellen bed fich deren jezige Bezirke mit den neu zu bildenden Bezirken in 49 Fällen. Es würden hiernach nur 7 Bezirke neu fich nur um eine Siftirung, außerdem seien beide Abgeordnete besegen sein, dazu tritt der durch Tod des Sanitäterat Lessing erledigte Lindenstraßenbezirt, macht acht Stellen. Folgen endlich die sechs neuen Stellen, welche erst noch von der Stabl

Der Antragsteller giebt eine Darstellung des Sachverhalts. Die Polizei habe bei der Verhaftung angegeben, es handele

in flagranti ergriffen und so die Festnahme gerechtfertigt. Dies stimme nicht. Verhaftung und Siftirung seien eins, außerdem wiffe die Polizei gar nicht, was in Kopenhagen vorgegangen,

tungen erhalten," versetzte ich möglichst unbefangen, es ist faum acht Tage her, daß ich den Herren meine Manuskripte gesandt."

,, Ah- Sie haben die Herren nicht persönlich aufge­fucht?" fragte er haftig.

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Nein ich hatte an meinem ersten Besuch genug," erwiderte ich troßig, er lachte.

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Nun Sie sind nicht gerade zuvorkommend gegen mich," bemerkte er dann gleichmüthig, und doch habe ich mich in Gedanken recht oft mit Ihnen beschäftigt. Ich weiß zum Beispiel schon seit etwa drei Wochen, daß Sie nicht Winter heißen, wie Sie mir gegenüber angaben und zugleich mit dieser Entdeckung machte ich eine andere-

verordnetenversammlung bewilligt werden müffen, so daß d

empfahl; Redaktionsgeheimnisse müssen streng gewahr

werden."

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Von diesem Tage an erschien der Chefredakteur Poft" gar manchmal in dem bescheidenen Haus meiner Tante Die alte Dame hatte ihn rasch lieb gewonnen und balb war fein Besuch uns zur lieben Gewohnheit geworden. samer Weise indeß war nie mehr von meinen literarifen

Bestrebungen die Rede

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vermuthlich freute sich der Do tor, meiner Begeisterung für Poesie einen Dämpfer aufge segt zu haben und ich meinerseits verspürte durchaus fein

Lust, mich nochmals auslachen zu lassen.

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Welttheilen und so dankte ich Gott , daß ich, das zwölf wiffen Sie, daß Harald Fischer zur Seit, als wir Beide hielt. Es mußte wohl ein Ausdrud in seinen Augen li

jährige, verlaffene Kind, im Hause der Tante eine Heimath fand.

Etwa 4 Wochen nach meinem Besuche im Redaktions­zimmer der Post" erschien eines Tages zu meinem grenzen­Losen Erstaunen der Redakteur in der Wohnung meiner

noch das Gymnasium besuchten, mein bester Freund war?"

Ist das wahr?" rief ich erstaunt, dann sind Sie also Wolfgang Klein?" So heiße ich," nidte er lächelnd, ,, ich ersehe aus Ihrer Kenntniß meines Namens, daß Has ralb meiner mitunter erwähnt haben muß und ich wäre

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Tisch, während die Tante ihr gewohntes Mittagsfchläfen Gewohnheit erschien der Doktor eines Tages balb nad gen, der mich befangen machte, denn ich blidte mehrfa nach der Uhr, ob es noch nicht Zeit sei, die Tante zu wede und faßte endlich den Entschluß, dies heute etwas frühe als sonst zu thun. In dem Augenblicke indeß, in welde ich das Zimmer verlassen wollte, stand der Doktor neb mir und sagte, indem er die Hand auf meinen Arm leg Dame wecken, ich möchte Ihnen Etwas eine Frage vorlegen, von deren Beantwortung mein Leben glück abhängt." Seine Augen müssen wohl sehr berebt g Besuch mit dem Schulfreund meines Bruders identisch sei, wesen sein, denn noch bevor er gesprochen, wußte id, m

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Tante und fragte nach Fräulein Fischer, denn so hieß ich. Ihnen dankbar, wenn Sie mir Näheres von seinem Ergehen Helene, warten Sie noch ein Weilchen, bevor Sie die alt

Er stellte sich meiner Tante als Dr. Klein, Chefredakteur des Familien- Journals", vor und sich dann zu mir wen­dend, sagte er mit jenem halb spöttischen Lächeln, welches ich bereits farnte und fürchtete: Geehrtes Fräulein­meinem Versprechen gemäß habe ich Ihre Gedichte gelesen und bringe Ihnen dieselben hiermit zurück- sie sind wirks lich nicht schlecht und erinnern häufig an Heine. Aber ich habe vergeblich auf Ihre Prosa- Sendungen gewartet haben Sie andere Redakteure mit denselben beglückt?"

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Nein einstweilen habe ich es nur versucht, meine Gedichte zu plaziren", entgegnete ich würdevoll.

,, Ah ich kann mir denken, daß das Resultat Sie befriedigt hat?" meinte er halb fragend.

Welches Recht hatte er, mich in dieser Weise auszu­forschen? War er gefommen, mich zu verhöhnen? Aber batte ich wollte ihm zeigen, daß ich kein Rind mehr war- ich doch bereits meinen achtzehnten Geburtstag gefeiert. Ich habe noch keine Entscheidung von den anderen Zei­

mittheilen wollten seit wir das Gymnasium verlassen, find wir einander nicht mehr begegnet."

In dem Augenblicke, in welchem ich erfuhr, daß mein

war all mein Aerger verschwunden und ich plauderte mit ihm, wie mit einem alten lieben Bekannten. Eigentlich war er mir das auch, denn Harald hatte oft genug von ihm ge= sprochen, als er das letzte Mal auf Urlaub hier gewesen; erst als der Doktor Miene machte, sich zu verabschieden, fiel mir ein, ihn zu fragen, woher er gewußt, daß ich ihm einen fremden Namen angegeben.

, D, das stand Ihnen auf dem Gesicht geschrieben", fagte er luftig; ,, Sie wurden ganz roth, als ich danach fragte und da wußte ich sofort Bescheid."

sagen

als er jegt meine beiden Hände faßte, mich an fich zog u

mir leise zuflüsterte, was ich längst geahnt.

Waren's doch die Zauberworte, Daß ich ihm auf weiter Ecde

verstrichen-

Die all- einzige Geliebte

Sei und ewig bleiben werde!"...

Zwei Jahre sind seit jenem glückseligen Nachmitt bas Ungeheuer, dessen Spott ich einst so sehr gefürcht ,, Aber wie erfuhren Sie meinen Namen?" forschte ich ist längst mein Gemahl, und so habe ich wohl das Red ihn so zu nennen, wie es die Ueberschrift biefer Reil

weiter.

In dieser Hinsicht bedaure ich, Ihre Wißbegier nicht befriedigen zu können", versetzte er lachend, indem er sich

besagt!

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