i

Det Mits venig

wert

hat

folche Eden

, daß

Oneten hmen.

Abge Denn igung wefen, indige Dem

Diese

noch

er hier

Fragen chäfts Frage . Daß

ie Be ie Pri mäßig ßwort gerade

r, bei

oll zu

gegen

- man tönne

gefehlt

um ge Bapiere önnen.

Den Be Cendenz ränten,

gas ge

ner Be fühlen hetages

wir 12 t ziem

Die Ge feld auf

bg. Dr.

reunden The Kon

Trecht zu

en, daß

Irechtes

en bem

beftebe

ag night

Derbolter

ei gegen

gegen

ange

Ihr vi entaffen

twefen

beint bit

ers ift d Die nut

n Stabl

Don Ber

adt. S

vor fid

en beden

e neu

AU

Bezisten täterat 1. Folgen er Stabl

daß d

gewahr

Iteur be

er Tante

bald wat

1. Gelt erarifden

der Dob

er aufge

aus teint

gen feint

Salb nad

fchläf

ugen lie

mehrfad

zu weden

as frühe a welche

tor nebe rm legt

ie bie all

in Leben

berebt

ich, mal

bm ni zog und

Rachmitt

Beitung

Befürdi

bas Red efer Beil

fich im Ganzen um vierzehn Neubelegungen handelt. Die erst genannten Bezirke, wenigstens sechs, werden jedenfalls aus der Mitte der vorhandenen Armenärzte besegt werden, desgleichen höchst wahrscheinlich die Lessing'sche Stelle. Darnach find für neue ärztliche Ronkurrenten eigentlich nur steben Stellen( eine alte und sechs neue zu begründende) offen; gleichwohl laufen, wie angedeutet, maffenhaft alltäglich neue Bewerbungen ein. Um nicht unnöthige Hoffnungen zu nähren, wollen wir daher nicht unterlassen, auf diese Thatsache hierdurch hin­zuweisen.

a. Auf dem hiesigen Zentral- Biehhof beabsichtigt das Kuratorium des Viehhofs eine Kälber Impfstation zur Bes schaffung guter animalischer Lymphe für die in Berlin zu impfenden Kinder zu errichten und hat einen bezüglichen Antrag an den Magistrat gerichtet.

b. Von dem eingereichten Bauplan abzuweichen, ist ein gewagtes Unternehmen. In der Friedrichstraße 246 sieht man jezt einen Neubau verödet daliegen. Die zweite Balfen­lage ist bereits hinaufgebracht, die verlassenen Kallfasten der Maurer stehen daneben. Die Polizei bemerkte Abweichungen von dem eingereichten Plan und inhibirte den Bau, der sonst wohl noch bis zum Schluß des Jahres glücklich unter Dach und Fach gebracht worden wäre. Jest bildet es ein passendes Bendant zu dem gegenüber belegenen, ebenfalls inhibirten Bau der städtischen Markthalle.

b. Vor Weihnachten tritt auf unseren Bahnhöfen eine große Stille ein, welche in demselben Verhältniß zunimmt, wie das Leben auf den Straßen. In dem sonst so belebten Bahn­bof Friedrichstraße herrscht jest fast die Ruhe einer Kirche. Am Morgen des Heiligabend jedoch schwillt der Verkehr zu fommer licher Stärke an. Alles, was hier fremd ist, eilt dann auf Be­fuch in die Heimat.

b. Der Einschägungs- Kommissar geht wieder um, ein Beichen, daß wir für 1885/86 wieder mehr Geld brauchen. Im vorigen Jahre erst wurden Tausende ungefragt um einige Stufen erhöht. Das war aber nur das Vorspiel, jest kommt die große Aftion. Buerst wird beim Hauswirth vorgesprochen, wo schon einige Auskünfte abfallen. Dann kommt der Herr Kommiffar in die Wohnung, natürlich wenn der Mann seiner Thätigkeit nachgegangen ist und inquirirt die Hausfrau. Das bei schweifen seine Blicke prüfend umber und tariren Möbel, Gardinen und sonstiges Inventar. Sicht Alles sauber und gut erhalten aus, weil es geschont wird, so ist der Befizer schon für eine Erhöhung reif. Aus der Frau ist gewöhnlich nicht viel herauszufriegen und so empfiehlt sich der Herr Kom­miñar ziemlich unwirsch und bestellt den Mann nach Feier abend zu fich. Im Kreise seiner lieben Familie, die in behag licher Fülle dafigt, empfängt der Herr Rentier den Besuch und beginnt ihn zu inquiriren. Hier soll Jemand, der schwer seine Sorgen felbst vor seiner Frau in der Brust verschließt, hier bor Damen, die in Wohlleben erzogen sind, auspaden? Der Herr Kommissar entläßt den armen Sünder ziemlich ungnädig und deutet ihm an, daß er abermals für eine Steuererhöhung reif ist. Unsere städtischen Behörden scheinen bei der Wahl der Einschätzungs- Kommission allein Gewicht auf Energie zu legen. Daß ein solcher Wann auch Takt haben muß, danach scheint man nicht zu fragen.

b. Die Weihnachts- Physiognomie der Berliner Straßen it nach den Staditheilen eine ganz verschiedene. Wenn man B. die Leipziger- und die Brunnenstraße unmittelbar paffirt, so tann man fast glauben, man befinde fich nicht mehr in der­felben Stadt. In der Leipziger Straße überwiegen die Lurus Alles ist stilvoll", geschäfte, Teppiche, Möbel, Borzezan- Alles ist, ftilvoll", Auch in der Brunnenstraße als einer Haupt- Verkehrsader drängt sich Laden an Laden. Aber schon die großgeblumten Leppiche in unvermittelten Farben- Gegensägen, welche an der Front eines Hauses uns in die Augen stechen, sobald wir die Straße betreten, belebren uns, daß hierber die neuen funftge werblichen Bestrebungen noch nicht gedrungen find. Die Schau­fenster der Läden zeigen auch eine weihnachtliche Bhystognomie, aber fie enthalten vorwiegend nügliche Sachen: Bett- und Leib wäsche, Herrenkleider, Damenhüte, Wirthschafts- Gegenstände 1. dgl. m. Aber man findet hier große Detail- Geschäfte, deren Inhaber wohl mit manchem Geschäftsmann in der Leipziger Straße nicht tauschen würden.

zwei am Potsdamer Thor haltende Pferdebahnwagen versperr ten die Aussicht auf den Botsdamer Plaz, über welchen auf der diesseitigen Seite des Inselperrons zwei hochbeladene Heu­wagen, mit der Absicht, in die Leipzigerstraße zu biegen, fuhren. In der schärfsten Gangart fuhr die Sprize, hinter dieser ein Wafferwagen, an der linten Seite der baltenden Pferdebahn magen vorbei, da tauchten, taum fünf Schritte vor ihr, zwei magen vorbei, da tauchten, taum fünf Schritte vor ihr, zwei Pferdeköpfe auf, ein verderbenbringender Zusammenstoß scheint unvermeidlich, die Zuschauer sind vor Schreck erstarrt. Doch nein, eine Barbe von Funkten entsprüht dem Pflaster, auf der Stelle parirt der Fahrer die Pferde, die sich hoch emporbäumen, im nächsten Moment werden fie jedoch, ebenso wie die Pferde des Wafferwagens, von der Wucht der nachfahrenden Wagen zu Boden geriffen. Für die nächsten Augenblicke herrschte ein wüftes Chaos, alle vier Pferde der Feuerwehr lagen am Boden, doch der Bustammenstoß war verhütet. Nur einige Augenblicke dauert die Verwirrung, dann sind unsere braven Feuerwehr­männer von der Spriße und dem Wagen abgesprungen, in fürzerer Beit, als dies niederzuschreiben dauert, ist Alles wieder in Ordnung, mit Windesschnelle geht's weiter. Alle Achtung vor unserer Feuerwehr und speziell vor jenen Fabrern, die durch ihre Geistesgegenwart die eigenen Knochen risfirend, ein scheinbar unvermeidliches Unglück verhüteten.

a. Ein jugendlicher Durchgänger. Der in einem hies. Bankgeschäft in der Klosterstraße beschäftigte Lehrling Walter Bernhardy erhielt gestern Abend von seinen Prinzipalen den Auftrag, einen Gelbbrief im Betrage von 2307 M. und eine Posteinzahlung von 100 M. nach dem Bostamt am Königs­araben zur Absendung zu tragen, was er jedoch nicht zur Aus­führung gebracht hat. B. ist auch während der Nacht nicht in feine Wohnung zurückgekehrt und mit dem Gelde seither ver­schwunden. B. ift 16 Jahre alt, mittelgroß, schlank und fräftig gebaut, er hat schwarze Haare und einen Anflug von Schnurrbart. B. ist sehr kurzfichtig und trägt eine Brille.

g. Einem glücklichen Zufall hat eine in einem Hause an der Stralauerbrücke wohnende Frau die Verhinderung eines unzweifelhaft in ihrer Wohnung beabsichtigten Einbruchs zu verdanken. Die Frau, deren Ehemann vor Kurzem gestorben ist und ihre Wohnung ganz allein inne hat, erhielt vor einigen Tagen einen Brief durch die Post, in welchem fie aufgefordert wurde, am Nachmittage zwischen 2 und 3 Uhr zu einer ihrer Bekannten zu kommen. Obgleich ihr die Handschrift fremd war, so wollte doch die Empfängerin des Briefes der Aufforderung nachkommen und verließ gegen 2 Uhr ihre Wohnung. Aber kaum war die Frau auf die Straße getreten, als sie der Be­tannten begegnete, von welcher der Brief herrühren sollte. fannten begegnete, von welcher der Brief herrühren sollte. Dieselbe stand eben im Begriff, die Mystifizirte zu besuchen, denn eine abfichtliche Frreführung lag hier vor, weil die Be­tannte gar keinen Brief des gedachten Inhalts geschrieben hatte. Anscheinend ist der Schreiber des Briefes eine Perfön­lichkeit, welche mit den Verhältnissen der Wittwe ziemlich genau Bescheid weiß.

N. Ein Einbruchsdiebstahl ist heute früh gegen 5 Uhr in dem Hause Fehrbellinerstraße 97 und zwar in dem dort be­legenen Schankgeschäft von Walter in Szene gesetzt worden. Einbrecher, nach den Spuren au urtheilen, müssen es mehrere gewesen sein, haben die vom Flur nach dem Restaurant füh­rende Jalouste emporgehoben und waren so in das Innere rende Jalouste emporgehoben und waren so in das Innere gedrungen. Durch das Geräusch erwachte der im Hinterzimmer schlafende Befizer, bei deffen Annäherung die Einbrecher unter Mitnahme eines Schinkens und einer Satte Schmalz die Flucht ergriffen Trotz sofortiger Verfolgung war es nicht möglich, ergriffen Trop sofortiger Verfolgung war es nicht möglich, die Diebe einzuholen.

g. In dem Hause Ruheplatstraße 13 find an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zwei Diebstähle ausgeführt, welche darauf schließen laffen, daß der Thäter ein und dieselbe Pers son ist. In voriger Woche vermißte ein Bewohner der ersten Etage den mit Backwaren gefüllten Frühstücksbeutel, welchen die im Laden desselben Hauses wohnende Kaufmannsfrau gegen 6 Uhr früh selbst, wie gewöhnlich, an die Korridorthüre gehängt hatte. Tags darauf, gegen 27 Uhr Morgens, wäh rend die Ladeninhaberin wieder das Frühstück nach der ersten Etage gebracht und die Ladenthür offen gelaffen batte, hatte ein ftroldbartiges Individuum den Laden betreten, dort ein Brot im Werthe von 75 Bf. genommen und war damit ge­flüchtet. Obgleich die Ladeninhaberin noch rechtzeitig genug zurückkehrte, um den Dieb wahrzunehmen, war eine Verfolgung doch erfolglos, da fie allein war und ihr zufällig keine andere Hilfe zur Seite stand.

a. Gestohlene Werthpapiere. Bei einem größeren, am 5. d. Mts. in Stettin verübten Einbruchs- Diebstahl find Werthpapiere gestohlen worden, welche vermuthlich in Berlin

verwerthet werden könnten. Es befinden fich darunter ein

Sparkaffenbuch Nr. 246255 über 900 Mart, ein Hypothek­Instrument über 1500 W. eine Lebensversicherungspolize der Teutonia über 1500 Mt, ein Militärpaß und ein Führungs­attest von der Versuchskompagnie Berlin auf den Namen

g. Ein Liebestrant hieß bekanntlich in früheren Beiten ein Baubermittel, welches nach der Vorstellung der alten Na­tionen die Kraft hatte, die Liebe nicht nur überhaupt zu er= regen, sondern sie auch auf einen bestimmten Bunft zu lenken. Einem solchen Liebestrank, dessen Bereitung theils aus efel­baften, theils sogar aus schädlichen Substanzen des Thier- und Pflanzenreichs bestand, verdankt der Tapezierergehilfe B. in der Zustand, obgleich er bereits acht Tage lang in einem Kranken­Des Liebestrantes vergangen find. Ueber diesen kaum glaub­lichen Fall, welcher uns als durchaus den Thatsachen ent­sprechend verbürgt wird, erhalten wir folgende interessante Bibel". Mittheilungen: Der Tapezierergehilfe P, eine einnehmende Erscheinung, war bei einem Tapezierer J. in einer Stadt im Mecklenburgischen in Stellung, welcher eine Tochter hatte, die er gerne verheirathen wollte. Da P. ihm als Schwiegersohn sehr erwünscht war, so stellte er Alles an, um die Liebe Des B. zu seiner Zochter zu erwecken, aber B. blieb ohne Empfindung und den fortwährenden Einflüsterungen des Alten müde, gab er seine Abficht zu erkennen, Absicht zu erkennen, bie zurückzufebrer. We nige Tage darauf erfrankte P. an heftiger Uebelfeit, Erbrechen uno Ohnmachtsanfällen und diese Indispositionen nahmen schließlich einen so ernsten Charakter an, daß E. das dortige. Krankenhaus aufsuchen mußte. Nach etwa 8 Tagen wurde er, nothdürftig wiederhergestellt, entlassen. Während der Krankheit machte der Prinzipal, ein alter, abergläubiger Mann, dem P. einen Liebestr anf eingegeben, um den Unempfindlichen zu feffeln und sein Herz seiner Tochter zuzuwenden. Er soll sich nur beruhigen, er werde schon wieder gesund werden, weil die Wirkungen eines Liebestrants nicht schädliche seien. Die Wir fungen, welche ter zt.bestrant erzeugen sollte, blieben jedoch aus, denn P. fam vor mehreren Wochen nach Berlin ; dagegen t er zum Hypochonder geworden, hat bereits wiederholt hiesige Aerate fonfullirt und fte mit der Geschichte seines Leidens bes

a. Einbruch. Aus dem Geschäftsteller des Kaufmanns und Lederhändlers G. in dem Hause Alexanderplatz Nr. 2 wurden in der Nacht vom 15. zum 16. d. Mts. mittelft Ein­bruchs 14 Stück Rindleder im Werthe von 420 M. gestohlen. Die Diebe haben eine Scheibe eines nach der Straße führen­den Kellerfensters eingedrückt und durch Rütteln an den inner­halb der Fenster angebrachten Holzladen die von Innen vorges legte eiserne Stange beseitigt und sich in dieser Weise von der Straße aus Eingang in den Keller verschafft. Die Diebe find bis jezt noch nicht ermittelt.

-

Polizei- Bericht. Am 15. d. M. Vormittags wurde der 16 Jahre alte Dito Hornemann, als er vor dem Hause Engel­Ufer Nr. 4a. während der Fabrt aus der Krippe des von ihm begleiteten Rollwagens sein Frühstück nehmen wollte, über­fahren und erlitt dabei einen Bruch des rechten Schienbeins und Knöchelgelenks; er wurde nach Bethanien gebracht. Am 16. d. M. früh stürzte sich eine Frau in selbstmörderischer Absicht aus dem Fenster ihrer in der Elisabethstraße 1 Tr. hoch belegenen Wohnung auf den Hof hinab, erlitt dabei einige nur leichte Verlegungen an der rechten Seite und wurde mittelst Droschte nach dem städtischen Krankenhause am Frie mittelst Droschte nach dem städtischen Krankenhause am Frie­ drichshain gebracht. An demselben Tage Vormittags wurde brichshain gebracht. im Landwehrkanal an der Schöneberger Brücke die Leiche einer unbekannten, etwa 25 Jahre alten Frauensperson aufgefunden und nach dem Obduktionshause geschafft. Um dieselbe Beit wurde auf dem Hofe des Grundstücks Landsbergerstraße Nr. 43, in einer auf einem Planmagen stehenden Hühnerfiste liegend, ein obdachloser, etwa 25 Jahre alter unbekannter Mann be sinnungslos und gänzlich erstarrt aufgefunden. Vermuthlich hat derselbe dortselbst übernachten wollen und ist durch die gekrümmte Lage des Körpers und die Kälte in diesen Buftand verfekt worden. Derfelbe wurde nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht. Am Nachmittage deffelben Tages fiel der Landgerichts- Direktor Hammer, Wichmannstraße Nr. 5 wohnhaft, vor dem Hause Potsdamerstraße Nr. 70 plößlich zur Erde und verstarb auf der Stelle, anscheinend in Folge eines Herzschlages.

-

| Schmidt schon um deshalb als besonders geeignet erachtet worden, als derselbe in der ersten sechswöchentlichen Verhand lung als Beifißer und Kodezernent fungirt hat. Das Dezernat ift dem Landgerichtsrath Kandelhardt und die Vertretung der Anklagebehörde dem Staatsanwalt Dr. Daude und dem Ges richtsaffeffor Offermann übertragen worden.- In der Besetzung der Strafkammern fur das Jahr 1885, die nach dem Gerichts­verfassungsgeses alljährlich neu geschehen muß, haben nur ganz geringe Veränderungen stattgefunden. Die erste, vierte und fechste Straffammer bleiben in ihrer bisherigen Busammen­fegung bestehen; in die dritte Straffammer tritt der bisherige Untersuchungsrichter, Landrichter Friedrich, an Stelle des zur fünften Rammer verseßten Landgerichtsraths Dr. v. Schweinig ein, während Landrichter Atthaus, bisher Mitglied der legt genannten Kammer, an Stelle des Landrichters Friedrich zum Untersuchungsr chter bestellt worden ist. Die Veränderungen in der Strafabtheilung des Amtsgerichts I sind auch nur ge ringer Natur. Die Amtsrichter Chirong( 98.), Späing( 99.) und Germershausen( 88.) treten in die Bivilabtheilung und werden durch bisherige Zivilrichter ersetzt. Nath Sadcoschinski ( 92.) und Amtsrichter Bigalle( 97.) tauschen in dem Vorsize ihrer Abtheilungen.

-

Petersburg, Mittwoch, 17. Dezember. Das Bezirksgericht hat in dem Prozesse wegen der Ermordung der Sarah Becker auf Grund des Verdiktes der Geschworenen den verabschiedeten Oberstlieutenant Mironowitsch wegen Ermordung der Sarah Becker zu 7 jähriger 3wangsarbeit, und den verabschiedeten Lieutenant Besat wegen Verheimlichung dieses Mordes, wegen Verschwendung, Betruges und Diebstahls zur Verbannung nach Sibirien verurtheilt, während die Ssemenowa freigesprochen wurde.

Arbeiterbewegung,

Vereine und

Versammlungen.

h. In der Mitgliederversammlung des Vereins zur Wahrung der Interessen der Fabritarbeiter, welche am Montag Abend im Vereinshaus Süd- Ost", Waldemaritr. 75, unter dem Vorfiße des Herrn Rennthaler bei gutem Besuch und mit Betheiligung zahlreich erschienener Gäste stattfand, hielt der Klavierarbeiter Herr Zubeil einen mit Beifall aufge­nommenen Vortrag über die bekannten Aufgaben und Ziele der fachgewerblichen Vereinigungen zur Wahrung und Förde rung der Arbeiterintereffen. Der Redner legte dabei das Haupt­gewicht auf die Einführung und strenge Beachtung einer fürs geren Normals refp. Marimalarbeitszeit, beziehungsweise eines gesetzlichen Marimalarbeitstages, die Abschaffung der Kinder arbeit, Regelung und Verminderung der Frauenarbeit, Gefäng­nißarbeit u. s. w. Eine größere Anzahl von Gästen trat dem Berein, der bis jetzt ca. 130 Mitglieder zählte, als Mitglieder bei. Ein Antrag auf Statutenabändernng, b.treffend den Vereinsnamen und die Ausdehnung desselben resp. der Berech tigung zur Mitgliedschaft auch auf die Bauarbeiter wurde nach kurzer Diskussion vertagt. Die Angelegenheit soll erft noch in einer baldigft einzuberufenden öffentlichen Fabrik- und Bauarbeiter Generalversammlung , wie deren 2 am verflossenen Montag anberaumt, aber ohne Angabe von Gründen verboten worden waren, erörtert und zur Beschlußfassung gestellt werden, worauf fich alsdann auch der Verein darüber schlüssig zu machen haben wird. Ebenso wurde ein Antrag vertagt, welcher die Errichtung von Bahlstellen für die Erlegung der Vereins­mitgliederbeiträge in den verschiedenen Stadttheilen bezweckt.

h. Jm Verein zur Wahrung der Interessen der Ber­ liner Tapezierer hielt am Montag Abend in Gratweil's Bierhallen Herr Dr. W. Vngerstein einen außerordentlich an­sprechenden Vortrag über Venedig ". Aehnliche unterhaltende und belehrende, gehaltreiche Vorträge werden von nun an regelmäßig an jedem Vereinsa end gehalten werden. Hierauf referirte der Tapezierer Herr Nicolas in sehr beifällig aufge­nommener Weise über die nächsten Zwecke und Biele der vor­zubereitenden Tapeziererlohnbewegung. Daran schloß sich eine animitte Disfuifion an, welche fich hauptsächlich auf die Mittel zur raschen Füllung des Generalunterstüßungsfonds bezog. Dabei wurde fonstatit, daß trop der jetzt noch besonders schwachen Erwerbsverhältnisse doch schon die freiwilligen Gaben zu jenem Fonds in befriedigender Weise zu fließen begonnen haben. Auch wurde ein Antrag des Vereinsvorsitzenden, Herrn Wildberger, durch Birkular schon demnächst die übrigen Ge­werkschaftsvereinigungen von dem im nächsten Frühjahr bevor­stehenden Vorgehen der Berliner Tapezierer mit Lohnerhöhungs­Forderungen zu benachrichtigen, resp. an deren eventuelle Hilfs­bereitwilligkeit zu appelliren, von der Versammlung gebilligt. In einer der nächsten Vereinsversammlungen wird Herr Ni­colas über Lohn- und Stückarbeit im Tapezierergewerbe" re­feriren. Mitgetheilt wurde, daß der Verein am Montag, den 29. b. Mte., bei Gratweil eine mit Kränzchen verbundene Weihnachtsfeier arrangirt, wozu Billets Seidelstraße 16 und in den Versammlungen zu haben sind.

11

h. In der öffentlichen General- Versammlung der Metallarbeiter( Klempner, Güriler, Drücker, Schnittarbeiter 2c.), welche, von 390-400 Theilnehmern besucht, am Dienstag Abend im Konzerthaus Sanssouci" unter dem Vorsitze des Herrn Nojahn mehrstündige sehr animirte Verhandlungen über die Stellungnahme zu dem am 25., 26. und 27. d. Mts. in Gera stattfindenden Kongreß der deutschen Metallarbeiter pflog, plaidirte Herr Medailleur Krohm in einem sehr beifällig auf­genommenen Referate für die Beschickung desselben auch feitens ciner öffentlichen Generalversammlung der Berliner Metall­arbeiter durch einen oder mehrere Delegirte, sowie für die Schaffung einer gemäßigt zentralisirten Gewerkschafts Organi sation der deutschen Metallarbeiter. In der ungewöhnlich leb­haften Diskussion, an welcher sich verschiedene Redner bethei­ligten, widerrieth Herr Liefländer, als Mitglied des Fachvereins der Metallschrauben- und Façondreber, vom Standpunkte der praktischen Erfahrung aus und unter Hinweis auf die bes fannten beengenden Bestimmungen unseres Vereinsgefezes den Versuch einer zentralistischen Organisation der gewerkschaftlichen Vereine, welche eventuell stets als politische behandelt und be trachtet worden seien und auch ferner betrachtet und behandelt werden würden. Die eventuelle Auflösung einzelner Vereine sei unzweifelhaft mit geringeren Nachtheilen verknüpft, als die Auflösung aller gleichzeitig resp. auf einmal durch Auflösung des Zentralverbandes. So sehr er( Redner) theoretisch urd prinzipiell mit der Zentralisation einverstanden sei, ebenso sehr müffe er sich praktisch zur Beit noch dagegen erklären. Mehrere andere Redner, wie z. B. besonders Herr Schwennhagen und der Referent Herr Krohm, machten jedoch dagegen gel­tend, daß die Arbeiter nicht zu ängstlich jeder ver­meintlichen oder wirklich drohenden Gefahr aus dem Wege geben dürften, wenn sie es zu Erfolgen bringen wollten. Das hatten fte bis jetzt auch noch nie außer Acht gelaffen und der Erfolg sei nicht ausgeblieben. Schließlich wählte die Ver­sammlung 2 Delegirte zum Kongreß und zwar Herrn Medailleur Krohm und Herrn Groß, die je 7 M, 50 Pf. Diäten pro Tag nebst freier Heise bewilligt erhielten. Ueber die gleichfalls auf der Tagesordnung stehenden zwei Strife- Unterstüßungs­Angelegenheiten betreffend strilende Kollegen aus der Rud. Sachs'schen Maschinenfabrik in Leipzig und der Rud. Fischer­schen Metallwaerenfabrik in Nürnberg wird in einer wahr scheinlich noch zwischen Weihnachten und Neujahr stattfindenden großen Berliner Metallarbeiter- Generalversammlung Beschluß gefaßt werden. Eine weitere Unterstügungsangelegenheit, die Ersagwahl zweier ausgeschiedener Kommissionsmitglieder und Verschiedenes wurden in weit vorgeschrittener Nachtstunde vertagt.

tannt gemacht. a. Eine zwanzigjährige Hochstaplerin, die unverebel. Glebeth General, ift zugleich mit ihrer Mutter wegen zahl­reicher Betrügereien gestern zur Haft gebracht worden. Die Ermittelungen nicht mit Recht, ihr ursprünglicher und wohl allein berechtigter Name war, Müller." Die Hochftaplerin, welche mit ihrer Mutter, einer Wittwe, zusammengewohnt, hat zahlreichen Personen vorgespiegelt, daß fte von einem reichen Anverwandten eine große Erbschaft im Betrage von mindestens 70 000 Thlr. zu erwarten habe, und daß diese Erbschaft nach menschlichem Erwarten recht bald in ihren Befit gelangen werde. Durch diese vage Vorspiegelung hat sie zahlreiche Ge­schäftsinhaber und Brivatpersonen bewogen ihr namhafte Dar lehne( in einzelnen Fällen über 1000 R.) zu gewähren und Waaren zu kreditiren. Bisher find über 40 Fälle festgestellt, Die für das Geschäftsjahr 1885 beim hiesigen Land­Betrügereien geglückt sind. Es scheinen beide schon seit mehrere gericht I errichtete fiebente( Dilfs-) Straflammer, mit deren Jahren die beschriebenen Betrügereien verübt und von dem Vorsiz der Landgerichtsdirektor Schmidt betraut ist, hat vor­Glöse derselben auf großartigem Fuße gelebt zu haben. Vornehmlich den Zweck, Monstre prozesse zu verhandeln, damit die aussichtlich werden sich in Folge dieser Veröffentlichung noch weitere von der Tochter und ihrer Mutter Geschädigte

in

melden.

Eine aufregende Szene spielte sich gestern Morgen lurz ab. Die Feuerwehr" kam die Leipzigerstraße herunter gerast,

Gerichts- Zeitung.

ordentlichen sechs Strafkammern ihre regelmäßigen Geschäfte ohne Etörung erledigen können. Die übrigen Mitglieder der Hilfskammer, welchen zunächst die schwierige Aufgabe geworden ist, den großen Sentralstraßen- Prozeß zu verhandeln, werden aus den regulären Straffammern entnommen. Bur Leitung dieser äußerst diffizilen Sache ist der Landgerichts- Direktor

-

-

-

h. Die Generalversammlung des Unterstügungs­vereins der Buchbinder und verw. Berufsgenossen am Montag