als das alte Europa  , gegen das Amerika   im Allgemeinen immer im Vortheil ist. Heber die wlrthschaftlichen Zustände Amerika  ? im Allge- meinsn berichtet recht eingehend und treffend Richard Ober- länder in seinem lescnswerthen Buche:Von Ozean zu Ozean." So hgißt es dort: Der Gesammtwerth des Viehbestandes in der Union   ward am 1. Juni 1880 auf 1,500,464,609 Doll. abgeschätzt und umfaßt 10,357,488 Pferde, 1,812,808 Maul- thiere und Maulesel, 993,841 Zugochsen, 134,443,120 Milch­kühe, 22,488,550 Stück anderes Rindvieh, 43 Millionen Schafe und 42,081,700 Schweine. Schweine wurden 1881/82 ge­schlachtet 14,825,822. Heber die Getreidekultur liest man unter Anderem: Fahrt man 36 oder 48 Stunden und noch länger und steht nichts als blühende Farmen, nichts als Wohlstand, wohlgenährte kräf« tige Leute, blühende Kinder, so fragt man stch, ob es auch wahr fei, daß die Menschen in vergleichsweise kurzer Zeit alles Das geschaffen, daß es möglich gewesen ist, alle diese Häuser, Brücken, Städte, Bahnen zu bauen und mit allen möglichen Bequemlichkeiten auszurüsten. Wo bleiben dagegen die Lei- stungen der alten Länder? Die Frage, weswegen stch die Landwirthschaft in Amerika   viel beffer lohnt als beispielsweise in Deutschland  , trotzdem die Ar- beitslöhne dorr viel höher stehen als hier und die Beköstigung der Arbeiter eine viel bessere als in Deutschland   ist, läßt stch kurz dahin beantworten. In Deutschland   hat der Landwirth es durchweg mit einem Boden zu thun, dem die Kraft, gute Ernten hervorzubringen, hauptsächlich durch Düngung gegeben werden muß, und der stch noch dazu zum Theil, seiner Lage und Zusammensetzung nach, gar nicht für den Ackerbau eignet, vielmebr nur in Kultur genommen wurde, weil im Berhältniß zu der steigenden Bevölkerung kein anderer zu haben war. In Amerika   hat es der Landwirth dagegen durch- weg mit jungfräulichem Boden zu thun, der keine künstliche Hilfe bedarf, und jeder deutsche Landwirth wird bestätigen, daß die Düngung es ist, welche unfern Ackersleuten die meisten Kosten verursacht und bei schlechteren Bodenverhältniffen we- nigstens eigentlich gar nicht im Berhältniß zu dem Werthe der Erträge steht. Ein anderer Grund liegt darin, daß die Viehzucht in Amerika   viel höheren Gewinn bringt als in Deutschland  . Der deutsche Landwirth kann ja sein Vieh fast nur im Stall oder auf kostbaren Weiden aufziehen; das Stück Vieh, was er auf- gezogen, hat ihm deswegen gewöhnlich soviel gekostet, daß er selbst kaum weiß, ob er Nutzen oder Schaden bei seiner Zucht erzielt hat. Der Landwirth in Amerika   kann dagegen sein Vieh fast ohne Kosten aufbringen. Das Gras hat er fürs Mähen und die Weide kostet ihm weiter nichts, als daß er ab und zu nachsteht, ob die Thicre noch alle vor- Händen und gesund find. Trotzdem, daß die Menschenkraft, die der amerikanische   Landwirth gebraucht, ihm viel mehr kostet als dem deutschen   Laudwirthe, so kostet ihm deswegen doch die Gesammtbkstellung seines Ackers weniger als diesem; denn er spart die viele Arbeit, die in Deutschland   auf das Düngwesen verwandt werden muß und ersetzt die meiste Handarbeit durch Maschinen- und Zugvieharbdt welche letztere ihm wieder viel dilliger zu stehen kommt, als es unter den deutschen   Ver- Hältnissen der Fall ist. Der amerikanische   Landwirth Hai gegen den deutschen   ge- halten, nur unbedeutende Steuern k. zu tragen. Da er ge- wöhnlick wirklicher Eigenthümer seines Anwesens ist, so hat er weder Pacht noch Zinsen zu tragen. Dann besttzt jeder ame- rikanische Farmer so viel Land, daß er den größten Theil seiner Erzeugnisse auf den Markt bringen kann. An einer anderen Stelle heißt es: Leider macht die Wald- Verwüstung gegenwärtig reißende Fortschritte. Der Staat New-Nork, welcher in den 60er Jahren große Mengen Fichten- holz ausführte, ist jetzt genöthigt, Holz einzuführen. Im nörd- lichen Illinois   find zwer Drittel des alten Holzbestandes binnen weniger als zwei Jahrzehnten zerstört worden, und allein in den 3 Staaten Minnesota  , Wisconsin   und Michigan   werden jährlich fast 3 Millionen Meter Fichtenholz geschlagen oder zerstört. Da der Gesammtbesiand derselben nach ziemlich ge- nauer Schätzung 20 Millionen Meter beträgt, so liegt es auf der Hand, daß hie Behauptung, es dürfte innerhalb 10 Jahren im Ostrn eine Holznoth eintreten, durchaus nicht der Begrün- dung entbehrt. Der Werth des BodenS wächst nicht überall im Lande und nicht in jedem Jahre gleichmäßig; aber er ist in neunzig Jahren im großen Ganzen um 6 pCt. im Jahre gewachsen, und daraus stnd die meisten großen Vermögen entstanden. Die Zukunft der Lohnarbeiter in den Vereinigten Staaten  steht trübe aus und dürste stch bald von den Zuständen der alten Welt nicht ruehr unterscheiden. Als Geschäftszweige, bei denen für Lohnarbeiter das Emporsteigen unmöglich geworden ist, weil fie ganz in den Großbetrieb übergegangen find, führt Verfasser an: die Fischerei, die Goldgräberei, die Handwebcrei und Spinnerei, die Kleingärtnerei mit Blumen, Gemüsen und Wurzeln, die Schuh  -, Kleider- und Hutmacherei auf Bestellung (nur Mckschusterei besteht noch), die Haustischlerei und Hau? ai. endet. Der letzte Gang war eben aufgetragen, und man erhob die Gläser, um anzustoßenauf ein künftiges, glück- liches Zusammensein in Wildenhain," wobei Fräulein Cor- delia eine enthusiastische Schilderung der Annehmlichkeiten des Städtchens und ihres HauseS machte. Da plötzlich erstarrte ihr das Wort auf den Lippen. Sie wurde ernst, und blickte fast finster; und wie es unter ähnlichen Anzeichen fast immer zu geschehen pflegte, gab ein nervöses Schütteln des Kopfes ihre innere Aufregung zu erkennen und dokumentirte sich äußerlich durch eine ener- zische Bewegung der langen Locken. Ihr Blick war zornig auf einen Gegenstand außerhalb der Laube gerichtet. Heberrascht folgten die Anderen diesem Blicke, um zu sehen, was die Hrsache ihrer Aufregung sei, und da gewahrten sie, daß diese Hrsache ein Mann sei, welcher unweit der Laube wie angewurzelt stand und mit halbgeöffneten Lippen seinen Blick gerade auf die Gesellschaft gerichtet hatte. Ja, Helene von Steinberg fühlte, daß dieser unver- wandte Blick ihr gelte, und ihr eben noch lachendes Auge senkte sich verlegen. Der Mann, welcher sich dieser Zudringlichkeit schuldig machte, hatte schon in seiner äußeren Erscheinung etwas ganz Besonderes, etwas Auffallendes.. Er war ein junger Mann, anscheinend noch rn den zwanziger Jahren, hoch und schlank gewachsen; die Züge seines'Gesicht» waren regelmäßig und von einer gewiffen edlen Schönheit, allein sie entbehrten so jeden Ausdrucks und hatten eine solche Starre, daß er in diesem Augen- blicke eher einer Wachsfigur denn einem Menschen glich. Das schmale, lange Antlitz, die schmale, etwa» vorstehende Nase, das lange, ovale, ein wenig hervorstehende Kinn, und der lange, nach unten herabgezogene, blonde Backen- bart, das dichte, blonde, kurz geschorene Haar das Alles zusammen kennzeichnete den Sohn Albions  . Konnte man noch im Zweifel sein, daß man es mit einem englischen Touristen zu thun habe, so wurde man davon vollends überzeugt durch die eigenthümliche aber ele- gante Reistbekleidung des jungen Mannes und die Jockey- -ütze von sch.-al jem Sammet; am meisten aber durch die welche eben so steif, eben so kerzengrade, eben so maurerei auf eigene Rechnung und die Nagelschmiederei, Schraubenmackerei, Schlosserei, kurz die meisten Gewerbe in Metallen.   Nahe daran, völlig in den kapitalistischen   Groß- betrieb überzugehen, find die Hhrmacherei und alle mechanischen Kunstgewerbe, die Pianomacherei und Möbeltischlerei, die Erz- gießerei Ziegel- und Porzellanmacherei, Freskomalerei und Tapevererei, das Gas- und Wasseranlagengeschäft(Plumperei), Branntweinbrennern, die Bierbrauerei, der Weinbau und die der Tabaksbau und die Tabak- und Zigarrenfabrikation, die Butter- und Käsebereitung, ja die ganze Milchwirthschast, die Fruchteinmacherei, der Austernfang und der Getreidebau sowie die Viehzucht für die Ausfuhr. Heberhaupt bemächtigt sich der kapitalistische Großbetrieb erstaunlich rasck aller Gewerbe und verdrängt die selbststän- digen kleinen Geschäftsleute daraus, so daß man, nachdem man binnen fünfundzwanzig Jahren einen so gewaltigen Wechsel erlebt hat, gar nicht absehen kann, wo der Klein- betrieb binnen weiteren fünfundzwanzig Jahren noch eine Zu- flucht suchen soll._ !oMtKcke Nebersickt. Zur Abkommandirungsfrage meldet dieRheinisch- westfälische Zeitung":Im Anschluß an unseren Ärtikel über die Abkommandirungdeutsch  -freisinniger" Ab- geordneten bei der Abstimmung über das Sozialistengesetz find wir heute in der Lage, ergänzend mitzutheilen, daß die er- wähnten Briefe nichl vom Abgeordneten Rickert allein, sondern auch von dem dem jetzigen Reichstage nicht mehr angehörenden Herrn Otto Hermes  , dem Direktor des Berliner   Aquariums, an verschiedene Mitglieder der Fraktion gerichtet worden find. Wir haben heute selbst einen derartigen Brief in Händen gehabt. Damit ist denn die Sache selbst und die p o l i t i s ch e H e u ch e l e i der deutsch  -fteistanigen Parteileitung vollkommen erwiesen. Also auch Herr Rickert hat abkommandiren helfen! Die Sache wird immer widerwärtiger! Reichstags-Auflösung? Seit einiger Zeit so schreibt dieRat. Ztg." zi-kuliren wieder Gerüchte über eine bevor- stehende Auflösung des Reichstags. Wir können dem gegen- über mit Zuverlässigkeit behaupten, daß eine Auflösung zur Zeit nicht in Frage steht. In der gestrigen Sitzung des Bundesraths wurde der Gesetzentwurf wegen des Beitrags des Reiches zu den Kosten des Anschlusses Bremens   an das deutsche Zollgebiet zur Aus- schußderathung verwiesen und das Poftsparkaffengesetz in zweiler Berathung angenommen. Zum Reichs-KrankenversicherungSgesetz wird derFrkf. Ztg." aus Baden geschrieben:Daß der Vollzug des Reichs- gesetzes, betreffend die Krankenversicherung der Ar- b e i t e r in einzelnen Gemeinden auf Schwierigkeiten stößt, ist nicht zu verwundem. Einige Vorstände von Lttskcankenkassen, ,. B. die Ortskaffenvorstände der Stadt Baden, vermochten sich ihrer Aufgabe mit Leichtigkeit zu entledigen, indem man bei der verschwindend kleinen Anzahl der noch keiner freien Hilfskasse angehörenden Arbeiter von der Gründung einer Ortskrankenkasse Abstand nahm. Ein interessantes und viel- leicht einzig in seiner Art dastehendes Geg-nstück liefert die Ortskassenvorstandschaft der Stadt Osfenburg. Daselbst stnd fünf Fadrikkassen und fünf Zahlstellen freier Hilfskassen, so daß das der Ortskaffe zufallende Arbeiterkontingent den Herren Kassenvorständen die Rentabilität des Instituts fraglich erscheinen läßt. Wie hilft sich der kluge Lffenburger Orts- kassenvolstand? Er erklärt sämmtlicke Arbeiter, welche den süns vertretenen freien Hilfskassen, nämlich: 1. der Zentral-Kranken- und Sterbekasse der Tischler(Eing. Hilfs- lasse Nr. 3 in Hamburg  ); 2) der Zentral-Kranken- und Be- gräbnißkaffe der Buchdrucker in Stuttgart  ' 3) ver desgl. der Schuhmacher(Eing. Hilfskasse Nr. 9 in Berlin  ); 4) der desgl. des Senefelder Bundes in Frankfurt  a. M; 5) der desgl. der Schuhmacher(Eing. Hilfskasse Nr. 32 in Hamburg  ) angehören für gezwungen, der O r t s- Irankenkasse beizutreten. Warum er dieses Radi- kalmittel nicht auch auf die den Fabrikkaffen unterstellten Ar- beiter anwendet, ist uns uneifindlich. Der löbliche Ortskassen- vorstand zu Offenburg   vermißt nämlich den Nachweis �seitens der fraglichen Kassenmitgiieder, daß die spezielle Hilfskaffe noch besteht und in der Lage ist, die dem Statut entsprechenden Unterstützungen dauernd zu gewähren. Außerdem wird bean- standet, daß in vier dieser freien Hilfskassen nur solche Arbeiter Aufnahme finden können, welche durch ärztliches Zeugniß ihre Gesundheit nachweisen und in einem Alter von 1645 Jahren stehen. Heber diese Gesetzesinterpretation des Offenburger  Ortskassenvorstandes muß man sich billig wundem. Die Vor- stände der Zahlstellen der fünf fraglichen Kassen reichten früh­zeitig ihr Mitgiiederverzeichniß, sowie ein Eremplar ihres Kassenstatuts ein, welches dem Gesetze über Eingeschriebene Hilsskassen vom 7. April 1876 resp. 1. Juni 1884 entspricht und von der Ausstchtsdehörde deS Bezirkes, in welchem der Sitz der Kasse ist, die Rev�fionsvcrmerkang trägt, wonach diese Kasse dem§ 75 drs Reichsgesttzes für die Krankenverstcherung unbeweglich hinter ihm stand. Dieser zweite Mann war offenbar der Diener des Anderen. Er trug einen Rock von dunkelgrünem Tuch, der ihm fast bis auf die Knöchel herab- reichte und die Stiefel mit gelben Stulpen ganz bedeckte. Auf dem Kopse latte er einen Hut mit einer Kokarde welche aus Thierfell und Vogelfedern zusammengesetzt schien, über dem Arm eine kleine Tasche, einen Plaid und einen Mantel. Ohne sich durch die Heberraschung und den Eindruck des Hnwill-ns, der sich auf Cordelia's Gesicht malte, und dem auch'Brand durch ein finsteres Stirnrunzeln Ausdruck gab, im Geringsten beirren zu lassen, ließ der Engländer ganz ruhig seinen Blick auf der Gesellschaft haften. Keine Muskel seines Gesichts, kein Augenblinzen verrieth. daß Leben in ihm sei; er hielt ein geöffnetes Buch in der Hand, in rorhem Einband, offenbar ein Reise- Handbuch, in welchem er gelesen hatte. Seine Lektüre war aber unterbrochen durch dasjenige, was seine Aufmerksam- keit dort in_der Laube fesselte. Nach mehreren'Minuten wandte er sich langsam nach seinem Diener um. Ein Blick genügte, um diesem den Wunsch seines Herrn kund zu thun und nun kam in diesen Stein Leben. Gravitätisch holte er den nächsten Stuhl herbei, stellte ihn so, daß er seinem Herrn die Aussicht auf das Innere der Laube gestattete, und der Engländer nahm kaltblütig und gelassen auf demselben Platz, klappte das Buch zu, und daS bewegungslose Anstaunen begann von Neuem, während der Bediente, wieder steif wie ein Pagode, hinter seinem Stuhl Posto faßte. Ein unausstehlicher Mensch!" murmelte Brand finster. WaS diese Engländer für unkultivirte Manieren haben. Lassen Sie uns aufbrechen, meine Damen!" Fräulein Cordelia beobachtete mit einem ängstlichen und mißtrauischen�Bsick den Sohn AlbionS. Wer weiß, Fräulein Helene, ob dieser Mann nicht auch ein Mädchenentsiihrer ist," flüsterte sie ihrer Elevin zu.Sagte ich eS Ihnen nicht, eS lauert hier an allen Orten ein Hinterhalt für die Jugend? Ein Sodom und Gomorrha ist dieses Berlin.   Ich bitte, Fräulein von Steinberg. sehen Sie nicht dorthin. Es scheint fast, dieser Mensch fixirt gerade Sie.... Um Gottes Willen, der der Arbeiter genügt. Interessant ist die Naivetät der Orts- kassenvorstände, welche den Nachweis einer perpetuellen Renta« bilität der Hilfskassen xerlangen, dagegen die zur RentabilitätS- ficherheit angewandte Vocstchtsmaßregel der freien Hilfskassen, nämlich bei der Aufnahme ein Gesundheitsattest zu verlangen, als Grund zur Verweigerung der Befreiung von der Zwangs» kasse anführen. Wir hoffen, daß diese Weisheit in Deutschland  ohne Konkurrenz dasteht." In Sachsen   haben die Sozialdemokraten, speziell in Volt marsdorf, Gohlis   und P l a g w i tz wieder Wahl- siege zu verzeichnen: ihre Vertreter wurden in den Ge- meinderath gewählt. Dagegen find sie in der Fabrikstadt M e e r a n e, in ver bei der jüngsten ReichstagSwahl der sozia- listische Kandidat eine ganz erhebliche Majorität erzielte, bei der Stadtrathswahl unterlegen. Oesterreich. Das Abgeordnetenhaus trat gestern seine Weihnachtsferien an. In der letzten Sitzung wurde noch der AuSschußantrag betreffs der Zuckerkrifis angenommen. Heute hielt das Herrenhaus eine Sitzung; hierauf erfolgt die for- melle Vertagung des Reichsraths bis zum 20. Januar. Ja Brunnberg bei Oedenburg   stnd Arbeiterunruhen ausgebrochen; zwei Arberter wurden verhaftet. Dem schweizer   Nationalrath ist folgender Antrag zu- gegangen: In Folge der dem deutschen   Reichstage gemachten Vorlage betreffend die Subvention der Dampfer« linien und die Frage, od die Linien von Genua   oder Trieft auszugehen haben, muß die Schweiz   und die Gotthard- bahn wünschen, daß Genua   als Ausgangspunkt gewählt werde. Deshalb ist der Schweizer   BundeSrath zu ersuchen, durch geeignete Schritte bei der Entscheidung obiger Frage das Interesse der Schweiz   zu wahren. Frankreich  . In Paris   erregen, wie uns ein Privat- Telegramm von dort meldet, die Vorgänge auf Corea fort- gesetzt die größte Aufmerksamkeit; man hofft jetzt auf das Ein- schreiten Japans   gegen China  , dem Corea ungleich wichtiger sei als Tonkin. Diese Hoffnung wird allem Anscheine nach zu Wasser werden, denn bereits wird der LondonerTimes" aus Hongkong   von gestern gemeldet, daß man in Peking  glaube, die japanische R-gierung werde fich mit der chinestschen Regierung betreffs der Angelegenheiten in Corea ins Einver- nehmen setzen, und daß man hoffe, die Angelegenheit werde auf gütlichem Wege geordnet werden. Rußland. Der Petersburger Korrespondent derDaily News" erzählt, derHnteirichtsminister Deljanow babe besondere Inspektoren autoristrt, bei den Familien, deren Kinder öffent- liche Schulen besuchen, Haussuchungen zu veranstalten, um sich zu überzeugen, daß die Kinder keine verbotenen Büch« besitzen. HnglaubUch! Ein Berichterstatter derSchles. Ztg." giebt von dem Schlüsselburger Militär- gefängniß, in welchem jetzt die Nihilisten gefangen ge- halten werden, folgende Schilderung: DaS Gefängniß liegt nicht in Schlüsselburg   selbst, sondern in bedeutender Entfer- nung von der Stadt auf einer der Inseln des Ladogasees. Dort find jetzt die umfassendsten Sicherheitsmaßregeln getroffen worden, sodaß die Möglichkeit einer Flucht so gut wie auS- geschlossen erscheint. Eine besondere, aus den zuverlässtgsten Leuten zusammengesetzte Gensdannerie-Abtheilung bewacht die kleine Insel, auf der sich nur das Gefängniß befindet. Käbnt zur Heberfahrt find nicht vorhanden und können nur im Be- darfefalle durch eine, von der Wohnung des Gefängniß-Kow- Mandanten ausgehende telegraphische G.'ockenleitung von Schlüffelburg aus requirirt weiden. Nicht legitimirte Fahr- zeuge dürfen an das Gefängwß nicht näher als 300 Ellen herankommen. Die Gefangenen befinden fich in Einzelhaft! die durch dicke Mauern von einander getrennten Zellen fino vier Ellen lang und drei Ellen breit. Das Essen wird den Gefangenen durch Schieber hereingereicht, wobei fie den Wärter nicht zu sehen bekommen: doch kann das Innere jeder Zelle von außen fortwährend beobachtet werden. Der im letzten nihilistischen Prozeß verurtheilte frühere O b e r st l i e u t e n a n t Aschenbrenner wurde auch in Schlüsselburg untergebracht, ist jedoch, da seine Gesundheft ohnehin schwach war, dem Vor- tigen rauhen Klima erlegen. Ausländische Zeitungen brachten das falsche Gerücht, er sei wegen Auflehnung gegen seinen Wärter erschossen worden._, Großbritannien  . Bei dem Polizeigericht zu Great-M mouth hat gestern die von der britischen   Regierung veranlaß« Hntersuchung gegen die englischen Fischer, welche am 29.% d. I. auf der Höhe der holländischen Küste den deutschen Kutln Dicdcrich" geplündert hatten, begonnen. Die Fischer stnd d# Seeräuderei und des Diebstahls angeklagt. In D o o e konfiszirten gestern Zollbeamte eine vom Kontinent angelang« Kiste, welche angeblich Zinn enthalten sollte, in Wirk'.rchftv aber 260 Pfund Dynamit enthielt. Nord- Amerika  . Die internationale Ausstellung''s New-Orleans   wurde am 16. d. M. unter großen tW lichkeiten eröffnet. Die Eröffnung erfolgte auf elektrisÄkw Wege durch den Präfidenten Arthur vom Weißen Hause% Washington   aus. Präsident Arthur hielt eine Ansvrache," nach New-Orleans   telegraphirt wurde, an deren Schlüsse die Ausstellung für eröffnet erklärte und setzte dann gleich«' zweiten Schwester droht dasselbe Schicksal, welches die«lieft traf.",, ,, Helene sah wohl ein, daß die alte Dame Recht W' allein sie konnte es nicht unterlassen, beim Verlassen Laube ganz verstohlen seitwärts zu blicken. In ihrem Herft" dachte sie:_. Er sieht gar nicht so gefährlich aus, wie$raU L sagt, und wenn er auch zudringlich sein mag, mich w*» zustarren, so ist er doch ein recht hübscher, junger NW  ' Ich hatte ursprünglich vor," sagte Brand, Wildparkstation zu fahren und von dort auS die Seye zu(Ukjicii u«u uvu uu» vtv y Würdigkeiten Potsdams zu besuchen; allein um diesem dringlichen Engländer zu entgehen, schlage ich vor, daß vom Nuinenberge auS diese Parthie machen." Die Damen waren natürlich mit seinen Anordnu» einverstanden. /Sie stiegen ein. Als sie eben inr ihres Wagens Platz genommen hatten, bemerkten sie, hart an ihrem Schlage steif und kerzengerade Bediente des Engländers stand; als der Wagen am trat auch der Mann mit der Jockeymütze heraus, um elegante, mit zwei feurigen Rappen bespannte Eqmpa» besteigen. Wohin?" fragte er lakonisch den Bedienten.. Nach dem Ruinenberge, Mylord!" antwortete ?e®ut!".......... Der Lord   stieg ein. Der Bediente setzte JJJjLje* 'ruften davon. In fünf Bock, und die Rappen sausten davon. In füni war der Wagen der Anderen überholt. Der Ru'". erhebt sich zu ziemlich bedeutender Höhe hinter dem von Sanssouci  . Herrlich gewundene Wftft..,' ye* durch Parkanlagen hinauf, und das Platea....astj Berges trägt die durch Friedrich den Großen' ßch angelegte Ruine. Ein mittelalterlicher Thurm �7/ an der Front dieser Ruine, und von hier aus y ßi* ein« herrliche Aussicht auf den Spiegel der Ha"'-' Pfaueninsel  , Babelsberg  , Sanssouci   und PotSdavr, der Besucher von Potsdam   versäumt die vf Ruinenberges zu besteigen, trotz der Anstrengung- die 129 Stufen erfordern, welche zu dem Thurm y führen. ihn fick