zu achten, daß ein Mann gewählt wird, der auch in der Lage sei, die Geschäfte wahrzunehmen.
Stadto. Gördi: Ich muß doch dabei stehen bleiben, daß Herr Büchtemann gesagt hat: ,, Wir haben mit den Arbeitnehmern schlechte Erfahrungen gemacht."
Stadtv. Büchtemann: Jch erkläre dies nochmals für durchaus irrig, und der ganze Vorgang zeigt nur, wie gefährlich es ist, solche interne Dinge, über welche stenographische Berichte nicht vorliegen, in die Deffentlich teit hinaus zu tragen. Bei der Abstimmung beschließt die Versammlung die Niederseßung eines Ausschusses von 15 Mitgliedern zur Berathung des Antrages Spinola und des Antrages Bellermann. Demselben Ausschusse werden auch noch zwei weitere Anträge der St.-W. Dr. Schulz und Dr. Jrmer auf Abänderung der Geschäftsordnung überwiesen.
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Die Projekte zum Neubau einer Gemeinde- Doppelschule nebft Turnhalle in der Kulmstraße und an der Prenzlauer Allee werden im Allgemeinen genehmigt und nur einzelne Theile nochmals an eine Kommiffion gewiesen.
Mit der Bildung eines Vorstandes für die städtische Blinbenschule an der Stelle des Kuratoriums erklärt sich die Versammlung einverstanden.
Vom St. V. Virchow ist folgende Anfrage an den Magiftrat eingegangen: ft der Magistrat rechtlich der Ansicht, daß die Giltigkeit des dem ausgewiesenen St.-B. Ewald von jeinen Wählern übertragenen Mandats auch bei Jahre langer Dauer der Ausweisung und daß die Foridauer der demselben von der Versammlung angewiesenen Stellungen in der Versammlung durch die Ausweisung in irgend einer Weise zweifelhaft wird?"- Die Anfrage wird gedruckt und dem Magistrate überwiesen werden.
Schluß der Sigung 8 Uhr. Am Magistratstische: Stabtsyndikus Eberty, Stadibaurath Blankenstein, Stadtschulrath Dr. Bertram, Städträthe Borchardt, Stadthagen , Krause u. A.
Lokales.
dl. Von ihrem eigenen Manne wurde gestern Mor gen im Hause Brüderstr. 3 die Frau des Korbmachers K. aus der Stallschreiberstraße überfallen. Frau K., welche mit ihrem Manne erst seit 4 Wochen verheirathet ist, hatte in Erfahrung gebracht, daß ihr Mann seiner ersten Frau das Vermögen von ca. 600 Thaler abgenommen und fte alsdann hinausgeworfen habe. Um nun nicht demselben Schicksal zu verfallen, verließ Frau K. ihren Mann heimlich vor 14 Tagen und ging ihrem früheren Erwerbe als Waschfrau wieder nach. Der Mann batte darauf erfahren, daß seine Frau am Donnerstag bei dem Posamentier W., Brüderstr. 3 waschen helfen sollte, und be= schloß, seiner Frau dort aufzulauern. Gegen 6 Uhr Morgens hörte der Privatwächter vom Hofe her plöglich laute Hilferufe. Er eilte sofort hinzu und fand Frau K. aus mehreren Wunden blutend auf dem Hofe vor. Frau K. gab an, daß sie von ihrem Manne überfallen und mit einem Meffer gestochen worden sei. Bei näherer Untersuchung wurden 3 Messerstiche im Rücken und 2 Stiche im Geficht konstatirt. Der Wächter brachte die blutüberströmte Frau nach der Wache des I. PolizeiReviers an der Friedrichsgracht, von wo das Weitere fofort veranlaßt wurde.
N. Sturz von einer Wendeltreppe. Ein schwerer Unglücksfall trug fich am gestrigen Tage in der Fabrik für Gasund Wafferanlagen von J., Bethanienufer 6, zu. Ein dort beschäftigter Metalldreher Barthahn versuchte in übermüthiger Laune Turnübungen an der Wendeltreppe, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte aus ziemlich beträchtlicher Höhe zur Erde. B. erlitt eine anscheinend nicht unerhebliche Verlegung am Kopf, in Folge dessen seine Ueberführung nach dem Krankenhaus Bethanien erfolgen mußte.
N. Durch Vitriol erlitt am gestrigen Tage ein an der Friedrichsgracht in Kondition stehendes Dienstmädchen Marie Bader in der Materialwaarenhandlung von Sch. in der Scharrn ftraße anscheinend nicht unerhebliche Brandwunden im Gesicht. Dem Mädchen waren in dem genannten Geschäft beim Abfüllen von Vitriol ( Oleum) einige Tropfen in das Geficht, speziell ins rechte Auge gesprigt. Das vor Schmerz halb ohnmächtige Mädchen mußte sofort nach der Poliklinik des Dr. B. am Schloßplatz geschafft und dort in ärztliche Behandlung genom men werden. Nach Ansicht des Arztes dürfte, da die Pupille nicht verlegt scheint, die Sehkraft auf dem Auge erhalten bleiben.
Bräf.: Sagte er Jhnen, wozu er des Geldes bedürfe?- Beuge: Er sagte, er wolle nach London reisen, um eine große Anzahl Freiheiten" und andere sozialdemokratische Schriften zu holen.
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Präs.: Wann wollte er Ihnen das Geld zurückerstatten? Beuge: Gleich nach seiner Rückkunft aus London ; er fagte, er erhalte in London so viel Gelo, daß er mir die 40 Mart sofort zurückgeben könne.
Präs. Küchler behauptet, er hätte Ihnen gesagt, Sie sollten ihm die 40 Mark leihen, da er nach Rüdesheim reisen wolle, um dort ein Attentat zu begeben. Sie sollen geantwortet haben, das ist gut, es muß aber tüchtig knallen?- Beuge: Das ist nicht wahr. Küchler sagte mir allerdings einmal, wenn etwas paffiren sollte, dann werde er es zu verhindern suchen.
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Bräs: Hat Ihnen Küchler später einmal etwas mitgetheilt? Beuge: Im Monat Januar waren eine Anzahl Leute bei Söhngen versammelt. Dort erzählte Küchler, er sei mit Rupsch bei der Enthüllungsfeier auf dem Niederwald ge wesen, um ein Dynamyt Attentat zu begehen. Die Explosion sei in Folge der großen Näffe jedoch nicht erfolgt. Sie hätten alsdann neuen Schwamm angemacht, um die Explosion er folgen zu laffen, wenn der Festzug zurückkomme, allein auch diese Manipulation sei mißglückt.
g. Ein bedauerlicher unglücksfall ereignete fich gestern Mittag in der Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 10/11. Mehrere Arbeiter waren im Flaschenbierkeller mit dem Ver legen von Gasröhren beschäftigt, wobei Gas in großen Mengen ausgeströmt sein muß, denn plößlich erfolgte eine heftige Er plosion, als ein Arbeiter Licht anzündete. Hierbei erhielt der Kellermeister Wenger zahlreiche Brandwunden im Gesicht, während dem Schloffer Peters beide Arme nicht unbedeutend verbrannt wurden. Nachdem den Verlegten durch den herbei gerufenen Heilgehülfen Greye Verbände angelegt worden waren, wurden Menger und Peters nach ihren Wohnungen in der Lothringer bezw. Fehrbellinerstraße geschafft.
Präs. Hat das Küchler laut erzählt, so daß es alle Anwesenden hören konnten? wesenden hören tonnten?- Beuge: Ja, der es hören wollte, fonnte es hören.
N. Den sofortigen Tod eines Menschen hatte am gestrigen Tage ein Unglücksfall zur Folge, der fich gegen 8 Uhr Abends auf dem Grundstück der Bant für Sprit und ProduktenHandel, Neanderstraße 12, zutrug. Beim Einfahren eines Kohlenwagens hatte ein neber. dem Kutscher auf dem Wagen figender Arbeiter Klann, Fruchtstraße 31 wohnhaft, das Unglüd, vom Wagen herabgeschleudert zu werden, und derart auf Den gepflasterten Hof zu stürzen, daß er einen Genidbruch ers lilt und nach wenigen Minuten, ehe noch ein Arzt zur Stelle geschafft werden konnte, verstarb. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und 3 Kinder in größter Hilfe bedürftigkeit.
Präs. Zu welchem Zwecke erzählte das Küchler?-Beuge: Ich nehme an, daß Küchler das gesagt hat, um 3 Mart zu erhalten, um seine Uhr einzulösen, die er anläßlich der er wähnten Reise nach dem Niederwald versezt hat.
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Präs. Erhielt nun Küchler das Geld? Beuge: Ja, der Weber Vestmeber gab es ihm.
Präs. Gab ihm Bestweber das Geld aus eigenen Mitteln oder aus irgend einer Kaffe?- Beuge: Ich glaube, er gab es ihm aus den Einnahmen, die bei Gelegenheit eines am zweiten Weihnachtsfeiertage zu Elberfeld stattgehabten Arbeiterfestes erzielt wurden.
Präfident: Wurde Ihnen nicht einmal gedroht, wenn Sie etwas verriethen?- Beuge: Wann das gewesen ist, weiß ich nicht mehr, ich glaube, es war am zweiten Osterfeiertage, da famen mehrere Arbeiter in Elberfeld zusammen, da sagte man mir, wenn ich zur Sache halten wolle, dann dürfe ich nichts verrathen, sonst lönnte es mir ans Leben gehen.
Präs. Wer fagte das zu Ihnen?- Beuge: Das weiß
ich nicht.
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Präs. Bei Ihrer früheren Vernehmung sagten Sie: Küchler habe bemerkt: da das erste Mal die Zündschnur versagt hatte, so beschloffen wir die Explosion erfolgen zu lassen, wenn der Festzug zurückkam. Wir banden deshalb neue Zünds schnur an." Ist das wahr?- Beuge: Das weiß ich nicht mehr genau. Ich will dabei bemerken, daß, als ich von dem Herrn Landrichter Schäfer vernommen wurde, er sagte, wenn ich nicht gestehe, werde ich angeklagt, wenn ich aber gestehe, sei ich blos Beuge. Ich habe selbstverständlich die volle Wahrheit gesagt, ich halte jedoch diese Aeußerung des Herrn Landrichter für eine Drohung.
g. Selbstmord. Der in der Blumenstraße wohnende Möbelhändler Sch. hat sich gestern Nachmittag gegen 2 Uhr mittelft Erhängens das Leben genommen. Frau Sch. befand fich zum Rollen in einem Nachbarhause und als fie nach einer furzen Zeit zurückkehrte, fand sie ihren Mann an dem Pfosten der Stubenthüre hängen. Auf ihr Hilfegeschrer eilte ein im Hause wohnender Bierverleger herbei, welcher den Sch. ab fchnitt. Dem schnell herbeigerufenen beilgehilfen und einem Arzt gelang es trot angestrengtester Wiederbelebungsversuche nicht, den Sch. wieder zum Leben zurückzubringen. Das Motiv aur That fonnte bestimmt nicht festgestellt werden, doch vermuthet man, daß Sch., gereizt durch viele Vorwürfe über seinen Lebenswandel, die That vollführt hat.
Gerichts- Zeitung.
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Präs. Wir werden den Herren Landrichter Schäfer darüber vernehmen. Küchler und Vestweber haben einmal einen Brief nach New- York geschrieben, der in der Freiheit" ver öffentlicht werden sollte?- Beuge: Davon ist mir nichts bes tannt. Das Bentral- Komitee zu New Dort, zu dem auch mein Bruder und ein Weberssohn aus Borsdorf gehört, erfuhren von meiner Verhaftung. Sie schickten deshal an mich, bezw. zur Unterstüßung meiner Frau, 100 M. unter der Deck adresse des Webers in Borsdorf . Inzwischen war ich aber schon entlaffen und bedurfte der Unterstützung nicht mehr. Ich veranlaßte, daß das Geld unter einer anderen Deckadreffe den Familien der anderen noch in Haft Befindlichen zugehe.
Das Dynamit- Attentat bei der Enthüllungsfeier des Niederwald Denkmals vor dem Reichs- Gericht. Leipzig , 18. Dezember. Gegen 9 Uhr Vormittage eröffnet Präsident Drentmann wiederum die Sigung. Der Ange flagte Reinsdorf beantragt: die Frau Klempnermeister Stuhl mann( Elberfeld ) als Beugin vorzuladen. Er wolle dadurch den Beweis führen, in welch leichtfertiger Weise in dem gegen wärtigen Prozeß Beugniß abgelegt werde. Der Gerichtshof beschließt: Diesen Antrag als unerheblich abzulehnen.
Präs. Bei einer früheren Vernehmnng haben Sie ge sagt: Es wurde Ihnen bemerkt, über die Versammlung bei Söhngen müße Schweigen beobachtet werden, wer etwas verrathe, dem würde etwas paffiren?- Beuge: Ich glaube,
daß das so war.
An Mr. Richard Hülpmann, Bismarckstraße Nr. 63. Unter- Barmen. Germany.
Rheinproving. Der Zeuge bemerkt auf Befragen des Präsidenten, daß er nicht wiffe, wie er zu diesem Bitefe gekommen sei.
Landrichter Schäfer: Balm hat zum Theil Recht. Ich habe zu ihm und allen Verhafteten gesogt, Sie können mir nichts mehr Neues sagen, da die Anderen bereits Alles geftanden haben. Gedroht habe ich Niemandem, sondern fte blos auf die Folgen des Meineides aufmerksam gemacht. Ich be merke jedoch, daß ich zunächst alle Verhafteten nichteidlich vernommen habe. Bei Balm hätte ich am allerwenigsten nöthig gehabt, Drohungen anzuwenden, denn dieser erzählte mir fehr viel. Wenn er nicht gleich etwas wußte, so dachte er nach und erzählte mir immer wieder etwas Neues.
Präs. Beuge Balm, Sie haben bei Ihrer früheren Ver nehmung gefagt, Sie hätten nicht so viel erzählt, wenn Sie nicht einen Eid geleistet hätten?- Beuge; Das ist wahr.
Backer Bestweber( Barmen) giebt zu, dem Küchler in einer bei Söhngen im Januar 1884 stattgehabten Zusammenkunft neun Mark gegeben zu haben. Zu welchem Zwede er das Geld gegeben, wisse er nicht mehr. Von der Unternehmung eines Attentats miffe er nichts. Bolizeikommiffar Gottschalt
( Elberfeld ) bekundet, daß Rupsch ihm mit geringen Abweichungen daffelbe gesagt, wie er es im Audienztermin erzählt. Rupsch hat ihm gesagt, die Schnur sei so naß gewesen, daß fie nicht brennen fonnte. Er hat bei Küchler und Holzhauer Haussuchung gehalten, bei keinem sei aber Dynamit gefunden In dem Garten von Holzhauer habe er Löcher ge worden. funden, die auf Dynamitvergrabungen schließen ließen.- Holzhauer bestreitet das.
Präs.: Dann haben Sie also die volle Wahrheit gesagt? Beuge: Jawohl.
Auf Befragen des Präsidenten erzählt Küchler: Da die Explosion zum ersten Male nicht erfolgt sei, so habe ihm Rupsch ein Stück Schwamm, das angebrannt war, gebracht, um ihm zu zeigen, daß der Schwamm zu naß gewesen sei.
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Auf Befragen des Reinsdorf bestätigt der Beuge, daß in Folge der felfigen Gegend viele Hausbefizer im Wupperthal Dynamit befigen; daß dort auch Arbeiter Dynamit befizen, stelle er in Abrede. Weidenmüller habe allerdings, wie er ge hört, Dynamit besessen, doch soviel er wisse, habe er es verfauft. Reinsdorf: Von wem hat der Herr Polizeikommiffar gehört, daß Weidenmüller Dynamit befize, vielleicht von Weidenmüller selbst?-Beuge: Darüber verweigere ich die Antwort. Polizeikommissar Wilfing( Barmen) hat dieselben Wahrnehmungen in dem Garten des Holzbauer wie der Vorzeuge gemacht.- Buchbinder Hocke( Barmen): Ich habe wasserdichte und nicht wasserdichte Bündschnur zum Verkauf. Die erstere foftet 75 Pf., die andere 30 Pf. Welche ich dem Rupsch und Küchler zur Zeit verkauft und ob ich diesem über haupt einmal eine Zündschnur verkauft, weiß ich nicht; ich fenne die Leute nicht.
Präs.: Rupsch, ich habe Ihnen schon einmal vorgehalten, daß es sehr unwahrscheinlich sei, daß Sie die Zündschnur mittelst einer falten Bigarre angebrannt haben, um dem Küchler glauben zu machen, daß die Schnur angebrannt, aber wegen zu großer Päffe wieder erloschen sei?-Rupsch: Das ist nicht wahr.
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Bräs.: Rüchler, tönnen Sie das dem Rupsch ins Gesicht fagen? Küchler( zu Rupsch gewendet): Das, was ich gefagt habe, ist wahr. Rupsch: Dann lügst Du.- Reinsdorf: Ja, richte an den Beugen Palm die Frage, woher er die 40 Mart, die er dem Küchler gegeben, genommen hat? Ich behaupte nämlich, die 40 Mt. waren von der Polizei!
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Färber Hülpmann( Barmen): Bur Zeit der Enthüllungsfeier des Niederwalddenkmals habe er dem Söhngen einmal Geld geliehen. Wie viel das gewesen und zu welchem Zwecke Schloffermeister Lennarr er es ihm geliehen, wiffe er nicht. ( Barmen): Er habe im Sommer 1883 dem Rheinbach auf zwei Wechseln Geld geliehen. Etma am 26. oder 27. September Mittags oder vielleicht Abends habe er dem Rheinbach 10 M. geliehen. Soweit er sich erinnere, habe ihm Rheinbach gesagt, er bedürfe des Geldes, da ein Freund von ihm nach Amerita reisen wolle. Rheinbach : Ich gebe zu, die legterwähnte Be merkung zu dem Beugen gethan zu haben, ich fonnte ihm doch nicht sagen, ich bedürfe des Geldes, um eine Schuld zu bes sablen. Bürgermeister Alberti( Rüdesheim ): Soweit er er mittelt, sei durch die Explosion in Rüdesheim ein Schaden von mindestens 400 Mark entstanden; genau wisse er das nicht mehr. Es entstand zunächst die Vermuthung, daß die Exploflon von einem Bahnwärter, alsdann daß fie von einem Gaſtwirth aus Konkurrenzneid, im Weiteren daß sie von einem weggejagten Kellner aus Rache verübt worden sei. Er habe Die ganze Umgegend untersucht, habe jedoch an der Stelle, an der Rupsch die Dynamitpatrone gelegt haben will, keinerlei Vertiefung gefunden, die des Rupschs Angaben bestätigen tönnten. Er hätte eine solche Vertiefung, wenn fie vorhanden gewesen, finden müssen. Er sei der Ueberzeugung, daß die Dynamit- Patrone unterhalb einer zur Festhalle gehörenden Bretterwand gelegt worden sei. Diese Wand sei sofort einges fallen und habe ganz besonders in der Vorrathskammer Verheerungen augerichtet. Die ganze Festhalle bestand aus Breiterwänden und der Vorrathsraum war von den übrigen Räumen auch nur durch Bretterwände geschieden. Rupsch: Es ist ja möglich, daß auch von einem Anderen eine Explosion unter nommen worden, ich habe das Dynamit 10 Schritte vor der Festhalle gelegt.
Bräs.: Sie haben nur Anträge zu stellen, ich will jedoch ben Beugen fragen, ob er hierüber Auskunft geben will? Balm: Ich verweigere hierüber die Aussage, da ich sonst eventuell selbst mit reintommen tann. Reinsdorf: Ich bin befriedigt.
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Präs.: Angeklagter Reinsdorf, haben Sie dem Rupsch ge fagt: er folle den Wagen St. Majestät des Kaisers auf 50 oder 150 Schritte herankommen laffen? R.: Das weiß ich nicht mehr.
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( Fortsetzung in der Beilage.)
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
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t. Eine kombinirte Versammlung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Mappenbranche, welche, einberufen von der Lohnkommission der Buchbinder, am Donnerstag Abend in Feuersteins Salon, Alte Jakobstraße 75, tagte, nahm sehr ents schieben Stellung gegen eine von den Prinzipalen beabsichtigte Reduzirung der Arbeitslöhne. In erster Linie ist es die Firma Zerbstmeier u. Brandeis, welche, trozdem dieselbe bereits bes Deutend niedrigere Löhne als andere Firmen zahlt, eine Lohn reduktion beabsichtigt, und bildete diese daher den Angelpunkt der sehr erregten Debatten. Herr Jost betonte in feinem Res ferate, daß es Wunsch der Arbeiter sei, mit ihren Prinzipalen gemeinsam über ihre Lage zu berathen, denn verwerflich sei es, wenn Arbeitgeber oder Arbeitnehmer einseitig Etwas beschließen. Seiner Freude über das zahlreiche Erscheinen der Prinzipale Ausdrud gebend, gab er diesen zugleich die Versicherung, daß an den Löhnen nicht gerüttelt werden könne und dürfe, kein Arbeiter würde billiger arbeiten, dieselben hätten den Berein, genügende Geldmittel und viele Prinzipale hinter sich, von welchen namentlich hier Matern der Lohnkommission sogar materielle Hilfe zugesagt hat. Eine Aufbesserung der Löhne bei Zerbstmeter u. Brandeis wurde allgemein für erforderlich erachtet und erklärten fich die zahlreich anwesenden Arbeiter Dieser Fabrik bereit, eine diesbezügliche Forderung zu stellen event. einen Streit einzugehen, welcher voraussichtlich auch in fürzester Zeit ausbrechen wird, doch soll vorerst die Zustimmung des Unterstügungsvereins eingeholt werden. Nach mehr stündigen, sehr lebhaften an Debatten, denen fich namentlich von den anwesenden Prinzipalen Hr. Mappenfabrikant Borchert, von den Arbeitern die Herren Plög, Mehnert, Brandt, Freuden reich, Anders u. A. betheiligten, gelangte folgende Resolution zur Annahme: Die am 18. Dezember in Feuerstein's Salon tagende Versammlung von Arbeitern der Mappen branche be schließt, in Erwägung, daß die Löhne der Mappenarbeiter schon an ihrer niedrigsten Grenze angelangt, ja theilweise schon unter dieselben herunter gegangen find, in fernerer Erwägung, daß Lei einem weiteren Sinken derselben die in der Branche be schäftigten Arbeiter die ihnen wie jedem andern Staatsbürger obliegenden Pflichten gegen Staat und Gemeinde, gegen ihre Familie und gegen sich selbst nicht mehr würden erfüllen tönnen, 1. die Arbeitslöhne dürfen feine weitere Reduktion er fahren, weder direkt noch indirett. 2. Sollte der Versuch einer Lohnreduktion, gemacht werden, so ist sogleich die Lohntoms mission zu benachrichtigen. Dieselbe hat, wenn ein voraufge gangener Einigungsversuch sich als fruchtlos erwiesen hat, über Die betreffende Werkstatt sofort den Strife zu verhängen. 3. Verpflichtet sich die Versammlung resp. der Verein, einen etwa aufgedrungenen Strike thatkräftigst und mit allen geset lich erlaubten durchzuführen.
Der nächste Zeuge ist der Färber Hülpmann( Barmen). An diesen ist folgender Brief angelangt: .. 1884. Newport, den Werthe Freunde und Ge noffen! Ich will Euch hiermit benachrichtigen, daß ich den Brief bekommen habe von Euch, ich habe ihn direkt besorgt. Genoffe J. M. ist jest nicht in Newyort. Er macht eine Agitationsreise durch die Vereinigten Staaten . Als Justus Sch. den Brief gelesen hatte, hat er den Brief J. M. sofort nach geschickt. Er hat zurückgeschrieben, daß 10 D. vorläufig ge schickt werden sollen und ich werde auch sorgen, daß ich auf eigene Fauft Euch bald was schicken werde. Der G. V. fann zu meinen Eltern geben und holt taffelbige ab, was ich Einem mitgab, der den 10. Juli nach hier abfährt, es find Schriften. Dann seid so gut und schreibt mir, ob J. Sch. Euch dasjenige auch geschickt hat, er wollte auch Schriften über die deutsche Grenze bringen, denn es ist augenblicklich Niemand da, der fie von Belgien über die deutsche Grenze bringt. Es gehen jede Woche 1000 Exemplare der Fr. nach Europa . Wi helm Weidenmüller ist schon einigemale bei mir gewesen, er hat direkt Arbeit bekommen. Ich habe ihn neulich in unsere Gruppe J. A. A. genommen. Millenberger ist auch hier. Sonst kann ich Euch nicht viel Neues schreiben bis nächstens. Schreibt nur immer andere Adressen, die nicht bekannt sind. Ich werde Alles besorgen, macht nur voran. Mit sozial- revolutinärem Gruß gez. Friedr. Erlenköller. Adr. Mr. Friedr. Erlenköller, care of Frowein& Brothers, 23 East 42 Street, New- York . Berantwortlicher Rebatteur R. Cronheim in Berlin . Drud und Berlag von Max Babing in Berita SW., Beuthstraße 2.
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Es wird alsdann nochmals Weber Palm( Elberfeld ) vernommen: Küchler habe ihm einmal erzählt: Er sei mit Rupsch bei der Denkmal- Enthüllung auf dem Niederwald gewesen und habe dort in eine Drainage eine Dynamit Patrone gelegt, diese fei jedoch in Folge des heftigen Regens nicht losgegangen. Am 25. September 1883 seien Rupsch und Küchler zu ihm gefommen und sagten: sie hätten Hunger. Er habe in Folge Er habe in Folge deffen den Leuten Brod gegeben. Alsdann habe Küchler zu ibm gefagt: er folle ibm Geld leihen. Da er es nicht hatte, abe er es sich beschafft und dem Küchler gegeben. raf.: Wie viel gaben Sie ihm?-Beuge: 40 Mr.
Versammlung der Freien Vereinigung der Graveure, Ziseleure und verwandten Berufsgenossen, Montag, den 22. Dezember, Abends 8% Uhr, Restaurant Sahm, Annen Straße 16. Tagesordnung: 1. Geschäftliches und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Bericht der Rommission über die Weih nachismeffe im Architektenhause. 3. Besprechung über aus wärtige, fpeziell Dresdener, Fachverhältnisse. 4. Bericht der Ausstellungskommission. 5. Verschiedenes. Bericht des Nach weifebureau.
Der Tischler- Verein hält Sonnabend, den 20. Dezember, Abends 8% Uhr, Stottbuserstraße 4a, eine Generalversamm lung ab. Hierzu eine Beilage
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