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Bweifel darüber herrschen, daß der Riß durch eine heftige Er­schütterung verursacht worden ist. Gestern früh um 8% Uhr unternahmen Kapitän Cundell, Mr Dupré, ein Regierungs­Photograph und zwei Polizei Inspektoren wiederum eine genaue Prüfung der Brückenpfeiler. Begünstigt durch nie­drigen Wasserstand, konnte der untere Theil des Strebepfeilers beffer in Augenschein genommen werden, als bei irgend einer früheren Inspektion, und man konnte deutlich sehen, daß an­ftatt einer fleinen Spalte, deren 12 oder 13 vorhanden waren. Es ist Grund zu der Annahme vorhanden, daß der Spreng­stoff von Personen in einem Boote an die betreffende Stelle gelegt wurde und daß die Thäter abfichtlich diesen Plaz ge­wählt hatten, weil dort das Flußbett ausgehöhlt ist und fie somit annahmen, noch tiefer und folglich sicherer gegen Die Fundamente der Brücke operirt zu haben. Als am Sonnabend die Explofton stattfand, hatte die Ebbe den nie­drigsten Standpunft erreicht und war gerade in der Wendung begriffen.

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in Bezug auf die Lösung der Arbeiterfrage thre Vorschläge der ödesten Manchestertheorie entlehnt. Und das ist ganz be­sonders bemerkenswerth. Denn das, was bis jetzt durch Ver­wirklichung des Vorschlages in der Praxis erreicht wurde, und was überhaupt damit erreicht werden kann, steht in keinem Verhältniß zu dem, was erreicht werden muß, wenn sich die hochgehenden Wogen der sozialen Bewegung glätten sollen. Bunächst hängt es doch vollständig von dem guten Willen des Unternehmers ab, einen derartigen Patt mit seinen Arbeitern zu schließen; vielleicht würden einige derselben sich dazu bereit erklären. Doch was wäre damit erreicht? Im günstigsten Falle hätten immer nur einige hundert oder tausend Arbeiter ihre Lage verbeffert, und auch diesen bliebe nicht die geringste Garantie für die Beständigkeit dieser eventuellen Verbesserung. Denn erstens ist der Unternehmer gezwungen, der Konkurrenz Rechnung zu tragen und kann schon deshalb nicht selbst wenn er wollte er wollte seinen Arbeitern auf die Dauer einen nennenswerthen Antheil am Gewinn sichern; und dann kommt in Betracht, daß die Existenz der heutigen Industriezweige Eine für Auswanderer nach Südamerika   wichtige auger vom Weltmarkt noch von politischen Verhältnissen und Publikation ist der vom Foment- Ministerium der Vereinigten den Fortschritten der Technik und des Maschinenwesens ab- Staaten von Venezuela   veröffentlichte Statistische hängig ist. Wer fann z. B. behaupten, daß die Industrien, Jahresbericht", welcher in gedrängter Kürze alle wich­welche heute in Blüthe stehen, nach 10 Jahren überhaupt nochtigen Nachrichten über Venezuela   enthält. Die Art der An­vorhanden find?- Jedes Jahr bringt Neuerungen in großem ordnung und die Form der Publikation auf der Rückseite Maße und in unserer Beit vollziehen fich wirthschaftliche einer sehr genauen Karte des gesammten Bundesstaates und Aenderungen schneller wie je zuvor. Mithin ist also flar er­seiner einzelnen Theile machen den Bericht außerordentlich in­sichtlich, daß erstens die event. Gewinnbetheiligung immer nur struktiv, und man fönnte wünschen, daß diese Art der Ver­einer winzigen Anzahl Arbeiter zu Gute käme und daß zweitens öffentlichung statistischer 2c. Ueberblide auch anderwärts Nach­auch diesen nicht einmal die Garantie auf eine gesicherte Existenz ahmung fände. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Artikel geboten werden könnte. Von der Abhängigkeit, in welche die Ar- der Konstitution, deren Kenntniß die Auswanderer nach Vene­beiter, denen das Glück der Gewinnbe heiligung" zu Theil würde, zuela intereffiren kann, dient dem Spezialzwecke der Publikation. gerathen, und von noch anderen sich dabei ergebenden Mig-- Hoffentlich wird sich dennoch Niemand veranlaßt fühlen, ständen wollen wir heute nicht sprechen; ein Hinweis möge nach Venezuela   auszuwandern. genügen. Wo bleibt aber die Aufbefferung der Lage der gefammten Arbeiter? Wo bleiben die hunderttausende von Arbeitslosen? Soll für diese Nichts geschehen? Also, der Vorschlag der Nordd. Aug. Ztg.", durch das Prinzip der Gewinnbetheilung" Jedem die Möglichkeit zu fichern, sich durch Energie in den nächst höheren Stand hinaufzuarbeiten"-ist nicht dazu angethan, Sympathien in Arbeitertreifen wachzurufen. Uebrigens muß doch gerade die Norbd. Allg. Big." ganz genau wissen, daß der nächst höhere Stand" die noch selbstständigen Handwerker, Kleinbauern, Kleir.händler- der Konkurrenz der wirth schaftlich Stärkeren allmälig unterliegen müffen, daß mithin also auch dieser Hinweis keine Begeisterung wachzurufen vermag. Von der Nordd. Allg. 8tg." hätten wir andere Vorschläge, wenigstens doch den Hinweis, daß die Lage der Arbeiter nur durch die Gesezgebung aufzubessern sei, er­wartet. Statt deffen gräbt sie dieselbe Jdeen, welche der Vor­zeit angehören und längst in der Rumpelfammer national­ökonomischer Trugbilder begraben lagen, wieder aus. Das ist fein gutes Zeichen! Will man ernstlich den Arbeitern helfen, dann wende man sich an dieselben und überlaffe es ihnen selbst, Vorschläge zu machen. Die Arbeiter wissen ihre Lage am besten zu beurtheilen und die Nordd. Allg. 3tg." würde fich dann überzeugen können, daß fie von der Bedeutungs­lofigkeit des von ihr vorgeschlagenen Mittels längst überzeugt find und nur von der Gesetzgebung die Verbesserung ihrer Lage erwarten.

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Die

Aus Großbritannien  , dem Musterlande der sogenannten Wunderdoktoren Hirsch und Genoffen, fominen immer schlimmere Nachrichten; Arbeiterentlaffungen und Lohnherabsetzungen sind in den meisten englischen Industriezweigen noch immer an der Tagesordnung. Die ChiLington Iron Company, eine der größten Eisenfabriken in Wolverhampton  , hat Mangels an Be­schäftigung ihrem ganzen Arbeiterpersonale gekündigt. Schiffsbauherren in dem Distrikt Tees, der die Häfen Middles borough, Stockton  , Hartlepool   und Whitby   umfaßt, haben ibren Arbeitern eine Lohnherablegung von 72 Prozent ange­Kündigt, die fich diese, da ihr Lohn eist im verflossenen Jahre um 17 Prozent herabgesezt wurde, nicht gefallen laffen wollen, um so weniger, da bei Ausführung des von der Regierung geplanten Baues von Kriegsschiffen in Privatwerken die Aussichten auf Arbeit wieder etwas beffer geworden find. In Sunderland, das vor­wiegend auf das Schiffebaugewerk angewiesen ist, erhielten in verfloffener Woche bei einer Bevölkerung von 116,000 Seelen 11,775 Personen Armenunterstüßung. In den Töpfereien von Staffordshire wurden die Löhne eben­falls reduzirt und mehrere Tausend Arbeiter haben die Arbeit niebergelegt, da sie bei den niedrigen Löhnen nicht bestehen tönnen. In den Kohlendistrikten, somie in den Centren der Baumwollindustrie steht es um kein Haar beffer aus.

Die Behörden in London   find unermüdlich, das Geheimnis zu lüften, welches die jüngste Explosion an der Londonbrücke umgiebt. Bei der vorgestern stattgehabten Prüfung der Brücke wurde ein langer unregelmäßiger Niß in einem der Granit­blöcke am Fuße des zweiten Strebepfeilers in einer Höhe dicht über dem Wasserspiegel zur Ebbezeit entdeckt. Es soll kein Es soll fein

daß, wenn es ihm bequemer sei, sie bereit sei, mit ihm englisch zu sprechen. Sie überhob ihn damit der Mühe, welche ihm die deutsche Sprache verursachte, und mit diesem 3wange schien auch der Zwang seines Wesens abgelegt. Wenige Minuten hatten genügt, sie einander zu nähern und ihm ihr volles Vertrauen zu verschaffen. Sie fand endlich nichts Bedenkliches darin, als der Lord   ihr seinen Arm bot, um ihre Begleiter aufzusuchen; und da die Stufen der Höhe, auf welcher der Tempel steht, ziem­lich steil hinabführen, so nahm sie sein Anerbieten dankend an. Eben als fie um die Ecke eines Bosquets bogen, gewahrten sie Brand mit den anderen Damen, welche foeben famen, um sie abzuholen.

Der Gutsverwalter erstaunte nicht wenig, als er Lucie am Arm des Engländers daher kommen sah. Helene er­röthete ein wenig bei diesem Anblick, als hätte sie durch denselben eine Täuschung in Bezug auf ihre Voraussegun gen erfahren. Cordelia aber, als sie Luciea am Arm des vermeintlichen Mädchenräubers erblickte, stieß einen Schrei

aus.

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,, Lucie!" rief fie, um Gottes Willen, Lucie Er entführt das arme Kind... D, Lucie, folge ihm nicht!"

Diese aber stellte lächelnd ihren Begleiter der Gesell­schaft vor.

Bu meiner Freude und Ueberraschung," sagte sie ,,, er­fahre ich, daß Mylord Killmare ein Freund meines Bruders Friß ist, und Mylord ist bereit, demselben meine Grüße zu überbringen. Außerdem hatte dieser Herr die Freund­lichkeit, uns seinen Wagen anzubieten. Es verleiht diesem großmüthigen Anerbieten noch einen besonderen Werth, daß Mylord sich bereit erklärte, für den Fall, daß wir an feiner Begleitung Anstoß nehmen sollten, selbst zu Fuß zu geben."

Das können wir nicht verantworten," antwortete

Helene etwas vorschnell.!

Kommunales.

In Betreff der Einführung der Impfung mit thierischer Lymphe sollen die kommissarischen Verhandlungen mit dem Polizei- Präfidium vom Magistrat wieder aufgenommen wer den. Der Magistrat bat sich damit einverstanden erklärt, daß die einzurichtende Kälber- Impfanstalt mit dem städtischen Ben tral- Vichhof in Verbindung gebracht wird, und vorbehaltlich des Aufsichtsrathes des Polizei- Präsidiums in sanitärer Be­ziehung als städtische Anstalt besteht. Es sind zur Information über die Erfahrungen, welche mit der Impfung von thierischer Lymphe gemacht find, Mittheilungen von den deutschen   Impf­instituten eingefordert werden. Die in Frage kommenden Institute find die in Weimar  , Hamburg  , Darmstadt  , Stuttgart  , Bremen  , Dresden  , Mez, Leipzig   und Berlin  . Außer Berlin  haben alle Institute über gute Erfolge berichtet. Leipzig   hat eine große Brozentzahl günstiger Resultate aufzuweisen 86,3 bis 100 pCt. In Darmstadt   wird in öffentlichen Impf­instituten ausschließlich mit animalischer Lymphe geimpft, bei runder Summe 50 000 Impfungen pro Jahr. In Dresden   und Leipzig   wird faft ausschließlich mit animaler Lymphe geimpft, in Mes wird humanisirte Lymphe nur ausnahmsweise angewendet. Aus Bremen   lautet

ber Bericht, daß in dem ersten Versuchsjahr der Erfolg mit Thierlymphe im Bergleich zu dem mit humanisirter Lymphe äußerst ungünstig gewesen sei. Es hätten etwa 50 pCt. Fehl­impfungen stattgefunden. Erst nachdem die Impftechnik ver­bessert worden, sei es allmählich dahin gekommen, daß jest so­wohl bei animaler, als auch bei humanisirter Lymphe der Er­folg gleich gut sei. Diese Erfahrung ist überall bei der Ein­führung der animalischen Impfung gemacht worden, so daß zu erwarten ist, daß die in Berlin   aufgetretenen Mißerfolge, die, wie in Bremen  , wohl auch auf Mangel an Erfahrung und Technik der Aerzte auf dem Gebiete der Impfung beruhen, mit der Zeit verschwinden werden. Bezüglich der Erwerbung der Jmpfkälber besteht, außer in Stuttgart  , wo dem Schlächter ein Leihgeld von 30 M. pro Stück gewährt wird, wofür der­felbe jedes Risiko an dem Kalbe zu tragen hat, und in Meß, wo tie Kälber gekauft werden, überall das Verfahren des Leis hens gegen eine festgesezte Entschädigungssumme. Die Impfung wird an Kälbern vollzogen, deren Gesundheitszustand thierärztlich festgestellt ist, und welche auch während der Impfungsperiode unter ihierärztlicher Kontrole verbleiben. Der von einem Kalbe zu gewinnende Impfstoff soll bei sparsamem Verbrauch für ungefähr 600 Personen ausreichen. Die Kosten für die für eine Berfon zur Impfung nöthige Lymphe würden fich auf etwa 20 Pf. belaufen.

Lokales.

Das Ausspielen von Gänsen, das sogenannte ,, Aus­trubeln" ist neuester Verfügung des Bolizei- Präsidiums gemäß von Anfang nächsten Jahres ab auf den Aussterbe- Etat gefeßt. Es sollen nämlich fünftig die von Gast- und Schankwirthen in den öffentlichen Lokalen veranstalteten Ausspielen von Ge­genständen auf den Billards und Kegelbahnen als Ver­anstaltungen öffentlicher Ausspielungen angesehen werden, für

mit ihrem Leben zu vertheidigen gedächte- ,, nichts das wider hätte.... Erlauben Sie, daß ich Sie als einen Freund des Bruders dieser jungen Dame, auch als unsern Freund willkommen heiße und Sie bitte, nicht zu Fuße zu gehen, sondern, falls Ihr Wagen Raum bietet, die Damen

zu begleiten."

" Ich danke Ihnen, Sir," antwortete Rillmare ,,, wenn ich diese Erlaubniß erhalte, bin ich gern bereit, davon Ge brauch zu machen... Wie ich gehört, Sir, sind Sie mit den Sehenswürdigkeiten Potsdams   bekannt, und ich erlaube mir den Vorschlag, daß wir für jetzt noch nicht an eine Rückkehr denken, sondern in diesem herrlichen Garten noch eine kurze Zeit verweilen, denn ich finde hier in diesem Buche" er deutete auf den Bäbeder, den er immer noch in seiner Hand hielt so Vieles angeführt, das für einen Fremden sehr interessant ist. Wollen Sie nicht die Güte haben, uns vorher noch ein wenig umherzu­führen?"

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Nachdem die Bekanntschaft mit dem Engländer diese Wendung genommen es Brand hatte, fand in man der Ordnung, daß die Flucht ganz und ohne den Zweck erreicht nicht weiter fortsege zu haben, nach Berlin   zurückkehre, sondern stimmte selbst dafür, daß man vorher die Sehenswürdigkeiten von Sans­ souci   in Augenschein nehme. Cordelia konnte, so sehr sie auch innerlich dagegen protestirte, sich dem allgemeinen Be­schluß nicht widersetzen, und wenn sie auch, troh ihrer Argusaugen, nicht bemerkte, daß der Lord irgend welche Absicht äußerte, Helene oder Lucie gänzlich zu entführen, sich doch nicht gänzlich beruhigen.

Diese Verführer," dachte sie, können ja auch wohl

Leute sein, welche die Miene eines ehrenwerthen Mannes annehmen, um ihre Absicht desto sicherer zu erreichen," ihre

welche nach§ 286 des Strafgesegbuches die obrigkeitliche Gra laubniß einzuholen ist. Lettere soll fünfiig nur noch ganz aus nahmsweise ertheilt werden, und zwar in solchen Fällen, wo besondere Gründe dies rechtfertigen( wohlthätige Zwecke oder dergleichen), für gewöhnlich aber versagt werden. Im Falle der ausnahmsweisen Genehmigung find vorher dieselben Be dingungen zu erfüllen, wie bei allen anderen öffentlichen Vers losungen, das heißt es ist von dem Wirth resp. Unternehmer ein Spielplan unter genauen Angaben der Bahl und des Preises der auszugebenden Antheils refp. Berechtigungsscheine, sowie der auszuspielenden Gegenstände und ihres Werthes ein zureichen. Diese Spielpläne find während der Ausspielung in Den betreffenden Lokalen zur Drientirung der Mitspielenden auszulegen. An den Sonnabenden soll die Genehmigung zu derartigen Ausspielungen ohne Ausnahme versagt werden. Die Grefutivbeamten find angewiesen, vom Anfang fünftigen Jahres ab gegen alle ohne Erlaubniß veranstalteten derartigen Aus­spielungen auf das Strengste einzuschreiten und Strafanzeigen zu erstatten. Es machen diese Bestimmungen einer zur Berliner  Spezialität gewordenen volksthümlichen Gewohnheit ein Ende, doch ist nicht zu verkennen, daß dieselbe vielfach ihren ursprüng­lichen harmlosen Charakter allmählig verloren hat und in eine namentlich in Lokalen zweifelhaften Ranges fultioirte Speku lation auf die niederen menschlischen Leidenschaften ausgeartet ist. Es wurde ein Gimpelfang häufig systematisch betrieben, der sich vor allem gegen die arbeitende Bevölkerung richtete, wie die Bevorzugung des Sonnabend, als des Lohntages, deut lich genug zeigte.

g Wegen gemeinschaftlich ausgeführten Raubes und Nothzucht werden gegenwärtig von den Polizeibehörden 3 Schlächtergesellen gesucht, von denen zwei die Schlächterge fellen Frigner aus Tempelhof   und Georg Hermann   aus Stendal   find; der dritte ist dem Namen nach unbekannt. Es ist bisher nur ermittelt, daß die anscheinend auf der Wander­schaft sich befindlichen Verbrecher am 29. v. M. Sandau in der Richtung nach Havelberg   paifirt haben. Zwei der polizeilich Gesuchten trugen dunkle Kleidung, blaue Halstücher und Hose, schwarze Seidenmügen; sie hatten blondes, kurzgeschnittenes Haar, waren bartlos und führten einen geflochtenen Stock mit weißem Knopf und resp. einen Stod mit einer Krücke aus Hirschgeweih bet fich. Der Dritte war mit dunklem Rock, grauen, abgetragenen Beinkleidern, einem weißen Halstuch mit rother Kante und niedrigem schwarzen Hut mit breiter Krämpe bekleidet. Er hatte langes, schwarzes Haar, dunkelblonden Schnurrbart und auf der rechten Backe nach dem Dhr zu einen erbsengroßen Leberfleck.

N. latterfahrer statteten am geftrigen Tage einem Hause am Rottbufer Damm einen Besuch ab. Die gesammte dort in einer Laube aufgehängte, einer Frau. gehörige Wäsche, bestehend aus Bettdecken, Tischtüchern, Hemden 2c., war von den Dieben als willkommene Beute mitgenommen worden. Trot sofortiger Nachforschung war eine Spur der Diebe nicht zu ermitteln.

Ju einem Restaurant mit weiblicher Bedienung im Zentrum der Stadt verehrte ein sehr jugendlicher Gaft vor einigen Tagen einer Kellnerin ein goldenes Armband, am andern Tage einen Brillantring im Werthe von 100 Mart; eine zweite Kellnerin wurde ebenfalls mit einem goldenen Arm­band beglückt. Einige Gäste, welche in dem Lokale verkehrten, machten die Befißeren des Restaurants auf den freigebigen Gast aufmerksam, was zur Folge hatte, daß die Revier- Polizei davon benachrichtigt wurde. Schon am andern Tage gelang es dem Herrn Kriminal- Wachtmeister Hotop, den Verdächtigen festzunehmen. Derselbe entpuppte fich als der Sohn eines in der Leipzigerstraße wohnenden Juweliers, welcher die ver schenkten Armbänder und den Brillantring von seinem Vater mit dem Auftrage erhalten hatte, bei einem Buchbinder Etuis zu den Werthfachen anfertigen zu lassen. Als der Kriminal­beamte bei dem Juwelier erschien und ihm Wittheilung machte, daß den beiden Kellnerinnen die Geschenke bereits abgenom men worden, war der leichtsinnige junge Mann gerade zu dem Etuisarbeiter hingesandt und mit der Nachricht zurückgekehrt, daß die Etuis noch nicht fertig seien. Der Vater des leicht­finnigen Sohnes hat auf Bestrafung des Sprößlings verzichtet, aber Anordnungen getroffen, daß ihm der Verkehr mit den Bierheben nicht mehr möglich wird.

Projektirtes Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 21. Dezember bis 28. Dzember 1884. Im Opern bause. Sonntag den 21.: Flick und Flock( Fil. Hoffchüller als Gaft); Montag den 22.: 4. Sinfonie- Soiree; Dienstag den 23. Die Hugenotten( Herr Mierzwiasti als Gaft); Donnerstag den 25.: Lohengrin  ; Freitag den 26: Tell den 27.: ( Herr Mierzwinski als Gaft); Sonnabend Der Barbier Bilder; Don Sevilla, Niederländische Sonntag den 28.: Die Walküre( Herr Niemann). Im Schauspielhause. Sonntag den 21.: Die Geyers Wally; Montag den 22.: Christoph Marlow; Dienitag den 23. Die zärtlichen Verwandten; Donnerstag den 25.: Der Traum ein Leben; Freitag den 26.: Was ihr wollt; Sonnabend den 27.: Rosenkranz und Güldenstern; Sonntag den 28.: Chriftoph Marlow.

Besorgnis erhöhte sich noch, als sie bemerkte, daß Helene mit sichtlichem Interesse dem Engländer zuhörte und

ihm

wartung übernahm. Man unterhielt sich über das Gefehene; und Helene äußerte bei dieser Gelegenheit:

Ich habe in meinem Leben nichts Aehnliches gesehen wie den Garten von Sanssouci  . Ich glaube auch nicht, baß es auf der ganzen Welt etwas Aehnliches giebt. In der Nähe meines Geburtsortes liegt das Gut Stolzenburg, welches den Wredow's gehört. Um dasselbe befinden sich auch herrliche Anlagen, die bis jetzt für mich das Ideal aller Naturschönheiten waren.... Bor mehreren Jahren ich war noch ein Kind waren wir häufig dort. Ich weiß noch, wie mich damals der schöne Bart, die Blumen teraffen, die Kastaben, die im englischen Geschmack angeleg

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Ach, damals gab es für mich kein höheres Glück, als dort zu weilen, feinen sehnlicheren Wunsch, als in diesem Schlosse zu wohnen, diesen Garten

den meinigen nennen zu dürfen."

,, Wie heißt das Schloß?" fragte Killmare. " Stolzenburg! Es gehört den Wredow's." " John," wandte sich Killmare nach seinem Diener um, merke den Namen, ich werde kaufen Schloß Stolzen­burg."

Helene klaschte fast vor Entzücken in die Hände. Der Spaziergang dieses Nachmittags hatte die Herzen ſchon ſo genähert, daß sie sich ermuthigt fühlte, auszurufen:

auch einmal wieder die schönen Gärten besuchen?" Das ist föstlich, Mylord! Nicht wahr, dann darf ich ,, Aber Helene!" mahnte Fräulein Rodenburg ,,, beden ten Gie boch..

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So oft Sie wollen, Miß!" sagte Killmare. Schloß Stolzenburg steht zu Ihrer Verfügung."

Ihrer fragte Waltete denn bisher ein Hinderniß o5, das in

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" Seit einigen Jahren, ja!" antwortete Helene. ,, Meine mit Herrn von Wredow, und wir waren häufig bort. Poli Rückfahrt trat man erst an, nachdem man ein Abendessen Herrn von Wredom verfeindeten aber die beiden Nachbarn welche sich vor ihre Elevin gestellt hatte, als ob sie sich hatte, wobei der Bediente des Lords einen Theil der Auf- unversöhnlichsten Gegner wurden. Das Verhältniß erinnerte

Sie sind sehr gütig, Mylord," sagte Brand ,,, und ich würde Ihr Anerbieten danfend annehmen, wenn ich wüßte, daß Fräulein Rodenburg" er deutete auf Cordelia,