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Angeklagte denn meine Erregung übermannt mich und es fönnte mir das Wort entzogen werden. Ich danke hiermit herzlich meinem Vertheidiger, der sich so bemüht hat, meinen Ropf zu retten. Aber ehe ich im Zuchthause umfommen soll, bitte ich Sie lieber um mein Todesurtheil, das ist für einen armen gehezten Proletarier, wie ich ich bin, das beste Schicksal.

Rheinbach   bittet um Freisprechung, da er sich nicht der ge­ringsten bösen Absicht bewukt fei.

Küchler behauptet, daß Alles, was er bereits zu seiner Ent­lastung vorgebracht, wahr sei. Er habe keine verbrecherischen Abfichten gehabt.

Rupsch will ebenfalls in allen Bunkten die Wahrheit ge­sprochen haben. Soll ich auf dem Schaffot sterben" so schließt Rupsch so möchte ich doch noch bitten, Se. Majestät dem Kaiser vorgestellt zu werden oder ihm ein Bittgefuch schreiben zu dürfen. Ich würde nicht so frech sein, eine solche Bitte aus aufprechen, wenn ich mir bewußt wäre, Sr. Majestät etwas Böses zuzufügen gewollt zu haben."

Söhngen, Holzhauer und Töllner behaupten nochmals ihre Unkenntniß und Unschuld, Küchler weist auf ein offenes Ge ständniß und seine zahlreiche Familie hin.

Der Präfident schließt hierauf die Sigung und verkündet, daß die Publikation des Urtheils am Montag, 22. Dezember, 12 Uhr Mittags, erfolgen werde.

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rechtigt erachtet habe. Der Gerichtshof schloß fich dieser Auffassung an und erkannte deshalb auf Freisprechung des An­geklagten.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

h. Fast sämmtliche Mappenarbeiter Berlins  *), deren es hier nur ca. 150 geben soll, hatten am Donnerstag Abend dem an fte ergangenen Rufe der Lohnkommission der Buch­binder und verw. Berufsgenossen zu einer Branchenversamm lung der Wappenarbeiter in Feuerstein's Restaurant, Alte Jakobstr. 75, Folge geleistet, um sich über die Frage schlüssig zu machen, wie sie sich einer beabsichtigten Lohnreduktion gegen­über zu verhalten haben. Die Fabrikanten( Prinzipale) der Branche waren dazu speziell eingeladen worden, von denselben jedoch nur einige Inhaber und Vertreter beträchtlicher Firmen erschienen, während, wie es hieß, auffälliger Weise" die Chefs der Firma 3ersmeyer und Brandeis, um die es sich bei dieser Versammlung hauptsächlich handelte, ihr fern ge­blieben. Die Leitung der Versammlung hatte Herr Freudens reich, das Referat Herr Jost, der erste Vorfizende des Unterſtügungsvereins der Buchbinder, übernommen, um durch einige, mehr allgemein gehaltene Ausführungen Ausführungen die Diskussion über die betreffenden Vorgänge in der Mappen branche, der er gegenwärtig selbst nicht angehört, einzuleiten. Bor Eintritt in die Diskussion fam noch ein von der Versamm­lung mit Sensation aufgenommenes Schreiben des Leder­waarenfabrikanten Mattern( Dresdenerstraße) an die Lohntom mission, als Einberuferin der Versammlung, zur Verlesung, worin derselbe unter dem Ausdrucke der vollsten Sympathie für die Lohnbewegung und Gewerbereformbestrebungen der Ar­beiter, eine eventuelle Abficht einzelner Prinzipale, es mit Lohn­reduktionen zu versuchen, scharf verurtheilt und ferner als Grund seines Nichterscheinens in der Versammlung den Um­stand bezeichnet, daß dieselbe keine ausschließliche Arbeiterver­sammlung, sondern eine kombinirte Versammlung von Brinzi palen und Arbeitern sei. Diese Manifestation des Hrn. Mattern veranlaßte einen ber anwesenden Firmeninhaber und Konkurrenten des Genannten zu der die Versammlung in nicht geringe Heiterkeit versezenden Frage, ob vielleicht Jemand anzugeben vermöge, wie viele Lehrlinge gegenwärtig Der Schreiber jenes Briefes( Herr Mattern) beschäftige, und ein Arbeiter war in der Lage, dieselbe dahin zu beantworten, daß sich jene Zahl zeitweise auf 24 belaufen und Herrn M. den nom de guerre des Lehrlingszüchters" verschafft haben solle. Aus dem Referate und der Diskussion über das Thema der Tagesordnung ergab sich im Wesentlichen als Sachverhalt, daß die bereits obenerwähnte Firma 3ersmeyer und Brandeis, welche ca. 20 Diappenarbeiter beschäftigt und schon seit langer Zeit um 33% pCt. niedrigere Löhne be= zahit, als alle übrigen Geschäfte der Branche, unlängst durch einen der Chefs( Herrn 3.) eine abermalige Reduktion der Löhne in Aussicht stellte, weshalb seine sämmtlichen Mappen Löhne in Aussicht stellte, weshalb seine sämmtlichen Mappen arbeiter gegenseitig auf Ehrenwort sich verpflichteten,

Der jezige Rechtskonsulent, früherer Bureau- Vorsteher, Gustav Adolf Hubert, hatte sich gestern vor der ersten Straf­tammer hiesigen Landgerichts I wegen wiederholten Betruges, Untreue, Unterschlagung und Urkundenfälschung zu verant­worten. Zwei Fürstenwalder   Tischlermeister hatten an einen hiefigen Bauunternehmer nicht beizutreibende Forderungen im Betrage von 5200 und 2900 Mart. Sie wandten sich deshalb an den Angetlagten, damit dieser für sie auf ein Grundstück des Bauunternehmers in der Blumenstraße Arreste ausbrächte. Auf Verlangen des Angeklagten verstanden sich die beiden Tischlermeister dazu, demselben 1000 Mart resp. 500 Mark als Kautionen" einzuhändigen, welche Summen angeblich bei der Ministerial, Militär- und Baukommission hinterlegt und mit 2 pбt. verzinst werden sollten. Am folgenden Tage erhielten die Beiden vom Angeklagten folgende Depesche: Arrest wird angelegt, wenn Sie noch 500 und 150 Mart zahlen, erwarte die Summe morgen früh Postanweisung." Die beiden Fürstenwalder   Tischlermeister trieben auch diese Summen noch auf, ebenso eine nochmals telegraphisch geforderte Summe, indem sie der Meinung waren, daß diese Gelder zur Arrefilaution nöthig seien. Der Angeklagte hat die Gelder unterschlagen und für sich verwandt. In ganz ähnlicher Weise hat er einen Glasermeister, der gleichfalls Forde rungen an jenen Architekten durch ihn geltend machen laffen wollte, um die Summe von 500 Mart gebracht. Weiter hatte der Angeklagte zur Uebergabe an eine Näherin, mit der ein Herr sich abzufinden hatte, 1200 Mart erhalten. Anstatt bas Geld aber abzuführen, zablte Hubert dem Mädchen nur 100 Mart baar aus und wußte dasselbe zu bewegen, ihm die restirenden 1100 Mt. zu belassen, unter dem Vorgeben, daß das Geld auf der Reichsbank ficher angelegt werden solle. Auch diese ganze Summe hat der Angeklagte für sich ver­braucht. Endlich hat sich der Angeklagte auch noch einer Urs fundenfälschung schuldig gemacht. Als er nämlich von der Polizei wegen des Betruges gegen den einen Fürstenwalder  Tischlermeister verantwortlich vernommen wurde, überreichte er eine mit der Unterschrift desselben versehene Quittung, in wel­cher dieser bekennt, die en den Angeklagten gezahlten Koften fautionen zurückerhalten zu haben. Die Unterschrift war in der That echt, die Sache flärte sich aber dahin auf, daß der Angeklagte den betr. Meister eines Tages vermocht hat, seinen Namen zu irgend einem Zweck auf einen leeren Bogen zu schreiben, und dann jene Quittung darüber geschrieben hat. Der Angeklagte machte vor Gericht allerlei Winkelzüge und behauptete namentlich, daß er die unterschlagenen Gelder als Kautionen für seine eigenen Roftenauslagen erhalten habe. Der Gerichtshof hielt die Anklage in vollem Umfange für erwiesen und veurtheilte den Angeklagten zu 2 Jahren Gefängniß und 3 Jahren Ehrverlust.

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kommenden Falls, unter Voraussetzung des Einverständnisses der Gewerksgenossen, sofort und ausnahmslos die Arbeit nie­derlegen. Nach reiflicher Diskussion wurde von der Versamm­lung mit allen Stimmen gegen eine beschloffen, die Lohnkom­lung mit allen Stimmen gegen eine beschloffen, die Lohntom­mission resp. den Vorstand des Unterstüßungsvereins der Buchbinder c. mit der womöglich gütlichen, aber- wenn nöthig durch Verhängung des Strifes zu bewirkenden Regelung der Angelegenheit an betrauen, zu deffen energischer Regelung der Angelegenheit zn betrauen, zu deffen energischer Unterstügung und Durchführung die Versammelten fich ver­pflichteten. Schon in der nächsten, am fommenden Montag stattfindenden Versammlung des Unterstützungsvereins der Buchbinder wird nach inzwischen stattgehabten Verhand­lungen mit der genannten Firma lungen mit der genannten Firma- über die Angelegen­heit endgiltig Beschluß gefaßt werden. Mehrere andere, darauf bezügliche Anträge wurben dem Vorstande des Buch­Drucker- Unterstüßungsvereins resp. der Lohntommiffion über­wiesen. Einen erregteren Charakter nahmen die Debatten in Folge einzelner Aeußerungen des anwesenden Fabrikanten Herrn Borchardt an, der, seine( wie er ste nannte) besonders Die Zustände im Filialgefängniß der Stadvoigtet humanen Geschäftsprinzipien und Löhne anpreisend, die Zweck­in der Perlebergerstraße erfuhren in einer gestern vor der mäßigkeit, ja Möglichkeit der Durchführung eines einheitlichen, zweiten Straffammer hiesigen Landgerichts I stattgehabten Ver- auf einen Minimalwochenverdienst von 18 Mt. abzielenden, handlung einer gegen den Schauspieler Ernst Theodor Dannen- refp. einen solchen zur Grundlage habenden Stücklohntarifes berger aus München   wegen wiffentlich falscher Anschuldigung rundweg verneinte und im eigenen Interesse der Arbeiter" gerichteten Anklage eine unerfreuliche Beleuchtung. Der wegen den Versuch einer Durchführung derselben widerrieth, wobei schwerer Urkundenfälschung zu 18 Monaten Gefängniß bestrafte er fich nach berühmten lustern" auf die beklagens­Angeklagte wurde im Auguſt cr. aus Stolzenau   zur Ver- werthe" und wohl nie ganz zu beseitigende" Ungleichheit der büßung eines geringen teftes seiner Strafe der Filiale in der Arbeitskräfte und Leistungen der Arbeiter, sowie auf die ,, fast Perlebergerstraße als Schreiber überwiesen. Schon unter dem völlige Unbrauchbarkeit" und Ungeübtheit einzelner zumal der 11. bs. Monats reichte er an die Oberstaatsanwaltschaft eine jüngeren, von auswärts nach Berlin   fommenden Arbeitskräfte längere Beschwerdeschrift ein, in welcher er u. 2. 3 Beamten berief, indem er beklagte", daß bei einem allgemeinen durch der Anstalt die allerschwersten Vorwürfe ehrenrühriger Natur geführten Normaltarif" auf der Bafts eines wöchentlichen machte. Da die angestellten Ermittelungen die Unrichtigkeit Minimalverdienst es von 18 W., abgesehen von seiner Undurchführ der aufgeführten zahlreichen Einzelpunkte ergab, wur der Ver- barkeit, auch dem humansten Unternehmer nur die Wahl bliebe, faffer, der inzwischen seine Strafe verbüßt hat und nach dem Untersuchungsgefängniß überführt worden ist, wegen obigen Vergebens unter Anklage gestellt. Unter den geladenen Zeugen befand sich auch der Inspektor der Anstalt, Herr Raddat. Derselbe bat aber, von seinem Zeugniß Abstand zu nehmen, ba er erfahren, daß sowohl von Seiten einzelner Beamten der Anstalt als einzelner Gefangener ein Komplot zu seinem Untergang geschmiedet worden und er befürchten müffe, daß man jede einzelne seiner Angaben gegen ihn auszubeuten fuchen würde. Seiner Behauptung nach seien die Zustände dort unerträglich, und er sehne sich darnach, aus seiner ver­antwortlichen Stellung dort erlöst zu werden. Der Staatssheimgeleuchtet." anwalt und noch anfänglichem Sträuben auch der Angeklagte verzichteten darauf auf das Zeugniß des Radday. Das Gericht fab sich nach dessen Erklärung aber nicht in der Lage, das Schuldig gegen den Angeklagten auszusprechen, da derselbe sehr wohl bios zum Sprachrohr der gesponnenen Intriguen gemacht worden sein könne.

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,, schwache Arbeiter", welche( nach seiner Taration) nicht 18 m. zu ,, verdienen" im Stande find, auf's Pflaster zu werfen und verhungern zu laffen, oder, wenn er fte trogdem in Lohn und Arbeit behielte, sein Geschä t, d. h. sich selbst zu ruiniren. Was sei da zu thun? Man möge es ihm einmal sagen. Und wo bleibe dann die Gerechtigkeit, wenn man dem ungeschickten oder gar trägen Arbeiter so viel zahle, wie dem gewandten und fleißigen, und was dergleichen bekannte Rebensarten mehr. Aber der hinkenden, gleißnerischen Fabrikantenlogik wurde von verschiedenen Rednern der Versammlung, besonders von dem oben genannten Referenten, gehörig Man bewies dem auf die volks­wirthschaftlichen Wissenschaftslehren" fich berufenden Herrn, daß sich die Arbeiter besser auf dieselben verstehen, als er und feine Klaffengenoffen wohl zu glauben scheinen. Es wurde ihm zu erwägen gegeben, daß die Durchführung eines wöchentlichen Minimalverdienstes von 18 M. mittelst eines nach der mittleren Arbeitskraft normirten Minimaltarifs die humanen Fabrikanten keineswegs verhindere, vielmehr fie bazu zwinge, für quantitativ und qualitativ werthvollere Leistungen auch erheblich mehr Lohn zu zahlen. Man bedeutete ihn daß den Prinzipalen der Unternehmergewinn, den sie über­haupt erzielen, noch feineswegs verloren gehen oder bis zur Ronkurrenz- und Produktionsfähigkeit sich ververringern fönne, wenn sie wirklich hin und wieder aus einzelnen schwächeren Arbeitskräften nur wenig oder selbst gar keinen Profit" her­auszuschlagen vermögen. Auch wurde dem volkswirthschaftelnden Herrn, der u. A. auf die Nothwendigkeit" und Nüglichkeit" ber freien Konkurrenz der Produzenten unter sich und auf die hieraus fich ergebende Unvermeidlichkeit verschiedener der kauf­männischen Kaltulation zu Grunde liegender Tariffäge( Löhne) und Waarenpreise" hingewiesen hatte, flipp und fiar gezeigt, daß die Arbeiter fein Interesse daran haben, der Fabrikanten Konkurrenz gegenüber, deren Opfer fie seien, so ganz paffiv oder geradezu fördernd fich zu verhalten, sondern daß vielmehr ibre gemeinsamen Interessen ihnen gebieten, fich jener Konkurrenz lämpfend entgegenzuwerfen, fte beijeder Belegenheit zu durchbrechen. Nicht minder endlich erinnerte man ihn daran, daß die Buch binder und Berufsgenossen, wie die Arbeiter überhaupt, stets auf die Reformbedürftigkeit der Lehrlings- Ausbildung und damit auf die endliche Beseitigung unzulänglicher, pfuscherischer Arbeitskräfte besonderes Gewicht gelegt haben. Leider verbietet

Zimmergeselle Der vielfach bekannt gewordene Zimmergeselle Albert Marzian stand heute vor den Schranten der vierten Straffammer hiesigen Landgerichts I, um fich auf eine Anklage wegen Unterdrückung einer Urkunde zu verantworten. Als der betreffende Fall im Mai c. zur Anzeige gebracht wurde, war der Angeschuldigte in Untersuchungshaft genommen, nach nicht zu langer Zeit aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Angeklagte war Anfangs Kaffiter, später Vorsitzender des Vereins Berliner   Bimmerleute, auch Vorsitzender der Lohn­fommission. Im Jahre 1882 wurde bekanntlich zur Unter­ftügung der Stilenden ein Unterstügungsfonds gebildet, und die Einzelbeträge unter den Namen von Brivatpersonen bei der städtischen Spartaffe zinsbar angelegt. Diese Personen hatten zur Sicherung des Vereins demselben nur einen Revers dahin auszustellen, bag der qu. Sparkassenbetrag nicht ihnen, sondern dem Generalfonds gehöre. Auch auf die Namen von 3 Kindern des Angeklagten waren Sparkassengelder in Höhe von etwa 400 Mart angelegt und vom Angeklagten der bezügliche Revers ausgestellt worden. Im März d. J. gerieth der Angeklagte mit dem Verein in Differenzen, in Folge deffen er sein Amt als Vorfigender niederlegen mußte. Bei der Uebergabe der Stripturen fehlte der von ihm ausgestellte Revers. Später brachte der Angeklagte bei der Sparkasse auch einen Brotest gegen die Auszahlung der Sparkassengelder an. Der Ange tlagte deponirt, daß er durch seinen Protest wegen einer For berung an den aus denselben Personen bestehenden Zimmerer­berband fich habe deden wollen. Durch die Beweisaufnahme wird die Existenz dieser Forderung dargethan, und beantragt Staatsanwalt Simon von Zastrow deshalb bie Freisprechung Des Angeklagten, der sich zur Zurückbehaltung des Reverses be

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*) Bur Ergänzung des bereits in der gestrigen Nummer unferes Bl. veröffentlichten erflen Berichts über diese Versamm lung laffen wir in Nachstehendem ausnahmsweise einen zrociten, ausführlicheren, seines interessanten Inhalts wegen, folgen.

D. Red.

der und hier zur Verfügung stehende Naum jedes weitere Ein­gehen auf die sonstigen intereffanten Momente der weit bis nach Mitternacht   sich ausdehnenden animirten Verhand lungen.

h. Die Minimaltarif- Kommission der Albumarbeiter, welche in der öffentlichen Albumarbeiter- Versammlung am 8. d. M. gewählt wurde, hat, wie uns von derselben mitgetheilt wird, ihre Arbeiten bereits begonnen und ist in denselben schon wesentlich vorgeschritten. Allerdings sollen sich der Ausarbei tung des Tarijs nicht zu unterschäßende Schwierigkeiten ents gegenstellen, besonders weil man dabei mit einer Anzahl von Materialien zu rechnen habe, welche erst seit kurzer Zeit be gonnen haben, eingeführt zu werden. Namentlich sei dies mit den Lederimitationen der Fall, die, nicht gerade zum Ruhme der Albumfabrikation, mehr und mehr Eingang finden. Die Erfahrung, welche man bis jetzt in der Bearbeitung solchen Kalblederpapiers" und ähnlichen Imitationsmaterials gemacht habe, feien im Allgemeinen noch nicht so weitgehende, daß sich schon jetzt gewiffe Normen darüber aufstellen ließen. Der von Der Kommission festgestellte Minimaltarif wird nach seiner Vollendung und Billigung seitens der Branchenkollegenschaft den Fabrikanten zugestellt und dann jedenfalls mit allem Nach­druck zur Geltung gebracht werden.

Die vereinigte Kommission der Drechsler und Kaopf­macher Beilins erläßt folgenden Aufruf: Kollegen! Um die Arbeiter der einzelnen Gewerkschaften vor dem immer mehr überhand nehmenden Einflusse des Kapitals nur einigermaßen zu sichern, soweit dies ohne gesetzliche Regelung der Produktions­verhältnisse möglich ist, läßt sich vor Allem eine große, ges schloffene Organisation, in welcher die Arbeiter über alle ihnen naheliegenden Verhältnisse Aufklärung finden, empfehlen. Kollegen! Wir haben auf dem Gebiete der Krankenkasse enorme Erfolge zu verzeichnen, wir können stolz sein auf die Größe unserer Errungenschaften; warum sollten wir nicht auch in lofaler gewerkschaftlicher Beziehung Triumphe erzielen, welche unsere so tief gesunkene Genossenschaft einführen könnten in die Reihe der großen Einigkeitsverbände Berlins  ? Auf denn, Drechsler, Knopfmacher und Berufsgenoffen, reicht Euch die Hand zu gemeinsamem, kräftigem Vorgehen im Intereffe Eurer gedrückten Lage, im Intereffe Eurer Zukunft, Eurer Familien! Schon in mehreren Versammlungen haben sich Hunderte von Euch mit großer Einstimmigkeit bereit erklärt: einen Fachverein zu errichten, welcher zwei bisher leider getrennt marichirende, verwandte Korporationen vereinigen soll auf dem Gebiete des gleichen Strebens im Schuge voller undurchdringlicher Solis darität, im Kampfe um die Befferung Eurer Lage, zur Hebung Eurer Gewerke! Um nun diese Angelegenheit vollständig zur Reife zu bringen, haben wir zu Montag, den 22. Dezember 1884, Abends 8 Uhr, im Königstädt. Kasino, Holzmarkt- und Aleranderstraßen- Ede eine große öffentliche Versammlung der Drechsler, Knopfmacher und Berufsgenossen vorbereitet und legen es jebem Kollegen ans Herz, nur gar nicht fernzubleiben, denn in der Einmüthigkeit, da liegt die Macht! Laßt Euch nicht durch die Philisterschaft einzelner befangener Elemente abhalten, Euren Pflichten als Kollegen, als Arbeiter nachzus fommen, denn es gehören Alle an die Seite ihrer ringenden Brüder! Auch Ihr, Knopfmacher, vergeßt was vorgefallen ist, so wie wir vergessen haben, denn noch ist es Zeit Alles wieder gut zu machen, laßt Euch nicht durch die Vergangenheit Eure Bukunft rauben! Unsere Barole, welche wir gemeinschaftlich festhalten müssen, lautet: Alle Mann zur Versammlung behufs Gründung eines Fachvereins der Drechsler, Knopfmacher und verwandten Berufsgenossen! Die vereinigte Kommission der Drechsler und Knopfmacher Berlins  . J. A.: Julius Müller, Engel- Ufer 5.

Der Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler und Berufsgenossen hält am Montag, den 22. d. Mits., Abends 82 Uhr, Adalbertstraße 21, eine Versammlung ab. T.- D.  : Vereinsangelegenheiten. Neue Mitglieder werden auf genommen.- Der Verein veranstaltet am ersten Feiertag Abends 62 Uhr im City- Hotel, Dresdenerftraße, ein Konzert, verbunden mit Gesang- und tomischen Vorträgen. Alle Freunde und Bekannte find hierzu eingeladen. Billets sind zu habent bet den Herren: Gundelach, Solmsstr. 12, Stügelmaier, Gitschinerstr. 93, Latur, Oranienstr. 203, Schrage, Grünauera straße 11, Lerche, Fruchtstr. 35 und in der Vereinsversammlung.

Den Mitgliedern der Zentral- Kranten- und Sterbes taffe der Schuhmacher zur Nachricht, daß sich jetzt in allen Stadtgegenden Bablstellen befinden, wir ersuchen nun die Mit­glieder, so viel als möglich die denselben am nächstliegenden zu benußen. Die Zahlstellen sind geöffnet Montags Abends von 8-9 Uhr und befinden sich: Seidelstraße 16 Restaurant Seidel, Alexandrinenstr. 113 Ede der Simeonstraße in der Destillation, Manteuffelstr. 21 Restauration Hemmerling, An­breasstraße 43 Restauration Wirsing  , Weinstraße 20 a, Ecke Mehnerstraße, Restauration. Elsasserstraße, 68 Restaurant Burghard." Beiträge werden nur in den Bahlstellen entgegen

genommen.

Um den Mitgliedern des Arbeiter- Bezirksvereins vom 15. und 20. Kommunal- Wahlbezirt Gelegenheit zu geben, ihre Beiträge entrichten zu tönnen, find vom Vorstand zwei Bahlstellen errichtet worden, und zwar im 15. Bezirk bei Schilt, Adalbertstr. 23, Ede Waldemarstraße und im 20 Bezirk bei Seidemann Adalberstraße 59, und werden daselbst für die nächste Beit Sonnabends und Montags von 7 Uhr ab und am Heiligen Abend von 4-6 Uhr Beiträge entgegengenommen. Der Borstand bittet die Mitglieder, von diesen Bahlstellen recht flotten Gebrauch zu machen. Ferner werden die Mitglieder darauf aufmerksam gemacht, daß Billets für das Panoptikum, zum Preise von 30 Bf. bei König, Engel- Ufer 6 a., Lehmann Adalbertstraße 75, Wolff, Naunynstr. 62 und in obigen Zahl stellen zu haben find. Die nächste Generalversammlung findet am 14. Januar statt.

Der Unterstügungsverein der Buchbinder 2c., Alte Jakobstraße 75, wird sich am Montag mit der Regulirung einer Lohndifferenz refp. mit der Verhängung des Streifes über eine größere Mappenfabrik beschäftigen, es ist daber außers ordentlich wünschenswerth, daß die Mitglieder und besonders die Mappenarbeiter vollzählig erscheinen.

Die freie Bereinigung der Naucherklubs veranstaltet am dritten Weihnachtsfeiertage in Kellers Gesellschaftsfalon, Andreasstraße 21, ein großes Militär- und Gesangskonzert, verbunden mit Ball. Zu diesem Arrangement haben sich ca. zehn Raucherklubs vereinigt und verspricht dieses Fest, ein großartiges zu werden, und soll eigentlich als Vorläufer au dem im nächsten Jahre wieder abzuhaltenden dritten deutschen Raucherkongreß in der Neuen Weit dienen, welcher bisher vom Publikum alljährlich mit so großem Beifall aufgenommen wurde. Billets zum dritten Weihnachtsfeiertage sind vorher in den betr. Klublokalen, Weinstraße 20 b, Straßburgerstr. 56, Koppenstraße 35, Memelerstraße 67, Friedrichsbergerstraße 6, Köpnickerstraße 191, Balltfadenstr. 83 und 103 zu haben.

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Verein zur Wahrung der Intereffen der Korbmacher Berlins   und Umgegend. Die diesmalige Versammlung findet nicht statt. Nächste Versammlung Sonntag den 18. Januar. Arbeiter Bezirksverein der Oranienburger Vorstadt und des Wedding  . Montag, den 22. Dezember, Abends 81/2 Uhr, im Wedding Park, Müllerstr. 178, Versamm lung. Tages Ordnung: 1) Wahl einer Statutenänderungs Kommission. 2) Vortrag. 3) Verschiedenes. 4) Fcagekasten. Gäste willkommen.- Diejenigen Mitglieder, welche in der Gäste willkommen. Beit vom Januar bis Dezember d. J. verzogen find, werden gebeten, ihre Adresse an den Kaffiter, Herrn Silier, Triftstraße 46 A, einzureichen.

Eine Versammlung der Mitglieder des Arbeiter Bezirksvereins im Westen Berlins   findet Montag, be 22. b. Mts., Abends 8% Uhr, im Saale des Herrn Grü Schwerinstraße 26, statt. T.- D.: 1. Vortrag 2. T'