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Ausgenommen hiervon find nur die Mitglieder der eingeschriebenen Hilfskaffen, der Innungskrankenkassen und Knappschaftslaffen. Die Anmeldung seitens des Arbeitgebers, die binnen drei Tagen zu erfolgen hat, ist lediglich deklaratorischer Natur und dient zur Kontiole. Wenn also die Arbeitgeber glauben, daß sie beim Engagement der Arbeiter, die das Quittungsbuch Der Gemeinde Krankenversicherung vorzeigen, von der Anmel dung derselben zu ihrer Driskrankenkasse und von der Zahlung der höheren Beiträge, die zu dieser Kaffe zu leisten find, entbunden sind, so irren sie sich. Mit dem Tage, mit welchem solche Brrsonen bei ihnen in Arbeit treten, scheiden ste trotz ihres Quittungsbuches ganz von selbst aus der GemeindeStrankenversicherung aus und treten bei den betreffenden Ortsfrantentaffen ein. Die Unterlaffung der Anmeldung zieht für den Arbeitgeber Strafen bis zu 20 M. nach sich. Es ist also den Arbeitgebern, welche die Vorzeigung eines Quittungsbuches vor dem Engagement forderten, zu empfehlen, in Zukunft von dieser Forderung Abstand zu nehmen.
Die Hundesteuermarken für das Jahr 1884 verlieren ihre Giltigkeit mit dem 31. Januar formenden Jahres. Von diesem Tage ab find die mit solchen Marken versehenen Hunde gegen das Aufgreifen durch die Abdeckereigehilfen nicht mehr geschützt. Diejenigen Befizer steuerpflichtiger Hunde, welchen bis dahin die Steuerquittungen und Marken für das Jahr 1885 noch nicht zur Zahlung vorgelegt sein sollten, müssen sich rechtzeitig an die Buchhalteret für die Erhebung der HundeSteuer im Berlinischen Rathhause( 3immer 23) zur Entgegennahme der Marken gegen Zahlung der Steuer wenden. Auch die Zugbunde, für welche Freischeine gewährt sind, müffen mit den für sie bestimmten Marken versehen sein; doch schüßen diese Marken die Bughunde vor dem Angreifen nicht, wenn diese frei umberlaufend getroffen werden. Nach der Strafbestimmung des§ 28 des Hundesteuer Regulativs vom 27. Juni 1867 foll Derjenige, welcher sich durch Verheimlichung eines Hundes der Steuer zu entziehen sucht, mit dem dreifachen Betrage der defraudirten Steuer bestraft und soll außerdem die defraudinte Steuer von ihm eingezogen werden.
1. Von dem Umfange des Postpacket- Verkehrs, wie er fich zu den Weihnachtsfeiertagen in unserer Stadt gestaltet, fann man sich ein ungefähres Bild machen, wenn man in der Fruchtstraße an den dortigen unter der Ueberführung des Bahnkörpers gelegenen Postbureaus des Schlesischen Bahnbofes vorübergeht. Der ganze Raum unter dem Bahnkörper ist hier mit Fuhrwerken dicht besegt, von denen äußerlich nur wenige durch ihre bekannte gelbe Farbe als amtliche Postfuhrwerle fenntlich find; die übrigen, meist Kremser und kleine Möbelwagen, find für die Packetbeförderung erst besonders hergerichtet. Ein ganzes Heer von Beamten ist mit dem Einund Ausladen der ankommenden und abgehenden Packete beschäftigt und im Nu füllen und leeren sich die Wagen. Jeder Bug, der oben heranrollt, bringt neue Packete und führt andere hinweg. Wer diesen kolossalen Verkehr einmal mit angesehen hat, der wird milder gestimmt gegen fleine Versäumnisse der Bost und vor allen Dingen wird er die Nothwendigkeit einer ganz soliden Verpackung bei allen zur Versendung gelangenden Packeten begreifen; denn bei solchem Verkehr ist es unmöglich, daß leicht zerbrechliche Kisten und andere mangelhafte Umbüllungen ganz unbeschädigt befördert werden können.
g Der Himmel hatte ein Einsehen mit den Weinachtsmarktleuten und den Geschäftsbestßern gehabt und den gestrigen Tag, den fog. goldenen Sonntag, mit der schönsten Winterwitterung bedacht. Die Folge hiervon blieb denn auch nicht aus: Herrschte schon am Tage ein lebhaftes Treiben in den Geschäftsgegenden und auf dem Weihnachtsmarkt, so nahm das bewegte Leben gegen Abend bisher nicht gekannte Dimensionen an; besonders in den nach dem Weihnachtsmarkt führenden Straßen war es gar nicht mehr möglich, auf den Trottoirs schnell zu gehen, Alles, was Eile hatte, mußte den Straßen: damm pafftren. Und nun erst auf dem Weihnachtsmarkt seibst! Wer nicht dies Leben und Treiben hier mit eigenen Augen gefehen hat, kann sich davon gar keinen Begriff machen. Zwischen den Budenreihen war an ein Geben gar nicht zu denken; alle Augenblicke ftauten fich die Menschenmassen und wem das schneckenhafte Tempo, in welchem die Besucher des Weihnachtsmaities von der Stelle tamen, nicht gefiel, mußte sich gewalt fam durchdrängen. Gekauft wurde sehr viel, ob aber in dem Verhältniß zu der gestrigen Frequenz auf dem Weihnachtsmarkte, muß doch bezweifelt werden, da Hunderte und Tausende von Menschen ebenso unbepackt" vom Weihnachtsmarkt zurückkehr ten, wie fie auf denselben gegangen. Dagegen scheinen die Ladenbefizer in den Geschäftsgegenden einen guten Umfaß er sielt zu haben, wenigstens waren die Läden bis zum Abend gedrückt voll. Auch die Zeitungshändler durften gestern ungenirt während des ganzen Tages ihr Gewerbe ausüben, eine Freiheit, die sie nun am Sonntag nur einmal im Jahre genießen.
г. Ueber das neue Krankenkassen- Gesetz wurden in den. verschiedenen Arbeiter Versammlungen, die in den legten Tagen stattfanden, die lebhaftesten Klagen laut. Dieselben tichten sich gegen das Vorgehen der Arbeitgeber und gegen die Art, wie diese sich von der Zahlung des von ihnen zu
und nichts mehr zu fürchten haben, das ist indeß durchaus nicht der Fall."
,, Wen sollten wir noch zu fürchten haben?" fragte Emmy . Ich wüßte nicht, daß irgend Einer im Stande wäre, uns wieder von hier zu verdrängen."
Das glaubst Du; ich aber fage Dir, wir haben hier am Drte einen sehr schlimmen Gegner, das ist der Gutsverwalter Brand."
"
Wir wissen recht gut," nahm Charlotte das Wort, ,, daß Brand immer die Partei von Lucie Rodenburg ge= nommen hat, ich glaube auch, daß er ein stiller Anbeter der jungen Dame war; aber ich wüßte nicht, wie der Ihnen schaden könnte."
,, Aber ich weiß es, meine liebe Charlotte!" versette Amberg . Ich war nämlich vor etwa vierzehn Tagen in Berlin und dort habe ich Lucie gesehen."
,, Ei, wie geht es ihr denn? fragte Emmy neugierig. " Sie sehnt sich wohl gar sehr zurück nach den Fleischtöpfen Egyptens?"
Ohne Zweifel thut sie das, obwohl sie es nicht
fagte!"
,, Es geht ihr natürlich sehr schlecht?"
Das gerade nicht! Sie arbeitet, und man sagt,
daß fie so viel verdiene, um die Kosten ihres Unterhaltes zu bestreiten. Uebrigens hat sie in Berlin theilnehmende Herzen gefunden, die ihr alle mögliche Stüge und Freundschaft bieten. Dies sind nämlich unsere theuren Verwandten.-Weißt Du, Emmy , wen ich meine? Meinen Bruder und die Elsler's!"
„ Ah die! Nun die werden Dich hinter Deinem Rücken gehörig angeschwärzt haben."
Ich sage Dir, es ist ein förmliches Komplott gegen uns. Db unfere Verwandten mit darunter sind, weiß ich nicht, zweifle aber nicht daran, denn mir ist ja nicht unbefannt, daß sie mir Alle nicht wohl wollen. Wäre mir übrigens gleichgültig, ob meine Schwägerin und Elsler's gegen mich eingenommen sind oder nicht. Das Komplott, von dem ich rede, besteht aus anderen Personen, nämlich aus Lucie, Cordelia und Brand."
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nach der Polizeiwache.
a. Verhaftet. Der seit einer Reihe von Jahren in einem hieftgen literarischen Bureau beschäftigte Buchhalter Kr. ist heut wegen zahlreicher Unterschlagungen und Buchfälschungen zur Haft gebracht worden. Kr. hatte die von ihm für seinen Brinzipal vereinnahmten Beträge größtentheils unterschlagen und ihre Buchung unterlassen.
N. Ein beklagenswerther Unglücksfall trug fich geftern Abend beim Turnen der ersten Jugendabtheilung in der städti schen Turnhalle zu. Einer der Schüler, mit Namen Julius C., hatte beim Bockspringen das Unglück, zur Erde zu stürzen und sich dabei einen doppelten Bruch des rechten Unterschenfels zuzuziehen. Nachdem dem Verunglückten durch den hinzu gerufenen Arzt Dr. Herzberg ein Nothverband angelegt, wurde der Knabe in die in der Oranienstr. 175 belegene elterliche Wohnung geschafft, wo dem Verunglückten sofort ein Gypsverband angelegt werden mußte.
leistenden Drittelbeitrages für ihre Arbeiter zu drücken suchen.| Mitte und fiftirten ihn, da kein Schußmann zugegen war -Nach den Schilderungen, die man in diesen Versammlungen hören konnte, ist das Verfahren in den meisten Fällen folgendes: Der Kafftrer der betr. Ortskaffe erscheint und fordert von dem Arbeiter den Beitrag einschließlich des Drittels, das eigents lich der Arbeitgeber zahlen soll. Der Arbeiter weigert sich, dies Drittel zu zahlen. Bald darauf erscheint der Schreiber oder ein sonstiger Adlatus des Prinzipals, um dem betr. Arbeiter bemerklich zu machen, daß der Brinzipal in feinem Falle den Drittelbeitrag zahlen werde, entweder müsse ihn der Arbeiter, natürlich ganz freiwillig, selber zahlen, oder es müsse eine neue Vereinbarung wegen des Lohnes stattfinden, oder der betr. Arbeiter könne seine Entlassung nehmen. Nun verbietet ja allerdings das Gefeß jede derartige Abwälzung der Beitragspflicht, aber wie soll diesem Verfahren entgegengetreten wer den? Mag man die Sache drehen und wenden wie man will, ben? Mag man die Sache drehen und wenden wie man will, in letter Linie fällt die ganze Beitragslaft für die Kranten tassen auf den Arbeiter: die Herren Arbeitgeber werden auf diese Weise die besten Agitatoren für die freien Kassen und die Debatte über den Antrag Grillenberger am letzten Sigungstage des deutschen Reichstages und besonders die Auseinanderfeßungen zwischen den Abag. Bebel und Hartwig erhalten durch dieses Vorgehen der Prinzipale die beste Illustration. Die Stimmung in den Arbeiterkreisen ist wegen dieses Vortommnisses eine sehr ernste und es wäre nicht unmöglich, daß partielle Strikes in einzelnen Werkstätten ausbrechen. Bei günftigerer Jahreszeit würde der Widerstand der Arbeiter gegen dies Verfahren der Prinzipale ein sehr viel entschiedenerer sein.
N. Eine jugendliche Diebesbaude, die seit Eröffnung des Weihnachtsmarktes sowohl auf dem Schloßplaz wie im Lustgarten in unverschämtester Weise ihr Unwesen trieb, ist am gestrigen Tage durch einen glücklichen Zufall von dem Gen: Darmen Schmidt in Rigdorf ermittelt und zum Theil dingfest gemacht worden. Bei einer gelegentlichen Recherche nach einem andern Diebstahl, der auch von einem Knaben ausgeführt war, traf der Beamte den gesuchten Knaben in Gesellschaft von noch sechs anderen auf einem Hofe, die sämmtlich bei seiner Annäherung die Flucht ergriffen. Den ununterbrochenen Nachforschun gen des Beamten gelang es, nach und nach alle 7 Knaben dingfest zu machen. Dieselben gestanden ein, in verschiedenen Weihnachtsbuden Trompeten, Harmonikas, Puppen, Blechsachen, Apfelftnen 2c. gestohlen und zu gleichen Theilen unter sich vertheilt zu haben. An anderen Stellen sind sie so frech gewesen, die mit Nüfen gefüllten Säcke aufzuschneiden und deren Inhalt zu entwenden. Der Hauptmatador der vollständig organisirt arbeitenden Bande scheint der 14jährige, bereits konfirmirte Knabe Fritz R. zu sein. Ihm zur Seite stehen der 14jährige Franz Sch., der 10jährige Richard A., der 12jährtge Paul G., der 8 Jahre alte Mar B. und die beiden Brüder Georg und Frig R. Mehrere Knaben besuchen schon feit längerer Beit nicht mehr die Schule und wußten der gewaltsamen Hinführung sich stets zu entziehen. Seitens der Behörde werden 3 der Knaben voraussicht in einer Korrektionsanstalt untergebracht werden.
a. Eine gewerbsmäßige Ladendiebin von Außerhalb, die nur zu besonderen Gelegenheiten, beispielsweise vor Weihnachten, zu Jahrmärkten zc. nach Berlin kommt, um ihr Handwert mit befferem Erfolg auszuüben, ist gestern von der Kris minalpolizei verhaftet worden. Am Sonnabend fam in ein Weißwaarengeschäft in der Markgrafenstraße eine Frau, welche verschiedene Sachen im Werthe von 18 Mart faufte, die sie auch bezahlte. Während des Aussuchens der Sachen bemerkte die sie bedienende Verkäuferin, daß sie einen Kinderkragen aus einem auf dem Ladentisch stehenden Karton entwendete, und ste theilte dies ihrem Prinzipal mit. Diesem räumte auch die Käuferin den Diebstahl ein, ste erklärte zugleich aber, daß sie den gestohlenen Kragen sofort wieder auf den Ladentisch gelegt habe. Der Kaufmann und seine Verkäuferin visitirten hierauf oberflächlich die Kleider der Diebin, in denen sie nichts fanden, abgesehen Don auffällig großen Taschen, wie Ladendiebinnen fte зи haben pflegen. Außer
dem führte sie noch 3 Packete bei sich, in denen verschie bene wollene Sachen enthalten waren, die sie wahrscheinlich in anderen Geschäften gestohlen hatte. Der Kaufmann ließ nun die Frau zur nächsten Polizeiwache fistiren, wo fie fich als die Frau eines Schneidermeisters M. aus Neustrelit ausgab. Bei der Kriminalpolizei wurde nun festgestellt, daß sie gewerbsmäßige Ladenbiebin ist, welche aus ihrem Wohnort Neustrelit alljährlich mehrere Male nach Berlin fommt. Dbgleich fie angab, erst am 19. Dezember cr. nach Berlin gekommen zu sein und hierselbst kein Absteigequartier zu haben, so verdient ihre Angabe feinen Glauben, da fie am 18. Dezember von einem Kriminalbeamten in der Leipzigerstraße gesehen worden ist. Bon besonderem Interesse würde es sein, ihr Absteigequartier zu ermitteln, woselbst sie möglicherweise noch mehrere gestohlene Sachen aufbewahrt hat.
g. Rohheit. Eine Frauensperson erhielt gestern Abend gegen 10 Uhr vor dem Haufe Prenzlauerstraße 40 ohne jede Veranlassung von einem Manne einen so wuchtigen Schlag ins Gesicht, daß sie zur Seite taumelte. Auf die Hilferufe der Angefallenen nahmen Passanten den rohen Patron in die
,, Ah, wiefern?" riefen beide Mädchen zugleich. Wie kommen diese zusammen?"
Ich vermuthe, daß die närrische Cordelia die Veranlaffung ist. Sie rechnet ja mit aller Bestimmtheit darauf, Alleinerbin ihres Vetters zu sein und ist auf die Rivalin Lucie nicht eifersüchtig. Ob ihr mildes Herz oder sonst etwas Anderes fie veranlaßt hat, weiß ich nicht; genug, sie hat Lucie in ihr Haus genommen, und dort wird natürlich gegen uns fonspirirt. Brand ist mit im Komplott, denn er befand sich mit Cordelia in Berlin , um Lucie abzuholen."
Was Du sagst, Dnkel!" rief Emmy . Also dazu er bat sich dieser Heuchler vom Onkel Rodenburg einige Tage Urlaub? Gut, daß ich das weiß! Ich habe ihm schon eine Falle gelegt, in welche er hoffentlich noch heute hineingeht, und dann ist's mit ihm zu Ende."
" Hast Du?" fragte Amberg eifrig. Das wäre ganz vortrefflich, denn offen gesagt, ich komme nur hierher, um Dich auf die Nothwendigkeit aufmerksam zu machen, Brand aus dem Wege zu räumen."
"
Sei ohne Sorge, Dnkelchen? Es bedarf für uns weiter nichts, als unsern Feind zu kennen, um ihn zu be
fiegen. Sollte Brand denn unsere Absicht kennen?"
Ohne Zweifel ahnt er sie und wird auch schon Lucie darüber flaren Wein eingeschenkt haben!" " Sprachst Du Lucie?"
" Natürlich! Ich spielte sogar die Rolle eines theilnehmenden Freundes."
Ha, ha, ha! Das ist föstlich! Und wie benahm sie fich? Hatte sie immer noch Hoffnung, wieder in Gnaden aufgenommen zu werden?"
" Das schien nicht! Uebrigens macht sie auf die Erbschaft durchaus feine Rechnung; dem albernen Gänschen liegt nur daran, zu bewirken, daß Rodenburg sie nicht für eine Diebin hält. Nur ihre Ehre will sie hergestellt wissen, sonst hat sie fein Verlangen."
Wie feige, sich so leicht aus dem Felde schlagen zu lassen!" sagte Emmy spöttisch.
"
Sie ist gänzlich aus dem Felde geschlagen," bestätigte Amberg , und wir brauchen uns wirklich nicht um sie zu
g. Ueber einen Unglücksfall, welcher sich in der Maschinenbau- Anstalt ,, Cyclop", Pantstraße zugetragen hat, wird uns Folgendes mitgetheilt: Mehrere Arbeiter waren vorgeftern dabei beschäftigt, eine ca. 70 Bentner schwere eiserne Biatte emporzuminden, als die Kette plöglich riß und die Platte zu Boden stürzte. Die bei dem Aufwinden beschäftigten Arbeiter sprangen sofort zur Seite und kamen mit Ausnahme des Arbeiters Teubert mit dem bloßen Schreck davon. T. wurde nämlich von der herunterstürzenden Platte erfaßt, wobei ihm der rechte Fuß gebrochen und ausgerenkt wurde. Außerdem erlitt er mehrere Hautabschürfungen und Verlegungen im Ge ficht und am Körper. Ein sofort herbeigerufener Arzt und der Gewerksheilgehilfe renkten zunächst den Fuß wieder ein und legten dem Verlegten die erforderlichen Verbände an.
Polizei- Bericht. In der Nacht vom 19. zum 20. d. M. machte ein Dienstmädchen in der Barnimstraße seinem Leben dadurch ein Ende, daß es sich die linke große Schlagader des Halses und die Luftröhre durchschnitt. Die Leiche wurde nach Am 20. d. M. fiel der dem Obduktionshause geschafft. Bäcker- Lehrling Pezoldt muthmaßlich in Folge eigener Unvorfichtigkeit aus einer in der zweiten Etage des Seitenflügels des Hauses Stromstraße befindlichen, zum Mehlboden führenden thürartigen Deffnung auf den gepflasterten Hof hinab thürartigen Deffnung auf und blieb auf Der Ste todt. An demselben
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Tage Abends fiel der der Schlosser Kiesner in dem Hause Neanderstraße 3 von der Treppe und verstarb kurze Zeit nachher an den erlittenen Verlegungen. Am 20. d. Mis. Vormittags verunglückte der Arbeiter Herbst in der KunstWollstaub- Fabrik von Fischer u. Schmidt, Tempelhoferufer 15 dadurch, daß er beim Auflegen eines Treibriemens auf die Maschinenwelle von derselben erfaßt wurde. Hierbei erlitt Herbst einen Bruch des rechten Armes, sowie eine bedeutende Verlegung des rechten Fußes und mußte nach der Charitee gebracht werden.
Am 21. d. M. früh war auf dem Grundstück Melchiorstraße 22 das Gewächshaus des Gärtners Schaale auf noch nicht ermittelte Weise in Brand gerathen. Die Feuerwehr, welche das Feuer von ihrem Depot Röpaiderstraße 125 aus bemerkt hatte, eilte sofort zur Stelle und löschte dasselbe in furzer Zeit. An demselben Tage Nachmittags wurde eine unbekannte Frau in der Kastanien- Allee plöglich vom Schlage getroffen und mußte, da dieselbe fich nicht erholte und weder Namen noch Wohnung anzugeben vermochte, mittelst Droschte nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain gebracht werden. Um dieselbe Zeit fiel der Oppelnerstraße Nr. 19 wohnhafte Arbeiter Niemczyk, von einem Ausgange heimkehrend, die zu seiner Wohnung führende Kellertreppe hinab und erlitt dabei anscheinend einen Bruch eines Genic wirbels. Er wurde nach Bethanien gebracht. Am Abend Ec deffelben Tages wurde ein unbekannter, etwa 30 bis 40 Jahre alter Mann, betrunken und völlig verwahrlost, zur Wache des 68. Polizei- Reviers gebracht, woselbst er zwei Stunden später verstarb. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause gebracht.
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Gerichts- Zeitung.
Durchstechereien feitens eines Gefangenaufsehers im hiesigen Uniersuchungs-Gefängniß lagen einer Anklage wegen aktiver und pafftver Bestechung zu Grunde, welche heute gegen den früheren Gefangenaufseher August Friedrich Wieland und die verebelichte Kurzwaarenhändler Therese Pauline Kosmeller vor der dritten Straffammer hiesigen Landgerichts I verhandelt wurde. Der Ehemann der zweiten Angeklagten befand sich von Mitte Januar bis Mitte August cr. wegen gewerbsmäßiger Hehlerei in der Untersuchungshaft und wurde auch nachher wegen dieses Verbrechens zu drei Jahren Buchthaus verurtheilt. Sein Auffeber war der durch Unglück in feiner Familie in die größte Noth gerathene Hauptangeklagte. Es gelang nun den Ueberredungen des Häftlings, seinen Aufjeher Ueberbringung eines Briefes an seine Ehefrau zu bewegen, in welchem Letterer als Vermittler zur Ueberbringung von Genußmitteln bezeichnet ward. Am Schluß hieß es aber: Ümsonst thut er es aber
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fümmern, noch weniger sie zu fürchten, wenn sie nicht diesen Rückhalt hätte an Cordelia, welche mich haßt, und Aber an Brand, welcher uns, glaube ich, durchschaut Kind, wir können hier nicht länger plaubern. Die Schick= lichkeit erfordert, daß ich Papa Rodenburg meine Aufwartung mache."
Thue das, Onkel! Du findest ihn in seinem Sorgenstuhl und kannst froh sein, wenn er Dir nicht ein Gesicht zeigt, das den Wunsch ausdrückt, Du möchtest Dich bald wieder entfernen. Er schließt sich förmlich ab, und jede Störung seiner Grübeleien ist ihm zuwider und lästig. Kaum duldet er, daß ich komme, um ihn zu zerstreuen; ja er läßt sich nicht einmal mehr die Zeitung vorlesen. In sich zusammengefunken sigt er brütend den ganzen Tag da, und ich glaube, auch einen Theil der Nacht, denn wenn ich spät Abends in fein Schlafzimmer gehe, um ihm eine gute Nacht zu wünschen, habe ich ihn häufig aufrecht im Bette fißen nnd vor sich hinstarren gesehen."
,, Ein gutes Zeichen, ein sehr gutes," erwiderte Am berg mit blinzelnden Augen.... ,, Was meinen Sie, Charlotte?" Ganz meine Ansicht!" erwiderte Charlotte. Der Alte fällt jeden Tag mehr zusammen, nnd wenn Leib und Seele zugleich kränkeln, dann pflegt es nicht mehr lange zu bauern."
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,, So denke ich auch, Charlottchen! Die alte Maschine wird wohl bald ihren Dienst gänzlich versagen, und dann ist nur noch der legte Schritt erforderlich das Testament, zu dem wir natürlich nicht mehr weit haben, wenn wir alle schädlichen Einflüsse von dem Alten fern zu halten wiffen."
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Während Amberg fich zu Herrn Rodenburg begab, richteten Emmy und Charlotte das Mittagessen her, zu dem Rodenburg noch immer, alter Gewohnheit gemäß, zu er scheinen pflegte, wenn man es ihm auch ansah, daß er sich auch von diesem Zusammensein mit der Umgebung gern ab= gefchloffen hätte. Er erschien zum Mittagessen mit grämlicherem Geficht als sonst."
( Fortsetzung folgt.)