nehmen nach auf unbestimmte Beit vertagen. In der Zwischen-| zeit wird nach einer weiteren Meldung die Anerkennung der Association internationale du Congo burch die überwiegende Mehrzahl der Mächte erfolgt sein. Die Anerkennung von Seiten Defterreichs wird für heute oder morgen erwartet, wäh rend diejenige durch Holland   möglicherweise Weise bereits in Brüffel erfolgt ist. Die Anerkennung durch Spanien   steht nur deshalb noch aus, weil die hin und hersendung der Papiere zu viel Zeit beansprucht.

Ein Gewerbekammer Gesetzentwurf soll noch einer Mittheilung der Weser Zeitung" bem preußischem Landtage vorlegt werden.

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Desterreich. Der kroatische Landtag ist zum 29. d. Mta. zusammenberufen worden.

In Holland  , speziell in Amsterdam  , haben die Sozial demokraten größere Versammlungen abgehalten. In einer dieser Versammlungen, welche von 1500 Personen besucht war, referirle der frühere Prediger Domela Nieuwenhuis  . Er fon statirte, daß die sozialen Verhältnisse nur durch die Einwirkung auf die Gesetzgebung umgeändert werden könnten. Die Ar­beitslosigkeit ist in Amsterdam   groß, die Gemeindebehörden haben bereits öffentliche Arbeiten in Angriff nehmen lassen, um den Nothstand zu beseitigen. Auch von privater Seite werden Sammlungen vorgenommen, um der Noth ab­zuhelfen.

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bureau, wie eine große Anzahl von Gepäckstücken in Asche aelegt. Die vorgenommene Untersuchung hat ergeben, daß das Feuer durch eine, sorgfältig in einen Kasten verpackt gewesene Höllenmaschine herbeigeführt worden ist, in dem Brandschutt wurden noch einige eiserne Bahnräder, sowie eine Flasche mit Sprengstoff gefunden. Nach weiteren Ermittelungen über die Entstehung des Feuers auf dem Bahnhofe in Windsor scheint es, daß der Zünder der Höllenmaschine die Rifte in Brand stedte und so anstatt der beabsichtigten Explosion die Feuers­brunst verurfachte.

Frankreich  . Die franzöfifche Deputirtentammer genehmigte am Sonnabend das gesammte Budget, mit alleiniger Ausnahme des Extraordinariums. Die Rechte ent hielt sich der Abstimmung, Madau erklärte, die Rechte lehne jede Verantwortlichkeit für das Budget ab, fte votire dasselbe nicht, denn das Budget sei nichts weiter, wie das organisirte Defigit. Die Kammer vertagte sich hierauf auf nächsten Frei tag. Der Kammerausschuß für die Wiedereinführung des Liftenffrutiniums hat zum Berichterstatter den Abg. Constanz  Den er im Jahre 1881 als Minister des Innern vertheidigt hatte und der von der Kammer angenommen, aber von dem Senate verworfen worden war. Swei Fragen bleiben für's Erfte noch refervirt: 1. ob die Zahl der Abgeordneten auch ferner nach der Zahl der Einwohner oder aber nach derjenigen der Wähler zu bestimmen wäre und 2. ob in dem Falle, daß der lettere Modus bevorzugt würde, das neue Gesez sogleich zur Anwendung gelangen sollte, oder ob es nicht gerathen wäre, denjenigen De partements, deren Deputirtenzahl es verringern würde, für dieses eine Mal noch das alte Verhältniß zu lassen. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß die lettere Lösung durchdringen wird, da das Gegentheil dem Listenikrutinium unfehlbar einige um ihre Size besorgte Gegner schaffen würde. Im Uebrigen nimmt man an, daß die Bemessung der Abgeordneten nach der Wähler­zahl gewonnenes Spiel hat, weil die ,, Einwohner  " überall mit Fremden vermischt sind und diese somit mehr oder weniger in die Wage fallen. Insbesondere wird hervorgehoben, daß das Norddepartement 300 000 Belgier beherbergt und 40 000 Sta­liener fich in Marseille   aufhalten. Ueber die Resultate der gestrigen Wahlen von Delegirten für die Senats­wahlen liegen bereits einige Nachrichten vor. In Paris   hat Die von den Uliraradikalen des Gemeinderathes aufgestellte Liste beinahe vollständig gefiegt, darunter befinden sich Victor Hugo  , Rochefort und Yves Guyot  . Aus Grenoble  wird telegraphirt, daß die Majorität der ernannten Delegirten ministerielle Republikaner   bilden. In Lyon   hat die radikale Liste gefiegt, in Dijon   dagegen die ministerielle. Letzteres wird aus zahlreichen Drten gemeldet. Bei der gestern in Paris  stattgehabten Vertheilung der von den Gewerbekammern für die Arbeiter ausgesezten Preise hielt der Minister Walded­Rousseau, der den Vorfis führte, eine Rede, in welcher er ver­ficherte, daß alle seine Bemühungen darauf gerichtet seien, die Harmonie zwischen dem Kapital und der Arbeit wiederherzus stellen; er hoffe, die Arbeiter- Affoziationen würden von segens­reichen Folgen sein, der Staat wolle nicht Sozialismus treiben, aber den Schuß der Arbeit begünstigen.

Süd- Afrika  . Die Buren des Transvaal  fcheinen fich der Entsendung der britischen Expedition ins Betschuanaland mit Waffengewalt entgegenstellen zu wollen, benn dem Reuter'schen Bureau" wird aus Kapstadt   vom Sonnabend gemeldet, daß eine Anzahl bewaffneter Buren von der Grenze des Transvaallandes her vordringe und daß der Bräsident vergeblich versuche, fie aufzuhalten. Wenn sich diese Nachricht bestätigt, so wäre der befürchtete offene Konflikt zwischen den Buren und den Engländern zum Ausbruch ge­kommen.

Parlamentarisches.

Danzig  . Amtliches Ergebniß der Reichstageftichwahl. Bei der am 17. d. Mts. hierselbst stattgehabten Nachwahl find 14 108 Stimmen abgegeben worden. Davon erhielt Schroder, bfreis., 8129, v. Ernsthausen  , fons., 5979 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt.

Italien   hat eine Expedition zur Erforschung des Kongo­gebietes ausgerüstet. Der Befehlshaber derselben, Kapitän Cecchi, hat in Rom   einem Vertreter der Preffe gegenüber ge= äußert, daß die Expedition nach dem Kongo   Ende dieses Mts. von Genua   aus abgehen werde. Dieselbe werde von dem ,, Garibaldi  " und dem Vespucci", welche mit 300 Matrosen und 40 Offizieren bemannt sind und 8 Geschüße mitführen, ge­Ieitet werden. Die Expedition sollte an der Lagosmündung landen. Kapitän Cecchi werde mit kleinen Dampfern strom­aufwärts bis zu den Katarakten fahren und von dort aus in Die Dauer der Expedition sei auf das Innere vordringen. Die Dauer der Expedition fei auf Jahr veranschlagt, der Zweck derselben sei ein wissen­ichaftlicher und ein politischer. Gegen 100 junge Leute haben verlangt, an der Expedition Theil nehmen zu dür fen, haben aber abgewiesen werden müssen.

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Kommunales.

Aus der Sigung der städtischen Baudeputation vom Sonnabend: Die städtische Grundeigenthums deputation batte bekanntlich vor längerer Zeit beim Magistrat die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das zwischen dem Nordufer, der Jungfernhaide und der Torfstraße belegene Terrain beantragt. In Folge dessen hat die städtische Baudeputation ein hierauf bezügliches Projekt aufstellen laffen, welches dem Magiftrat zur Annahme empfohlen werden soll. Ehenso hat dieselbe ein Projekt zur Weiterführung der Charlottenstraße bis zur Spree aufgestellt, welches ebenfalls in nächster Zeit dem Magistrat vorgelegt werden wird. Die Baudeputation hat ferner die Anlage einer südlichen Parallelstraße längs der Stadtbahn zwischen der kleinen Präsidentenstraße und der Spandauers Brücke und an der Ofiselte der Herkules- Brücke beschlossen. Es wird hierbei die Festsetzung einer neuen Baufluchtlinie für die Westseite der Kleinen Präsidentenstraße erforderlich, welche je doch erst bei Gelegenheit eines Neu- refp. Umbaues des daselbst befindlichen Speichers zur Ausführung fommen soll. Straße würde, falls das jetzt entworfene Projekt zur Ausführung tommt, eine Breite von 22 Metern erhalten.

Sprottau  , 21. Dezember. Bei der geftrigen Reichstags­nachwahl find bis jetzt für von Forckenbeck( ofteis.) 6153 und für Graf Kanit( fons.) 5497 St. gezählt worden. Nach einer neueren Nachricht ist Herr v. Ford nbeck mit 700 Stimmen Majorität gewählt. Bekanntlich hat die sozialdemokra tische Fraktion des Reichstages eine Kommission von 7 Mitgliedern ernannt, um den Entwurf eines Arbeiter schubgesetzes auszuarbeiten. Die Kommission hat, so schreibt man der Nat.- 8tg.", bereits eine Anzahl Sizungen abgehalten. Der Entwurf wird sehr umfänglich werden; die einschlägigen Bestimmungen aus der Schweiz  , Defter: reich, England und Nordamerika   werden herangezogen werden. Der Entwurf wird die Gestalt einer Novelle zur Gewerbeordnung haben und insofern ähnlich werden, wie der sozialdemokratische Antrag von 1877. In dem Entwurf find nach der negativen Seite folgende Forderungen aufgestellt: Verbot der Ausnutzung der Zucht­baus und Gefängnißarbeit seitens privater Unternehmer, Verbot jedweder industrieller Sonntagsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit, Verbot der Nachtarbeit für Frauen und jugend­liche Arbeiter. Eine vollständige Beseitigung der Frauenarbeit ist nicht vorgesehen, sondern es handelt sich nur darum, jene Frauenarbeit zu beseitigen, durch welche die Gesundheit und die Sittlichkeit geschädigt werden könnte. Nach der positiven Seite verlangt der Entwurf u. A.: Feftfeßung einer gesetz­lichen Marimalarbeitszeit von 58 Stunden pro Woche, zehnftündige Arbeitsbauer an den 5 ersten Tagen der Woche, am Sonnabend achtstündige Arbeitsdauer; Konirole aller Ar­beitsräume, nicht nur für die Fabriken, sondern auch für Hand­werk und Industrie. Erweiterte Thätigkeit der Fabrit Inspektoren, die zu der Stellung von Arbeitsinspettoren erhoben werden sollen, denselben sollen zur Seite stehen Ar= beiterkammern, die aus dem allgemeinen Wahlrecht der Betheiligten hervorgegangen sind und welche die Kontrole über richtige Ausführung aller in dem Arbeiterschutzgesetz enthaltenen Bestimmungen, die Feststellung der Unfälle und ihrer Ursachen, die Wahrung der Interessen der Arbeiter gegenüber dem Ar­beitgeber übernehmen sollen. Die Frage, ob auch eine Maximal arbeitszeit für die ländlichen Arbeiter festgelegt werden soll, fowie diejenige einer Reform des Verhältnisses des Gesindes find noch zurückgefeßt; man wird sich hierbei begnügen, Ste­folutionen einzubringen, in denen die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Verhältniffe dieser Arbeiterklassen gerichtet

England. Von den Verbrechern, welche vor acht Tagen die große Themfebrücke in London   in die Luft sprengen woll­ten, ist noch feine Spur entdeckt, und bereits fommt die Nach richt von einem neuen Dynamit- Attentat in der Nähe des Königlichen Windsor- Schlosses. Durch ein am Sonnabend früh in dem Gepäckraum des Bahnhofes von Windsor ausgebrochenes Feuer wurde sowohl das Gepäck­

Die Pariser   Geheimpolizei.

In seinem jüngsten Werke: L'écume de Paris" vers mittelt Albert Wolff  , der vorzügliche franzöfifche Caufeur, auch die Bekanntschaft seiner Leser mit dem Haupt der Pariser Ge­heimpolizei, chef de la police de la Sûreté) einem Beamten, der mit nicht mehr als 230 Untergebenen die Tausende von Ver brechern der Hauptstadt in Schach   zu halten ersteht.

werden foll.

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Zur Erledigung der ihr überwiesenen Theile des Mi­litär- Etats hat die Budget fommission des Reichstages im Ganzen 12 Sigungen gebraucht.

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Die

Die Frequenz in den Gemeindeschulen am 1. Novem ber 1884 stellt sich wie folgt: Es bestehen z. 3. 148 Schulen mit 2447 Klassenzimmern, von denen 17 unbesezt sind. Dies selben schließen 2 Privat- Gemeindefculen mit 24 Klaffen ein, so daß 146 Gemeindeschulen mit 2323 Klassenzimmern bestehen. Die Zahl der überzähligen( fliegenden) Klassen beträgt 114; es find also in Summa 2444 Klaffen vorhanden, in denen unterrichtet wird. Eingeschult find 65 946 Knaben und 68 778 Mädchen, zusammen 134 724 Kinder; unbenugt find 4274 Bläge, denen die Pläge in den 17 unbenusten Klassenzimmern zuzurechnen find. Die Durchschnittsbefegung einer Klaffe bes trug am 1. November cr. 55,12 Köpfe. Die Zahl der am 1. November cr. eingeschulten Kinder überstieg die der am 1. Mai cr. eingefchulten um 4322. Die fliegenden Klaffen find um 22, nämlich auf 114 geftiegen. Die zur Zeit unbenusten Klaffenräume werden voraussichtlich zum 1. April f. J. in Be­nugung genommen werden.

-Eine Petition des Vorstandes des Vereins Berliner   Restaurateure auf Eilas gesetzlicher Be stimmungen, welche den Brauereien den Verkauf ihrer Bier­fabrikate nur in geaichten, mit dem Sollinhalte bezeichneten Gebinden gestatten, ist von der Petitionskommission als zur Erörterung im Reichstage nicht geeignet er flärt worden. Die Veranlassung zu diesem Beschlusse wird vermuthlich in dem Umstande zu suchen sein, daß die Petition nur mit den Worten der Vorstand 2c." unterzeichnet ist; nach einem früheren Beschluffe der Kommission sollen aber die Be­titionen vnn Vereinen, welche teine Korporationsrechte haben, nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie unter dem Namen eines Mitgliedes eingereicht werden. Wenn der Vorstand des Vereins der Restaurateure seine Petition noch zur Berathung bringen will, so thut er gut, fie sofort als Petition der Vor­standsmitglieder zu wiederholen. Im Tegle fann selbstver ständlich auf etwaige Beschlüsse des Vereins Bezug genommen werden, auch ist ein Busaz zu den Unterschriften in diesem Sinne statthaft.

Es ist unmöglich, zu sagen, wann der Tag dieses Beamten beginnt, wann er endet, denn er ist allzeit auf dem Bosten; er schläft sozusagen nur mit einem Auge und ist im Augenblick wieder auf den Beinen, wenn der Telegraph der Polizeiftatiton ein wichtiges Ereignis meldet. Auf letterer versuchen es 30-40 Mann, so gut, wie fie können, auf ihren Feldbetten auszuruhen, bereit aufs erste Singnal unmittelbar aufzuspringen. Diese Männer haben teine andere erlaubte Waffe, als eine eiferne Feffel, das sogenannte ,, cabriolet  ". Freilich ist dies ein wirk­fames Werkzeug denn wenn die Fauft des Verbrechers ein­mal in diese eiserne Kneifsange gesperrt ist, fann der Polizei­agent ihm bei dem geringsten Widerstand die Knochen zer­brücken eine eigentliche Waffe kann man diese Feffel aber wohl nicht nennen. Das ,, cabriolet  " bient nur dazu, den Ver brecher, wenn man ihn verhaftet, festzuhalten. Entsteht für den Agenten wirkliche Gefahr für sein Leben, so nüßt dies Werkzeug sehr wenig, und darum hat jeder Agent stets einen Revolver bei sich. Es ist ihm allerdings verboten, eine solche Waffe zu tragen, und er wird von derselben, ebenso wie jeder andere Bürger, nur in Fällen der Nothwehr Gebrauch machen. Doch ist das Tragen des Revolvers Nichts weiter als eine Borsichtsmaßregel, wie so viele gewöhnliche Bürger sie auch anwenden, welche in abgelegenen Gegenden der Stadt mohnen - gleichwohl mit dem Unterschiede, daß der Bürger, wenn er angefallen wird, augenblicklich auf den Angreifer losbrennen wird, ohne sich weiter um die Bezahlung der 60 Franca Gelbbuße zu kümmern, welche auf das Tragen ver botener Waffen gesett ist, während der Agent erst aus Pflicht­gefühl von seinen Fäusten Gebrauch macht und fich lieber einigen Dolchftichen aussest, anstatt den Revolver zu gebrauchen. Darum flußt auch in dem Kampfe, welcher der Verhaftung eines gefährlichin Verbrechers gewöhnlich vorausgeht, sehr oft 3 Blut des Agenten, während der Gauner mit ein paar slägen davon fommt.

ot wie Paris  , in der das Verbrechen eigent­

Lokales.

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cr. Auch der goldene Sonntag", die letzte Hoffnung der Geschäftsleute ist vorbei, wie er ausgefallen ist, wer fann's wiffen? Im prächtigsten Gas- und Lampenlicht erscheinen die reich dekorirten Schaufenster und durch die Straßen zieht der Strom der schaulustigen Menge. Weihnachten das Jdeal aller Kinderherzen, die Hoffnung zahlreicher Dienstboten, der legte Anker des vor dem Stranden bangenden Geschäftsmannes naht. Leider entspricht die gegenwärtige Situation- selbst die feineswegs winterliche Witterung nicht ausgenommen den vielfachen Wünschen und Hoffnungen nicht im Geringften. Von Gulfituirten abgesehen, bei denen Wunsch und Wunsch befriedigung fich deden, herrscht eine nahezu gedrückte und peinliche Stimmung in den Kreisen des kleineren Bürgerthums, wie auch des Arbeiterstandes. Es ist als ob garnicht Weih nachten wäre. Ueberall wartet man in den Gefchäften auf die Kauffraft der großen Maffe, auf den Konsum durch den Ar beiterstand. Welcher Widerspruch! Der Arbeiter soll sparen, das Geld zusammenbalten, Nothpfennige" zurücklegen, und hier wartet eine ganze Kategorie Menschen bei Strafe des eignen Untergangs- mit Sehnsucht darauf, daß der Arbeiter von feinem Lohn möglichst viel anwende, am besten sich ganz ausgebe. Aber das ist die widerspruchsvolle, bürgerliche Gefell  schaft. Was verdient der Kaufmann durch das Kaufen der reichen Leute? Villeicht die Miethe, das Gas, die Annonzen. Und was soll der Arbeiterstand durch sein Kaufen dem Geschäfts­mannn zu bezahlen ermöglichen? Die Fristung der eigenen leiblichen Eriftens, sowie die der Kommis, Verläuferinnen und

sonstiger Bediente testen. Endlich lauern auch im Hintergrunde die Wechsel, deren Bezahlung wesentlich vom Konsum der Maffe, dem Arbeiterstande abhängt. Das ist das ,, Hangen und Bangen in schwebender Pein" des Geschäftsmannes. Born im Schaufenster prächtige Waaren und Lichterglans, aber hinten die drohende Pleite. Wehe, menn die erhoffte Weihnachtswoche fchlecht ausfällt! Und alle Anzeichen sprechen dafür. Aeußerst gedrückte Löhne, Arbeitslose in Menge, beeinträchtigen unges heuer die Kauffraft. Dazu tommt die nimmer tastende Sorge, die selbst den fümmerlich geschmückten Weihnachtsbaum um treift, die Sorge für die Miethe zu Neujahr. Wo käme da die Ruhe, die Beschaulichkeit her, die dem liebsten Feste unserer Kindheit, dem Weihnachtsfeste eigen sein soll? In wie vielen Familien zieht mit dem Winter und der Arbeitslosigkeit nicht Der Kummer ein und tritt nicht an Stelle des Wunsches nach Kuchen der bescheidenste Wunsch nach trockenem Brot? Un verkennbar nimmt die Kauffraft der Arbeiter auch für Weih­nachtssachen von Jahr zu Jahr ab; es steigen die Mietben, Die Steuern, die Preise der unentbehrlichsten Lebensmittel, dagegen fallen die Preise der Industrieprodukte, zu dagegen fallen die Preise Kann folge der Großindustrie und Massenproduktion. ftcb diese billigen Preise zu machen, wenn die Lebensmittel alljährlich eine immer größere Quote feines stetig bleibenden oder selbst sinkenden Jahres

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Agenten und wird auf Grund der sonderbaren Bekenntnife, welche ihm entlodt wurden, in Haft abgeführt.

lich keinen Tag Ruhe häit, muß auch das Haupt des Sicherheitsdienstes stets bereit fein. Von einem geregelten Leben, wie ondere Sterbliche es führen, fann bei ihm keine Rede sein. Der Chef schläft, wenn er fann, ist, wenn er Beit hat, erholt sich, wenn gerade Nichts zu thun ist; jeden Tag ist er Morgens 8 Uhr auf der Präfeftur, um die Rapporte der all­gemeinen Inspektoren entgegenzunehmen. Dann wohnt er, so viel ihm möglich, dem Hauptverhör derjenigen Gefangenen bei, welche während der Nacht arretirt worden sind; später geht er dann in sein Bureau, um diejenigen Personen zu empfangen, die ihn zu sprechen wünschen oder die er zu fich entboten. Das Bureau des Chefs ist im ersten Stockwerf in einem dunklen tiefen Gang. Was lönnten die Wände dieses Kleinen Bimmers Alles erzählen! Aber sie find stumm, ebenso wie die Agenten selbst, für welche Geheimhaltung die erste Pflicht ist. Auch wenn er entlassen ist, darf der Agent fein Sterbens­wörichen von dem erzählen, was er während seiner Dienstzeit sah und hörte. Darum wurde Canler, der f. 3. einen Band Memoiren herausgab, von den Dienern der Polizei allgemein als Verräther betrachtet. Das Bureau des Chefs ist ein lleines Bimmer, verfehen mit einem vergitterten Fenster nach der Straße, durch welches man auf den Pont Neuf blickt. Das Meublement besteht aus einigen gewöhnlichen Stühlen und einem niedrigen Lehnstuhl. Let erer wird mit Vorliebe. den Verbrechern als Sigplat angewiesen, damit die Agenten, Die hinter ihnen stehen bleiben, fie beffer in der Gewalt

haben.

Somit tommt ganz Paris   dem Chef vor Augen. Die Ehre mancher angesehenen Familie ruht in seinen Händen, und mancher Streit und durch ihn beigelegt, der ohne seine Einmischung vor dem Richter hätte geschlichtet werden müssen. E: führt nicht nur die Befehle der Richter aus, sein Arbeits feld liegt auch außerhalb der Justis. Die Gauner haben c Hieber, wenn fie von ihm verhört werden, als von dem In struktionsrichter. Die elben fennen das Strafgesetzbuch durch und durch und wissen sehr gut, daß das Verhor des Polizei Chefs nicht so bindend ist, wie dasjenige, welches fie bei bem Instruktionsrichter zu befiehen haben. Auch ist es ihnen fiar, Daß der chef de la Sûreté zur Belohnung für ihm gemachte vertrauliche Mittheilungen ihr Loos angenehm verbenern lann. Er fann den Gefangenen Tabat verabreichen laffen, Bapier für Bigarretten und ihnen noch andere Bergünstigungen zugeftehen, wofür sie nichts weniger als undankbar find. Ein Päckchen Tabat hat oft mehr Einfluß auf das verstockte Gemüth eines Mörders, als alle Ermahnungen des Untersuchungsrichters. Polizeichef erscheinen, einen gastfreien Tisch, denn stets wird ein Frühstück für fie angerichtet, wenn fie längere Zeit aufges halten werden; ficherlich ein ganz besonderes Trattement für Menschen, welche an die Kost von Mazas( Buchthaus von Paris  ) gewöhnt find. Die Dejeneurs werden von einem in der Nähe wohnenden Weinhändler herbeigeschafft, es wird aber stets Sorge getragen, daß die Gäste nur stumpfe Meffer ohne Spigen in die Hand bekommen. Es ist ein sonderbarer Anblick, eine Anzahl von Morogesellen, alle in dieselbe Sache verwidelt, fich an Kotelettes und Wein gemächlich delektiren zu ſehen, de Abwartung des Augenblicks, wo was Haupt ber Polizei fe

Der Chef selbst hat weder an sich, noch in seinem Bureau

Waffen, hat dies aber auch nicht nöthig, tenn er steht unter dem Schuße derjenigen seiner Agenten, welche ihm zugleich als Sefrefäre und Beamten dienen. Es ist ein sehr verschiedenes und eigenartiges Bublikum, welches tagtäglich dem Chef der Geheimpolizet feine Aufwartung macht: Schiafstellenvermiether, welche er ausfragen oder wainen will; Menschen aus allen Eden von Paris  , die einer verschwundenen Person nachspüren; Eltern, die ein verirites Schaf auf den richtigen Weg zurück bringen wollen und um alle Gerüchte in ihrer Nachbarschaft zu vermeiden lieber auf die Präfettur gehen, als zum Bo Der Chef horcht mit größter lizei- Kommiffar ihres Viertels. Aufmertiamfeit auf dasjenige, was ihm hier vorgebracht wird. Dem Einen giebt er einen guten Rath, den jungen Mann

verhören fann.

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willen gegen die Diener der Geheimpolizei. Im Augenblicke, Im Allgemeinen hat der Verbrecher keinen direkten Wider wo fie ihn paden, mag er vielleicht wüthend auf fie feien bald ist das aber vergessen, dank den Erleichterungen, welche fle in das firenge Regime von Mazas zu bringen wiffen. Jn der Kammer des Untersuchungsrichters, der ihn fühl und strenge ausfragt, während der Griffier jede Antwort aufschreibt, ift der Miffethäter sehr zurückhaltend und alle Beit auf feiner spornt er an, nach Hause zinüdzukehren, ein Anderer wieder, but. Aber beim Polizeichef wird nicht jedes Wort genau ab gewogen. Dort unterhält man sich gewiffermaßen mit ihm,

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