Reform" in ein schnelleres Tempo und in richtigere Geleise| überzuführen. Solchen Zuständen gegenüber wäre es in der That am Plage auszurufen: Unerhört! Unerhört!

Politische Webersicht.

Die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die in land- und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Arbeiter ist endgiltig vom Bundesrath beschlossen worden. Die Be ftimmungen des angenommenen Entwurfes schließen sich so viel wie möglich dem allgemeinen Unfallversicherungs- und Krankengesete an. Von dem ersten Theile, Allgemeine Bes ftimmungen", bezeichnet das Folgende die Grundlage und Richtung des Gefeßes:

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§ 1. Alle in land- oder forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Arbeiter und Betriebsbeamten, Lestere sofern ihr Jahres Arbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt zweitausend Mart nicht übersteigt, werden gegen die Folgen der bei dem Betriebe fich ereignenden Unfälle nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesezes versichert. Daffelbe gilt von Arbeitern und Betriebsbeamten in land oder forstwirthschaftlichen Nebenbetrieben, sofern sie nicht bereits nach Maßgabe des§ 1 des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 versichert sind. Wer im Sinne dieses Gesetzes als Betriebsbeamter anzusehen ist, wird durch statutarische Be­stimmung der Berufsgenossenschaft für ihren Bezirk festgestellt. Als landwirthschaftlicher Betrieb im Sinne dieses Gefeßes gilt auch der Betrieb der Kunst- und Handelsgärtnerei. Auf die ausschließlich in Haus und Biergärten beschäftigten Arbeiter findet dieses Gefeß keine Anwendung. Db ein Betrieb im Sinne dieses Gefeßes als ein land- oder forstwirthschaftlicher anzusehen ist, entscheidet im Zweifelfalle das Reichs- Verfiche­rungsamt.§3. Als Jahresarbeitsverdienst der Betriebsbeamten, soweit sich derselbe nicht aus mindestens wochenweise firirten Beträgen zusammensett, gilt das dreihundertfache des durch­schnittlichen täglichen Verdienstes an Gehalt oder Lohn. Als Gehalt oder Lohn gelten dabei auch feste Naturalbezüge. Der Werth der legteren ist nach Durchschnittspreisen in Ansatz zu bringen. Dieselben werden von der unteren Verwaltungsbehörde festgesezt. Nach§ 4 findet dieses Gesez auf Reichs-, Staats­und Kommunalbeamte keine Anwendung.

Dem Bundesrath ist ein Antrag Preußens, betref fend einen 3usas zum§ 12 des Gefeßes wegen Erhebung der Tabaks steuer vom 16. Juli 1879 zugegangen. Die Zu­sazbestimmung lautet: Die obeisten Landes Finanzbehörden find ermächtigt, ausnahmsweise zu gestatten, daß die Gewichtss ermittelung erst nach dem 31. März, jedoch spätestens bis zum 31. Mai des auf das Erntejahr folgenden Jahres geschehe.

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Greiz . Bis jetzt ist folgendes Wahlresultat bekannt: Wiemer( Sozialist) 3390, Liebmann( tonservativ) 1646, Kirmse( Mittl. Volkspartei) 46. Die noch fehlenden Drt­fchaften ändern nichts mehr. Wiemer ist somit gewählt. Straffolonien? Unter den Ausführungen des Observer" über die neuen deutschen Annerionen" Dieses Ausdrucks bedient fich die englische Presse ohne Rückhalt ist besonders ein Hinweis darauf erwähnenswerth, daß Deutschland in der Südsee möglicherweise die Einrichtung von Straffolonien beabsichtigen könne. Das Blait schreibt: Der Schritt ist einer, den Fürst Bismard seit geraumer Zeit beabsichtigte. Er flärte doch der sächsische Premierminister vor einiger Zeit öffent­lich, Fürst Bismard hätte ihm gesagt, er billige die Idee, deutsche Kolonien im stillen Ozean für Handelszwicke und Straffolonien zu gründen. Angenommen, daß die Mel­bung von der Annerlon wahr ist, so giebt es einen Punkt, be­treffs dessen unsere Regierung Anspruch auf befriedigende Er­flärungen hat. Geht Deutschland mit der Abficht um, diese neuen Niederlassungen als Straftolonien zu benußen? Beabsichtigt es dies, so wird es unmöglich sein, der australis fchen Forderung zu widerstehen, welche darauf gerichtet ist, eine Bolitik teutonischer Ausdehnung, die völlig unerträglich für Australien sein muß, zu bemmen. Aus feinem anderen Grunde könnte indeß in dem gegenwärtigen Stande der öffentlichen Meinung in England irgend ein Einwand gegen deutsche Annerionen im Stillen Ozean erhoben werden."

Desterreich Ungarn . Der Kaffirer der Estompte- Bank in Wien , Amschler, welcher den Gegenverschluß der Jauner anvertrauten Raffe führte, ist verhaftet worden. Das mit Umschler angestellte Verbör soll ergeben haben, daß derselbe an den strafbaren Handlungen Jaunet's und Kuffler's be­thetligt gewesen sei. Die Pester Polizei hat in einem Be Diensteten der hiesigen Hauptpost, Namens Joseph Szabo, den Thäter des im November verübten Postdiebstahls von 5143. aus einem nach Jaßbereny, abgegangenen Boftbeutel entdeckt. Das Geld ist in Veszprim in einer Scheune vergraben aufge­funden worden. Gewiß ist der Zufall der Polizei bei dieser Entdeckung zur Hilfe gekommen, denn unter der Wirthschaft, wie fte bis dato in Polizei- Kreisen vorhanden war, ist an eine gründliche Untersuchung größerer Spigbübereien wohl faum gedacht worden. Die ans Tageslicht ge" ommenen forrupten ungarischen Polizei Verhältnisse, zeugten nicht blos von polizeilichen Mißbräuchen sondern auch von einer

Das ist unmöglich! Mein Vater liebte mich wie sein eigenes Leben. Amberg sprach die Unwahrheit."

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Ich habe denselben Einwand gemacht; Amberg aber meinte, daß die Nachricht von dem verübten Verbrechen Dich vollständig seinem Herzen entfremdet, seine Liebe zu Dir vollständig ertödtet habe... Ja, wenn er die Wahr­heit sprach, so hat Dein Vater seinen Fluch auf Dich ge­schleudert und einen heiligen Eid geschworen, Dich nie wieder sehen zu wollen."

Felix sank erbleichend in den Stuhl zurück.

Er bedeckte sein Antlig mit den Händen und verharrte einige Beit im Schweigen.

Die Dualen seiner Brust aber sah man an dem kon­vulfivischen Athmen und den Seufzern, welche tief hervor­gepreßt wurden, an dem Bittern feiner Lippen, welche das Wort Fluch" zu wiederholen schienen.

Ich beklage Dich von ganzem Herzen," nahm Mar nach einer Weile das Wort. Es macht mir Pein, der Unglücksbote sein zu müssen, der Deinem bekümmerten Herzen noch mehr Qualen bereitet. Aber nachdem ich Dir nur das Schlimme gesagt, laß mich auch dasjenige aussprechen, was mit für Dich tröstlich und beruhigend fcheint."

Kopf.

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Felix ließ die Hand sinken und schüttelte traurig den Gewiß nicht!" Giebt es dergleichen für mich?- " doch, mein Freund! Ich habe nämlich einen ge­wissen Verdacht nicht bekämpfen tönnen, der während meiner Unterredung mit Amberg in mir aufstieg."

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Welchen Verdacht?"

" Daß Amberg log!"

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Woraus schließt Du das?"

Nach Deinem Verschwinden kann Dein Vater Dich nicht gehaßt und verflucht haben, denn sonst hätte er keine Schritte gethan, um Deine Rückkehr zu ermöglichen." Felix horchte gespannt auf.

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Max fuhr fort: Die Schritte bestanden darin, daß er bei Deiner vorgesezten militärischen Behörde Deinen Abschied erwirkte. Du begreifft, daß man dort Dein Ver­schwinden als Desertion bezeichnete und daß man Dich,

tief liegenden Versumpfung der Justiz und Verwaltung. Die Gattin des obeisten Polizeichefs wird wiederholt beschul­digt, 600 Gulden, 25 Dufaten, ja selbst quartaliter eine Rente bezogen zu haben von Leuten, die Konzeffionen zu Kaffees häusern, Nachtlokalen u. j. w. haben wollten und denen die Polizei nicht nur die gewünschten Lizenzen ertheilte, sondern das skandalöse Treiben in diesen Vergnügungslokalen" so lange duldete, als die Geldablieferung erfolgte. Der Ratten­fönig von Klagen gegen die Gattin des Oberstadthauptmannes wurde von dem Staatsanwalte zwar trotzdem verworfen, aber es bleibt doch eine Thatsache, daß die Budapester Bolizei mit Gaunern und Banditen unter einer Decke gespielt hat.

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Schweiz . Die soziale Frage drängt sich auch in der Schweiz immer mehr in den Vordergrund und die verschiedenen Barteien find gezwungen ihr gegenüber Stellung zu nehmen. Nachdem die Neue Zürich . Btg." mit einem sozialen Pro­gramm aufgetreten ist, ist auch auf radikaler Seite eine Manifestation zu Gunsten der sozialen Reform erfolgt. Herr Nationalrath Bleuler hat auf dem demokratischen Bartei­tage in Winterthur , der vor acht Tagen stattfand, die Aufgaben der Demokraten für die Zukunft festgestellt. Er steht das öffentliche Leben je länger je mehr nach der eidgenössischen Seite gravitiren und den Staatssozialismus im Gegensatz zum alten Rechte, Polizeis und Manchesterstaat sich zucignen. Die wirthschaftlichen Fragen stehen oben an, das, was des Volkes Brod berührt, wird i est mehr besprochen, als formale politische jest mehr besprochen, als formale politische Puntte." Doch auch das Formale, die Staatsorganisation, hat ihr Recht. Obenan stehen die Volksrechte und ihre schweizerische Organisation, da gebe es Arbeit für die Demo­fraten. Herr Bleuler zeigte, daß der heutige Bustand, bei welchem die Gesetzgebung nur in den Händen der Bundesver sammlung liegt, allein der Obstruktionspolitik diene. Gebe man dem Volfe eine obligatorische Abstimmung und die Initiative, so werde es sich an den ruhigen, verständigen Gebrauch gewöhnen und dem leidenschaf lichen Treiben der Steinpolitik aus Obstruktion den Rüden kehren. Das Programm des Herrn Bleuler lautet: Versiche rung von Staatswegen mit Belastung der Besigenden, der Grundrente und der Arbeit geber; Versicherung gegen die Elemente, Versicherung des Lohnarbeiters auf Alter und Invalidität."

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Rußland. Auf Vorschlag des russischen Kriegsministers hat der Kaiser den Bau neuer und starker Festungswerke in Batum , Poti , Kars und Michailovski im nächsten Jahre fanttionirt Auf Anordnung der Petersburger Polizei sollen fanttionirt alle Sezer, ehe fie die Druckereien, in denen sie beschäftigt, verlassen, allabendlich einer Durchsuchung unterzogen werden. Die Polizei glaubt, daß diese Männer in Verbindung mit der geheimen Presse stehen, aus der so viele aufrührerische Druckschriften hervorgehen. Die Ar­beiter und deren Meister protestiren energisch gegen diese Maß­regel. In dem Prozesse gegen Rykow und Genoffen sind Durch das heute verkündete Ürtheil die Angeklagten nach den Anträgen des Staatsanwalts, und zwar Rykom zur Verban­nung in eine weniger entfernte Gegend Sibiriens , die übrigen Angefiagten theils zur Verbannung, theils zu Buchthausstrafen verurtheilt worden; außerdem sind dieselben zu einem Scha densersaz im Betrage von neun Millionen Rubel verpflichtet.

Großbritannien und Irland. Michael Davitt , der Gründer der irischen Landliga, hat eine Reise nach Südeuropa , Indien , Australien und Amerika angetreten, die ihn nabezu zwei Jahre von England fern halten wird. Davitt beabsichtigt, in den erwähnten Ländern durch Botträge Propaganda für die von ihm verfochtene Nationalifirung des Landes zu machen.- James Ellis French, der ehemalige Chef der Geheimpolizei in Jtland, welcher eines schweren Vergehens gegen die Sittlichkeit angeklagt ist, wurde am Sonnabend zum dritten Male vor die Geschworenen gestellt. Diesmal wurde er schuldig gesprochen und zu 2 Jahren Gefängnik, verbunden mit harter Arbeit, verurtheilt. Sm ganzen Lande rumort es gewaltig. In London haben sich schon Tausende von Personen bereit erklärt, gegen die Hausbefizer, Strife" zu machen, sobald das Kom­mandowort ausgegeben wird. In der Grafschaft Ster find Meetings der Farmer im vollen Schwange, um den Landlords mit einer allgemeinen Verweigerung der Pachtzahlung ent­gegenzutreten. In Schottland ist die gleiche Bewegung ganz allgemein geworden und in mehreren Grafschaften haben die Pächter bereits thatsächlich die Rentenzahlungen eingestellt, wodurch eine Krise heraufbeschworen erscheint, die ernste Berwickelungen zur Folge haben dürfte. Auf der Insel Stye, wo Die Kleinpächter entschiedene Stellung ein­genommen haben, ist es abermals zu ernstlichen Ausschreitungen gekommen. Der Gerichtsvollstrecker, welcher nach dem Dorfe Valtos gekommen war, um den renitenten Bächtern die Bacht fündigungen einzuhändigen, wurde von einer aus der ganzen Nachbarschaft zusammengestromten Volksmenge gewaltsam vertrieben und auf seinem schleunigen Rückzuge verfolgt. Wer weiß, wie es ihm ergangen wäre, wenn ihm nicht eine Jagdgesellschaft, die sich in der Nähe befand, zu Hilfe gefommen wäre.

falls Du zurückkehrtest, als Deserteur bestraft haben würde, wenn nicht Dein Vater sofort Deinen Abschied nachgesucht und erhalten hätte. Er hat also an Deine Rückkehr geglaubt und Dir den Weg zur Rückkehr erleichtern geglaubt und Dir den Weg zur Rückkehr erleichtern wollen."

,, Mein guter Vater! Er hat dem Sohne, welchen er hassen und verachten mußte, dem Undankbaren, den Weg haffen und verachten mußte, dem Undankbaren, den Weg der Rückkehr offen halten wollen."

Das scheint mir wenigstens unzweifelhaft.... Wie ist aber eine solche Handlungsweise mit dem Fluche Deines Waters in Verbindung zu bringen?"

,, Er wird jene Schritte gethan haben, bevor er von meinem Verbrechen gehört hatte."

In Bezug auf das Verbrechen, lieber Felix, ist mir auch ein Bedenken aufgetaucht, das mir gar nicht so un­wichtig erscheint."

,, Ein Bedenken; in wie fern?"

,, Amberg sprach nicht von einer Ermordung Wredow's, sondern nur von einem Verschwinden desselben."

,, Er hat einen gelinderen Ausdruck gebraucht, aus Rücksicht für den Namen meines Vaters."

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Amberg ist nicht ein Mann, der nach einem gelinderen Ausdrucke fucht, um auf Jemanden Rücksichten zu nehmen, der ihm bei seinen Intentionen im Wege steht. Wie ge= sagt, mir ist die Sache aufgefallen. Du magst mich aus lachen, Felix, einen Augenblick dachte ich daran, daß Du Dich am Ende selbst eines Verbrechens anklagtest, das Du gar nicht begangen haft."

Felix machte eine abwehrende Bewegung.

An meinem Verbrechen ist kein Zweifel. - ich gerieth mit redow in Wortwechsel, als er an mich das Anfinnen stellte, ihn bei der Entführung des Fräulein von Steinberg zu unterstügen... Ich hielt ihm das Verwerfliche feines Planes vor, ich nannte es unehrenhaft. Er ant­wortete mir, daß er an meine Freundschaft appellirt habe; wenn ich meine Hilfe verfage, so würde er seinen Plan ohne mich ausführen.- Ich erklärte, daß ich mich dem widersetzen würde.... ein Wort gab das andere, bis

Egypten. In offiziellen englischen Kreisen beginnt man jest endlich- so wird dem ,, Gaulois" aus London gemeldet- über die Resultate der Sudan Expedition unruhig zu werden. Lord Hartington verhchlt nicht seine Besorgnisse dar über, daß General Gordon feine Miene macht, Lord Wolseley entgegenzugehen, der bis Debbeh und Korti vorgerückt ist, ohne fich mit den Belagerten in Verbindung seten zu können. Seit dem 4. November ist man ohne alle Nachrichten aus Khartum , und man äußert selbst Verdacht wegen des Briefes Gordon's, der dieses Datum trägt. Viele glauben neuerdings an den Fall dieser Stadt und den Tod des Generals. Es wäre sonst kaum zu erklären, warum er, von der englischen Armee nur durch eine Wüfte getrennt, welche die Araber in einer Woche durch ziehen, keine Nachricht von sich gebe, besonders da der Lauf des Nil von Khartum bis Girgeh frei ist und von diesem Drt bis Debbeh, wo ein englisches Korps steht, nur zwei Marsch tage find.

In Asien rüden sich Ruffen und Engländer immer näher. Die Regierungen beider Staaten haben eine sog. Grenzregulis rungskommission nach Afghanistan geschickt um streitige Bunkie zu regeln. In Wirklichkeit handelt es sich wohl nur darum, wer von den beiden den fettesten Bissen erhalten soll. Wer den Emir für sich hat, der hat das leichteste Spiel und deshalb fucht jede der Kommiffionen es der andern bei demselben zuvor zuthun. Die englische Regierung ist keineswegs sonderlich von der drohenden Nachbarschaft der Ruffen erbaut; und ihr Un muth wird durch die neuesten Berichte noch gesteigert, weil nach denselben die Engländer dem Anschein nach den Kürzesten ziehen werden.

Nord- Amerika . Laut Meldung aus Nem: Dort ist in dortigen Handelskreisen die Bewegung, auf Wiedervergel tungsmaßregeln gegen deutsche Ausfuhrartikeln zu dringen, reuerdings im Wachsen begriffen. Veranlassung sollen dazu bie jüngst von der deutschen Regierung befundete Feindselig feit gegen amerikanisches Petroleum und die drohende Annahme eines Differentialtarifs sein, der rufflsches Del begünstige. Seitens der Schweinefleisch- und Petroleumproduzenten wurde jest im Hinblick auf die Maßregeln, welche, wie erwartet wird, der Rongreß gegen deutsche Artikel, die nach den Vereinigten Staaten exportirt werden, ergreifen dürfte, eine mächtige Ber einigung gebildet, und in gewiffen Kreisen werde geglaubt, daß die neue Administration eine fühne und entschloffene Po litik in dieser Richtung einschlagen werde.

Lokales.

g. Ein seltener Fall. Der Minister des Innern hat vor Kurzem dem Knaben Johann Kochhan zu Heinersbrück ( Kreis Cottbus ) für die von ihm am 3. April d. Js. bewirkte Nettung der dreijährigen Anna Hügler daselbst vom Tode des Er trinkens die Erinnerungsmedaille verliehen.

Alter Weihnachtsgebrauch in der Mart. Vor hundert Jahren etwa, so schreibt der Bär", hatte sich in einzelnen märkischen Städten der Gebrauch noch erhalten, daß neun Tage lang vor dem Feste die sämmtlichen Hirten Abends eine Zelt lang auf ihren Hörnern blasen mußten. Da die männliche Jugend, die zur Aushilfe den Hirten gelegentlich beigegeben war, auch hierbei mitwirkte, so entstand bei dem Blasen ant verschiedenen Enden der kleinen Städte ein heftiges, anhalten des, unharmonisches Geräusch. Ueber die eigentliche Bedeutung war schon damals wenig Aufklärung zu erhalten. Einzelne hielten dies Blasen für eine alte Verpflichtung der Hirten, gegen welche sie von jedem Wirthe zu Neujahr einen Küpel z erhalten gewohnt waren; Andere führten es auf jene Beit zurück, da noch Wölfe in der Umgegend hauften, die vor dem Fefte verscheucht werden sollten. Inspektor Bauer zu Boffen, der sich dieserhalb an einen bejahrten Rüfter wandte, erhielt die einfache Aufklärung: Je nun, sollten die Hirten zu Bethlehem den Heiland so schlechtweg empfangen, und nicht bei seiner An­kunft posaunt haben?"

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Eine unerwartete Weihnachtsfreude murde einer armen, in der Muladstraße wohnenden Wittme zu Theil. Der Che mann derselben lam vor einigen Jahren durch einen Unfall ums Leben, seit welcher Zeit der bedauernswerthen Frau die Sorge für ihre drei Kinder allein oblag. Um aber das Maaß des Elends voll zu machen, stellte sich bei der Aermsten Ge lentgicht ein, welches Uebel vollständige Arbeitsunfähigkeit im Gefolge hatte. Nun stieg die Noth von Tage zu Tage, so daß bald das lezte Wirthschaftsstück verkauft werden, und die unglückliche Mutter mit ihren Kindern eine Schlafftelle beziehen mußte. Von diesem harten Geschick erfuhren die Stammsäfte des in der Rosenthalerstraße belegenen Restaurants Julius Herzog, als jüngst über die Verwendung der am Stammtisch eingegangenen Strafgelder Befchluß gefaßt werden sollte. In diesem Café besteht nämlich der Usus, daß solchen Gästen, welche beim Statspiel oder gelegentlich der Unterhaltung ungewöhnlicher Erregung Ausdruck geben, vom Wirth sofort eine verschlossene Epatbüchse vorgesetzt wird, der dann ftillschweigend als Mi nimum gewohnheitsmäßig ein Behnpfennigftüd einverleibt au werden pflegt.

Ueber die auf diese Weise eingegangenen Gelder wurde nun zu Gunsten der nichtsahnenden Wittwe ver

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wir hart aneinander geriethen.... Da sagte er: ,, Thue, was Du willst," und wollte an mir vorüber, um die junge Dame, welche uns vorausgegangen war, zurück zu holen und mit ihr sofort die Flucht zu bewerkstelligen Ich stellte mich ihm in den Weg.... der Pfad war sehr schmal, er konnte nicht vorbei, ohne mich zur Seite zu drängen. brängen.... Er versuchte das, aber ich stieß ihn zurüc Der Felsabhang war mehr als achtzig Fuß hoch Ich sah ihn die Felsenwand hinabstürzen und hinter dem Vorsprung verschwinden."

Das glaube ich Ales", antwortete Mar; aber weißt Du denn auch, daß er wirklich die ganze Höhe hinabgestürzt, daß er todt ist?.... Ich kann mir nicht helfen, ich tomme immer wieder darauf zurück, daß Herr Amberg nur von einem Verschwinden Wredow's sprach."

Auch sein Tod ist unzweifelhaft...! Ich eilte in den Gasthof zurück, geängstigt von den Furien des Ge wiffens, gefoltert von dem Gedanken, daß im nächsten Augenblick die Häscher den Mörder meines unglücklichen Opfers aufsuchen, mich ergreifen, ins Gefängniß schleppen

würden.

Die Schande meines Namens, mein uns glücklicher Vater, das Schreckensgespenst des Zuchthauses, das Alles trat in furchtbarer Gestalt vor meine Seele.... D, mein Gott! Enisegen ergreift mich noch heute, wenn ich daran dente."

Auch das glaube ich Alles, lieber Freund; aber der Beweis, daß Wredow todt ist?"

Auch diesen Beweis sollte ich erhalten, wenn ich es ohnehin nicht schon gewußt hätte.. Noch am Morgen des anderen Tages, als ich eben hinabging, meine Rech nung zu bezahlen, um das Haus und die Gegend zu verlassen, da sehe ich ein Zeitungsblatt auf dem Tische liegen

nach; das Erste, was ich erblicke, das ist die Nachricht, daß man am Fuße des unteren Abhanges vom Königstein ben Leichnam eines Mannes gefunden habe, der nach seinen Papieren dem Militär angehöre... die Zeilen flimmerten vor meinen Augen, ich fonnte nicht weiter lesen.. wußte, wer der Todte sei."

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