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fügt. Die noch in später Abendstunde herbeigerufene Frau| war vor Rührung feines Wortes mächtig, als ihr der einige dreißig Mark betragende Inhalt übergeben wurde. Dank der era ähnten Einrichtung konnte somit einer unglücklichen Familie eine namhafte Unterfügung zu Theil werden.
Die städtische Sparkasse wird bekanntlich seit Anfang Dieses Monats von Sonnabend Abend für Ein- und Rückzahlungen offen gehalten, und der Verkehr ist ein ziemlich reger, obwohl er gegen denjenigen an den Vormittagen weit zurüc steht. So fanden am Sonnabend, 20. d. M., in den Abend= stunden 131 Einzahlungen im Betrage von 16 447 Mark statt, wobei nur 35 neue Bücher ausgegeben wurden. Dazu kamen 187 Rückzahlungen im Betrage von 15 731 Mart. Die be deutenden Rückzahlungen erklären sich durch die Weihnachtszeit; nach Ablauf derselben pflegen desto zahlreichere Einzahlungen stattzufinden. Das Kuratorium wird voraussichtlich die neue Einrichtung betreffend die Deffnung der Spartaffe am Sonn abend, da sie sich bewährt hat, beibehalten.
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Kuriosa aus dem Berliner Adreßbuch. Wer Berlins Bevölkerung in ihrer Buntscheckigkeit und Vielgestaltigkeit Tennen lernen will, für den wird ein Blick in den neuen Wohnungsanzeiger eine Quelle der wunderbarsten Ueberraschungen werden. Wir ersehen aus dem Wohnungsanzeiger, daß sich hier 6 Paradiese zu 1 Eden vereinigen, über welchem 4 aus 6 Wolfen gebildete Himmel prangen. Die Mythologie verzeichnet nur 1 Gott, 1 Liebegott und 200 Engel in den vorhandenen 2 Himmelreichen, von denen jedoch nur 1 Himmelschein herabfällt. Die Topographie Berlins zeigt bie wunderbarsten Verhältnisse. In unendlicher Fülle wechseln allerlei Berge, Gärten, Thäler, Wälder und Haine mit einander ab. Wir zählen u. A. 48 Baumgärten, 4 Baumgärtel, 1 Baumgarden, 3 Düfterwälder, 1 Eichenwald, 2 Freiwälder, 34 Buchwälder, 6 Ehrenbäume, 17 Ehrenberge, 1 Glücksberg, 1 Goldacker, 1 Dieffenthal, 1 Dierbach , aber auch 1 Delgarten 1 Juden berg, 4 Goldbäume, 1 Eselbach, und unter den zahl losen Baumgarten auch einen Heubaum und 3 Bleibäume. Der neue vorhandene Thiergarten" beherbergt in schier unendlicher Kette fast alle Thiere, die einst in die Arche Noah hineinspazirt find. Es würde ins Maßlose gehen, wollte man all' die Löwen , Bären, Wölfe, Füchse, Habichte, Lerchen und alle die übrigen ,, Thierichens", welche sich hier ein Sendezvous geben, anführen. Als besondere Spezialitäten begegnen uns: 7 Pfaue, 1 Beitvogel, drei Schneevogel, 1 Biene, 21 Summel, 14 Jmmen, 1 Wespe, zahlreiche Hähne u. Hänel, mehrere Sträuße u. Hengste, 2 Wallfische, 4 Meisen, 3 Krähäne, 3 Wehrhäne, 3 Wildenhäne, 3 Blückhäne, 2 Rosenhäne, 1 Neuenhahn, 2 Klipphäne, 4 Junehähne, 16 Hennen, 2 Tripphäne, 1 Puvogel, 12 Jgel, 2 Manigel, 2 Eber, 7 Expel, zahlreiche Böde nebst 1 Griesebod, 8 Güterböcken, 6 Jüterböcken und 1 Walzebock, 2 Entriche, 1 Gänserich, 1 Genserich, 4 Gänse. Su 11 Hammeln gesellen fich 8 Bohmhammel, zu der Unzahl von Haasen noch 43 Lampe, 2 Mehlhasen, 5 Schellhafen, 1 Wedehase, 6 Knauerhafen, 4 Kniehafen und 1 Hafenritter. Die Floffenthiere sind nicht sehr zahlreich vertreten; wir zählen nur 9 Fisch- Arten, 10 Karpen, 1 Brat fisch, eine ganze Reihe von Heringen und Bücklingen, mehrere Barse und Braffen, 6 Quappen, 5 Sprotten, 2 Dorsche, 130 Bander, fast ebensoviel Hechte aber nur einen Lachs. Gegen über 26 Hunden und 1 Köther giebt es 41 Kagen und 2 Kater; ferner finden wir verzeichnet: 23 Stiere, 2 Rinder, 1 Ochsen, 3 Schöpfe, 2 Rühe, 20 Lämmer, 2 Rebhühner, 2 Kluckhühner, 2 Klucken, 1 Hübnerbein, zahlreiche Lerchen, Schwalben, Spaßen, Sperber und Adler und als ganz besondere Berliner Spezialitäten 1 Baerwolf, 1 Barefel, 1 Gauthier, 4 Brodhüner, 2 Brodwölfe, 1 Mondwolf, 1 Steinfalt, 1 Kreipadler, 1 Noh fau und 1 Laus. Was die Verproviantirung Berlins be trifft, so scheint dieselbe im Ganzen nicht übel zu sein. Wie fowierig dieselbe ist, geht daraus hervor, daß für 29 Raumänner, 8 Effer, 3 Abeffer, 1 Prasser, 5 Beißer, 1 Fleischfreffer, 1 Giermann, nur ein Besteck vorhanden ist und nur mit 9 Rindfleisch und 1 Böstfleisch aufgewartet werden kann, trogdem den 2 Schlemmern, 4 Fetten, 4 Fetibaden und 1 Magerer, 12 agere, 3 Faster und 1 Jammermann gegenüberstehen. Treibt man etwas eingehendere tinkologische Studien, so tommt man gleichfalls zu den seltsamsten Resultaten. Wir finden zwar nur 2 Biegler, 3 Pichler und 5 Trinkause, dieselben scheinen den vorhandenen 6 Raltwässern teinen Geschmack abjugewinnen, tenn es zeigt sich ein Bierleben, wie es foloffaler nicht gedacht werden kann, und der in 6 Exemplaren vorhandene Durst der Berliner scheint ein unersättlicher zu sein. Es existirt zwar nur 1 Bierschenke, daneben aber zahlreiche Schenken, 64 Arüge, 2 Bierwirthe und zahlreiche Biermänner, sowie zwei Bierhälse und 4 Bierfreunde. Außer 2 Achteln und 3 Vierteln des in 8 Sorten fredenzten Schmedebiers ftrömen von den eristirenDen 2 Bierbergen, 5 Bierbäumen und 6 Bierbächen noch 14 verschiedene Nummern Bier, außerdem als besondere Quali täten 1 Dünnbier, 1 Dynneberg, 2 Süßbiere, 1 Sauerbier, 2 Frischbiete, 7 Räfebiere, 3 Gutbiere und 2 Dbiere. Da außerdem noch ein ganzer Kümmelberg mit 10 KümmelSorten vorhanden ist, kann man sich nicht wundern, daß der Berliner dreißig Mal in Brand ist und der Adres- Kalender
Aber Du sahst den Leichnam des Herrn von Wredow nicht. Warum konnte nicht zufällig ein Anderer bort vers unglückt sein...? Der Gefundene konnte ja schon vor mehreren Tagen verunglückt und später erst aufgefunden fein."
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Auch darüber sollte mir jeder Zweifel schwinden Während ich noch da stand, das Blatt in der Hand, mich angftvoll umschauend, ob nicht vielleicht ein Mensch schon da sei, der mich suche, mich eifrig bemühend, meine Aufregung zu verbergen, damit ich nicht Verdacht erwede da tritt ein Missionar ein. Er erzählte dem Wirth diefelbe Geschichte, welche ich eben gelesen hatte. Mit der äußersten Anstrengung meine Aufregung niederkämpfend, frage ich den Mann in so ruhigem Tone, als es mir irgend möglich war:„ Auf welchen Namen lauteten die Papiere Der Missionar sah mich des verunglückten Mannes?" mit einem eigenthümlichen Blicke an, der mich in Schrecken fette... Ich dachte einen Augenblick daran, ob nicht diefer vermeintliche Missionar ein verkappter Gensdarm sei. Er fragte mich, indem er fortfuhr, mich mit seinen stechenden Augen zu durchbohren, wie ich zu der Frage käme... Ich antworte te, daß ich seit gestern einen gewissen Herrn von Wredow vermisse. Der Missionar räusperte sich, indem er fortfuhr, mich lauernd zu beobachten, und fagte dann: Der Verunglückte ist Herr von Wredom." Ich wußte das auch ohne seine Versicherung bereits Es war gut, daß der Wirth abberufen wurde, und der Miffionar Veranlassung nahm, unter den übrigen AnweSenden fleine Schriften zu verabreichen und von ihnen kleine Beträge einzutafsiren, sonst hätte Jeder auf meiner Stirn lefen müssen: Er ist sein Mörder!.. Ich hatte Ge legenheit, mich hinaus zu schleichen und das Uebrige weißt Du... Meine Flucht glückte; ich war meinen Verfolgern entgangen, aber nicht den Furien des Gewissens, welche mit mir zu Schiffe gingen, mich nach Indien beglei: teten, mich dort in allen Schlachten nicht verließen, und welche noch heute mich unablässig quälen."
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Was Du da sagst, klingt allerdings überzeugend und scheint meine Zweifel zu widerlegen.... Hm, ich hoffte
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fleven Mal Unfug feststellt, der sich in einem Falle sogar bis zum Biermord steigert. Daß daneben auch der Wein immer mehr das Nationalgetränk der Berliner wird, beweist die Erie stenz von 4 Weinschenken, Weinbergen, Trinkfeller und mehre ren Weingärten, in welchen Trautwein, Altwein, Handwein, Ortwein, Entelwein und Bergwein verschenkt wird. Die Nahrungsmittel find in allen nur denkbaren Sorten hier aufgespeichert; aus der ergiebigen Vorrathskammer führen wir nur an: 5 Borsdorfer, 2 Buttermilch, 2 Brezeln, 3 Kringeln, 8 Brode, 7 Weich brodte, 12 Degebrodte, 2 Dreybrodte, 1 Einbrodt, 3 Milbrodte, 1 Gutbrod, 2 Sonnenbrode, 7 Würfte und 10 Strautwürfte. Was schließlich die finan ziellen Verhältnisse der Berliner betrifft, so find dieselben nicht gerade die allerbesten. Es ist zwar ein Geldmacher vorhanden, Sie Kunst deffelben scheint aber nicht weit her zu sein, denn Berlin disponirt blos über 3 Sorten Altgelt, ferner über 3 Hundertmart, 1 Mark, 1 Gulden, 2 Kreuzer, 3 Groschen, 59 Nickel, 13 Pfennige, 14 Schimmelpfennige, 3 Windpfennige und 3 Wucherpfennige, wozu noch 54 Heller, ein Bag'en und 7 Güldenpfennige kommen.
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Die mangelhafte Treppenbeleuchtung ist ein ständiger Alagegegenstand geworden und wird ein besonderes Augenmert darauf zu richten sein, daß die Treppen entsprechend ers hellt werden und dadurch Unfälle möglichst vermieden werden. So wird uns berichtet, daß die Beleuchtung in dem start bewohnten und durch das Vereinsbureau der Droschfenbefizer besonders frequentirten Hause an der Fischerbrücke 14 entschieden eine gefahrbrohende dadurch ist, daß die ca. 10 Stufen bes ersten sehr steilen Absages absolut in Dunkelheit gehüllt find. Muß denn eist ein Unfall den Hauswirthen ihre Pflichten flar machen?
g. Neben der Verhaftung eines ungetreuen Dienstboten eines Bäckermeisters in der Stegligerstraße ist eine zweite Ver haftung wegen gleicher Strafthaten erfolgt. Bei dem Bäckermeister T. in Schöneberg hatte der Bäckergeselle M. die Brode und Badwaaren am frühen Morgen nach einer Kaserne zu fahren, mit welcher der Bäckermeister T. in geschäftlichen Bestehungen stand. Eines Morgens tam nun T. plößlich dazu, als M. einen schweren Sack heimlich auf den Wagen lud. Er stellte den M. fofort aur Rede und erfuhr denn auch, daß M. schon seit mehreren Wochen Brode und andere Backwaaren stets im Werthe von mehreren Mart heimlich in einen Sack
gesteckt, diesen auf den ersten Treppenflur des Hauses gelegt und ihn später beim Fortfahren nach der Kaserne auf den Wagen spedirt habe, um dann die Backwaaren zu verkaufen. Den Erlös dafür hat er zu seinem eigenen Nugen verwendet. T. brachte die Diebstähle zur Anzeige der Behörde, worauf die Verhaftung des M. erfolgte.
Ein Att brutaler Rohheit fand Mittwoch früh am Koppenplatz eine recht empfindliche Wiedervergeltung. Doct rannte ein Mann mit einem des Weges kommenden Bäckerjungen zusammen. Die nach folcher Rempelei auf der Straße nicht ungewöhnlichen Redensarten folgten, und Ausdrücke, welche von nichts weniger als gegenseitiger Bärtlichkeit zeugten, flogen hin und her. Als der Bäckerjunge schließlich den Mann schimpfte, schlug dieser den Jungen mit solcher Brutalität ins Gesicht, daß dem Butschen das Blut aus Mund und Nase stürzte. Dem Jungen würde es wohl übel ergangen sein, wenn nicht Hilfe von mehreren von der Post zur Bewältigung der Packetbeförderung zur Weihnachtszeit angenommenen Kutschern gekommen wäre. Einer dieser Kutscher stieg vom Wagen und drängte den brutalen Menschen, der noch immer auf den blutenden Jungen einschlug, von diesem fort. Als den Kutscher hierauf der rasende Mensch sich gegen
wandte, ließ dieser ihm die Peitsche um die Dhren sausen, worauf der Patron unter Hilfegeschrei die Flucht ergriff. Die unliebsame Szene hatte einen gewaltigen Auflauf hervor gerufen.
g. Tiefergreifende Bilder spielten sich am belligen Abend auf einigen Plägen ab, auf denen am Tage mit den legten Resten von Weihnachtsbäumen geräumt worden war. Hier hatte man wie gen öhnlich die wegen ihrer Mangelhaftig felt unverkäuflichen Tannensträucher auf einen Haufen geworfen und war dann nach dem häuslichen Heerde geeilt, die Refte ihrem Schicksal überlassend. Auf diesen Augenblick hatten aber bereits arme Frauen mit gramdurchfurchten Gefichtern gewartet, welche nicht in der Lage, für ihre Kinder einen Weihnachtsbaum zu kaufen, einen möglichst großen Strauch zu erhaschen suchten, um diesen, mit einigen Alepfeln und Nüssen behängt, den Ihrigen vorzuseßen. Traurig sah man manche enttäuschte Frau von dannen gehen, welche nicht gefunden, was sie sehnsüchtig gesucht.
g. Zu einem öffentlichen Mergerniß hat gestern Mittag wieder einmal das Benehmen eines der Kleiderhändler am Mühlendamm Veranlassung gegeben. Deiselbe hatte einem ruhig seines Weges gehenden Vaffanten gegenüber sich einer unqualifizirbazen Aeußerung schuldig gemacht, worauf der Beleidigte einen Schußmann um Feststellung des Namens des Betreffenden ersuchte, welchem Verlangen der Schußmann auch nachfam.
N. Selbstmordversuch. Unglückliche Liebe hat am geftrischon, daß sich die Sache vielleicht doch noch anders vers halte."
In diesem Augenblide sah man im Hafen von dem Dampfschiff, Suez" eine Wolte aufsteigen, dann hörte man den Donner einer Kanone.
Das war das Signal für die Passagiere, sich an Bord zu begeben. Die beiden Freunde bestiegen das Boot, in einer Viertelstunde waren sie auf dem Verdeck des eisernen Kolosses.
Das Kommando ,, Anter auf!" ertönte, und das monotone Stampfen der Matrosen am Gangspill ließ sich hören; dann begann die mächtige Maschine zu arbeiten und zu feuchen, und die Schraube setzte sich in Bewegung. Das Schiff Suez" steuerte mit seinen Passagieren dem Ozean zu. Felix stand mit seinem Freunde Mar auf dem Verdeck, ben Blick nach der fernen Küste des Landes gerichtet, das fie eben verlassen hatten. Der Unglückliche! Die Furien bes Gewiffens hetten ihn auch jetzt noch nicht verlassen, fie waren auch diesmal mit ihm zu Schiffe gegangen, und be gleiteten ihn zurück nach Indien .
8 weiter Band.
Erftes Kapitel.
Schon lange vor der Zeit, seit eine Geschichts schreibung eriflirt, lebten in Indien Völkerschaften, welche bereits auf einer hohen Kulturstufe standen. Indien ist das reichste und gefegnetste Land der Erde. Eine üppige Vegetation tropischer Gewächse bedeckt es. Die Felder tragen den Einwohnern das Behnfache deffen, was sie bedürfen, ohne daß besondere Arbeit zur Bestellung nöthig wäre. Die köstlichsten Früchte, die herrlichsten Gewürze, fie wachsen wild in den riesigen Wäldern, und belebt find diese Wälder ven dem imposantesten Thierleben auf der Erde. Da finden wir den den Elephanten, welcher schöner, größer, Träftiger ist, als der afrikanische, den majestätischen Löwen , den Königstiger, Panther, Jagugr, Leoparden, in den Flüssen den Kaiman, das Krokodil, jene Rieseneidechsen, welche größer find, als die anderer tropischer Länder.
gen 2. Feiertag ein junges Mädchen wiederum zu dem Versuch getrieben ihrem Leben ein gewaltsames Ende zu machen. Die in dem Hause Langestraße 36 wohnende unverehelichte Schulze wurde gestern Vormittag 11 Uhr von zufällig hinzu kommenden Hausbewohnern im bewußtlosem Zustande anschet nend im Todeskrampfe in ihrer Wohnung vorgefunden. Ein fofort herbeigerufener Arzt fonstatirte eine Vergiftung und ordnete, nachdem der Lebensüberbrüffigen ein Gegengift einges flößt war, die sofortige Ueberführung nach einem Krankenhause an.
N. Mangelhafte Treppenbeleuchtung hat am geftrigen zweiten Feiertag in dem Hause Alte Jakobftr. 91 abermals einen sehr bedauerlichen Unglücksfall herbeigeführt. Ein bis heute noch nicht refognoszirter Mann, dem Anscheine nach ein Steindrucker, der sich vermuthlich in eine in dem genannten Hause befindliche Steindruckerei begeben wollte, hatte beim Baffiren der dunklen Treppe das Unglück, fehl zu treten und die Treppenstufen derart herabzustürzen, daß er bewußtlos, heftig blutend, am Fuße derselben liegen blieb. Auf Veranlassung der sofort benachrichtigten Revierpolizei wurde der Bewußtlose per Wagen in ein Krankenhaus geschafft.
N. Eine Unbekannte, elegant gekleidete ca. 40jährige Dame brach gestern Nachmittag in einem Krampfanfalle in der Königstraße vor dem Rathhause bewußtlos zusammen. Die Unbekannte mußte, da sie fich nicht erholte, mittelst Krankenwagens nach der Königlichen Charité geschafft werden.
N. Unbedeutende Brände sind nur von den Feiertagen zu melden. Am heiligen Abend waren in dem Lagerfeller der Spielwaarenhandlung von Enger, Dresdenerstraße 75, Bad materialien in Brand gerathen, die mit einigen Eimern Waffer abgelöscht werden konnten. Am ersten Feiertag fand in dem Hause Barutherstraße 3 ein Balkenbrand und am zweiten Feiertage 7 Uhr Abends im Hause Linienstraße 8 ein Schornsteinbrand statt. Im ersteren Falle genügte zur Ablöschung eine fleine Handspriße, bei dem zweiten fam die Feuerwehr gar nicht zu einer Löschthätigkeit.
Bellealliance- Theater. Auch hier erzielte der prächtige Schwank Der Raub der Sabinerinnen" mit den Gästen vom Wallner Theater einen außerordentlichen Erfolg. An beiden Festtagen war das Haus vollständig ausverkauft und jubelnder Beifall wurde allen Darstellern zu Theil.
Das Central Theater konnte an den Festtagen die Schaaren der Lachlustigen nicht faffen, welche dem unverwüstlichen Walzer- König ihren Besuch abstatten wollten. Die Staffe wurde schon Vormittags geschlossen.
Im ,, Deutschen Theater" wird heute zum zweiten Male Flattersucht" von Sardou in Verbindung mit den Neuver mählten" gegeben. Dieselbe Vorstellung findet Mittwoch, am Sylvesterabend, statt. Am Neujahrstage wird Don Carlos" gegeben. Außerdem bringt das Repertoire dieser Woche Wiederholungen von Pitt and For"," Die Journalisten", ,, Don Carlos" und Richard III. "
Gerichts- Zeitung.
Auch nicht übel. Wat nu aber unser Vizewirt is, det is schon mehr' ne pußige Krufe erste Jiete; wat janz Apartijes in den Artikel, sage ich Ihnen. Ick trau' mir balde zu iloben, mit den Bruder fönnte eener de Viktoria von de Stejesseile in' n Dierjarten' runjraulen. Die Haare drägt det so furz jes schoren, de janze Kopphaut ilatt wie' n Aal. Vollbart: hoch feudal von' ne Kolör, die' t janich jeben duht," deponirte im Laufe der Verhandlungen die der Mißhandlung angeschuldigte, 32 Jahr alte, verebelichte Henriette Sophie Kahler, geb. Often. Vors. Ich wiederhole Ihnen, daß wir über die Persön lichkeit des Zeugen genügend informirt find. Außerdem will ich Sie nochmals vor jeder weiteren Ausschreitung ernstlich verwarnen, da eine empfindliche Ahndung auf der Stelle folgen würde. Nunmehr thellen Sie uns in aller Kürze mit, was sich am 39. Oktober d. J. ereignete. Angeki. Wo in meine Vorladung schriftlich zu Papier jebracht is, det id mir in' n öffentlichen Termin verbeffendiren soll, were id nu ooch schon ' n Ton reben derfen. Ohne diesem jeht überdem det Jeschäft uft Kriminal in Mojabit fänzlich jarnich; det vorichte Mal vor de Straflammer hatte ich mir' n jelernten Aftaten anjenommen, indem der Fall nich sehre flatt liejen baht. Un allens wat recht is, der Mann hatte Schulbildung un red'te ooch' n janz jediejenen Strahl, wo ich selber feene Lippe ristirie. Wat soll ich Ihnen aber sagen, Herr Jerichtshof; wie' t umundumm fam, wurde ich mit sechs Monate injefeeft, wo ick det vorrichte Mal vor janz denselben Lenz man bloß mit de Hälfte rinjefcbliddert war.
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Vors.: Aber lassen Sie doch den vorigen Fall aus dem Spiele, der interesfirt für die gegenwärtige Sache in feiner Weise. Angell.: Na, über Ihnen aber voch, Herr Jerichtshof; wo ick den Mann mein foscheret Geld abladen mußte, wollte er sich nich mal vor mir an't Reichsgericht verwenden un meente überdem noch, er hätte jeilobt, id würde mit' n rundet Jährten rinjelegt wer'n. Finden Sie det hibsch? Vors. Ihr Geschwäß wird nachgerade unerträglich. Wie Angefl.: tamen Sie denn mit dem Vizewirth in Streit?
Im Anfang des achtzehnten Jahrhunderts war Indien in eine große Anzahl kleiner, selbstständiger Königreiche ge theilt. Es ist erklärlich, daß sich zu der Zeit der Ents deckungen und Eroberungen die Blicke der habgierigen, seefahrenden Mächte vor allen Dingen auf diesen Garten Gottes richteten. Engländer, Portugiesen und Franzosen fandten ihre Kriegsflotten dahin, und jede dieser Mächte eroberte sich ein Stück des Landes. Während aber Por tugal und Frankreich nur auf einem verhältnißmäßig kleinen Theil des oftindischen Gebietes festen Fuß faffen konnten, fing England an, sich breiter und breiter auszudehnen. Einer jener indischen Könige nach dem andern ward unterjocht und zum englischen Vasallen gemacht; englische Handelskolonien bedeckten einen großen Theil der füdöstlichen Küste Indiens .
Während aber die englischen Eroberer Schritt für Schritt vorwärts drangen und immer größere Gebiete Schritt vorwärts drangen und immer größere Gebiete Inbiens unter ihre Botmäßigkeit brachten, regte sich im Innern des eroberten Gebietes bereits die Empörung. Die großartigste Empörung, welche in den lezten Jahren in Indien ausbrach, nahm einen solchen Umfang an, daß die sämmtlichen englischen Eroberungen eine Zeit lang in Frage gestellt waren.
Nena Sahib, der Führer dieser Rebellion, war ein unternehmender, friegerischer König einer der unterjochten Stämme. Tödtliche Erbitterung leitete ihn und seine Verkündeten; die Grausamkeit, welche er gegen alle Gefangenen übte, erregte die tiefste Entrüftung in der ganzen zivilifirten Welt. Einen großen Theil des von den Engländern eroberten Gebietes hatte er bereits zurückerobert, hatte die daraus verdrängten Könige wieder eingesetzt und hielt selbst einen königlichen Hof. Die englische Armee war geschla= gen; nur von Zeit zu Zeit ward Nena Sahib beunruhigt durch indische Hilfsarmeen, welche mit den Engländern verbündet waren, namentlich die Armeen des Königs Wadschid Ali von Audh.
( Fortsetzung folgt.)