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für Diphtherilistranke befchäftigt waren, der im Garten des Grundstüds errichtet wurde. Aber alle Ermittelungen blieben trop der Sorgfalt, mit welcher fie geführt wurden, ohne Erfolg. Erst nach Verlauf von etwa 5 Wochen wurde die vermißte goldene Damenuhr, in Beitungspapier gewickelt, dicht am Eingange zu einem Kloset auf dem Hofe gefunden. Auf welche Weise und durch wen die Uhr an die gedachte Stelle gefommen ist, wird wohl unaufgeklärt bleiben.
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,, Oui, oui, oni." Der Pariser Korrespondent der Wiener N. Fr. Pr." schreibt: Das nachfolgende Geschichten, welches schon viele Leute, am allermeisten aber den Urheber und Helden deffelben erlustigt hat, genießt den schäßenswerthen Vorzug, fich in Wirklichkeit zugetragen zu haben. Zeit: die Gegenwart. Dit der Handlung: das Grand Hotel". Ein Herr tritt in das an die Speisesäle grenzende Vestibüle und fteht sich befremdet um. Sofort eilt ein Kellner auf ihn zu und fragt ihn ehrerbietig, natürlich Französisch:„ Gehören Sie, mein Herr, vielleicht zur Gesellschaft?" Oui, oui, oui!" Ah, sehr gut. Bitte nur den Rod abzulegen und mir ge fälligst zu folgen." Der Fremde wird in einen Seitensaal geleitet, worin zahlreiche Tischgenoffen im Begriffe stehen, ein auserlesenes Diner zu beenden und in heiterster Stimmung zum Champagner überzugehen. Wünschen Sie, mein Herr," fragt ein großartiger Kellner, deffen Weste womöglich noch mehr ausgeschnitten ist, als die feiner Kollegen, daß Ihnen das ganze Diner nochservirt werde?"" Oui, oui, oui!" Sehr gut. Paul Suppe!" Der Fremde läßt sich, bei Gott, nicht bitten. So einen Appetit hat man schon lange nicht gesehen. Gericht auf Gericht findet bei ihm eine ebenso rapide als gründliche Werthschäßung. So tüchtig haut er ein, daß er den gelben Neid eines blassen Herrn erregt, deffen Gesicht in Folge eines ohnmächtigen Kampfes mit einem bösartigen Magentatarih eine wahre Duldermiene angenommen hat. Kennen Sie," neigt der Verdauungsmärtyrer sich zu seinem Nachbar, den Herrn dort, der so tapfer it?"-" Ich? Meiner Seel', nein; er feht gar nicht wie ein Franzose aus." Der Unbekannte intriguirt bald alle Tafelgenoffen. Einer befragt den Andern, Alle firiren ihn, Keiner aber weiß etwas von ihm. Das stört den Fremden gar nicht. Ohne sich umauschen, arbeitet er unermüdlich gegen die Epeisen los. Der Präsident der Gesellschaft will endlich wiffen, wer der geheimnisvolle Gast doch sei. Fragen Sie," ersucht er ben Maître d'hôtel, freundlichst um den Namen jenes Herin." Bitte um Entschuldignng," wendet sich der Maitre d'hôtel an Den Fremden, hier herricht doch fein Ferthum: Sie gehören Oui, oui, oui." ficherlich zur Gesellschaft?" Wen darf ich also ins Buch einschreiben?" ,, Oui, oui, oui." Bitte aljo?" Pause. Der Maître d'hôtel ,, Oui, oui, oui." weiß nicht mehr, wie er fragen selle. Wen darf ich." wiederbolt er, eintragen?"( 3m schönsten Wienerisch):„ Sie, enischuldigen's, lieber Freund, aber i versteh fein Wort Fran 3öftsch!" Glücklicherweise versteht der Maitre d'hôtel Deutsch . Ah so? Sie find also gar nicht Mitglied der Gesellschaft, die hier alle Monate ihr intimes Diner abhält?"-" h? Keine Spur." ,, Da durften Sie hier nicht eintreten." ,, Ja, ich wolte auch blos an Der Table d'hôte Speisen." Die ist aber nicht hier, sondern drüben im großen Saale. Da bitte ich nur, sich hinzubemühen und Ihr Billet zu lösen."-Ich danke, ich habe wirklich genug gegeffen."" So?" Ja." Nahm feinen Hut und ging wohlgemuth von dannen. Sage man nob, daß man in Baris nicht billig leben und ohne Sprachkenntniß nicht gut fortkommen fönne!
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g. Mit dem Abbruch der Buden auf dem Weihnachtsmaitt, der heute bis Mitternacht erfolgt sein muß, hören die großen Enttäuschungen auf, denen die Händler von Tag zu Tag in der Hoffnung auf ein gutes Geschäft ausgefeßt waren. Wenigstens fann man nur von der großen Minder heit sagen, daß fie mit den Einnahmen zufrieden sind. Einzelne der Weihnachtsmarktbeschicker wollen angeblich nicht einmal die Untoften gedeckt haben, welche ihnen der Stand 2c. verursacht hatte. So unwahrscheinlich tlingt das durchaus nicht, wenn man die Thatsache in Betracht zieht, daß der größte Theil der Berliner seine Einfäufe in den Geschäften der Stadt und in den zahlreichen Bazaren macht, welche sich in den Preisen für Spielzeug und fourante Waaren gegenseitig überbezw. unter biten. Hauft ras Publifrm die befferen Sachen vom Weihnachtsmarkt, so will es sehr billige Preise gestellt haben, und hierzu find die Fändler umsoweniger in der Lage, als der Großkaufmann en masse einkauft, zu sehr wohlfeilen Preisen, und daher auch wieder billiger abseßen kann. Der Weihnachtsmarkt hat sich eben bereits überlebt und er darf das her nur noch als eine Frage der Beit zu betrachten sein. Die Weihnachtsmarktbeschicker würden an ihm ebensowenig ver lieren, wie die Berliner , erflere auch schon deshalb, weil ihnen nach und nach die frequentirtesten Stadtlheile versperrt wer Den. Das zeigt u A. das Verbot des Aufbaues von Buden in der Breitenstraße. Die Händler, welche hier früher gestanden, haben ihren Blas auf weniger frequentirten Stellen des Luftgartens aufschlagen müssen und gerade dort gestaltete fich der Verkauf zu einem besonders ungünstigen. Nicht zu vergeffen find auch noch die Gefahren für die Gesundheit der Marktleute, welchen sie in Folge der fast ununterbrochenen schlechten ungünstigen Witterung ausgesett waren.
Ein gewiegter Betrüger, der Gummiwaarenfabrikant Dilo Hermann Semmel auf Villa Nordend" bei Rosenthal, hat sich der Verbüßung einer über ihn verhängten einjährigen Gefängnißfstrafe durch die Flucht entzogen. Semmel machte vor etwa 2 Jahren dadurch von sich reden, daß er sich durch Verbreitung feiner Prospekte, die als unfittliche Schriften auf gefaßt wurden, in mehr als 30 Städten in allen Enden Deutsch Lands Prozesse zuzog, die schließlich durch Entscheidung des Reichsgerichts verbunden wurden. Nachdem er dieserhalb best aft worden, während er bereits vorher wegen Körperverlegung, Widerstandes und Unterschlagung bestraft war, besorgte er iheils allein, theils mit anderen die Geschäfte einer ,, Schwarzen Bande", wofür er wieder wegen Betrugs bestraft wurde. Bulegt be gründete er mit dem Buhälter einer Dirne, dem Schlächter gefellen Schwarze, den er im Gefängnisse kennen gelernt, die Wild, Geflügel- und Bettfedern- Handlung Nordend" bei Berlin . Die Kompagnons bezogen fleißig Geflügel auf Kredit und verschleuderten taffelbe. Am 9. September d. J. wurde Schwaige zu 2 und Semmel zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. Letterer wurde nicht sofort in haft genommen und hat jezt die Flucht ergriffen und sich in Basel niebergelaffen..
N. Ein betiagenswerther Unglücksfall trug fich gestern Vormittag 11 Uhr in tem zu Schöneberg gehörigen Theil der Maaßenstraße zu. In dem Augenblid, als eine äffere Dame eine vor dem Hause Nr. 19 haltende Droschke verlaffen wollte, wurde das Pferd plöglich scheu und ging durch die Maaßen ftraße entlang nach dem Nollendorfplaß zu. Hier angekommen, versuchte die Dame während der Fahrt aus dem Wagen zu springen, stürzte aber hierbei zur Erde und zwar so unglücklich, daß fie bewußilos aus einer Ropfwunde heftig blutend liegen blieb. Augenzeugen tiugen die Bewußtlose in ein in der Nähe befindliches Haus und requirirten einen Arzt, während das rasende Thier später in ter Kurfürstenstraße festgenommen wurde.
Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 28. Dezember 1884 bis 4. Januar 1885. Jm Opernhause. Sonntag, den 28. Dezember: Die Walküre( Herr Niemann). Montag, den 29. auf Begehren: Coppelia, Der betrogene Cadi; Dienstag, den 30.: Die Hugenotien( Herr Mierzwinski als lette Gaftrolle); Mittwoch, den 31.: Der Wildschüt: Donnerstag, den 1. Januar: Armide ( Herr Niemann); Frei tag, den 2.- 5. Sinfonie Soirée; Sonnabend den 3.: Car men; Sonntag, den 4.: Die Stumme von Bostici.- Im 28. Dezember: Schauspielhause. Sonntag, den
Christoph Marlow; Montag, den 29.: Der Winkelschreiber, Kleine Mißverständnisse; Dienstag, den 30.: Der Traum ein Leben; Mittwoch, den 31.: Die Journalisten; Donnerstag, den 1. Januar: Wallenstein's Lager, die Piccolmini; Sonnabend, den 3.: Wallenstein's Tod; Sonntag, den 4.: Rofen kranz und Güldenstern.
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Polizei- Beript. Am 24. d. Mte. stürzte sich die unver ehelichte Hückhardt in der Verwirrung und und Aufregung nach einem heftigen Krampfanfall aus dem Fenster ihrer im vierten Stock des Hauses Rheinsbergerstraße No. 2 belegenen Woh nung auf den gepflasterten Hof hinab und erlitt so schwere innere und äußere Verlegungen, daß sie nach dem Lazarus Krankenhause gebracht werden mußte, wo fie bald darauf verstarb. Am Vormittag deffelben Tages machte ein Mädchen in der Josephstraße aus Schwermuth ihrem Leben durch Ers hängen ein Ende. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause gebracht. Bu derselben Zeit wurde eine unbekannte Frauensperson, anscheinend ein Dienstmädchen, in der Leipzigerstraße vor dem Hause No. 125 von Schreifrämpfen befallen und, da sich ihr Zustand nicht bald befferte, nach der Charitee und, da sich ihr Bustand nicht bald befferte, nach der Charitee gebracht. Bu derselben Beit gerieth in der Velvet Fabrit, Röpniderstraße No. 18-20 der Arbeiter Fredrich mit der linken Hand in das Getriebe einer Streckmaschine und wurde ihm dadurch der Mittelfiger zerquetscht.
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Am Nachmittage gegen 2 Uhr gingen die vor einen leeren Geschäftswagen gespannten Pferde, welche ohne Aufsicht vor dem Hause Sellerstraße Nr. 27 gestanden hatten, nach der Chauffeestraße zu durch und rannten dort gegen einen Wagen des Fouragehändlers Herse, auf dem fich die Ehefrau deffelben befand. Frau Herse erlitt durch den Anprall der Deichsel Im Laufe deffelben Tages mehrere Berlegungen im Gesicht. Im Laufe deffelben Tages wurden auf dem Alexanderplaß der taubstumme Bildhauer lehrling Quade, an der Ecke der Alten Jakobs- und Kommandantenstraße ein doit auf Posten stehender Schutmann und an der Ecke ter Friedrichs- und Jägerstraße der 14 Jahre alte Knabe Marquardt, die beiden ersteren durch Schlächterfuhrwerke, der leste durch einen Geschäftswagen überfahren und fämmtlich, jedoch nur leicht, verlegt. Am Abend des 24. d. Mts, entstand im Keller des Hauses Dresdenerstraße Nr. 75 An Feuer, indem dort Spielwaaren in Brand geriethen. demselben Tage Nachmittags wollte der Arbeiter Riesler, Kreuzbergstraße Str. 65 wohnhaft, in der Möckernstraße durchgehende Pferde aufhalten, wurde dabei jedoch über: annt und überfahren und am rechten Fuß bedeutend verlegt.
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Am 25. d. l. früh wurde der Nachtwächter Gaedike, als er an der Havelberger - und Perlebergerstraßen- Ecke den Namen eines Arbeiters, welcher von seinem Wagen flüssigen Dung auf die Straße ablaufen ließ, feststellen wollte, überfahren und an der Hand und am Fuß schwer verlegt. Am Abend desselben Tages verstarb der Musikus Dupré, Melchiorstr. 35 wohnhaft, in einem Barbiergeschäft in der Brinzenstraße, wo er sich raftien laffen wollte, plöglich am Gehirnschlag. Die Leiche wurde nach dem Doduktionshause geschafft. Am 25. b. M. Nachts wurde der Arbeiter Böttcher, Pofenerstr. 6 im Hinterhause wohnhaft, auf der Treppe zu seiner Schlafstelle bewußtlos und augenscheinlich frant aufgefunden und mittelst Droschte nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain gebracht, verstab jedoch schon auf dem Transport nach dort. Nach Lage bes Körpers des 2c. Böttcher, welcher mit dem Kopfe nach unten lag, scheint es, daß derselbe rücklings die Treppe hinabgestürzt ist.
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Am 26. d. M. Mittags wurde ein Mann, Schönhauser Allee wohnhaft, in seiner Rüche an der Thürklinte erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause ge fchafft. Um dieselbe Zeit wurde ein Mädchen aus der Langenstraße auf ärztliche Anordnung mittelst Krankenwagens nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain gebracht, weil dieselbe anscheinend an Lungenlähmung litt. Dort stellte sich jedoch heraus, daß dieselbe einen Selbstmordversuch gemacht hatte, indem sie Gift genommen. Am Nachmittage fiel die verwitwete Lorenz, Dranienburgerstraße Nr. 60-63 wohnhaft, vor dem Hause Kronenstruße Nr. 4 über einen Teppich, der wegen einer Privat Festlichkeit dort über den Bürgersteig gelegt war, und erlitt dabei anscheinend eine Verrenkung des rechten Armgelenta. Dieselbe wurde mittelst Droschke nach der Charitee gebracht.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
t. Die Schneider, hauptsächlich die Konfektionsschneider, waren auf Einladung der Lohntommiffion gestern( Sonnabend) im Deutschen Kaiser", Lothringerfir. 37, versammelt. Gegenstand der Besprechung war hauptsächlich die Lage der Konfektionsschneider und die Möglichkeit einer Verbesserung derselben. Herr Pfeiffer, welcher die Verhandlungen mit einer Schilderung der allgemeinen Lage eröffnete, führte als Jllustration die Firma Rosenbaum, Molfenmartt 6, an, welche für Anfertigung einer Hose oder Weste 60-80 Pfennige, für einen Baletot 3-3,50 Mart zahlt. Um hierbei einen Wochenverdienst von 24 Mart zu erzielen, müsse ein Schneider 40 Paar Hosen fertigstellen, was bei regulärer A.beitszeit nicht möglich ist, sondern nur bei großer Ucberarbeit und unter Mithilfe von Frau und Kindern. Wie Herr Stäge mittheilte, ist eine Genossenschaft von Berliner Echneidern in der Bildung begriffen, beren Statuten dieser Tage ausgearbeitet und zur Genehmi gung eingereicht werden. In lebhafter Diskussion wurden viele Vorschläge gemacht, um eine Besserung der Verhältnisse zu erreichen und einigte man sich schließlich dahin, die Lohntommiffion zu beauftragen, sämmtliche Vorstände der bestehen den Schneidervereine zu einer Konferenz einzuladen, um gemeinsam event. Schritte zu berathen und nach Kräften einzutreten für einen gefeßlich geregelten Normalarbeitstag und der Frauenarbeit. Ferner gelangte folBeschränkung der gende Resolution zur Annahme: Die heute " Deutschen Kaiser" tagende öffentliche Schneiderver fammlung spricht dem Referenten und den übrigen Rednern ihre volle Bufriedenheit und ihren Dank aus und erkennt an, daß nur durch starte Organisation die Lage der Konfektionsund Kundenschneider verbessert werden kann."
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Kranken und Begräbnißtaffe für die im Berliner Gürtler und Bronceurgeweibe beschäftigten Personen( Einge schriebene Hilfskaffe No. 60). Den Mitgliedern zur Nachricht, daß diejenigen Mitglieder, welche noch nicht im Bestze von Quittungsbüchern find, dieselben, jedoch nur persönlich, bis Sonnabend den 27. und Sonntag den 28. Dezember, von 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags abgeholt haben müssen. Die Hauptzablstelle befindet sich bei Foellner, Ritterund Prinzenstraßen- Ecte. Es wird gebeten, die Aufnahme- und Quiitungsscheine mitzubringen.
Im Fachverein der Tapezierer findet Montag, ben 23. d. Mis., Abends 8 Uhr, in Gratwell's Bierhallen ein Weihnachtsvergnügen mit Kinderbescheerung, Vorträge und Tanz statt. Billets find à Person 25 Pf. bei Seidel, Seidelfiraße 16, und Abends an der Kaffe zu haben. Der Reinertrag wird der Lohrkommiffion überwiesen. Es liegt deshalb im Interesse jedes Einzelnen, dieses zu gemeinnüglichem Swede veranstaltete Fest durch sein Erscheinen zu unterstüßen.
Arbeiter Bezirks- Verein der Schönhauser Vorstadt Dienstag, den 30. Dezember, Abends 8 Uhr, Schönhauser Allee 161, Generalversammlung. TD.: Wahl des gesammten Vorstandes. Das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder ist nothwendig. Am Sylvester versammeln sich die Mitglieder im Vereinslokal zu einem gemüthlichen Sylvesterpunsch.
Der Fachverein der Rohrleger hält heute Vormittag 10 Uhr im Lokale von Wolff und Krüger in der Stalizerstraße 126 seine Versammlung ab. Tagesordnung: Vortrag
des Herrn Liefländer. Um zahlreiches Erscheinen wirb gebeten. Gäste willkommen.
Verein der Modelltischlers Montag, Ackerstraße 144, 8 Uhr, Briefe von Mar Kehr aus Bloomington ( Nord- Amerika ). Gäste willkommen.
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Vermischtes.
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Wunderliche Schwägerschaften. Welch' seltsame Vers wandtschaften kann eine Ehe zur Folge haben! Die schrofften Gegner in Literatur und Leben, in politischen und religiösen Ueberzeugungen begegnen uns als Schwäger. War es nicht eine absonderliche Fronie des Schicksals, die den Dichterfürsten Goethe Echwager des Verfassers des Räuberromans Rinaldo, Rinaldini" werden ließ? Die Schwester der be rühmten Brüder Jacob und Wilhelm Grimm , der unerschütterlichen Rechtsfreunde, war mit assenpflug. dem ruchlosesten aller deutschen Minister, der Recht und Gese mit Füßen trat, vermählt. Als Haffenpflug den kurhefftschen Staatsstreich von 1850 beging und stürmischen Widerstand im Lande fand, erklärte Jacob Grimm in der ,, Konftitutionellen Beitung":" Ein geborener Hesse bin ich nur noch stolzer geworden auf meine Abtunft"; er würde, lebte er noch im Lande, unerschütterlich jeden Rechtsbruch des verhaßten Ministers bekämpft haben. Er protestirte nachmals dagegen, daß Haffen pflug seiner verewigten Gattin, geb. Grimm, ein Denkmal auf's Grab segen lasse, das Recht dazu habe der Schändliche verwirkt. Der reaktionäre preußische Minister von Westphalen war der Schwager des Sozialdemokraten Karl Mary und des sur alleinfeligmachenden Kirche bekehrten Schriftstellers Franz von Florencourt, er würde den erften gekreuzigt und verbrannt" haben, hätte er seiner habhaft werden können.- Bassermann, der bekannte Abgeordnete, Unterstaatssekretär und Gestaltenseber", 1848 eine Säule der Monarchischgesinnten, und Friedrich Hecker , der rothe Republikaner, hatten zwei Schwestern zu Frauen, außerdem war Baffermann Schwager des oithodor- lutherischen Theologen Adolph Harleß in München und bes gläubigen Phyfiologen Rudolf Wagner in Göttingen ( des Vaters des Prof. Adolf Wagner ). Von Friedrich Hecker bis Adolf Wagnergewiß eine merkwürdige Verwandtenreihe! Friedrich Hecker nannte als amerikanischer Farmer einen der beiden Ochsen, mit denen er pflügte, Baffermann", der andere hieß Mathy"!!- Der reaktionärste aller Staatsrechtslehrer und Kurator der Univers fttät Halle, Pernice, batte die Schwester des ersliberalen Professor Niemeyer, seines sobroffften Gegners, und Niemeyer seinerseits hatte eine Schwester von Pernice zur Frau Und wiederum fam eine Doppelverschwägerung der Kinder des ultrakonservativen und streng orthodoxen Kurators und feines politischen und religiösen Antipoden des bekannten Hegelianers Profeffor Hinrichs zu Stande. Der bekannte Polizeidirektor Stieber war der Schwager des strengfortschrittlichen Abgeordneten Dr. Langerhans, der die radikale Beitung Die Zukunft" begründen half. Mitunter vertragen fich folche Gegensäge. Arnold Ruge , der republikanische Junghegelianer, heirathete die Tochter des hyperkonservativen und altgläubigen Kammerraths Nise in Dresden , eines Mitarbeiters des feudalen Berliner Polit. Wochenblatts" und da wachte sich der Redakteur der radikalen Hallischen Jahrbücher", die damals einen wahren Sturm hervorriefen, das Vergnügen, die ungeschickt geschriebenen Artikel seines Schwie gervaters ganz in deffen Sinne umzuarbeiten und dadurch Mitarbeiter des Politischen Wochenblatts" zu werden. Auch religiöse Antipoden können Freunde bleiben. Ludwig Achim von Arnim , der Dichter, Bettinen's Gemahl, hat, obgleich er Konfeffor eines freisinnigen Protestantismus war, seinem stari katholischen Jugendfreunde und Schwager Clemens Brentano , der die Wunden einer Stigmatifirten verherrlichte und in seinem Ueberglauben zuletzt überschnappte, stets die treuefte Freundschaft bewahrt. Welche religiöse Gegens fäße finden sich mitunter in derselben Familie! Die Schwester des atheistischen Philosophen Ludwig Feuerbach , Frau von Dobeneck, ließ sich von ihrem Gemahl, mit dem ste bis dahin glücklich gelebt, aus Bewunderung für Paganini scheiden, den sie nun verfolgte auf Schritt und Tritt, von Land zu Land. Von dem großen Virtuosen und Weiberfeinde gröblich zurückgewiesen, trat ste zur fatholischen Kirche über und wurde eine so fanatische Ultramontane, daß sie eine Kapelle in ihrem Hause errichten ließ, in welcher fte einen guten Theil des Tages auf den Knien lag.- Recht merkwürdig waren die konfessionellen Verhältnisse in der Familie Stahl's , des bekannten Führers der Kreuzzeitungsritter. Er war als Jude geboren und ließ sich in seinem 17. Jahre taufen und wurde nun ein scharforthodorer Lutheraner, heirathete aber ein strengreformirtes Mädchen. Von seinen Brüdern wurde der eine, der berühmte Nationalökonom in Gießen , liberaler Protestant, der andere als Maler in München fanatischer Katholik. Als letterer in Noth gerieth, vermeigerte ihm sein Berliner Bruder aus fonfeffionellen Rücksichten eine Unterstügung. So waren also in diejer Familie die verschiedenen Konfeffionen hinlänglich vertreten und mit Fug nannte Kladderadatsch" Stahl einen christlichgermanischprotestantischdeutschkatholischen Reformjuden. Wie man's nennt.
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Wenn Jemand etwas viel genoffen, Und ihm dann in den Kopf geschossen
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Der Wein, der Schnaps und auch das Bier, Daß er sodann in großen Bogen, Die Straße tommt daher gezogen,
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So nennt man das verschieden schier! Kommt so ein Dienstmann angeschoben, So heißt's: Er hat zu viel gehoben!" Und für den Spott zu sorgen nicht Braucht Jener, welcher hat den Schaden. ,, Der Mann hat aber schwer geladen!" Also das Volk vom Fuhrmann spricht. Bu viel hat er sich unverdroffen, Oft hinter seine Bind' gegossen!" Heißt's vom Kravatten Fabritant. Bu tief ins Glas steckt seine Nase Der Glaser, d'rum vom gift'gen Gase
Zu viel den Weg zum Kopfe fand. Wer viel mit Thieren hat zu schaffen, Von dem sagt man: Er bat'' nen Affen," Mitunter auch: Er hat' nen Spiz." Und wieder sagen auch die Leute: ,, Der löschte doch zu viel schon heute!"
Gilt's einem Manne von der Sprig'. Nicht mehr auf grader Linie geht er," So sagt man von dem Geometer,
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Der etwas lang im Wirthshaus blieb.- Im Tritt sind oft die Infant'risten; Kanonenvoll die Artill'risten;
Die Kavall'rie hat weg' nen Sieb. Zum Schlusse des Gedichtes wähl' ich Den Ausspruch:" Der ist aber felig!"
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Ties sagt man nämlich vom Paftor, Wenn in Gedanken tief versunken Er' mal zu viel des Weins getrunken Es kommt dies aber selten vor. Gefahren des Genies. Lemberg , 18. Dezember. Vor dem hiesigen Schvurgerichte hat heute eine Verhandlung in einer durch einen Realschüler vor einigen Wochen begangenen antnotenfälschung stattgefunden. Eduard Tyscharsti, Schüler der siebenten Klasse der hiesigen Realschule, ist der Sohn eines Gemeindeschreibers aus dem Huftathüner Bezirke. Tyscharski verrieth schon in seiner Kindheit ein ungewöhnliches Talent zum Beichnen, und er war auch der beste Zeichner in der ganzen Realschule. In dem Gerichtssaale befinden sich zwei