flärung wird sicher auch in Auditeurkreisen überrascht haben. Vor mehreren Jahren hatte ein Auditeur der deutschen Armee in einem Briefe an ein Reichstagsmitglied das preußische Militärstrafverfahren näher erörtert und dann sich, wie folgt, ausgelaffen: Das ist im Wesentlichen unser Militärverfahren, und nun urtheilen Sie selbst, ob es Deutschland zum Ruhme gereicht, daß ein derartiges Rechtsinstitut daselbst noch existirt, daß Tausende, die das Gesetz unter die Waffen ruft, wegen der nämlichen Verbrechen, wegen deren sie in bürgerlichen Verhältnissen in einem mit allen möglichen Garantien der moder nen Rechtssprechung ausgestatteten Verfahren abgeurtheilt würden, einer Rechtssprechung unterstehen, die von allen zivilt- Institut macht der St.- Anz.", anknüpfend an einen firten Staaten schon längst als ganz verwerflich verurtheilt ist. Ich brauche nicht weiter auszuführen, welche ungeheure Ver antwortung bei diesem Verfahren auf einem Auditeur lastet, der, das rein formelle Institut des Gerichtsherrn und des Kriegsgerichts abgerechnet, faktisch Untersuchung einleitet und führt, die Anklage und wohl auch die Vertheidigung vertritt und schließlich auch noch aburtheilt. Es ist rein unmög lich, daß ein Mensch bei allen diesen Funt: tionen die unbedingt nöthige Objektivität bewahren kann."
1883 von 8,0 auf 7,0 Hektar zurückgegangen ist, partizipiren| augenscheinlich die größeren Grundstücke an der Abnahme mehr als die kleinen. Außer Bewirthschaftung standen von den 1883 zur Zwangsversteigerung gelangten Grundstüden 349 ( 1882 353, 1880 953) mit 1802 Hettar Flächeninhalt( 1882 1731 Heftar, 1880 5394 Settar); am Schluß des Jahres 1883 blieben außer Bewirthschaftung 180 Anwesen mit 1326 Heftar, d. i. 6 Anwesen mit 71 hektar mehr als Ende 1882. Es scheint hiernach, als wenn Ende 1883 die Besserung der Ver hältnisse ihren Höhepunkt bereits überschritten hat.
Eine Petition von Bauern des Kreises Düren um Einführung eines Getreidezolles von 5 M. pr. Doppelzentner ist vom Reichskanzler dem Bundesrath unterbreitet worden. Sie zeichnet sich vor anderen agrarischen Petitionen feineswegs durch das Gewicht sachlicher Begründung aus, dagegen übertrifft sie dieselben allerdings sämmtlich weit in der Höhe der Bollschusforderung und in der Berechnung des finanziellen Erträgniffes höherer Getreidezölle. Für die darin beantragte Verfünffachung der bestehenden Zölle, welche in feiner anderen Petition verlangt wird, werden genau dieselben Gründe geltend gemacht, mit welchen in anderen die Verdreifachung motivirt werden so. Der Angabe, daß Amerika den Doppelzentner Weizen zu 9-10 M. Selbstfoften produziren fönne, wird man jedenfalls eine besondere Beweiskraft nicht beilegen fönnen. Noch schwächer ist es freilich mit der Berechnung des finanziellen Ertrages der höheren Bölle bestellt. In der Petition heißt es darüber:„ Ein Zweifel an der Nothwendigkeit der Zufuhr an Getreide aus dem Ausland ist dabei ( beim Bollsaß von 5 M.) ausgeschlossen, wenn man bedenkt, daß die Einfuhr an Getreide nach Deutschland bereits 1878 die Ausfuhr um 31 Millionen Doppelzentner, im Jahre 1881 um 33 Millionen, im Jahre 1882 um 39 Millionen überfliegen hatte und augenblicklich 45 Millionen erreicht hat... Nehmen wir an, es würden bei Einführung eines Bolles von von 5 M. pro Doppelzentner jedes Jahr 40 Millionen Doppel zentner mehr ein als ausgeführt, eine Bahl, welche mit der steten Abnahme des anbaufähigen Bodens steigen muß, so würde das dem Staate eine Einnahme für die nächsten Jahre von mindestens 200 Millionen Mart repräsentiren."
Diese Berechnung, deren Resultat selbst das aus dem Zabatmonopol erhoffte Erträgniß noch weit überragt, ist nur badurch möglich geworden, daß den Dürener Bauern eine Verwechselung von Beninern mit Doppelzentnern paffirt ist. Der Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr von Getreide hat in Deutschland niemals 40 Millionen Doppelzentner betragen. Im Jahre 1882, auf welches die Petitton hinweist, bezifferte fich dieser Ueberschuß bei Weizen auf 6 247 390 Doppelzeniner, bei Roggen auf 6 425 242, bei Hafer auf 2490 891, bei Gerste auf 2929 050, bei Mais auf 944 388, bei Buchweizen auf 144 913, bei Mal auf 425 099 Coppelzentner. Diese Wengen ergeben einen Gesammtüberschuß der Einfuhr von rund 19 Millionen Doppelzentner oder 39 Millionen einfache Bentner, während die Dürener Bauern auch bei der letteren Biffer inthümlich die Bezeichnung, Doppelzentner" angewendet haben. Sollte es ihnen in der That in ihren Berechnungen auf ein Hundert Millionen Mart mehr oder weniger nicht antommen? Wenn der Bundesrath aber durch eigenes Studium fich davon überzeugen will, was in einer Petition zufammengeschrieben und zusammengerechnet werden kann, so wird er bafür keine beffere Unterlage finden können, als die Petition der Bauern des Kreises Düren .
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Gretz. Amtliches Reichstagswahl Re sultat: Von 6898 Stimmen erhielt Wiemer( Sozialist) 3848, Landgerichtsdirektor Liebmann( Konservativ) 2953. Eisterer ist somit gewählt.
Die Statistik der Zwangsveräußerungen landwirthschaftlicher Anwesen in Bayern , welche ihrer Genauigkeit wegen mit besonderem Intereffe verfolgt wird, ist in der fürz lich erschienenen Zeitschrift des fönigl. bayerischen statistischen Bureaus bis auf 1883 fortgeführt. Sie ergiebt das erfreuliche Faktum, daß die Bahl der zur Zwangsveräußerung gelangenden ländlichen Grundstücke von Jahr zu Jahr abnimmt. 1880 waren dies 3739, 1881 2739, 1882 2071 und 1883 1803. Die Bahl ist also in 3 Jahren um über 100 pCt. zurückgegangen. Ebenso hat fich auch, und zwar in noch beträchtlicherem Maße, der Flächeninhalt der in Subhastatson gekommenen Grundstäde verringert: 1880 betrug derfelbe 30 059 hektar, 1881 21 252, 1882 15 665 und 1883 12 696 Hektar. Da die durch schnittliche Größe eines subhaftirten Anwesens von 1880 bis
Gäste des Häuptlings das Wort; der Fall ist selten, daß ein Sklave droht. Es wäre schabe ihn zu erschießen, ein solches Exemplar bekommt man nicht leicht wieder.
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Aus dem Grunde nur lebt er auch noch," sagte Nena Sahib; er macht mir besonderes Vergnügen... Deine Bitte, Bursche, sprich sie aus!"
Ich bitte, daß Sie des Mädchens schonen und es nicht zu Ihrem Dienste zwingen. Sie ist ungerecht gefangen, wie ich. Ihr habt an ihr so wenig Recht, wie an mir. Sie ist eine Tibetanerin, und ihre Nation gehört nicht zu Euren Feinden, so wenig wie die meine."
,, Ah!" rief einer der Generale Nena Sahib's, diese Bitte begreife ich! Der Bursche ist verliebt in das Mädchen; wir fingen ihn bei dem Versuche, sie aus unseren Händen zu befreien."
" Ist es wahr," fragte Nena Sahib, daß Du das Mädchen liebst?""
" Ich sah sie auf unserem Schiffe, daß sie ihrer Heimath zuführen sollte. Unvorsichtiger Weise verließ sie unseren Schuß und fiel in die Hände indischer Horden."
Du liebst fie?" wiederholte Nena Sahib. " Ich leugne es nicht! Ich versprach ihr meinen Schutz so lange ich lebe, und ich halte mein Versprechen. Es ist die erste Bitte, welche ich seit den vielen Monaten meiner Gefangenschaft ausspreche."
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Es freut mich das zu hören.... Sehib"-wandte er sich an seinen Hausminister nachdem die Sllavin getanzt hat, foll sie nach der Zeltwache gebracht werden, und dort mögen die Leute mit ihr anfangen, was sie für gut halten. Der Bursche hier wird in Ketten gelegt unt foll Buschauer fein."
Cher sterbe ich!" erklärte der junge Mann.
" Nicht eher, aber vielleicht später... Nieder! Hund!" Ich weigere mich, den Dienst ferner zu verrichten," erklärte der Sklave erregt und sich nicht vom Plage ruhrend. Monate lang habe ich dies elende Dasein geführt, geduldig, wenn mir auch das Blut tochte, weil ich leben wollte, um einst Nuna zu befigen. Wenn Ihr sie mir raubt, so will ich auch nicht leben. Ermordet mich auf der Stelle, ich verrichte keinen Dienst mehr; aber wehe Euch,
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Behörde ein Gebet, für die Behörden" eingesett, welches fol gendermaßen lautet: Gott, durch Dessen Geist die ganze Kirche erhellt und regiert wird! Ich danke Dir für die Wohl thaten und die Gnade, die Du uns durch unsere Behörden zuführst. Gieb Ihnen dafür die zeitige und ewige Belohnung. Bewirte es, daß Sie Ihre Macht im Einklang mit Deinem h. Willen gebrauchen und daß wir uns Ihnen willig und ohne Whurren unterwerfen. Sende Ihnen, Gott, die Weisheit und die Gnade, daß Sie Alle und in Allem das Wohl unseres Vaterlandes Rußland bezweden und von Deiner Wahrheit nicht abweichen. Beschirme Sie mit Deiner himmlischen Kraft, damit Sie immer unter Deiner Obhut bleiben und das erreichen, um was Sie Dich bitten. Durch unsern Herrn 2c."
Aus Württemberg . Ueber das Geschworenen einzelnen Versuch, sich der Geschworenenpflicht zu entziehen, folgende Anmerkung: Die von so vielen Geschworenen gemachten Versuche, womöglich der ihnen obliegenden Verpflichtung, sei es mit berechtigten, sei es mit unberechtigten Mitteln, fich zu entziehen, bildet einen auffallenden Gegensatz gegen die von gewiffer Seite mit großer Sicherheit stets wiederholte Bezügliche Einschiffung nach Gibraltar in dringlichem Dienste zu hauptung, die Beibehaltung des Geschworenengerichts sei ein dringender Wunsch der Mehrheit des Boltes." Auf gewisser Seite", so antwortet der so antwortet der, Beobachter" man mit demselben Rechte bemerken, daß die Angriffe, welche bie Regierungspresse gegen alle dem Schuße der Volfs- und Freiheitsrechte dienenden Einrichtungen systematisch richtet, das Rechtsbewußtsein und die Selbstständigkeit dermaßen bei den Bürgern untergraben, daß sie allmälig das Interesse und die Energie, aus eigener Kraft ihre Rechte zu wahren, verlieren. Oder was würde der, St.- Anz." sagen, wenn aus dem Umstand, daß in Deutschland jährlich Tausende und aber Tausende sich der Militärpflicht entziehen, gefolgert. würde, unsere Militäreinrichtungen seien bei der Mehrheit des Volkes" verhaßt?
Straßburg . Wie das unterdrückte ,, Odilienblatt" durch ein anderes fleritales Blatt, Der Elsässer" erfezt werden sollte, ein Versuch, der von der Behörde nicht gestattet wurde, so hat in diesen Tagen auch der Verleger der ebenfalls verbotenen Union " ein neues fatholisches Blatt Der Volksbote" angekündigt. Die obrigkeitliche Genehmigung zur Herausgabe desselben wurde jedoch verweigert, da der Bolksbote" als eine offenbare Fortsetzung der Union " anzusehen wäre.
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Desterreich. In der Ruine Riesenburg bei Offegg( Böh men ) wurden, nach einer Meldung der Bohemia", mehrere Anarchisten(?), die sich dort zu einer Sigung einfanden, überrasdt und verhaftet. Die Verhafteten find zumeist Arbeiter aus der Gegend, sowie aus Eichwald und Seestadtl. Die Verhaf tung nahm der Teplizer Bezirkshauptmann unter starter Gen darmerie - Assistenz vor. Die Anarchisten werden dem Prager Strafgerichte eingeliefert werden. Strafgerichte eingeliefert werden. Wahrscheinlich wird sich wieder herausstellen, daß die hohe Bolizei statt Anarchisten schlichte, harmlose Arbeiter ergriffen hat. Die schwarzgelben Nachbarn, resp. ibre Behörden, würden gut thun, wenn sie weniger gruselige Nachrichten in die Welt seßten, und ihre Aufmerksamkeit mehr den durch und durch verfaulten Zuständen im Lande zuwendeten. In Wien fand am Sonntag eine von 2000 Arbeitern besuchte Versammlung stait; in derselben wurde zunächst eine Buschrift des Polizeidirektors verlesen, daß die persönliche Theilnahme des deutschen Abgeordneten Lie b- In echt nicht geduldet fel, da ihm der Aufenthalt in Wien nicht gestattet werden könne.( Liebinecht war von den Wiener Arbeitern eingeladen.) Thatsächlich wurde hiervon Liebknecht früher aviftit und kam nicht. Sämmtliche Redner besprachen die Stellung der Sozialdemokratie zu den übrigen politi chen Parteien und deren Presse, wobei sie den Antisemitismus verurtheilten. Ein Zusammengehen sei weder mit der liberalen noch mit der feudal- flerifalen Partei möglich.
Frankreich. Der französische Senat nahm in der Sonnabend- Vo mittagssigung mehrere Artikel des Einnahmebudgets an. Batbie und Buffet bekämpften Artikel 9, welcher religiösen Ordensgesellschaften eine Steuer auferlegt, als schädlich für die Interessen der Armen. Der erste Paragraph, welcher das Prinzip der Steuer festsetzt, wurde mit 167 gegen 102 Stimmen angenommen. In der Nachmittagsfizung gab der Artikel 9 des Einnahmebudgets zu einer längeren Debatte Veranlassung; hierauf wurden sämmtliche Artifel des Einnahmebudgets einzeln durcberathen und genehmigt. Bei der Abstimmung über das Einnahmebudget im Ganzen, wurde daffelbe mit 174 gegen 34 Stimmen angenommen. Die Rechte enthielt sich hierbei der Abstimmung und ließ erklären, daß ste ein Budget nicht votiren könne, welches die dem Senate zustehenden Finanzrechte verlege. In der Kammer legte Tirard einen Gefeßentwurf vor, betc. die Bewilligung von einer Millarde pro erftes Quartal 1885. Die Gambettisten feierten vorgestern das Andenken ihres dahingeschiedenen Meisters mit einem von dem ehemaligen Wahlfomité Gam betta veranstalteten großen Bankett im Elysée- Ménilmontant ( Belleville).
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Rußland. Ueber Blüthen der russischen Benfur wird der Germania" geschrieben: In der im Jahre 1883 von der Bensur durchgesehenen Gebetbüchern, find verschiedene Gebete und Lieder zugeftugt oder verändert worden. So hat diese
mein Blut wird über Euch kommen, denn ich bin ein Deuts scher und gehöre nicht zu Euren Feinden; Ihr habt kein Recht über mein Leben!"
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Wie heißt der Bursche?" fragte einer der Generale. Mir scheint wahrlich, er ist kein Engländer, eine solche Sprache habe ich von einem Engländer nie gehört."
Ich heiße Martin Rodenburg, bin geboren in Ham burg und war zweiter Steuermann auf dem englischen Schiffe König Richard".
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Also im Dienste der Engländer gestanden?" fragte Nena Sahib. Das genügt, Freund!"
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Er gab der hinter ihm stehenden Wache einen Wink. Martin Rodenburg ward sofort von ihnen ergriffen; man legte ihm Ketten an und ließ ihn an einem Ende des Saales stehen, während man durch die gegenüberliegende Thür die Sklavin einführte, welche vor Nena Sahib tanzen und singen sollte.
Es war in der That eine wunderbare Erscheinung. Die Tibetanerinnen stehen in dem Rufe, die schönsten Mädchen von der Welt zu sein, und diesen Ruf rechtfertigte das Mädchen vollkommen. Die langen Wimpern ihrer dunklen Augen gesenkt, trat fie in ihrem reich mit Perlen besetzten Gewande ein und blieb an der Thür stehen.
,, Du sollst tanzen!" befahl ihr der Sehib. Sie rührte fich nicht.
,, Weißt Du, daß Du des Todes bist, wenn Du nicht gehorchft?" flüsterte ihr der Hausminister zu.
Sie erhob mit einem Blicke voll unendlicher Verachtung ihr Auge zu dem Sehib und ließ es dann langsam über die übrigen Anwesenden des Saales gleiten. Da bes gegnete sie dem Blicke Martins, welcher gefesselt ihr gegen über stand, und nun machte ihre Miene der Berachtung der eines wilden Bornes Play. Ihre Lippen schlossen sich im Trop, fie regte fein Glieb.
Wird die Sklavin tanzen?" schrie Nena Sahib. ,, Dder weigert fie fich gar?... Ha, wir haben Mittel, den Troß zu beugen!"
Thue es, Nuna!" rief Martin. Neize nicht die Wuth des Tyrannen gegen Dich, es ist sonst um Dein Leben geschehen."
Großbritannien. In Portsmouth lief vorgestern vom Kriegsministerium der telegraphische Befehl ein, alle entbehr lichen Mannschaften der Artillerie im südlichen Distrikt, welche bereits 3 Monate gedient baben, in Bereitschaft für die unver halten. Dieser Befehl wird den gegenwärtigen verwickelten Bu ständen in Egypten und anderwärts zugeschrieben und man glaubt, er deute an, daß eine große Reserve für den aus wärtigen Dienst gebildet und in den Stationen des mittel ländischen Meeres einquartirt werden soll. In der am 23. d. M. abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Submarine Kontinental- Eisenbahn- Gesellschaft wurde der Vorschlag der Direktoren, dem Barlament im uächsten Jahre wiederum ein Bill zu Gunsten der Fortsetzung des Baues des, unterseeischen Tunnels 3tschen England und Frankreich zu unterbeiten, genehmigt. Nord- Amerita. Die Kohlengrubenbefizer in Benn fylvanien richten ihr Augenmerk auf anspruchslose, bescheidene Arbeiter. Da aber die amerikanischen Arbeiter diese Eigen schaften nicht in so hohem Grade befigen, wie manche Arbeiter aus anderen Ländern, so suchen die Gesellschaften sich die an spruchslosen Arbeiter aus dem Auslande zu beschaffen. Zum Handel mit Menschen finden sich immer Agenten bereit, Italiener, Polen und Ungarn werden von ihnen schaarenweisen an die Kohlengrubenbefizer verhandelt, fie verdrängen die ein heimischen Arbeiter und erzeugen dadurch unter denselben einen Haß, der nicht selten in Thätlichkeiten ausartet. Die Ver achtung gegen diese bescheidenen Arbeiter wird noch durch ihre tenntnis der Arbeit in den Kohlengruben, auf ihre Mitarbeiter Schmußigkeit, und durch die Gefahren, welche sie bei der Unheraufbeschwören, bedeutend vergrößert. Unter solchen Um ständen darf man sich nicht wundern, wenn es ab und zu zu ernstlichen Kämpfen, zwischen den einheimischen und importirten Arbeitern kommt. Von einen solchen Rampf meldet eine soeben aus New- Yort eingetroffene Depesche folgendes: Bei Trement, Pennsylvanien, griffen gestern Nacht 75 wohlbewaffnete Rohlengrubenarbeiter etwa hundert Ungarn, welche von der Philadelphia and Reading Coal and Fron Company einge führt worden waren, an, indem sie das Gebäude, wo die Ungarn schliefen, stürmten und in dasselbe ein balbes Dugend fliehen suchten, wurden viele ernstlich verwundet. Salven abfeuerten. Von den erschreckten Insassen, welche zu
Lokales.
Bei dem diesjährigen Kartoffelbau für arme Fami lien hat die Armendirektion im Ganzen 107 Heftare( 428 Morgen) Ackerland vermiethet, davon fast 57 Heftare auf der Oftseite Berlins, 383 auf der Nordseite und 12 auf der Südwestseite. Die Gesammtkosten haben 37,528 M. betragen, davon fommen 22,844 M auf die Pacht des Landes, 7820 M. auf die Saatkartoffeln, der Rest auf Verwaltungs-, Vermessungs, Barzellirungs und andere Koften. Ausgegeben wurden im Ganzen an arme Familien auf der Ostseite Berlins 1415 Par zellen, nach der Nordseite 956 Parzellen, nach ber Südwest feite 302 Parzellen, zusammen alfo 2672 Barzellen, deren jede so viel Kartoffeln brachte, dak eine arme Familie ihren Winterbedarf gewann. Für jede Parzelle mußten 8,45 Mark von den Benuzern aufgebracht werden, wodurch ein Theil der Kosten gedeckt wurde; den Rest der Kosten mit 15,129 Mart übernahm die Stadtkasse. Dieselbe schoß mithin die nur ge ringe Summe von etwa 6 Mart auf den Kopf zu. Auch Diesmal erwies sich( wie die Nat- 8tg." schreibt) wieder ber städtische Kartoffelbau für Arme als eine sehr wohlthätige Einrichtung.
t. Der verfloffene Sonntag, der letzte im alten Jahre, brachte für viele Refidenzhewohner noch eine unliebsame Ueberraschung, nachdem ihnen freudige Ueberraschungen zum Weih nachtsfeste in mehr oder minder reichem Maße bereits zu Theil geworden waren, nämlich eine Steigerung der Wohnungsmiethe seitens der geldbedürftigen Herren Hausbefizer. Mit einem Miethsaufschlage find namentlich die mittleren und kleinen Wohnungen der Vorstädte bedacht worden, welche nach gerade bereits so hoch im Preise stehen, daß es dem Ileinen Manne, resp. den Vibeitern bald nicht mehr möglich sein wird, in den fogenannten Arbeitervierteln" eine Wohnung beziehen zu fönnen. Wo soll Alles heikommen? fragt so mancher Familienvater und sorgenvoll richtet sich sein Blick in die Zukunft.
Sie schüttelte langfam den Kopf. Da gerieth Nena Sahib in Zorn; er erhob sich, zog feinen Dolch und stürzte auf das Mädchen zu. Bewegungslos blieb sie stehen und erwartete den tödtlichen Stoß. Die Ruhe und Todesver achtung imponirten dem Tyrannen; die bereits zum Todesstoße erhobene Hand sank wieder, und er überlegte, ob diese Strafe graufam genug sei. Der Tod schien ihm zu wenig. Wahrlich, er hatte andere Dualen für sie ersonnen.
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Führt sie fort!" wandte er sich an den Sehib. wird erst diese Nacht auf der Wache zubringen; sie soll den Soldaten preisgegeben sein, in Gegenwart ihres Geliebten. Thut, wie ich befohlen habe. Sie wird erst morgen Sterben!"
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Man hatte die Tänzerin und den gefesselten Sllaven kaum abgeführt, als der Hauptmann der Wache mit uns ruhigem Gesicht plößlich eintrat und einem der Generale etwas zuflüsterte.
Dieser erhob sich sofort und näherte sich Nena Sahib. Was giebt's?" fragte dieser, ihn ahnungsvoll und mit Ünruhe anblickend.
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Majestät," sagte der General, die Truppen von Audh sind in der Nähe. Man hat von Bhuta ohne Zweifel ihre Hilfe requirirt."
In diesem Augenblicke veränderte sich die gesammte Szenerie. Nena Sahib stand auf, fein Gefolge that das selbe. Die Dienerschaft, die Tänzerinnen und Gaukler verschwanden, und im nächsten Augenblicke hatte das Lager ein friegerisches Aussehen. Während die Truppen fich sammelten, wurden die Belte mit einer unglaublichen Schnelligkeit abgebrochen; der königliche Harem ward in die für denselben bestimmten Wagen gebracht; die Elephanten mit den Schäßen des Lagers beladen, bie Sklaven in Retten gelegt und unter gehörige Bewachung gestellt. Am Morgen beim ersten Tagesgrauen war Alles zum Abzug bereit.
Während der Nacht waren verschiedene Meldungen eingelaufen, welche immer beunruhigender flangen. Neaa Sahib wußte, daß er einer großen Uebermacht gegenüber stehe, und daß es aller seiner Umsicht und Kühnheit bebürfe, um den beabsichtigten Ueberfall abzuwehren. Das
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