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Kaum ist das Weihnachtsfest mit seinen Konsequenzen vorüber, so klopft schon wieder das neue Jahr" an seine Thür und mit ihm zugleich eine ganze Reihe von Leuten, die alle das Bedürfniß haben, ihm zum Jahreswechfel Glück zu wünschen. Seufzend greift er in die Tasche und stattet dem Gratulanten in landesüblicher Münze seinen Dant ab, dabei verstohlen die Häupter feiner Lieben überzählend. Doch, ach, von allen ver blieb ihm laum die fällige Wohnungsmiethe und vielfach ist auch diese flöten gegangen. Und nun gar noch eine Miethssteigerung! Wie bitterer Hohn erscheinen die Glückwünsche zum neuen Jahre; dem Armen flingt einzig und allein das Mahnwort in die Ohren: Thu' Geld in Deinen Beutel! Woher aber dieses nehmen? Das ist eine Räthselfrage, deren Lösung von dem kommenden Jahre erhofft wird. Döge es alle berechtigten Erwartungen erfüllen und des Lebens Räthsel zu Aller Zufriedenheit lösen!
g. In einer recht leichtfertigen Weise hatte der Privatier G. in der Königgräßeistraße am heiligen Abend brei chrbare Hausbiener einer biefigen renommitten Firma in Der Leipzigerstraße in den Verdacht eines Diebstahl gebracht und fie auf einige Zeit ihrer Freiheit beraubt. Die gedachten Hausdiener hatten von ihren Prinzipalen den Auftrag erhalten, einen größeren wetthvollen Gegenstand zu dem Privatier G. zu befördern. In der Wohnung des Privatiers G. angekommen, wurde ihnen angewiesen, den Gegenstand in jenem Bimmer aufzustellen, in welchem sich ein großer ausgeschmückter Weihnachtsbaum befand, unter deffen breiten Zweigen auf einem Tisch zahlreiche und werthvolle Präsente lagen. Noch mit dem Auspacken des Gegenstandes beschäftigt, vermiste der Hausherr plötzlich eine Rolle mit Gold, welcher auf den Weihnachtstisch gelegen hatte. Sofort lenkte fich sein Verdacht auf die dret Hausdiener, welche ihre Unschuld betheuerten und anführten, daß sie bereits 16, 12 und 8 Jahre fich in ihren Stellungen bei der betreffenden Firma befänden und damit den Beweis zu liefern suchten, daß fie durchaus ehrlich seien. Der Hausherr glaubte aber seiner Sache ficher zu sein, verSchloß die Thüren des Zimmers und ließ einen Kriminalbeamten herbeirufen. Als derselbe nach Verlauf von etwa einer Stunde erschien und sich über die Art der gemachten Ent deckung des Verschwindens der Goldrolle und die langjährige Thätigkeit der Hausdiener informirt hatte, sprach er fofort seine Bweifel über die Thäterschaft der Beschuldigten aus. Er fah deshalb auch zunächst von einer Leibesvifitation derselben ab und nahm eine genaue Durchsuchung des Bimmers vor, welche seine Bweifel in ihrem gangen Umfange bestätigen sollte. Denn es wurde die Goldrolle hinter einem Möbelstück gefunden, wohin sie, vom Tisch gefallen, nur hingerollt sein fann, eine Annabme, die um so wahrscheinlicher ist, als die Hausfrau fich während der Anwesenheit der Hausbiener in dem
Bimmer an dem Weihnachtstisch halte zu schaffen gemacht.
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t. Des Lebens ungemischte Frende ward feinem Sterblichen zu Theil! Die traurige Wahrheit dieses Dichter wortes erfuhren an den Weihnachtsfeiertagen viele Berliner, welche dem leckenden Tanzvergnügen einen Gang ind Theater oder in den Zirkus Renz vorgezogen hatten. Schon zu Mittag lautete an fast allen Kaffen die Parole: Ausverkauft!" ob gleich hier die Bezeichnung aufgekauft" zutreffender gewesen wäre und zwar aufgekauft durch ein Heer von Billethändlern, welche, auf die allgemeine Feststimmung spekulirend, zahlreicher als je am Blaze waren. Die Unfitte des Billethandels macht fich bei derartigen außergewöhnlichen Gelegenheiten besonders fühlbar, indem zumeist diejenigen darunter zu leiden haben, welche, um fich auch einmal als Mensch unter Menschen zu fühlen, sich wenigsters an den Feiertagen ein kleines Vergnügen gönnen roollen und nun zum Theater resp. Birkus pilgern, um fich auf harmlose Weise einige Stunden zu amüftren. Wollen sie nicht gänzlich auf das langersehnte Vergnügen Verzicht leisten, so sind sie genöthigt, den Billetmardern womög lich den doppelten Kaffenpreis für ein Billet zu zahlen, was füc sie gleichbedeutend ist mit zu Hause bleiben" am nächsten Tage, da der erlegte Mehrbetrag zur Deckung der Unkosten des nächsten Tages bestimmt war. Die Urberfüllung des Theater beweist, daß die Billethändler ein brillantes Geschäft gemacht haben, freilich auf Kosten der Armen, welche ihre kurze Feiertagsfreude theuer bezahlen mußten.
a. In einem Spielwaaren- Lager in der Friedrichstraßesoll in voriger Woche, wie einige hiesige Beitungen vor einigen Zagen unter der Spigmarke: ,, Eingebrochen und chloroformirt" berichteten, ein verwegener, aber erfolglos gebliebener Einbruch ausgeführt worden sein, wobei die Geschäftsinhaberin bewußtlos gemacht worden sei. Nach den amtlichen Feststellungen ist der Sachverhalt ganz und gar unrichtig dargestellt. Der richtige Sachverhalt war folgender: In der Nacht vom 18. zum 19. d. Mts. fand der in dem beir. Theil der Friedrichstraße statio nirte Nachtwächter die Jalouften des Spielwaaren- Lagers eines Fräulein T. nicht herabgelaffen und die Ladenthür nicht ver schloffen. Er betrat daher mit einem Schußmann, zu dem fich auch noch der Nachtwachmeister gesellte, den Laden und weckte die Geschäftsinhaberin, die in einem hinter dem Laden liegen Den Bimmer schlief, um die Ladenthür schließen zu lassen. Bei Diefer Gelegenheit haben die Beamten Wachsstreichhölzer be
Lager befand sich in der Nähe eines Sees. Die Truppen von Audy hatten den See umgangen und ein Rückzug Nena Sahibs war also unmöglich. Es galt, sich durch Angreifer hindurchzuschlagen, was um so schwieriger war wegen des ungeheuren Transportes, den er mit sich führte.
Vor dem Lager breitete sich ein fast undurchdringlicher Wald aus, der nur an wenigen Stellen die Fortbewegung folcher Truppen und Transportmassen gestattete. Von wo aus der Angriff erfolgen würde, fonnte nicht abgesehen werden. Nena Sahib erwartete denselben nicht, sondern beschloß, die Offensive zu ergreifen. An der Spiße von fünf Infanterieregimentern und einem Kavallerieregiment fuchte er fich und seinem Transporte den Weg zu bahnen. Da, wo der Wald sich ein wenig öffnete, in einem Defilee von Bergen und Schluchten, lag der Feind versteckt, und sobald Nena Sahib mit seiner Streitkraft fich diesem Punkte näherte, wurde er von allen Seiten zugleich angegriffen.
Ein heißer, mörderischer Kampf begann. Die Rebellen waren hier offenbar im Nachtheile, denn sie wurden aus hundert Hinterhalten beschoffen und nirgends war Nena Sahib zu einem offenen Angriff Gelegenheit gegeben. Die Folge war, daß sich seine Truppen in wildester Flucht auflöften, daß Jeder nur darauf bedacht wor, sich zu retten und ein Zusammenhalten nicht mehr zu erreichen war. Es fehlte nicht viel, so wäre hier der gefürchtete Führer der Rebellen selber dem Feinde in die Hände gefallen; allein er entfam in das Dickicht der undurchdringlichen Wälder. Sein ganzes Gefolge aber, seine Schäße, fein Harem, seine Dienerschaft, seine Stlaven fielen in die Te- Hände seiner Feinde, und im Triumphe führte man diese Trophäen zurück nach Lakno, der Hauptstadt von Audh.
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Zweites Rapitel.
Während Nena Sahib und ein großer Theil der unterworfenen indischen Fürsten so mit Wuth und Erbitte rung um die Wiedergewinnung der verlorenen Freiheit tämpften, hatten andere Fürsten Nabobs" hatte sie Max Strahlenau genannt es für besser gehalten, sich
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nußt und zur Erde geworfen. Als Fäulein T. auf den Buruf der Beamten aus dem Schlaf erwacht war, glaubte fte im ersten Moment, daß Diebe in ihrem Laden eingebrochen wären, und te schrie um Hilfe, bis es endlich den Beamten gelang, fte über den Vorgang aufzuklären. Es waren, wie bei der sofortigen Besichtigung des Waarenlagers festgestellt wurde, Schübe und Schränke nicht aufgezogen, und es ist überhaupt ein Diebstahl nicht versucht oder beabsichtigt worden.
N. Sturz aus dem Fenster. In selbstmörderischer Abficht stürzte sich heute früh 6 Uhr eine in dem Hause Ritterstraße 14 wohnende Tischlerfrau Charlotte Kaiser aus dem Fenster ihrer in der 2. Etage belegenen Wohnung auf den geflasterten Hof. Die K. fiel so unglücklich auf den Kopf, daß fie eine Berschmetterung der Schädeldecke erlitt und sofort, ehe noch ein Arzt hinzugerufen werden fonnte, verstarb. Die Unglückliche soll nach Aussage von Hausbewohnern schon zweimal ben Versuch gemacht haben, sich das Leben zu nehmen, jedesmal aber daran durch das Dazwischenkommen von Angehörigen verhindert worden sein. Der Ehemann der K. befindet sich zur Beit an einem epileptischen Leiden in der Königlichen Charité und soll sein Zustand ebenfalls ein sehr bedenklicher sein. Die Leiche der Frau K. wurde nach Anordnung der Polizei Behörde nach dem Obduktionshaus geschafft.
Einen gefährlichen Luftsprung matte am Weihnachtsheiligabend der am Säuferwahnsinn leidende Arbeiter" Lehmann aus dem Fenster seiner zwei Treppen hoch" belegenen Wohnung in den Cementhäusern der Thürschmidtstraße zu Rummeleburg. Der Kranke hatte das gesammte Mobiliar in der dürftigen Wohnung zusammengetragen und, nachdem er fich in der Wohnung eingeschlossen, dasselbe mit einer Art zu Trümmern zerschlagen. Als er das Vernichtungswert vollendet, tiß er das Fenster auf und stürzte sich in den Hof hinab. Hier erhob er fich sofort wieder und lief, laut um Hilfe rufend, er werde von 130 Schuyleuten verfolgt, die beiden Treppen hinauf. In dem Bimmer sah es gräßlich aus. Der Fußboden war von Blut gefärbt, da der Wahnsinnige mit den bloßen Füßen in Glasscherben umhergesprungen war. Um den Leib hatte er sich die gesammten Kleidungsstücke seiner Ehefrau be festigt. Nur diesem Umstande mag es zu danken gewesen sein, daß er feine Gliedmaßen gebrochen hat. Der Kranke wurde gefeffelt und verfiel dann in einen tiefen Schlaf, in welchem er noch am zweiten Feiertag ohne Befinnung lag.
N. Unglücksfall mit tödtlichem Ausgange. Ein Unfall, der bereits den Tod eines Menschen zur Folge hatte, trug fich, wie nachträglich erst zur weiteren Kenntniß gelangt, in Der Nacht vom ersten zum zweiten Feiertag in dem Hause Bofenerstraße 6 zu. Ein dort in der zweiten Etage wohnender Arbeiter Friedrich Böttcher war, als er Nachts 11% Uhr nach Hause kam, beim Baffiren der Treppe anscheinend fehl getreten und dieselbe so rücklings herabgestürzt. Hinzueilende Hausbewohner fanden B. mit dem Kopf nach unten auf den Treppenstufen liegend aus einer klaffenden Wunde heftig blutend. B. wurde sofort, da noch Lebenszeichen in ihm wahrs genommen wurden, nach Anlegung eines Nothverbandes von feinem Wirthe, einem Arbeiter Grothe, per Droschte nach dem städtischen allgemeinen Krankenhause im Friedrichshain geschafft, wo er jedoch bereits als Leiche anlangte.
N. Durch den Hufschlag eines Pferdes wurde gestern Abend ein in der Elisabethstraße wohnender Kutscher S. nicht unbedeutend verlegt. Im Begriff, das Thier von seinem Wagen abzusträngen, schlug das Thier plößlich aus und dem S. so unglücklich vor die Brust, daß der Getroffene zur Erde taumelte und sich beim Fallen eine weitklaffende Wunde am Hinterkopf zuzoz. S., der anscheinend auch innerlich nicht unbedeutende Verlegungen davongetragen, mußte sofort in ein Krankenhaus geschafft werden.
Gentral Theater. Herr Direktor Ernst hat soeben einen Engagements Abschluß vollzogen, welcher von seinem eifrigen Bestreben Zeugniß giebt, durch ein aus hervorragenden fünftlerischen Kräften bestehendes Ensemble das Central- Theater immer mehr und mehr in der Gunst des Bublikums zu be festigen. Frl. Marie Schwarz, die frühere beliebte Soubrette des Wallner Theaters, ist vom 1. August 1885 ab Mitglied des Central Theaters.
Gerichts- Zeitung.
Zwei Amazonen. Lehmann fontra Möser" meldete der Nuntius beim Eintreten zweier Parteien, welche vor dem Nichtertisch Aufstellung nahmen.
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Bors. zu einem gleichfalls erschienenen Mann: Was wollen Sie? Frau Lehmann, schnell einfallend: Jc habe ihm man bloß von wejen ehelichen Beisland miljebracht, indem vorher doch teener wissen fann, wie der Hase looft. vorher doch teener wissen kann, wie der Hase looft. Fräulein Möser, eine 32 Jahr alte Dame: Vor zwei von sone Sorte fann ich mich nu schon nich verdeffendiren; ich bitte um' n neien Termin, damit ich mir auch nach ehelichen Beistand umsehen fann. Mein Verhältniß is in de Provinz un kommt erst bei 14 Tage retour.
Nachdem Herrn Lehmann bedeutet, daß er nur nach er
den Engländern freiwillig zu unterwerfen und ihnen gegen ihre Stammesgenossen Hilfe zu leisten. ihre Stammesgenossen Hilfe zu leisten. In diesem Falle übten die Eroberer Großmuth gegen die Nabobs. Sie behielten ihre königliche Würde und waren gewissermaßen Vizekönige unter dem Gouverneur, den England über das ganze indische Gebiet gesezt hatte.
Diese Vizekönige behielten ihren fürstlichen Hof, ihre föniglichen Titel und auch eine gewisse Gewalt über ihre Unterthanen. Sie hatten das Recht, eine Leibgarde zu halten, übten die Polizei im Lande, mußten sich aber in Allem, wo es der Gouverneur für nöthig hielt, Befehle zu ertheilen, diesem fügen.
Ein solcher Hof ist der von Lakno im Königreich Audh. Aubh ist eins der reichsten und schönsten Länder in der Nähe der Küste. Die Residenz selber ist eine Haupthandelsstadt, und durch die wunderbar schönen Wälder führen wohlangelegte Straßen dorthin.
Welch einen Anblick gewähren diese Straßen, die burch indische Wälder führen! Dort, wo die Vegetation einen so großartigen Reichthum und eine so seltene Schön heit erzeugt. Auf beiden Seiten des Weges wachsen Farrenkräuter in der Höhe unserer Waldbäume und Gräfer von der Dide unserer Baumstämme. Die Bambusstämme sind eben nichts anderes als indische Gräser. Hier gleichen bie Waldungen benen des tropischen Ameritas an Üeppig feit und Mannigfaltigkeit. Sandelholz, Acajou und die herrlichsten Balmenarten find die am häufigsten vorkommenden Bäume.
Inmitten dieser herrlichen Waldungen liegt die Stadt
Lakno.
Jeder Fremde, welcher in eine indische Residenz eintritt, gewahrt sofort das Fremdartige des dortigen Lebens; die mit Schild, Spieß und Büchse bewaffneten, zum Theil geharnischten Soldaten; die Raufleute, die ihre Waaren auf dem Rücken der Kameele transportiren, oder durch Elephanten ziehen lassen, die zuweilen die ganze Breite der Straße ausfüllen, so daß für den Fußgänger rechts und links taum Plaz bleibt, auszuweichen; diese Waarenbazars, welche die schönsten, indischen Produkte, herrliche Steine, töftliche Gewebe und füßes Dbft feilhalten; diese wunder
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folgter Erlaubniß in die Verhandlung eingreifen dürfe, mußte fich derselbe auf einen der für die Beugen bestimmten Bläge zurückziehen. Hierauf wurden die Parteien eindringlichst und unter der Betonung zur Versöhnung ermahnt, daß durch derartige Swiftigkeiten, ganz abgesehen von den nicht unerheblichen Koften, in den meisten Fällen der Grund zu bauerndem Unfrieden gelegt werde. Eine direkte Frage, ob die Parteien zur Zurücknahme der Klage und Widerklage gewillt seien, wurde von Frau Lehmann mit den Worten abgelehnt:„ Na, wat denn noch! Doch nich in de la main!" und Fräulein Möser vecsegte: Lieber sterben!"
Bors: Wenn Sie meinen wohlgemeinten Ecmahnungen tein Gehör schenken wollen, so ist es Ihre Sache. Sie dürfen fich aber nicht wundein, wenn der Ausgang der Verhandlung Thren beiderseitigen Erwartungen nicht entsprechen sollte.- Frt. Möser : In diesem Falle kenne ich kein Erbarmen, und wenn die Person auf ihre sämmtlichen Knieen angerutscht kommt un fußfällig um Jnade bitten duht. Ich verlange Bestrafung nacht Jeses. Frau Lehmann: Wenn Se doch so jerne rutschen, denn rutschen Se mir schon eenije paarmal ben Buckel lang, Sie dämliche Schaute, Sie. Fil. Möser mit Würde: Ich bitte in die Akten zu notiren, daß sie mit ,, Schaute" mir gemeint hat. Das andere wird sich auf's Amtsjericht finden; ich werde ihr Lebensart beibringen.
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Nur durch Androhung energischer Strafen vermochten die Streitbaren Amazonen insoweit beruhigt zu werden, daß auf das eigentliche Thema der Verhandlung eingegangen werden konnte. Zunächst erhielt die Klägerin, Frau Lehmann, das Wort, welche sich folgendermaßen äußerte: Jd bin jerade bei schnuddele' ne Kalbskaldaune mit sone sauersieße Briche un' ne Handvoll Rosinen zurechte, det fich teen Jraf vor son Futter jretelt haben möchte. Wat soll ich Ihnen aber sagen, Herr Jerichtshof, wie id den Bräpel tofte, schmeckt det mächtig nüchtern. Natierlich fimulice id in meine Jedanken über diesen Kasus tnusus nach, un weil ic doch nu ooch etwas helle bin un pec Bufall' n Doge uf de Wafferbante riskire, det mir da man' ne elettrische Beleichtung in' ne Stärke von eenije paar hundert Normalkerzen ufjing. Wo idk int janze Leben nicht verjeffe un allens janz rejulär in Kopp habe, hatte ich an det Futter teenen Honigfuchen anjemengt, indem ihm der infamichte Junge uf de Wafferbante hinjelegt hatte, wo ich ihm natierlich nich jewahren konnte. Et is nich zu sagen, wat sich der Mensch über sone Bäljer boßen muß; reeneweg de Plage könnte man fciejen.
Vors.: Es handelt sich hier nicht um die Sünden Ihres Knaben, sondern um die Beleidigungen, welche Ihnen angeb lich von der Widerklägerin zugefügt worden sind. Frau Lehmann: Da haben Se nu schon jang jewiß ſehr richtig, Herr Jerichtshof; aber der janze Lenz tam doch von' n Honigtuchen. Wie ich ihm nämlich aus't Papier widele, dente id ooch fleich, et schmeißt mir eener den Mond int Jenicke, indem der scheene Honigkuchen rundum jänzlich abgefnabbert war. Sowat tann doch nu aber den Menschen nich schnurz sind.
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Vorf.: So kommen Sie doch zur Sache. Frau Lehmann: Vor'n janzen Jroschen hatte id holen lassen, sage ic Ihnen, un derweile war't fo'n bißken, det de Briehe janich ' mal sämig wurde. Nu wollt' et aber natierlich leener jewesen find, un weil doch nu unser Junge sowat schon nicht duht, indem er von jebild'te Eltern is un derentwejen ooch all zu ville Dresche jefriegt hat, wat sich doch so' n Kind jewiß ad notam nimmt, so sage ick zu die Person, det id ihr mal in' n Hals' rinriechen möchte, weil ich mir doch von meinen scheenen Honigkuchen überführen wollte.
Vors. Haben Sie denn aber nicht bedacht, daß eine derartige Zumuthung die Widerklägerin sehr verlegen mußte? Frau Lehmann: Doch noch verlegt fehlen. Ja, ja, bet is heitzubage so in de Welt, det der Mensch nich' mal ' n Ton reden möchte, wenn ihm sein bißken Armuth vor de Näse wegiefischt wird. Wo' t doch die Sonne nich jewesen find fann, indem sich die den den ja tzen Dag hinter Wollen verstochen hielt, die Person aber seit Micheli mit uf meinen Korridor wohnt, so frage ick blos: Wer hat meinen scheenen Honigfuchen ringsum abjeknabbert?
Bois. Ich will Ihnen doh bemerken, daß Ihre Folgerungen eine bedenklich schwache Basts haben. Jedenfalls handelten Sie wenig verständig, daß Sie einem so unbe gründeten Verdachte Ausdruck gaben. Frau Lehmann: Ic Id laffe mir uf teene Streiterei in, indem id mir uf' n Rechts. boden befinde. Wenn ic' n jutet Jewissen habe, denn tann mir eener immerzu un alle Dage recht derbe in' n Hals' rinriechen.
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Vors.: Das find Liebhabereien, die hier außer Betracht bleiben tönnen. Die Widerklägerin war wenig erbaut von Ihrem Anfinnen, so daß es zu einem erregten Wortgefecot tam. Frau Lehmann: Wat meenen Se woll, Herr Jerichtshof, wat die Kreatur vor' ne Lippe ristirte, wie ich mir von den Bauber ieberfiehren wollte. Id sage Ihnen, det babt jerade so, ale wenn et fich beleidigt fiehlte.- Fri. Möfer: Sone Sorte, wie Sie, fann mir jarnicht beleidigen. Da steh'n Sie doch einige Meter zu tief unter meinem Stande. Frau Lehmann: Wenn ic
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bar schönen Frauengestalten, die, eine Schulter entblößt, fich so malerisch in den indischen Gewändern zu fleiden wissen das Alles überrascht den Fremden und zieht ihn zugleich gewaltig an.
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Man sah indeß nicht nur Eingeborene auf den Straßen von Lakno, sondern zahlreiche, hier ansässige Engländer, denn der Gouverneur von England hielt hier einen Unters statthalter, welcher einen förmlichen Hof um sich hatte. Auch fremde Reisende sah man dort, und als solcher fennzeichnete sich ein junger Mann, welcher mit einem älteren bie Straßen durchschritt und offenbar die Sehenswürdig= feiten in Augenschein nahm, welche ihm sein Begleiter erklärte.
Sie schritten eben die Straße entlang, welche von dem Quai hinaufführt, auf welchem sich das königliche Schloß und der königliche Park befinden. Der junge Mann sah sehr niedergeschlagen aus, und mit besonderer Erwartung schien sein Blick auf die Gegend gerichtet, in welcher das fönigliche Schloß lag. Als sie nahe genug waren, um dasfelbe erblicken zu können, seufzte er leise.
Ich wäre verloren," sagte er zu seinem Begleiter, wenn ich hier nicht den gewünschten Erfolg hätte."
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Seien Sie unbesorgt, mein lieber Herr von Wre bow," redete ihn der Andere an, Sie werden am Hofe unseres Königs, Wadschid Ali Shah, dieselbe freundliche Aufnahme finden, ja, in dasselbe Amt eintreten können, was Sie am Hofe des Königs von Bhuta bekleideten. Wadschid hat ein fühlendes Herz, und wenn er hört, daß Sie mit einer reizenden und liebenswürdigen jungen Gemahlin von dort haben fliehen müssen vor den Empörern, so wird er Sie schon aus diesem Grunde annehmen, abgefehen davon, daß er Europäer vor den Eingeborenen unter allen Umständen bevorzugt. Sehen Sie mich selbst, lieber Wredow, ich befand mich in einer ebenso hoffnungslosen Lage wie Sie und bin jett Sprachlehrer des Königs. Sie müssen wissen, Wadschid setzt seinen Stolz darin, englisch zu sprechen, aus welchem Grunde bei ihm die Konversation fast nur englisch geführt wird."
( Fortsetzung folgt.)