ternationalen Afoziation des Kongo  " nach dem Kongo geschickt wird, um sich über die zur Ausfuhr aus und nach Deutschland  geeigneten Artikel zu orientiren. Herr Wolf hat in Köln   Do­mizil genommen und trifft seine legten Vorbereitungen zur Kongoreise, die im Januar 1885 erfolgen wird.

Eine Statistit der im Auslande lebenden Deutschen  Es leben: In der ergiebt folgende interessante Zahlen. Schweiz   95 262, Desterreich- Ungarn   98510, Italien   5221, Schweden   953, Finnland   628, Bosnien 698, Griechenland   314, Chili 4033, Egypten 879 Personen deutscher   Nationalität. Von im Reiche Geborenen find ansässig in Frankreich   81 988, in der Niederlande   42 026, in Großbritannien   40 371, in Belgien   34 196, in Dänemark   33 158, in Norwegen   1471, in Spanien   952, in Ruß­ land   394 299, in den Vereinigten Staaten Nordameritas 1966 742, in Quensland 11 638, in Südaustralien   8798, in Victoria 8571, in Neufüdwales 7521, in Argentinien   4997, in Neuseeland   4819, Algerien   4201, in Uruguay   2125, in Peru   898, in Sasmanien 782, in Chili 645, in Guatemala   221. Jm lesten Jahre ist die Auswanderung nicht so start, wie im Vorjahre gewesen, näm­lich 126 330 gegen 134 000.

Die von Privaten gespendeten Gelder für den Direktorposten im Auswärtigen Amte, welche der Reichs­fanzler nicht annehmen zu können erklären ließ, sollen ihm Dennoch und zwar in Form eines, nationalen Ehren­geschenkes" überreicht werden. Zu diesem Swede hat sich ein Komité in Witten   tonstituirt, welchem angeblich bereits aus mehr als fünfzig größeren deutschen   Städten, darunter Leipzig  , Stuttgart  , Worms  , Ulm  , Berlin  , Kaffel, Hamburg  , Lübeck   und fast sämmtlichen Städten Rheinlands und West­falens, zustimmende Erklärungen zugegangen find. Das Ehren­geschenk soll dem Reichskanzler zur freien Verfügung, eventuell zu kolonialen Angelegenheiten zugestellt werden.

Belgien  . Aus einem Brüsseler Privat- Telegramm geht hervor, daß innerhalb der liberalen Parteien der Riß weiter auftlafft. Die General- Bersammlung der liberalen Affoziation ernannte beute Janson durch Afflamation zum Präsidenten. Nachdem dieser eine Rede gehalten hatte, welche den Abfall der gemäßigten Liberalen geißelte und ihnen sogar die Nieder­lage bei den Kammerwahlen vom 10. Juni zuschrieb, erklärte Janson es als die Aufgabe der Assoziation, unmittelbar in die Propaganda für eine Revision der Verfassung einzutreten. Gegen 1800 Mitglieder wohnten der Versammlung bei.

Frankreich  . In Paris   hat wieder eine größere Arbeiter­versammlung stattgefunden, die aber durch Anarchisten gestört wurde. Es kam in Folge dessen zu heftigen Reibereien, welche fich bis auf die Straße fortpflanzten und der Polizei Gelegen­heit zum Einschreiten gaben.

In Rußland   steht natürlich das Denunziantenwesen in Blüthe. Troßdem die Denunzianten in der plumpften und durchfichtigsten Weise operiren, finden sie dennoch, selbst bei den höchsten Behörden, Glauben. So wurden im Sommer Dieses Jahres im Gouvernement Nischny- Nowgorod, der Guts­befizer Briklonsky, der Friedensrichter Boltin und der Garde­lieutenant a. D. Priklonsky, von zwei verabschiedeten Sol­Daten, den Brüdern Granom, als politisch verdächtig denunzirt. Als diese Denunziation nicht den gewünschten Erfolg hatte, berichteten sie der Behörde, daß die genannten Personen ein Attentat auf den Czaren planten. Trotzdem die Denunzianten feine Beweise erbringen fonnten, nahm der Minister Katkow. dieselbe als der Wahrheit entsprechend an. Erst eine sorgfäl tige Untersuchung ergab die vollkundige Haltlosigkeit derselben und führte zur Bestrafung der Denunzianten. Wie oft wird aber das Gegentheil der Fall sein? Bei den in Rußland  herrschenden Rechtszuständen haben die Dunkelmänner leichtes Epiel, wenn sie eine mißliebige Person auf ewig in die Eisfelder Sibirtens verschwinden lassen wollen.

China  . Ueber den Gesundheitszustand der französischen  Truppen in China   wird aus Saigon   von einem Franzosen  geschrieben: ,, Gegenwärtig haben wir auf unserer Rhede   212 Verwundete oder Kranke an Bord des Transportschiffes ,, Sham­rock" liegen. Diese Unalüdlichen, insbesondere die Verwunde ten, bieten ein wahres Bild des Jammers; manche haben nicht einmal einen Tuchanzug, um mitten im Winter in Frankreich  anzukommen. Sie sind in den unteren Schiffsräumen, die faft immer unter Waffer stehen, angehäuft, entbehren folglich der Luft und des Lichts, was nicht zu ihrer Genesung beiträgt. Mittelst Privatfubstriptionen haben mir unseren lieben Lands­leuten einige Flanellanzüge und Stärkungen verschafft; aber wir fonnten in Ermangelung der nöthigen Hilfsmittel nicht mehr thun und bedauern es um so mehr, als nächstens andere Verwundete und Kranke hier durchkommen werden. Deffnen Sie doch die Spalten Ihres Blattes einer allgemeinen Rollefte." Das klingt herzlich schlecht und steht in feinem Verhältniß zu den hochtrabenden Rebensarten der Herren Ferry   und Genossen.

da hatten fte mir meinen Wolf schon hingemordet, und eine namenlos unglückliche Mutter war mehr auf der Welt."

Ein lautes Schluchzen und ein heftiger Hustenanfall unter­brach die erregte Frau; Klara war mit liebevoller Sorgfalt um die Leidende beschäftigt, fte trocknete die feuchte Stirn, brachte ihr eine Erfrischung, und wollte sie bewegen, sich zur Ruhe zu begeben.

Nein, nein, mein theures Kind, es geht schon vorüber," bat die Kranke ,,, laffen Sie meinem armen, gepreßten Herzen Diese Erleichterung, und gerade heute, gerade heute

Daß ich ihn noch einmal sehen wollte," fuhr file nach einem Weilchen fort, daß ich sein geliebtes Antlig noch mit meinen Rüfen bedecken wollte, wer fonnte mich schelten? Ich wartete feine Nachricht mehr ab und fuhr in einer Stunde zur Unis versitätsstadt, hin zur Wohnung meines Wolf. Da erfuhr ich, daß er bereits nach der Universität gebracht und dort auf­gebahrt sei, daß am heutigen Tage noch die Ueberführung zum Bahnbof, nach seiner Heimat stattfinden sollte."

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Mir llang das alles wie dumpfes Geräusch ins Ohr; zur Universität hörte ich nur, und dorthin lenkte ich meine Schritte. Schaaren von Menschen strömten dem gleichen Biele au, einer fragte den andern, was es denn außergewöhnliches gäbe; der Student, der im Duell erfchoffen, wird ja be erdigt, hieß es da, einziger Sohn, aime Wittwe, hieß es dort, armer Junge fagten die einen, arme Mutter die andern. Und ,, arme Mutter, arme Mutter", so tönte es in meinem Innern, und mein Herz pulfite nach dem Takte: aime Mutter, arme Mutter.. Da stand ich nun endlich vor dem gewaltigen Gebaude, das den Rest meines Glückes bergen sollte, ich brängte mich verzweifelnd durch... zu den zu den Pforten... ich wollte ja mein Kind sehn; da stand schon der Wagen mit den sechs schwarz verhängten Pferden, und gerade als ich ankam, ba trugen fie den Sarg heraus, mit Ränzen und Blumen und Palmen überdeckt, da folgten auch die Studenten mit ihren Bannern, seine Verbindung, diese unglückliche Verbindung dicht hinter dem Sarge,.. da,

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o Himmel, ertönte Mufit, der Bug sette sich in Bewegung, o Gott, diese Musik, diese einförmige Todtenmufit, Tag und Nacht hörte ich seitdem diese Klänge,... Nachts, wenn ich Nachts, wenn ich eingeschlafen war, fuhr ich auf und hörte das monotone Tam, Tam,... und noch jest fann ich's nicht zum Schweigen bringen, dieses grauenhafte Todtenlied. Und dreimal zogen sie mit dem geliebten Todten um die Universität, dreimal kam mir ber Sarg vorbei, daß ich ihn hätte mit den Händen berühren fönnen, der Sarg, der mein Glück, meinen Liebling barg, da stand's geschrieben mit goldenen Lettern: Wolfgang Sommer, geboren am achten Juli, ja geboren unter Schmerzen, und erzogen unter Somerzen, und von ruchloser Hand ge raubt, gemordet, im Uebermuth gemordet... Und immer unabjebbarer ward der Bug; Studenten, die ihm die lette Ehre, welch' jammervolles Woit!... und Ehre gaben, ferner tönte das Tam, Tam; doch im Herzen, da pochte es

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Kommunales.

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des Enteignungsverfahrens erworben werden und stellte die hierzu erforderlichen Mittel aus dem Straßenland- Erwerbunge fonds pro 1885/86 zur Verfügung. Die Entnahme der erfors derlichen Mittel aus dem nächstjährigen Fonds erscheint, abge­sehen von der bereits bei dem diesjährigen Fonds vorhandenen Ueberschreitung, um deshalb geboten, weil das Enteignungs­verfahren bis zum Ablauf des laufenden Rechnungsjahres nicht mehr durchzuführen ist und also die zu zahlende Entschädigung in demselben nicht mehr zur Anweisung gelangen fann.

Lokales.

An Stelle der ordentlichen Sizung, welche in dieser Woche des Neujahrstages wegen ausfällt, findet beute, Nach mittags 5 Uhr, eine außerordentliche Sigung der Stadtverord neten- Versammlung mit folgender Tagesordnung statt: 3wei Naturalisationsgesuche. Berichterstattung über die Vorlage, betreffend die Auswahl der im Etatsfahre 1885186 neu-, resp. umzupflasternden Straßen. Wahl der Mitglieder und Stell­vertreter zur Einschägungs- Kommission für die klassifizirte Ein­tommensteuer 1885/86. Vorlage zur Beschlußfaffung betreffend die Erwerbung des von dem Grundstücke der jüdi­schen Gemeinde zur Freilegung der Treskowstraße erforderlichen Terrains. Vorlage zur Kenntnißnahme betreffend die Erwerbung des von dem Grundstück der jüdischen Gemeinde zur Freilegung der Treskowstraße erforderlichen Terrains. Vorlage zur Kenntnißnahme, betreffend die erfolgte Ab­nahme der verbreiterten Rönigin- Brücke. Vorlage- zur Kenntnißnahme, betreffend die der Stadtgemeinde aus der Kaufofferte bezüglich des Grundstücks Gitschinerstr. 106 und einer Barzelle des Grundstücks Belleallianceplaz 3 zustehenden Rechte. Vorlage zur Beschlußfaffung betreffend die Bahlung einer Entschädigung für die durch die Straßenauf höhung an der Jannowigbrüde erfolgte Werthsverminderung des angrenzenden fiskalischen Terrains. Etat für den Ad­ministrationsfonds der Sparkasse pro 1885. Vorlage zur Beschlußfaffung betreffend die Erwerbung des zur Durch legung der Taubenstraße nach dem Hausvoigteiplage erforder lichen Terrains. Rechnung der Spezial- Verwaltung Nr. 21 -Luisenstädtisches Realgymnaftum pro 1. April 1882/83. Rechnung der Spezial Verwaltung Nr. 27 Viktoria­ſchule pro 1. April 1882/83. Baurechnung Nr. 1042 I. Stückcechnung, betreffend den Neubau der Sandkrug- Brüde. Baurechnung Nr. 1205 VI. Stüdrechnung, betreffend die Neuvermessung der Stadt Berlin  . Baurechnung Nr. 2065, betreffend den Neubau einer Umwährungemauer auf der Ost- pathie für diese Opfer" des Betruges und der Spizbübereien seite des Grundstücks des städtischen Krankenhauses Moabit  .

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Der Ausschuß der Stadtverordneten Versammlung zur Vorberathung der Vorlage des Magistrats betr. die im Etatsjahre 1885/86 neu resp. umzupflasternden Straßen schlägt Der Versammlung vor, dem vom Magiftrat vorgelegten Blan im Wesentlichen zuzustimmen. Eine Nenderung bei den Neu­pflasterungen geht nur dahin, daß anstatt der Neupflafferung der Straße 5 von Wiener- bis Reichenbergerstraße, die der Gneisenaustraße in ihrem Theile von der Bärwaldstraße bis Aur Schleiermacherstraße und die Straße 26 a XIII 1 in ihrem Theile von der Elbingerstraße bis zur Straße 30 XII 1 neu gepflastert werden sollen. Betreffs der Umpflasterungen sollen einige Straßen, welche nach dem Magiftratsvorschlage in eister Linie gepflastert werden sollten, in die zwette Linie verfest, und wiederum Straßen, welche in zweiter Linie vorgeschlagen waren, als in erster Reihe zur Berücksichtigung vorgeschlagen

werden.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin   find bei den Standes- Aemtern in der Woche vom 14. Dezember bis inkl. 20. Dezember cr. zur Anmeldung ge­tommen: 185 Eheschließungen, 891 Lehendgeborene, 37 Toot­geborene und 571 Sterbefälle.

Der Stadtverordneten- Versammlung ist die Vorlage zur Beschlußfassung betreffend den Erwerb des zur Durch legung der Taubenstraße nach dem Hausvoigteiplaze erforder­lichen Landes zugegangen. In dem Beschlusse vom 17. April D. J.   hat fich, wie es in der Motivtrung der Vorlage heißt, die Stadtverordneten- Versammlung für Herstellung einer offenen, 17 m breiten Fahrstraße zur Verbindung des Hausvoigteiplages mit der Taubenstraße ausgesprochen und sich gleichzeitig mit der Festsetzung der Baufluchtlinien für eine derartige offene Berbindungsstraße im Voraus einverstanden erklärt. Magistrat ist diesem Beschlusse beigetreten und ist, nachdem die Bauflucht­linien für die neue Straße in Gemäßheit der§§ 7 und 8 des Gesetzes vom 2. Juli 1875 zur Festseßung gebracht worden find, die allerhöchste Genehmigung zur Durchführung der Taubenstraße nach dem Hausooigteiplaße und zur Festlegung der Baufluchtlinien nach dem diesseitigen Projekt unterm 13. August 1884 ertbeilt worden. Die nach Eingang dieser Genehmigung wegen des freihändigen Erwerbs der zur Her­stellung der Berbindungsstraße erforderlichen Flächen von ca. 143 und 540, zusammen also von ca. 683 Om, mit der Deutschen Baugesellschaft angeknüpften Verhandlungen haben zu einem annehmbaren Abkommen nicht geführt. Magistrat ersucht daber um folgenden Beschluß: Die Stadtverordneten­Versammiung erklärt sich damit einverstanden, daß die zur Durchblegung der Taubenfiraße nach dem Hausvoigteiplaß er forderlichen Parzellen von zusammen ca. 683 Dm. im Wege

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cr. Revolverschüsse sind es, die heute und in den vers gangenen Tagen die Bevölkerung Wiens in Schrecken und Aufregung verfepten, der Widerhall derselben hat in der ganzen zivilifirten Welt wieder einmal die Aufmerksamkeit auf ein In­stitut gelent, welches eigentlich nur in ersprießlicher Weise sich entwickeln und gedeihen kann, wenn es von dem Vertrauen aller Derjenigen getragen wird, welche mit demselben überhaupt in irgend einer Beziehung stehen. Der Krach scheint in Per­manenz erfläit zu sein in der leichtlebigen Stadt an der schönen blauen Donau, mit Scham und Entrüftung muß Jeder, deffen fittliches Gefühl noch nicht ganz und gar erstorben ist, auf jene Männer blicken, die, in feiger Furcht vor Strafe, eine Kette von Betrügerelen und Unterschleifen mit einer Pistolen­fugel wett zu machen sich erdreisten. Mag sein, daß der bla firte Börsenjobber mit einer Art von Bewunderung auf jene Diebe blickt, die ihren Nebenmenschen den rechtmäßigen Ertrag ihrer Arbeit stehlen, und die fich dann mit sich selbst und mit ber übrigen Menschheit für abgefunden halten, wenn sie den traurigen Muth finden, einen schnellen und sicheren Tod dem Leben im Buchthause vorzuziehen, es mag das sein, hier in Berlin   gewinnt es wenigstens den Anschein, als ob man sich in denjenigen Kreisen, die freilich der öffentlichen Spielbank in der Burgstraße nicht ganz fern stehen, einer gewiffen Sym­nicht erwehren könne. Heute bereits tolportirt man in Berlin  mit einem unverkennbaren Behagen jene blutigen Wiße, die nehme doch heute einmal eines jener Blätter zur Hand, die man an der Wiener Börse   zu reißen für gut befindet. Man eigens dazu geschaffen zu sein scheinen, um eine Klique an der eifertig die neuesten, bösartigen Stalauer und der Berliner  Jobber lächelt stolz, wenn er liest, wie sich sein Wiener   Kollege zu amüftren versteht. Die Wittmen und Waisen, denen viel leicht von Leuten, die auf Gummi fahren, ihre sauer ersparten Groschen gestohlen worden find, wird das Lachen wohl ver­geben, die erkiustven" Kreise an der Börse haben indessen trop alledem ihren Spaß, und für das Vergnügen ist gerade jenen Leuten bekanntlich nichts zu theuer. Man soll sich hier in daß die Wiener   Beispiele eine ansteckende Wirkung ausüben, Berlin   nur nicht allzusehr spreizen, es könnte ja möglich sein, ob mau dann auch hier faule Wige reißt wer fann's wissen?

b. Am Tempelhofer   Berge, wo jest fleißig gebaut wird, verbaut man alle Straßen, welche auf denselben zu münden. Selbst die Nostizstraße, welche schon auf den Berg hinauf durch Granitborden marlirt war, wird burch einen quer davorgelegten Neubau gesperrt. Wenn die Stadt einmal hier weiler hinaus möchte, find alle Zugänge gesperrt und man muß wieder durch theure Abriffe Raum schaffen.

g. Die Arbeiten an der Anschlußbahn zur städtischen Zentral- Markthalle in der Neuen Friedrichstraße werden seit Sturzem auch während der Nacht ausgeführt, um so die Fertig­stellung derselben möglichst zu beschleunigen. Das Eintreten einer strengen Kälte würde hier allerdings einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen und die baldige Bollendung der Arbeiten in Frage stellen. Bis ist mußten die Arbeiten erst einmal und zwar auf etwa 14 Tage eingestellt werden, weil der Frost den Mörtel zufrieren ließ, ein Bufland, der be reits bei über 2° Kälte eintritt. Die Arbeiten sind jezt soweit porgeschritten, daß man mit der Aufführung der legten feiler in der Nähe der Spandauerbrücke beginnen kann, woselbst sich Die Markthallenanschlußbahn wieder mit den jezigen Schienen der Stadtbahn verbinden wird. Hier nimmt auch die Breite der Pfeiler ab, welche nach der Markthalle zu und vor dieser größer wird. Während die Bogen für die Anschlußbahn vor Der Markthalle bereits vollendet sind und die Oberlage für den Eisenbahnbetrieb in Angriff genommen ist, werden auf der Strecke von der Kaiser Wilhelmstraße bis zur Rochstraße eist die Bogen gemauert. Nach Neujahr bofft man die Vera breiterung der eisernen Brücke über der Rochstraße vornehmen und den Boдenbau nach dem Endpunkte der Anschlußbahn fortseßen zu können. Die Unternehmer, denen der ganze Bau

Heut vor zehn Jahren," sagte der junge Doktor, und seine Stimme bebte wie im Fieber feine Stimme bebte wie im Fieber das Rezept war gerade fertig geschrieben, es fehlte nur der Name der Patientin

mühsam.

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" Frau Sommer," antwortete Klärchen.

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,, Allmächtiger Goll!" rang es sich von den Lippen des jungen Arztes, fte ist's die unglückliche Mutter meines armen Wolf."

immer lauter: arme Mutter, arme Mutter,.... aber keine Thräne konnte ich weinen, ich blieb auch bei Sinnen und feine Dhnmacht erbarmte fich meiner, wie betäubt folgte ich dem Buge bis zum Bahnhof, da wartete ich bis zur ,, wie... wie heißt denn Deine liebe, alte Dame?" fragte er Nacht, und dann fuhr ich mit meinem Wolf in die Heimat; dort wußte niemand, wo ich geblieben; da begruben wir dann den armen Jungen, und heute find's gerade zehn Jahre, daß ich eine einsame, unfelige Frau geworden..... Dann nach Monden tam er, der Unglückselige, der mir mein Kind ge­tödtet, und wollte Vergebung erflehen, aber ich konnte ihn nicht sehen, ihn nicht sprechen; ich wollte nicht seinen Namen wissen, ich weiß ihn noch heute nicht,. ich wollte nicht einer andern Mutter Kind verwünschen. Er meinte, nicht eher Ruhe zu haben, bis er mir zu Füßen gelegen;... ich konnt's nicht, ich tonni's nicht; meinen armen Wolf bekam ich doch nicht wieder: Tödtet, mordet nur immer weiter, reißt das einzige Kind vom Herzen der Mutter, die Ehre erfordert's ja, die armselige Ebre; wohl find schon Stimmen genug erschallt, um die Barbarei des Zweikampfs auszuroiten, aber wie viele Mutterherzen werden noch brechen, ehe dies Gaufelspiel von der Welt verschwindet, ehe dem Morden Einhalt aeschieht."

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Erschöpft war die furchtbar aufgeregte Frau zusammen gefunken, wieder kam ein entseglicher Sustenanfall, und ein Blutfirom drang aus ihrem Munde, erschreckt fuhr Klara auf, rief die alte Dienerin zur Hilfe und eilte dann blißschnell hinüber in die elterliche Wohnung.

Eilen Sie zu Doktor Waldau," rief sie dem Mädchen zu, bitten Sie meinen Verlobten, schnellstens herüber zu kommen."

Minuten vergingen in qualvollem Warten, dann hörte fie seinen Schritt auf der Treppe; ellig lief, fte ihm entgegen: Komm Geliebter," bat fie innig, eine schwer Leidende be­darf deiner," und rasch zog sie den Ueberraschten mit fich fort; ,, du weißt dech, die liebe, alte Dame, die hier im Hinterhause wohnt, und mir mit so geschickter Hand bei meinen Toiletten hilft; sie war heut so aufgeregt, und sprach viel, hustete ent­feglich, endlich ein Blutstury, du wirst ja selbst sehen.

Echon standen beide im bescheidenen Gemach; die Kranke lag fiill athmend, bleich wie der Tod im Bett, in das die sorgsame Dienerin sie gebracht, schnell überflog der Arzt die Situat on näher trat er an das Bett der Leidenden, faßte er ihre bleiche Hand prüfend und horchte auf den Athem. Dann ließ er sich nieder, um eine mildernde Medizin zu ver schreiben.

Also, so aufgeregt war die ärmfte," befragte er beim Schreiben sein Klärchen, das leise weinte.

,, D, ich trage mit die Schuld daran," jammerte diese ,,, ich erzählte ihr von der beftigen Szene, die heut bei uns ge­spielt, von Deinem Eifern gegen die Studentenverbindungen und das Duell; das verstärkte ihre traurigen Erinnerungen, Denn dent nur, beut vor zehn Jahren hat man ihren einzigen, herrlichen Sohn im Duell erschossen,-o wenn Du das Herze leid mit angesehn hättest!"

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Ja, ja, Wolf, Wolfgang, so nannte fie den Sohn," rief Klara, o, Gott im Himmel, wär's möglich, entfeglicher Ges banke jept begreif' ich alles... du... Ecnst! Du, mein armer, lieber Eini!"

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Sein Kopf lehnte an ihrer treuen Brust, in fliegender Hast ging sein Athem und heiße Thränen entströmten seinen Augen. Behn lange Jahre," flüfterte er ,, o, fönnte ich's fühnen, mein Lieb'; o wie nagt es seitdem in meinem Herzen, das junge Blut, im Jugendübermuth, unter dem Eindrud eines starten Ehrgefühls vergossen; wie flagt es mich an seit diesen langen Jahren Menschenrecht, Völkerrecht studirten wir ge meinsam da trat eine elende Rechtsfrage strettbringend zwischen uns auf- zwischen uns auf die älteren Genoffen entschieden, die Waffen wurden uns in die hand gedrängt, und er fiel, der arme gute Wolf; weg warf ich die Bücher, weg wollte ic das Leben werfen; da in langer, einsamer Haft tamen mir des Lebens Wahrheiten zum Bewußtsein; hatte ich inr jugendlichen Uebermuth tiefe Wunden geschlagen, so sollte mein ganzes, übriges Leben darauf gerichtet sein, Wunden zu heilen - so ward ich Arzt, so weib' ich mein Leben dem herrlichen Beruf, so cifere ich, wo ich nur tann, gegen den entsetzlichen Bweikampf, da ich es erfahren, welches tiefe Leid damit unter die Menschen fommi."

Leise regte fich die Kranke, schnell sprang der junge Arzt auf und eilte an das Bett; er ließ sich leise auf ein Knie nieder, prüfte den Buis und drückte einen innigen Ruß auf die abgezehrte Hand; die Lippen der Leidenden bewegten sich leise, eine einförmige, traurige Melodie ward erkennbar, Klärchen nicle wehmüthig mit dem Kopfefte verstand es nur zu gut, dieses Tam, Tam aus dem Munde der Kranten.

Wird fie dem Leben, erhalten bleiben, Ernst?" Ich hoffe es, Geliebte; was unsere Wissenschaft, was auf opfernde Pflege vermag, bas soll ihr werden, dann soll die einsame alte Frau noch Freuden von ihrem Lebensabend haben nicht, mein Lieb?"

Doktor Waldau und sein Klärchen gingen nicht auf den Studentenball, sondern saßen, leise plauderad, am Bett der alten Dame, die ihnen dankerfüllt zulächelte.- Heinrich halte am Morgen des Balles eine ernste Unterredung mit feinem Vater und soll am Abend einen sehr wehmüthigen Chapeau d'honneur abgegeben haben.

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