hnbewegung, sowie an der gewissenhaftesten Erfüllung aller| Mitgliederpflichten ergehen zu laffen, da nur unter dieser Vor­ausseßung auf eine durchweg erfolgreiche Durchführung der Lohnbewegung in sämmtlichen Branchen zu rechnen ist. Ja, der Erfolg jeder einzelnen Branche hängt in gewiffem Sinne hauptsächlich oder zum großen Theil von dem Erfolge der ihr in der Bewegung voraufgegangenen Branche ab, weshalb das Intereffe der Berufsgenossen aller Branchen jedem einzelnen Stollegen und jeder einzelnen Branche die gebieterische Pflicht auferlegt, die Erringung des Erfolges jeder einzelnen, gleich wie aller Branchen dadurch sicherzustellen, daß fie schon vom Beginn der Bewegung an durch thatkräftige aktive Be­theiligung am Verein und an der Bewegung die Kommission und damit zugleich jede vorgehende Branche in die Lage ver setzen, über diejenigen materiellen und moralischen Machtmittel zu verfügen, welche, wie Jedermann weiß, unter allen Umstän­ben die unentbehrliche Vorbedingung des Erfolges bilden.

In der freireligiösen Gemeinde hält am Neujahrstage, Rosenthalerfir. 38, Vorm. 10 Uhr, Herr Schäfer den Fest­vortrag. Butritt steht Jedem frei.

Vermischtes.

Aus Stuttgart   wird der Neckar  - 8tg." geschrieben: Wenn sich die hier zirkulirenden Gerüchte bestätigen, so wäre t gelungen, dem vierten Komplizen bei den anarchistischen Standthaten in Straßburg   und Stuttgart   auf die Spur zu fommen. Wie unseren Lesern noch erinnerlich sein dürfte, gelang es nicht, die drei Mordgesellen Stellmacher, Kammerer und Kummic hinsichtlich ihres vierten bei der That be­thelligten Genossen zu einem Geständneß zu bringen. Rummic gab zwar zu, von einem ihm persönlich unbekannten Fremden hierher bestellt worden zu sein, indeffen war die Beschreibung deffelben so allgemein gehalten, daß die angestellten Recherchen fruchtlos blieben. Nach geschehener That hier flüchteten bie Mordbuben in der Richtung nach Kolmar  , während die Polizei ihr Augenmerk nach Mülbausen richtete. Wie fich fpäter herausstellte, hatten die Thäter ein Rendevous in der Stadt Mülhausen   und Kolmar verabredet. Db fie fich dort fanden, mag dahingestellt bleiben; Rummic wurde bekanntlich in Pforzheim   nach heftiger Gegenwehr verhaftet. Der vierte bis jezt unentdeckt gebliebene Theilnehmer an dem Verbrechen foll ein gewiffer Marovsky und in Mülhausen   domizilirt sein. Man darf mit Recht darauf gespannt sein, ob das Gerücht Bestätigung findet."

Mortalitätsstatistit. Gemäß den Veröffentlichungen des Raiserlichen Gesundheitsamts find in der 50. Jahreswoche von je 1000 Einwohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: Altona   27,3. Augsburg   30,9. Amster­Berlin 24,8. Basel 20,9. bam 33,2. Alexandrien   37,3. Breslau   27,8. Braunschweig   26,8. Budapest   21.4. Brüffel 30,7. Bulareft 22,6. Christiania 22,7. Dresden   20,9. Dublin   28,7. Edinburg   22,4. Frankfurt   a. M. 22,0. Glasgow   32,7. Ham­Karlsruhe 26,0. Hannover   25,0. Raffel 21,6. burg 26,4. Hannover   25,0.

Theater.

Königliches Overnhaus:

Dienfiag: Die Hugenotten.

Königliches Schauspielhaus:

Dienstag: Der Traum ein Leben.

Deutsches Theater:

Dienstag: Die Journalisten.

Bellealliance- Theater:

Dienstag: Der Raub der Sabinerinnen, Schwant in 4 Atten

von Franz und Paul Schönthan  .

Renes Friedrich- helmstädtisches Theater:

Dienstag: Gasparone  .

Central- Theater:

Alte Jakobftraße 30. Direktor: Ad. Ernst.

Dienstag: Der Walzer- König.

Dienstag: Kean.

Dienstag: Gillette.

Nefidenz- Theater: Direktion Anton Anno  .

Balhalla- Operetten- Theater:

Lonisenstädtisches Theater: Direktion Jos. Firmans.

Dienstag: Bum 6. Male: Der Millionen Barbier.( No­vität.) Gesangspoffe in 4 Aften von Matthias und Voges, Mufil von Schreiber.

Oftend- Theater:

Bons haben

Dienstag: Jm Lande der Freiheit. Sensations- Schauspiel in 3 Aften von H. von Gordons. Giltigkeit.

Dienstag: Der Salontiroler.

Wellner Theater:"

Bittoria- Theater:

Dienstag: Sulfurina.

Alhambra  - Theater.

Wallnertheaterstraße 15. Dienstag:

Die Zimmerleute von Berlin  ,

oder: Ein Mann aus dem Volke.

Volksstück mit Gesang in 6 Bildern von G. Krüsemann. Vor der Vorstellung: Großes Konzert, ausgeführt von der Haustapelle. Anfang des Konzerts 7 Uhr, Der Vorstellung

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Krakau 20,8. Krakau 20,8.| Madrid   28,0. Nürnberg   36,6. Petersburg 26,2.

Köln   20,6. Königsberg   28,4. Kopenhagen 37,0. Köln   20,6. Königsberg   28,4. Kopenhagen 37,0. Leipzig   23,4. London   21,3. Liverpool 21,8. Magdeburg   26,7. Met 17,8. München   27,1. Paris   25,2. Odeffa 27,0. Prag   29,6. Paris   25,2. Rom 22,4. Stettin   24,9. Straßburg   16,9. Stuttgart   17,0. Stockholm   22,9. Turin   29,0. Wien   25,3. Warschau   29,4. In der Zeit vom 16.- 22. November: Bombay 25,7. Calcutta 25,1. Madras 36,3. New York   25,5. Philadelphia   20,3. San Francisco   17,5. Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren europäischen   Städte blieben in der Berichtswoche Aünftige, wenn auch in den deutschen   Städten nicht günstige, felten eine Steigerung der Sterblichkeit stattfand. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen  Städte stieg auf 24,4 von 24,1 der Vorwoche, pro und Jahr berechnet. Die Theilnahme des Mille Säuglingsalters an der Steiblichkeit war eine gefteigerte, so daß von 10,000 Lebenden 75 Säuglinge starben, gegen 70 der Vorwoche. Auch die Sterblichkeit der Altersklaffe von zwei bis zu fünf Jahren war eine größere, die der höheren Alters­tlaffe( über 60 Jahre) die gleiche wie in der Vorwoche.. Der Cholera erlagen in Parts noch fieben Personen, in den Hofpitälein befanden sich nur noch awölf Cholerakrante. Aus Saragossa   werden( 24. bis 30. November) zwei Cholera Todesfälle, aus Kalcutta, Bombay, Madras von Anfang und Mitte November nur wenige Todesfälle an der Cholera gemeldet.

4

Seltsames Leichenbegängniß. Aus Krementschug in Südrußland meldet man dem dnsh. Kraj", daß die ganze Stadt fürzlich durch einen tragischen Vorfall in Aufregung versegt worden sei. Am 3. Dezember stand der Kaufmann Gontschatowo ziemlich spät am Morgen auf und wunderte sich, daß seine Kommis noch schliefen. Er ging, fte zu wecken, und während er die Thür des Schlafgemachs öffnete, kam ihm ein betäubender Dunst entgegen. Im Simmer lagen sechs leblose Körper, darunter der Sohn des Hausherrn, ein Gymnaftast, und eine Frauensperson, die ebendaselbst nächtigte. Die unglück lichen Opfer des Kohlendunstes wurden auf den Hof binaus getragen. Ein hinzugerufener Arzt fand bei keinem der Veruns glückten Lebenszeichen vor, alle waren falt anzufühlen. Doch gelang es den Bemühungen des Arztes, drei der Verunglückten zum Leben zurückzurufen. Dieselben erlangten aber erst noch ca. 24 Stunden ihre Befinnung wieder. Bei den übrigen drei, einem Kommis, dem Gymnaftasten und der Bäuerin, blieben alle Belebungsversuche erfolglos. Der Kolendunst war so start, daß sogar die Personen, welche die Verunglückten aus dem Schlafgemach trugen, eine unangenehme Wüfung auf sich selbst verspürten. Als am anderen Tage die drei Leichen beerdigt werden sollten, war fast die ganze Stadt auf den Beinen. Unterwegs wurde der Leichenzug von der Menge aufgehalten, ba jemand aus dem Volke bemerkt zu haben glaubte, daß das Geficht des jungen Gontscharow( bei rufftschen Beerdigungen find die Särge offen) mit Schweiß bedeckt sei, und eine ge wiffe Röthe fich zu zeigen beginne. Ja, es ging das Gerücht, daß der todtgeglaubte junge Mensch gerufen habe: Rettet meine Seele!"" Das erregte Volt verlangte laut die Aufschie­

Ortskrankenkaffe d. Buchbinder etc.

( Buchbinder- Gesellenschaft.)

Da jedes Mitglied Anfang Januar im Befiß des Statuten­buchs sein muß, so findet die weitere Ausgabe derselben am 1. Januar n. J. von Vorm. 10 bis Nachm. 5 Uhr wiederum Melchiorstr. 15 im Café Struck statt, und ersuchen um Ab, holung der Statuten. Die legte Quittung ist erforderlich.

Für Lehrlinge und jugendliche Arbeiter vom 5. Januar ab beim Rendanten Suter, Wallnertheaterstr. 1, bis Mittags 1 Uhr. 1672 Der Vorstand.

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bung der Beerdigung. Der alte Vater ließ sich gleichfalls von der Menge hinreißen und unterstüßte die Forderung derselben. Der Körper des Gymnaftaften ward also in der Friedhofskirche abgestellt, die beiden anderen Leichen wurden zur Erde bestattet. Am anderen Morgen waren beide Gräber geöffnet, und man fand die beiden Särge in der Vorballe der Kirche aufgestellt. Eist als im Laufe des Tages sich Zeichen des begonnenen Verwesungsprozesses an den drei Leichen zeigten, wurden fie der Erde übergeben. Besonders bedauernsweith ist das Schicksal der verunglückten Bäuerin, die zur Stadt gekommen war, um ihren sterbenden Mann, der in einem Hospital lag, zu besuchen.. Thr jäher Tod machte ihren Plan zunichte. Sie hinterläßt mehrere Kinder vollständig mittellos.

Ein heiteres Vermächtniß. Wie die Boz. 8tg." bes richtet, hat der in Roveredo   verftorbene Papierfabrikant Philippo Jacob ein Legat pon 100 Gulden der besten Köchin in Rove redo vermacht und die Entscheidung darüber, wer die beste Köchin sei, dem Pater Guardian der Franziskaner in Roveredo  anheimgestellt.

Neueste Nachrichten.

Ein furchtbares elementares Unglück hat das arme Spanien   heimgesucht. Ein schreckliches Erdbeben richtete in den Provinzen Granada   und Malaga ungemessenes Unheil an. Bis jest fehlen noch eingehende Nachrichten. Man weiß nur, daß nach vorläufiger amtlicher Bählung 266 Menschen dabei Das Leben verloren, darf aber kaum hoffen, daß damit die ganze Ziffer der unglücklichen Opfer erschöpft ist. Ein weiteres Telegramm aus Madrid   berichtet: Durch das stattgehabte Erdbeben ist der größere Theil der Stadt Alhama   zerstört worden( Alhama  , in der Provinz Granada  , zählt ungefähr 7000 Einwohner, liegt in gebirgiger Gegend und hat warme Mineralquellen), die Vorderseite der Kathedrale hat sich etwas gesenkt, auch die Kathedralen von Sevilla   und Giralda   find beschädigt Von den Einwohnern der Ortschaft Albunuelos in ber Provinz Granada   hat eine große Anzahl das Leben eingebüßt. Bemerkenswerther Weise hat auch in Kärnthen fast zu gleicher Beit mit dem spanischen Erdbeben eine starke Erderschütterung sich gezeigt. Aus Klagenfurt   wird berichtet, daß in Tarvis und Umgegend in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag heftige Erderschütterungen stattgefunden haben. Insbesondere wurden drei Stöße von großer Stärke wahrge nommen. In den Mauern vieler Häuser find Sprünge und Riffe entstanden.

Aus Wien   wird heute eine neue Ratastrophe gemeldet.. Die beiden Chefs der Getreidefi ma und der Himberger Malz fabrik, die Herren Samuel und Moris Wottis, haben gleich zeitig ihrem Leben ein Ende gemacht. Der fragische Bus sammenbruch dieser Firma härgt in feiner Weise mit den jüngsten sensationellen Vorfällen zusammen, und nach den bisher bekannt gewordenen Daten handelt es sich hier um den verzweifelten Entschluß zweier Kaufleute, welche eine ges schäftliche Katastrophe, von welcher fie fich bedroht glaubten, nicht überleben konnten.

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