balber ist jedes Mitglied verpflichtet zu erscheinen. Quittungsnehme, sei des Todes." Auf mehrere Eingaben des Klerus buch legitimirt. Neue Mitglieder werden vor und nach der Versammlung aufgenommen.

Vermischtes.

Ein Wundermann. Ein Sensationsprozeß tam kürzlich

11

vor dem Landgericht in Würzburg   zur Verhandlung, welcher ein schauerliches Bild von Aberglauben und Verdummung ents rollte. Auf der Anklagebant faß der dreißig Mal vorbestrafte Franz Schmitt, 40 Jahre alt, Barbier aus Mainsondheim  , unter der Anschuldigung von fünfzehn Verbrechen des Betruges. Schmitt erklärte, früher Lump gewesen zu sein, und will iest cin solider Mensch sein, der Die Gnade Gottes erlangt habe. Bu jeder Zeit stehe er mit der Mutter Gottes und der heiligen Dreifaltigkeit in Verbindung und will die ,, Geistesstimmen" auf der rechten Seite hören. In seinem Verhör ließ er solche Geistesstimmen" vernehmen, wobei er die Arme ausbreitete und die Augen himmelwärts richtete. Jeden Paffus schloß Schmitt drei Mal mit den Worten: Diese hat gesprochen die heilige Dreifaltigkeit." Diese Spiritistereien" ließ der Vorsitzende nur vormachen, um zu ersehen, wie dieser Mensch bei den Kranten aufge­treten ist. Am 11. Mära v. J. lernte Schmitt den Pfarrer(!) Bandorf von Lülsfeld kennen, indem er an denselben ein Loos der Giefinger Lotterie verkaufte mit der Vorspiegelung, er helfe mit seinen Mitteln", daß das Loos gewinne. Da dies jedoch nicht erfolgte, sagte der Wundermann", es täme daher, weil in der Kirche das Allerheiligste gestohlen worden sei. Von da an stand Schmitt mit dem Pfarrer im regen Verkehr, der ihm sogar ein Beugniß" ausstellte, in welchem er den 2c. Schmitt

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als einen braven Mann schilderte, welcher Krankheiten aller Art wirklich heilen könne. Schmitt veranlaßte den Pfarrer auch zur Erbauung eines großen Spitals, welches 60,000 Mt. Kosten verursacht hat. Aber Geld war nicht vorhanden, und die Bauleute bekamen nichts. Als bei dem Pfarrer eine Pfändung vorgenommen worden, verkündete Schmitt wieder eine ,, Geistesstimme":" Die heilige Dreifaltigkeit habe gesagt, wer einen Geistlichen pfände, oder ihm nur ein Buch weg­

Theater.

Königliches Opernhaus:

Donnerstag: Rienzi  , der lezte der Tribunen.

Königliches Schauspielhaus:

wurde der Pfarrer durch Beschluß des bischöflichen Ordinariats fuspendirt. Pfarrer Bandorf unternahm sodann mit dem Gottesmanne" eine Reise nach Rom, um den unterfränkischen Klerus sogar beim Papste zu verklagen. Allein beide fanden beim Vatikan   leinen Einlaß, und so mußten fie unverrichteter Sache wieder abziehen. Einige Beit später wurde Pfarrer Bandorf in die Kreisirrenanstalt Werneck   gebracht. Eine Menge von abergläubischen Bauersleuten hat der Wunder mann", welcher zweispännig auf seine Praxis gefahren ist, gleichfalls geprellt. Der fromme" Mann wurde zu 3 Jahren Buchthaus, 1800 Mt. Geldstrafe sowie zu 5 Jahren Ehrverlust verurtheilt.

Aus Schlesien  . Kattomis. Das schlimme Geschick eines unschuldig Verurtheilten macht hier Aufsehen. Anfang Oktober d. J. wurde ein Bierkutscher einer hiesigen Brauerei auf das belastende Beugniß der Ehefrau eines Kollegen hin vom Schöffengericht schuldig befunden, seinem Diensthern 4 Hektoliter Bier entwendet zu haben, und deshalb zu einem Tage Gefäng­niß verurtheilt. Diese Strafe hat der Betreffende, der in Folge seiner Verurtheilung seines Dienstes in der Brauerei verlustig gegangen ist, bereits verbüßt, und bis jetzt ist es ihm dieser Be­strafung wegen nicht gelungen, ein anderweitiges Engagement zu finden. Da meldeten sich, von Gewiffensbiffen gequält, zwei Arbeiter aus der Nachbarschaft und bekannten, daß sie das in Rede stehende Bier gestohlen und gemeinschaftlich getrunken haben. Auf Grund dieses Bekenntnisses wird nunmehr die Wiederaufnahme des Verfahrens zu Gunsten des verurtheilten Bierfutschers stattfinden, wogegen die beiden Arbeiter sich vor demselben Gericht wegen des Bierdiebstahls zu verantworten haben werden.- Ober- Glogau, 24. Dezbr. Der in Verlust gerathene Poftbeutel mit einem Inhalt von 5100. ift nach träglich gefunden und dem Bestimmungsorte zugesandt worden, worüber dem hiesigen Poſtamte die Empfangsbescheinigung zuging.

Lüttich  . Nachdem die Budgetkommission der Stadt Lüttich   beschloffen hat, die Flügel und Pianinos- als Luxus­gegenstand mit einer Steuer zu belegen, wird jezt in den 16 000 Häusern der Stadt die Zahl dieser Instrumente genau

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Central- Kranken- u. Begräbnißkaffe der Buchbinder

Donnerstag: Die Biccolomini. Vorher: Wallenstein's Lager. und verwandten Geschäftszweige( E. H.)

Freitag find die Königlichen Theater geschloffen.

Deutsches Theater:

Donnerstag: Don Carlos.

Freitag: Der Probepfeil.

Bellealliance- Theater:

Donnerstag: Der Raub der Sabinerinnen, Schwank in 4 Atten

von Franz und Paul Schönthan  .

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Reses Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater:

Donnerstag: Gasparone  .

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Central- Theater:

Alte Jakobftraße 30. Direktor: Ad. Ernft.

Donnerstag: Der Walzer- König.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Nefidenz- Theater: Direktion Anton Anno  .

Donnerstag: Der Club.

Freitag: Othello.

Walhalla  - Operetten- Theater:

Donnerstag: Gillette.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Bonisenstädtisches Theater: Direktion Jos. Firmans.

Donnerstag: Bum 8. Male: Der Millionen- Barbier.( No­vität.) Gesangspoffe in 4 Aften von Matthias und Voges, Mufil von Schreiber.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Oftend- Theater:

Donnerstag: Im Lande der Freiheit. Sensations- Schauspiel in 3 Aften von H. von Gordons.

Giltigkeit.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Donnerstag: Der Salontiroler. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Donnerstag: Sulfurina

Wellner- Theater:

Bittoria- Theater:

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Bons haben

Alhambra- Theater.

Wallnertheaterstraße 15. Donnerstag:

Die Zimmerleute von Berlin  ,

oder: Ein Mann aus dem Volke.

Bolfsstück mit Gesang in 6 Bildern von G. Krüsemann. Bor der Vorstellung: Großes Konzert, ausgeführt von der Haustapelle. Anfang des Konzerts 7 Uhr, der Vorstellung

7% Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

1680

Arbeitsmarkt.

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Soeben erschienen:

Max Busse. Uhrmacher.

Der gesetzl. Maximalarbeitstag

und seine Bedeutung für die Arbeiter.

Von

Wilhelm Liefländer.

Preis 15 Pfg.

1613

( Verwaltungsstelle Berlin  )

Am Sonnabend, den 3. Januar, Abends von 8-11 Uhr, und Sonntag früh von 9-1 Uhr findet die leg'e Ausgabe für die vom 22. November bis einschließlich 20. Dezember ein­getretenen Mitglieder statt und zwar nur Alte Jakobfir. 120. J. A.: P. Schneider.

1682

Verein der Sattler und Fachgenossen.

Sonnabend, den 3. Januar 1885, Abends Ühr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantensir. 77-79,

Versammlung.

Tages- Ordnung:

1683

1. Vorwahl des Vorstandes. 2. Verschiedenes. 3. Auf­nahme neuer Mitglieder.

Der Vorstand.

Den Mitgliedern der freien Kranken- und Begräbniß­tasse der Schuhmacher und Berufsgenossen Berlins  ( E. H. Nr. 27) zur Kenntniß, daß Montag, den 5. Januar, Abends 8 Uhr, im Lofale des Herrn Teichert, Neue Grünftraße 32, die ordentliche

General- Versammlung

stattfindet.

Tagesordnung:

1. Jährlicher Kassenbericht. 2. Innere Angelegenheiten. 3. Wahl des Vorstandes und Ausschusses. 4. Verschiedenes. Quittungsbuch legitimirt.

1684

NB. Die neuen Statuten werden ausgegeben.

Mehrere Mitglieder.

General- Versammlung

des Vereins zur Wahrung der Interessen der Klavier- Arbeiter.

Sonnabend, d. 3. Januar 1885, Abends Uhr, in den Gratwell'schen Bierhallen.

3.

Tages- Ordnung:

1681

1. Abrechnung vom 4. Quartal und Jahresbericht. 2. Vortrag des Predigers emer. Kendziora über Moral und Sittlid teit gegenüber der ganzen Menschheit. Vereinsangelegenheiten, Fragefaften und Besprechung über den am 14. Februar stattfindenden Wiener   Maskenball. Mitglieder, welche mit den Beiträgen im Rückstande find, werden ersucht, diese zum Jahresabschluß zu begleichen. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Gäste willkommen. 1681 Der Vorstand.

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Die Nr. 12 Der humoristischen Blätter

Der wahre Jacob"

ift erschienen und in der Exped. d. Berl. Volksbl." zu haben

Bu beziehen durch die Expedition des Berl. Volksblatt" 3immerstraße 44.

festgestellt. Wenn man in anderen Städten eine ähnliche nüz­liche Steuer einführen möchte, dann würde der nerventödtenden Klimperei wohl bald ein Ziel gesezt werden.

Hanau  , im Dezember. Am 4. Januar 1885 find cs hundert Jahre, daß Jokob Grimm das Licht der Welt erblickte. Hier in seiner Vaterstadt soll dieser deniwürdige Tag be­fonders festlich begangen werden. Nachmittags 4 Uhr findet eine Festvorstellung in den Räumen des Stadt- Theaters statt, welche durch einen Vortrag von Profeffor Dr. Bartsch aus Heidelberg   eröffnet werden wird. Es gelangt ein von dem in Frankfurt   lebenden Dichter Wilhelm Jordan   verfaßtes Fest­spiel zur Aufführung, in welchem hervorragende Frankfurter  und hiesige Künstler und Künstlerinnen mitwirken werden. Hierauf folgt Abends um 8 Uhr Festbanket in den Sälen zur großen Krone" und Festball.

Briefkasten der Redaktion.

E. L. Mustauerstr. Polysperme Pflanzen find Gewächse, melche eine große Menge Samen in einer Frucht enthalten. Deshalb heißt der Mohn eine polysperme Pflanze.

R. R. Franseckifte. Es ist uns überhaupt kein Bericht zugegangen.

D. in P. Anfragen an die Konsulate des deutschen Reiches im Auslande werden, wenn möglich, durch kostenfreie Briefe beantwortet. Wenn eine Leistung des Konfulats Kosten verursacht, so wird dasselbe den Anfragenden gewiß vorher da­von verständigen, was er event. zu bezahlen hat.

Wette. Die Meininger hielten im Jahre 1866 zu Dester­reich, bezw. dem deutschen Bunde. Die Besegung des Landes durch preußische Truppen fand em 19. September des genannten Jahres statt, am folgenden Tage legte der Herzog Bernhard die Regierung nieder, die sofort von dem preußenfreundlicher gefinnten Erbpringen Georg übernommen wurde. Sind Sie nun zufrieden?

Commenttrinker. Die Erklärung der Kneipgebräuche und die wichtigen Formalitäten des Salamanderreibens können wir Ihnen im Briefkasten nicht geben, da uns zur Dar stellung dieser ebenso schwierigen wie finnreichen Materie der Raum fehlt.

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Ede Linden