Eugenius   an der Spitze, mit Pauken und Trompeten ins Regierungsloger übergehen würde, um dadurch ihre Einig- leit zu zeigen so schlecht haben wir nicht von der Partei gedacht. Da es im deutschen   Reichstage keineNational- Liberalen mehr giebt die sich gegenwärtig so nennen, find national-konservativ und da diese edle Spezies nickt aussterben darf, so haben die Deutsch  -Freifinnigen deren Rolle übernommen: Bei der zweiten Lesung ein tapferes Nein, bei der dritten ein ebenso tapferes I a! Aus dem Gebtete der nationalenEntrüstung" liegt so schreckt dieGermania  " eine Nachricht vor, die an Heiterkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Im landräthlichen Merseburger Kreisblatt" vonr 30. Dezember ist zu lesen: Mehrere patriotische Damen haben beschloffen: Sr. Durch- laucht dem Fürsten Bismarck eine Ergedenheits-Adreffe, aus Anlaß des ihm von der Majorität des Reichstags gewordenen Mißtrauensvotum, zu übersenden. Dieselbe liegt Domplatz 4 für gleichgefinnte Frauen und Jungfrauen zur Unterschrift bis 1. Januar Abends aus. Hierzu bemerkt genanntes Blatt:Die acht bayerischen Damen(welche ebenfalls eine Adresse veranlaßten) haben also Nachahmung gefunden und auch in Merseburg   werden die Frauen entrüstet. Wir wissen im Augenblick nicht, wie der Abgeordnete für Merseburg  , Herr Panse, über die fragliche Etatspofition gestimmt hat, aber wenn ihm seine Augen lieb find, möge er bei der dritten Lesung fich viermal überlcgen, wenn ihn die Lust anwandeln sollte, da- gegen zu stimmen; seine eigene Frau, d. h., wenn er eine hat, wäre im Stande, fie auszukratzen." De« Landräthen tm Regierungsbezirk Breslau ist nachstehende Verfügung von Seiten des Königs. Regierungs- Präfidiums zugegangm:Nach einer Höherenorts ergangenen Mittheilung find wieverholt Fälle bekannt geworden, in denen niederländische und belgische Werbeagenten Legitimationspapiere deutscher   Staatsangehöriger, in deren Befitz fie durch direkte Korrespondenz mit deutschen   Behörden gelangt waren, in be- trügerischer Weise dazu benutzt haben, um anderen ohne ge- nügenden Ausweis befindlichen jungen Leuten den Eintrlt in die niederländische Kolonialarmee unter falschen Namen zu ver- schaffen. Es ist daher angeordnet worden, daß Gesuche um Ausstellung von Legitimations- und Militärpapieren, welche im Wege des Schriftwechsels von den Niederlanden bezw. Belgien  aus an diesseitige Behörden gerichtet werden, im Falle den- selben Folge gegeben wird, nicht direkt, sondern durch Ver- mittelung der zuständigen kaiserlichen Konsularämter beantwortet werden. Dadurch werden die letzteren in den Stand gesetzt, vor der Verdfolgung der Urkunden die Identität der bethcilig- ten Persönlichkeit in jedem einzelnen Falle zu prüfen. Bescheide der in Rede stehenden Art werden also, insoweit solche für die Niederlande bestimmt find, dem kaiserlichen Generalkonsulat in Rotterdam  , die nach Belgien   zu richtenden Bescheide aber den je nach dem Aufenthaltsorte des betreffenden Antragstellers zu- ständigen kaiserlichen Konsulaten zur Vermittelung der Zu- stellung zu übersenden sein. Ew. Hochwohlgeboren wollen hiernach gefälligst für die Folge verfahren, sowie die Polizei- behörden des dortigen Kreises mit Mittheilung versehen." Aus Laden. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den katholischen Pfarrer von Oos Strafantrag gestellt auf Grund des Gesetz« s vom 20. Juni 1870, weil der Geistliche einem Ortsdürger einige Exemplare des bekannten ultramontanen Wahlkatechismus zur Vcrthcilung einhändigte, ohne ein Pflicht- exemplar der Orts behörde eingeliefert zu haben. Das Schöffen- gericht sprach den Angeklagten frei. In ähnlicher Weise wur- den einige Arbeiter mit Strafzetteln überrascht, weil dieselben nichtverbotene Wahlflugblätter verbreiteten, ohne ein Zensur- eyemplar abgeliefert zu haben. Fügen wir noch hinzu, daß im Bereich derselben Staatsanwaltschaft die Gensdarmen die Stimmzettel träger anhielten und auf dem ganzen Leibe nach Flugblättern visilirten, so kennzeichnet dies die eigenartige Aus- legung des Wahlgesetzes imliberalen" Lande Baden. Aus Sachse« wird derVolksztg." geschrieben:Wir wünschen, daß das neue Jahr den Industrie- und Arbeits- Verhältnissen günstiger sein möge, als das vergangene. Nicht als ob die Fabriken im letzten Jahre nicht flott hätten arbeiten lassen, nicht als ob die Arbeiter hätten feiern müssen; im Gegentheil, es ist mit Ausnahme von einigen Produkten, wie Spielwaaren und einzelnen Wedwaarcn sehr viel gearbeitet worden, doch im Allgemeinen mar auch der Verkauf ein flotter aber zu Preisen, welche den Arbeitslohn hcrabdrückten. Die Fabrikanten haben allerdings auch wenig verdient(?) bei einigermaßen ausreichenden Löhnen für die Arbeiter aber würde ihr Verdienst gleich Null gewesen sein; damit nun die Fa- brikanten neben den Kapitalzinsen und dem Maschinenverschleiß einigermaßen ein Auskommen erzielen konnten, mußten die Arbeitslöhne noch unter das gewöhnliche Durchschnittsniveau sinken. Wer möchte das dem einzelnen Fabrikanten verdenken? Nur die planlose, konkurrenzwüthige Produktion, die in Ueber- produktiv« und Ucberspckulation ausartet, ist an solchen Zu- ständen schuld. Nicht, daß wir glaubten, daß in Wirklichkeit nach der Kopfzahl und den Bedürfniffen der Konsumenten eine Uebeiproduklion eingetreten sei, aber die Kaufkraft im eigenen Lande ist zu schwach gegen unsere Massenproduktion und unsere auf den Boden; langsam bewegte sich der lange Rücken vorwärts, wobei das Fell bald hier bald dort erglänzte, je nachdem sich die eine oder die andere Hüfte bewegte. Aufmerksam schaute der König und sein Gefolge zu; die Europäer ober strengten Auge und Ohr an, jeden Ton und jeden Blick zu erhaschen. Für sie war ein solcher Thierkampf ein ganz neues, ein überraschendes Schauspiel, und namentlich ein Kamps zwischen einem Pferde und einem Tiger. Immer noch stand das Pferd mitten in der Arena in derselben Haltung, sich langsam nach dem leise schleichende» Tiger drehend, der sammetartig weich aussah und doch so gigantisch in seiner Stärke war. Kein Ton war hörbar, außer dem Scharren, wenn das Pferd seinen Fuß erhob und wieder niedersetzte. Ueber- all stille Erwartung und ängstliches Starren. Plötzlich sprang der Tiger mit der Schnelligkeit eine» Blitzes aus seinen Feind. Das Pferd war aber vorbereitet. Es war jedenfalls Burrhys Absicht gewesen, den Kopf und daS Vordertheil desselben anzufallen, doch war der Hengst zu schlau und durch eine rasche, niedertauchende Bewegung des Kopfes und der Schultern empfing er seinen Gegner auf den fleischigen Hinterschenkeln. Die Krallen sanken tief in'S Fleisch, indem die Hinterfüße deS Tigers sich an den Vorderbeinen de« Pferdes festzuhalten versuchten. Er hatte aber keine Zeit sich diese Stellung zu sichern; mit furcht- barer Kraft schleuderte der Hengst seine Hinterhufe in die Lust, und Burrhy wälzte sich im nächsten Augenblick am Boden. Doch bald darauf begann er seinen Kreislauf wieder so ruhig, als wenn nichts vorgefallen wäre. Mit unwilligem Schnauben nahm der Hengst seine frühere Stellung wieder ein und wartete auf einen neuen Sprung; seine muskulösen Hüften trugen in der zerrissenen Haut und in den Blutstropfen die Spuren der Gewalt und der Schärfe von des Tigers Klauen. Jetzt wird ihn Burrhy vollends niedermachen," sagte der König zu dem ihm nächsten Höflinge. Ohne Zweifel", antwortete dieser. Wieder hielt Burrhy seinen schleichenden Umzug, den breiten, runden Kopf nach dem Gegner gerichtet. Konkurrenzkcaft verschiedenen andereren Nationen gegen­über ist auch noch nicht groß genug, um unse-en Produzenten, den Export leicht zu machen und Angra Pequena   thut's freilich nicht". Unsere Ausfuhr nach Nordamerika   ist in der Tbat noch eine geringe, unaesähr 17 Prozent der gekämmten Ausfuhr nach jenem Lande. Wenn- gleich fich unsere Waaren fest zehn Jahren verbessert haben, so ist die Qualität derselben immer noch nicht derart, daß auf dem Weltmarkt die Nachfrage nach deutschen   Produkten eine bedeutende ist; was von Deutschland   im Allgemeinen gilt, das gilt ganz besonders auch von Sachsen  . Trotzdem in England bedeutend höherer Arbeitslobn gezablt wird als in Deutsch  - land, trotzdem die Rohprodukte, welche bei der Waarengewin- nung verwandt werden, dort mindestens so gut find, wie die in Deutschland   verwandten, trotzdem deshalb die Preise der englischen Waaren höher sind als vir verdeutschen, konkurriren die englischen Waaren auf dem Weltmarkt fiegreich mit den deutschen  , besonders aber in Nordamerika  . Es ist nicht zu leugnen, daß nach der Kritik des Professors Reuleaur, der seiner Zeit in Bezug auf die deutschen   Jndustrie-Produkle das Wortbillig und schlecht" aussprach, die deutsche Industrie sich angestrengt hat, diesen herben Tadel von fich abzuschütteln, auch soll anerkannt werden, daß der deutschen   Industrie ihr Bestreben in etwas gelungen ist, aber fast scheint es, als ob in den letzten Jahren wieder ein Rückfall eingetreten sei. Das eine aber steht fest, daß die Produktion in quantitativer Hin- ficht und auch besonders in unserem Königreiche vorläufig an der Grenze des Möglichen angelangt ist, und daß nunmehr alle Kraft aufgeboten werden muß, in qualitativer Beziehung nachzukommen. Oualitatio Gutes aber kann nur ein gut be- zahlter Arbeiter leisten; auch dürfte eine allzu lange Arbeitszeit die Tüchtigkeit der Aibeiter in dieser Richtung hin hesonders abschwächen." Oesterreich-Ungarn. Die Melvung desLondoner Korr." über eine angebliche Konvention wegen gemeinsamer Maßregeln gegen die Anarchisten wird hier offiziös als eine unglückliche Er- f i n d u n g bezeichnet. Behufs Gründung einer sogenannten freien katholischen Univcrfität" hat fich bekanntlich in Oester- reich ein Verein gebildet. Der Zweck ist angeblich, geeignete katholische Priester auf derselben auszubilden; in Wirklichkeit handelt es sich aber wohl nur darum, dem Klerikalismus durch- aus gefügige Elemente zu schaffen. Der beregte Verein hat vor einigen Tagen eine Versammlung abgehallen, an welcher viele hervorragende klerikale Persönlichkeiten Theil nahmen. Der Hofrath Lienbacher ließ eine längere Rede vom Stapel, welche von den Anwesenden mit großem Beifall aufgenommen wurde. Die Universität soll aus freiwilligen Mitteln her- gerichtet werden; doch find bis jetzt erst durch Sammlungen 1900 Gulden zusammen gekommen. Belgien  . Der klerikale Abgeordnete Dumont wird nach Wiederaus- nähme der Kammersesston einen Antrag auf Besteuerung der aus dem Auslande eingeführten Ackerbau- Produkte stellen- Der Antrag, ver wahrscheinlich gar nicht einmal in Betracht gezogen wird, wird natürlich im Interesse der Großgrund- desitzer, zu denen Herr Dumont gehört, gestellt. Durch Ver- mehrung des Einkommens dieser armen Leute und Vertheue- rung der dem überreichen Arbeiter nothwendigen Lebensmittel soll der industriellen Krise abgeholfen werden. Belgien   pro- duzirt jetzt kaum zwei Drittel ver für die Konsumtion nothwen­digen Lebensmittel. Das Defizit müßte daher immer durch die Einfuhr ergänzt werden; der Schutzzoll würde so meint dieFranks. Ztg." den in Armuth varbenden Großgrund- besitzern ein beträchtliches Mehreinkommen verschaffen; das fie aber in Belgien  , wo die volkswirthschastlichen Schrullen eines Einzigen nicht die Gesetzgebung bestimmen können, wohl nie erlangen werden- Frankreich  . Die Rechte des französischen   Senats hat für die bevor- stehenden Neuwahlen einen Aufruf erlassen, in welchem der jetzigen Regierung schwere Vorwürfe gemacht werden. Es Hecht da:Die vom Lande nach unseren Unglücksfällen groß- müthig übernommenen und muthvcll getragenen Lasten hatten unseren Finanzen zur Ordnung, ja zur Blüthe verhotfen. Uebertricdene, maß- und zwecklose Ausgaben haben alle Früchte dieser Opfer vergeudet. In weniger als sechs Jahren haben drei Milliarden Anleihen, die zu unserer öffentlichen Schuld hinzugefügt wurden, diese zur schwersten in Europa   gemacht. Unsere jährlichen Lasten haben sich um mehr als 500 Millionen vermehrt. Die Staarshaushalts-Rechnung deS laufenden Jahres schließt mit einem Fehlbetrag von 200 Millionen und ein gleicher Abgang ist bereits für das nächste Jahr vorgesehen. Wenn diese unsinnige Verschwendung nicht gezügelt wird, so find neue Anleihen unvermeidlich, um tollkühne Verpflichtungen zu erfüllen, und man wird auch zur Ausweisung neuer Steuern schreiten müsien, die durch ein der Unklugheit eines Ministers entschlüpftes Wort bereits angekündigt find. Unter dem Gewicht dieser ungeheueren Lasten erschlafft der Gewerbe- fleiß, und der Äckerbau erfährt täglich eine Steigerung der Wieder hob er leise die weichen Pfoten und setzte sie eben so leise wieder nieder, indem das schön gestreifte Fell über Knochen und Muskeln spielte. Volle acht bis zehn Minuten währte der einförmige Kreislauf. Das Pferd beobachtete denselben mit weit aufstehenden und starren Augen; nur hin und wieder ließ es ei» unge« duldiges Schnauben oder ein Scharren mit dem Vorderhufe hören. Bisweilen öffnete der Tiger seinen großen Rachen und leckte die Blutstropfen ab, die noch an ihm hingen. Endlich erschien wieder der entscheidende Moment. Burrhy sprang diesmal so plötzlich, daß auf der Ga- lerie unwillkürlich Alle erschraken. So sehr man es auch erwartet hatte, so geschah doch dieser Angriff mit einer un- glaublichen Raschheit und Blitzesschnelle, so daß einige Mädchen einen unterdrückte» Schrei ausstießen. Kein Zei- chen hatte auf diesen Sprung vorbereitet, es war, als ob eine galvanische Kraft den Tiger aus seinem gleichmäßigen Schleichen plötzlich in die Luft geschleudert habe. Alle? war von der Schnelligkeit überrascht, nur der Hengst nicht. Er beugte seinen Kopf noch tiefer, seine Vorderbeine schienen unter dem Angreifer hinunter zu geleiten und wieder fuh- ren Burrhy'S Krallen tief in die Schenkel, aber weiter nach hinten als früher. Sein hreiter Kopf fuhr über den Schweif des Pferdes hinaus, indem seine Hinterkrallen tief in das Brustblatt des Pferdes schnitten. Eine Weile sah man ihn in dieser Stellung unstät zittern, mit seinem Bauch sich auf des Pferde« Rücken schmiegend und sich an seine Beute festklammern. Da schlug das wilde Pferd so mit den Hinterfüßen aus, als wollte er sie über den Rücken, und die Hufeisen trafen Burrhy's Kinlade mit solcher Kraft, daß der Tiger im nächsten Augenblick hilflos aus dem Boden lag. Er erhob sich auch diese« Mal schnell wieder; als er sich aber bewegte, um am BambuSgitter entlang zu gehen, war es sehr bemerkbar, daß er keinen Angriff mehr wagen würde, sondern zu entweichen suchte. Seine Kinnlade war zerschmettert, und mit dem Schwanz zwischen den Beinen schrie er laut vor Schmerzen, gleich einem gepeitschten Hunde. durch eine beispiellos hefligen Krise verursachten scharfen Lei- den. Die Maßregeln, mit denen die Regierung ihnen zu Hilfe zu kommen verspricht, laffen auf fich warten; bisher ist keine verwirklicht. Nach den Verheerungen eines blutigen Krieges verlangte Frankreich   vor Allem Frieden, um seine erschöpften Kräfte zu sammeln und wiederherzu- st-llen. Man hat es ohne vorherige Ankündigung in erne Reihe unfruchtbarer und mörderischer Kriegszüge ver- wickelt. Es handelt fich nicht mehr darum, ven Nomen Frankreichs   in Ländern, die seine Fahne bereits beschattete, und unter Bevölkerungen, denen unsere Glaubensboten die Liebe Frankreichs   beigebracht hatten, Achtung zu oerschaffen. Es sind wahre Eroberungen, die man zugleich in Tunis  , Madagaskar  , Tonkin und am Kongo unternommen hat. In Folge dieser wüsten Grillen führen wir heute mit China   einen Krieg, der unvernünftig begonnen, kraftlos fortgesetzt wurde und dessen Ende Niemand voraussehen kann. Der Augenblick ist nicht mehr sehr ferne, wo man, um diesen zerstörenden Kampf weiter führen zu können, die Mobilisation unseres Heeres wird ge« sährden und in jene fernen Gegenden einen Theil der Kriegs- macht sch'cken müssen, welche die allgemeine Dienstpflicht jähr- lich unseren Feldern entzieht." Der Zweck des Aufrufs soll sein, den Wählern zu zeigen, daß unter dem Kaiserreiche bessere Zustände vorhanden warm und daß also die Republik   an allem Unheil schuld ist.' Dieser Zweck, die Sehnsucht nach dem früheren Regime wachzurufen, wird jedenfalls nur in geringem Grade erreicht werden, obgleich der Aufruf, soweit er der jetzigen Regierung Vorwürfe macht, jedenfalls berechtigt isi. Wenn die jetzige französische   Regierung auf dcr beschrittmm Bahn fortwandelt, dann dürften die Hilfsquellen Frankreichs  , dieses von der Natur so sehr begünstigten Landes, dennoch rasch verfiegm. R u ß l a n d. Die ZeitungWladiwostok  " schreibt: Wie in Kalifornim und Australien  , ganz ebenso auch am Amur   sind es die chine- sischen Arbeiter, welche alle anderen Arbeiter aus jeder Be- schäftigung verdrängen. Am Amur   bedrohen fie bereits den rusfiscken Ackerbauer mit ihrer erdrückenden Konkurrenz. Im Süv-Uffuri-Lande haben fie es schon so weit gebracht, daß viele schon lange angesessene rusfische Ackerbauer sich dem Fuhr- gewerbe und der Schankwirthschaft zuwenden; an der Eeja gehen fie, die Russen, als Arbeiter in die Goldbergwerke und überlassen den Ackerbau dem überall eindringenden Chinesen. Der Zuzug von Chinesen und Mantschuren ist beständig ein großer. Den Kleinhandel und Gattenbau haben sie schon ganz in ihren Händm. Die Bedürfnißlofigkeit des chinesischen Ar- beiters ist eine ganz unglaubliche. Obgleich ,er für sehr geringen Lohn arbeitet und überhaupt Alles billiger macht als irgend ein Anderer, so macht er doch Geld und zieht früher oder später mit seinem Ersparten nach China   zurück. Allein aus Chabarowka und Umgegend sollen nach einer angestellten Be- rechnung jährlich mindestens 300 000 R. von chinesischen Ar­destern nach China   gebracht werden. 22 Schwede» und Norwegen  . So wie in Dänemark  , folgt man auch in Schweden   mit großer Aufmerksamkeit der deutschen   Arbeiterbewegung. Fast ganz genau dieselben Forderungen, welche für die deutschen  Arbeiter in dem von den sozialdemokratischen Abgeordneten ausgearbeiteten Arbeiterschutzgesctz verlangt werden, haben jetzt die schwedischen Arbeiter in Stockholm   aufgestellt. Die schwe- dischen Fachvereine, nach dem deutschen   Muster gebildet, find dieser Tage zu einer größeren Versammlung zusammengetreten und haben fich auf folgende Forderungen geeinigt: Maximal- arbestszeit von 10 Stunden, bessere Arbeitslokale und Kontrole derselben durch besondere Beamte, Errichtung einer allgemeinen Pensionslaffe für altersschwache und arbeitsuntüchtige Arbester, direkte progresstve Besteuerung und gerechte Steuerbefreiung für nothwendige Lebensbedürfnisse, allgemeines Wahlrecht für politische und kommunale Wahlen, verbesserter Volksunterricht. Als neu in dem Programm erscheint nur die Forderung: För- derung der Nüchternheit. In der Hauptstadt Schwedens  , C h r i st i a n t a, haben die Arbetter einen Aufruf zur Bildung einerA r b e i t e r a l a d e m i e" erlassen, in welcher Unterricht in den verschiedenen, die Natur und das Völkerleben betreffen- den Wissenschaften, in Mathematik und norwegischer Literatur ettheilt werden soll- Man will 10 OOO Kronen für acht Un- terrichts-Monate zusammenbringen, deren eine Hälfte man vom Staate, die andere von Privatbeiträgen erwartet. Ein Lokal hofft man kostenfrei in dem Gebäude der Universität zu erhal- ten. Politischer und religiöser Parteistteit soll von den Vor- trägen fern gehalten werden. Großbritannien  . Die englischen Staatseinnahmen sind im verflossenen Quartale um 304 703 Pfd. Sterl. hinter denjenigen des ent­sprechenden Quartals des Vorjahres und in den verflossenen 9 Monaten des gegenwärtigen Finanzjahres um 1 695 304 Pfd. Sterl. hinter denjenigen des gleichen Zeiträume« des Vw  ». jahreS zurückgeblieben. Das Handelsamt hat die Gründer des unterseeischen Kanals zwischen Dover   und Calais   verständigt, daß, wenn die von ihnen im Privatbill- DaS Pferd, eine List fürchtend, beobachtete ihn so auf- merksam, wie früher, mit Mühe die raschen Bewegungen des Feindes im Auge behaltend. Es war aber keine List, denn Burrhy suchte, erbärm- lich schreiend zu entkommen. Seine Kinnlade ist beschädigt," rapportitte der Mena- gcriemeister sich dem König nähernd. Ah, Burrhy's Kinnlade zerschmettert!" rief Wadschid Ali sich nach seinem Hofstaate umwendend. Oeffnen Sie seinen Käfig!" befahl der König dem Menageriemeister. Dem Befehle wurde geborcht. Das Bambusthor vor dem Käfig ward entfernt und Burrhy schlüpfte hinein, sich in den hintersten Winkel kauernd. Stolz wieherte und stampfte der Hengst, da er sich vollständig als Sieger sah. Er lief zuerst nach der Stute, schnüffelte sie an, schlug dann mit den Füßen nach ihr und trabte mit erhobenem Kopf und Schweif von einem Bambusgitter zum andern, nach den Dienern suchend. Sein Blut war erregt, ihm war ei gleich, wer sein Angreifer sei, oder wen er angreife, Tiger oder Menschen. Laßt einen andern Tiger auf ihn!" schrie der König den indischen Dienern zu, nachdem er eS eine Weile ange­sehen hatte.Verdammt ist das Thier, ich muß eine Rache für den beschädigten Burrby haben." Seine Begleiter nickten natürlich Beifall, und der Rajah beklagte laut den Unfall Burrhy's. «Ja, ja," sagte der König,es war ein fürchter- licher Schlag, den daS Pferd mit seinen Hinterbeinen ver- Ein entsetzlicher Schlag! Ich hörte das Krachen von Burrhy's Schädel," antwortete der Rajah. Da nahte sich der Menageriemeister und bemerkte, daß die übrigen Tiger erst vor zwei Stunden, ihrer gewöhn- lichen Futterzeit, ihr Futter erhalten hatten. Der König fuhr wüthend auf. Schweig!" rief er,und thue, was ich befehle... Ich sage Dir, wenn die Tiger nicht auf daS Pferd gehen, so schicke ich Dich selbst in den Hof."