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Nr. 4.
ist leider im steten und mit Recht beunruhigenden Zunehmen begriffen.
Es geschieht heutzutage überall, besonders aber in den Ver. Staaten, Alles in Eile und Haft; die Menschen gönnen sich wenig Ruhe und Behagen. So verändert sich mit jeder folgenden Generation die physische Natur derselben immer mehr, immer größer wird das Ueberwiegen des nervösen Elements, sowohl in dem individuellen als im nationalen Leben.
Während wir, sagt Dr. Lorging von Newyork in einem beachtenswerthen Artikel über das Lafter des Opiumrauchens, durchschnittlich jetzt in einer Stunde mehr geistige Arbeit verrichten als unsere Vorfahren in sechs, sind wir nicht zum sechsten Theil so fähig, diese Anspannung zu ers tragen, wie sie.
Daher sind auch die gegenwärtigen Krankheiten von denen vor einem Jahrhundert sehr verschieden und demgemäß hat sich auch die Behandlungsweise geändert. Wenn der Arzt findet, daß gewisse Schmerzen, daß Nervosität und Hysterie beständig seine Aufmerksamkeit erfordern und daß Nichts dagegen hilft wie Opium oder dessen sechsmal stärkeres Alkaloid. Morphium, dann wendet er es immer mehr und ausgedehnter an, in der Absicht, sobald die ernsteren Symptome verschwinden, eine andere Behandlung eintreten zu lassen.
Hat der Patient indeffen erst einmal eine wirkliche Erleichterung seiner Dualen gefühlt, so besteht er auf dem ferneren Gebrauch des Mittels, er heuchelt fogar Krankheit, um es zu erhalten, weiß es sich endlich selbst zu verschaffen und macht es sich in schuldbewußter Geheimhaltung sehr rasch zur Gewohnheit.
Heute giebt es in den Vereinigten Staaten , in Folge der nicht unbeträchlichen Chinesen- Einwanderung via Kali fornien , Tausende von gebildeten und achtbaren Personen in allen Ländern und Ständen, die Habitués des Opiums geworden find, Sklaven einer Gewohnheit, die ge= bieterischer ist, als der strengste Aufseher, eines Lasters, das sie mehr als alles Andere verabscheuen und das sie der noch in Fesseln schlägt, welche sie nicht zu brechen im Stande find.
Beide Geschlechter fröhnen ihm, doch verhalten sich die weiblichen Opfer zu den männlichen wie drei zu eins, weil die Frauen nervöser sind und weil die Opiate ungleich weniger auffallend genossen werden können wie alkoholische Getränke, obwohl sie ebenso berauschend wirken.
Das Opiumrauchen bedarf längerer Zeit, um zur Gewohnheit zu werden, schädigt weniger als andere Methoden Opiate zu nehmen( z. B. Injektion, Essen, Einathmen 2c.) in förperlicher und geistiger Hinsicht und ist auch viel leichter zu furiren als diese.
Die allgemeine Ansicht, daß alle Raucher in einen langen, von den phantastischsten Träumen und wunderbarsten Bildern bevölkerten Schlaf verfallen, ist unrichtig. Die Adepten des Opiums rauchen nicht, um in derartigen Schlummer, sondern vielmehr in ein traumhaftes Wachen zu versinken, in einen Zustand, in welchem sie sich über ihre Mitmenschen und über das Alltagsleben erhaben dünken, im Frieden mit sich und mit Jedermann; eine behagliche Ruhe überschleicht sie. Es ist dies das dolce far niente des Opiums, das ich( wir lassen Dr. Lorging sprechen) bei einem Besuch der Höhlen in Mott- und Pearl- Straße in Newyork in allen seinen Stadien beobachtet habe.
Man kann gerade nicht behaupten, daß es den Eindruck hervorriefe, als befinde sich der Raucher auf seinem mit einem zerlumpten Teppich oder einer groben Matte überzogenen Lager, den Hals auf ein hartes Bänkchen, eine Art Joch, gestüßt, in einer behaglichen Lage, vielmehr wirkt das Gesammtbild widerlich, abstoßend. Aber der Habitue hat sich bereits daran gewöhnt, es schmeckt ihm nur in der chinesi
Achtzig Jahee.
( Aus Herz und Welt". Humoresken aus dem Familienleben.) Ein fleines Zimmer mit niederen Fenstern. Durch die mit furzen weißen Vorhängen verhüllten Scheiben dringen die ersten Strahlen der Morgensonne. Sie fallen auf eine alterthümliche, bunt lacirte Kommode, die ein Kruzifir aus gelb gewordenem Elfenbein trägt, auf ein and Fenster gerücktes Nähtischchen mit halb zerstörten Perlmutter Intarsien und auf einen schmalen, hageren Glasschrank, der mit einer Unzahl von Seltsamkeiten angefüllt ist. Man gewahrt ein filbernes schwarz gewordenes Muttergottesbild aus Mariazell , eine Jerichorose in einer Vase aus Karneolglas, Rosenkränze aus Bedernholz, Dattelfernen und Elfenbein, eine goldene Denkmünze aus der Zeit des Korfenfaisers, einen Karlsbader Sprudelstein, der, ans Licht gehalten, die Jahreszabl 1820 zeigt, Porzellanfigürchen in der Mode der dreißiger Jahre, Schuhschnallen aus Silber mit böhmischen Granaten besett und eine kleine bronzene Standuhr, die in jüngeren Jahren nicht bloß Minuten und Stunden, sondern auch Tage und Jahre zeigte, eine Thätigkeit, der fie jedoch nur bis zum 17. Mars 1828 oblag, bei welchem Tage Die Zeiger noch heute still stehen Nun dringen die Strahlen weiter ins Zimmer: Sie spielen mit den Glasprismen des Luftres, der sechs bunte Paraffinkerzen trägt, gleiten über das Tafelklavier aus gelbem Eschenholz und breiten fich endlich behaglich auf den Polstermöbeln aus, die mit großgeblümtem Sammet überzogen find. Dann zittern sie über den runden Scphatisch, auf dem ein Körbchen mit weichem Lebkuchen steht, und klettern endlich empor zu dem großen Bilde, das genau in der Mitte der Wand hängt. Aber hier müssen sie fich damit begnügen, die reichen Arabesken des röthlichen Boldrahmens erglänzen zu lassen; das Bild selbst ist verhängt, und fein Strahl bringt durch die Gardine aus dichtem grünen Kattun
Jetzt regt sich's am Fensterpfeler- ein Raffeln und Schnurren Kutut! Kutut! Als wollte sie das Versäum nig nachholen, läßt gleich darauf eine zweite Uhr, die auf dem Ramin unter allerlei Nippessachen steht, mit merkwürdiger Haft ihr feines Bim, bim, bim" hören. Es ist acht Uhr, und draußen ertönen jezt auch die acht schweren Schläge der Thurmuhr. Leise öffnet sich die Mittelthür des Zimmers, und ein Herr in einem start verblichenen türkischen Schlafrock trippelt hinein. Er reibt sich fröftelnd die Hände, steht nach
Dienstag, den 6 Januar 1885.
schen Bude, selbst wenn er sich diesen Genuß zu Hause in eleganten Räumlichkeiten und mit neuem, reinem Rauchapparat verschaffen könnte.
Die ersten Pfeifen also bringen Zufriedenheit mit der häßlichen Umgebung, das ästhetische Gefühl ist eingeschlafen. Nach und nach versinkt der Raucher oder die Raucherin in jenen Zustand reizvollen wachen Träumens, und wer sich noch weiter dem Genuß hingiebt, der schlummert ein oder schläft gar wie ein Bär.
Wenn feine schlimmen physischen und geistigen und moralischen Folgen den gewohnheitsmäßigen oder übertriebes nen Gebrauch der Pfeife begleiteten und wenn die angenehmen Empfindungen immer fämen und niemals ausblieben, so verliehe das Opiumrauchen ein Glück und eine Sorglosigkeit, die nichts anderes auf der Welt zu gewähren im Stande wäre. Aber die Strafe kommt und jener monnige Zustand des wachen Träumens stellt sich nicht mehr ein, selbst wenn man noch so viel raucht.
Die Illusion dauert vielleicht ein Jahr oder auch zwei, öfters auch nur einige Monate, dann verschwindet der gute Geist der Pfeife und macht einem bösen Dämon Plat, der sein Opfer an Händen und Füßen fesselt. Das Rauchen ist nicht mehr jenes reine Vergnügen, es wird aus Zwang geübt, weil der entseßliche Zustand des Leidens erst dann weicht, wenn man zu der gewohnten Stunde in seine Höhle hinabsteigt.
Allerdings find die Einwirkungen auf das Nervens system beim Rauchen nicht so start, wie beim Opiumessen oder bei der hypodermischen Anwendung von Morphium. Doch tritt mitunter ein Bittern isolirter Muskeln ein, welches sich beim übermäßigen Genuß zu einem allgemeinen Tatterich"( wie bei den Trunkenbolden) steigert.
Die Habitués schrecken bei jedem unerwarteten Geräusch oder Laut zusammen, wobei gesunde Menschen vollkommen unberührt bleiben würden, eine Erscheinung, die übrigens auch der Alkohol hervorbringt. Auch die Augen leiden, namentlich an brennendem, überstarkem Thränen, ferner flagen alle Habitués über zunehmende Kurzsichtigkeit, und es ist auch ganz natürlich, daß diejenigen Organe, mit denen der Opiumrauch in direkten Kontant kommt, am meisten affizirt merden, und wie den Augen, so ergeht es auch den Respirations- Organen.
Viel mehr als der Körper hat der Geist des Dpiumrauchers zu leiden. Bei den Novizen und dem angehenden habitué zeigen fich angenehme, heitere Stimmung, müssige Sorglosigkeit, Bufriedenheit, ein Gefühl vollkommener Ruhe und eine Entfaltung der wohlwollenden Eigenschaften. Aber nur die größte Vorsicht schüßt vor dem Versinken in die Sklaverei.
Das Dpfer, dem trop immer stärkeren Rauchens die erfehnte Wonne- Erfindung ausbleibt, läßt von der Pfeife ab, aber nur auf kurze Zeit, denn sobald die gewohnte Stunde des Rauchens schlägt, wird er zu seinem Schrecken gewahr, daß es nicht seidene Fäden sind, welche ihn an die scheinbar harmlose Passion binden, sondern unzerreißbare eiserne Feffeln. Er kann sie nicht mehr abschütteln, so gern er es möchte.
Die ersten Einwirkungen des Rauchens auf den geistigen Zustand des Habitué's find Abneigung gegen dauernde geistige Anstrengung, Erschlaffung der Willenstraft, Schwanken bei Entscheidungen und Entschlüssen, und Abnahme des Gedächtnisses.
Der Habitué fürchtet sich vor dem Schlafengehen, als ob ihm Etwas während des Schlummers paffiren könnte, der Schlaf ist, wenn er sich endlich einstellt, weder ruhig, noch erfrischend, sondern mit einer Reihe entseglicher Phantasmagorien angefüllt.
Was nun die finanzielle Seite anbelangt, so arbeiten hier drei verschiedene Faktoren auf ein gemeinsames Ziel hin: die Nothwendigkeit, sich den theuern Stoff zu kaufen,
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dem Thermometer am Fenster und zieht dann langsam und bedächtig die Kukuksuhr auf. Dann geht er zu der zweiten Thür und hocht am Schlüffelloch. Ein feines Rascheln wie ein Lächeln litt über das table von Frauengewändern verwitterte Geficht, ein ganz verschmigtes Lächeln, das man bem alten Herrn gar nicht mehr zugetraut hätte. Er verläßt die Thür und widmet nun seine Aufmerksamkeit einem Kalender, der in der Nähe der Kommode an der Wand hängt. Dann sucht er in den Taschen seines Schlafrocks, die mit allerlet nüßlichen Dingen, wie Bindfaden, Papier, Bündhölzchen, Heftpflaster und Stecknadeln lettere in einem Hornbüchschen verschloffen angefüllt sind, ein Bleistiftrestchen hervor und streicht damit den gestrigen Tag durch. Er thut dies pünktlich jeden Morgen, damit keine Verwirrung entstehe. Heute bleibt er aber länger wie gewöhnlich vor dem Kalender stehen, seine Augen werden feucht, und ein Lächeln zittert wieder über sein Geficht. Er hebt den Beigefinger sentrecht in die Höhe und bewegt ihn schalthaft drohend hin und her. Bin doch neugierig, bin doch neugierig," murmelt er, ob sie daran denkt." Jezt horcht er wieder. Das Rascheln im Nebenzimmer ist stärker geworden. Er geht zur Thür, biegt den Beigefinger frumm und klopft leiſe. Er fönnte die Thür auch öffnen, denn sie ist nicht verfchloffen, aber er thut es nicht. Von drinnen ertönt jest eine feine zitternde Stimme: Noch nicht, Hanft, noch nicht; gleich werd' ich fertig sein". Hansi lächelt wieder und murmelf: Brauchen halt immer lang zu ihrer Garderob', die Frauenzimmer." Dann triit er einen Augenblick vor den Spiegel und prüft die grauen Bartstoppeln in seinem Gefichte. Seit er sich nicht mehr selbst rasiren kann, ist er nie ganz zufrieden mit seinen Wangen.
Jezt kommt das Rascheln näher, die Thür geht auf, und ein altes Mütterchen in einem Morgenkleid aus geblümtem Bertal tritt heraus. Sie scheint viel älter zu sein, als ihr Mann, ist aber noch weit beweglicher. Ihre milden blauen Augen liegen tief in den Höhlen, und die Nase_ragt wie ein spißer Berg aus dem kleinen Geficht hervor, deffen Kinn fast ganz verschwunden ist. Guten Morgen, Hanft," sagt ste und reicht dem Manne ihre Hand, ein schmales Händchen, auf deffen brauner vertrockneter Fläche die blauen Adern sich kreuzen.
Guten Morgen, Mama. Lang geschlafen heute." Er hat das braune Händchen an seine Lippen geführt und drückt einen leichten Ruß darauf.
II. Jahrgang.
der Geldverlust durch Vernachlässigung des Geschäftes, das Schwinden des Interesses an Familie, Kindern und Freun den und die Einbuße der Selbftachtung, und das sind gerade die wichtigsten Triebkräfte der Thätigkeit. Der MorphiumEinsprißer oder Opiumeffer nimmt seine gewöhnliche Dosis auf seine Art und Weise zu sich, und damit hat die Sache ein Ende, der Raucher dagegen bringt Stunden mit seinem langwierigen Kochen und Präpariren des Stoffes für den Pfeifentopf zu. Aber gerade in dieser Langwierigkeit und Mannigfaltigkeit der zusammengesetzten Operation des Vorbereitens liegt für den Stammgast ein ganz gewaltiger Bauber, so unbegreiflich dies dem Zuschauer ist. In an genehmer Geselligkeit und müßigen Träumereien fliegen ihm die Stunden dahin, ohne daß er es merkt. Was fümmert ihn das Geschäft, was die Familie?
Was scheert mich Weib, was scheert mich Kind, Jch trage weit beff'res Verlangen. Lagt fte betteln geh'n, wenn fie hungrig find, Mich hält Li Yun*) umfangen.
Zum Betrüger und zum Dieb wird der eingefleischte Raucher, nur um sich den Stoff zu verschaffen, ohne den beutel nicht derartig in Anspruch genommen daß die Leidener nicht länger zu leben vermag. Direkt wird der Geldschaft durch expensive Ausgaben ruinirt, denn mehr als 3 Dollars den Tag kann selbst der passionirte Habitué nicht in Opium anlegen.
Auch die gemeine Umgebung, die gemischte Gesellschaft, berauschenden Wirkungen des Opiums, einen höchst verdas ungezwungene Benehmen haben im Verein mit den derblichen Einfluß auf die Moral.
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Wie aus Madrid gemeldet wird, sind nach amtlicher Feststellung durch das legte Erdbeben in Alhama 1300 Häuser zerstört, 302 Personen getödtet und 280 Personen verwundet worden. Eine Madrider Depesche der Indép. belge", welche die Heimsuchung Andalusiens mit der gewaltigen Katastrophe von Krakatoa vergleicht, schäßt die Zahl der Todten in den beiden Provinzen Granada und Malaga auf mindestens Zehntausend. Ganze Dörfer und Städte sind zerstört; die Einwohner, die sich gerettet, irren verzweiflungsvoll auf den Feldern umher, und ihre Lage gestaltet sich in Folge des schlechten, kalten Wetters und des Mangels an Husskräften noch trostloser. In Alhama und Albunnelos bleiben die Todten unbeerdigt liegen; schwere Krankheiten werden befürchtet. richtet lag über ganz Spanien ein Gebiet ungewöhnlich Seit Ende November so wird der Köln . 3tg." behohen Luftdrucks, der stellenweise 770 Mm. betrug; das Wetter war im Allgemeinen trocken und beständig. Am 20. Dezember wurde die Meerenge von Calais von einer heftigen Sturmwelle berührt, welche über Europa von Norden nach Süden hinzog und am 22. das Mittelmeer erreichte. Die Depression war ungewöhnlich tief; das Barometer fant bis zu 72 Mm., eine in diesen Breiten unerhörte Tiefe, herab. Am 22. Dezember, Lissabon gespürt, und am 25 begann die unheilvolle Reihe Nachmittags 3 Uhr, wurde ein ziemlich starker Erdstok in von Bodenerschütterungen in Andalusien . Auch in Desterreich ( Tarpis und Umgebung) wurden in der Nacht vom 27. auf den 28. h.ftige Erdstöße wahrgenommen. Fast gleichzeitig mit den ersten Erschütterungen wurde Spanien vom Sturmmetter und Gewittern heimgesucht; auf der Hochebene fielen ungeheuere Schneemassen. Die furchtbaren Erdbeben in Andaluften scheinen demnach in naher Verbindung zu stehen mit jener ungewöhnlich starken Sturmwelle, die, vom Pas de Calais nach dem Mittelmeer fich bewegend, auf der Pyrenäen - Halbinsel einen so jähen Uebergang vom hohen zum niederen Luftdruck verursachte. Das Erdbeben, welches am 1. November 1755 die Stadt Lissabon zerstörte, fand unter gleichen Umständen statt. Nach sechs Wochen trockenen Wetters brach das Erdbeben plötzlich wie ein Blisstrahl herein, durch kein Anzeichen irgend welcher Art angekündigt. Auch damals folgte demselben ein wollenbruchartiger Regen. In Ischia wieders holte sich im vorvorigen Jahre genau dasselbe; eine wahre Sündfluth von Regenmaffen fiel gleich nach der Katastrophe *) Die beste Sorte des Rauch- Opiums.
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,, nein. Ich bin seit sechs Uhr wach. Ich hab' ein Bischen nachgedacht und darüber hab' ich die Uhr ganz überhört". Ei, ei, nachgedacht? Was waren denn das für Gedanken?" Die alte Frau schielt hinüber nach dem Kalender. Ja Du wirst freilich nicht daran gedacht haben. Du kannst auch nicht immer an mich denken Das geht ja nicht." So, so. Und weißt du, wer heut' den Tag im Kalender zweimal durchstrichen hat?" zweimal durchstrichen hat?" Der alte Herr lächelt triumphi rend. Was war heute vor neunundvierzig Jahren?" Neunundvierzig Jahre! Ein Bittern überfällt die alte Frau, und sie tritt ans Fenster, um sich stüßen zu können. Hanft folgt ihr und legt seinen Arm um ihre Taille. Und so stehen sie schweigend am Fenster, mit nassen Augen, die talten Hände in einander gefaltet. Beide sehen sie dasselbe Bild: Ein junges Mädchen im weißen Atlaskleid, mit Myrthen in den goldbrauen Locken, und einen jungen Menschen mit blondem Flaum um Kinn und Wangen . Ach! die braunen Locken find längst weiß geworden, und der Mann hat sich den Bart abnehmen lassen, weil die Haare im Gesicht,„ Einen gar so alt machen. Weißt du," sagt der alte Herr nach einer Weile, wie du mir immer an den Hals flogst, wenn ich aus dem Amt heimtam?"... Sie nicht leise mit dem Kopf.
,, Und wie du dich immer kränktest, daß ich dein Essen falt werden ließ?"... Die alte Frau fühlt den Druck seiner Hand... Weil ich dich auf meinen Schoß zog und kein Ende war mit dem Küffen. Und wenn du ernstlich zu zanken anfingst, dann nahm ich dich auf die Arme und sprang mit dir durch das Bimmer.
Ja," seufzt die alte Frau ,,, und ich war immer voll blauer Flecke Hansi lacht wieder verschmitt, als ob er heute nach neunundvierzig Jahren noch seine Freude hätte an den blauen Flecken.
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Am schönsten aber war es Abends, wenn du Thee fochUnd dann, wenn du am Klavier saßest... Und Die alte Frau unterbricht ihn. Damals habe ich auch noch gesungen. Ich hatte eine hübsche Stimme.
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Ja. Aber du sangst immer so furchtbar lange Lieder." Onein. Du warst nur so ungeduldig. Der„ Jungfern