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Beilage zum Berliner Voltsblatt.

Nr. 5.

Gewinnbetheiligung der Arbeiter.

Verschiedene sogenannte National Dekonomen der libe ralen Schule, unter ihnen der doppelt verstorbene Faucher und der zwar noch lebende, aber auch schon todte" Herr Victor Böhmert haben die Gewinnbetheiligung der Arbeiter zur Hebung der sozialen Zustände" empfohlen.

In die Praxis aber find in Deutschland diese Em­pfehlungen taum getreten, jebenfalls nicht mit Erfolg; außerdem haben dieselben so zahlreiche theoretische Widet legungen erfahren, daß von der Gewinnbetheiligung" taum mehr die Rede war. Man hat diese Idee fast allgemein zu den Tobten geworfen.

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Der große Victor Böhmert hat im Jahre 1878, in dem Jahre, wo die Sozial Reform Vorschläge auf den Bäumen wuchsen, als Letter noch die Gewinnbetheili­gung der Arbeiter" angeregt, dabei stellte er folgende Grund­fäße auf:

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a. Die Gewinnbetheiligung muß so eingerichtet sein, daß daraus in der Praxis eine möglichst vollständige Soli­darität und Interessengemeinschaft zwischen Unternehmer und Gehilfen, Kapital und Arbeit hervorgeht. b. Die Lohn­frage ist getrennt von der Antheilsfrage zu behandeln. Die Löhne sollen nicht von den Ges winnen abhängen, sondern den Veränderungen des Arbeitsmarktes unterworfen bleiben. c. Bei der Berechnung der Antheile müssen die kaufmänni­schen und industriellen Seiten des Betriebes sorgfältig aus­einandergehalten und die Leistungen der Arbeit, des Rapi­tals und der Unternehmereinsicht in ihrem gegenseitigen Verhältniß gehörig berücksichtigt werden. d. Es erscheint rathsam, die Gewinnantheile nach der Höhe der verdienten Gehalte und Löhne und nur in besonderen Fällen auch nach der Dienstzeit im Geschäfte zu bemessen. e. Die Ges minnantheile find so reichlich wie möglich zu be­messen und nicht auf einen Betrag herabzusehen, der die Betheiligten gleichgültig läßt. f. Die Zulassung zum Gewinn muß sich auf die größtmöglichste Bahl der Arbeitnehmer erstreden, muß im Voraus regulirt und nicht von der Willkür des Un ternehmers abhängig sein. g. Jedes Geschäft, das Gewinnantheile gewährt, muß mit einem reichlichen Re­fervefonds für Abnußung der Gebäude und Betriebsmittel, sowie für Berlustfälle versehen sein. h. Die Gewinnan­theile sind in der Regel der sofortigen Verzehrung zu ent­ziehen und zinstragend anzulegen. Die Arbeiter sollen erst 5 nach einer Reibe von Jahren und nur in außerordentlichen Fällen, wie z. B. bei Familienereignissen, Arbeitslosigkeit 2c., über den Gewinn verfügen dürfen. Einem einigermaßen aufmerksamen Leser kann es nicht entgehen, daß Herr Böhmert selbst an der Durchführung In feines Projekts 8weifel hegt. Wie kommt er denn sonst dazu, zu empfehlen, daß die Lohnfrage getrennt von u) der Antheilsfrage zu behandeln sei? Das ist ja felbstverständlich, denn sonst könnte nicht einmal for= mell von einer Gewinnbetheiligung die Rede Sf. sein. Aber Herr Böhmert geht noch weiter, indem er sagt, daß die Löhne den Veränderungen des Arbeitsmarktes un­terworfen bleiben sollen, das heißt, daß sie sich weiter nach Angebot und Nachfrage regeln sollen.

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Nehmen wir nun noch hinzu, daß Faucher die Ge­winnbetheiligung nur für große Fabriken em­pfiehlt, Böhmert aber davon spricht, daß die Zahl der Ar­beiter, die zur Gewinnbetheiligung zugelassen werden, eine möglichst große sei, so geht daraus hervor, daß die weitaus größte Anzahl von Arbeitern von der Gewinnbe­theiligung nach dem Böhmert'schen System und nach vor­aussichtlicher Berechnung ausgeschlossen bleiben würde.

Wenn nun die Gewinnbetheiligung den betreffenden Arbeitern wirklich Nußen bieten würde, so liegt es doch

Mittwoch, den 7. Januar 1885.

auf der Hand, daß das Angebot von Händen grade in de: jenigen Etablissements, in welchen die Gewinnbethei­ligung existirt, ein überaus großes sein wird, da sämmtliche Arbeiter der einschlägigen Branche solche Fabriken aufsuchen werden.

Da nun, wie Herr Böhmert hervorhebt, der Lohn sich weiter nach Angebot und Nachfrage richten soll, so wird der Lohn in allen den Fabriken sinken, wo die Gewinn­betheiligung eingeführt ist, weil das Angebot von Händen so lange ein großes dort sein wird, bis Lohn- und Gewinn­betheiligung zusammen nicht mehr betragen, als der Lohn allein in den konkurrirenden Fabriken.

Db bie liberalen ,, Dekonomen" und vor allem Herr Victor Böhmert diese einfache volkswirthschaftliche Lektion verstehen werden, lassen wir dahingestellt; jeder Arbeiter aber mit fünf gefunden Sinnen wird sie begreifen und daraus den Schluß ziehen, daß ohne fundamentale Verän derung der gegenwärtigen wirthschaftlichen Gesetzgebung feine erhebliche Besserung der Arbeiterverhältnisse zu erzielen

sein wird.

Die viel gepriesene Akkordarbeit, die Gewinnbetheili­gung sind nur Experimente und Einrichtungen, die den Ar­beitern Sand in die Augen streuen.

Wir würden das Thema über Gewinnbetheiligung der Arbeiter heute gar nicht berührt haben, wenn nicht vor Norddeutsche einigen Tagen das Kanzlerblatt, die ,, Norddeutsche Allgemeine Zeitung" dasselbe nochmals auf die Tagesordnung gebracht hätte.

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Das genannte Blatt empfiehlt nämlich in einem ,, So­zialismus und Individualismus" überschriebenen Artikel bie Gewinnbetheiligung der Arbeiter, weil damit Jedem die Möglichkeit, sich durch Energie in den nächst höheren Stand hinaufzu arbeiten, offen gehalten unferem sozialen Leben die Harmonie wieder gegeben würde."

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und damit

Was das Blatt unter dem ,, nächst höheren Stand" das weiß die Nordd. versteht, das wissen wir nicht Allg. 8tg." wohl selbst nicht. Doch darauf kommt. es auch wenig an.

Worauf es ankommt, ist, daß das der Staatshilfe so ergebene Blatt plößlich von den guten Absichten des

Individualismus so sehr überzeugt sein muß, daß es glaubt, fämmtliche Arbeitgeber würden sich, vielleicht auf einen Wink des Reichskanzlers, mit der Gewinn­auf einen Wink des Reichskanzlers, mit der Gewinn­betheiligung der Arbeiter einverstanden erklären. Denn wenn dies nicht sämmtliche Arbeitgeber thäten, so würden ja vermöge der freien Konkurrenz diejenigen Arbeitgeber, welche dem Winke des Reichskanzlers nicht folgten, die anderen überflügeln, oder aber die Arbeiter, welche bei anderen überflügeln, oder aber die Arbeiter, welche bei nichtbetheiligten Arbeitgebern beschäftigt waren, würden durch ihr Angebot in den Gewinnbetheiligungswerkstätten die ganze Gewinnbetheiligung illusorisch machen.

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Man sollte doch meinen, daß die Norddeutsche" dies vorher in's Auge gefaßt hat. Wie kommt sie denn trotzdem dazu, das System zu empfehlen?

Will sie vielleicht hier einen Staats zwang ein­führen, sollen alle Arbeitgeber durch das Gesetz ge= zwungen werden, die Gewinnbetheiligung einzuführen? Sind unter diesen Arbeitgebern auch die Grundbesitzer zu verstehen, deren Tagelöhnern und Knechten gewiß auch eine Gewinnbetheiligung erwünscht wäre? Auch die Kaufleute? Auch die Rentner, die ihren Hausbedienten gegenüber ja ebenfalls Arbeitgeber" sind?

Die staatliche Oberaufsicht, die staatlichen Bücher­revisoren würden nicht geringe Arbeit haben, um zu be wirken, daß die Reingewinne auch der Wahrheit gemäß angegeben würden. Wir würden dann allerdings bald­schon den Staatssozialismus in schärfster Form haben.

Ein Besuch auf Cypern im Sommer 1880. dampfen wollte, so blieb mir nicht viel Beit; ich beschloß aber,

( Reise- Erinnerungen eines deutschen Kaufmanns.)

I.

Nachstehende Schilderungen sind aus den Briefen und Erinnerungen eines deutschen Kaufmanns zusammengestellt, den Geschäfte aus einem Hafen Südfrankreichs im Mai und Juni dieses Jahres über Alexandria nach Cypern führten. Da derselbe überall ein aufmerkjames und erfahrenes Auge zeigt, so dürften seine Berichte auch für weitere Streife interessant fein, zumal gerade jezt aufs neue wieder Aller Blicke auf den Drient gerichtet find.

Da keine direkte Verbindung von Frankreich nach Cypern besteht, mußte unser Reisender den Weg über Egypten nehmen, und wir laffen ihn, so erklärt die ,, Allg. 8tg.", der wir diese Stizze entnehmen, mit der Erzählung von seinem kurzen Auf­enthalt in Alexandria beginnen.

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Am 21. Mai, Nachts 1 Uhr, lamen wir nach herrlicher Seefahrt an Bord des Moeris" in Alerandia an. Bis 5 Uhr mußten wir auf der Rhede vor Anker liegen, da vor Sonnen­aufgang und nach Sonnenuntergang fein Fahrzeug mehr in ben Hafen von Alerandria einlaufen darf.

Der Eindruck, den diese erste orientalische Stadt auf mich machte, war ein gewaltiger; so fremdartig hatte ich mir einen Drt nicht vorgestellt, der uns durch Handels- und Freund­schaftsverkehr so nahe gerückt scheint. Das Treiben auf den Straßen fam mir vor wie ein großer Dummenschanz: Schnitt und Farbe der Kleidung find je nach den Volkstypen ver­schieden, und deshalb von buntester Mannigfaltigkeit. Un­zählig find die Kinder, die aus dem Schmuß und Staub der Straße herauszuwachsen scheinen; ihr einziges Kleidungsstück ist ein langer Rittel, von schneeweiß durch alle Regenbogen­farben hindurch bis ins unfenntlichste Graubraun. Das Heer von armen Teufeln, das uns am Landungsplate empfing, und fich mit Lift oder Gewalt unseres Gepäcs zu bemächtigen fuchte, machte einen jammervollen Eindruck durch das tiefe Elend, das aus ihren Lumpen, ihren halbwilden Gefichtern und abgemagerten Gliedern sprach.

Das europäische Stadtviertel sah noch traurig aus, erst 134 Häuser waren aus den Trümmern wieder auferstanden.

Da wir uns schon Abends an Bord der Elpitha" ein finden mußten, die in den ersten Frühstunden nach Cypern ab­

doch so viel als möglich von Land und Leuten kennen zu lernen, miethete Führer und Wagen und habe wohl nie Zuerst fuhren wir nach eine lohnendere Fahrt unternommen. Zuerst fuhren wir nach der pompejanischen Säule, der Schwester der Luror- Säule in Paris , dann den Nilkanal entlang, wo ich ein egyptisches Candleben beobachten konnte. Dieser Kanal versteht Alexandria mit Trinkwasser, aber nichtsdestoweniger wird aller Unrath hin­eingeworfen, und Männer, Frauen und Kinder baden fich darin; weiter abwärts sah ich sogar 100 Rühe, für die das Bad ein Hochgenuß zu sein schien. Als ich den Führer auf diesen Unfug aufmerksam machte, meinte er ganz naiv, es sei ja tein stehendes Waffer, aller Unrath werde weiter getrieben und ,, après nous le déluge!"

Wir hörten in der Ferne Musik, die echte Janitscharen Musir, und begegneten bald darauf einem arabischen Hochzeits­zuge, voran die Musit, dann Männer und Kinder, und die Braut im Wagen, ein zaites zwölfjähriges Mädchen in rosen­rothem Gewand und weißem Schleier. Als ich diese ehrfurchts­voll grüßte, kam der Bräutigam heran und dankte mir höflich. Kaum war dieser eine Festzug vorbei, so kam ein anderer, zu Ehren einer Beschneidung; das kleine vierjährige Schlacht­opfer saß ebenfalls im Wagen, umgeben von seinen Verwand­ten, und Hunderte von Kindern folgten schreiend der Musik.

Nun traten wir in den Garten des Chedive ein, der ursprünglich großartig angelegt war, prachtvolle Blumen und Fruchtbäume enthält, aber nun fehr vernachläffigt ist; ebenso geht es dem Marmorpalast dicht am Meere, der in seiner wun­derbaren Weiße und seinen edlen Verhältnissen wie ein Bau­bermärchen anmuthet.

Als wir aus dem Garten kamen, hielten zwanzig Schritt gegnüber zwei elegante Wagen, aus denen fünf Damen, in große schwarzfeidene Mäntel und Schleier gehüllt, ausstiegen; es waren die Haremsdamen Blum- Bascha's, die sich jetzt über­ſegen ließen, um im Parke ihres Herrn am andern Ufer spazieren zu gehen. Sie saben trop der dichten Hüllen sehr elegant und frei aus, und beim Einsteigen in das Boot zeigten ste so viel als möglich von den buntbeschuhten Füßen und spigenumgebenen Knöcheln. Die allein fichtbaren, neugierigen schwarzen Augen hafteten auf uns, aber der glänzend schwarze Eunuche hielt und in respetivoller Entfernung.

Im arabischen Quartiere begegnete ich einem Begräbniß: mehrere Männer trugen den Sarg, der mit einem bunten Tep­

II. Jahrgang.

Immerhin fönnte durch Staatszwang eine Gewinn­betheiligung der Arbeiter durchgeführt werden, obwohl wir uns auch in diesem Falle nicht für dieselbe erwärmen können; die von den liberalen National- Dekonomen" aber empfohlene Gewinnbetheiligung ist im Allgemeinen gar nicht ausführbar, und wenn sie theilweise aus­geführt würde, wäre sie geradezu verderblich für's ar­

beitende Volt.

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Daß aber auch die Nordd. Allg. 8tg." fortwährend nach Sozial- Reform- Vorschlägen solcher Art sucht und fie im Ernst ihren Lesern vorführt, daraus erhellt, daß ihr und ihren Gönnern das soziale Pulver ausgegangen ist.

Politische Uebersicht.

Ueberfüllung überall und in allen Branchen. Die Zahl der am 1. Januar c. in Preußen vorhandenen Gerichts­affefforen beträgt 958. Am 1. Januar 1884 waren 828, am 1. Januar 1883 714, 1882 612, 1881 494, 1880 386, 1879 328, 1878 283, 1877 261 und 1876 232 vorhanden. In den

legten 5 Jahren ist die Bahl also stetig gestiegen und wird binnen Kurzem 1000 erreichen. Augenblicklich find fast drei mal so viel Affefforen wie vor 6 Jahren und beinahe noch ein Mal so viel wie vor vier Jahren vorhanden. 8 von den zur Beit noch im Justizdienst befindlichen Assessoren sind über 5 Jahr in dieser Stellung; 22 haben im Jahre 1880 ihr Eramen gemacht, find also über 4 Jahre Affefforen, 67 im Jahre 1881, 181 im Jahre 1882 u. f. w. Als Amtsrichter angestellt sind erst 75 Assessoren aus dem Jahre 1882 und aus dem Jahre 1883. Von den im vorigen Jahre ernannten Assessoren ist Aussichten zu einer noch keiner zur Anstellung gelangt. Befferung dieser im Vergleich zu der Zeit vor 10 Jahren sehr prefären Verhältnisse sind nicht vorhanden, im Gegentheil dürfte, ie mehr auch die Rechtsanwaltschaft, die bisher viel Affefforen absorbirte, sich überfüllt, die Bahl der Affefforen, die auf Anstellung warten, mehr und mehr rapid zunehmen, so daß die Stauung immer bedeutender wird. Die Hochfluth wird, wie man mit Sicherheit annehmen kann, noch bedenklicher werden, als die um Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre erlebte. Was nun? Ja, da können wir lange fragen, bevor wir eine Antwort erhalten. Und wenn eine solche er­folgt, so lautet fte in der Regel: Es find zuviel Gelehrte vorhanden, die jungen Leute hätten sich dem Handwerk zu­wenden sollen, dann hätten sie sicher eine Existenz gefunden!"

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Und die Handwerker? Nun ste klagen ebenfalls, daß bet Ihnen Ueberfüllung vorherrscht; und so ist es in der That. lacht man dem Spießburger das klar, so folgert er daraus, daß überhaupt zuviel Menschen auf der Welt vorhanden seien. Daß diese Behauptung recht thöricht, und durch Thatsachen längst widerlegt ist, leuchtet dem nicht Dentenden selten ein. Doch auch die allbekannten sozialen Wunderdoktoren wiffen fein Mittel, um diese Frage zu lösen; ihre Weisheit reicht dazu nicht aus. Und doch ist die Lösung sehr einfach, wenn man nur den Muth hat, der Sache auf den Grund zu gehen.

Die Fraktionsvorstände im Reichstage haben an die Mitglieder die dringende Aufforderung gerichtet, sich sofort beim Wiederbeginn der Arbeiten am 8. d. Mts. im лeichstage möglichst vollzählig einzufinden, und hierbei auf die wichtigen Verhandlungen in der nächsten Zeit hingewiesen. Schon die erste Sigung am 8. Januar wird beim Nachtragsetat( Be­schaffung eines Dampfschiffes für den fünftigen Gouverneur von Kamerun ) die Kolonialpolitik auf die Tagesordnung brin­gen. Bald darauf stehen die ersten Lesungen über das Post­Sparkassengeset und über die Ausdehnung der Unfallversicherung auf Transportgewerbe, sowie auf landwirthschaftliche und Forstbetriebe bevor, welche Vorlagen an noch zu bildende bes fondere Kommissionen gehen sollen.

Das Bedürfniß nach einer fleineren Münze folgerte bekanntlich die Norod. Allg. 3tg." aus den für den kleinen Mann anscheinend besonders drückenden Verhältnissen in Bayern . Demgegenüber wird darauf hingewiesen, daß das Gesetz über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen vom 4. Dezember 1871 diesen Fall bereits vorgesehen bat, indem es in§ 13 bestimmt: Im Gebiete des Königreichs Bayern fann im Bedürfnißfall eine Untertheilung des Pfennigs in zwei Halbpfennige statt­pich bedeckt war, und fangen einen aratischen Grabgesang, etwa nach der Melodie: Müller, Müller mahl' er, einen Sad voll Thaler." 8wei bis dreihundert verschleierte Frauen liefen hinterher, heulend und zähneklappernd, und seidene Tücher hoch in der Luft schwingend. Wenn ihr Geheul ein Maßstab für das eben durch den Tod zerstörte Glück ist, so müssen die Freuden des Ehestandes groß gewesen sein.

Die Bazare in diesem Stadtviertel bestehen aus kleinen schmußigen Buden, vor denen die Araber mit gekreuzten Beinen keit der Waaren, aber eine Spezialität scheint keine der Buden figen und auf Käufer warten. Auffallend ist die Mannigfaltig aufweisen zu können, die nämlichen Gegenstände finden sich überall.

Während der Mittagshige sah ich mich nach Schatten und Labung um und fand bald ein großes Kaffeehaus, wo viele Europäer zu verkehren schienen und Wiener Bierseidel auf den Tischen standen. In dem großen Saale war eine Estrade an­gebracht, auf der fünfzehn junge Wienerinnen mit Baufen und Trompeten ein Konzert gaben. In den Pausen liegen fte fich von den englischen Soldaten den Hof machen und hatten schon eine Menge der zu einem solchen Verkehre unentbehrlichen Rebensarten der englischen Sprache aufgeschnappt.

Das englische Element ist jest in Egypten stehr stark ver­treten; Eisenbahn -, Poft und Telegraphenbeamte, viele See­leute und vor allem das Militär mit seinem zahllosen Anhang. Die englischen Soldaten sehen auffallend jung, aber doch stramm aus; fie tragen einen weißen Helm, weißleinenen Waffenrod und schottischen Leibgurt. Wenn fie auf Boften stehen oder unter dem Volke sich bewegen, so tragen fie alle den Aus­bruck des civis Romanus sum" auf der Stirne; die Araber schauen finster drein und sehen aus, als ob sie die Ankunft des Mahdi mit Sehnsucht erwarteten.

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Die Nacht vom 21. auf den 22. Mai brachten wir schon an Bord des griechischen Dampfers Elpitha" zu. Am 22., 8 Uhr Morgens, gingen wir bei herrlichem Wetter in See. Nach mittags um 3 Ühr passirten wir drei große, von Port Said tommende Dampfer, um fünf Uhr eine fleine Flo tille fizilianischer Fischer und Taucher, um 7 Uhr prachtvoller Sonnenuntergang. Nach einer unruhigen Nacht stand ich am 23. früh um 6 Uhr auf und hatte mir zum ersten Male seit den acht Tagen meiner Seereise beim Herausspringen aus der Koje die Kniescheiben nicht geschundenes will eben alles gelernt sein. Das schlimmste ist die Luft in den Kabinen des