und endete um 1/212 Uhr, die ersten 1000 Points wurden also| in 4 Stunden gemacht. Zur Veranschaulichung des äußerst intereffanten und fesselnden Spiels geben wir bier den Spiel rapport. Beyraud: 0, 10, 0, 1, 2, 2, 0, 41, 77, 36, 4, 7, 5, 3, 0, 0, 12, 2, 12, 70, 1, 1, 37, 15, 0, 35, 9, 16, 89, 9, 2, 0, 438, 28 46, 4, 0, 68, 0, 11, 30, 11, 24, 13, 122, 10= 1000 1000 Points; Etscher: 21, 25, 0, 3, 49, 15, 8, 0, 8, 6, 10, 3, 2, 32, 4, 30, 2, 33, 90, 21, 4, 0, 17, 13, 1, 3, 100, 13, 19, 1, 9, 3, 21, 56, 7, 54, 28, 49, 0, 2, 2, 0, 2, 1, 2769 Points. Das Turnier wird auf einem Billard mit abgegrenzten Eden gespielt, und darf in den vermittelst Kreidestrichen abgegrenzten Eden nur eine Karambolage gemacht werden, während bei der zweiten Karambolage einer der beiden Bälle aus dem ab­gegrenzten Raume heraus espielt werden muß. Es soll hier­durch das wenig fünstlerische Ed- Sertenspiel vermieden werden. Unter den zahlreichen Zuschauern bemerkte man Offiziere und eine junge Dame, eine Amerikanerin.

a. Zeugengesuch. In der Köpnickerstraße vor dem Hause Nr. 108 ist am 29. v. M. ein Roblenhändler, welcher einen mit einem Hunde bespannten Handwagen gezogen, von einem Mörtelfuhrwert überfahren und dabei innerlich so schwer verlegt worden, daß er nach Bethanien gebracht werden mußte, wo­selbst er bald darauf verstarb. Das Gespann soll der Firma Berliner   Mörtelwerte" R. Guthmann gehören, jedoch konnte der Führer desselben bisher nicht ermittelt werden. Beuge des Vorfalles soll ein ältlicher Herr mit weißem Kopfbaar gewesen sein. Da die Schuld an dem Unglücksfalle dem Kutscher zur Last gelegt wird, so ist es für die Untersuchung von Wichtig feit, wenn seine Persönlichkeit durch Zeugen des Vorfalles er­mittelt würde. Dieselben wollen von ihren Wahrnehmungen der biefigen Kriminalpolizei   Mittheilung machen.

Ueber die Veranlassung zu dem unglücklichen Stu­denten- Duell ist die Nat.- 8tg." nun in der Lage, nähere Mittheilungen zu machen. Am 18. Januar des vorigen Jahres fand ein vom Verein Deutscher Studenten   zur Feter der Begründung des deutschen Reiches veranstalteter allge­meiner Studenten- Rommers statt, an welchem fich in heroor­ragender Weise auch der Dichter Julius Wolff   betheiligte. Das befremdliche Aufsehen, welches diese Betheiligung allge­mein erregte, veranlaßte Julius Wolff   in einer Unterredung mit stud. Dehlte die Bemerkung zu machen, daß er dem Feste fern geblieben sein würde, wenn er die Stellung des Vereins Deutscher   Studenten gekannt hätte, eine Bemerkung, welche er übrigens in einer größeren Studenten- Versammlung Ostern 1884 wiederholte. Bei den diesmaligen Ausschußwahlen tam nun Dehlte als Vertreter der philosophischen Fakultät, für welche seit langer Beit zum ersten Male ein liberaler Kandidat durchgesezt wurde, in den Ausschuß. Vermuthlich brachte das Herannahen des Jahrestages jenes Festes die Rede auf die damaligen Vorgänge. In der Unterredung mit seinen Kollegen im Ausschuß berührte nun Dehlte die Aeußerung des Herrn Julius Wolff  . Die zum Verein DeutscherStudenten gehörenden Ausschuß­mitglieder zogen darauf die Wahrheit der Aeußerungen Dehlte's in so beleidigender Form in Zweifel, daß ihm nichts übrig blieb, als eine Reihe von Forderungen ergehen zu laffen, wie wir das bereits gemeldet haben. Er forderte auf Säbel, erhielt aber die Antwort, daß man nur auf Pistolen losgeben würde. Speziell Holzapfel, dessen Schicksal allgemeine Theilnahme findet, soll auf dem Ausfämpfen der Differenz durch Pistolen bestanden haben. Es bestätigt fich, daß bei dem in der vorigen Woche stattgehabten ersten Bistolenduell Dehlke das ihm gegen überstehende Ausschußmitglied ins Bein getroffen und schwer verlegt hat. Uebrigens bat im vorigen Jahre zwischen einem anderen Mitgliede der Freien wissenschaftlichen Vereinigung und einem Angehörigen des Vereins Deutscher Studenten politischer Meinungsverschiedenheiten halber ein Pistolenduell stattgefunden, das indessen unblutig verlief.- Holzapfel studirte seit Michaelis 1882, Dehlte seit Michaelis 1881. Der Tag der Bestattung des Eischoffenen ist noch nicht festgesetzt. Möchte doch mit dem Verstorbenen auch aller Swift und Hader eingefargt werden, der unsere Studentenschaft nun schon allzus lange in zwei feindliche Lager theilt.

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N. Ein raffinirter Einbruchsdiebstahl ist in der vers gangenen Nacht in dem Hause Louisenstraße 47, bei einer in der ersten Etage wohnenden Frau Majorin von Schmeling ausgeführt worden. Die Diebe, welche mit den Wohnungs­verhältnissen anscheinend vertraut gewesen sein mußten, hatten, nachdem sie sich in das Haus Eintritt verschafft, die Glasscheibe der Entreethür geräuschlos eingedrückt und waren so in die Ge­mächer gedrungen. Sie durchwühlten hier sämmtliche Kisten und Kasten, erbrachen diverse chränke, vermuthend auf Lohnende Beute au stoßen. In der Rage haben die Dieba Gold- und Silbersachen liegen laffen, und fich nur des baaren Geldes, welches doch über hundert Mark beträgt, angeeignet. Die Frechheit der Diebe ging so weit, daß fie vor Ausübung des Diebeshandwerks die Schlafgemächer der Bewohner sorg fältig verschloffen. Es ist zu bewundern, daß keiner der Haus­bewohner von der ganzen Diebesaffaire etwas gemerkt hat. Man nimmt an, daß die Diebe in der Voraussetzung die all­monatliche von der Frau Majorin S. zu erhebende Benfion vorzufinden, eingebrochen seien. Die Polizei hat bereits die nöthigen Schritte eingeleitet, um der Diebe habhaft zu werden.

Gerichts- Zeitung.

In Dresden   hat sich jetzt ein pitanter Injurienpro­aeß abgespielt. Hauptbetbeiligter dabei war der Reichstags­abgeordnete für Dresden  , Herr Hartwig. Derselbe hatte den Herausgeber der Dresdener Zeitung", Herrn Badt, veiflagt, weil in diesem Blatte anläßlich des Wahlkampfes in Dresden  von Herrn Hartwig gesagt worden war, er habe als Landtags­abgeordneter 1876 bei einer wichtigen Frage seine Ueberzeu gung in auffallender Weise gewechselt und man habe auch die Gründe pieses Meinungswechsels au fennen geglaubt. Der Angeklagte bewies durch eine ganze Reihe von Beugen- ins gesammt jeht samhafte Mitglieder der Zweiten Kammer-, Daß Herr Hartwig bei der Schlußberathung über Einführung des Einkommensteuergesetzes zuerst, unmittelbar vor der Plenar fizung, in einer vertraulichen Besprechung einer großen Bahl von Abgeordneten fich entschieden gegen das Gefeß ausge sprochen, dann aber, teine Stunde später, zur allgemeinen Ver­wunderung für dasselbe gestimmt habe. Zum Beweise, daß der Herin Hartwig( als Baumeister) vom Kultusminister übertra­gene Bau zu St. Afra in Meißen   nicht damit zusammenhänge, produzirte der Amtsanwalt, der Hartwigs Sache führte, ein Beugniß des Kultusministeriums, wonach diese Uebertragung erft einige Beit nach jener Abstimmung stattgefunden, wogegen der Vertheidiger des Herrn Badt andeutete, die Verhandlungen wegen diefer Uebertragung fönnten immerhin schon früher Plot gegriffen haben. Das Gericht erkannte den Wahrheitsbeweis für den Meinungswechsel des Herrn Hartwig als erbracht an und erblickte darin einen mildernden Umstand, nicht aber gleichermaßen den Beweis für die angebliche Thatsache einer äußeren Einwirkung auf Herrn Hartwig und einer Beein fluffung seiner Abstimmung dadurch; es verurtheilte den An­geflagten zu M. 300 Strafe. Herr Hartwig ist im Reichstage Mitglied der tonfervativen Fraktion.

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nehmen können, daß fte ihnen Geld einbrachte. Dagegen brachte jeder neue Abend ein neues, anhaltendes Bechgelage in der Brachmann'schen Wohnung, über deren Ver­lauf sich die Nachbarn seltsame Dinge in die Ohren flüsterten. Der geneigte Leser erräth es nie, wenn wir es ihm nicht ver­rathen, welche Erwerbsquelle die Leute besaßen, Herr und Frau Brachmann unterhielten ein Vergnügungslokal für Bettel­leute. Das flingt sonderbar, nicht wahr? Und doch war es so. Wenn der Abend seine langen Schatten in die Straßen warf, dann famen nach und nach allerlei verdächtige und zerlumpte Ge­stalten in die Mühlgaffe und lehrten in der Brachmann'schen Wohnung ein. Hier wurden die erfochtenen Kupferpfennige auf einen Haufen gestapelt und dafür Branntwein aus der nahe gelegenen Brennerei herbeigeschafft. Fröhliche Lieder er­flangen bald darauf, im tollen Uebermuthe wurden Gläser und Flaschen zusammengestoßen, daß fie in Scheiben zerspran­gen und wenn die Luft ihren Gipfelpunkt erreicht hatte, dann wurde auch ein kleines Tänzchen nach den Klängen einer Har monita entrirt, wobei man jedoch die Geseze der Aesthetik nicht allzu ängstlich inne hielt, denn einige neugierige Frauen, welche während eines solchen Balles" durch das Schlüsselloch der Brach­mann'schen Wohnung lauschten, wollen ,, Damen  " und, Herren" in einem Negligé walzen gesehen haben, das trop oder viel mehr wegen seiner Einfachheit allen Regeln der Moralität Hohn sprach. So standen die Dinge, als sich eines Tages ein ebenso unerwarteter als schmerzlicher Fall ereignete. Der Herr des Hauses fehlte. Er hatte in der legten Zeit an dem Gewerbe seiner Freunde Geschmack gefunden und daffelbe ebenfalls aus­zuüben begonnen. Nun hatten fie ihn zum ersten Male er­tappt. Aber bei diesem einen Male blieb es nicht. Herr Brachmann ward auf ein, zwei, drei, vier und endlich fünf Wochen eingesteckt und da seine belebende Gegenwart mangelte, so verloren fich mangelte, so verloren fich allgemach die Gäste des Bettlerheims. Zwar ging die älteste Tochter des Mannes in die Arbeit, diese aber allein fonnte unmöglich Brod für die Mutter und drei Geschwister schaffen. Daber fab fich Frau Brachmann genöthigt, die Hilfe des Magistrats in Anspruch zu nehmen und die nunmehr angestellten Recherchen warfen ein seltsames Licht auf das Treiben in dieser Familie. Sowohl der Mann als die Frau wurden wegen Arbeitsscheu angeklagt. ,, Wir könnten noch ganz gut dastehen", sagte Frau Brachmann ,, und brauchten den Magistrat gar nicht, wenn fie meinen Mann nicht immerfort eingesperrt hätten. Das hat uns erst heruntergebracht." Aber schämen Sie sich denn nicht," er­

widert der Vorsitzende, allen Strolchen und Vagabunden Unterschlupf zu leisten?"" Lieber Gott," jagte die Frau ,,, wenn man balt so ein gutes Herz hat."- Karl Brachmann ward zu 6 Wochen Haft verurtheilt, die Frau dagegen freigesprochen.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

hr. In der Generalversammlung der Krankenkasse des Unterstügungsvereins der Bildhauer, welche am Dienstag Annenstr. 16 von den Mitgliedern der Verwaltungs­ftelle Berlin   abgehalten wurde, wurden zunächst die Kaffen­berichte erstattet. Der Bericht für das IV. Quartal 1884 er­gab an Einnahmen 1086,40 Mt., Ausgaben( intl. 1000 Mt., Die an die Hauptkasse in Stuttgart   abgeführt worden find) 1074,60 t, während der Jahresbericht für 1884 an Ein­nahmen 1898,75 Mt., an Ausgaben( intl. 1000 Mt., die ab geliefert worden find) 1886,95 Mt. ergab. Die Mitgliederzahl ber Kaffe ist in Berlin   im IV. Quartal auf 305 angewachsen. Aus den dann vorgenommenen Wahlen für die Verwaltung gingen hervor: als Verwalter und Kassirer Herr Flickschu ( wiedergewählt), als Beifißer die Herren Goffelmann, Buda, Lange und Talte, als Revisoren die Herren Herzau, Kleinert und Ruppert. Es folgte dann die Verlesung derErgänzungen zum Statut, welche der Hauptvorstand in Bezug auf die Errichtung neuer Verwaltungsstellen, in Bezug auf die Aufnahme neuer Mit­glieder und in Bezug auf Ueberweisung franker Mitglieder an Krantenanstalten im Interesse der Kaffe für nöthig erachtet hat. Der Hinweis des Herrn Dupont   auf die Nothwendigkeit, für Berlin   noch andere die Krankenkontrole betreffende Vorschriften zu geben, veranlaßte eine längere Diskussion. Die Stellung der Kaffe zu dem in Berlin   neugegründeten Medizinalverein betreffend, führten lebhafte Debatten zu dem Ergebniß, daß es den Mitgliedern der Kaffe überlassen bleiben müsse, dem Me­dizinalverein beizutreten oder nicht. Vor Schluß der Versamm­lung theilte der Voifigende noch mit, daß an den Zahlstellen ( Invalidenstr. 153 bei Hoffmann, Lichtenbergerstraße 14 bei Brahm, Mariannenstr. 8 bei Thiede und Maaßenstraße 35 bei Flickschu) Krankenanmeldungen angenommen und Kranten scheine für die bei der Kaffe vorzulegenden ärztlichen Bescheini­gungen verabfolgt werden.

Der Fachverein der Schmiede hielt am Montag Abend in seinem Vereinslokal( Gratweil'sche Bierhallen) seine 2. ordentliche Generalversammlung ab. Der Kassirer erstattete zu­nächst Bericht über das verflossene Quaital, woraus hervor ging, daß der Verein über ein Vermögen von 305 M. 15 Pf. verfügt, wovon 200 M. auf der Städtischen Sparkasse ange­legt find. Alsdann wurde zur Wahl des Vorstandes geschritten und wurde Herr Mathens zum ersten Vorsitzenden, Herr Chartow zum zweiten Borfißenden neu gewählt, zum ersten Schriftführer wurde trop wiederholter Ablehnung Herr Dre= wis, ebenso Herr Kublbroot zum zweiten wiedergewählt, zum Kassirer wurde nach mehrfacher Ablehnung seitens des Herrn Limbeter, Herr Bens, Wafferthorstraße 43 und Herr R a as ch, Landsbergerstraße 64, zum zweiten Kafftrer neu Herr Raasch, Landsbergerstraße 64, zum zweiten Raffirer neu gewählt, zu Beinigern wurden gewählt die Herren Hahn, Schulz und Fellenberg, zu Revisoren die Herren im beder und Sommerfeld. Da der Referent der Kommiffion am Erscheinen verhindert war, erstattete Herr Dre wit einen furzen Bericht über die Thätigkeit derselben und empfiehlt die Anfertigung von Fragebogen, welche in sämmt­lichen Werkstätten vertheilt werden sollen, was einstimmig ange nommen wurde, nachdem Herr Chartow und Herr Mathens dafür, und die Herren Fellenberg und Raddas dagegen ge­sprochen hatten. Ebenso wurde ein Antrag des Herrn Drewiß, die Kommission auf 15 Mitglieder zu erhöhen angenommen und wurden gewählt die Herren Michaelis, Grüner Weg 46: Linke, Taubenstr. 35; Lilleife, Borsigstr. 13; Friedrich, Mödernftr. 100; haberland, Fürstenwalderstr. 4 und Reiser, Kl. Hamburgerstr. 26. Alsdann gab der Schriftführer eine furze Uebersicht über die Thätigkeit und Entwicklung des Ver­eins, mittheilend, daß der Verein über 300 Mitglieder zählt, mas eine lebhafte Debatte hervorrief. Schließlich wurde auf Wunsch der betreffenden Verwaltung bekannt gemacht, daß am Sonntag Nachmittag 3 Uhr eine Mitgliederversammlung der Bentral- Kranken- und Sterbelasse der deutschen   Wagenbauer in den Gratwell'schen Bierhallen statifindet. Die nächste Vereinsversammlung findet am 19. Januar in demselben Lokale statt.

Der Verein Berliner Turngenossenschaft" eröffnete mit Beginn des neuen Jahres seine III. Männerabtheilung in der Turnhalle Gypsstr. 23a; geturnt wird daselbst des Mitts wochs und Sonnabends von 8-10 Uhr Abends. Ferner ist dem Verein seitens der städtischen Behörden die Turnhalle Stallschreiber str. 54 zur Benugung an den Sonntag- Nach mittagen während der Wintermonate zum Zweck der Aus­bildung von Vorturnern für die Lehrlingsabtheilungen des Vereins freundlichst miethsfrei überlassen worden. Der Verein, der jüngste unter den Turnvereinen Berlins  , gehört wie alle andeten der Deutschen Turnerschaft" an.

Breslau  . In dulci jubilo. In einem Hause der Mühl­gaffe lebte längere Zeit eine Familie herrlich und in Freuden, welche den Leuten viel zu denken gab. Man zerbrach sich nämlich vergebens die Köpfe darüber, woher die Brachmann schen die Mittel zum Lebensunterhalt bezogen. Und allerdings hatte die Frage bei dem seltsamen Lebenswandel dieser Leute eine gewiffe Berechtigung. Herr und Frau Brachmann schienen abgefagte Feinde des profanen Wörtchens Arbeit" zu sein. Weber den Mann noch die Frau sah man eine Beschäftigung verrichten, von der man hätte an Verantwortlicher Redakteur R. Cronheim in Berlin  . Druck und Verlag von Mar Bading in

"

Die nächste Versammlung des Arbeiter Bezirksver­eine der Rosenthaler Borstadt ist die alljährlich einmal statt findende Generalversammlung. Sie findet am Montag, den

12. b. M., Abends präzise 8 Uhr, in Vettin's Bierhallen, Veteranenstr. 19, statt. Veteranenstr. 19, statt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht 2. Wahl des gesammten Vorstandes und der Revisoren. 3. Fragetaften. Der Wichtigkeit der Tagesordnung halber werden alle Mitglieder ersucht, pünktlich zu erscheinen. Die Mitgliedskarte legitimirt.

Vermischtes.

Ueber eine Mormonen- Versammlung, welche in Bern  vor kurzer Zeit stattfand, brinat die ,, N. Züricher 3tg." nach­ftebenden Bericht: In aller Stille hatten sich etwa 60 bis 80 Mormonen, Männer und Frauen, versammelt. Die Meisten, wo nicht Alle, gehörten dem niederen Landvolle des Kantons rothen Bändern umwundener Kranz schlängelte fich an der an. Das Versammlungslokal war einfach geschmückt. Ein mit chen Del, das von den Aeltesten geweiht wurde und darum weißen Zimmerdecke hin. Auf einem Tische stand ein Fläsch­Die Krast hatte, Blinde sehend zu machen. Der Weihealt wurde mit einem lauten Gebet begleitet, und die Männer um­schlangen fich dabei mit den Armen. Die Montag- Abendver fammlung wurde mit einem jener Sektenlieder eröffnet, die eigentlich Versammlung der Schwestern", der indeß auch die ihre Wirkung auf das Gemüth selten verfehlen. Es war Brüder" beiwohnten. Die Frauen find fest organisirt, ste haben ihre Vorsteherin und einen Aftuar. Alles, was vor­ging, wurde von Frauenhand forgsam protokollirt. Die Frauenverbindungen haben den Zweck, das weibliche Wesen zu fördern, wie die Vorsteherin sagte, fie haben sich aber auch der Armen und Kranten anzunehmen. Wie dies bei der Heils­ift, pflegt man auch hier viel Werth darauf zu legen, daß die armee, bei den Temperenzlern und anderen Sekten der Fall Belehrten von ihrem Glauben und dem neuen fröhlichen, fast alle die Eingangsformel: Auch ich will Beugniß ablegen, inneren Leben öffentlich Zeugniß ablegen. Die Beugnisse batten daß dies die einzige wahre Kirche Jesu Chrifti iſt." Eine Frau betheuerte: Sch habe es in meinem Herzen erfahren, Daß Josef Smith der wahre Prophet ist, ich hab' es gefehen, in größeren Bersammlungen ungewohnt, blieb Manchen ein wie er als Engel durch den Himmel geflogen." Des Sprechens Stück des Zeugnisses ungesprochen im Halse stecken. Zum Schluß ertönte ein melodischer Gesang von den amerikanischen  Sendlingen, welche sich im Kanton Bern   fest angefiedelt haben, Beugnißablegen ein Ende. in englischen Weisen kräftig vorgetragen. Damit hatte das Die amerikanischen   Emissäre hielten noch furze Ansprachen, so gut fte sich in deutscher Rede ausdrücken fonnten. Der legte Redner sprach englisch  , und ein Dolmetscher übertrug Satz für Sat in's Deutsche  . Allen Anwesenden wurden Schriften und die Glaubensartikel ausgetheilt.

Die letten Braunschweiger. Aus München   schreibt man: In der Braunschweiger Erbschaftsfrage kommt ein neuer Zwis schenfall zum Vorschein. Aehnlich nämlich, wie seiner Zeit die Familie des Uhrmachers Naundorf in Holland   fich als bour bonisch auswies, tommen jegt hier die Erben des Fideilommig und Allodialvermögens von Braunschweig- Bevern. Herzog Karl I. von Braunschweig- Bevern, geb. 1. Oktober 1713, gest. 26. März 1780, mar am 19. Novem er 1753 zu Bromberg   eine gefeßlich giltige Ehe eingegangen mit der bortigen Müllers­Tochter Anna Marie Scherl. Von den Nachkommen der fünf dieser Ehe entsproffenen Kinder find jezt nur noch drei am Les ben, nämlich der in seiner Vaterstadt Bamberg   im Armenhaus lebende Pfründner und frühere Sattlermeister zu Mün chen, Georg Bevern und dessen in München   lebende zwei unverebelichte Kinder, der königl. Vorreiter May Bevern und Die t. Hofschauspielerin Maria Bevern. Der bei Jena   tödt lich verwundete Herzog Karl Wilhelm Ferdinand  , sein bei Waterloo gefallener Sohn und dessen beiden Söhne wußten von diesen Verwandten. Besonders die unglückliche Gemahlin Friedrichs des Großen, Elisabeth Chriftine von Braunschweig  stand in lebbaftem Briefwechsel mit ihrem in Bamberg   als Herr von Bevern wohnenden Dheim, dem Urgroßvater der jest hier lebenden Braunschweiger. Der am 19. August 1873 in Genf   verstorbene Herzog Karl( bekannt als der Diamanten berzog") hatte ihnen sogar die der Stadt Genf  " zugefallenen hatte von Bamberg   die Nachricht zurückgebracht, die Familie Summen zugedacht; allein sein franzöfifcher Kammerdiener Bevern existire nicht mehr. Der jegt verstorbene Herzog Wilhelm wußte ihren Aufenthalt, hat ihnen aber nichts hinterlassen, und doch ist ihre Abstammung und ihr Anrecht unbestreitbar. Die Bevern, Bater, Sohn und Tochter, find wie nun behauptet wird, nach Braunschweigischem Recht die einzigen gefeßlichen Erben des herzoglichen Brivatvermögens."

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Dich wieder verheirathen?" Jawohl." Zwei Freunde treffen sich. Ich habe gehört, Du willst Hast Du noch nicht genug? Wen heirathest Du denn?"" Die Schwester meiner seligen Frau." So, das ist etwas Anderes, Du bleibst doch wenigstens bei einer Schwiegermutter."

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Witige Diebe. Aus Neumünster   wird dem B. Fr.-BL." geschrieben. In der Stadt zirkulirte folgendes artige Geschichtchen, das hiermit, ohne daß wir die Wahrheit streng verbürgen fönnen, feines Humors halber nacherzählt sei. Im Garten des Herrn Schuhmachermeisters Todt, Plönerstraße, sollen Spit buben in einer der legten Nächte den ganzen Bestand an grünem Kohl abgeschnitten und als gute Beute fortgeschleppt, an ter Garterthür aber die Inschrift hinterlassen haben:" Für den Todt ist kein Kraut gewachsen!"

In

Ein gefühlvoller Koch. In Baris starb in den letzten Tagen ein bekannter Koch, Namens Durisot, mit Hinterlassung eines Vermögens von etwa 250 000 Francs. In seinem Testa ment fand sich folgende bizarre Klausel: Da ich auch nach meinem Tode meinen lieben Mitbürgern nüglich sein will und brobachtet habe, daß die Grabschriften, welche die Tugenden der Verstorbenen preisen, feinen praktischen Zweckt haben, ordne ich an, daß statt einer dieser Inschriften auf meinem Grabe ein von einem Gitter bebedier Bronzes Rahmen auf einer Marmorsäule aufgestellt werde. diese Säule foll mein Name eingegraben werden und meine Erben sollen dafür sorgen, daß man jeden Tag ein les bar geschriebenes Küchenrezept dort finde, von denen ich 365 Exemplare, eines für jeden Tag, in meinem Schreibtische zu rücklaffe. Dieses Rezept foll in den Rahmen innerhalb des Gitters gesteckt werden, so daß es Jedermann lesen fann." Bu gleich ist im Testament festgesest, daß, wenn diese Anordnung nicht ausgeführt wird, der ganze Nachlaß an Wohlthätigkeits anstalten fallen solle. Da fich die Erben geweigert haben, die erwähnte Klaufel auszuführen, steht nun ein interessanter Bro 3s in Aussicht.

Gemeinnütiges.

Guter Bruftthee. Einen guten Brustthee stellt man zu fammen aus: 8 Theilen Süßbols, 6 Theilen Eibisch, 5 Theilen Jsländ. Mood, 2 Theilen Bitterklee, 2 Theilen Andorn. Man mischt gut durcheinander und nimmt zu einem Aufgusse 2 mal fünf Fingerspigen voll, feiht durch und trinkt warm. Dieser Thee hat sich bewährt bei Bruſt- und Lungenbeschwerden, Asthma, Alpdrücken u. s. w.

beften? Man hat die Erfahrung gemacht, daß Bier u. f. w. Aus welchen Trinkgefäßen schmeckt es uns am aus Gefäßen mit dicen Wänden und schärferer Rundung des Fall ist, da dabei die Bunge gezwungen wird, je nach der Gefäßrandes beffer schmecken, als wenn dies umgekehrt der Ichärferen Rundung des Gefäßrandes und der Dide der Ge fäßwände eine verschiedene Stellung und Lage einzunehmen. Es würde also aus engen und hohen Bylindern der Geschmad am besten sein.

Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Hierzu eine Beilage

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