Entwurf einer Erklärung betreffs der Förmlichkeiten, welche zu erfüllen find, damit neue Befißergreifungen an den Küften Afrikas als thatsächlich vollzogene angefehen werden. Die zur Konferenz vereinigten Bevollmächtigten der Regierun gen Dutschlands, Desterreich- Ungarns , Belgiens , Dä emarts, Spaniens , der Vereinigten Staaten von Amerika , Frankreichs , Großbritanniens , Jtaliens, der Niederlande , Bortugals, Ruß lands , Schwedens und Norwegens und der Türkei , haben in Erwägung, daß es von Vortheil sei, in die internationalen Beziehungen einen einbeit lichen Grundfas betreffs der in Zukunft an den Küsten Afritas etwa stattfindenden Bes fisergreifungen einzuführen, folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Diejenige Macht, welche binfort von einem Landstrich oder Drt an den Küsten Afrikas , der außerhalb ibrer gegenwärtigen Befigurgen liegt, B. fiz ergreifen oder denselben unter ihren Schuß nehmen wird, ist gehalten, den betreffenden Schritt mit einer an die übrigen in dieser Konferenz vertrete nen Mächte gerichteten gleichzeitigen Ankündigung zu begleiten, um dieselben in Etand zu setzen, entweder jenen Schritt als thatsächlich vollzogen onzuerkennen, oder im gegebenen Falle ibre Beschwerden geltend zu machen. Besagte Mächte erkennen die Verpflichtung an, in den von ihnen besepten oder in Schut gerommenen Lant strichen oder Drten eine Gerichtsbarkeit herzustellen und zu erhalten, welche hinreicht, die Wahrung des Friedens und die Achtung der erworbenen Rechte und gege beren Falls der Bedingungen, unter welchen die Freiheit des Handels und des Durchgangsverkehrs gewährleistet worden, durchzuseßen. Die Regierungen der Unterzeichneten werden Diese Erklärung Aur Kenniniß derjenigen Staaten bringen, welche nicht zur Theilnahme an der Konferenz berufen worden find, und weiden sie ersuchen, derselben beizutreten. Die Berathung wurde gestern noch nicht zu Ende geführt. Wann die nächste Sigung der Konferenz statifinden wird, ist noch unbestimmt.
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Auf Grund des§ 16 des Sozialistengesetzes hat das Berliner Polizeip: äfidium das Einsammeln von Geldbeiträgen durch Verkauf von Miniatur Photographien Lassalles, fowie die öffentliche Aufforderung zur Leistung solcher Beiträge für d.n Polizeibezik von Berlin unterm 6. Januar verboten.
Der Fond zur Remuneration von Hilfsarbeiten im Auswärtigen Amt ist, wie fich aus den dem Reichstage vorgelegten Uebersichten über die Einnahmen und Ausgaben des Reichs craiebt, regelmäßig erheblich überschritten worden. Für das Jahr 1877/78 wurde derselbe auf 85 000 Mart erböht, dennoch wurde dese Summe um 27 409 Mart übersch itten. 1878/79 um 28 612 Mart ; 1879/80 um 59 555 Manf; 1880/81 um 42 520 Wat; 1881/82 um 50 300 art; 1882/83 um 54 264 Diart; 1883/84 betrug die Ueberschreibung, obgleich eine Ans zahl neuer Stellen in den Etat aufgenommen war, immer noch 29 500 Mat. Es wurden aus diesem Fond im Ganzen 81 Beamte, tarunter 5 im Dezernat beschäftigte remunerirt. Die Budgetkommission hat nunmehr im Etat für 1885/86 eine noch malige Erhöhung des Remunerationsfonts um 25 000 Mart bewilligt, fo daß derselbe auf 110 000 Mart steigt. Daß damit weiteren Etate überschreitungen vorgebeugt ist, bleibt nach den bisherigen Erfahrungen zum mindesten zweifelhaft.
In der gestrigen Situng des Bundesraths stand der Gefeßentwurf wegen Einführung von Diäten für die Reichstagsabgeordneten auf der Tagesordnung und wurde, wie zu früheren wiederbolten Malen abgelehnt. Dem vom Reichstage angenommenen Gesezentwurfe betreffend die Abänderung des Gefeßes über die Krankenversiche rung der Arbeiter wurde die Zustimmung ers theilt. Von den Eingaben wegen Erhöhung der Eingangszölle für landwirthschaftliche Erzeugriffe wurde( wie die kurze offizielle Mitbeilung über die Verhandlungen besagt) ,,, Kennt niß genommen".
Den preußischen Landtag wird die Einführung der Verwaltungsreform für Hannover beschäftigen. Man schreibt darüber: Unter den nicht allzu zahlreichen orgas misatorischen Veränderurg n, welche in dem näd stjährigen preufischen Erat zum Ausdrucke gelangen werden, bearspruchen die fenigen eine große Bedeutung, welche durch die Einführung der Verwaltungsreform für Hannover bedingt find. Es gilt dort, die sects Landdrosteien in eben so viel Regierungen umzu vandeln, von denen nur eine Minderheit die eir fache Gestalt der Regierung in Stralsund erhalten kann. Während es also einerseits um die Bildung einer Anzahl von neuen Schul- und Finanzabtheilungen mit ihren Nebeneinrichtunaen, Ratasterbureaur 2c. fich handelt, gelangt andererseits die Fnanzdirektion in Hannover zur Einziehung. Daffelbe findet mit den Ronfiftorien start, welche bisher die Echulangelegenheiten verwalteten. Die Einrichtung von 6 Regierungen, anstatt der von der Staatsregierung geplanten 3, wird jedoch einen nicht unerheb lichen Mehraufwand verursachen. Neben den im D dinarium eintretenden Veränderungen bedinct der veränderte Raum bedarf extraordir äre Aufwendungen. Neubauten find zunäc ft für Stade und Aurich , Erweiterungebauten für Lüneburg und Hildesheim vorgesehen.
gen den richtigen Weg ein, jedes Uebel durch sich selbst zu bekämpfen; ich hoffe, daß wir binnen Kurzem schon günftige Resultate von Ihrem Verfahren haben werden."
Was
" Ich bin sehr erfreut, Herr Direktor, mir Ihre Bus friebenheit erworben zu haben," antwortete Friz. die Resultate meiner Behandlung betrifft, so glaube ich fchon einzelne gute Erfolge gehabt zu haben,"
,, Ei, in der That? Welche?"
" Der junge Mann, welcher an dem Wahn leidet, daß es in seiner Tasche brenne, ift, wie ich glaube, dadurch furirt, daß ich dies vermeintliche Feuer in der Tasche habe löschen lassen. Ich habe ihm gezeigt, wie eine glühende Kohle ausgelöscht wird dadurch, daß man sie mit Sand überschüttet und so habe ich ihm empfohlen, seine Tasche mit Sand zu füllen. Bereits gestern versicherte er mir, daß bas Mittel geholfen habe und auch heute ist er noch dieser Ansicht."
Sehr gut; wenn wir einige Zeit die Wahnvorftellung bei dem jungen Mann bannen fönnen, so wird er gulegt von ihr befreit sein; ganz ohne Zweifel."
Die Dame, welche sich für Katharina von Medicis hält, habe ich seit einiger Zeit ganz speziell in die Rur genommen," berichtete Friß weiter. Ich habe ihr natürlich ernsthaft zugehört und ihr dann bewiesen, daß sie Unrecht habe, nicht weil Katharina von Medicis seit bereits brei hundert Jahren todt ist, sondern weil sie sich von dieser französischen Tyrannin eine ganz falsche Vorstellung gemacht habe. Ich habe ihr die Portraits gezeigt und sie ihr eigenes Bild im Spiegel mit di fem Portrait vergleichen laffen; dann habe ich sie nach Historifern gefragt, welche fie für unbedingt glaubwürdig hält. Sie nannte mir Mocaulay. Ich bewies ihr aus dem Macaulay, daß die Thatlachen, welche sie behaupte, falsch seien
Sie
ist jetzt in dem Stadium, daß sie an sich selbst zweifelhaft wird. Ich traf sie heute Morgen außerordentlich nachdentlich. Sie fing mit mir von selbst einen Disput an in Betreff ihrer Echtheit, und ich merkte es ihrer Rede an, daß sie nicht mehr so sicher sei, wie bisher.. Ich habe daher die Hoffnung, auch diese Patientin von ihrem Wahne zu furiren."
Jn Meerane in Sachsen fand am 3. Januar eine start besuchte Voltsoersammlung statt, in welcher Herr Reichstages abgeordneter Stolle aus Gesau, referite. Die ,, Frank. Beit." berichtet über den Verlauf der Versammlung folgendes: Herr Stolle, welcher mit den konservativen und scheinlibetalen Adressenstürmern scharf ins Gericht ging, vertheidigte mit fichtlichem Erfolge die Reichstagsmehrbeit ob ihres ablehnenden Votums wegen der 20 000 Mait Forderung. Dageger vermochte auch Herr Stadtrath Reinhold, welcher vergeblich sein Rednertalent aufbot, Nichts, im Gegentheil, derselbe lieferte durch seine Gegenrede dem Herrn Referenten, sowie den Hrn. Richard Müller und Guno schäßbares Material, die Sachlage noch besser zu kennzeichnen und die Rechte und Pflichten des Reichstages in das rechte Licht zu stellen. Die Versammelten, die nicht nur im Saale unten bis draußen auf den Treppen dichtgedrängt saßen und standen, als auch rings auf den oberen Galerien, nahmen mit allen gegen etwa ein halbes Dußend Stimmen folgende Resolution an: Die heute, am 3. Januar, in Meerare im Kaiserhof tagende, von mindestens 1500 Ber sonen besuchte öffentliche Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen ihres Referenten, Herrn Stolle einverstanden und in Folge deffen auch mit der Abstimmung unseres ReichstagsAbgeordneten Herrn Auer in Angelegenheit der bekannten 20 000 Mart- Forderung. Sie beauftragt daher, diese Bustimmung Herrn Auer in Form einer Adresse zu übermitteln und für genügende Gelegenheit zur Unterzeichnung der Letzteren Sorge zu tragen."
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St. John's ( Neufundland ). Nach einer Depesche aus Roberts Bai haben dort gestern Ruhestörungen unter den Orangisten stattgefunden. Die Redemptoristen - Paters aus New York , die an jenem Orte eine Mission abgielten, wurden belagert und in ihrem Lokal gefangen gehalten. Unweit der fatholischen Kirche ward ein Orangisten- Triumphbogen errichtet, und hunderte von bewaffneten Drangiften durchzogen die Straßen. Der hiesige amerikanische Konsul hat Schuß von der amerikanischen Regierung erbeten. Das engl sche Kriegsschiff Tenedos " ist mit einer starken Bolizeimacht nach dem Dite des Aufruhrs abgegangen. Die Diangiften umsingelten die katholische Kirche , um den Bischof am Abhalten des Gottesdienstes zu verhindern. Die Angelegenheit wird als eine ernste angesehen, da die Drangiften sich weigern, den Triumphbogen abzubrechen oder die Fahnen zu beseitigen, und die lokale Polizei den Unrubeftiftern nicht gewachsen ist. Die jüngst Die jüngst bei einem der Beughäuser der Nationalgarde in Chicago stat onirte Wache wird noch immer beibehalten. Es wird bes hauptet, diese Anordnung habe ihren Grund darin, daß ein Corps von 700 bewaffneten Sozialisten regelmäßig das Zeughaus zu militärischen Uebungen benützt.
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Am 6. Nov. hat Kommodore Gistine in Port Moresby , Neuguinea , das englische Protettorat über die Südküste proklamirt. Um die Heremonie so feierlich als möglich zu machen, waren 6 Kriegsschiffe versammelt. Der DeputyKommissioner Romilly hatte allerdings aus Mißverständniß die Zeremonie schon vorher vorgenommen, so daß sie von dem Bommodore wiederholt werden mußte. 50 Häuptlinge und eine Anzahl anderer Eingeborener, welche fich am 5. November auf dem Kriegssch ffe ,, Nelson" versammelt hatten, wurden dort gespeist und erhielten feine Geschenke. Ein Häuptling, Boevagi, wurde zum Oberhäuptling ernannt. Der Kommodore Erskine erklärte dann den Versammelten die Absichten der Königin Viktoria . Zum Beichen seiner neuen Würde erhielt der neue Oberhäuptung einen Ebenholzstab mit einem an der Spige eingelaffenen 3weishillingstücke, der Kopf der Königin nach oben. Es wurden dann einige Schüsse abgegeben und das Nebelhorn ertönte, was den tieffien Eindruck auf die Eingeborenen hervorgebracht haben soll. Am anderen Morgen früh fand dann am Lande das Ausbiffen der englischen Flagge statt, welcher Beremonie ein paar hundert Diann von den Schiffen beiwohnten. Das Protektoratsgebiet wird in der verlesenen Urkunde in folgender Weise festgestellt:„ Die ganze Südküste von Neu- Guinea , welche an der Grenze desjenigen Theiles des Landes, das von der Regierung der Ni de lante in Anspruch genammen wird, beginnt, von dem 141. Grade östliche Länge bis zum Dsikap, mit allen anliegenden Inseln südlich von Cstkap bis einschließlich zur Kosman- Insel, jammt den Inseln in der Goschen- Meerenge". Nach Verlesung und Erklärung der Uitunde erfolgte die übliche Ceremonie des Aufhiffens der Flagge, mit 21 Salutschüssen zc. In Australien bedauerte man auf das Lebhafteste, daß die Annexion fich nicht auf die ganze Insel erstreckt hat, ausschließlich des von den Holländein beanspruchten Theiles. Die Regierung von Quensland hat den Bau einer Telegraphenlinie bis Thursday Jsland beschlossen, wovon die Schiffe, welche, welche die Toriesstraße pajfiren, profitiren. Ansiedlungen find wie bekannt, zunächst auf Neuguinea noch nicht gestattet.
" Ich wünsche Ihnen Glück zu dieser Kur, Mr. Ro= denbura, und spreche ihnen meinen unbedingten Beifall über Ihr Verfahren aus Schon jest mache ich Sie darauf aufmerksam, daß wir nächstens eine Patientin hier haben werden, die mir bereits seit zwölf Jahren ein Räthsel ist."
Sie ercarteten eine neue Patientin? Ich hörte, daß Sie Mr. Dow Anweisungen gaben, besondere Zimmer für sie herzurichten."
" Ich erwarte eine Dame, welche sich jedes Jahr eins Sie stellt mit dem Vorgeben geiftestrant zu sein.... kommt um dieselbe Jahreszeit, immer im Frühling, und verbleibt bis zum Spätherbst in der Anstalt."
,, Und welches ist ihre Wahnvorstellung?"
" Ja, das ist eben das Räthselhafte. Die Dame ist gar nicht wahnsinnig.... Sie werden Sie selbst kennen lernen, Mr. Rodenburg, und ich bin neugierig auf Ihr Urtheil Es ist der allerseltsamste Fall, der mir je in meiner Praxis vorgekommen ist."
Schon während sie sprachen, ward das Gitterthor der Außenmauer geöffnet. Eine Miethskutsche war hereinge fahren und hielt vor dem Hauptportal. Jezt meldete der fahren und hielt vor dem Hauptportal. Jezt meldete der Portier den Besuch mit den mystischen Worten:
"
Die Dame, Herr Direktor."
" Wie M streß Forster?" fragte dieser. " Ja wohl, Herr Direktor!"
Mr. Gefferson erhob sich sofort, um selbst die Thüre zu öffnen und die Dame einzulad n, näher zu treten.
"
Sie werden die Dame bald sehen. Sie ist es, von der wir soeben sprachen," flüsterte er Rodenburg zu, bevor er die Thür öffnete.
Es trat eine Dame ganz schwarz gekleidet und tief verschleiert herein.
" Ich habe Sie erwartet, Mylady Mistres Forster," verbesserte sich der Chefarzt sogleich, denn ich sah aus Ihrem Verhalten bei meinem letzten Besuche, daß meine Hoffnung, Sie ruhigeren Gemüths zu finden, nicht in Ecfüllung gehen würde."
,, Ach nein, nein, Mr. Gefferson" sagte die Dame mit schwacher Stimme. Ich bin fcant, sehr frant."
Kommunales.
Zur Vollendung des Nadialsystems III. beabsichtigt die Bauverwaltung der Kanalisation, sobald die Wuterung dies einigermaßen geftattet, sofort mit der Vedlegung des Deud rohres durch die Blücherstraße vorzugehen. Hierzu ist aber die Blanirung des Straßenkreuzes des auf dem G bete des An haltischen Bahnhofs belegenen Theiles der Straße erforderlich, welche Blanirung et ra 30000 Mait tosten wird. Da die Mutel, welche dem Magiftrat zur Straßenrequlirung für das laufende Etatsjahr zur Verfügung standen, bereits verbraucht, in dem nächstjährigen Etat für dergleichen Arheiten aber nur 15 000 Mait vorgesehen sind, so soll bei der Stadverordneten Versammlung beantragt werden, die erforderlichen 30 000 Warf extraord nair a conto des Fonds für unvorhergesene Ausgaben zu bewilligen.
Der Ausschuß der Stadtverordnetenversammlung zur Vorbera hug der Vorlage des Magist ats, betreffend die für das Jahr 1885 projeftirten Erweiterungs- und Erneue rungsbauten in den stäotischen Gasanstalten und am Rohr system, welche durch die in weite Ferne gerückte E bauung einer fünften Gasanstalt in Fidenau erfordenich fino, hat beschloffen, die diesbezüglichen Vorschläge der Versammlung zu empfehlen, jedoch mit der Abweichung, daß die vorgeschlagene E richtung des Gasbehälters in der Danzige straße für das Jahr 1885 abgesezt werde, zumal derselbe erst im Jahre 1888 in Gebrauch genommen werden folle und man alsoann viel leicht mit der Einführung des elektrischen Lichtes in größerem Umfange vorgeben könnte.
Die städtische Baudeputation hat bei dem Magiftrat beantragt, daß das 8 vanasenteignungsverfahren in Bezug auf Die zur Feilegung des Reichstags- Ufers" nöthigen, aber noch im Privatbefiz befindlichen Flächen beschleunigt werde, da mit zugleich mit der Eröffung der im Bau begriffenen Markthalle in der Dorotheenstraße die zweite Bufahrt zu der felben vom Reichstags- User aus ermöglicht werden fann.
Lokales.
r. Kleine Ursachen, große Wirkungen. Der Brokurist einer befannien hieftgen Großhandlung für Kolonialwaaren ping vor einigen Tagen fofür sich hin" durch de Straßen in der Ggend des Spitelmarktes, um Nichts zu suchen, das war sein Sinn; er hätte indeß ein schlechter Großhandlungs- Prokurist sein müssen, wenn er so ganz achtlos an dem Ladin eines feiner Kunden vorübergegangen wäre; er blickte also mit der üblichen geschäftsmännischen Neugier auf die bekannte Firma an der jedoch durchaus nichts Unge pöhnlich& zu bemerken war. Aber vor der Thür sah er eine Dioschte stehen, und zwar eine erster Güte". Wieder veranlaßte ihn seine geschäfts mäßige Neugier einen Augenblick zu warten und bald trat aus dem Laden des Geschäftsfreundes ein oerr, der die Droschke bestieg, und dabei sein Portefeuille schloß, in das er meh ece Papiere von jenem schmalen, länglichen Format hineingelegt hatte, über deren Werth die Ansichten man mal dem We hjel unterworfen find. Kein Zweifel, der eben davon gefabrene Herr war ein Notar und der 8vcd seiner Anwesenheit bei dem Geschäftsfreunde fonnte ebenso wenig zweifelhaft sein, c batte fich sicher um die Protestirung mindeſter eines Wechsels gehandelt. Indeß solche notariellen Besuche können Der feinsten Firma paistren und beweisen allein und an fid noch nichts. Der einmal rege gewordene Argwohn läßt fid bei einem Kaufmann aber nicht sogleich bishwichtigen und als der Herr Prokurist sich auf seinem Komptoir überzeugen mußte legten Monaten ganz erheblich belastet worden war, und al daß das Konto des betreffenden Geschä'tsfreundes in de lungen ein sehr ungünft ges Resultat ergaben, da erfolate fo weiter die sofort über denen Verhältnisse angestellten Emitte fortiger Abbruch der geschältlichen Verbindungen. Die aber von der Gesichte: Ein Notar, Der Wechsel pell will, soll seine Droschle nicht vor der Ladenthür warten lafen wenn er es aber dennoch thut, so ist es gut, ihn durch die Hinterthür über den Hausflur gehen zu laffen; und auch hier vorhanden. bei ist noch immer einige Gefahr für den Wechselschuldner
Der im Duell gefallene Studiosus Holzapfel hat eine sehr ehrenwerthe Familie in tiefe Trauer versezt; seine ver wittwete Wutter und eine junge Schwester bemeinen ihn in namenlosem Schmerz. Die Drei lebten in rührender Liebe wie ung rtrennliche Freunde; fie waren immer zufammen, jede Freude, jeden Kummer theilend. Der junge Studiosus, de Mutter Hoffnung und Stol, war ein zärlich liebender Bruder und da von einer Photographie die Rede gewesen ist, die det Studiofus Holzapfel bei sich getragen bat, fo mag es nicht überflüssig sein, zu erwähnen, Daß diese Photographie die feiner Echweiter war. Den beiden Damen hatte wie die Migo. Big." streibt der junge Mann nicht die gerinafte Andeutung von seinem Zerwürfniß mit dem Studiofus Dehlke gemacht so unbedingt offen er sonst über Alles sprach, was ihn und feine akademischen Verhältn sie betraf. Die Swefter ging am Tage des Duells ihrem pädagogischen Beruf nach und
Der Direktor schob ihr einen Stuhl hin. Sie nahm auf demselben Platz und schlug den Schleier zurück. Fri sah das bleiche, schöne Antlig einer Frau von einigen vierzig Jahren mit dunklen Haaren, bas schon anfing, fid hier und da mit Grau zu untermischen. Er blickte ihr aufmerksam ins Auge, und fein erster Gedanke war, Mr. Gefferson hat Recht, diese Frau ist nicht wahnsinnig.
" Sie sind also entschlossen, diesen Sommer wieder hier zu bleiben?" sagte der Chefarzt.
Nicht diefen Sommer," antwortete die Dame, fon dern immer, für immer; so lange bis ich ganz geheilt bin.... Ach, Mr. Gefferson, ich bin unglücklich, sehr unglücklich!"
,, Sie sind nervös erregt, ich versichere Sie, Sie find nicht geist strank. Bethesda ist gar nicht der Drt, wo Sie Heilung erwarten können... Berstreuung, nervenftäckend Bäder, R isen, das ist für Sie."
" Sie täuschen sich, Mr. Gefferson; ich bin gemüth frant. Mein Geist ist zerrüttet; ich fühle es, weiß es.
Vor allen Dingen, Madame, bedürfen Sie der Rör perstärkung. Sie haben sich noch sehr wenig erholt."
Der Kummer verzehrt mich, mein Herr. Meine tör perlichen Räfte werden sich nicht eher wieder herstellen, al bis mein Geist hergestellt ist... Glauben Sie mirid tenne meinen Zustand."
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Mylady, ich tann ihre Bitte um Aufnahme jezt wenig zurückweisen, wie in früheren Jahren und thue e nicht, weil Sie verfi bern, daß Sie der Aufen halt beruhig daß schon das Bewußtsein, Se befinden sich in der Hei anstalt für Geiftestrante, Jarem Zustande vortheilhaft
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Ih wiederhole Ihnen aber trotz dessen, daß Sie nicht geistesfrank sind.'
" Ich bin es, Herr Direktor, und wenn es für mid überhaupt Heilung giebt, so finde ich sie hier."
Wie Sie wollen, Madame; Ihre Zimmer find Bereitschaft gef Bt."
Hier ist der Betrag für ein Jahr."
Sie legte ein Täschchen mit Banknoten vor dem Direkto auf den Tisch.