gestellt wurden, die allem Anscheine nach weiter gehende Abfichten als eine bloße Rempelei mit fich herumtrugen. Unter der ganz aus der Luft gegriff nen Bebauptung, daß die Beid: n die Braut des einen Angeklagten belästigt hätten, flürzten sich die vier Gestalten auf die Wanderer und traftirten dieselben mit Meffes stichen, sodak Hille sofort zu Boden pürzte, währendSchnur noch so viel Kraft besaß, um den einer Angreifer bis zum Humboldt bain zu verfolgen und dort seine Festnahme zu bewufen. Die Messerstiche waren mit großer Gewalt geführt, so daß die Spize des einen Meffers abbrach und in dem Fleische des einen der Gemißhandelten steden blieb; trotzdem waren die Wunden glücklicher Wetse teine gefährlichen. Die Angeklagten stellten die Sache so dar, als ob fie fich in der Noihwehr befunden, aber abgefehen von der Unwahrsfd einlich feit dieser Ausrede nach der ganzen Situation wurde die Schuld der Angekaaten durch die Beweisaufnahmen auch klar erwiesen. Mit Rücksicht auf die Gefährlichkeit derartiger Exiffe und den Schuß, der dem Publikum gegen folde Gefab en gebührt, verurtheilte der Gerichtshof den Thiele, gegen welchen gleichzeitig noch einige andere Robheiten zur Anklage standen, zu 2 Jahren, den Frucht zu 2 abren 3 Monaten, den Manste zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß und den Hoils zusäßlich zu 10 Monaten Zuchthans.
Bussucht hat das Dienstmädchen Anna W., eine ganz junge und bis dahin unbescholtene Person, zum Diebstahl ges trieben. Sie war, berichtet die ,, Boft", bei einer Herrschaft im Dienste, die nur aus Mutter und Sobn, einem Kaufmanne, bestand. Dbgleich noch unerfahren, war fie doch flirt und anstellig und genoß das vollste Vertrauen ihrer Herrschaft. Mehr fach war es nun schon dem Kaufa anne aufgefallen, daß ihm Belo feble, als er eines Tages bei dem Dienstmädchen eine goldene Uhr nebst Rette fand. Durch weitere Nachforschungen ftellte fich heraus, daß das Mädchen nicht allein dies, sondern goldene Ringe, die theuersten Kleider und Hüte gekauft, fich Bähne hatte anfertigen und plombiren laffen und auch einen
Bräutigam" vollständig hatte kleiden laffen, furz die ver ausgabten Summen bezifferten fich auf über 600 Mait und damit wäre der Verlust noch nicht gedeckt gewesen. Im Verhör gab die Angeflagte nur einen Diebstahl zu und leuanete die anderen. Der Gerichtshof hielt fie jedoch mehrerer Diebstäble für überführt und verurtheilte fie zu einem Jahr und Drei Monaten Gefängniß.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
t. Eine öffentliche Versammlung der Drechsler, Knopfmacher und Perlmutterarbeiter fand in Stätte von ca. 500 Perfonen bez. der Lohrdifferenzen in der SteinnußInopf Fabril von Lenschow u. Maikerf, Vor dem Sıralauer Thore 22, am Mittwoch Abend im Keller'schen großen Saale, Andreasstraße 21, statt. Der Stile in besagter Fabrik ist, nachdem die Vertandlurgen der am Montag Abend gewählten Kommission mit Herrn Markerf refultatios verlaufen waren, unvermeidlich geworden und ist mittlerweile auch thatsächlich eingetreten. Burächst haben die Vorarbeiter( Fraiser und Dieher) meistens ältere Leute, 64 an der Bahl, die Arbeit niedergelegt. Mit Poliren 2c. fir d jugendliche resp. junge Kräfte beschäftigt, welche, wie es beißt, Herr Ma kerf an Stelle der Aelteren zu setzen gewillt ist. Tha sächlich soll auch von Dieser Seite den Bolirern ein dementsprechendes Anerbieten gemacht worden sein, doch wurde in der Visammlung von einem Delegitten der Polirer auf Ehrenwort vers fichert, daß die jungen Arbeiter eher das Neus Berfte über sich ergehen lassen würden, als daß fie die Pláße der Striker den in der Fabrik einnehmen würden. Die Erwartungen des Fabrikanten nach dieser Richtung hin find demnach an der Ehrenhaftigkeit der jugendlichen Arbeiter gescheitert und wird der Strife sich auch auf diese ausdehnen, fobald fte die von den Vorarbeitern vorräthig gelieferte Arbeit werden fertig gestellt haben, was in etlichen Tagen der Fall sein dürfte. Die unausbleiblichen Konsequenzen der Vorgange in der Markerf'schen Fabrik haben sich bereits gezeigt, indem mehrere Fabrikanten erklärt haben, daß sobald Herr Markerf mit seiner Lohnherabseßung durchdringt, fie fich ebenfalls genöthigt schen würden, eine 10prozentige Lohnreduktion ein treten zu loffen, der leidigen Konkurrens wegen. Derselbe Fall würde natürlich bei sämmtlichen Fabrikanten dieser Branche eintreten. Die Strikefommission als Vertreterin beider Gewert schaften ist daher bestrebt, alle Kräfte troß der iegt gerade fchlechten Beit anzuspannen, um den begonnenen Strife zum Nugen Aller ftegreich zu Ende zu führen und rechnet hierbei namentlich auf die Unterstügung anderer Gewerkschaften. Auch ist fie der festen Hoffnung, den Strife zu Gunsten der Arbeiter verlaufen zu sehen, da Herr Markerf einerseits noch größere Lieferungen zu effettuiren, andererseits aber seiner Bestürzung darüber Ausdruck gegeben haben soll, daß die Knopfs macher mit den Drechslern Hand in hand ihm entgegen ges treten find. Unter diesen Umständen hofft man ferner, daß der Strike nur von furzer Dauer sein wird. Alle Vorsichtsmaßregeln find getroffen und die abrit zernirt, um fremden Buzug abzuschneiden. Aus fast allen Knopffabriken sind bereits Bustimmungserklärungen zum Etrife eingelaufen und auch die in Rede stehende Versammlung gab ihrer Ueberzeugung in Form folgender Refolution Ausdruck: Die heutige Versammlung erklärt fich mit den strikenden Kollegen vollständig solidarisch und bittet die Arbeiterschaft Deutschlands , den Strifenden in anbetracht ihrer gerechten Sache volste Unterstügung zu Theil werden zu laffen." Auch die vereinigte Kommission der Drechsler, Knopfmacher und verwandten Berufsgenossen schließt fich dieser Bitte an, hat dementsprechend ein Flugblatt verbreitet und an folgenden Orten Bahlstellen errichtet: Im Nor den: Els ferstraße, Ede Rl Hamburgerstr. bei Bolland. Im Often: Andreasftr. 44 bei Wiersing und Vor dem Stralauer Thore 18 bei Nagel. Jm Süd- Osten: Ritterstr. 123 bei Sodtke. Im Eüd Weften: Alte Jakobfir. 105 bei Pfeiffer. Im Süden: Mittenwalderstr. 57 bei Schubert. Im Süd- Osten: NaunynStraße 78 im Lokal Abends von 7-10 Uhr und Sonntag Vormittag von 9-11 Uhr, sowie beim Kassirer Herrn Scharfe, Wendenstr. 2. Sämmtliche Buschriften find an den Vorfizen den Herrn Müller, Naunynstr. 78, im Lokal, oder an den Schriftführer Herrn A. Fischer, Alte Jakobstr. 105 bei Pfeiffer, zu senden. Im Anschluß hieran fand die Berathung über Die schon lange geplante, doch bis jetzt noch nicht zu Stande gekommene Gründung eines Fachvereins der Drechsler, Knopf macher, Berlmutterarbeiter und verwandten Berufsgenossen statt. Die langwierigen Debatten hierüber wurden in un erfreulicher Weise verschärft, durch die berrschenden Gegensäße zwischen Majorität und Minorität, welche leptere Anschluß an den schon bestehenden Verein zur Wahrung der materiellen Intereffen der Drechsler und Berufsgenossen" wünschte, während die erstere einen diesbezüglichen Antrag ablebnte. Eist nach einem energischen Hinweise des Herrn Rödel, Vorfißenden der Tischler Lohntommiffion, darauf, daß zunächst der vorliegende Strife das allgemeine und alleinige Intereffe beanspruche, die Gründung eines Fach vereins aber auf eine gelegene Beit zu vertagen fei, den Antrag Fischer anzunehmen, dahingehend, die vereinigte Kommission der Drechsler und Knopfmacher zu bes auftragen, fobald der jetzt schwebende Strike es zuläßt, ein Statut auszuarbeiten und einer gemischten Versammlung vor zulegen.
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blieben unerledigt. Der Neuwahl des Vorftandes gingen längere Debatten vorher, veranlaßt durch die Bemeifung eines Mitgliedes, daß die vorjährige Wahl in Bezug auf einige Vorstandsmitglieder eine verfehlte gewesen und durch Vorschläge, die in Bezug auf den Wahlmodus gemacht wurden. Bum ersten Vorfißend n wurde herr Jabnuß, zum zweiten Herr H. Berger ewählt, zu Schrutfübiein die Herren Bähr und Gerß. Der Rendant und der Kassirer verblieben in ihrem Amt Die drei Vertreter der drei Brachen des Kürschneige werbes im Vorstande, wie auch die Kommission für den Arbeitsnad meis, wurden durch Afflamation gewählt. Vor Schluß der Ve sammlung wies Herr Berger noch auf das am 31. Januar in den Sälen des Sa üßenhauses stat findende erste Stiftungsfest des Vereins hin und theilte mir, daß Billets zu demielbe bet ihm, S. Berger, Königstr. 2( an der Kurfürstenb üde), bet Herin Wedemeyer, Brandenburgstr. 4 und bei Herrn Lewin, Keibe str. 40, zu haben find.
S
Z. Der Arbeiter Bezirke verein der Oranienburger Vorstadt und des Wedding helt am Montag, 5. Januar, im Vereinslokal, Werdirg Pait, Müllerstr. 178, eine Generalversammlung ab. Beim ersten Punkt der Tagesordnung ( Berichterstattung über das verfloffene Quartal) verlas der Kaffiter, rr Eillier, die Einnahmen und Ausgaben des Vers eins und Herr Jacoby eit ärte, daß er bei der stattgebabten Revision die Kaffenführung als ganz fotiekt vorgefunden habe, morauf dem Katfirer Decharge ertheilt wurde. Zum zweiten Bunkt der Tagesordnung( Wahl einer Statuten- NenderungeKommission) beantragte Herrr Kaiser, dem Vorftarde noch vier Personen aus der Versammlung beizugeben und wurden die Herren Jacobey, Stach, Rutbahn und Reinide gewählt. Bum dritten Puntt( Vortrag) war berr Bigarren arbeiter as fe erſchienen, welcher eingehend und unter fortwährenden Beifallsbezeugungen über die Bedeutung der Sozialreform" referite." Er bemerkte ein gangs seiner Rede, daß er sich durch den geringen Besuch der Versammlung nicht abschreden ließe, sondern auch gein vor einem feinen Kreise feine Joeen entwidele. Referent kam dann zunächst auf das Verhalten der verschiedenen Par teien den Arbeitern gegenüber zu sprechen, wobei er beroor hob, daß fie alle vor den Wahlen in Sozialeformbestrebungen thätig waren, aber jest nach den Wahlen darüber schweigen oder mindestens fich sehr reservirt verhalten. Als bereits vor zehn Jahren die Vertreter der Arbeiterpartei auf die sozialen Echäden aufmerksam machten, leugnete man deren Vorhan densein, während heute in fast allen Staaten die Sozialreform auf der Tagesordnung stehe, und zwar ist Deutschland zuerst zu nennen, wo die Reichsregierung dem Diängen von Seiten Der Arbeiter nachgab und seinerzeit mit der kaiserlichen Bots schaft" den Weg zur Sozialreform betrat. Durch die daraufhin entstehenden Gelegentwürfe( das Krankenversicherungs- und Unfallversicherungs- Gesez) entstand aber eine Konfusion, daß fich Arbeiter sowohl wie Arbeitgeber und selbst die Beamten keinen Raih mehr wußten; die Regierung hätte besser gethan, die betheiligten Kreise vorher anzuhören, ebe fte mit ihren Entwürfen tam, und fich nicht auf die Majorität des Reichstages zu verlassen. Der Referent tam dann im weiteren Verlauf seines Vortrag's auf die allgemein gehörten Klagen über Arbeitsmangel zu sprechen. Man müsse untersuchen, woher das Uebel fommt, die Arbeiter wissen es sehr wohl und haben auch cen Muth, die Wahrheit zu sagen, aber die gegnerische Presse verschweigt, daß dies die Früchte der heutigen ungefunden Produktionsweise sind. Die heutigen Gesellschaftsklassensfind allerdings bemüht, die Vagabondage zu beseitigen und schaffen Vereine zur Unterstügung durch Geld oder durch Arbeit, die Arbeiter müssen aber erkennen, daß ihnen dadurch nicht geholfen werden fann, denn wenn ein wandernder Arbeiter z. B. 3-4 Stunden Steine flopfen oder dergleichen Arbeit verrichten soll, um ein Geschenk von viel leicht 25 Pfennig zu erhalten, so tann er nachher auf seine Biofeffion, wenn er wirklich Arbeit bekommt, doch noch nicht gleich arbeiten und wird so schließlich wieder zum Vagas bonden. Durch sogenannte Arbeiter Kolonien steuere man dem Uebel aber ebenfalls nicht, denn ein Jeder müsse feine Kollegen wainen, dorthin zu gehen, wo bei einer 14-15 stündigen Ar beitszeit ein Verdienst von 25 Pfennigen pro Tag erzielt wird, welcher bei dem geringsten Versehen auch noch dem Arbeiter entzogen wird. Als einen ferneren Theil der zu erstrebenden Sosialreform bezeichnet der Referent sodann noch die Be schränkung der Buchthausarbeit, der Frauen und Kinderarbeit schränkung der Buchthausarbeit, der Frauen und Kinderarbeit und die Einführung eines gefeßlich geregelten Normalarbeitstages. Durch die Gefängnißarbeit fann nur der Fabrikant gewinnen, der dem gepachteten Gefängnißarbeiter 75 Bf. pro Tag zahlt, während der freie Arbeiter 2-3 Mart verdienen würde. Der Siräfling versucht aber auch, fich einen höheren Verdienst durch Ueber arbeitung zu erringen, wodurch dann Das betreffende Fabrikat natürlich an Qualität unbedingt mangelhaft werden muß. Che von
Seiten
borst, deren Partelen gegen die 20 000 Mait geftimmt haben, und daß es ihm scheine, als sei der Teutel aus den Arbeitern heraus und in die antisemitischen Größen hineing fahren. Herr Laste schloß mit der Bemerkung, daß, wenn fich in Folge der antisemitichen Aaitation ist einige Berionen finden, welche die 20 000 Mal aufbringen wollen, er wünschen möchte, bei einer möglichenfalls stattfindenden Ablehnung des Militärs etate fänden sich wieder ein paar Millionäre zusammen, die den ganzen Etat unter sich aufbrächten, wodurch dem deutschen Volke eine große Sieueilaft abgenommen wü de. nächsten Veisammlung am 19. Januar bat Herr Laske wieder einen Vortrag zugesagt und ist recht starter Besuch erwünscht; ebenfalls soll dann noch eine Besprechung über das Stiftungs fest statistaden.
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t. Die Tischler werden ihre diesjährige Lohnbewegung am fünftigen Dienstag mit einer Werkstätten- Delegirtenver sammlung eröffnen. Ihr Hauptintereffe werden dieselben zu nächst dem im vorigen Jahre ausgearbeit ten Minimal Lohn tarte für Sp zialarbeiten der verschiedenen Branchen zu menden. Dieselben find bereits vor längerer Zeit der hiesigen Tschlers Innung zur Begutachtung unterbreitet worden. Da aber bis heute von dieser Seite noch keinerlei Rüdäußerung erfolgt ist, so beat fittigt die Kommission, noch im Laufe dieses Monats eine große Meisterversammlung einzuberufen, um von dieser cine Rommiffion zur Prüfung der Minimal- Lohntarife wäalen zu laff n, nach deren Begutachtung sodann der event. Durch fübrung der Tarife Nichts mehr im Wege stehen dürfte. Für den nächsten Monat ist sodann eine große General- Bersammlung im Wintergarten in Aussicht genommen, in welcher der Vors figende des deutschen Tischlerverbandes, welcher sich gegen märtig auf einer Verbandsreise befindet und zu jener Zeit Berlin be ühren wird, sprechen wird. In der Zwischenzeit werden öffentliche Versammlungen stattfinden, für welche bereits Material in binreichendem Maße wieder vorhanden ist. tommende Frühjahr wird augenscheinlich eine recht umfangreiche Lohnbewegung zeitigen, da fich eine große Zahl Geweiff baiten, als wie Schloffer, Echmiede, Schneider, Schuhmacher, Tischler, Buchbinder, Drechsler u. A. mit aller Macht darauf vorbereiten.
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Für die Mitglieder der Allgemeinen Kranken- und Sterbetasse der Metallarbeiter( Eingeschriebene Hilfskaffe Nr. 29 Hamburg, Filiale Berlin ) finden am Sonntag, den 11. d. M., Vormittags 10 Uhr, folgende Versammlungen statt. 1. Für diejenigen Muglieder, die in den Zahlstellen Lindowerstraße und Barfstraße ihre Beiträge zahlen, in der Müller straße 7, Pohl's Salon. 2. Für die M tglieder, die in der Bergstraße zahlen in der Ackerstr. 144, Vo städtisches Kasino. Tagesordnung in beiden Versammlungen: Wahl der Ortsvers waltungen für die Bezi ke Wedding , Gesundbrunnen und für den übrigen Theil des Norden. 3 hlreiches und pünktliches Er scheinen der Mitglieder ist bei der Wichtigkeit der Sache Ehrenpfl cht.
Aufruf an die Tischler und Berufsgenossen Berline ! Kollegen! Das neue Johr hat begonnen, mas es uns bringen fann, fönnen wir ermeffen, wenn wir die Vorgänge des Vor jahres vor unserem Auge vo überziehen laffen. Wir haben gefämpft im vorigen Jahr, wir haben gestegt, Vieles ist geb.sert worden, Vieles ist noch zu reformiren. Grade jezt in der ges schäftsstillen Beit wird von den Unternehmern Alles gethan, um die errungenen Vortheile illusorisch zu machen. Berliner Tischler, diese Mittheilung wird Erch genügen. An die Ar beit Thr Delegite, wo in Eurer Werkstatt etwas noch nicht in Didnung ist! Bur Agitation The Vertrauensmänner der Kommission! Und Ihr Tischler, die Ihr bisher der Lohnbe wegung noch fein gestanden habt, werdet Männer, wie die Tischler, die bereits seit Jahren für Euch, für die Gesammtheit, für Arbeit und Brot geftritten haben, zögert nicht länger mit Eurem Anschluß, de Zeit der Vorbereitung ist möglicherweise nur noch turz, und Schaden droht Euch in der Gesammtheit, wenn nicht ake Berliner Tisd ler an der Lobr bewegung betbeiligt find. Vier Punkte beachtet momentan, beren Ausführung une bli zum Gedeihen unserer Bewegung find: 1. Fsthalten an unserem Programm. 2. Organisation der Werkstätten durch Wahl von Delegirten, die ihr nach den Delegitenversammlungen ent senden müsset, damit ein gemeinschaftliches Vo gehen aller Werkstätten möglich wird. 3. Agitation für unsere Bewegung in allen Werkstätten, Fabriken, furz überall da, wo Tischler verkehren. 4. Bahlung von Beisteuern zum Unterstützungs fonds, damit dieser groß und mächtig wird. Kollegen! Führt ihr diese Punkte aus, dann werden wir in diesem Jahre einen weiteren Schritt vorwärts kommen auf unserer vorgeschriebenen Bahn. Wohlan denn, Tischler Berlins ! Vorwärts mit frischem Muth im neuen Jahre! Von Sonnabend, den 10. Januar an, werden wieder regelmäßig Beifteuern zum Unterſtügungs fonds der Tischler jeden Sonnabend und Montag von 7 Uhr Abends an angenommen. Die Zahlstellen befinden sich: 3. 1 Stalizerftr. 18 bei Stramm; 3. 2 Grüner Weg 83 bet Blum berg; 3. 2a Lichtenbergerstr. 17 bei Wed; 3. 3 Belle- Alliance Plat 6 bei hiischer; 3. 3a Blumenthalft. 5 bei Schmaar; B. 4 Fehrbellinerstr. 50 bei Rügen ; 3. 5 Müllerstr. 184 bei Hering; 3. 6 Ritterstr. 34 bei Ammer.
Zum Krantentassengeset. Im konservativen Ham burger Korrespondenten" finden wir folgende Ausführungen, welche für unsere Leser gewiß Interesse haben werden:„ Eft jest laffen sich einigermaßen die ersten Wirkungen der neuen Reichsgesetzgebung in Betreff unseres Krantenfaffenwesens über feben. Soviel ist darnach klar, daß in den größeren Städten durchweg die eingeschriebenen freien Hilfskaffen von den Arbeit nehmern mit Vorliebe aufgefucht werden. In Schwerin haben die sogenannten nationalen Kaffen, die von Hamburg aus ge leitet werden, alle übrigen Kaffen überflügelt, in anderen Städten, z. B. in Wismar , haben die freien lofalen Kaffen sich der relativ größten Mitgliederzahl zu erfreuen. Alle diese Kaffen würden einen noch viel bedeutenderen Aufschwung ge nommen haben, bestände bei ihnen nicht die sogenannte Alters grenze und die Forderung des Gesundheitsnachweises. Die fogenannten Ditstianfenfaffen find unter diesen Umständen vor miegend in kleineren Stäoten vertreten, wofelbft es den freien Kaffen an der nöthigen Leitung zu fehlen 1flegt. In größeren Städten find die Ditskrankentafen in erster Linie die Zuflucht der älteren und kränklichen Arbeitnehmer. Der Drittelzuschuß des Arbeitgebers, der im Gegeniaß zu den freien Hilfskaffen, durch die Ortskrankenkassen gewährleinet wird, scheint die An ziehungskraft der letteren nicht sonderlich gesteigert zu haben, da von den Arbeitnehmern allgemein angenommen wird, daß jeder Buschuß bei der Lobnzahlung doch in irgend einer Weise in Anrechnung kommt. Was nun den Gesammteindruck der Krankenversicherung in den Kreisen der Arbeitnehmer anbelangt, so ist er keineswegs als günstig zu bezeichnen. Der weniger gut fituirte Arbeitnehmer wird jegt zu Beiträgen zwangsweise herangezogen, während er früher in Krankheitsfällen sich auf die Hilfe der Armenanstalten verlaffen lonnte. Der besser fituirte solide Arbeitnehmer hat ohnehin schon Beiträge gezahlt. Diese aber haben sich gegen früher nicht erheblich erhöht, da die Aerzte vielfach gerade den gegenwärtigen Beitpunkt benügt haben, um den Kaffen gegenüber unter Androhung der Ar beitseinstellung höhere Forderungen durchzufeßen."
des Staats die Gefängnißarbeit in Pacht gegeben wird, sollte man die Fabrikanten anhalten, daß fie ihre Arbeiter richtig bes zahlen. Die Nothwendigkeit der Sozialreform müffe man den Leuten stündlich und täglich in die Dhren schreien, bis man die Gleich berechtigung der Arbeiter mit den höheren Klaffen anerkannt und erreicht habe. Vor den Wahlen trat ganz beson ders die tonservative Partei für die oben angeführten Bunkte ein, heute natü lich nicht mehr in dem Maße. Jeder Staatsbürger ist verpflichtet, an der Lösung der sozialen Frage mit zuarbeiten. Selbst der Handwerkerstand ist so heruntergekommen, daß sich schließlich aus ihm noch ein sogenannter fünfter Stand entwickeln wird, und es ist hohe Beit. daß man seine traurige Lage begreift und auch anerkennt. Referent gebt sodann zur Frauen und Kinderarbeit über und bemerkt dabei, dann zur Frauen und Kinderarbeit über und bemerkt dabei, daß Eugen Richter , der große Führer der Deutsch - Frei finnigen, seiner Beit sagte, die Frauenarbeit sei unbe dingt nothwendig um der Prostitution vorzubeugen.(!!) Day Mann, Frau und Kind heutzutage arbeiten müffen, find eben die traurigen Folgen der modernen Gesellschaftsordnung, worunter von einem geordneten Familienleben aar nicht mehr die Rede sein kann. Auf die Einführung des Normalarbeitstages eingebend, bemerkt Referent, daß sich durch die Arbeiterbewegung Verbindungen und Vereine entwickelt haben, um dessen Einführung anzustreben. Die Fortschrittspartei will awar auch einen Normalarbeitstag, aber nach freier Vereins barung, was für die Arbeiter unbedingt schädlich werden muß. Die Regierung hat die heilige Pflicht, für die Arbeiter zu sorgen, und die Zukunft wird lehren, wie fte sich den von der Arbeiterpartei im Reichstage zu stellenden Anträgen gegenüber verhalten wird. Wenn die Konservativen dann nicht auch für dieselben eintreten werden, so wird man ihnen dann sagen müssen, daß fie die Sozialreform nicht wollen. Nach Beendis gung des Vortrages dankte der Vorfißende Herrn Laste und richtete an die Versammlung die Aufforderung, in Zukunft recht zahlreich zu erscheinen und immer mehr Mitglieder heranzu ziehen. Es wurde dann noch eine Frage erledigt, worauf Herr Laste noch einmal das Wort ergriff und über die Ab lehnung der Forderung von 20 000 Dart( für einen Direktor im Auswäitigen Amte) im Reichstage und die in Folge deffen in neuester Beit fich entwickelnde Agitation seitens der konser vativen Partei sprach. Er betonte dabei ganz besonders, daß Die Majorität des Reichstages fich ihres ablehnenden Ver haltens wohl bewußt war und dieses vor den Wählern wird ver antworten fönnen, denn das deutsche Volt hat am 28. Dt tober 1884 bewiesen, wem es sein Vertrauen entgegenbringt. Gerade die konservative Partei muß iegt einsehen, daß fie leinen Einfluß auf die deutschen Arbeiter ausüben tann. Berufsgenossen hält am Sonnabend, den 10. b. M., Abends üglich der Demonstration der Antisemiten bemerkte Redner, daß er den Herren Müller, Förster, Sonnenberg u. f. w. die Fähigkeit abspreche, ein Urtheil abzugeben über die Charakter eigenschaften der Herren von Vollmar, Richter und Windt
hr. Der Fachberein der Kürschner hielt am Montag Grenadierstr. 33 die ftatutengemäße jährliche Generalversammlung ab. Der Kaffenbericht ergab 722 Mart Einnahmen, 496,43 Mart Ausgaben, mithin 225,57 Baarbestand. Die Kommiffion für Arbeitsnachweis hat in der Mügenbranche 172, n der Belzbranche 57 Stellen suchende plazirt; 21 Gesuche Verantwortlicher Redakteur R. Cronheim in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in
Große öffentliche Versammlung sämmtlicher Korb macher Berlins und Umgegend am Sonntag, den 11 Januar, Vormittags 10 Uhr, im Lotale des Herrn Otto, Adal bertstraße 21. Tagesordnung: Berathung der neuen Statu ten der zu gründenden freien bilfstaffe.
Der Fachberein der Nähmaschinenarbeiter und Be
75, einhalb ühr, in Feuerstein's Restaurant, Alte Jakobstraße eine Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Bericht über den Metallarbeiter Ronareß in Gera . 2. Verschiedenes. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung wird um zablr. Besuch ersucht Berlin SW., Beuthstraße 2. Hierzu eine Beilage
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