Den Gebrüdern Ebel wegen ihrer Raufluft schon vor zwei| Jahren das Betreten seines Lotals untersagt, fie batten fich indeß seit einem halben Jahre wieder eingefunden und da fte fich bis dahin ruhig verhalten hatten, wurden ste stillschweigend geduldet. Aus irgend welchen Gründen hegten die drei An­getlagten eine Gehässigkeit gegen die Familie des Gemeinde­vorstehers Haupt und als sie an jenem Abend den jungen Haupt gewahrten, fingen fie sofort mit ihm händel an. Zweifel­los geschah dies auf Verabredung, denn sie hatten schon früher gedroht, demselben die Knochen entzwei zu schlagen", und als der junge Haupt mit seiner Braut an jenem Abend beim Bes treten des Tanzsaales den Tisch, an welchem die drei Brüder faßen, paffirte, sollen dieselben Blicke des Einverständnisses ge­wechselt und Ernst Ebel zu dem Wilhelm Ebel gesagt haben: Wilhelm, paß auf, wenn es heute Abend losgeht; Einer von den Haupt's muß' ran heute Abend." Die Attacke begann damit, daß Haupt und einer seiner Begleiter wieder bolt Die Dom Tanz Saal nach dem Hofe hinab­führende Treppe hinabgestoßen wurden; daran reihte sich Handgemenge zwischen den Parteien, wobei die Angeschuldigten Bierseidel als Waffen benutten. Sie wurden schließlich aus bem Saale entfernt und sowohl Wilhelm Ebel als auch der funge Haupt hatten Verlegungen davongetragen. Nach 15 Mi nuten erschienen plöglich Ernst und Wilhelm Ebel wieder in bem Saal, fte hatten fich inzwischen nach ihrer Wohnung be­geben, andere Kleider angezogen, das Geficht mit Blut be­schmiert, und schienen mit der Hand in der Hosentasche etwas zu verbergen. Der Wirth Henschel wollte fich den Brüdern entgegenstellen; da erschien aber der dritte Bruder Gustav auch wieder und während er an dem am Eingang postirten Kafftrer Krüger vorbeistürzte, stieß er die Worte aus: Den Hund, der meinen Bruder geschlagen hat, den schlage ich todt!" Albert Haupt stand in der Saalede, als plößlich der Ruf: Die Ebels haben ja Meffer!" von verschiedenen Seiten erscholl. In dem felben Moment hatten Ernst und Wilhelm Ebel den jungen Haupt auch schon vollstandig in die Ede gedrückt und während der Eine die Arme des Haupt fest an seinen Körper drückte, der Andere seinen Arm um Haupt's Kopf legte, fam Gustav Ebel mit hoch erhobenem rechten Arm herangestürzt und stieß mit einem Meffer gegen den Hinterkopf des Haupt, so daß dieser mit einem Tauten Aufschrei zusammenbrach. Ernst und Wilhelm stießen dann, nach der Behauptung von Augenzeugen, ebenfalls mit Der Gastwirth Henschel, Meffern auf den Aermsten ein. Der Gastwirth Henschel, welcher Gustav Ebel von seinem Opfer zurückreißen wollte, wurde von dem Ulanen Mickley derart mit einem abgeschnallten Sporen mißhandelt, daß er ohnmächtig zu Boden stürzte. Der Schlächtergeselle Wublert kam seinem Freunde Haupt zu Hilfe, ein Arbeiter warf aus dem Billardzimmer mit Bierseideln unter die Kämpfenden, die Mädchen und Frauen waren entsegt durch die Fenster auf die Straße geflüchtet. Schließlich wur ben die Angeschuldigten wieder aus dem Saale gedrängt. Gustav Ebel bestieg mit seinem Bruder Julius und den beiden Ehefrauen seinen draußen stehenden Wagen, um nach Zehlendorf zurüdzufahren; bei der Abfahrt führte er noch einen hieb mit der Beitsche nach der am Fenster stehenden Gastwirthin Henschel und traf fie ins Geficht. Albert Haupt wurde ohnmächtig in die Woh­nung seines Vaters gebracht, wo er nach 6 Tagen verstarb. Auf dem Krantenbett erzählte er noch seinem Vater und seiner Braut, daß Gustav Ebrl den verhängnißvollen Streich gethan und daß er dabei vermeint habe, daß man ihm den Kopf entzwei­schlage. Nach den Ergebnissen der Obduktion ist das von Gustav Ebel geführte Meffer 5 Boll tief in den Kopf eingedrungen, die Hi.nmasse war durch das Loch aus dem Schädel zu Tage getreten und Haupt ist in Folge dieser Verlegungen gestorben. Bu der Hauptverhandlung find im Ganzen 34 Beugen geladen, von denen 17 Entlastungszeugen find; als Sachverständige find ferner zur Stelle: Sanitätsrath Dr. Andreffe aus Teltow , Bezirksphysilus Dr. Matthias Schulz und Kreisphysilus Dr. Fuhrmann. Die Angeklagten bestritten ihre Schuld, speziell will Gustav Ebel nicht mit einem Meffer gestochen, sondern nur mit einem metallenen Bigarrenlöscher einen Schlag nach Haupt geführt haben. Dieser Behauptung steht aber entgegen, der fragliche daß abgesehen von den Beugenaussagen Bigarrenlöscher neu ist und feinerlei Spuren von Benuzung aufweist. Dagegen sind bei der Haussuchung in der Wohnung des Gustav Ebel in einem Frauenrod zwei Taschenmesser ge= funden worden, welche nach Aussage der Wittwe Ebel ihren Söhnen Ernst und Gustav gehören. Die beiden Brüder Ernst und Wilhelm Ebel bestreiten, den Kopf des Haupt wäbrend des tödtlichen Streiches gehalten zu haben, und über die Rolle der Einzelnen bei der traurigen Affaire gingen die Einzelauf­faffungen, wie dies bei so allgemeinem Tohuwabohu nicht anders möglich ist, weit auseinander.

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Donnerstag Meranderstraße 31 stattfand, theilte der Vor-| figende mit, daß das Statut der zentralisirten freien Hilfskaffe Der Dachdecker Deutschlands die erforderliche Genehmigung er halten, und daß die erste Generalversammlung der Berliner Mitglieder dieser Kaffe am nächsten Sonntag, Vormittags 10% Uhr, stattfinden werde. Der Kaffenbericht für das 4. Quartal 1884 mies 120 Mart Einnahme und einen Kaffen­bestand von 87 Mart auf. Der Vorfißende legte das vom Vorstande revidirte Statut zur Berathung und zur Beschluß faffung vor. Daffelbe führt die zwei wesentlichen neuen Be­stimmungen ein, daß fünftig nicht mehr jeder als Dachdecker Arbeitende, sondern nur ein jeder Dachdecker, der eine rechts mäßige Lehrzeit hinter sich hat", Mitglied des Vereins werden kann, und daß jedes Mitglied, welches dem Vereine länger als drei Monate angehört und nicht mit mehr als drei Beiträgen im Rückstande ist, bei eintretender Arbeitsunfähigkeit, auf eine Unterstügung, wie dieselbe von der Generalversammlung be­stimmt wird, Anspruch haben soll. Das neue Statut wurde nach furzen Debatten unverändert angenommen. Die dann folgende, die Errichtung eines Arbeitsnachweises für Vereins­mitglieder betreffende Diskussion führte zu dem Beschluß, daß fürs Erste der Arbeitsnachweis beim Kollegen Wilhelm Schulz, Der Wiener str. 46. Abends 7 bis 9 Uhr, stattfinden soll. Vorfigende theilte ein die Errichtung dieses Arbeitsnachweises betreffendes Birkular mit, welches gedruckt und den Arbeit gebern zugestellt werden soll. Schließlich wurden noch die Kaffenreviforen für das 1. Quartal 1885 gewählt. Die Wabl fiel auf die Herren Robert Schulz, Klopstock und Richter.

h. Die Freie Vereinigung der Graveure, Ziseleure und Berufsgenossen" hielt am 5. d. M. in der Annenstraße 16( Restaurant Sahm) thre halbjährige Generalversammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. Nach Vollzug der Aufnahme mehrerer neuen Mitglieder erstatteten der Vorsitzende und der Kafftrer des Vereins ihre Berichte über die Vereinsthätigkeit und die Kaffenverhältnisse im verflossenen Halbjahre ab. Dem­gemäß hat der Verein in Verfolgung seiner Aufgabe, die gewerblichen Schäden des Berufes aufzudecken und beseitigen zu helfen, sowie die allgemeinen geistigen Interessen feiner Mits glieder zu fördern, wesentliche Fortschritte gemacht, da es ihm gelungen, die während des ersten Vereinsjahres angestellten allgemeinen Erörterungen und Untersuchungen der jezigen gewerblichen Berufsverhältnisse in praktische Maßnahmen um­zufezen, welche von den Mitgliedern mit anerkennenswerther Opferfreudigkeit unterstüßt wurden. Hierzu gehört, als fundas mentale Grundlage alles Weiteren, die Erhebung der Berufs statistik, ferner die Errichtung einer aus Kunstwerken bestehen­den Bibliothek und die Einsegung einer permanenten gewerbe­technischen Kommission, welche über alle wichtigen Erscheinungen des Kunst- und Kunstgewerbemarktes sich zu informiren und dem Verein zu berichten hat. Dem Ziele der Beseitigung der Lehrlingszüchtung" und der Einführung gesunder Lehrverhält nisse würde man sich, wie der berichterstattende Vorfigende unter anderem ausführte, desto schneller nähern, je besser der Verein organifirt refp. je umfaffender die Berufsorganisation sei und je emfiger das statistische Material planmäßig zusammen­getragen werde. getragen werde. Aus der Neuwahl des Vorstandes gingen als gewählt hervor die Herren Kroebel zum ersten, Guttmann zum zweiten Vorftgenden; Pietsch zum Kafftrer; Reitmant zum ersten und Milberg zum zweiten Schriftführer, Richter zum Sekretär, Rögler, Haelbig und Stumpe zu Beißigern. Bu Revisoren wurden gewählt die Herren Schmitt, Hochbaum und Eilert; zu Vergnügungsräthen: Hochbaum und C Schneider. Darauf erstattete noch Herr Wobbe den Halbjahrsbericht über bas allabendlich geöffnete Stellennachwe sbureau der Vereins für die Gehilfen und Lehrlinge. Die nächste Vereinssitung, welche, wie der Vorsitzende schließlich mittheilte, am 19. d. M. stattfindet, wird sich nach einem Vortrage des Herrn Kanit über Naturheilmethode mit der Lage der auswärtigen Kollegen Deutschlands , besonders Dresdens beschäftigen.

h. Der Verein zur Wahrung der Interessen der Ber­ liner Tapezierer( nicht, wie er in Versammlungsanzeigen, Vereinsnotizen 2c. der legten Zeit irrthümlich genannt war: Fachverein der Tapezierer") hielt am 5. d. M. unter Leitung Des Vorsitzenden Herrn Wildberger eine leider nur ziemlich schwach besuchte Versammlung ab, in welcher nach einem furzen einleitenden Referate des Herrn Nikolas über Lohn- und Stückarbeit" diefes Thema lebhaft diskutirt wurde.

Sowohl

der Referent, als sämmtliche Rebrer vertraten die Anschauung, daß die Stückarbeit vom Standpunkte der Arbeiterinteressen prinzipiell verweiflich und nachtheilig sei, also das Bestreben der Arbeiter dahin gerichtet sein müsse, die Stüdarbeit allmäh lich mit der firen, Lohnarbeit" refp. dem System der firen Beitlohnes, natürlich unter gleichzeitiger Einhaltung einer ge­seglich normirten Marimalarbeitszeit zu vertauschen; daß aber unter den gegenwärtigen Verhältnissen in der Praris des wirthschaftlichen Erwerbes thatsächlich auch unter den Arbeiten in Hinsicht auf die Vor- und Nachtheile des Stücklohn- und firen Zeitlohnarbeitssystems die Meinungen noch getheilt seien und so zu sagen zwei Intereffen- Gruppen einander gegenüber stehen: die der Stück- oder Affordlohn- und die der firen Beitlohnarbeiter, weshalb es, besonders mit Rücksicht auf die für die bevorstehende Tapeziererlohnbewegung unentbehrliche Einigkeit der gesammten Gehilfenschaft, durchaus nothwendig sei, von der Aufnahme einer auf das fire Beitlohnsystem be

Die Entlastungszeugen, welche die Angeklagten mit zur Stelle gebracht, bezogen fich zumeist auf den Leumund der­felben, fonnten aber nach dieser Richtung hin auch nicht allzu viel günstige Momente beibringen. Der Hauptangeklagte Gustav Ebel konnte sich im Laufe der Verhandlung dem Ein­brucke nicht entziehen, daß die Geschichte von dem Bigarren­löscher doch recht unwahrscheinlich klang und er trat deshalb mit einer ganz neuen Verfion auf, wonach er angeblich einen Schraubenfolüffel zum Schlagen benugt habe, aber auch diese Behauptung stand mit dem ärztlichen Befunde in Widerspruch, benn das Gutachten derselben ging eben dahin, daß die Wunde aller Wahrscheinlichkeit nach durch ein Taschenmesser verursacht worden ist. Verschiedene Zeugen haben zudem mit aller Bezüglichen Forderung in das Programm der Bewegung für dies­ftimmtheit ein Taschenmesser in der Hand des Angeklagten Ebel wahrgenommen und gesehen, wie derselbe damit auf den in die Ede gedrängten Haupt losgeschlagen hat. Dem Letteren wurde übrigens allseitig das Beugniß eines ruhigen, soliden Mannes gegeben, während die Gebrüder Ebel als Schläger und Krafehler auf Tanzböden gefürchtet waren; im Uebrigen fiel die Beweisaufnahme durchweg zu Ungunsten der Ange­tlagten aus und bestätigte fast in allen Stücken die Angaben der Anklage.

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Nach geschloffener Beweisaufnahme wurden die Schuld­fragen für die Geschworenen formulirt, worauf der Staats­anwalt in längerer packender Rede, auf die an den Tag gelegte Rohheit der Angeklagten hinweisend, die Geschworenen bat, die erfte der Schuldfragen zu bejahen und den Angeklagten Gustav Ebel der vorsätzlichen Tödtung, sowie die Mitange­flagten der Beihilfe dazu schuldig zu erklären, auch mildernde Umstände auszuschließen. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Wronter, nahm sich seiner Klienten mit großer Wärme an und Teines der Momente, welche für dieselben mildernd in Betracht tamen, außer Acht laffend, führte er aus, daß in Betreff des Hauptangeklagten nur vorsätzliche Körperverlegung mit tödt­lichem Ausgange vorliege, während die Mitangeklagten sich nur der Theilnahme an einem gewöhnlichen Raufhandel schul­big gemacht hätten. Er schloß mit einem warmen Appell an Die Geschworenen, ihr Verdikt in diesem Sinne abzugeben, vor Allem aber die Frage, ob milternde Umstände vorhanden, zu bejahen. Die Entscheidung der Geschworenen fiel indessen zu Ungunsten der Angeklagten aus, fte lautete auf schuldig der vorfäglichen Tödtung, resp. der Beihilfe dazu, indessen wurden den Angeklagten mildernde Umstände zugebilligt. Der Staats­anwalt beantragte gegen Gustav Ebel eine Gefängnißftrafe von fünf Jahren, gegen Wilhelm und Ernst Ebel eine solche von je vier Jahren. Dr Gerichtshof ermäßigte das Strafmaß aber insoweit, als er den Ersteren zu vier Jahren, die beiden Lez teren zu je 18 Monaten Gefängniß verurtheilte.

mal noch völlig Abstand zu nehmen. Hierauf erledigte die Versammlung verschiedene innere Vereinsangelegenheiten, unter denen die beschlossene Erwerbung mehrerer werthvoller fachge­werblichen Werke für die bereits 586 Nummern aufweisende Vereinsbibliothek Erwähnung verdient und von öffentlichem Interesse ist. Wie schließlich mitgetheilt wurde, wird am 14. d. M. in einem großen, noch bekannt zu machenden Lokale eine große allgemeine öffentliche Tapeziererversammlung von außer ordentlicher Bedeutung für die Lohnbewegung stattfinden, die aus verschiedenen Gründen von ungewöhnlichem Intereffe werden soll.

Aufruf an die Arbeiter Berlins . Arbeiter, Genoffen! Die Firma Lenschow u. Markert hat, nachdem der größte Theil der dort beschäftigten Arbeiter seit 14 Tagen vor Weihnachten hatte die Arbeit aussehen müssen, denselben bei Wiederbeginn der Arbeit einen Lohnabzug von 6-45 pCt. angekündigt; da bei einem Verdienst von 15-18 Mart die Arbeiter diesen Ab­zug für nicht gerechtfertigt und unannehmbar erklärten, so waren fte gezwungen, dem Fabrikanten den Strik zu erklären. Arbeiter, falls die Strikenden ihre Forderungen durchzusetzen nicht im Stande find, so ist die Eristenz der ganzen Steinnußknopf­branche in Frage gestellt. Unterzeichnete Kommission fordert Euch hiermit auf, in der am Sonntag, den 11. d. M., im großen Keller'schen Saale, Andreasstraße 21, stattfindenden Boltsversammlung, Tagesordnung: der Sirit in der Lenschow und Markert'schen Knopffabrik, recht zahlreich zu erscheinen, um zu zeigen, daß sämmtliche Berliner Arbeiter gewillt sind, gegen derartig ungerechtfertigtes Vorgehen von Seiten des Fabrikanten ganz energisch Front zu machen. J. A. der Kommission der Drechsler- und Knopfarbeitergewerkschaft. J. Müller.

Der Louisenstädtische Bezirks- Verein Vorwärts" hielt am Mittwoch, den 7. Januar, eine Vereins- Versammlung ab, in welcher Herr Rechtsanwalt Ladewig einen Vortrag über das Unfallversicherungs- Gesez halten sollte. Derselbe hatte aber, mit der Motivirung, daß ihm die politische Tendenz der Arbeiter Bezirks- Vereine erst fürzlich bekannt geworden und er daher mit Rücksicht auf das Gesetz vom 28. Oktober 1878 Un­annehmlichkeiten für seine Person befürchte, seine Busage zurückgezogen.( Es geht nichts über einen gewiffen Mannes muth. Es hätte doch jedenfalls an dem Referenten gelegen, hr. In der Generalversammlung des Vereins zur seinem Vortrage eine Tendenz zu geben, wie sie ihm beliebte; das einfache Sprechen in einem Arbeiter- Bezirks- Verein würde Wahrung der Interessen der Dachdecker, welche am Verantwortlicher Redakteur R. Gronheim in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

den Herrn Rechtsanwalt wohl schwerlich hinter Schloß und Aber Vorsicht ist die Mutter ba Riegel gebracht haben. Weisheit! D. Red.) Herr Gördi hatte es infolge dessen übe nommen, ein kurzes Referat über das Unfallversicherung Gesetz zu erstatten. In der Diskussion wies namentlich He Kreuz darauf hin, daß man jest wieder die Arbeiterfreundli feit der Manchesterpartei zu betrachten Gelegenheil habe Vor den Wahlen floß man vor Arbeiterfreundlichle über, jest, nachdem dieselben vorüber, hält mas unter feiner Würde, Arbeiter Versammlunga zu besuchen. Sodann unterwarf derfelbe die drei verschiedene Vorlagen des Geseßes einer kurzen Betrachtung und hob at Schluß hervor, daß, da die Unfallversicherung erst nach de 13. Woche des Unfalls eintritt und bis dahin die Kranken kaffen zur Bahlung verpflichtet find, die Arbeiter wieder de größten Theil derselben selbst tragen müssen, nämlich na statistischen Berechnungen 91 pCt. aller Unfälle, und die Be tragspflicht der Arbeitgeber zur Krankenversicherung steht, wi Beispiele ja schon gelehrt, auch nur auf dem Papier. Hiera sprach Herr Kreuz noch sein Mißfallen über die antisemitis konservative Boltsversammlung auf Tivoli aus; wenn in beiterversammlungen derartige Aeußerungen fallen, würde die Betreffenden mit den strengsten Strafen belegt werde Auf Anfrage aus der Versammlung das Verbot des Stiftung fest betreffend, erklärte der Vorfißende, daß ihm auf sei persönliche Beschwerde die Antwort geworden, daß es Grun fat sei, politischen Vereinen dieser Richtung kein Vergnüg zu gestatten, um zu verhindern, daß die Jdeen derselben ni auf Frauen und Kinder übertragen würden. Mit dem H weis, daß die nächste am 21. Januar stattfindende Versam lung eine Generalversammlung ist, in welcher die Neuw des Vorstandes u. s. w. stattfindet, und der Aufforde ung, recht zahlreich an derselben zu betheiligen, schloß der Vorfize die Versammlung.

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h. Zu einer für alle hiesigen Klavierarbeiter wi tigen Versammlung gestaltete sich die am 3. d. B. bei Gr weil abgehaltene Generalversammlung des Vereins zur W rung der Intereffen der Klavierarbeiter Berlins " unter b Vorfiße des Herrn Zubeil hauptsächlich dadurch, daß in b selben u. A. auch die seit Neujahr in der( ca. 50 Klavi arbeiter beschäftigenden) Pianofortefabrit von Grand ein führte, äußerst rigorose und wie es hieß- als unwür zu bezeichnende, Fabrikordnung" besprochen und allgemein urtheilt wurde. Man beschloß, die Angelegenheit gleichfal urtheilt wurde. auf die Tagesordnung einer in 14 Tagen abzuhaltenden groß Mitgliederversammlung mit Gästen zu setzen und dazu spez alle bei Grand arbeitenden Kollegen einzuladen. Mit gro Genugthuung fonnte bei dieser Gelegenheit zugleich konst werden, daß die neue Fabrikordnung der genannten Fab wenigstens ein Gutes gebracht hat, nämlich die endliche führung und Einhaltung der 9einhalbstündigen Normalarbe freilich zeit, nur, weil dem es jetzt Fabrikan gerade so paffe, nachdem die alten Bestellungen alle effett und neue noch nicht in größerer Menge eingegangen fe wogegen früher und noch bis vor Weihnachten, als die A drängte, täglich mehrere Stunden über Feierabend bin gearbeitet worden sei und der Fabrikant( Hr. G.) das Anfin Die Normalarbeitszeit zu respektiren, schroff mit der Bemerk zurückgewiesen habe, seine Arbeiter wollten feinen Norm arbeitstag." Im Uebrigen war der Verlauf der Versamml folgender: Bunächst wurde der Jahres- und vierte Quart bericht erstattet. Wir heben daraus nur hervor, daß von hiesigen ca. 2000 Klavierarbeitern jegt etwas über 400 Verein angehören und daß das Arbeitsnachweisbureau Vereins im Laufe des verflossenen Jabres 88 Mitglied Arbeit zu vermitteln in der Lage war, während die Babl bei ihm angemeldeten Vakanzen( leere Arbeitsstellen) 141 fich belief. Hierauf bielt Herr Pastor emer. Kendzio über das von ihm schon in vielen Vereinen behandelte The

Die Moral und Sittlichkeit gegenüber der ganzen Menschheit"

einen beifällig aufgenommenen Vortrag, an den fich eine hafte Diskussion anschloß, in welcher alle Redner mit be Vortragenden in Uebereinstimmung sich aussprachen, indem die Nothwendigkeit der Vereinigung aller Arbeiter zur Verm lichung der Poftulate wahrer Gerechtigkeit, Sittlichkeit Menschenwürde als das wahre Ziel der nichts weniger einseitig materialistischen Arbeiterbewegung anerkannten empfahlen. empfahlen. Hierauf wurden einige innere Vereinsangeleg heiten und der Fragekasten erledigt. Schließlich theilte Borfizende noch mit, daß Billets zu dem am 14. d. Mts. 5234 Konzerthaus Sanssouci "( Rottbuserstraße) stattfindenden einsvergnügen( Ball 2c.) à 50 Pf. in den Vereinsverfa lungen und bei den Vorstandsmitgliedern zu haben find. Reinertrag der Festlichkeit fließt dem Kranken- Unterstützun fonds des Vereins zu.

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Fachverein der Metallarbeiter in Gas-, Waffer Dampf- Armaturen. Sonnabend, 10. Januar, Abe 8 Uhr, Kommandantenftr. 77-79, Mitglieder- Versammlu Tages Ordnung: 1. Der stattgehabte Kongreß, deffen schlüsse, und wie verhalten wir uns dem gegenüber? 2. rechnung vom legten Vergnügen. 3. Verschiedenes und F faſten. Um zahlreiches Erscheinen der Mitglieder wird ers

Zentral- Kranken- und Begräbnißlasse der Buchbin und verwandten Geschäftszweige( E. H.),( Verwaltungs Berlin ). Sonntag, den 11. Januar, Vormittags 10%, Gratweils Bierhallen, Kommandantenstraße, Hauptversa lung. Tagesordnung: 1. Wahl des gesammten Vorstan 2. Antrag des Vorstandes. 3. Verschiedenes. Quittunga legitimirt.

Eine außerordentliche Generalversammlung der liner Hutarbeiter und Berufsgenossen findet Son den 11. Januar, Vormittags 10% Uhr, im Palmensaal, Schönhauserstraße, statt. Tagesordnung: Wahl des ga Vorstandes. Quittungsbuch legitimirt.

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Zentral- Kranken- und Sterbekaffe der deutschen genbauer( Filiale Berlin ). Sonntag, den 11. Januar, mittags präzise 3 Uhr, General- Versammlung in den vere ten Sälen der Gratweil'schen Bierhallen.

Fachberein der Gürtler und Berufsgenossen. Son den 11. Januar, Vormittags 10% Uhr, Mariannenftraf bis 32 bei Herrn Gollhard Mitglieder Versammlung. T ordnung: 1. Vortrag; 2. Regelung des Arbeitsnachwe 3. Verschiedenes; 4. Fragetasten. Neue Mitglieder w aufgenommen. Mitgliedsbuch legitimit. Säfte, durch glieder eingeführt, find willkommen.

Fachverein der Nähmaschinenarbeiter und Beru noffen. Sonnabend, den 10. b. M., Abends 8 einhalb in Feuerstein's Restaurant, Alte Jatobftraße 75, Versamm Tagesordnung: 1. Bericht über den Metallarbeiter Kongr Gera. 2. Verschiedenes. Wegen der Wichtigkeit der T ordnung wird um zahlreichen Besuch ersucht.

General- Versammlung des Fachvereins für Schl und Berufsgenossen. Sonnabend, den 10. Januar, Ab Uhr. in Gratweil's Bierballen, Kommandantenstr. Tages Dronung: 1. Jahresbericht und Kaffenrevisionsb 2. Vorstandswahl und Kaffenrevisorenwahl. 3. Aufn

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neuer Mitglieder. 4. Bericht des Delegirten vom Kong 5. Verlefung der Antwort des Kriegsministers auf die Ein vom November v. J. 6. Verschiedenes und Fragetaften zahlreichen Besuch wird gebeten.

Die Versammlung des Fachvereins der Tischler Montag, den 12. d. Mts., nicht statt, sondern Montag 26. Januar.

ben 11. Januar, Vorm. 10 Uhr, im Restaurant Gol Eine große Volksversammlung findet am Son Linienstraße 30, statt.

Berlin SW., Beuthfiraße 2.

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